Sony Decks sensibel? Linke Bandführung falsch konstruiert?

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araso
Stammgast
#1 erstellt: 14. Mai 2007, 23:19
Moin, liebe Leute.

Nachdem ich mittlerweile 4 Doppelcapstan-Tapedecks von Sony BJ. Anfang der 90er hier laufen habe, kann man nicht mehr vom Einzelfall sprechen.
Alle sind von mir penibel und fachgerecht mechanisch justiert.
Dazu ist zu sagen, daß ich in letzter Zeit an die 150 Gebrauchtkassetten guter Qualität (Maxell und TDK) zusammengekauft habe.
100 habe ich durchgehört und danach gelöscht. Die zum Abspielen und zum Löschen genutzten Geräte haben dabei gewechselt.
Ab und zu wurde dabei eine Kassette gefressen. Soweit normal. Wer weiß schon, was die erlebt haben. Ich habe alle Bänder mit sichtbaren Spuren mechanischen Verschleißes vorher aussortiert. Die letzten 50 habe ich zuerst einmal rückgespult, umgedreht und wieder rückgespult.
Nachdem aber auch eigene alte Kassetten ohne sichtbaren Grund gefressen wurden, bin ich ziemlich sauer. Das betrifft sowohl 2-3 mal gespielte, als auch welche, die wirklich viel gelaufen sind. Ich habe schon viele Tapedecks gehabt, aber nie Bandsalat
Langsam drängt sich mir der Verdacht auf, daß die Bandführung, die vor bzw. über der linken Andruckrolle sitzt, zu flache Seitenführungen besitzt, sodaß das Band sich daran gerne mal hochzieht. Ich habe bereits gefressene Bänder glatt auf den anderen Wickel gespult und nach ein paar Tagen nochmal eingelegt. Sie fressen dann nicht zwangsläufig wieder, aber durchaus gerne nochmal. Das Laufwerk ist super sauber und wenn ich meine Spiegel Kassette einlege, ist der Bandlauf perfekt.
Ich kann soweit auch (noch?) keinen Zusammenhang zu Kassetten-Modellen oder -Serien feststellen.
Hat da jemand auch solche Effekte, oder eben gar nicht? Oder gibt es Schrottjahre/Modelle bei den Kassetten?


Meine Decks sind: Sony TC-K 670 (2x), 770 ES, 890 ES (850 ES ist schon gekauft, aber noch nicht hier).
Die Kassetten: Maxell XL II, XL II-S (schwarze, graue, kleines und großes Fenster) MX-S (ca.1994).
TDK SA, SA-X(ab ca.1988), MA (ca.1994).
12 verschiedene Fujis liefen ohne Probleme. 3 alte vielgespielte TDKs (erste 2 Serien SA, SA-X) aus meiner "Truhe" auch.

Ich bin für jeden Rat und Erfahrung dankbar. Nichts ist schlimmer, als wenn man vor lauter Mißtrauen seine "Schätze" dann doch nicht spielt, obwohl ich die Decks gerade dafür gekauft habe.
bukongahelas
Inventar
#2 erstellt: 15. Mai 2007, 01:45
Doppelcapstan:Der zweite Capstan soll etwas schneller
laufen als der erste,um das Band zu straffen.
Könnte es sein,dass der Gummiriemen,der die beiden
Schwungmassen der Capstans antreibt,verschlissen/
gelängt ist ? Wenn der zweite Capstan langsamer als der erste läuft,gibts Bandstau und Bandfrass.
Ich hatte schon MC, die auf Dual Capstan Tapes jaulten,
auf Single Capstans aber problemlos liefen.
Ebenso einige MC,die im Laufwerk blockierten,aber von Hand
völlig leicht zu drehen waren (Festläufer).Habe nie
herausgefunden,wieso.

bukongahelas
rorenoren
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 15. Mai 2007, 08:16
Hallo araso,

Bandsalat habe ich niemals gehabt, wenn das Tapedeck in Ordnung war.

Schlimmstenfalls mal eine Schlaufe bei Agfa- Kassetten.
Die Mistdinger klemmen über Kurz oder Lang. (hat eh keiner mehr)
Die Automatik schaltet da aber sofort ab.

Auch Kassetten die im Auto lagen (ohne Hülle) sind oft soweit abgewickelt, dass der Wickelteller es nicht schafft das Band zu straffen. (= Schlaufe)


Von Sony gab es mal einen Servicehinweis zu DAT Recordern.
Dort hat sich der Wickelteller durch die Federkraft auseinandergedrückt.
Da ist dann der Bandzug zu gering bis Null. = Bandsalat)

Bandsalat entsteht ja eigentlich nur, wenn der Wicketeleller nicht wickelt. (oder eben zu schwach)

Mit einer Bandzug- Messkassette lässt sich das prüfen.

Ich kenne die Technik deines Sony nicht, aber meistens haben die Tapedecks ein Zwischenrad für den Antrieb der Wickelteller.
Das verschleisst oder verliert seinen Grip.
Die Spiegelkassette hilft da nicht.

Der Bandsalat entsteht erst dann, wenn der Teller durch etwas schwergängige Stellen blockiert wird.

Eine weitere Möglichkeit sind Bänder deutscher Hersteller, die eine zu glatte Oberfläche aufweisen.

Die Andruckrollen vieler Tapedecks kamen damals schon nicht damit klar.

Da verläuft das Band dann auch.
(das zeigt die Spiegelkassette dann natürlich nicht an, obwohl die meist extraglattes Bandmaterial haben)

Gruss, Jens

Hier ein Liebeslied auf Sony:



das hilft dir zwar nicht, aber zum Thema Sony:

Ich hatte mir damals ein Sony Tapedeck gekauft. (Typ weiss ich gerade nicht TCK760? 55oDM)

Edit: ich glaube, es war das TCK 670!

Hinterbandkontrolle und Schickimicki.

Das Gerät hatte drei(!) Konstruktionsfehler, die Sonny (angeblich wurde es dorthin geschickt)nicht in der Lage war zu beheben.

Die motorisch betriebene Kassettenklappe hat eine Andruckplatte aus "Keramik".

Diese schaffte oft nicht, die Kassette ganz in das Fach zu drücken.
erst nach dem Drücken von "play" knackte es heftig und die Kass. setzte sich richtig ins Fach.

Dann war der Motor sehr laut. (der der immer läuft (Capstan)

Weiter gab es bei vielen Kassetten das Problem, dass es am Anfang (voller Bandwickel links) häufig leierte.

Repariert wurde bei Sony (wenn es denn da war, war damals bei Lichtenfeld in HH) nicht.

Also musste ich selber ran.

Das Kassettenfach bekam einen Abstandhalter, der die Kassette in Position hielt.
Der Motor war ohne Gummizwischenlage mit dem Chassis verschraubt. (passende Löcher für Gummibef. waren schon da)
Also in Gummi gelagert.
Das Leiern lag am ungebremsten Abwickelteller, dessen Dorn zudem noch einen etwas knappen Durchmesser hat.
Der Bandwickel sprang also jedesmal, wenn einer der Drei "Zacken" nicht oben war.
Da habe ich das Lager des Abwickeltellers mit zähem Fett (Silikonfett, Dual) etwas gebremst.
So laufen die drei "Zacken" mit ihrer Keilform in die Spule, so dass das Spilel ausgeschaltet ist.
Das Umspulen wurde etwas langsamer, war aber sowieso ziemlich lahm.

Diese Gerät hat mir wenig Spass genmacht.

Später habe ich dann ein (dann zwei) Nakamichi 480 gekauft (Flohmarkt 10 Mark).

Das war etwas ganz anderes.
selbst klanglich ein grosser Schritt nach vorn, obwohl 10 Jahre älter!


Sorry für diese Off Topic Sony- Hasstirade.

Deine Tapes sind aber zweifellos hochwertiger als meines.


[Beitrag von rorenoren am 15. Mai 2007, 08:21 bearbeitet]
armin777
Gesperrt
#4 erstellt: 15. Mai 2007, 09:26
@aroso

Besitzt Du eine Drehmomentkassette? Damit solltest Du mal die Bandzüge messen:

Aufwickeldrehmoment (rechter Bandteller) maximal 40g, optimal 30g - es muß gleichmäßig aufgewickelt werden!!

Abwickeldrehmoment (linker Bandteller) soll bei 5g liegen, auch das sollte gleichmäßig erfolgen!

Die linke Andruckrolle (wenn dort Bandsalat entsteht!) könnte nicht paraleel zur Capstanwelle stehen, weil die Achse leicht verbogen ist. Bei abgeschaltetem Deck den Kopfschlitten langsam mit dem Finger hochdrücken, bis die Rolle die Capstan-Welle fast berührt - dann kannst Du sehen, ob sie paraleel liegen.

Der Hinweis von bukongahelas ist richtig, die linke Capstan-Welle sollte stets etwas langsamer laufen, als die rechte. Dies wird aber nicht vom Riemen bestimmt, sondern lediglich vom unterschiedlichen Durchmesser der Wellen.

Die von Dir beschriebenen Kanten sind nicht zu flach! Die allermeisten Kassettendecks müssen ganz ohne solche auskommen! Wenn das Band dort seitlich hinaus läuft, ist das Gegendrehmoment des linken Bandtellers zu gering.



Beste Grüße
Armin777


[Beitrag von armin777 am 15. Mai 2007, 13:48 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#5 erstellt: 15. Mai 2007, 13:15
meinst du mit "fressen", dass das band seitlich rausgelaufen ist?

die tipps von armin treffen wohl den punkt.
ballig durch abnutzung ist die andruckrolle aber nicht, oder?

Gruß
Bernhard
araso
Stammgast
#6 erstellt: 15. Mai 2007, 15:24
Also erstmal vielen Dank.
Das Band läuft seitlich raus. In Laufrichtung nach rechts, also vom Gerät weg. Die Andruckrollen sind absolut in Ordnung. Ich habe auch schon Geräte gehabt, wo die Andruckrollen ziemlich um waren, aber ohne Probleme liefen.
Ich habe bei der Wartung nach den Käufen die Laufwerke rausgehabt und Parallelitäten mit hochwertigen Meßmitteln gemessen und auch optisch gegen Licht gepeilt (sowohl Rolle/Capstan, als auch Bandführung/Capstan). Mittlerweile habe ich auch ein bißchen Talkumpuder auf die Andruckrolle getan, um zu sehen, ob der Andruck an den Capstan gleichmäßig ist. Es ist alles absolut stimmig. Wie gesagt, es passiert bei 4 Geräten. Trotzdem kann es sein, daß eine Kassette, die in dem einen Deck "knitterte" auf dem anderen danach einwandfrei läuft. Und umgekehrt passiert das auch. Man kann absolut nicht sagen, daß ein Deck schlecht funktioniert, ein anderes aber einwandfrei. Deshalb habe ich die gemeinsamen Laufwerksmerkmale in Verdacht. Die Bremse des linken Wickels ist auch bei allen gleich gemacht. Mir ist ist aufgefallen, daß die Bremswirkung geringer ist, als bei anderen Decks, die ich besaß, oder für andere überholte.
So gesehen, könnte da tatsächlich der richtige Ansatz zur Problembehebung liegen. Ich habe den Filz bei allen gereinigt, deshalb habe ich keinen Vergleich zu vorher.
Eine Bandzug-Meßkassette habe ich leider nicht. Ich hab sie bisher auch nie gebraucht (ich weiß nicht, wieviele Tapedecks ich schon überarbeitet habe). Ich habe aber eine sehr hochwertige "Pesola" Federwaage und könnte mir aus einer alten Kassette den Wickelkern nehmen und mit einem Hebelarm versehen. Dann könnte man den Bremsmoment in Gramm/Millimeter ermitteln.
Weiß von Euch jemand mit welchem Abstand zur Wickelkernachse eine entsprechende Meßkassette arbeitet, bei entsprechender Federkraft?
Ach ja, die Geräte haben verschiedene Kassettenhalter, aber alle positionieren die Kassetten einwandfrei. Darauf habe ich auch schon geachtet. Auch, ob die Auflageanschläge am Laufwerk stimmen, verzogen, oder anderes sind.
Wenn das gekaufte 850er kommt, werde ich vor den Wartungsarbeiten mal alle möglichen Messungen machen, vielleicht ergibt sich dann noch was neues. Das ich selbst immer den gleichen Fehler gemacht haben könnte, schließe ich eigentlich aus. Ich habe ca. 35 Jahre Erfahrung vom feinfummeligsten Präzisionsmodellbau bis zur Grobmechanik a´la Traktor. Geht nicht, gab´s eigentlich nie. Man sagt mir auch ein besonderes Talent für sowas nach, was natürlich trotzdem bedeutet, daß ich jeden Tag was dazulerne (Gottseidank, sonst würde das ja keinen Spaß mehr bringen).
Bertl100
Inventar
#7 erstellt: 15. Mai 2007, 18:17

Mir ist ist aufgefallen, daß die Bremswirkung geringer ist, als bei anderen Decks, die ich besaß, oder für andere überholte.


dann würde ich ganz klar, da ansetzen!!
da ist (aus meiner sicht) ziemlich sicher das problem!

ob jetzt die zu geringe abwickelbremsung durch einen "fehler " von dir kommt, oder einfach durch alterung der geräte kam, ist ja letztlich egal!


was natürlich trotzdem bedeutet, daß ich jeden Tag was dazulerne

das ist eines der schönsten dinge in diesem metier, finde ich! immer wieder was neues!

Gruß
Bernhard
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