Sind NF & ÜSS wirklich notwendig oder schaden sie tatsächlich dem Klang & dem Bild?

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Goalkeeper1
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 13. Dez 2011, 15:01
Hi,

ich habe aktuell so eine 3€-Plastikleiste aus dem Baumarkt, die mir schon am Zerfallen ist und wo schon alles wackelt.
Bin deswegen in das nächste Hifi-Geschäft gegangen und wurde prompt zurechtgestutzt.

Ich solle bloß die Finger von Netzfilter, der den "dreckigen" Strom reinigt und Überspannungsschutz lassen. Macht den Klang kaputt und das Bild unruhig.
Hat mir auch einige hochwertige Netzleisten wie Goldkabel, Sunleiste, Supra , Furutech präsentiert, die allesamt keine NF oder ÜSS drin hatten.

Bei einem Blitzeinschlag helfe mir solch ein ÜSS sowieso nichts, da müsse ich schon ÜSS am Hauptverteiler betreiben. Die ganzen Angaben wie die von Brennenstuhl sogar gegen 120000A zu schützen seien Quatsch. Bei 120000A haue es mir die Steckdosen aus der Wand, so seine Worte.

Warum aber "High-End" Netzleisten wie die HMS Energie, von In-Akustik oder teilweise auch von Goldkabel Netzfilter und Überspannungsschutz drin haben, konnte er mir nicht sagen.


Ich weiß, dass dieses Thema schon tausendfach durchgekaut wurde, jedoch möchte ich mal eine klipp und klare Aussage dazu haben:

- Netzfilter in einer Netzleiste: Ja / Nein

- Überspannungsschutz in einer Netzleiste: Ja / Nein
schmiddi
Inventar
#2 erstellt: 13. Dez 2011, 15:40
Hallo!

Netzfilter in einer Leiste: Nein, Wenn deine Geräte durch Störungen im Strom den Klang beeinflussen, tausche die Geräte um.

Überspannungsschutz: Ja, Schützt auf jeden Fall vor Spannungspitzen im Stromnetz, die unter Umständen die Netzteile in den Geräten beschädigen können. Mir zweimal mit einem PC Netzteil passiert. Bei einem direkten Blitzeinschlag hilft es gar nicht, dann hast du abwer andere Probleme.

Ich hoffe ich konnte helfen.


[Beitrag von schmiddi am 13. Dez 2011, 15:41 bearbeitet]
mm57
Stammgast
#3 erstellt: 13. Dez 2011, 16:29
Hi,

HighEnd Netzleiste - NEIN
Preiswerte Baumarktleiste - JA
Netzfilter - NEIN
Überspannungsschutz - OK

LG
hf500
Moderator
#4 erstellt: 13. Dez 2011, 16:42
Moin,
alles was vor dem Ausgang der Netzteile liegt, liegt nicht im Signalweg und kann nur Bild und Ton beeintraechtigen, wenn es defekt ist. Daher ist schon ein Einfluss einer Verteilersteckdose auf die Wiedergabe der Geraete nicht erklaerbar.

Dann haben viele Geraete, auf jeden Fall die mit schaltnetzteilen, einen Netzfilter im Netzeingang. Schlechte Einfluesse auf Ton und Bild muessen da auch erstmal belegt sein. Ein Netzfilter muss in der Leiste nicht vorhanden sein, aber es schadet auch nicht. Eine nennenswerte Sperrtiefe liefern diese Filter auch erst ab etwa 100kHz.
Der Ueberspannungsschutz hilft nur gegen Ueberspannungsspitzen aus dem Netz. Der Schutzpegel liegt bei etwa 600V, damit muessen die angeschlossenen Geraete noch zurechtkommen. Gegen direkte oder nahe Blitzeinschlaege ist er machtlos, er kann den Schutz dann nur verbessern, wenn die Intallation des Hauses schon in der Hauptverteilung einen Ueberspannungsschutz hat ("Grobschutz").

Das beste ist, man geht oin eine Elektroabteilung und kauft eine solide Steckdosenleiste. Sowas muss noch nichtmal uebertrieben teuer sein.

73
Peter
Goalkeeper1
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 13. Dez 2011, 22:09
Netzfilter und Entstörfilter sind das Selbe? Gibt es da nur eine Entstörfilter-Technik oder mehrere?

Es wurden hier oft die ÜSS-Adapter für die Steckdose der Firmen Dehn und Phoenix Contact empfohlen. Die bringen doch eigentlich auch nichts, oder? Ob ich ein ÜSS jetzt in der Leiste habe oder als externen Adapter dürfte doch eigentlich egal.

Des Weiteren ist mich auch nur Brennenstuhl bekannt, die Stromstöße von 30000 und 60000A aushalten sollen. Bei anderen Herstellern (u.a. Dehn) werden sehr viel kleinere A-Werte angegeben.
hf500
Moderator
#6 erstellt: 13. Dez 2011, 23:30
Moin,
Netzfilter und Entstoerfilter sind zwei Begriffe fuer das technisch gleiche Ding. Es handelt sich dabei um LC-Tiefpaesse, die verhindern sollen, dass Hochfrequenz ueber die Netzleitung in ein Geraet eindringt oder wie bei Geraeten mit Schaltnetzteil, herauskommt.

Die Ueberspannungsschutzdinger, die so angeboten werden, haben ihre Grenzen, wie oben schon gesagt. In der Regel handelt es sich um Gasableiter und/oder ZnO-Varistoren, die oberhalb einer bestimmten Spannung niederohmig werden und die Spannungsspitze begrenzen, bzW. eine Sicherung ansprechen lassen und somit das geschuetzte Geraet zumindest einpolig vom Netz trennen. Die letztere Moeglichkeit greift eher bei Schaltfehlern o.ae. im Netz, die zu laenger andauernden Ueberspannungen fuehren. Dann hat man z.B. die 400V Aussenleiterspannung des Drehstromnetzes anstehen.

Die angegebenen Stromwerte gelten fuer den genormten "8/20 Impuls", ein Spannungsstoss mit 8µs Anstiegs- und 20µs Abfallzeit. Sein Verlauf entspricht etwa einem Blitzstoss, fuer diese Zeit muss der Ableiter den genannten Strom tragen koennen. Zu dicht duerfen die Pulse zeitlich nicht aufeinander folgen, denn das ueberlastet den Ableiter in jedem Fall. Beim ZnO-Varistor (und Suppressordioden) beruht das Absorptionsvermoegen darauf, dass das Bauelement in der Zeit des Stromstosses nicht bis zur Zerstoerung aufgeheizt werden kann.

Ein Gasableiter ist eine Art Funkenstrecke, die ist auch nicht beliebig belastbar.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 13. Dez 2011, 23:32 bearbeitet]
djtechno
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 14. Dez 2011, 13:29
Das Überspannungsschütze dem Klang schden, ist natürlkich Quatsch. Das gleiche gilt für Überlastschutzschaltungen in Endstufen. Diese haben keinen hörbaren/Nachweisbaren Einfluß, da die Größenordnung deutlich unter der Hörschwelle liegt.

Der ÜSS ind er Leiste bewirkt, so lange keine ÜS auftitt erstmal nix, ist ein Nichtleiter. Bemerkbar macht sich der in der "Schaltung" überhaupt erst,wenn die Überspannung eintritt. Und die Stützelkos im Netzteil der Endstufe Eliminieren alleKlanglichen Einflüsse der Netzspannung,sonst würde es mit ungefähr 50 hz bzw 100 hz nach Gleichrichtung brummen.

Wo er aber recht hat: Allein diese ÜSS stecker helfen nix bei direktem blitzeinschlag. Sie helfen aber gegen sekundäeffekte eines WEIT ENTFERNTEN blitzeinschlgs, also kleinen Übersopannungen. Ein blitz,der 3 km weit weg von dir einschlägt,kann durch Spannungsspitzen noch dein Equiment killen. Das verhidnern diese ÜSS-Leisten.

Bei eien Direkten Blitzeinschlag hauts dir aber in der tat die Leitngen aus der Wand raus.

Damit das nicht passiert,werden blitzableiter und seitens des Energieversorgers ein Grobschutz installiert (bitte bei deinem Netzbetreiber erkunden, ob vorhanden) . Der Mittelschut wird in Der Hausverteilung installiert.
Und der Feinschutz in derSteckerleiste. Das alles ergänzt sich und am besten funktioniet es,wenn dies alles vorhanden ist. Zudem muß die Erdung der Hausnstallation korrekt ausgeführt sein UND alle Antennen und Satelitenschüsseln müssen auch korrekt geerdet und mit Überspannungsschutz versehen werden,so weit dies technisch möglich ist.

Einen Einfluß auf den klang hat das nicht,ist aber eines der Systeme ungeschützt,kann von dort die Überspannung in die Geräte kommen

Ein gringes Restrisiko bleibt immer.

Vefehlt der blitz den ableiter und semmelt dirtekt durch deine Wohnugnsdecke ins wohnzimmer, hilft alles nix mehr. Die Wahrscheinlichkeit ist aber je nach wohnlage dann so niedrig,daß es nie eintritt.


[Beitrag von djtechno am 14. Dez 2011, 13:30 bearbeitet]
RobertKuhlmann
Inventar
#8 erstellt: 14. Dez 2011, 14:27

djtechno schrieb:
...Vefehlt der blitz den ableiter und semmelt dirtekt durch deine Wohnugnsdecke ins wohnzimmer, hilft alles nix mehr. Die Wahrscheinlichkeit ist aber je nach wohnlage dann so niedrig,daß es nie eintritt.

Das würde allerdings voraussetzen, dass der Blitzableiter defekt ist, also seine Erdung verloren hat oder er war von vornherein falsch konzipiert, also an der falschen Stelle angebracht oder es sind zu wenige Leiter montiert (kommt leider auch vor).
Bei falsch konzipierten Blitzableitern "verfehlt" der Blitz den Ableiter tatsächlich und "semmelt" ins Haus. In der Hauselektrik werden dann durch direkte Induktion und dann durch deren Weiterleitung in den elektrischen Leitungen des Hauses so hohe Spannungen erzeugt, dass die gesamte Elektrik und alles, was daran angeschlossen ist das Zeitliche segnet.

Auf einer extremen Zeitlupenaufnahme eines Blitzes kann man sehr gut erkennen, wie sich von einem zentralen Startpunkt in der Wolke aus mehrere schwach leuchtende Leitblitze kreisförmig ausbreiten. Der erste davon, der Bodenkontakt (in Form eines Baumes) bekommt, schließt den Kontakt und alle Folgeblitze verwenden diesen einen Blitzkanal, der durch die starke Ionisation entlang des ersten "erfolgreichen" Leitblitzes durch die erste Entladung geschaffen wurde.
Abhängig von der Höhe Startpunktes der Leitblitze über dem Boden, fällt der Radius, innerhalb dessen sich die Leitblitze ausbreiten, mehr oder weniger groß aus. Je größer der Radius, das heißt je höher der Ausgangspunkt, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, das ein Blitz neben einem hoch gelegen Punkt (und eben auch neben einem Blitzableiter) einschlägt. Bei kleineren Radien, also niedrigem Ausgangspunkt des Blitzes), und wenn ein Teil des Gebäudes (z.B. ein Giebel auf der gegenüberliegenden Seite zum Blitzableiter) früher den Ausbreitungskreis tangiert, als der Blitzableiter, kann es trotz technisch korrekter Ausführung des Blitzableiters zu einem direkten Einschlag in das Gebäude kommen.

P.S.: Ich schaue mal nach, ob ich einen Link zu der Zeitlupenaufnahme vom Blitz finde. Ansonsten kann ich heute Abend mal einen Upload auf Rapidshare machen. Es ist die bisher beste Blitzaufnahme, die ich je gesehen habe.


Und zum Thema:

Netzfilter und Überspannungschutz sind beide sinnvoll und jeweils völlig unerheblich für den "Klang" von was auch immer.


[Beitrag von RobertKuhlmann am 14. Dez 2011, 14:30 bearbeitet]
M4L0iK
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 15. Dez 2011, 14:52
Servus,

Netzleisten für 300 Taler sind schon ziemlich dämlich. Brauch kein Mensch.
Dieses ganze "High-End-Netzleiste" ist alles Quatsch, Voodoo.

ÜSS ist zu empfehlen, da man doch auf Nummer sicher gehen will, obwohl das nur eine Feinsicherung ist. "Richtiger" Blitzschutz fängt vorher an, da wird Dir ein ÜSS auch nichts mehr helfen.

NF braucht man eigentlich nur, wenn im Stromnetz häufig Störungen auftreten (Industrie, Blöcke an Etagenwohungen, etc.), sonst eigentlich nicht. Jedoch schadet auch dieser nicht.


Ich weiß noch, wo früher alle geschrien haben, ÜSS, NF oder sonstige Eingriffe in den Stromfluß machen den Klang kaputt, ohne irgendwas Handfestes zu haben.

Hersteller die diese Aussage früher vehement vertraten, bauen heute ebenso ÜSS und NF ein, weil sie selber wissen, dass diese nicht schaden.


Aber lass Dich nicht von solchen Netzleisten blenden! Kauf' Dir eine hochwertige Netzleiste von Brennenstuhl, REV, Popp oder Apsa mit integriertem ÜSS und NF und gut ist.
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