Denon PMA-980R Defekt

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jpsegeln
Neuling
#1 erstellt: 06. Apr 2007, 10:29
Hi,
bei meinem Denon PMA-980R spinnt der Eingangswahlschalter.
D.h. er bleibt nicht auf dem gewünschten Eingang sondern wechselt ständig hecktisch.

Konnte keinen Schaltplan finden.

Thema wurde scheinbar hier schon mal angesprochen,
konnte aber keine Einträge mehr finden.

Wäre dankbar für Hinweise.

Gruß

JP


[Beitrag von jpsegeln am 06. Apr 2007, 10:30 bearbeitet]
armin777
Gesperrt
#2 erstellt: 10. Apr 2007, 18:10
@jpsegeln

Zunächst einmal herzlich willkommen im Forum.

An Deinem DENON muß der Wahlschalter für den eigentlichen Eingangsumschalter gereinigt oder erneuert werden. Meistens reicht reinigen, wenn man ihn ausbaut, zerlegt, reinigt und ihn wieder einbaut.

Dauert eine gute Stunde und kostet in einer guten Werkstatt etwa 60-80 Euro (alles inklusive).

Beste Grüße
Armin777
Kaster
Stammgast
#3 erstellt: 12. Apr 2007, 02:06
Sorry, dass ich mich hier einmische, aber ich habe schon häufiger von dem defekt gehört, aber nie mit so einem Gerät zutun gehabt.
Aus Neugierde deshalb die Frage: Wie kommt dieses Verhalten zustande? Gibt es da eine optische/mechanische Abtastung der Schalterposition die verschmutzt, oder wie ist das Ding aufgebaut?
armin777
Gesperrt
#4 erstellt: 12. Apr 2007, 09:15
@kaster

Also, am DENON PMA-980R gibt es zur Eingangswahl einen Schalter (SW103), der eine Quelle auswählt, je nach Stellung. Dieser Schalter steuert fünf Relais (RL801...805), die den eigentlichen Eingangswahlschalter darstellen. Der Drehschalter SW103 ist also einpolig und hat Kontaktflächen, die gerne nach vielen Jahren korrodieren. Um Leiterbahnen und Schaltungsaufwand einzusparen ist der Entwickler auf die Idee gekommen, den Schalter nicht direkt die Relaisspulen schalten zu lassen, sondern die Schaltstellungen über 10kOhm Widerstände nach Masse kurz zu schließen. Als Eingangsspannung werden 5,2 Volt(!) verwendet. Man stelle sich eine Kette von 12 Widerständen zu je 10kOhm vor, oben liegen 5,2 Volt an unten 0 Volt. Der oberste Widerstand ist als Vorwiderstand gedacht, danach kommt ein 10kOhm zur ersten Schaltstellung, dann ein weiterer 10kOhm zur zweiten Schaltstellung, usw. Der Schleifer des Schalters geht auf den Eingang einer integrierten Schaltung, die je nach anliegender Spannung, den entsprechenden Eingang wählt und ihrerseits die Relais steuert.

Hört sich ganz schön kompliziert an, was?

Die Schwierigkeit liegt in der geringen Spannung und den winzigen Strömen mit denen hier geschaltet wird. Dadurch schwankt durch Kontaktschwierigkeiten die Spannung und die Schaltung kommt häufig zu wechselnden Ergebnissen oder rotiert sinnlos von hier nach da.

Bei ONKYO gibt es in etlichen Modellen ganz ähnliche Eingangswahlschalter. Meine Erfahrung: Schalter ausbauen, zerlegen (sehr vorsichtig!), Kontaktflächen sorgfältig säubern, Schleiferkontakte ebenfalls und nachbiegen, gegen erneute Korrosion mit K61 schützen und alles wieder zusammenbauen und einlöten. Dafür nehme ich zwischen 60 und 80 Euro (alles inklusive), die Unterschiede kommen je nach Modell, wegen des unterschiedlichen Aufwandes zum Ausbau der Schalter zu Stande.

Zusätzlich sollte man natürlich auch noch die "üblichen Verdächtigen" kontrollieren, also Lautsprecherrelais, andere Schalter und Potentiometer sowie kalte Lötstellen an belasteteten Bauteilen (z.B. Längstransistoren). Abschließend werden Offset und Ruhestrom kontrolliert und ggfs. korrigiert. Dann wird das ganze Gerät mit Preßluft ausgeblasen und äußerlich gründlich gereinigt.

So hat der Benutzer am Ende auch eine kleine Freude, wenn er sein Schätzchen wieder zurück hat.

Beste Grüße
Armin777


[Beitrag von armin777 am 12. Apr 2007, 09:19 bearbeitet]
Kaster
Stammgast
#5 erstellt: 12. Apr 2007, 20:35
Hallo Armin,

danke für die Ausführlichen Erklärungen! Jetzt bin ich wieder etwas schlauer geworden
Ich hatte ehrlichgesagt bisher in eine ganz andere Richtung gedacht . Ich dachte der Drehschalter würde von einem Motor bewegt werden, um auch mit der Fernbedienung die Quellen umschalten zu können... Wird in der Realität die Umschaltfunktion mit der Fernbedienung dann über das IC zwischen Schalter und Relais realisiert?
Bei Onkyo Geräten habe ich davon auch schon oft in Ebay Auktionen gelesen. Wenn ich das mal mit Älteren Geräten vergleiche wurde da doch ziemlicher Mist gebaut... Klar, die Relais können im Gegensatz zu einem "schaltenden Quellenumschalter" nicht staubig werden und, falls es Reedrelais sind, auch nicht korrodieren, aber dafür sind die Kontaktprobleme so an einer anderen Stelle. Konsequenter wäre wohl ein "Richtiger" Schalter in Kombination mit Reedrelais und einer ausgeklügelten Steuerung gewesen, so hätte die Steuerung Kontaktschwirigkeiten am mechanischen Schalter erkennen können.

60 bis 80 Euro halte ich übrigends für einen fairen Preis. Ich hab mal Praktikum in einer Tv/Hifi-Werkstatt gemacht, die haben teilweise für ein bisschen Sprühen mit Kontakt 60 (!!) in einen knackenden Lautstärkeregler mehr genommen


Schöne Grüße,
Christian
armin777
Gesperrt
#6 erstellt: 13. Apr 2007, 08:41
Hallo Christian,

ja es ist in der Tat so, daß das IC über die Fernbedienung gesteuert werden kann und der ganze "Quatsch" im Prinzip nur deshalb so konstruiert wurde.

Zu Deine Anmerkungen über "falsche" oder "unsinnige" Konstruktionen: solche findet man aus allen Ländern und aus allen Epochen! Nur bei so genannten puristischen Geräten hat man auf derlei Dinge immer verzichtet.

Einen hochwertigen Meßgeräteschalter und eine entsprechende Menge Reed-Relais ergäben einen ziemlich endlos haltbaren Einganswahlschalter, aber ein paar Taster und ein entsprechendes IC auch! Letzteres erfüllt nur so manche Philosophie nicht!

Ist es am Ende nicht so, daß gerade diese "Schrullen" an den älteren Geräten gerade ihren Reiz ausmachen?

Ein alter Ponton-Mercedes hat halt auch keine moderne Einspritzanlage oder ABS - aber war der nicht grundsolide gebaut?



Beste Grüße
Armin777

P.S. Unsere Preise müssen mittlerweile so niedrig sein, das Geld sitzt bei den Leuten nicht mehr so locker! Außerdem gibt es heutzutage ganz andere Kommunikationsplattformen (so wie dieses Forum hier!) - und da spricht sich schnell herum daß für 100 Euro nur etwas K60 gesprüht wurde...
jpsegeln
Neuling
#7 erstellt: 01. Mai 2007, 14:10
Hallo Armin,

vielen Dank für die Hilfe.

Habe heute das Teil auseinandergenommen und
mit Kontaktspray bearbeitet - läuf wieder problemlos

Schöne Grüße

JP
hawkthisway
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 26. Mrz 2012, 20:51
Hi Leute,

ich habe mir gestern ein leicht defektes Modell zugelegt.
Der Eingangs(Kanal-)wahlschalter fehlt, die Fernbedienung leider
auch.
Wo kann ich mir einen Ersatzdrehschalter besorgen ?

LG,
Hauke
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