Denon PMA 320 - Kurzschluss

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zastafari
Stammgast
#1 erstellt: 07. Jul 2012, 21:14
So, nachdem ich für Kassettendeck noch keine Muße habe und der Akai-Verstärker nun doch ganz anständig läuft(vielleicht etwas dumpf..?), habe ich mir aus Langeweile nen anderes Objekt vorgenommen.
Ich hab hier nen Denon PMA 320, nen kleinen, feinen Verstärker, dem jedoch sofort nach dem Einschalten die Sicherung (T2A/250V) durchknallt.
Wie geh ich vor? Habe noch keine Ahnung,möchte aber gerne mal sowas durchziehen. Schaltplan hab ich bisher noch nicht gefunden...
Ich hab hier zwar schon nen Tread gefunden, aber möchte gerne selber feststellen, ob man's wieder hinkriegt, oder in die Tonne kloppt...
Vielleicht hat ja jemand Spaß dran, mir die richtigen Hinweise zu geben...
Poetry2me
Inventar
#2 erstellt: 08. Jul 2012, 01:13
Hallo zastafari,

dann würde ich erst mal das Service Manual besorgen. Das gibt es bei Schaltuingsdienst Lange in Berlin.
Im Graubereich findet man es bei eserviceinfo.com. Manche Manuals sind dort als "Multipart" hinterlegt, also komprimiert und mit RAR in mehrere Teilarchive zerlegt. Für solche Multiparts braucht man einen Entpacker, der RAR Archive wieder zusammensetzen kann.

Dann wird das erste sein, den Trafo alleine zu testen (Sekundärseite abstecken?), dann die Gleichrichterdioden mal einzeln durchzumessen, Dann Versorgungsspannungen an den großen Siebelkos messen (Rest abhängen?) usw. So kannst Du Dich langsam vortasten zu den Endstufen, welche die wahrscheinlichste Ursache sind. Also Abkürzung: Du kannst auch gleich die Endstufentransistoren mal mit dem Multimeter (in Diodenmess-Modus) durchprüfen.

Sobald Du wieder einschalten willst, solltest Du überlegen, eine 60W Glühbirne (hast Du sowas noch irgendwo?) mit Fassung statt Primärsicherung einzuschleifen. Das ist eine prima Strombegrenzung und zeigt Dir an, wenn dauerhaft vom Gerät zu viel Strom gezogen wird. Dann leuchtet die Glühbirne nämlich konstant weiter. Ansonsten geht sie nach einer Sekunde wieder aus und glimmt ein wenig.

- Poetry2me


[Beitrag von Poetry2me am 08. Jul 2012, 01:14 bearbeitet]
zastafari
Stammgast
#3 erstellt: 08. Jul 2012, 18:07
Toll, vielen Dank! Der Tip mit eservice ist klasse, da konnte ich auch das Manual finden.
Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, ich könnte es komplett verstehen, aber der Denon ist recht übersichtlich, da die ganze Platine numeriert ist. Ich hab jetzt in der 500er-Sektion die ersten 4 Transistoren losgelötet(ganz schönes Gequäle) und scheinbar sind sie alle hin. Ich hab in dem bereich angefangen, weil ich gesehen hab, daß auf der Innenseite des Gehäusedeckels sich hier so dunkle Wolken gebildet haben.
Apropos: Muß ich die Transistoren alle auslöten(hab ich so gelesen) oder kann ich die doch auch eingebaut messen?

Dann mach ich mal weiter...
JackRyan
Inventar
#4 erstellt: 08. Jul 2012, 19:38
Kannst du auch eingebaut messen. Zumindest Kurzschlüsse lassen sich so feststellen. Wenn Enfstufentransistoren hinüber sind auch die Treibertransistoren davor überprüfen.

Wie man die durchmisst und wie man vernünftig lötet und entlötet ist dir bekannt ?


[Beitrag von JackRyan am 08. Jul 2012, 19:38 bearbeitet]
zastafari
Stammgast
#5 erstellt: 08. Jul 2012, 21:12
Ähm, nein.... Ich versuche mir das im Netz zusammenzulesen, und dann... learning by doing...
Ich hoffe ich meß überhaupt richtig...weil alle kaputt waren? Hab's aber erstmal bei vieren belassen, ich muß meine Löttechnik wohl upgraden...

Ich hab mir vorgenommen, das einigermaßen zu kapieren - und bin halt auf dem Weg...
JackRyan
Inventar
#6 erstellt: 08. Jul 2012, 22:58
Wichtig ist, dass der Lötkolben stark genug ist (>40W) und Entlötlitze zum aufsaugen des Lötzinns. Frisches Lötzinn brauchst du natürlich auch. Die Litze am besten mit wenig Zinn bestreichen, das verbessert die Wärmeleitung wodurch das Aufsaugen schneller geht. Löten dann mit sauberem Lötkolben (feuchtes Taschentuch zum abwischen) und frischem Lötzinn. Lötstelle und Draht erwärmen, neues Lötzinn dazu, sodass die gesamte Lötstelle bedeckt ist und das Zinn Kegelförmig aussieht. Fertig.

Das auslöten kann dauern, je nach Qualität der Litze und Größe der Lötstelle. Je kürzer desto besser. Das gilt auch für das einlöten, länger als 5-10 Sekunden pro Lötstelle sollte das nicht dauern.


Transistor:

Herausfinden ob PNP oder NPN und dann die Diodenstrecken durmessen:

http://upload.wikime...or-diode-npn-pnp.svg

Bei NPN rotes Kabel an die Basis und schwarzes an die anderen beiden. Da sollte Durchgang mit etwa 700mV sein. Wenns piept oder 0 anzeigt ist Kurzschluss. In der anderen Richtung sollte nichts angezeigt werden (High-h oder OverLimit OL).

Beim PNP rotes Kabel an C und E und schwarzes an die Basis.
zastafari
Stammgast
#7 erstellt: 08. Jul 2012, 23:53
Genau das hab ich mir auch gedacht und mir ne Einfachlötstation bestellt, und was zum Absaugen. Das sollte es erstmal tun, bis ich weiß, was ich will... Hatte da heut mit ner Baumarkt-Lötpistole rumgewürgt... jeder fängt mal an
In der Zwischenzeit versuch ich weiter den Schaltplan zu verstehen und mess mal die eingebauten Transistoren nach...
Vielen Dank auf jeden Fall...
JackRyan
Inventar
#8 erstellt: 09. Jul 2012, 00:03
Hast noch irgend ein kaputtes Gerät im Haus, dass eh auf dem E-Schrott landet ? Wenn ja, nimms mal auseinander und die Platinen darin zum Üben des Lötens. Da kann man nix kaputt machen und Erfahrung sammeln.
zastafari
Stammgast
#9 erstellt: 09. Jul 2012, 00:20
Ja, nen Sansui AU117II, aber für den üb ich ja am Denon... Denn den will ich dann doch gerne wieder herrichten. War mein erster Verstärker, der Verkäufer hatte mich damals überredet, doch dieses eher unscheinbare Ding zu kaufen, anstatt so'n Technics oder Pioneer-Boliden. Recht hatte er...

Obwohl, es wär schon schade wenn ich den Denon vollends zugrunde richte... vielleicht zerleg ich mal nen analogen Sat-Receiver... wollte die am Wochenende eh zum Schrott bringen...
zastafari
Stammgast
#10 erstellt: 10. Jul 2012, 18:58
So, hab jetzt meinen Chinabrenner bekommen, sieht zwar übel aus, aber das rauslöten geht wesentlich besser.Und hab jetzt den Großteil der 500er Bank draussen...
Und hab auch schon was gelernt: Klar das Auslöten von Transistoren, mittlerweile auch das Ausmessen in aus- und eingebautem Zustand... und das man im Manual nicht nur die hübschen Bilder angucken sollte! Lesen hilft...!
Die Transistoren haben nämlich ne BCE-Belegung, und keine CBE wie ich mir's angelesen hab...Aua! Wag's ja gar nicht zu sagen, aber anscheinend sind sie alle intakt
Naja, üb ich jetzt 39mal das Setzen eines Lötpunktes...

Einen Übeltäter konnte ich jedoch dingfest machen, einen 2sc3855. Tausche ich besser beide? Oder ist's wurscht?

Zum Netzteil messen: Die Ausgänge sind um so Dornen gewickelt. Ich dachte, die kann man abziehen, geht aber nicht. Abwickeln? Und wie krieb ich das wieder drauf? Abknipsen und nachher dranlöten? Oder den ganzen Dorn auslöten (kann ich jetzt ja...)
Oder nen paar Stecker ziehen und so messen?
Poetry2me
Inventar
#11 erstellt: 10. Jul 2012, 19:59
hallo zastafari,

Da bist Du ja schon ganz gut vorangekommen

Der defekte Transistor 2SC3855 scheint dann einer der Leistungstransistoren zu sein. Welcher Transistor war es denn, TR513 oder TR514, rechter oder linker Kanal?

Hier ist mal Info dazu:
http://html.alldatas...5/384/1/2SC3855.html

Sicherlich ist so ein durchgebrannter Leistungstransistor ein Hauptverdächtiger, wenn die Sicherung fliegt. Das könnte es also gewesen sein.
Bist Du aber auch sicher, dass Du auch die davor liegenden Treibertransistoren alle geprüft hast? Die sind nämlich recht häufig (aber nicht immer) ebenfalls durch, wenn es den Leistungstransistor erwischt hat.

Du könntest bei der Beschaffung dieses NPN Transistors auch gleich den Komplementärtyp beschaffen, also den passenden PNP-Typen 2SA1491.
Mal sehen, ob das beim Einbau dann nötig wird, auch den anderen zu wechseln.

- Poetry2me
zastafari
Stammgast
#12 erstellt: 11. Jul 2012, 10:17
So, anscheinend sind noch TR521/522 hin. Ich messe da zumindest nen Kurzschluß... Sind 2SC1815
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