Bühnenabbildung

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Hgh-Fdlt
Stammgast
#1 erstellt: 25. Okt 2021, 20:06
Hallo Community,

Ich bin wie hier zu lesen auf der Suche nach neuen Kopfhörern. Aktuell habe ich die iBasso SR2 erworben und teste sie gerade mit aller möglichen Musik.

Auf der Suche bin ich jetzt auch einige Male unterwegs gewesen und habe bereits folgende Kopfhörer gehört:

Sennheiser HD660S (offen)
Sennheiser HD800S (offen)
Hifiman Sundara (offen)
Hifiman Ananda (offen)
Denon AH D5200 (geschlossen)
Denon AH D7200 (geschlossen)
Denon AH D9200 (geschlossen)
Focal Celeste (geschlossen)
Focal Clea MG (offen)
Beyerdynamic DT990 (offen)

Zu Hause seit vier Jahren Sony MDR 1ABT (geschlossen) und jetzt halt neu dabei der iBasso SR2 (offen).

Aber egal welche Musik ich damit gehört habe und egal ob laut oder leise (zu Hause wird der iBasso nun über einen Matrix Mini I-3 Pro befeuert), auswärts waren die Kopfhörer mal an einem SACD-Player von Marantz (weiß nicht welches Modell), an Sennheiser HDV 820 und Naim Unitiy Atom, also zumindest die KHV's sehr hochwertig und die KH sowieso. Trotzdem, ich kann nicht nachvollziehen, was die Leute meinen, wenn sie von Bühne, breiter Bühne etc. reden. Ich kann mir schon was darunter vorstellen, aber es ist für mich eine sehr abstrakte Sache, denn ich habe nicht das Gefühl, dass ich das auch so hören / empfinden kann. Für mich klingt, was explizit dieses Thema angeht, jeder Kopfhörer gleich, die Musik, ob Instrumente oder Stimmen, sind direkt in meinem Kopf und nicht davor / drum herum. Was hat es damit auf sich?
Könnt ihr vielleicht Musikstücke empfehlen, bei denen der Unterschied in der Bühnenabbildung beim Vergleich von einem offenen gegen einen geschlossenen KH besonders drastisch ausfällt und selbst Holzohren ihn wahrnehmen?

Mir geht es wirklich nur um diesen Aspekt, denn ich höre sehr wohl viele Unterschiede, wenn ich die Kopfhörer vergleiche, aber was die Bühnenabbildung angeht, da irgendwie nicht. Und der HD800S soll ja ein Paradebeispiel sein, was das angeht. Konnte ich so nicht feststellen.

Bitte helft, ich muss dem irgendwie auf den Grund kommen .
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#2 erstellt: 25. Okt 2021, 20:24






Mit diesem "Problem" bist du aber nicht alleine, Dr. Sean Olive von harman hat erst neulich in einem Interview auch davon berichtet, er würde die Musik nur zwischen den Kopfhörern wahrnehmen.
musicreo
Stammgast
#3 erstellt: 25. Okt 2021, 20:42

Hgh-Fdlt (Beitrag #1) schrieb:

Bitte helft, ich muss dem irgendwie auf den Grund kommen .


Ohne entsprechende Aufbereitung des Audiomaterials (Crossfeed, Kunstkopf, Lautsprecher Einmessungen, etc.) haben Kopfhörer für mich auch keine Bühne.
Hgh-Fdlt
Stammgast
#4 erstellt: 25. Okt 2021, 20:47
Danke für die Beispiele. Magst du auch mal darauf eingehen, wie sich die einzelnen Lieder anhören sollten, oder worauf ich speziell achten muss. Hören, das habe ich nämlich auch gelernt, muss ein stückweit erlernt werden. Möglicherweise muss ich mein Gehör also nur eine Weile richtig schulen.

Jetzt höre ich sie mir erstmal an..
Marcel21
Inventar
#5 erstellt: 25. Okt 2021, 21:03
Ich hätte da auch noch was:
https://youtu.be/GkG3WGcqF4g

Ich denke es erklärt sich von alleine.

Ich höre zwischen verschiedenen Kopfhörern teils deutliche Unterschiede. Bei den einen spielt sich alles, wie von dir beschrieben, im Kopf ab...zumeist geschlossene und In-Ears.

Dann gibt es aber auch Kopfhörer, die die Bühne ziemlich weit fassen, eher außerhalb des Kopfes spielen. Zumindest nimmt man es so wahr. Bei offenen Kopfhörern funktioniert das in der Regel besser, wobei die 600er Sennheiser ne recht kompakte Bühne haben sollen.

Diesen Song habe ich damals mit dem Sundara entdeckt, und das war echt ein Genuss. Funktioniert aber auch auf meinem K702 oder HD560S gut, auf den Beyerdynamic ganz ok.

Auf einem HD800S sollte das eigentlich ne Wucht sein.

Aber es kann einfach sein, dass es bei dir aus welchen Gründen auch immer nicht funktioniert. Menschen sind unterschiedlich in der Wahrnehmung, wenn es bei 9/10 Personen klappt muss irgendjemand ja der eine sein. Vielleicht ist es hier so.


[Beitrag von Marcel21 am 25. Okt 2021, 21:08 bearbeitet]
Ghoster52
Inventar
#6 erstellt: 25. Okt 2021, 21:08
Für mich klingt es offener mit mehr Volumen (Raum) wenn ich meine ollen iRiver mit Rockbox höre...
Etwas Stereobasisbreite (ca. 120%) und die KH-Welt ist für mich in Ordnung, hat ein Hauch von 3D
Natürlich hängt es auch viel von der jeweiligen Aufnahme ab.

Beispiele
Duffy - "Sleeping Stone" und "Hanging On Too Long" kommen sehr gut rüber.
diverse Alben von Yello, Moby und Schiller wird sehr gern gehört.
Bei Sade hatte ich mal ein "Wow-Effekt"
Erst "War of the Hearts" gehört klingt nach kleinen Studio und danach "You're Not the Man"
klang nach Jazz-Club mit etwas Hall und Raum-Reflektionen.

Wenn ich einen Bezug zu den Hifimännern (und zum Teil offene KH) nehme, die klingen offen und Breit,
hält man mal die Muscheln außen zu, wird aus einem Wohnzimmer eine Besenkammer.

Denk dir aber nichts dabei, KH sind eben sehr individuell und nimmt auch jeder anders war.
Ich brauche bei KH eine Senke zwischen 1-4 kHz damit auch Stimmen nicht zu direkt klingen.
Hgh-Fdlt
Stammgast
#7 erstellt: 25. Okt 2021, 21:42
An diese Möglichkeit, dass es eben bei manchen Menschen "nicht funktioniert" habe ich auch schon gedacht.
Wobei ich sagen muss, das Stück von Yoshi Horikawa, besonders im Intro, war schon geil und hat sich tatsächlich nicht ganz so intim angehört, wie ich es sonst gewohnt bin. Da der iBasso SR2 ja "nur" ein halboffener KH ist, versuche ich nun auch noch günstig einen ganz offenen abzugreifen, einfach, um mich mit diesem Aspekt noch intensiever auseinaner zu setzen. Im Blick habe ich den Senn HD660S, der ebenfalls als sehr offen beschrieben und erlebt wird.
Marcel21
Inventar
#8 erstellt: 25. Okt 2021, 21:46
Wenn es dir um eine schöne Räumlichkeit geht würde ich den Sennheiser HD560S empfehlen, der bekommt das besser (bzw. anders) hin als die 600er Serie.
Basstian85
Inventar
#9 erstellt: 25. Okt 2021, 22:27
Hatten wir schon öfters das Thema...

Manche KHs klingen für mich schon sehr im Kopf, als hätte man sich n Klinkenstecker ins Hirn gerammt. Um es mal übertrieben auszudrücken (Beispiel Logitech UE6000). Ist aber eher selten.

Andere klinger "weiter" (zB K701) oder schaffen es bestimmte Klangereignisse in der Aufnahme "plastischer" und "greifbarer" wiederzugeben. Natürlich bleiben es aber Kopfhörer und es ist nicht so wie in einem Raum. Hat man einige KHs gehört, weiß man was gemeint ist.

Hat womöglich auch was mit dem Frequenzgang zu tun. rtings hat da so ne Kurve um die "Soundstage" zu bewerten. Es gibt auch die sogenannten blauertschen Bänder...

Auch wenns "Schummelei" ist, hör dir mal ne Binaurale Aufnahme an hier ganz unten das Hörbeispiel (MP3: Binaurale Miniaufnahme) finde ich Hammer. Man hört sogar Oben und Unten! Aber auch hier funktioniert das je nach Aufnahmeequipment besser oder schlechter mit den eigenen Ohren... Hier noch ne Uralt Sennheiser Demo

Edit: zum Teil hab ich hier vielleicht "Imaging" beschrieben, für mich is das aber ein Aspekt der Bühnenabbildung...


[Beitrag von Basstian85 am 25. Okt 2021, 22:41 bearbeitet]
Marcel21
Inventar
#10 erstellt: 25. Okt 2021, 23:14
Die K701/702 sind ja durchaus für ihre breite Bühne bekannt.
Weil ich beide da hab vergleiche ich gerade die HD560S und K702. Die Sennheiser sehe ich hier klar im Vorteil, die haben eine ähnliche Breite wie die AKG, können aber, wahrscheinlich vor allem auch durch ihre angewinkelten Treiber, eine deutlich bessere Tiefe aufbauen, heißt das geschehen spielt sich auch nach vorne hin ab, nicht nur zur Seite.
Die Abstimmung ist auch besser, nicht so stark (aber immer noch leicht) betonter Hochton, nicht diesen Mittelbuckel bei 2KHz und damit weniger anstrengende und natürlichere Stimmwiedergabe und einen Hauch mehr Bass.
Der Tragekomfort ist beim Sennheiser auch besser.

Alles in allem deklassiert der recht neue Sennheiser den altehrwürdigen AKG wie ich gerade feststellen muss. Preislich tun die sich ja nicht viel.
Basstian85
Inventar
#11 erstellt: 26. Okt 2021, 08:24
Der AKG hat "indirekt" ja auch angewinkelte Treiber, da die Polster angewinkelt sind. Aber warscheinlich ist die Anwinkelung beim Senni stärker...

Edit: woah, der Senni ist ja echt schnell günstiger geworden...
Edit2: hmmmmmm...


[Beitrag von Basstian85 am 26. Okt 2021, 08:26 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#12 erstellt: 26. Okt 2021, 08:48
Bei normalen Aufnahmen bzw. ohne elektronische Eingriffe ist die Wiedergabe der Räumlichkeit via KH schon was Anderes, als über LS. Man darf eben nicht vergessen, dass "der Raum" bei LS-Wiedergabe teilweise über akustische Reflektionen "gemacht" wird, die bei KH-Wiedergabe naturgemäß entfallen. Dennoch gibt es auch für mein Empfinden kompaktere räumliche Wiedergaben über KH (Sennheiser HD650, Beyerdynamic T1 Mk 1) und solche, die luftiger, weiträumiger sind (HD800, Stax L700II, k701 und seine Derivate).
*rael*
Stammgast
#13 erstellt: 26. Okt 2021, 17:51
Ich hoffe die KH-Puristen killen mich jetzt nicht, aber in Bezug auf Bühnenabbildung/Raumklang finde ich, dass die Airpods Max mit der „Spatialize Stereo“-Funktion diesen Effekt sehr beeindruckend darstellen.


[Beitrag von *rael* am 26. Okt 2021, 17:52 bearbeitet]
Midgardsven
Stammgast
#14 erstellt: 26. Okt 2021, 18:58

*rael* (Beitrag #13) schrieb:
Ich hoffe die KH-Puristen killen mich jetzt nicht, aber in Bezug auf Bühnenabbildung/Raumklang finde ich, dass die Airpods Max mit der „Spatialize Stereo“-Funktion diesen Effekt sehr beeindruckend darstellen.


Das kann man nicht vergleichen, da es nicht Konstruktionsbedingt so klingt, sondern elektronische Effekthascherei ist.
Ich für meinen Teil kann sagen, je offener ein KH desto größer/breiter wird in der Regel die Bühne. Mein Focal Elear hat schon eine schöne Bühne, aber der Hifiman Ananda ist wirklich luftig und breit in der Bühnendarstellung. Das passt leider nicht zu jeder Art Musik, aber zu Klassik ganz vorzüglich.


Bis dahin
Sven
Gsonz
Neuling
#15 erstellt: 29. Dez 2021, 23:35
Ich schließe mich hier mal an, ich habe auch noch nie eine richtige Bühnenabbildung erlebt.

Jetzt habe ich nach sehr langer Sucherei aber endlich einen Titel gefunden bei dem es auch für mich funktioniert. Es handelt sich hier um "Chicago" von Alexis Cole. Da habe ich tatsächlich eine Bühne vor mir wenn ich die Augen zu mache, eine sehr tolle Erfahrung. Ich werde die nächsten Tage dann mal diverse Titel der Künstlerin durchgehen. Die genannten Titel hier im Thread waren für mich übrigens auch erfolglos.
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