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Entmagnetisierungs CD

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hevo
Ist häufiger hier
#101 erstellt: 18. Okt 2005, 14:27
Hallo zusammen!

Gestern kam mein Kumpel vom Besuch eines Freundes zurück und erzählte mir so beiläufig, daß er mehr zufällig auch zu Besuch bei einem Hifi-Fan mit 'ner 5000 Euro Anlage war. Is ja kein Verbrechen.

Er: "Der hatte so 'ne CD zum Lautsprecher entmagnetisieren."

Ich: "Ah - geh mir fort damit..." (abwinkende Geste) "...Cardas - Burn in...?"

Er: "Nee, hieß anders. Denson-irgendwas. Hat er mir vorgeführt - und irgendwie klang es danach anders."

Ich: "Kenn ich nicht, aber sag mir bitte, aus welchem Grund ich meine LS entmagnetisieren soll? Die Kupferspulen sind nicht magnetisch und der Permanentmagnet soll ja wohl magnetisch sein und auch bleiben. Oder etwa nicht?"

Damit appellierte ich an seinen gesunden Menschenverstand.

Er: "Das haben Wissenschaftler herausgefunden und die haben ja studiert..."

Das war der Wink mit dem Zaunpfahl, denn ich habe nicht studiert - wie kann ich mir also anmaßen das Ganze irgendwie in Zweifel zu ziehen. Er hat ja was gehört. Nun war guter Rat teuer. Wir haben das Thema gewechselt.

Heute hab ich Google gefragt und bin natürlich sofort in diesem Thread gelandet. Wie sollte es auch anders sein, auf das HiFi-Forum ist in solchen Sachen ja immer Verlass.

Okay, mittlerweile weiß ich, daß das Wunder-Teil primär CD-Player entmagnetisieren soll...




richi44 schrieb:

Technisch ist aber mittlerweile (und nicht nur in diesen Beiträgen) alles gesagt.


Mag sein - ich habe nicht alles zum Thema gelesen. Eine Frage beschäftigt mich aber, weil sie IMHO noch nicht gestellt wurde:

Wie soll normale Musik (als NF-Signal, Wechselspannung betrachtet), die bei manchen von uns stundenlang am Tag durch alle NF-Leitungen in der gesamten Kette "plätschert" auch nur einen Mini-Hauch an "Restmagnetismus" in Leitungen, Bauelementen oder sonstwas hinterlassen KÖNNEN, wenn der GLEICHSPANNUNGSANTEIL (DC-Offset) dieser Musik praktisch Null ist?

Kein Mikrofon überträgt salopp gesagt den statischen Luftdruck im Aufnahmestudio. Wenn ein DC-Offset in den CD-Aufnahmen feststellbar ist, dann kommt das primär von schlechten AD-Wandlern. Man muß nur mal eine CD digital "grabben" und dann im Soundeditor "Gleichspannung entfernen" drücken. Normalerweise sollte das DC-Offset bei hinreichender Länge oder immer größer werdenden Zeitdauer des Stücks immer weiter gegen Null gehen. Gleiches gilt für Sinustöne oder Rauschen. Das kann auch jeder Soundeditor demonstieren.

Okay, nehmen wir an, wir haben nur schlechte CDs mit aufnahmeseitig bedingten DC-Offset. Wen bitte stört das? Im Digitalteil des CDP (vom Laser bis zum DAC) finden wir 'eh nur pulsierende Gleichspannung (Null oder Eins oder salopp gesagt "TTL-Level"), die mit dem eigentlich transportierten Audiosignal praktisch NICHTS zu tun hat. Und selbst wenn der DA-Wandler im CDP noch ein weiteres kleines DC-Offset (durch Alterung) mitbringt, kann uns das in der nun analogen Welt nicht schrecken: Diese minimale Gleichspannung bleibt am nächsten Koppelkondensator hängen.

In jeder Sekunde wechselt der analoge (Musik-Wechsel)Strom mehrere tausend Mal die Richtung - und auch das Magnetfeld welches jeden stromdurchflossenen Leiter umgibt macht da keine Ausnahme. Fast an jeder Verstärkerstufe befinden sich weitere Koppelkondensatoren, die bekanntlich für Gleichspannung undurchlässig sind. Was will ich sagen?

Dadurch das wir keine Gleichspannung in ganz normalen Audiosignalen haben, "entmagnetisiert" sich die Anlage im Betrieb praktisch selbst - die Fläche unter allen positiven und negativen Halbwellen ist gleich, die Resultierende Null.

Selbst wer an den Restmagnetismus in seiner Anlage glaubt, wird jetzt sicher zustimmen, daß zur Bekämpfung keine Voodoo-CD oder Platte nötig ist.


Und last but not least: Man setze sich Kopfhörer auf und gebe sich für ein paar Minuten mal Rauschen auf die Ohren. Muß nicht laut sein. Dann nehme man die Kopfhörer ab und lausche. Die Umwelt klingt für kurze Zeit irgendwie anders, nicht?

bfn hevo
kalia
Inventar
#102 erstellt: 18. Okt 2005, 15:02

hevo schrieb:

Okay, mittlerweile weiß ich, daß das Wunder-Teil primär CD-Player entmagnetisieren soll...


Interessant...
Auf der Densen-Seite finde zumindest ich keinen Anhaltspunkt für dieses Wissen....

Gruss
Lia
UweM
Moderator
#103 erstellt: 18. Okt 2005, 15:11

hevo schrieb:

Dadurch das wir keine Gleichspannung in ganz normalen Audiosignalen haben, "entmagnetisiert" sich die Anlage im Betrieb praktisch selbst - die Fläche unter allen positiven und negativen Halbwellen ist gleich, die Resultierende Null.

Selbst wer an den Restmagnetismus in seiner Anlage glaubt, wird jetzt sicher zustimmen, daß zur Bekämpfung keine Voodoo-CD oder Platte nötig ist.



Hi,

da mangelt es offenbar etwas am Praxiswissen. Hast du mal darüber nachgedacht, warum fast jedes Gerät ausgangsseitig Koppelkondensatoren besitzt, um nachfolgenden Geräten keine Gleichspannung zu liefern?

Hast du mal versucht, Gleichspannung am Lautsprecherausgang des Verstärkers zu messen? Wetten, dass du dort was zwischen 10 und 100mV findest?

Grüße,

uwe
hevo
Ist häufiger hier
#104 erstellt: 18. Okt 2005, 16:12

UweM schrieb:

da mangelt es offenbar etwas am Praxiswissen. Hast du mal darüber nachgedacht, warum fast jedes Gerät ausgangsseitig Koppelkondensatoren besitzt, um nachfolgenden Geräten keine Gleichspannung zu liefern?


Innerhalb eines Verstärkers, damit sich die eingestellten Arbeitspunkte der einzelnen Stufen nicht verschieben. Und am Ausgang, um sie nicht weiterzureichen. Hmm - die Gleichspannung für die Arbeitspunkte hatte ich übersehen.

Insofern ist eigentlich auch keine Diskussion über diese CD nötig.

bfn hevo
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