Marantz 2252 Reparaturbericht

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bukongahelas
Inventar
#1 erstellt: 04. Apr 2013, 03:19
Ein Marantz 2252 zeigt diese Fehler:
- Verstaubt
- Frontplatte , Skalenscheibe , Gehäuse verschmutzt
- Potis+Schalter Kontaktprobleme
- Lautsprecherschutzrelais Kontaktprobleme
- Alle Lampen durchgebrannt
- Netzschalter schmort , Kontaktprobleme

Es wird eine Vollsanierung mit Tausch aller Platinen-Elkos durchgeführt.

MARANTZ_2252_01

Sehr verstaubt
MARANTZ_2252_02

Ausgeblasen
MARANTZ_2252_04

Endstufe demontiert
MARANTZ_2252_05
Wie alle Marantze ist auch der 2252 ziemlich verbaut.
Um an die Lötseite der Endstufenplatine heranzukommen sind umfangreiche Demontagen erforderlich.
bukongahelas
shabbel
Inventar
#2 erstellt: 06. Apr 2013, 18:17
Mindestens einen halben Tag Arbeit.
Bertl100
Inventar
#3 erstellt: 06. Apr 2013, 19:07
Hallo zusammen,

selbst wenn man nur wirklich defekte Elkos tauscht, sind da schnell mal 3 oder 4h vorbei.
Schalter zerlegen, ..., das zieht sich.
Allerdings hab ich die Geräte dann auch immer noch abgeglichen.

Gruß
Bernhard
bukongahelas
Inventar
#4 erstellt: 09. Apr 2013, 22:18
Lautsprecherwahlschalter
MARANTZ_2252_06
Ausgelötet , mit Kontakt60 durchgespült , mit "Bref"(löst Fett in Backöfen) das Ko60 ausgespült , dann in warmem Wasserbad klargespült.
Tropfen ausschütteln , mit Fön trocknen , mit Oszillin T6 versiegeln.
Bei allen Reinigungsgängen den Schalter oft betätigen.
Abschließend die einzelnen Wechsler mit Ohmmeter prüfen.

Das Relais wurde geöffnet und die Kontakte mit Pappstreifen und Sidol Metallputzmittel gereinigt , mit Pinsel und Warmwasser gespült , mit T6 versiegelt.

bukongahelas


[Beitrag von bukongahelas am 09. Apr 2013, 22:20 bearbeitet]
bukongahelas
Inventar
#5 erstellt: 09. Apr 2013, 22:35
Endstufenplatine alle Lötstellen nachgelötet.
MARANTZ_2252_07
Natürlich wird die Platine noch gereinigt.
Deshalb werden Trimmpotis , LS-Schalter und Relais erst danach eingelötet.
Servicefreundlich sind die Schraubfassungen der TO-3 Endtransistoren.

Platinenreinigung: Flußmittelreste mit Isopropanol und Zahnbürste auflösen.
Krusten mit Holzzahnstocher bearbeiten. Holz zerkratzt den LötstopLack nicht.
Löt- und Bauteilseite mit Bref einschäumen und mit Langhaarborstenpinsel einmassieren.
Platine in eine Lage bringen , in der Flüssigkeit sich an einer Ecke sammelt und in Becher/Saugtuch abfließen kann.
Platine beidseitig mit Minimengen Wasser aus Blumenspritze abduschen.
Es geraten nur wenige Tropfen daneben.
Fönen.
Total unzugängliche oder nicht demontierbare Platinen werden mit Bref+Pinsel behandelt und die Suppe mit Naßstaubsauger und kleinem Saugschlauch entfernt. Man arbeitet sich Quadratzentimeterweise vor ,
einpinseln und sofort absaugen.

bukongahelas
bukongahelas
Inventar
#6 erstellt: 09. Apr 2013, 22:48
Endstufenplatine nach der Reinigung
MARANTZ_2252_08
Alle Elkos neu , 2 durch Folienkondensatoren WIMA ersetzt.
Große Elkos mit Pattex an Platine kleben.
Die "unersetzlichen" 3fach Dioden an den Langdrähten brechen gern am Gehäuse ab. Möglichst wenig biegen oder auslöten.
Nicht servicefreundlich: Der Drahtverhau mit festgewappten Starrdrähten.
Ein Foto hilft wenn doch mal einer abbricht und angelötet werden muß.
Unter den Emitterwiderständen (4 weiße 0,39 Ohm) wurden 4 stabile Kupferdrähte für die spätere Bias-Messung als Meßpunkte nachgerüstet.
An den Knotenpunkten der EW kann man die Ausgangsspannungen der Endstufen gegen Masse abnehmen.

bukongahelas
Bertl100
Inventar
#7 erstellt: 09. Apr 2013, 22:54
... ich hab auch schon oft geflucht wegen der Wire-Wrap-Verbindungen in den Marantz-Receivern ....

Gruß
Bernhard
Der_Brennesel
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 09. Apr 2013, 23:02
ja bei meinem 2240 fürcht ich mich auch shcon vor den unmöglichen drähten, die dreifachdioden werd ich nach deinem tipp auslöten, das wär mir eventuell nicht aufgefallen
bukongahelas
Inventar
#9 erstellt: 09. Apr 2013, 23:08
Inbetriebnahme Endstufe nach Sanierung:
Trimmpotis für DC-Offset und Bias in Mittelstellung bringen.
Zunächst nur ca 50 Volt Netzspannung aus Netzstelltrafo ins Gerät einspeisen.
Ergibt ca plus und minus 10V DC Railspannung an den Hauptsiebelkos.
Nun wird die Netz-AC weiter erhöht , dabei Bias und LS-Out beider Kanäle beobachtet. Bias als Spannungsabfall über 2 Emitterwiderständen 24mV ;
LSO mit 2CH Oszilloskop.
Bias steigt , LSO pendelt sich auf ca Null V DC ein.
LS-Schutzrelais schaltet ein.
Abweichende Messungen zwischen den Kanälen oder
LSO führt mehr als +-1VDC ist ein Alarmsignal. Sofort Abbruch und Fehler suchen.
Bias grob justieren.
Endstufen mit Sinus ansteuern , bis zum symmetrischen Clippen .
Ausschalten.
Nun Test mit Boxen und Musik.
Warmlaufen lassen oder Kühlkörper mit Fön erwärmen.
Bias und DC-Offset feinjustieren.
Mit steigender Temperatur steigt der Bias leicht an.
Prüfen , ob der Bias bei Abkühlung (kleine AudioLeistung) auch wieder zurückgeht , also die Temperaturstabilisierung funktioniert.

Das 5. Trimmpoti dient der Justage einer 35VDC Hilfsspannung.

bukongahelas
bukongahelas
Inventar
#10 erstellt: 09. Apr 2013, 23:22
Nun der Vorverstärker , Potentiometerplatine nach Elkotausch aber vor Reinigung.
MARANTZ_2252_09
Wieder nervig: Der Kabelverhau läßt nicht zu , die eingelöteten Potis aus den Frontplattenlöchern zu ziehen.
Also erst auslöten , dann Platine herausklappen.
Die Potis sind schon gereinigt , selbe Prozedur wie LS-Wahlschalter.

Ausgebaute Schalterleiste der darüberliegenden Platine im Wasserbad .
MARANTZ_2252_11
Durch den Schacht der Potiplatine die Schalter auslöten.
Aus dem Drahtverhau unter dem Lampenkasten herausfummeln.
Das Skalenseil nicht beschädigen.

Schalter wieder eingelötet , Platinen gereinigt.
MARANTZ_2252_12

bukongahelas
bukongahelas
Inventar
#11 erstellt: 09. Apr 2013, 23:28
Die Schalterleiste raus und reinzufummeln kostet echt Nerven.
Gut so , denn sonst könnte ja jeder diese Marantze leicht reparieren...

Schmorender Netzschalter: Kann jemand Ersatz spenden oder muß ich ihm ausbauen und zerlegen ? Oder gar überbrücken ?
Schätze Kontaktspray hilft hier wenig.

bukongahelas


[Beitrag von bukongahelas am 09. Apr 2013, 23:32 bearbeitet]
bukongahelas
Inventar
#12 erstellt: 11. Apr 2013, 09:15
Der Eingangswahlschalter nach der Reinigung:
MARANTZ_2252_17

Tunerteil:
MARANTZ_2252_18

Der hat leider noch 2 vermutlich zusammenhängende Probleme:

- Kein FM UKW Stereo Empfang. Feldstärkeanzeige steht bei 4 von 5 Markierungen. Tausch aller Elkos ohne Besserung. Drehen an Potis und Spulenkernen (nach vorheriger Markierung) ebenfalls nicht.
Monoempfang ist OK , auch Muting funktioniert.
Wählt man eine Stereo-Programmquelle über AUX , funktioniert auch die Mono-Taste.

- Kein AM Empfang. Bei Umschalten auf AM schlägt das Feldstärkeinstrument klickend an den rechten Anschlag.

bukongahelas


[Beitrag von bukongahelas am 11. Apr 2013, 09:20 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#13 erstellt: 11. Apr 2013, 10:15
Hallo zusammen,

ich erinnere mich, dass bei einem ähnlich aufgebauten Marantz Feinschlüsse im Schalter die Ursache für so ein Verhalten waren.
Es geht um die Beschaltung am Pin J223 der Tuner-Platine!
Die Schaltung ist dort EXTREM hochohmig ausgelegt und daher sehr empfindlich gegenüber Feinschlüssen.

Evtl. die Verbindung dort mal testweise auftrennen!

Gruß
Bernhard
ruesselschorf
Inventar
#14 erstellt: 11. Apr 2013, 15:05
Hallo,
Wurde die HF Platine etwa auch 'feucht durchgewischt'? Wenn HF garnichts geht, erst mal Spannungen auf dem Board kontrollieren HA1197, HA1137 und HA1196.
Aber, wie Bernhard schon andeutet, vermute ich, Dir ist der Tastensatz bei Deiner Badeorgie abgesoffen. Kriechströme im Tastensatz, gerade in der Mono Taste trifft sich das hochohmige NF Signal mit einer pulsierenden 12V Gleichspannung zum Antrieb der 'Stereo' Lampe.

Strom + Wasser - das geht nicht immer gut

Gruß, Helmut
bukongahelas
Inventar
#15 erstellt: 11. Apr 2013, 19:35
Die Tunerplatine wurde quadratzentimeterweise mit "Bref" bepinselt und dann der Schmand sofort mit Saugschlauch entfernt.
Es wurde also nur Dreck entfernt und sofort getrocknet.
Der Drehko mit seinen feinen Platten wurde deswegen auch nur mit Pinsel trocken entstaubt. Die Federkontakte des Drehko sind bereits mit Tuner600 behandelt , kein Kratzen bei der Senderabstimmung.
Die Reinigung mußte sein (siehe erste Fotos) , auch das Skalenseil war so verkrustet , daß es auf der Rolle des Drehko nicht sauber wickelte , Lagen "übersprangen". Dazu ein mahlendes Geräusch.
Seil auch mit Bref gereinigt und ganz leicht (aber nicht im Bereich der Gyrotouch-Antriebswelle) mit Vaseline geschmeidig gemacht.
Nun wickeln die Seil-lagen sauber , zentrieren sich auf der Rolle selbst.

Auch der Tastensatz wurde wie beschrieben durchgespült , getrocknet und mit T6 versiegelt. Diese Schalter zu öffnen war mir zu risky.
Ansonsten gibts bei den Kontakten des Tastensatzes nach der Reinigung keine Probleme. Davor kratzten sie bei jeder Betätigung und hatten Aussetzer.

Werde Spannungen an den 3 HF-ICs prüfen und auch den Monoschalter bzw die Leitungen zum Tuner.
Ich hoffe nicht daß im unzugänglichen Kabelverhau auf der Schalterplatine ein WireWrap Draht gebrochen ist.

Gruß und Dank
bukongahelas
Bertl100
Inventar
#16 erstellt: 11. Apr 2013, 19:55
Hallo zusammen,


Diese Schalter zu öffnen war mir zu risky.

Das geht aber ganz leicht und auch problemlos. Die "Kontaktfedern" sind recht grobschlächtig.
Verbiegen oder verlieren kann man da eigentlich nichts, wenn man ein bißchen geschickt ist.
Die Schaltschieber lassen sich - übrigens meist sogar im eingebauten Zustand IM Gerät - entnehmen, wenn man den kleinen Drahtbügel, der in der Schaltkulisse werkelt, herausnimmt.
Hierzu muß die Rückstellfeder etwas zurückgedrückt werden.
Das einzige worauf man bei der Aktion aufpassen muß, sind die Lappen der Pertinax-Grundplatte der Schalter. In denen werden die Drahtbügel eingehängt. Da könnte man theoretisch so einen "Lappen" abbrechen.

Gruß
Bernhard
ruesselschorf
Inventar
#17 erstellt: 11. Apr 2013, 20:06
Hallo,

zu den ICs, HA1137 ZF bzw HA1196 MPX-Decoder mal die entsprechenden Hitachi Datenblätter googeln, da sind die Schaltungen klarer, Funktionen besser beschrieben als in den wirren Marantz Schaltplänen.

Während Gieskannen - Elkotausch im NF Bereich meist harmlos ist (außer falsch gepolt/schlecht gelötet kann nicht viel passieren) muß man beim Tuner/Stereodecoder zumindest damit rechnen das Teil neu abzugleichen.
Aber, da weder AM noch FM funktionieren, würde ich erst mal die Betriebsspannungen kontrollieren

Gruß, Helmut
bukongahelas
Inventar
#18 erstellt: 12. Apr 2013, 02:46
Korrektur: FM UKW funktioniert , nur nicht in Stereo.
AM funktioniert garnicht , Feldstärkemeter hängt am rechten Vollanschlag.

Elkotausch Tuner: Elkos haben +10 bis -30% Toleranz.
Können mE also nicht für genaue Einstellungen/Abgleich des Tuners sein.
Wäre ein Elko Ursache gewesen , hätte ich mir die Fehlersuche durch Messungen erspart.
Leider sind HF-Meßplätze extrem teuer und lohnen bei den wenigen Analogtunerproblemen nicht.
Als ich in einem anderen Thread nach einer Not-Abgleichprozedur ohne HF-Meßplatz fragte , lautete die Antwort daß man spezielle HF-Oszilloskope benötige und normale Meßgeräte die HF-Schaltungen zu stark belasten/verfälschen würden , ein Versuch einen Analogtuner notweise mit Tricks und einfachen Meßgeräten abzugleichen schon ansatzweise scheitern würde.

Der Mono-Schalter der gegen Kriechströme empfindlich ist , hätte Fehlerursache sein können , also eh saniert werden müssen.

Schalter öffnen: Ja , genau die alt versprödeten Plastiknasen die den Pertinaxdeckel fixieren , haben mich abgeschreckt.
Auch das Drucklager der Spiralfeder bricht , sobald man versucht den Drahtstift der Rastkulisse auszubauen.
Meist ist die Kulisse schon stark verschlissen (wieder mal Plastik)
und rastet nicht mehr , sobald man am Schalter herumwerkelt.
Habe mal an ähnlichem Schalter geübt , da brachen die Nasen bei der kleinsten Bewegung sofort weg. Seitdem öffne ich solche Schalter nicht mehr , besonders wenn es nicht mein Gerät ist.
Die etwas größere Bauart mit Metallgehäuse und -biegenasen sind kein Problem.
Ich hasse altes versprödetes Plastik !
Der durch die Lampen ausgetrocknete Lampenkasten mit den chronisch abgebrochenen Schraubnasen ist auch genau was ich hier meine.
An einem Plastikteil für wenige Cent investiert man Stunden in Ausbau , Reinigung , Kleben , innen neu weiß lackieren.
Gäbe es ERSATZTEILE , müßte man nicht bei jedem Reparaturschritt so extrem vorsichtig sein.
Den Tastensatz zu wechseln geht relativ schnell , aber jeden Schalter zu öffnen und zu reinigen dauert mehrfach solange.
Der Wert des Tastensatzes ist gering.
Man investiert also notgedrungen Stunden in ein Teil mit geringem Wert.
Wenn es den Tastensatz gäbe , wären Diskussionen um Art und Weise der Reinigung und Kriechströme kein Thema.
Einer der unerfreulichsten Aspekte bei Klassiker Reparaturen.
Dagegen ist großflächiger Elkotausch geradezu entspannend.

Die Tuner-Fehler traten auch schon lt Besitzer vor allen meinen Sanierungen auf.

bukongahelas
DB
Inventar
#19 erstellt: 12. Apr 2013, 08:34
Hallo,


bukongahelas (Beitrag #18) schrieb:
Korrektur: FM UKW funktioniert , nur nicht in Stereo.
AM funktioniert garnicht , Feldstärkemeter hängt am rechten Vollanschlag.

sind denn am Decoder die 19 bzw. 38kHz zu finden?
Beim AM-Teil kommts drauf an, möglicherweise schwingt die Schaltung. Dazu braucht nur irgendwo ein Kerko defekt sein.


bukongahelas (Beitrag #18) schrieb:
Leider sind HF-Meßplätze extrem teuer und lohnen bei den wenigen Analogtunerproblemen nicht.

Ein ordentlicher Abgleich gehört eigentlich zu jeder Restaurierung dazu. Man braucht auch nicht viel: einen Meßsender, ein gutes hochohmiges Voltmeter (möglichst analog), ein Abgleichbesteck, einen Stereotestgenerator.
Wer es ganz genau machen will, beschafft sich einen Wobbler.


bukongahelas (Beitrag #18) schrieb:
Als ich in einem anderen Thread nach einer Not-Abgleichprozedur ohne HF-Meßplatz fragte , lautete die Antwort daß man spezielle HF-Oszilloskope benötige und normale Meßgeräte die HF-Schaltungen zu stark belasten/verfälschen würden , ein Versuch einen Analogtuner notweise mit Tricks und einfachen Meßgeräten abzugleichen schon ansatzweise scheitern würde.

Nein, braucht man nicht. Es kommt natürlich drauf an, was man abgleichen will.
Bestmögliche Daten erreicht man mit einem Pi * Daumen-Abgleich natürlich nicht (für ein astreines Stereo ist ein sauberer Abgleich von essentieller Bedeutung).


MfG
DB
Bertl100
Inventar
#20 erstellt: 12. Apr 2013, 10:06
Hallo zusammen,


Man braucht auch nicht viel: einen Meßsender, ein gutes hochohmiges Voltmeter (möglichst analog), ein Abgleichbesteck, einen Stereotestgenerator.

Also ich hab noch einen Analyzer mit dem man den Klirrfaktor messen kann. Bei Marantz (und auch vielen anderen) soll man ja immer einen Kreis des Diskriminator-Filters auf Klirrminium abgleichen.
Ich muß sagen, dass eigentlich bisher fast alle Marantz-Receiver, die ich auf dem Tisch hatte, einen Abgleich dringend nötig hatten.

Gruß
Bernhard
bukongahelas
Inventar
#21 erstellt: 13. Apr 2013, 05:29
Stereo und AM funktionieren nun.
Q151 HA1197 ist wohl für AM , Q202 HA1137 für Zwischenfrequenz , Q302 HA1196 ist der Stereo Multiplexer (müßte doch eigentlich De-Multiplexer heißen ?).
An IC Q202 HA1137 (ZF) Pin 12 kein Wechsel von 0 auf +4V abhängig vom Mono-Schalter. An J223 war jedoch ein Wechsel von 0(stereo) auf +15V(stereo) meßbar. An Diode Q204 blieb das Mono/Stereo Umschaltsignal hängen.
ICs Q202 Q302 und Q151 ausgelötet , Platine unter IC mit Isopropanol gereinigt , IC-Beine blankgebürstet , IC mit Iso gereinigt , IC eingelötet.
Danach ging es .
IC und Platine waren jedoch schon vor dem Auslöten völlig sauber.
Vermute schlechte Lötstelle .
Nun wechselt das Signal an Q202 Pin12 von 0V(Mono) auf +4V(stereo).
AM funktioniert nun auch.
Genaue Fehlerursache etwas unklar.

Als letztes Problem bleibt noch der schmorende Netzschalter.
Erst nach Ausbau kann ich entscheiden ob er geöffnet werden kann
oder so wie jetzt überbrückt bleiben muß.
An diesem Netzschalter ist noch ein 2fach Kleinspannungs Wechselschalter angebracht.
Wozu dient er ? Scheint nicht angeschlossen zu sein.
Gruß
bukongahelas
bukongahelas
Inventar
#22 erstellt: 13. Apr 2013, 07:41
Kann die Datenblätter der 3 Tuner IC nicht finden.
ZB google Suchmuster HA1137N verweist auf zig Lieferanten , aber kein Link zu einem pdf Datenblatt.
Diese Seiten sind auch voller Werbung und Unsinn , so daß es durchaus sein kann daß ich den entscheidenden und wie immer möglichst versteckten Downloadbutton nicht finde.
Nach 1 Stunde aufgegeben. Lieber 100 Elkos wechseln oder Tastensätze fummeln , als diese frustrierend erfolglose Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
bukongahelas
ruesselschorf
Inventar
#23 erstellt: 13. Apr 2013, 12:00
Hallo,

hier der link zum HA1137 (meine Suchzeit < 1 Minute!)

http://www.datasheetarchive.com/hitachi%20HA1137-datasheet.html

Den Netzschalter solltest Du unbedingt erneuern, bruzzelnde Netzschalter sind gefährlich. Die beiden zusätzlichen Umschalter schalten bei den kleineren Receivern und Tunern den NF - Ausgang

Gruß, Helmut
Bertl100
Inventar
#24 erstellt: 13. Apr 2013, 12:37
Hallo zusammen,

vielleicht mal die Kurzanleitung für Bukongahelas:

Google öffnen, nach "HA1137 datasheet" suchen.
Hier gleich der ERSTE Treffer der richtige.
Auf der Datasheetarchive-Seite (die man für alte Datenblätter natürlich ohnehin kennt), der dritte Treffer.
Ein fünfseitiges pdf, offenbar aus einem alten Hitachi Katalog.

Gruß
Bernhard
Broesel02
Inventar
#25 erstellt: 13. Apr 2013, 16:27
Zum Thema Netzschalter: unbedingt wechseln! Meistens sind zuerst die Rifa Knallfrösche hinüber, der Schalter zieht Funken und verbrennt

Die kleinen Wischerkontakte schalten Reed Relais, Lautsprecher Relais und anderes, je nach dem was beim Ein- oder Ausschalten noch so geknackt und geplöppt hat.

Neulich gab es einen solchen Schalter für einen Marantz Receiver neu in der Bucht. Vielleicht hast du ja Glück?
Ich habe den Schalter von meiner Sanyo Endstufe jedenfalls geöffnet, zerlegt, die Kontakte entkratert und mit einer Unterbrecherfeile (so etwas gab es früher für die Zündung am Auto oder Moped) wieder in Form gebracht, die Kontakfedern nachgebogen weil sie ausgeglüht waren. Mit Hilfsvorrichtung wieder zusammen implodiert und neue Löschkondensatoren eingebaut. Das sah so aus:

Netzschalter

Da kann man schön die defekten Knallfrösche sehen aus dem einen lief schon die schwarze Suppe raus..... Wenn hier jemand so einen Schalter übrig hat, Gerne, PN.

Der Schalter geht wieder, zieht aber noch kurz Funken beim einschalten. Glücklich bin ich nicht.
Viel Glück weiterhin!
Broesel02
bukongahelas
Inventar
#26 erstellt: 14. Apr 2013, 20:30

http://www.datasheetarchive.com/hitachi%20HA1137-datasheet.html

Genau da war ich bei der ersten Suche auch schon.
Fragt sich nur was man dann anklicken , tun muß um den Downloadvorgang
in ein bestimmtes Verzeichnis meiner Festplatte durchzuführen.
Auf der HP sind jede Menge Schaltflächen , um andere Dateien zu laden ,
auch jede Menge Werbung.
Ich seh dort den Wald vor lauter Bäumen nicht.
bukongahelas
Bertl100
Inventar
#27 erstellt: 14. Apr 2013, 21:29
Hallo zusammen,

in der Spalte, die oben mit pdf bezeichnet ist, auf das Vorschaubild klicken.
Dann geht drunter nochmal dasselbe Bild auf.
Drunter erscheint dann S1 und S2. Ehrlich gesagt bin ich auch nicht sicher, was das bedeutet.
Ich meine es sind einfach nur zwei verschiedene Scans (aus unterschiedlicher Quelle).
Klickt man auf S1 wird das Datenblatt heruntergeladen.

Gruß
Bernhard
bukongahelas
Inventar
#28 erstellt: 14. Apr 2013, 22:35
Ist das nun intuitiv oder muß man Hellseher sein ?
Wie habt ihr das herausgefunden ?
Durch Versuch und Irrtum ?
Wenn ja wie lange hat das gedauert ?

Es gibt eine Seite "Elektrotanya" , auf die google bei Suche nach SMs oft verweist. Von dieser Seite was zu laden ist mir bisher auch nicht gelungen.

Ebenso wenn SM als fragmentierte archive gepackt sind.
Klicke ich auf solche Files (natürlich auf den ersten part) , fragt der Entpacker nach den Folgefiles und kann den Pfad nicht finden (obwohl doch gerade eben von genau dieser URL der Part1 erfolgreich geladen wurde!).

Von allem was ich unter WIN versuche , gibts bei 80% aller Aktionen Probleme. Dauernd Fehlermeldungen (Microsoft Fehlerbericht) , booten dauert 10 Minuten , Mozilla stürzt dauernd ab ("...das hätte nicht passieren dürfen"), schreibt man einen Text wie hier ist er verloren.

Die Festplattenlampe ist praktisch ununterbrochen "an".
Keine Ahnung was da im Hintergrund "rödelt" und das System ausbremst.

Deshalb suche ich und habe es wiederholt auch hier im Forum versucht jemanden , der meinen Rechner bzw Win ebenso gründlich restauriert wie ich diesen 2252B.

bukongahelas
bukongahelas
Inventar
#29 erstellt: 14. Apr 2013, 22:43

in der Spalte, die oben mit pdf bezeichnet ist, auf das Vorschaubild klicken.
Dann geht drunter nochmal dasselbe Bild auf.


Sorry , ich seh nur eine Möglichkeit , ein LMK 04828 zu laden.
Ich sehe keine "Spalte" (das müßte eine Art senkrechte Liste sein, im Gegensatz zur Zeile , die ist horizontal) , die mit "pdf" bezeichnet sind.
Vielleicht bin ich geistig behindert aber ich seh einfach keine "Spalte die mit pdf bezeichnet ist" .
bukongahelas
fmmech_24
Stammgast
#30 erstellt: 14. Apr 2013, 23:14
..hab's (das Datenblatt vom HA1137) mal hier: klickmich! hochgeladen.
bukongahelas
Inventar
#31 erstellt: 15. Apr 2013, 04:50
Netzschalter nach der Sanierung:
MARANTZ_2252_19
Ausgebaut , geöffnet , Kontakte poliert , gereinigt und mit T6 versiegelt.
Zum Öffnen muß der Kleber zwischen den Lötösen und der Deckelplatte
mit Minibohrmaschine weggefräst werden.
Neue Funkenlöschkondensatoren eingebaut.

Unterseite nach der Sanierung
MARANTZ_2252_20

und Oberseite
MARANTZ_2252_21

und Front
MARANTZ_2252_22

Damit ist die Sanierung abgeschlossen.

bukongahelas
bukongahelas
Inventar
#32 erstellt: 15. Apr 2013, 04:56
Danke für den nun problemlos funktionierenden Link zum ZF-IC.
Ebensolche Links zu den beiden anderen IC wären sehr nett.
bukongahelas
fmmech_24
Stammgast
#33 erstellt: 15. Apr 2013, 07:12
HA1197 oder: HA1197; HA1196 oder: HA1196
DB
Inventar
#34 erstellt: 15. Apr 2013, 07:16
Hast Du die Büchse denn nun auch abgeglichen? Das Empfangsteil ist zwar nicht umwerfend, sollte aber dennoch ordentlich funktionieren.

MfG
DB
Poetry2me
Inventar
#35 erstellt: 15. Apr 2013, 19:28
Tolle Doku mit all den Bildern

Gefällt mir sehr!

- Poetry2me
bukongahelas
Inventar
#36 erstellt: 15. Apr 2013, 21:20
Bei halbem Vollausschlag des Feldstärkemeters ist der UKW Empfang in Stereo akustisch einwandfrei .
Die Ratiomittenanzeige steht genau mittig , wenn das Feldstärkemeter die maximale Stärke des Senders anzeigt.
Auch die Muting Funktion ist OK .
Alle Trimmer und Spulen sind wieder in Originalposition.
Also kann der Tuner soo stark nicht verstimmt sein.
Einen Abgleich würde ich gern machen , nur einen HF-Meßplatz aufzubauen lohnt bei den wenigen Tunern , die eh meist akustisch akzeptabel funktionieren , für mich nicht.
Alternativ gabs mal günstig einen UKW Stereo Sender , ein Kästchen
(Interrupt: Gerade eben mitten im Text stürzt mal wieder Mozilla ab ,
neu gestartet , Text war zum Glück noch da , in anderen Fällen war alles weg).
mit 2 Cinchbuchsen Input und Antennen"schwanz" Output.
Einstellbare Sendefrequenz.
Also ein primitiver FM UKW Stereo Testsender.
Sowas in besserer Qualität für max 100 Euro wäre akzeptabel.
Ich muß ja "nur" AM MW und FM UKW Stereo abgleichen und nicht Kurzwelle oder exotische Modulationsarten wie SSB .
Gibts denn kein "Multimeter" speziell für Hifi-Tuner Abgleich abgespeckt bezahlbar ; ohne die üblichen Kontaktprobleme der bezahlbaren ebay Uraltgurken ? Denn ich brauche ein Meßgerät und keine neue Baustelle.
bukongahelas
bukongahelas
Inventar
#37 erstellt: 15. Apr 2013, 21:32

Tolle Doku mit all den Bildern

Die Bilder könnten schärfer sein.
Habe eine einfache DigiCam , wo man einfach draufdrückt und das Foto via USB in den Rechner überspielt. Mit FixFocus.

Dann hat man mir mal eine
Nikon Coolpix 2000
geschenkt , nur die Bedienungsanleitung ist sooo kompliziert und lang , die Bedienung der Kamera selbst auch , daß sie im Schrank verstaubt .
Es ist mir trotz mehrfacher Versuche nicht gelungen , einfach ein Foto zu machen und es in den Rechner zu übertragen.
Mit dieser Cam könnte ich sicher viel bessere Bilder liefern (wenn ich denn wüßte wie man sie damit macht).
Muß also wieder mal einen VHS-Abendkurs zum Thema "Einführung in die Bedienung digitaler Kameras" belegen.
Selbiges gilt für Handys oder gar Smartphones .
Hätte ich gern , aber kaufe ich nicht weil zu kompliziert.
bukongahelas
radiofreak
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 09. Mai 2022, 09:52
Hallo, ich greife mal den alten Faden auf - evtl. ist ja ein Experte hier nach wie vor unterwegs.
Habe einen 2252 revidiert (ohne B). Läuft fantastisch und alles ist i.O. Eine Kleinigkeit bekomme ich nicht hin oder gibt mir Rätsel auf: Die Stereo Lampe leuchtet bei UKW etwas heller als auf den andere Quellen, minimal und nur im dunkeln sichtbar. Gemessen sind es tatsächlich ca. 0,5 Volt weniger Spannung als wenn der Schalter auf UKW steht. Evtl. ist dies ja eine Besonderheit bei diesem Gerät ? Wie gesagt - alles gereinigt und überholt - ALLES :-) Danke euch...Uli
Lennart777
Inventar
#39 erstellt: 10. Mai 2022, 09:13
Die unterschiedliche Helligkeit ist kein Fehler, sondern völlig normal. Die Spannung der Stereoanzeige kommt im Radiobetrieb aus dem Dekoder, im reinen NF-Betrieb (Phono, Aux, etc.) jedoch aus dem Netzteil.

Gruß
Lennart

P.S. Der Themenersteller Ulli Strehmel (bukongahelas) und auch der Marantz-Spezialist Helmut Thomas (ruesselschorf) sind zwischenzeitlich beide leider verstorben.
radiofreak
Ist häufiger hier
#40 erstellt: 10. Mai 2022, 19:03
Hallo Lennart, danke für die Erklärung. Beim 2238b und auch bei anderen Marantzen ist dies allerdings nicht so, ich nehme es so hin. viele Grüße, Uli
Lennart777
Inventar
#41 erstellt: 11. Mai 2022, 08:49
Uli, ich habe mal nachgeschaut, das ist beim 2238B auch so. Da wird die Spannung für die Stereo-Lampe am Inputselector direkt auf die Lampe geschaltet, kann jedoch durch die Mono-Taste unterbrochen werden, lediglich in den Stellungen FM und AM bekommt sie von dort keine Spannung.

Grüße
Lennart
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