Kopfhörer ohne unangenehme Höhen

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börps
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 25. Feb 2017, 16:05
Ok,

Vorschläge bitte im Bereich 300-500€ für Musik hören zuhause, teilweise auch Filme, was aber eigentlich zu vernachlässigen ist.

Audioquest Nighthawk teste ich aktuell, bin mir aber noch nicht sicher.

Ja, die Sennheiser-Modelle 598, 600, 650 werden immer genannt, aber ich glaube, hier fehlt es mir zu sehr an Soundstage.

Was ist mit den Oppo-PM3?

Ansonsten hoffe ich vor allem auf gute "Geheimtipps", sowas wie die Nighthawk, von denen ich erst kürzlich gelesen habe.


Außerdem:

Sind Boxen, was die Höhen/Treble angeht, eigentlich vielleicht generell "weicher" durch Bauweise, Abstand zum Ohr, Raumakustik oder so? Ich habe keine Ahnung, nur je mehr ich mit Kopfhörern höre, desto öfter entdecke ich Songs, die mir beim Treble unangenehm auffallen.
Wie viel müsste man eigentlich ungefähr rechnen, wenn man die Soundqualität von guten 500€ Kopfhörern in Boxen haben wollte?


[Beitrag von börps am 25. Feb 2017, 16:05 bearbeitet]
Sub_6
Stammgast
#2 erstellt: 25. Feb 2017, 18:32
Ja, weil der Raum zwischen Ohr und Kopfhörer sehr klein ist, kommt es bei kurzen Wellenlängen unweigerlich zu größeren Resonanzen als im "Freifeld."
Aber viele Kopfhörer haben schlechte Treiber, zu wenig Dämpfung oder nicht ideale Ohrpolster.

DIY Bausätze für ~500€ mit effektiven Breitbändern wie z.B. dem Fostex 168 oder Tang Band 1772 übertreffen viele Kopfhörer Oder Hornlautsprecher, oder offene Schallwände. Es gibt bestimmt auch gute Mehrwege-Studiomonitore für <1000€.

Die HD580/600/650 haben keine so kleine Soundstage, es fehlt aber an Tiefe. Generell haben offene Kopfhörer eine größere Bühne als geschlossene wie der PM3 oder Nighthawk. Der günstige Sennheiser HD558 für gebraucht 50€ hat eine sehr gute Bühne, aber zu wenig Bass.
börps
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 25. Feb 2017, 22:01
Danke!

Meinst du z.B. solche Studiomonitore wären einen Versuch wert?: https://www.amazon.d...tag=studiomonitor-21
ZeeeM
Inventar
#4 erstellt: 25. Feb 2017, 22:23
Sowas kannst du probieren. Ich kenne Jemand, Stax-Fan, der begeistert von M-Audio m3-8 ist http://m-audio.de/m3-8.
Im Bereich Nahfeldmonitore bekommt man für vergleichsweise kleines Geld schon ziemlich ordentliche Sachen.
Was Kopfhörer anbelangt, da muß man probieren. Mein Stax SR307 ist mir einfach so etwas zu scharf, mit EQ, der einen ED-1 nachahmt, ist das eine ganz andere Sache. Mein OE1, den man nicht kaufen kann, klingt für mich auch nie scharf, ohne dabei den Eindruck von Bedecktheit zu vermitteln.
Sub_6
Stammgast
#5 erstellt: 25. Feb 2017, 23:53
Ich würde mir erstmal anerkannte Klassiker anhören, wie die JBL LSR305 für ~260€ pro Paar.

Hier im Forum in der Kaufberatung Stereo, Es lebe der Studio Monitor oder hier wirst du bestimmt gut beraten.
cyfer
Inventar
#6 erstellt: 25. Feb 2017, 23:56
Probiere mal den Philips Fidelio X2. Der hat eine relativ große Bühne, ist aber nicht übermäßig scharf in den Höhen. Einen Peak im Hochton hat er zwar, aber er ist durchaus tolerabel. Kein Vergleich zu Beyerdynamic oder AKG.
Jens1066
Inventar
#7 erstellt: 26. Feb 2017, 01:06

Kein Vergleich zu Beyerdynamic oder AKG.

Das ist eine Empfindungssache und offensichtlich recht unterschiedlich. Deshalb finde ich eine solch pauschale Aussage nicht wirklich glücklich.

Die (meisten) Beyerdynamic sind mir zu scharf und nach kurzer Zeit nicht mehr zu ertragen. Mit meinem AKG K712 dagegen bin ich sehr glücklich. Er hat eine große Bühne, löst gut auf und ich kann damit stundenlang hören, ohne dass er unangenehm oder unbequem wird.
MichiV
Stammgast
#8 erstellt: 27. Feb 2017, 00:22
@börps:

Die von dir genannten Sennheise 598 kannst du knicken. Die sind bekannt für schrille zischelnde Höhen. Hatte das Modell auch mal, weil die gut aussehen.

Die hier schon genannten Philips X2 oder X1 kommen dagegen ohne unangenehme Höhen aus, die sind ne Wucht.
börps
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 27. Feb 2017, 00:27
Hm, danke für die Antworten.

Die Fidelio X2 habe ich allerdings aktuell und gerade hier gibt es eben mMn doch diverse Momente, wo die Höhen unangenehm scharf klingen. Aber klar, das ist Geschmackssache.

Über weitere Vorschläge würde ich mich freuen.
Ofterdingen
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 27. Feb 2017, 00:27

MichiV (Beitrag #8) schrieb:


Die von dir genannten Sennheise 598 kannst du knicken. Die sind bekannt für schrille zischelnde Höhen. Hatte das Modell auch mal, weil die gut aussehen.


Die HD598 haben einen 5 kHz Peak und zu wenig Bass, sonst sind die ziemlich neutral. Die HD579 und HD599 haben mehr Bass, sind aber noch zu teuer.
MOS2000
Inventar
#11 erstellt: 27. Feb 2017, 02:09
Ich werfe mal die B&O H6 als weiteren Tipp ins Rennen.
Und vielleicht gehörst Du zu den Menschen welche die Bose Kopfhörer goutieren.
Kein Witz. Manchmal lieben die Leute sie...
Kann man immerhin in den recht weit verbreiteten Bose Stores gut antesten und einige Modelle liegen auch sehr passend im Preisrahmen...

Liebe Grüße
MOS2000
börps
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 28. Feb 2017, 05:24
Die Olufsen sehen interessant aus, vielen Dank.
geek87de
Inventar
#13 erstellt: 28. Feb 2017, 10:17
Wenn dir der X2 sonst getaugt hat, wäre auch der Sony Z7 ne Option. Der ist in den Höhen mehr als smooth.
Apalone
Inventar
#14 erstellt: 28. Feb 2017, 10:38

börps (Beitrag #9) schrieb:
....und gerade hier gibt es eben mMn doch diverse Momente, wo die Höhen unangenehm scharf klingen.....


Womit wird denn verstärkt? Du hast durch Gegenprüfungen ausgeschlossen, dass es an der Quelle/Abmischung der CD oder dem verwendeten Verstärker liegt? Auch bei moderaten Pegeln unangenehm?
börps
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 28. Feb 2017, 11:37
Liegt definitiv an den X2.

Der Sony scheint eine gute Empfehlung zu sein, vielen Dank.


[Beitrag von börps am 28. Feb 2017, 11:37 bearbeitet]
börps
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 28. Feb 2017, 16:20
Wäre zwar über meinem Budget, aber erfüllen die Focal Elear meine Kriterien?
Vor allem wäre interessant, ob die einen angenehmen Hochtonbereich haben. Da gibt es unterschiedliches zu lesen.
badera
Inventar
#17 erstellt: 28. Feb 2017, 16:44
Dessen Hochtonbereich ist absolut gutmütig, könnte für meinen Geschmack sogar noch etwas heller/klarer sein.
Dieter72
Neuling
#18 erstellt: 10. Mrz 2017, 13:44
hallo börps,

ich persönlich verwende Sennheiser HD 201 Kopfhörer. Ich finde die echt Hammer.
Und preislich findest du sie schon für weniger als 30€.

Ich hoffe du kannst mit diesem Tipp etwas anfangen,

Mfg Dieter.
Jens1066
Inventar
#19 erstellt: 10. Mrz 2017, 22:43

ich persönlich verwende Sennheiser HD 201 Kopfhörer. Ich finde die echt Hammer.

Der war gut......
Fabian#
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 12. Jul 2019, 13:30
Hallo Börps,

welcher Kopfhörer ist es bei dir geworden ?

Hab seit ca 10 Jahren einen AKG 701 (mit dem ich im großen und ganzen zufrieden bin, ab ein wenig mehr Bass/Fülle wäre bei manchen Liedern nicht schlecht) und wollte jetzt mir mal was neues anschaffen.

Hatte schon einen Beyerdynamic DT990 da von dem ich klanglich extrem enttäuscht war.

Jetzt hab ich zum testen einen Sennheiser HD600 da (gut soweit aber beim lauten hören für mich zu aggressive Höhen und für mich nicht so angenehm zu tragen).

Zweiter Test läuft gerade mit einem Philips Fidelio X2HR. Der gefällt mir soweit vom Tragekonfort und Klang gut. Aber auch hier beim Laut hören zu spitz in den Höhen. Hab schon mit den Equalizer am Verstärker und mit Software Equalizern rum gespielt aber bekomme es nicht so hin wie ich möchte.

Als Verstärker läuft ein Yamaha A-S701 -> Sollte ich vielleicht eher hier ansetzten und mir einen separaten KH Verstärker zulugen ?

Danke und Gruß,
Fabian
scorp86
Stammgast
#21 erstellt: 12. Jul 2019, 13:44
Mir geht bei den meisten KH auch die Höhenanhebung auf die Nerven. Die Audioquest sind da schon sehr homogen. Ich finde den Nightowl noch nen Tick besser - die Bühne ist dabei nicht mal kleiner als beim Nighthawk.

Ansonsten wird das Eis da schon dünn unter 800,900€. Der Focal Listen Professional ist noch sehr homogen, aber weniger bequem und recht geschlossen klingend. Wenn es das Budget zulässt, wäre der Focal Elear echt auch noch ne Idee. Die Focal sind da auch noch recht verträglich.

Die AKG wären sonst echt auch nen Versuch wert. Die sind zum Großteil schon ziemlich neutral.Ich hab mal gelesen der Q701 hätte etwas mehr Bass als der 701 - den habe ich aber selbst noch nicht gehört. Könntest du aber mal versuchen.

Die Focal und die AKG haben aber m.E. kein Funkeln mehr oben. Die Audioquest sind die einzigen, mir bekannten Kopfhörer die oben noch funkeln, aber trotzdem nicht so agressiv im Hochton sind.


[Beitrag von scorp86 am 12. Jul 2019, 14:13 bearbeitet]
Basstian85
Inventar
#22 erstellt: 12. Jul 2019, 13:57
@Fabian

Mit EQ lässt sich der Hochton eigentlich ganz gut hinbekommen, man muss sich aber etwas Einlesen und Zeit nehmen. Mit einem einfachen graphischen EQ ist das auch nicht so gut umzusetzten, besser ist ein parametrischer EQ mit möglichst vielen Bändern. Equalizer APO ist zB so einer (Freeware, Systemweite Funktion).

Hier mal eine Art Tutorial, hier noch eins (Englisch). Wichtig finde ich es mit dem SinusGenerator Peaks aufzuspüren und die dann möglichst schmalbandig abzusenken. Das muss aber jeder für sein individuelles Gehör selber machen. In diesem Thread hatte ich mal mein K701 (Habe aber ein neueres Made-in-China-Modell) Profil gepostet...

Ein KHV bringt hier nichts, allerdings könnte ein KHV aufgrund der geringeren Ausgangsimpedanz weniger Bass haben, da Vollverstärker und AVRs den Bass bei dynamischen KHs durch ihre meist sehr hohe Ausgangsimpedanz aufdicken (Betrifft aber nicht alle KHs)


[Beitrag von Basstian85 am 12. Jul 2019, 16:48 bearbeitet]
Fabian#
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 13. Jul 2019, 11:31
Vielen Dank für die Antworten.

Dann muss ich mich wohl zwangsläufig intensiver mit dem EQ befassen (hatte ich schon befürchtet).
scorp86
Stammgast
#24 erstellt: 13. Jul 2019, 12:05
Achso, zu deiner Frage mit den Boxen:

Ich finde auch da viele Boxen aggressiv. Ich habe kürzlich die großen Nuvero Regalboxen von Nubert gehört, und da musste ich Bass und Höhen ganz runterdrehen. Trotzdem waren mir die Höhen zu spitz. Nicht mal mehr zu viel, sondern zu spitz und unnatürlich.

Daneben hatte ich eine Piega Premium 301 getestet. Die hat nen Bändchenhochtöner und ist sehr seidig im Hochton, ohne das ein Funkeln fehlt.

Elac bietet auch Bändchenhochtöner, ich finde die Boxen aber viel, viel, viel zu warm abgestimmt.

Generell sind meiner Erfahrung nach da Bändchenhochtöner am angenehmsten, sie bieten einen ganz besonderen Schmelz im Hochton.

Hat also nicht nur was mit Kopfhörern zu tun, aber bei vielen Kopfhörern wird das sicher gemacht um mehr Dynamik reinzubringen und ein besseres Auflösungsvermögen (oder es zumindest zu suggerieren).

Die Focal könnten dann echt hörenswert sein - oder eben mit EQ versuchen. Bei mir klangen auch nach längeren Versuchen damit Kopfhörer am Ende immer schlechter als vorher - aber einige hier haben da ja gute Erfahrungen. Bei den Focal habe ich, dem der Hochton echt auch meist auf die Nerven geht, versucht mehr Spritzigkeit durch eine Anhebung dort zu erreichen. Wenn die also auch die Nightowl noch zu spitz sind, könnten die echt deine Erleuchtung sein.


[Beitrag von scorp86 am 13. Jul 2019, 12:08 bearbeitet]
Fabian#
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 13. Jul 2019, 12:25
Heyho zu den Boxen hab ich gar nichts gefragt :)

Aber ich hab die Erfahrung gemacht das Bändchen Hochtöner mich bei vielen Lautsprecher eher stören.

Gute Kalotte kann ich laut hören (z.B. Monitor Audio Silver 8) während mich Bändchen oft nerven.

Danke für den Tip mit den Focal die werde ich auf jeden Fall noch testen (bisher hat`s mit den EQ nicht geklappt und bin schon davon genervt lang rumzuprobieren).

Audioquest ist nicht so meins...
scorp86
Stammgast
#26 erstellt: 13. Jul 2019, 13:03
Ich bin darauf eingegangen:


Sind Boxen, was die Höhen/Treble angeht, eigentlich vielleicht generell "weicher" durch Bauweise


Bei den Audioquest hat sich der Entwickler wohl sehr beim Lautsprecherbau inspirieren lassen. Angeblich hat man ihm übrigens gesagt, er soll die für sich perfekten Kopfhörer - unabhängig vom Preis - bauen. Ist halt wie immer Geschmackssache, ich finde die aber echt perfekt.Ich glaube viel mehr in Richtung LS-Sound geht es auch kaum, wenngleich für mich auch 2000€ Lautsprecher keinen Stich gegen die AQ sehen, unabhängig von der Abstimmung eben auch was Separation, Auflösung, Basspräzision, Ortung in der Bühne etc. angeht.

Noch sanfter wären echt Focal oder so manch ein Stax etc.

Ich denke es kommt auch drauf an, wo ein Kopfhörer oder eine Box eine Anhebung hat. Meine Audiotechnica und in einem weitaus weniger ausgeprägten Maß die Audioquest haben meinen Ohren nach eher ne Anhebung in den unteren Höhen, was ich gern mag, weil es auch Stimmen etwas zu Gute kommt. Die Beyerdynamik haben den Peak viel weiter oben, was für mich wohl ist wie für einen Hund die Hundepfeife.

Ich denke bei Boxen ist es ähnlich. Die Monitor Audio mochte ich aber z.B. nicht, weil ich die mumpfig und unpräzise im Bass fand. Der Hochton hingegen war glaube ich echt nicht zu krass.

Bei 2200€ Piega kann man aber wohl auch nen guten Hochton erwarten :). Er war seidiger und weniger agressiv als bei den Nubert, die oft als super neutral beschrieben werden. Die Elac mit Bändchenhochtöner gefallen mir ja z.B. auch nicht. Aber so ein Saxophon mit Piega oder Nubert - da liegen Welten dazwischen. Aber auch da liegt es wohl schlicht daran, welcher Bereich im Hochton für dich störend ist.


[Beitrag von scorp86 am 13. Jul 2019, 13:08 bearbeitet]
Schlappen.
Inventar
#27 erstellt: 13. Jul 2019, 16:18

Fabian# (Beitrag #20) schrieb:


Jetzt hab ich zum testen einen Sennheiser HD600 da (gut soweit aber beim lauten hören für mich zu aggressive Höhen und für mich nicht so angenehm zu tragen).

Wenn der 600er dir zu aggresive Höhen hat (was ich nachvollziehen kann), dann nimm den 650. Für mich immer noch tonal gesehen der Hörer mit der angenehmsten Abstimmung in dieser Preisklasse überhaupt.
Wenn Dir der Anpressdruck zu groß ist, dann kann man das das Kopfband vorsichtig dehnen. Das gibt sich sowieso mit der Zeit.

Oder halt nen Nighthawk. Evt. mit anderen Postern (Brainwavz)...


[Beitrag von Schlappen. am 13. Jul 2019, 16:19 bearbeitet]
cambuca
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 13. Jul 2019, 22:02
Es ist vielleicht nicht nur der Anpressdruck. Ich glaube gerne, dass die Sennheiser-Form unangenehm ist, wenn man die großen AKG-Muscheln gewohnt ist. Sofern es um mehr Bass geht, wäre eventuell der AKG 712 interessant. Als Lauthörer ist der HD 650 durchaus zu empfehlen, kann leise aber auch leicht langweilen.
CharlesDreyfus
Stammgast
#29 erstellt: 14. Jul 2019, 15:48
Die Nighthawk sind durch die Senke im Präsenzbereich relativ dunkel veranlagt und auch oberhalb davon nicht all zu aufdringlich.
Mir gefallen sie aufgrund der enormen (Lautsprecher-ähnlichen) Räumlichkeit sehr gut. Die habe ich so noch bei keinem anderen KH gehört.

Ich nutze den NH als Allrounder, unter anderem für Klassik. In dem Zusammenhang misse ich manchmal etwas Timing (Impulsschnelle). Der Audioquest spielt tendenziell recht warm und relaxt, nicht so mittenlastig und pointiert wie beispielsweise die Sennheiser HD 600 / 650. Kann man als Vor- oder Nachteil sehen. Mir gefällt dieser Charakter für einen Allround-Hörer eigentlich ganz gut, weil er damit nämlich kaum ermüdet. Das wird auch durch den fehlenden Hype in den Höhen unterstützt.

An Pads könnte man die Brainwavz Hybrid Oval probieren. Durch die wird der Nighthawk etwas ausgewogener, klingt auch nicht mehr so dunkel. Die Höhen finde ich damit voll in Ordnung. Ob es auch was für den TE sein Könnte? Schwer zu sagen... Aber mal so gesehen: Wenn selbst der NH noch zu spitz klingen sollte, dann hilft denke ich nur noch der Equalizer.


[Beitrag von CharlesDreyfus am 14. Jul 2019, 15:58 bearbeitet]
Schlappen.
Inventar
#30 erstellt: 14. Jul 2019, 16:14
Stimmt genau, was Du sagst.
Der Nighthawk hat eigentlich gar nicht zu wenig Höhen. Diese werden nur durch die starke Oberbass-/Grundton-Betonung (mit den Original-Polstern) stellenweise "maskiert".
Nimmt man andere Polster, fällt die Kurve im unteren Bereich sofort flacher aus, und siehe da, die Höhen kommen gleich viel mehr zur Geltung. Für meinen Geschmack fast schon zu viel.

Deswegen hab ich den Nighthawk zuletzt auch lieber mit den Original Pads gehört. Klingt dann schon recht dunkel, aber hat durchaus seinen Reiz.
Insgesamt wirklich ein v.a. "technisch" excellenter Hörer mit einem traumhaften Tragekomfort. Allein an die Optik konnte ich mich nie gewöhnen.
CharlesDreyfus
Stammgast
#31 erstellt: 14. Jul 2019, 17:01
Ist natürlich alles eine Frage des Geschmacks und der Gewöhnung
Ich höre meinen NH + Brainwavz Hybrid mittlerweile nur noch mit EQ. Habe ihn mir in einer langen Session auf den Beyer DT1990 angeglichen, um eine halbwegs linear Referenz zu haben. Grundton etwas runter, Präsenz etwas hoch und die Sibilanz nach persönlichem Empfinden entschärft.

Bin mit dieser Konstellation eigentlich sehr zufrieden. Der KH gefällt mir damit in allen Genres, ohne Ermüdungserscheinungen. Bei Klassik macht sich sein "körperhaftes Fundament" vor allem bei Kontrabässen sehr positiv bemerkbar. Aufnahmen von Hirundo Maris zum Beispiel bekommen damit eine enorme Lebendigkeit. Auch das Zocken geht mit dem NH erstaunlich gut. Man hat durch die voluminöse Raumdarstellung ein richtiges "Mittendringefühl" mit einer Tiefe, die ich bei vielen Kopfhörern misse. Im Vergleich zum HD 650 hatte ich unlängst das Gefühl, Scheuklappen zu tragen, da die Bühne so stark zusammenfiel. Die Impulstreue war zwar überlegen. Ansonsten konnte ich dem Sennheiser jedoch kaum etwas abgewinnen.

Mit den Serienpads bekomme ich immer Flashbacks, wie ich den Hörer das erste mal aufgesetzt habe. Hin- und hergerissen, ob man das, was einem dargeboten wird, nun gut oder schlecht finden soll
In diesem Momenten kann ich immer gut nachvollziehen, warum sich die Meinungen am NH so stark spalten. Im Vergleich zu den klassischen Kopfhörerdesigns ergreift einen sofort diese diffuse Dumpfheit (die von dir beschriebene "Maskierung" trifft es sehr gut). Dazu muss man allerdings auch sagen, dass die meisten Kopfhörer viel zu stark in Richtung der Höhen gewichtet werden. Das fördert im ersten Moment zwar die Transparenz und Durchsetzungsfähigkeit von so manchen Stimmen und Instrumenten. Wenn man es übertreibt (siehe z.B. Beyer), dann kann dabei aber auch schnell eine überzogene Schärfe und Sibilanz herauskommen. Eben dagegen (nennen wir es "Highpass-Wars") wendet sich Audioquest und behauptet, dass die seit Jahrzenten gesetzten Standards in der Messtechnik nicht dem natürlichem Hören entsprechen. Auf deren Seite gibt es dazu eine Menge tiefschürfende Infos:
http://personal.audioquest.com/measurements
Man kann von dieser Firma halten was man will (zügelloser Kommerz mit Kabelklang z.B.). Aber genau diese alternativen Philosophien sind es, die der Kopfhörer-Markt mit seinem derzeitigen Angebot wirklich bitter nötig hat.

Für mich persönlich ist und bleibt der Nighthawk einfach "der Hörer".
Allein der fabelhafte Tragekomfort wäre für mich ein Grund, ihn immer wieder zu kaufen.

Wer beim Testen mit dem Sounding nicht zurechtkommt, dem kann ich nur empfehlen, nicht zu schnell zu urteilen und auch mal andere Pads auszuprobieren. Der Nighthawk braucht etwas Gewöhnung, weil er der etablierten Hörerwartung eines KH widerspricht. Wer ihm diese Zeit gibt, wird meines Erachtens auch belohnt.

Just my 2 Cents.


[Beitrag von CharlesDreyfus am 14. Jul 2019, 17:23 bearbeitet]
cambuca
Ist häufiger hier
#32 erstellt: 14. Jul 2019, 20:07

CharlesDreyfus (Beitrag #31) schrieb:
Für mich persönlich ist und bleibt der Nighthawk einfach "der Hörer".

Man hört jetzt oft von den AudioQuest-Hörern. Ist das der gleiche Hörer, der vor ein paar Jahren so zerissen wurde (nur ein teures Kabel, viel zu dunkel usw.)? Gab es ein Update, eine Preissenkung oder ist es ein verspäteter Hype?
Schlappen.
Inventar
#33 erstellt: 14. Jul 2019, 21:09

cambuca (Beitrag #32) schrieb:

Man hört jetzt oft von den AudioQuest-Hörern. Ist das der gleiche Hörer, der vor ein paar Jahren so zerissen wurde (nur ein teures Kabel, viel zu dunkel usw.)? Gab es ein Update, eine Preissenkung oder ist es ein verspäteter Hype?

Also das mitgelieferte dicke Kabel ist wirklich ein Witz. Kann man total vergessen. Dazu gibt es noch ein dünnes Kabel für mobile Zwecke, das ist aber auch nicht so dolle.
Ich hab mir irgendwann ein alternatives Kabel einer anderen Marke gekauft.

Ich glaube auch nicht, dass der NH total verrissen wurde. Vielleicht am Anfang etwas, aber nach einer gewissen Zeit gab es viel positive Resonanz, aber halt auch Leute, die mit der ungewöhnlich dunklen Abstimmung nicht klar kamen.

Ein "Update" gab es meines Wissens nur in Form des "Carbon", der aber technisch exakt gleich ist. Nur die Muscheln sind bei dem grau mettallic lackiert.
Etwas später kam dann noch mit dem Night-Owl eine geschlossene Variante.
Ja, und der Preis ist auch ziemlich in den Keller gegangen. Man bekommt heute einen neuen NH schon für rund 200 Euro.
Basstian85
Inventar
#34 erstellt: 14. Jul 2019, 21:38
Da fällt mir ein, angeblich hatte Audioquest vor ca. einem Jahr angekündigt, dass sie die Kopfhörer-produktion einstelllen. Hier zB.

Auch hier wurde das meine ich diskutiert, finde aber gerade nichts mehr dazu...

Habe das nicht mehr weiter verfolgt. Bis heute scheint sich da ja nichts geändert zu haben(?)


[Beitrag von Basstian85 am 14. Jul 2019, 21:45 bearbeitet]
cambuca
Ist häufiger hier
#35 erstellt: 14. Jul 2019, 22:24
Danke dir, Schlappen, für die Auskunft. Wie würdest du den NightHawk gegenüber dem HD 650 bezüglich Tiefgang und Bühne beschreiben?
CharlesDreyfus
Stammgast
#36 erstellt: 14. Jul 2019, 22:33
Meine Aussagen beziehen sich auf den Nighthawk Liquid Wood.

Soweit ich weiß wurde an dem Hörer nichts geändert. Er ist einfach nur deutlich günstiger geworden. Bei eBay gibt es einige Reseller, die ihn schon für 200-300 Euro anbieten.

Hinter den negativen Stimmen vermute ich zum einen die generelle Abneigung vieler Nutzer gegenüber der Marke Audioquest, welche sich mit überteuerten Schlangenölkabeln einen Namen gemacht hat. Stehe ich persönlich eigentlich auch voll dahinter, denn Voodoo ist ein schmutziges Geschäft.

Zum anderen schätze ich, dass die meisten mit der Abstimmung ad hoc nichts anfangen können. Und das liegt wiederum daran, dass sie völlig andere Targets gewohnt sind und dem doch etwas eigensinnigen Nighthawk nicht genügend Zeit geben. Mit "Zeit geben" meine ich im Übrigen nicht irgendwelches Burn-In, wie es an manchen Stellen zitiert wird, sondern schlichtweg das Gewöhnen an die akustischen Eigenheiten des Nighthawk, welcher entgegen der Konvention eben keinen in die Höhen verlagerten Frequenzgang hat und eine ganz eigene Art der räumlichen Darstellung mitbringt.

Das Gehör braucht einige Tage, manchmal sogar Wochen, um diese Dinge zu adaptieren. Denn wie bei so ziemlich allen unserer Sinne werden dabei eintrainierte Muster abgerufen. Weicht ein Kopfhörer von diesem Muster ab, dann ist der Hörsinn irritiert. In der (HiFi-)Regel äußerst sich das als eine mehr oder minder starke Abneigung. Der Mensch ist da leider sehr einfach gestrickt
Aus genau diesem Grunde wird auch niemand, der Jahre lang eine V-förmige Abstimmung gehört hat, auf Anhieb mit einem mittenlastigen Sennheiser zurechtkommen. Stattdessen wird er das Ungewohnte einfach als "dünn" oder "dosig" abstempeln und sich wieder mit der Badewanne begnügen.
Ähnlich ging es mir anfangs, als ich von einem DT 990 auf den Nighthawk gewechselt bin. Fühlte sich an, als hätte man den Präsenzbereich halbiert und mir zwei Blechbüchsen auf die Ohren gesteckt

Diese Wahrnehmung liegt wie gesagt daran, dass der NH auf ein etwas unorthodoxes Target entwickelt wurde, welches von der etablierten Masse abweicht. Daher hat unser Hörsinn auch keine Anhaltspunkte und muss sich von Grund auf neu orientieren. Viele kommen damit wohl nicht zurecht und strafen den Hörer daher ab.

Ist eigentlich wie mit dem Bier trinken.
Am anfang schmeckt es fürchterlich, am Ende will man nicht mehr damit aufhören
Da1go
Ist häufiger hier
#37 erstellt: 14. Jul 2019, 23:27
In diesem Preisbereich definitiv die Hifiman HE-500. Für mich mit die besten Allrounder und somit bestens geeignet für Musik/Filme/Gaming.

Neu nicht mehr erhältlich, aber öfter mal gebraucht im Angebot. Könnte mir gut vorstellen, dass sie genau deinen Geschmack treffen.

cambuca
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 14. Jul 2019, 23:31
Vielen Dank für die Beschreibung, Charles. Das klingt schrecklich und interessant zugleich. Ich weiß nicht, ob ihr diese seltsame Faszination von extremen bzw. umstrittenen Kopfhörern kennt? Mich interessiert z. B. der MDR-Z1R weitaus mehr als der gefühlt zehnte Sennheiser-Klon. Dauerhaft hören möchte ich aber keinen dieser Hörer...
CharlesDreyfus
Stammgast
#39 erstellt: 15. Jul 2019, 00:39
Ich weiß was du meinst. Habe einige Zeit mit einem Ultrasone als Allrounder gehört. Das S-Logic von denen ist auch nicht ohne, sehr gewöhnungsbedürftig.

Ich möchte zum NH übrigens noch klarstellen, dass die genannten Extreme nur für den Serienzustand gelten!
Persönlich nutze ich den Hörer mittlerweile wie gesagt nur noch mit den Hybrid Pads. Damit spielen sie deutlich ausgewogener, man könnte auch sagen "massentauglicher". Wem der Audioquest zu dunkel und wuchtig spielt, der sollte diese Pads auf jeden Fall ausprobieren!
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