Hören oder Messen?

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Werner_B.
Inventar
#1 erstellt: 02. Jun 2010, 21:41
Klares Statement von einem sehr renommierten Elektronikentwickler:


... Unseren ...Abhörcontroller zum Beispiel habe ich vor etwa zwei Jahren zum ersten Mal gehört, obwohl wir ihn bereits seit neun Jahren im Programm haben. Unsere Kunden aus dem High-End-Bereich lachen oft über diese Aussage, weil sie denken, dass ich einen Scherz gemacht habe. ... Einige der ‚High-Ender‘ reagieren manchmal regelrecht boshaft, wenn ich ihnen erzähle, dass wir keine Hörtests durchführen. Aber es ist einfach zu erklären. Wir entwickeln bei uns Technologie, deren wichtigste Eigenschaft absolute Linearität ist. Wenn ich einen Kompressor, einen Entzerrer oder irgendetwas Klangformendes entwickeln würde, würde auch ich Hörtests anstrengen um zu prüfen, ob es ‚gut‘ klingt. ...


Quelle: Interview Funk


[Beitrag von Werner_B. am 02. Jun 2010, 21:45 bearbeitet]
Soundscape9255
Inventar
#2 erstellt: 02. Jun 2010, 22:33
Tja - entweder man kann es.... oder man erzählt seinen Kunden von jahrelanger Entwicklungsarbeit mit aufwändigen Hörsitzungen....

Aber was macht der gute Mann mit den beiden "fetten" Lecroys? (Besonders mit dem linken) - bissl viel für "nur" Audio
-scope-
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 03. Jun 2010, 06:47
Der Arbeitsplatz ist ausgesprochen "unergonomisch" und dient in weiten Teilen der reinen Präsentation.
Die Geräte sind zu hoch gestapelt. Viele können im sitzen nicht bedient oder abgelesen werden. Dazu erkenne ich an EINEM Platz sechs (!) Audioanalyzer:

DREI (!) mal R&S UPL
1 AP Sys 2722
1 AP Portable one
1 Panasonic VP ....

Dazu kommt die viel zu kurze Arbeitsfläche, die zudem schon im unteren Bereich (also den unteren 20....30 cm) mit irgendwelchen Geräten vollgestellt wurde.

Das ist ein ziemlich deutliches Show-Foto, das -selbst mir- mit (m)einem Messtechnik-Fetisch deutlich zu weit geht.

So viele schöne (und teure) Dinge.....Teilweise sinnlos hingestellt.


[Beitrag von -scope- am 03. Jun 2010, 07:05 bearbeitet]
mm2
Stammgast
#4 erstellt: 03. Jun 2010, 08:18
Hallo,

wenn man das Interview aufmerksam liest, sagt Herr Funk wörtlich:

Ich habe mich damals entschlossen meinen Ohren nicht Bedingungslos zu trauen


Bedingungsloses vertrauen in die Ohren wäre sicher der falsche Ansatz.

Dass Hören aber sehr wichtig ist schreibt er selbst, z.B. hier:

Die Anzeigen waren anschließend zuverlässig und nützlich. Mir fiel jedoch auf, dass sich der Klang des Schaltgeräusches auf meinem Kontrolllautsprecher verändert hatte.
Obwohl der Filter erst deutlich oberhalb des Hörbereiches eingriff, hatte die Filterung doch einen Einfluss auf den Klang im hörbaren Frequenzbereich.
Das Ohr besitzt Fähigkeiten Phasenbeziehungen zu erkennen und als Klangveränderung wahrzunehmen. Ich habe mich nach
diesem Erlebnis entschlossen, alle unsere Geräte im Frequenzgang enorm offen zu gestalten und dadurch die Phasendrehun gen so weit wie möglich aus dem Hörbe-
reich hinauszudrängen.


ist das nun auch schon Voodoo

Grüße
-scope-
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 03. Jun 2010, 08:28

ist das nun auch schon Voodoo



Ich lege es nicht unter Voodoo, sondern als eine absolut unbestätigte, auf einen subjektiven Eindruck basierende Aussage ab.

Dazu kommt noch, dass der "Vorfall" viel zu oberflächlich geschildert wird, was in Zusammenhang mit einem "Interview" auch vollkommen logisch erscheint.


[Beitrag von -scope- am 03. Jun 2010, 08:30 bearbeitet]
Zweck0r
Moderator
#6 erstellt: 03. Jun 2010, 13:21
Es gibt dafür außerdem eine rationale Erklärung:

http://www.sennheise...eren_ueber_20kHz.pdf

Die sinnvollste Konsequenz für Heim-Hifi ist, bei 20 kHz zu kappen, was der CD-Standard praktischerweise nebenbei erledigt.

Bei Studiokomponenten ist für die Entsorgung von Dreckeffekten (wie z.B. Ultraschallanteilen) der Toningenieur selbst verantwortlich. Eine Komponente, die undokumentierte Modifikationen an dem Signal vornimmt, erschwert die Fehlersuche und ist deshalb unerwünscht.
-scope-
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 03. Jun 2010, 13:45
Was mich an solchen Publikationen stört, sind die fehlenden Größenverhältnisse.
Welche Pegel hatten die Frequenzen >20KHz im Verhältnis zum eigentlichen Abhörpegel.
In welchem Größenbereich lagen die Intermodulationsprodukte, die man mit den Frequenzen <20KHz in Verbindung bringen muss, und in welchem "Frequenzband" traten sie auf.

Die IM-Produkte erreichen wohl kaum Größrenordnungen oberhalb von -80 dB. Das ist "messtechnisch betrachter sicher eine Katastrophe, bloß möchte ich gerne mal die Probanden kennen lernen, die davon nachweisbar etwas mitbekommen.

Irgendwo könnte es solche Menschen geben....Das ich davon keine(n) kenne, sagt natürlich noch nichts aus.
Klaus-R.
Inventar
#8 erstellt: 04. Jun 2010, 11:30

-scope- schrieb:
Was mich an solchen Publikationen stört, sind die fehlenden Größenverhältnisse.
Welche Pegel hatten die Frequenzen >20KHz im Verhältnis zum eigentlichen Abhörpegel.
In welchem Größenbereich lagen die Intermodulationsprodukte, die man mit den Frequenzen <20KHz in Verbindung bringen muss, und in welchem "Frequenzband" traten sie auf.



Zum Thema Ultraschallhören, siehe hier:

http://www.casakustik.de/forum/index.php/topic,590.0.html

Im verlinkten pdf sind Diagramme.

Den Ashihara kann ich bei Interesse schicken.

Klaus
-scope-
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 04. Jun 2010, 11:42
Weitere Info´s erübrigen sichg bereits, da die Probanden offensichtlich mit Pegeln "gequält" wurden, die mit dem hier zur Debatte stehenden Thema nichts, aber auch garnichts zu tun haben. Die Frequenzantreile >20 KHz sind in der Praxis viel zu klein, und die in Verb. entstehenden IM Produkte noch viel geringer. Wenn sie irgendwo um -40...-50 dB zum eigentlichen Nutzsignal haben, wird es LANGSAM interessant.


[Beitrag von -scope- am 04. Jun 2010, 11:43 bearbeitet]
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