Denon PMA-770 -Hilfe für korrekten Abgleich-

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Zulu110
Inventar
#1 erstellt: 20. Jun 2013, 09:01
Wie im Titel schon beschrieben bräuchte ich einmal Hilfe für einen korrekten Abgleich meines Denon PMA-770. Da ich meine, dass er im Leerlauf zu warm wird, wollte ich die Einstellung einmal nachprüfen. Ich bin zwar des Englischen mächtig, jedoch hapert es beim technischen etwas. Bevor ich etwas falsch mache wollte ich hier mal fragen, ob ich die Schritte aus dem Manual richtig gelesen habe. Hier erst einmal der Auszug aus dem Manual:

Denon PMA-770 Abgleich

Bei dem Verfahren 1 (oben) lese ich es so:
1. Power aus
2. Volumeregler auf Minimum
3. Direkt-Schalter einschalten
4. Lautsprecher A+B abwählen

danach
1. Wo gemessen werden soll ist klar, aber VR11 und 12 erst ganz zurück drehen?
2. Power einschalten und nach einer Minute den Ruhestrom auf 15mV +/- 2mV stellen
3. Nach 2-3 Minuten auf 19mV +/-1mV stellen.

Das habe ich nun so gemacht. Vor dem Abgleich lag der Strom bei beiden Kanälen bei rund 13mV. Nun habe ich bei auf 19mv gestellt. Der Linke Kanal hält diese auch schön, der rechte schwankt immer mal um 1mv nach oben und unten. Ist das Normal? Ich hätte auch eigentlich gedacht, dass der Strom zu hoch eingestellt wäre, weil er so warm wurde (zwar nicht heiß, aber schon mehr als Handwarm). Mit Erhöhen des Ruhestrom wird das doch nun noch verstärker, oder?

Dann der zweite Abgleich (Wofür ist dieser eigentlich?)
Hier weiß ich auch nicht richtig wie ich denn eigentlich wo messen soll bzw. wie ich das Messgerät für die Messung anschließe.

1. Diese kurzen Cinch-Stecker in die Phono Büchsen stecken (egal ob Phono 1 oder 2?)
2. In die Rec-Out Büchsen das Messgerät anschließen. Schwarze Strippe an L und rote an R. Die Ausgangsspanung muss unter 1mv sein.
3. für mich nicht relevant, da für den PMA-750
4. Rec-Out auf Phono stellen (wieder egal ob 1 oder 2?) und Volume runter drehen.

dann:
1. Power ein
2. nach 2 Minuten Über VR1 und 2 jeweils 0,5mV für beide Kanäle einstellen.
Hier ist meine Frage wie ich das denn Messe, da die beiden Strippen ja in die Büchsen von linken und rechten Kanal gesteckt sind. Muss ich die dann vertauschen um die Kanäle einzeln zu messen oder wie soll das gehen?

Es wäre schön, wenn mir ja jemand was zu sagen könnte

viele Grüße, Marcel
Lennart777
Inventar
#2 erstellt: 20. Jun 2013, 09:37
Die Ruhestromeinstellung hast Du richtig verstanden, Schwankungen um 1mV sind nicht bedenklich - eher normal. Ob die 19mV praxistauglich sind, ist eine andere Frage - wir stellen den Ruhestrom stets erheblich niedriger, damit die Geräte im Normalbetrieb nicht so warm werden, zu Ungunsten des Klirrfaktors, allerdings innerhalb von Grenzen, die nur als Zahl Bedeutung haben...

Die zweite Einstellung nennt man Offset und dient der Gleichspannungsfreiheit der Endstufen, die natürlich bei möglichst 0mV liegen sollte, man sollte bei der Einstellung nur maximal 0,5mV davon abweichen.

Grüße
Lennart


[Beitrag von Lennart777 am 20. Jun 2013, 12:18 bearbeitet]
audiophilanthrop
Inventar
#3 erstellt: 20. Jun 2013, 10:50
Man sollte natürlich schon wissen, ob diese 19 mV über einem oder beiden Emitterwiderständen gemessen werden. 19 mV über 2x 0,22 Ohm wären 43 mA, das ist ein normaler Wert (man findet bei Geräten i.d.R. Nennwerte von 30-50 mA).

EDIT: Wird über einem gemessen, sind aber Emitterwiderlinge zu 0,47 Ohm (da zwei Paar Endtransen). Der Nenn-Ruhestrom ändert sich also nicht viel, sind dann 40 mA. Verheizt werden da insgesamt 9 W pro Kanal. Wie warm das wird, hängt vom KK ab.

Zu knickrig sollte man mit dem Ruhestrom auch nicht sein. Für CFP (Sziklai) und Darlington reichen meist 25 mA, die sind so oder so keine Linearitätswunder, aber gewöhnliche EF2-Ausgänge sind eher durch den Grad der Erwärmung begrenzt (weil diese den 2. Durchbruch begünstigt) und könnten je nach Größe der Emitterwiderstände auch mal ~100 mA. In der Praxis kamen dann i.d.R. die besagten 30-50 mA raus.

Wenn der Ruhestrom oszilliert, mal testweise etwas höher oder niedriger einstellen.

Der Verstärker ist übrigens langsam in dem Alter, wo man sich mal überlegen sollte, die Kleinvieh-Elkos in der Endstufe zu wechseln.

Der zweite Abgleich ist der Offsetabgleich für den Phonopre. Hier gilt es am Rec-Out zu messen:
1. von L nach Masse und
2. von R nach Masse.
Also nicht von L nach R!


[Beitrag von audiophilanthrop am 20. Jun 2013, 10:54 bearbeitet]
Zulu110
Inventar
#4 erstellt: 20. Jun 2013, 12:23
Okay, wunderbar. Das hilft mir ja dann schon weiter.
D.h. ich kann die zweite Massestrippe vom Messgeräte dann z.B. einfach auf das Gehäuse vom Amp legen oder an den Masseanschluss vom Phonoeingang?

Das er dann also etwas wärmer wird ist bei den eingestellten Werten normal und kein Fehler? Ich war nur etwas versunsichert, weil meine anderen Vestärker eigentlich temperaturmäßig immer darunter lagen und handwarm wurden.

Dann nochmal ne andere Frage. Mir ist aufgefallen, dass bei jedem 10ten Einschalten oder mehr ab und an das LS-Ralais mal 2,3 Mal "flattert" bis es dann schaltet. Woran kann das denn liegen?

Ansosten läuft der Amp übrigens einwandfrei. Es gab noch nichtmals Potiknacken o.ä. was bei dem Alter ja eigentlich zu erwarten wäre. Nur zwei Birnchen musste ich ersetzen.


audiophilanthrop (Beitrag #3) schrieb:

EDIT: Wird über einem gemessen, sind aber Emitterwiderlinge zu 0,47 Ohm (da zwei Paar Endtransen). Der Nenn-Ruhestrom ändert sich also nicht viel, sind dann 40 mA. Verheizt werden da insgesamt 9 W pro Kanal. Wie warm das wird, hängt vom KK ab.


Edit: Ich habe hier mal ein Bild eingefügt. Der Kühlkörper sieht im Vergleich zu anderen Amps schon recht klein aus.

Denon PMA-770_2


Gruß, Marcel


[Beitrag von Zulu110 am 20. Jun 2013, 12:29 bearbeitet]
Zulu110
Inventar
#5 erstellt: 21. Jun 2013, 12:01
Hat jemand vielleicht eine Idee woran es mit "flattern" des Relais liegen kann?
Da es nur beim Einschalten mal vorkommt und nicht während des laufendes Betriebes, gehe ich davon aus, dass es eigentlich nichts wildes sein kann. In einem anderen Thread habe ich gelesen, dass ggf. defekte Elkos dafür verantwortlich sein können?
Vielleicht kann mir da ja auch noch jemand helfen. Den Schaltplan könnte ich hier auch bei Bedarf ablegen.

Gruß, Marcel
audiophilanthrop
Inventar
#6 erstellt: 21. Jun 2013, 21:54
Eher kleiner KK + 2 Paar Endtransen = recht warm, würde ich meinen.

Das mit dem Flattern geht mit Sicherheit nur auf irgendeinen tauben Elko zurück. Ich würde mal mit C84 anfangen (beim HA12002, IC5 auf der Verstärkerplatine). Und wenn das nicht hilft, C87 und C83.

Außerdem haben die Pappnasen am Ausgang eines 15V-Reglers einen Elko zu 220µF 16V (!) verbaut (C36) - der sollte wirklich durch einen 25V-Typen ersetzt werden. (Und wenn das Relais danach immer noch "flatterhaft" ist, könnte der Fehler noch bei C37/38 liegen.) Und im Phonopre darf ein 220µ/10 bei 9,1 V arbeiten (C5). Achte auch auf Elkos, denen durch nahe warme Bauteile eingeheizt wird. Als Ersatz immer hochwertige Markenware verwenden, klar.

Kein schlechtes Gerät, mir erscheint er aber etwas auf Kante genäht. Typisch Mitte 80er.

Übrigens, die Spannungsversorgung des MM/MC-Phonopres kommt mir nicht gerade rauscharm vor. Aber das war sie wohl bei den wenigsten Großserien-Amps...
Zulu110
Inventar
#7 erstellt: 22. Jun 2013, 10:13
Danke für die Hilfe, aber ich glaube das Problem wurde schon gelöst.
Ich habe mal aus Langeweile die Lötpunkte auf der Platine nachgesehen und 2,3 gefunden die etwas verdächtig aussahen. Nachdem ich ein paar nachgelötet habe, scheint das Problem aus der Welt zu sein. Ich habe ihn seitdem 20-30 Mal zum Test eingeschaltet und das Problem war bis dato weg

Gruß, Marcel
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