Das Eigenleben von älteren Technics 3Kopf Decks

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Technics_Alex
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 10. Dez 2016, 18:04

Hallo ,
ich bin der Alex bin fast 40 Jahre alt wohne in Schönebeck Elbe ca. 20km von Magdeburg entfernt ...
Alles hat bei mir angefangen als ganz kleiner Junge war und zwar in der DDR (meine Eltern haben sich getrennt da war ich 3 Jahre)
Ab und zu war ich dann bei meinem Vater zu Besuch und der war stolzer Besitzer von Hifi-Bausteinen des Herstellers JVC .
Diese waren für mich so faszinierend wie für heutige Kinder Handy .
Ich saß stundenlang vor der Anlage die schon LED's hatte und Tipptasten .
Ein paar Jahre Später wandelte ich die 6000 DM Jugendweihegeld in Technics Bausteine , die ich heute noch besitze z.B auch RS BX 828 welches nach über 10 Jahren nichtbenutzung mittlerweile ein Eigenleben entwickelt hat . Es funktioniert alles bestens mit der Fernbedienung aber die Tasten am Gerät machen was sie wollen ...
-drückt man Play will das Gerät aufnehmen
-drückt man rückspulen beginnt die Widergabe also alles irgendwie vertauscht
Mittlerweile habe ich einige Technics Decks auch ein RS B 755 hat diese Angewohnheit .
Ist das ein bekanntes Problem ? Was kann man dagegen machen ?
Grüße der Alex

Rabia_sorda
Inventar

#2 erstellt: 11. Dez 2016, 03:52

Überprüfe die Widerstände und die Lötstellen auf dem Operation P.C.B.. Wenn die Widerstandskaskade hochohmig wird, kann es zu einer Fehlinterpretation des IC´s kommen. Auch die Kontakte der schwarzen Steckverbindungen zum Main-Board vom Oxid reinigen.
In einigen Fällen können noch Elkos defekt sein.

Zusätzlich kann es in dem Alter auch zu einem "hochfrequenten" Leiern der Kassette kommen. Um das zu testen kann man einen 5khz-Testton aufzeichnen und ihn auf Hinterband abhören. Wenn sich die Aufnahme sirrend/leiernd anhört, muss der DD-Direkt Drive-Motor ausgebaut werden (Capstan) und die Welle gefettet werden.
Wenn kein Testton zur Verfügung steht, funktioniert meist auch ein Geigen/Klavier/Piano-Song.

Technics_Alex
Ist häufiger hier

#3 erstellt: 11. Dez 2016, 14:23

Hallo und guten Tag ,
vielen Dank für die Antwort ...
Ich persönich würde dann wohl auf einen defekten Elko tippen weil Widerstände dürften vom rumstehen wohl nicht kaputt gehen oder ?
Ich habe heute nochmals die Funktion des RS BX 828 getestet es betrifft nur die Tasten am Gerät selbst , alle Funktionen die ich über die Fernbedienung realisieren kann funktionieren wie sie es sollen .
Gibt es jemanden der sollche Geräte kompetent und dennoch preiswert repariert ?
Ich wüsste zwar wie ich die Widerstände messen könnte aber bei den Elkos hört es dann schon auf ...
außerdem würde mir auch das Service-Manual fehlen .
Mit freundlichen Grüßen Alexander

Rabia_sorda
Inventar

#4 erstellt: 11. Dez 2016, 15:46

Ich persönich würde dann wohl auf einen defekten Elko tippen weil Widerstände dürften vom rumstehen wohl nicht kaputt gehen oder ?

Nicht?!
Eine einfache Messung wäre in 10min erledigt und du hast Gewissheit.

Ich habe heute nochmals die Funktion des RS BX 828 getestet es betrifft nur die Tasten am Gerät selbst , alle Funktionen die ich über die Fernbedienung realisieren kann funktionieren wie sie es sollen

Da es sich ja um eine Kombination von Tastern und Widerständen handelt, "errechnet" sich der IC aus der Widerstandssumme den Befehl. Wenn nun ein Widerstand defekt, oder hochohmig geworden ist (durch Alterung), oder sogar die Kontakte der Tasten oxidiert sind (höherer Widerstand), ergibt sich dadurch eine andere Widerstandskaskade und der IC "spinnt".
Das würde auch die normale Funktion der FB erklären.

Gibt es jemanden der sollche Geräte kompetent und dennoch preiswert repariert ?

Die gibt es irgendwo, ja. Leider meist nicht "preiswert", da eine Anschaffung eines Gebrauchtgerätes oft billiger ist.
Zudem kann man auch ein kleineres und funktionierendes Deck (Z.B. das RS-BX606) für keine 20€ erwerben und davon die Operation P.C.B.-Platine nehmen.

außerdem würde mir auch das Service-Manual fehlen .

Technics RS BX 828-SM

eckibear
Hat sich gelöscht

#5 erstellt: 11. Dez 2016, 17:38

Ruckel einmal etwas an dem Timer-Schalter hin und her. Dessen Kontakte könnten auch Ursache sein.

Technics_Alex
Ist häufiger hier

#6 erstellt: 11. Dez 2016, 18:57

Ja ich habe mir sogar ein Ersatz 828er für 30 Euro gekauft ... aber irgendwie ist mir das jetzt zu schade zum schlachten ich habe auch das 727 er & das 626 er aber die stehen mittlerweile schön gesäubert übereinander und ich kann mich von keinem mehr trennen
bin wahrschein jetzt zum ,, Technics-Messi'' geworden ...
So ging mir das auch mit den Verstärker erst wollte mein SU VX920 nicht mehr und nun habe 2 davon einen 820ziger sowie einen SU VX800 und 700 ...
Na dann werde ich mal mein Schätzchen einpacken und zu Herrn Eichhorst vom TSE Detmold schicken ...
sonst stehen irgendwann 20 Cassetten Decks bei mir rum

Technics_Alex
Ist häufiger hier

#7 erstellt: 11. Dez 2016, 19:02

Das Elkos austrocknen können wusste ich aber das Widerstände ihre Werte im Alter ändern können wusste ich nicht ...
Wieder ein kleines bisschen schlauer ... ein Dankeschön vom Alexander

gst
Inventar

#8 erstellt: 11. Dez 2016, 19:36

Also, ich hatte ähnliche Fehler bei meinem Yamaha-Tape-Deck KX670, dass die Rücklauf-Taste auf ein Mal mit Wiedergabe-Funktion "glänzte" und ähnliches. Bei den alten Yamaha-Laufwerken scheint das ein bekannter Fehler zu sein. Die Tasten werden in einer Art Matrix aus verschiedenen Widerständen vom internen Prozessor abgefragt. Erstaunlicherweise sind nicht die Widerstände defekt, sondern die Schalter hinter den Tasten haben Verschleiß. Ich wollte es erst nicht glauben, hatte dann in der Bucht ein Mikro-Taster-Set für unter 10 Euro erworben und alle 16 Taster ausgetauscht. Die Tastendrücke sind jetzt härter und klackiger, aber die Funktionen sind wieder 100% eindeutig und fehlerfrei.
Im Schaltbild des Technis auf Seite 29 unten links (Operation Circuit) kannst du das erkennen, das sieht verdammt ähnlich aus.
Man sollte jedoch löten können, um die alten Schalter ohne Schäden an der Taster-Platine auszulöten.

gst

garlock
Stammgast

#9 erstellt: 12. Dez 2016, 04:02

Hallo,

Die Mikroswitches bekommt man ohne Probleme wie schon gesagt löten sollte man können.
Bei falscher Lagerung oxidieren die Microswitches und haben beim betätigen keinen richtigen Kontakt mehr.

Falls du es dir nicht zutraust PM an mich.

mfg Garlock

audiophilanthrop
Inventar

#10 erstellt: 12. Dez 2016, 20:41

Und im Zweifelsfall kann man sie auch erstmal mit Isopropylalk fluten und häufig betätigen. Oder Oszillin o.ä.. Das ist wirklich mal so ein Fall, wo Kontaktreiniger sehr nützlich sein können. Die Kontakte sind ja in den meisten Fällen gar nicht abgenutzt, sondern nur oxidiert, und bei einem Kontakt pro Schalter ist das ganze auch ziemlich unkritisch.

Derartige Spirenzchen (weniger extrem) kenne ich auch noch von meinem alten Technics RS-TR355. Gut zu wissen, woran das liegt.

[Beitrag von audiophilanthrop am 12. Dez 2016, 20:43 bearbeitet]

Technics_Alex
Ist häufiger hier

#11 erstellt: 12. Dez 2016, 21:27

Hallöchen ,
na wenn ich ehrlich bin möchte ich das Deck lieber nicht soweit auseinander bauen ...
quasi aus Angst etwas kaputt zu machen .
Zur Zeit ist ein SU VX 920 bei Herrn Eichhorst vom TSE Detmold wenn der wieder kommt und super funktioniert
werde ich mich an wahrscheinlich an ihn wenden.
Obwohl sich eigentlich die Frage nach dem Sinn stellt weil ich eh nur 2 Cassetten besitze aber dafür 6 Cassettendecks
und das besagte RS BX 828 ja über die Fernbedienung funktioniert des weiteren bin ich seit ca. 2 Stunden Besitzer einer Technics SH R500 Fernbedienung

Na ja einbisschen wurmt es micht schon dass , das Deck nicht vollumfänglich funktioniert ...

[Beitrag von Technics_Alex am 12. Dez 2016, 21:28 bearbeitet]

Rabia_sorda
Inventar

#12 erstellt: 13. Dez 2016, 00:11

na wenn ich ehrlich bin möchte ich das Deck lieber nicht soweit auseinander bauen ...
quasi aus Angst etwas kaputt zu machen .

Das Deck ist nur Lego für Erwachsene. Die Decks diesen Jahrganges sind sehr, sehr servicefreundlich aufgebaut und in einem Handumdrehen zerlegt, da alles nur gesteckt ist.

Technics_Alex
Ist häufiger hier

#13 erstellt: 13. Dez 2016, 00:26

Na ich hatte neulich das RS B 755 offen ...
Und habe irgendwo gelesen wie jemand ein RS B 965 revidiert hatte und fand das nicht so super einfach .

Rabia_sorda
Inventar

#14 erstellt: 13. Dez 2016, 00:39

Ich weis ja nicht in wie weit die Revision stattgefunden hat, aber im Grunde ist das Deck ja keine Raketentechnik. Vmtl. wurden die Elkos getauscht, Das LW gereinigt (Riemen haben sie ja nicht) und die Elektronik neu justiert (Bias, PB, REC-Level usw.).
Ist im Grunde nicht schwer.

Technics_Alex
Ist häufiger hier

#15 erstellt: 13. Dez 2016, 12:06

Tach auch alle miteinander,
nein ich meinte den Teil als die Person die Front des Gerätes auseinandergenommen hat ...
ist wohl einiges geklebt und sollte super vorsichtig auseinandergenommen werden.
Ich kenne mich und wenn etwas nicht gleich so klappt wie beschrieben dann reißt mir der Gedultsfaden und dann sind leider auch schon Sachen kaputt gegangen ...
Ich habe nämlich auch eine Leidenschaft für Autos habe zur Zeit 4 davon

und wenn da mal was nicht klappt dann

vielleicht habe ich jetzt um die Weihnachtszeit ein bisschen Luft und traue mich an das RS B 755 ran bei meinem RS BX 828 ist mir die Sache zu heikel

[Beitrag von Technics_Alex am 13. Dez 2016, 12:08 bearbeitet]

Rabia_sorda
Inventar

#16 erstellt: 13. Dez 2016, 20:01

An dem RS BX 828 ist nichts verklebt, sondern nur gesteckt und etwas verschraubt.
In der Ruhe liegt die Kraft....mein Auto ist gut 30Jahre alt und wenn ich dort jedesmal abdrehen würde wenn ich etwas repariere, dann stände es mittlerweile auf dem Schrottplatz. Muss die Tage auch wieder ran.....in Ruhe

Technics_Alex
Ist häufiger hier

#17 erstellt: 05. Mrz 2017, 12:39

Hallo,
mein RS BX 828 funktioniert wieder

Es lag an den Tasten ich war vor einer Weile auf der Seite pearldragon.de und da schreibt der Kollege folgendes:

Bekannte Probleme sind das "Tipptastenproblem" durch Belag an den Schaltkontakten der verbauten Mikrotaster, das besonders dann auftreten kann, wenn jahrelang keine Benutzung erfolgte.
Führt zu Fehlinterpretationen von Funktionen durch den Mikrocontroller, der selbst jedoch in dem Fall nicht defekt ist, sondern lediglich eine "andere Funktion erkennt"

Es ist völlig sinnlos, den Mikro-Controller wechseln zu wollen, da nicht er, sondern die Mikrotaster selbst das Problem sind.
(Es legt sich bei "Widerbenutzung" jedoch in der Regel von selbst, bzw. kann durch Austausch der Mikrotaster behoben werden).

Kaum habe das gelesen gehabt und etwas nachgedacht denn vor kurzem habe ich Aufnahmen mit dem Gerät gemacht (also auch die Tasten ein wenig getippt) und es kam mir so vor als wäre es etwas besser geworden ...
Ich habe mich dann gleich rangesetzt es nicht angeschaltet aber jede Tastegefühlt 500 mal gedrückt und dann das Gerät angeschaltet und die Tasten ausprobiert ...
Es funktioniert wieder

Schönen Sonntag noch an Alle ...

Rabia_sorda
Inventar

#18 erstellt: 05. Mrz 2017, 14:04

Glückwunsch!

Es ist aber nicht so, dass ich das nicht von Anfang an erwähnte...

Da es sich ja um eine Kombination von Tastern und Widerständen handelt, "errechnet" sich der IC aus der Widerstandssumme den Befehl. Wenn nun ein Widerstand defekt, oder hochohmig geworden ist (durch Alterung), oder sogar die Kontakte der Tasten oxidiert sind (höherer Widerstand), ergibt sich dadurch eine andere Widerstandskaskade und der IC "spinnt".
Das würde auch die normale Funktion der FB erklären.

Technics_Alex
Ist häufiger hier

#19 erstellt: 05. Mrz 2017, 17:07

Das stimmt aber Sie haben nicht gesagt das es eventuell hilfreich wäre die Tasten öffter mal zu drücken ...

Rabia_sorda
Inventar

#20 erstellt: 05. Mrz 2017, 20:17

Äh, ja.
Ich bin davon ausgegangen, dass man eigentlich weiß, dass man 'Oxidationen mit mechanischen Einflüssen (Bewegungen) lösen kann....Dem war wohl nicht so....

Aber zudem hatte es audiophilanthrop erwähnt:

Und im Zweifelsfall kann man sie auch erstmal mit Isopropylalk fluten und häufig betätigen