Behringer CX3400 Low Cut Modifikation und Messungen

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scauter2008
Inventar
#1 erstellt: 01. Mrz 2016, 19:10
Die Behringer CX3400 Ist eine recht brauchbare Frequenzweiche für kleinen Anlagen.
Das einzige was die Weiche für PA Chassis ungeeignet macht ist der tiefe Low Cut von 25Hz am Low Out.

Der Low Cut kann man nur ein oder aus schalten, man hat also keine Möglichkeit diese zu erhöhen.
Um den Low Cut zu erhöhen muss man ein paar Bauteile austauschen, dafür muss das Gerät aufgeschraubt werden.

Vor dem Öffnen von Geräten die mit 230Vac versorgt werden, den Kaltgerätestecker abstecken.
Deckel oben abschrauben, ebenfalls müssen die 3 Schrauben an der Unterseite auch raus.
So lässt sich die Frontplatte abnehmen, die Winkel für die Rack Montage kann man auch abschrauben, damit geht die Frontplatte leichter raus.
CX3400CX3400



Um den Low Cut zu erhöhen müssen 4 SMD Keramikkondensatoren ausgetauscht werden.
2 befinden sich im linken Kanal und 2 im Rechten Kanal.
Diese haben die Bezeichnung C153/C154 und C157/C158 die jeweils nebeneinander sitzen.
C153/C154 Befinden sich direkt auf der Linken Seite über einen Operationsverstärker, nahe dem Gain Regler für den Linken Kanal.
C157/C158 Sitzen etwa in der Mitte neben den großen Flachbandkabel.
CX3400CX3400



Original sind Keramikkondensatoren mit 150nF 0805 verbaut. (Spannungsfestigkeit kann 10V-50V betragen, das ist relativ egal)
Rechnerisch ergibt sich mit Kondensator welche Werte man Standardmäßig bekommt (E12) folgender Low Cut:
120nF = 31Hz
100nF = 38Hz
82nF = 45Hz
68nF = 55Hz

Ein Low Cut von 38Hz (100nF) ist für jeden Subwoofer ausreichend hoch.
Sollte man einen Subwoofer haben der nicht so tief kommt, kann man auch die 45Hz (82nF) wählen.

Passende Kondensatoren z.b 100nF
https://www.reichelt...artnr=X7R-G0805+100N

Man kann für 100nF auch z.b 2x 47nF übereinander Löten, oder für 82nF z.b 1x 68nF und 1x 15nF hernehmen.



Messungen:

Linker Low Out, X Over 930Hz.

Frequenzgang ohne Low Cut.
1Hz bis 10kHz.
-3dB liegen bei etwa 3Hz.
Behringer CX3400



Schwarz: mit 25Hz Low Cut.
Blau: ohne Low Cut.
10Hz-1kHz.
-3dB bei etwa 26-28Hz.
CX3400


Schwarz: Low Cut Original mit 150nF.
Blau: Low Cut mit 100nF.
-3dB bei etwa 36-38Hz.
CX3400

Schwarz: Low Cut Original mit 150nF.
Blau: Low Cut mit 100nF.
Rot: Low Cut 47nF
-3dB bei etwa 70Hz
CX3400

Schwarz: Ohne Low Cut
Blau: Low Cut mit 100nF.
Rose: Low Cut mit 87nF ~45Hz
Grün: Low Cut mit 77nF ~48Hz
CX3400



X Over Messungen Low Out:

Ohne Low Cut:
44Hz
Strich zwischen 44Hz und 60Hz
60Hz
Strich zwischen 60Hz und 120Hz
120Hz
Strich zwischen 120Hz und 200Hz
200Hz
CX3400

Mit 25Hz Low Cut
CX3400

X Over 200Hz
Schwarz/Blau ohne Low Cut L/R
Rot 25Hz Low Cut
Grün 36-38Hz Low Cut (100nF)
CX3400

3 Weg Stereo + Mono Summ
Low Out L
Schwarz: ohne Low Cut
Grün: Low Cut L und R AN (100nF)
Rot: Low Cut nur Links AN (100nF)
Wie man sieht verschiebt sich der Low Cut von etwa 42Hz wen nur der Linke Low Cut eingeschaltet ist, auf etwa 38Hz wen bei de Low Cat An sind.
CX3400

Bei 3 Weg Stereo + Mono Summ passiert das gleiche.
CX3400

Der Rechte Low Out ist nicht summiert, deshalb ist er auch nicht vom Linken Kanal abhängig.
CX3400



X Over bei 3 Weg Stereo
200Hz/2kHz
CX3400


High Out
-3dB liegt bei etwa 70kHz
Wen das CD Horn eingeschaltet ist, hat man ab etwa 15kHz eine Überhöhung von 12dB.
CX3400




Messungen/Bilder Vollgen....


[Beitrag von scauter2008 am 02. Mrz 2016, 16:54 bearbeitet]
corell95
Stammgast
#2 erstellt: 01. Mrz 2016, 19:20
Danke! Das wird vielen helfen!
Max
Stammgast
#3 erstellt: 01. Mrz 2016, 19:24
Hört sich interessant an. Ich hab auch eine CX und die Bässe pumpen ganz ordentlich wenn ich richtig Gas gebe.
Mit dem DEQ hab ich etwas abmildern können, scheint mir aber noch nicht ganz optimal. Bin gespannt was Du hier noch aus dem Hut zauberst
Das Löten bereitet mir allerdings etwas Bauchweh - ich denk für so einen Fummelkram hab ich nicht mehr das ganz ruhige Händchen.

Gruß vom Küchentisch
Max
bierman
Inventar
#4 erstellt: 01. Mrz 2016, 20:02
Danke scauter2008, ich werde das auch umsetzen
deadlockfx
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 22. Mrz 2016, 21:09
Ja, auch von mir, Danke scauter2008!
Bin auch noch sehr am überlegen, das zu machen, meine CX3400 hab ich noch nicht lange, bin auch noch nicht ganz sicher dass bei der alles rund läuft,
aber wenn ich die LS/Sub da hab und das alles mal testen kann, wage ich mich wohl auch da ran.

Hab die Weiche schon mal auf gehabt, is schon seehr feine Lötarbeit erforderlich, da hab ich noch etwas Respekt vor Aber mein Sub wird es mir wohl danken.

Wie hast du das durchgemessen? Klinke von Laptop auf XLR male, dann Adapter von XLR Female zurück zu Monoklinke für die Soundkarte?
Ich hab das so neulich bei meiner Weiche ausprobiert, ein Kumpel hat da von einem Lied jeweils die Tonspur aufgenommen, dann in einem Editor am PC verglichen.
Kann es sein, dass sich das bemerkbar macht(hörbar/messbar), wenn nur 1 Stecker beim XLR Out der Weiche angeschlossen ist, statt 2/(3)?
Vielleicht ist auch nur meine Weiche etwas hinüber, bei kam es bei dieser provisorischen Messung zwischen Kanal 1 (Links) und Kanal 2 (rechte Seite) bei den Höhen zu ziemlichen Unterschieden (~10db, laut Laptop-Tonspur), wobei ich ja beim Hin-und Her-Stecken zwischen den 2 Seiten (leider nur 1 LS da zum Testen) im Gegensatz Bassprobleme vermutete (War das in dem alten Thread).

Da wird auf alle Fälle noch einiges zu tun sein bei mir an rumbasteln, messen und testhören, von dem her behalte ich den Thread im Auge.


Grüße
DL


[Beitrag von deadlockfx am 22. Mrz 2016, 21:34 bearbeitet]
scauter2008
Inventar
#6 erstellt: 22. Mrz 2016, 21:34
Frequenzgang ist mit einen billigen Velleman PCSGU250 gemessen.
Hab auch noch einen Analogen Spektrumanalysator, wo der Mitlaufgenerator aber erst bei 10kHz anfängt bzw Linear ist.
BNC auf Cinch Kabel > Cinch Y-Adapter > Cinch Kabel > Cinch auf XLR Adapter L und R.


Ich hab das so neulich bei meiner Weiche ausprobiert, ein Kumpel hat da von einem Lied jeweils die Tonspur aufgenommen, dann in einem Editor am PC verglichen.

Man kann mit der Soundkarte und Arta den Frequenzgang messen, da kann man dann auch Unterschiede von 0,1dB sehen.
Das ist wesentlich einfacher als ein Lied aufzunehmen und die Tonspur zu vergleichen.

Man wird immer Pegelunterschiede verstellen, da die Poti und Widerstände eine gewisse tolerant haben.
8dB sind aber schon sehr viel.
Habt ihr die Soundkarte auch mal selber vermessen ?



Kann es sein, dass sich das bemerkbar macht(hörbar/messbar), wenn nur 1 Stecker beim XLR Out der Weiche angeschlossen ist, statt 2/(3)

Ich konnte nichts verstellen.
bierman
Inventar
#7 erstellt: 23. Mrz 2016, 13:11
Die Potis am CX3400 sind nicht gerade Präzisionsteile, auf 1dB genau sollten sie sich aber schon einstellen lassen.
Bei erheblichen Abweichungen würde ich erstmal die Schalter auf der Rückseite prüfen, speziell 2/3/4weg-Modus und CD-Horn.
erzgebirger
Neuling
#8 erstellt: 11. Mai 2019, 12:06
Ich muss lieder den Fred noch mal hochholen ...

Da ich im Besitz einer offenbar älteren Ausführung der CX3400 bin (blaue Platinen anstatt der grünen in der Fotos oben), stimmen leider dei Kondensator-Bezeichnungen nicht.

Wenn man mühsam die Platine absucht, findet man 150nF-Kondensatoren, die auch noch zusammenliegen.
Die Frage ist nun, ob man davon kühn ausgehen kann, dass es sich dabei um den Schwngkreis des Low-Cut-12dB-Filters handelt oder nicht? Im Prinzip spricht ja nix dagegen, oder?

Ich habe C117/ C118 und C114/ C115 also potenzielle Kondensatoren "gefunden".

Der Grund ist - wie zum Fred zugehörig - : ich will den Low-Cut auf MTH-30-Niveau anheben :-) ... also 45 Hz und möchte wissen, wo ich die 82nF-Kondensatoren einarbeiten soll.

Kann das jemand bestätigen?
Schaltpläne existieren im www leider nicht ...

Vielen Dank für eure Hilfe,
Marcel
bierman
Inventar
#9 erstellt: 11. Mai 2019, 14:35
Foto könnte helfen.
erzgebirger
Neuling
#10 erstellt: 11. Mai 2019, 16:12
Hallo bierman,
danke erst mal für die Rückmeldung. Ich habe mal die beiden "betroffenen Stellen" fotografiert ...
Die eine Stelle (C117/C118; wo man "X16" liest) kommt mir aus dem CX2310-Schaltplan bekannt vor. Diese Stelle ist ziemlich mittig auf der Platine, direkt neben dem Flachbandkabel.
Die andere Stelle (C114/C115) ist am Rand der Platine ...

Als Herstelldatum des Gerätes vermute ich mal 2008 oder 2009 (Date Code: 0809).

Danke für's Aufnehmen meiner Anfrage.

Viele Grüße,
CX3400 Platine
erzgebirger
Neuling
#11 erstellt: 11. Mai 2019, 16:13
... und hier das zweite Bild ...
CX3400 Platine
bierman
Inventar
#12 erstellt: 13. Mai 2019, 08:44
Hm, bisschen mehr Kontext oder ne semi-Totale auf die Platine wären noch hilfreich (falls sie noch offen ist).

Ich würds im Zweifel einfach ausprobieren, entsprechende Löt-Skills vorausgesetzt.
erzgebirger
Neuling
#13 erstellt: 13. Mai 2019, 09:53
Hmmm ... mehr Kontekt ist schwierig, weil der Themenersteller ja alles vorgegeben hat.

Mein Problem ist, dass ich die zu ändernden Stellen auf der Platine nicht zweifelsfrei identifizieren kann.
Die von scauter2008 angegebenen Kondensator-Bezeichnungen passen offenbar nur zur grünen (resp. neuen) Platine.
Auf der alten (blauen) Platine stimmen die Bezeichnungen nicht überein.

Daher habe ich nach 2 parallel auf der Platine liegenden 150nF-Kondensatoren gesucht (und auch gefunden (siehe beiliegende Totale).
Das Foto zeigt die Frontplatte von hinten; der roten Schraubenzieher zeigt auf Kanal 1 (mit C114/C115) und der weiße Kugelschreiber auf Kanal 2 (C117/C118) .

Die Wahrscheinlichkeit, dass das die richtigen Stellen sind liegt bei ca. 75%.

Da ich meine "Löt-Skills" größtenteils Ende der 80er Jahre erarbeitet habe (beim Selbstbau von sogenannten Lichtorgeln mit Phasenanschnittsteurung und 100W-Verstärkern mit dem berühmten Tesla KD503 ... die Ossis wissen, wovon ich rede ;-) ), enden diese allerdings beim 16-W-Lötkolben und diskreten Bauteilen.

SMD-Teile sind einfach zu klein für meine Hände und meine Augen :-) .
Aber ich habe auf Arbeit Fachpersonal, die mit solchen Arbeiten Geld verdienen.
Daher ist das Löten die kleinste Aufgabe.

Ich hätte nur gerne eine Bestätigung, dass die Schwingkreise von CX2310, CX3400 alt und neu identisch sind und die gefundenen 150nF-Kondensatoren zu den selbigen gehören.

Viele Grüße,
Marcel

P.S. Natürlich habe ich Behringer und die Deutschland-Vertretung angeschrieben ... die Antwort brauche ich hier sicher nicht zu veröffentlichen ...

CX3400_total
bierman
Inventar
#14 erstellt: 13. Mai 2019, 10:43
Hey, immerhin gabs überhaupt eine Antwort

ich würde zu 90% davon ausgehen dass die Kondensatoren die richtigen sind.

Kann heute Abend noch mal "im Archiv wühlen". Könnte sein dass es bei mir auch diese Version war... normalerweise dokumentiere ich meine Arbeit an allen möglichen Geräten zumindest mit ein paar Fotos, aufgrund der immer unfreundlicheren Gesetzlage allerdings schon länger nicht mehr als Blog.
erzgebirger
Neuling
#15 erstellt: 13. Mai 2019, 11:37
Vielen Dank für deine Rückmeldung.
Ich freue mich über jede Antwort :-) ...

Mein Bauchgefühl sagt mir auch, dass die 4 von mir identifizierten Kondensatoren die richtigen sind, zumal auch "bekannte" Widerstandswerte (wie der 30K1) und andere Platinenbeschriftungen (wie X16, was beim Modell CX2310 auch der "richtige" Ort für den Schwingkreis war) in der Nähe seeehr bekannt sind.

Ich glaube auch kaum, dass Behringer die Technologie ändert ... der 25-Hz-Low-Cut-Filter wurde als 12dB-Variante sicher beibehalten (also über alle Geräte), somit müssen auch die Bauteile gleich sein.

Eine Bestätigung wäre schön .. danach gehe ich zu meinem Löt-Spezi :-) ... sonst denkt der, dass ich überhaupt keinen Plan habe :-) ...

Danke nochmals und viele Grüße,
Marcel
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