SONY TA-F555 ES defekter Kondensator

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l.gri
Neuling
#1 erstellt: 05. Jan 2017, 19:40
Hallo liebe Community,

mich führt es seit längerer Zeit für Tipps und Anregungen immer wieder in dieses Forum. Nun habe ich mal selber eine Frage an euch.

Seit kurzem besitze ich einen TA-F555 ES (Familienbesitz, vom Vater geerbt), der nach langer Reparatur-Odysee glücklicherweise (Stichwort Depperm***) wieder in unseren Besitz kam. Somit hat dieses Hifi-Gerät einen sehr hohen ideellen Wert.
Aber nun zum Problem:

Heute schaltete ich den Verstärker ein und wie normal fing die Schutzschaltung (rote Diode im Lautst.-Regler) an zu leuchten. Nach etwa 5 Sekunden hörte man einen Knall und sah einen Blitz unter dem Verstärker. Gerät sofort abgeschaltet und geöffnet. Siehe da: Kondensator geplatzt (Bild).

Könnt ihr mir sagen, welche Bezeichnung dieser Kondensator hat und woher ich diese am besten herziehe? Auf der Rückseite steht "153j" aber zu diesen Kondensatoren gibt ja massig Typen mit unterschiedlichen Stromstärken.

Des weiteren ist mir Korrosion an einigen Widerständen aufgefallen (Bild 2). Ist das normal?

Ich hoffe ihr könnt mir helfen, ich hänge an diesem Stück!

IMG_2768

IMG_2769

Grüße
Bertl100
Inventar
#2 erstellt: 06. Jan 2017, 14:37
Hallo zusammen,

C413/C414: liegen parallel zu den Sekundärwicklungen des Netztrafos. Original 15nF/100V.

Ist vermutlich etwas knapp bemessen. Ich würde lieber 250VDC Typen nehmen. Es liegen ca. 45VAC an. Das muß der neue Kondensator können.

Die Widerstände, bzw. deren Beinchen wurden durch alternden Klebstoff angegriffen.
Da empfiehlt es sich, allen Klebstoff, der in Kontakt mit irgendeinem Bauteil ist, zu entfernen.

Gruß
Bernhard
l.gri
Neuling
#3 erstellt: 06. Jan 2017, 15:49
Hallo Bernhard,

vielen Dank für die hilfreiche Antwort.

Ich habe mich nun für den unten aufgeführten Kondensator entschieden und wollte mich nochmal vergewissern, ob dieser richtig ist?

Abgesehen davon, dass es sinnvoll wäre direkt beide (C413/C414) zu tauschen: Ist es ein Muss?

https://www.conrad.d...kf-1-st-1465376.html

Zum Thema Klebstoff:
Gibt es ein spezielles Mittel, mit dem der Klebstoff entfernt werden kann? Er scheint ziemlich festgebacken zu sein.

Grüße
Lars
Bertl100
Inventar
#4 erstellt: 06. Jan 2017, 19:52
Hallo zusammen,

nun, ein MUSS ist es nicht, aber vermutlich zweckmäßig. Ich denke, der zweite Kondensator wird es auch nicht mehr ewig machen.

Für den Klebstoff gibt es meines Wissens nichts spezielles. Das ist im Prinzip "Pattex".
Da hilft nur vorsichtig abkratzen, mit kleinem Schraubenzieher z.B.
Was der Kleber nicht mehr berührt, kann er nicht mehr angreifen.

Gruß
Bernhard
l.gri
Neuling
#5 erstellt: 06. Jan 2017, 21:04
Guten Abend,

es war auch nur eine rein technische Frage. Es werden beide Kondensatoren getauscht, wenn die Platine einmal ausgebaut ist.

Dürfte ich noch wissen, wo man eine solche Information findet, dass für den Platz C413/C414 dieser Kondensator vorgesehen ist? Gibt es da ein Datenblatt? Oder ist es aus einem Schaltplan?

LG
Lars
Bertl100
Inventar
#6 erstellt: 07. Jan 2017, 02:03
Hallo zusammen,


wo man eine solche Information findet,

Och, das ist einfach :-)
Nach "TA-F555 ES service manual" googeln - erster Treffer.

Gruß
Bernhard
Rabia_sorda
Inventar
#7 erstellt: 07. Jan 2017, 02:40

Bertl100 (Beitrag #4) schrieb:

Da hilft nur vorsichtig abkratzen, mit kleinem Schraubenzieher z.B.
Was der Kleber nicht mehr berührt, kann er nicht mehr angreifen.


Das kann man so stehen lassen, aber einige Bauteile sehen doch schon sehr mitgenommen aus. Z.B. sollte unbedingt die BA-Diode und der Widerstand, zwischen schwarzem Elko und grünem Transistor, getauscht werden, da sie doch schon sehr "knusprig" sind.

Tauschen würde ich auch beide Kondensatoren, ja.
Mickey_Mouse
Inventar
#8 erstellt: 07. Jan 2017, 03:15
Pattex greift meines Wissens nach keine Bauteile Beinchen an.
und weil die Fixierung "knusprig" aussieht einfach so aufs Blaue Bauteile zu wechseln, halte ich für unsinnig, da sollte man schon bessere Kriterien haben.

wer meint Bauteile wechseln zu müssen weil sie vermeintlich "oxidierte" Beinchen haben, ok, es anderen Leuten zu empfehlen, naja...
l.gri
Neuling
#9 erstellt: 07. Jan 2017, 03:17
Guten Abend,

könnte man mir noch die Bezeichnung der genannten BA-Diode nennen? Widerstände habe ich genug, die werde ich dann auch tauschen. Nach meiner Vermutung werden die Kontakte der Widerstände und der Diode defekt sein, wenn ich den Klebstoff abkratze.

Um den Verstärker guten Gewissens einschalten zu können, tausche ich lieber alle verdächtigen Teile.

Grüße
Lars

Nachtrag zu Mickey Mouse

Deinen Beitrag habe ich erst jetzt gelesen. Vielen Dank für den Hinweis. Die Kontakte sehen aber schon sehr schlecht aus und es sieht nach Grünspan aus.
Auch wenn ich meine Meinung nochmal ändern werde, hätte ich gerne die Bezeichnung der Bauteile im Cent-Bereich... so hab ich sie "in petto"

Grüße
Lars


[Beitrag von l.gri am 07. Jan 2017, 03:20 bearbeitet]
Mickey_Mouse
Inventar
#10 erstellt: 07. Jan 2017, 03:28

l.gri (Beitrag #9) schrieb:
Um den Verstärker guten Gewissens einschalten zu können, tausche ich lieber alle verdächtigen Teile.

du kannst hören auf wen du willst, aber was hier als "verdächtig" genannt wird, das ist... ich darf es nicht sagen

du kannst dir das Service Manual besorgen und Betriebspunkte einstellen, das macht Sinn!
du kannst Bauteile nachmessen und wenn sie außerhalb oder nur noch ganz knapp innerhalb ihrer Toleranzen liegen auswechseln. Dann aber bitte paarweise (L/R, +/- usw.), das macht Sinn!
Bauteile "einfach so" (die höfliche Umschreibung) auszuwechseln weil etwas Fixierung an den Beinchen ist, ist sinnlos.

bedenke bitte: nicht alles was du in irgendwelchen Foren liest hat auch Hand und Fuß.

wenn man wirklich helfen wollte, dann wäre die erste Frage: was hat der Verstärker denn gemacht bevor du ihn abgeschaltet hast?
du hast ihn eingeschaltet, nach kurzer Zeit hat es geknallt und was war dann bis du abgeschaltet hast?
Rabia_sorda
Inventar
#11 erstellt: 07. Jan 2017, 03:29
@Mickey_Mouse

Hast du Langeweile.....?
Du wirst hier wohl der Einzige sein, der die Bauteile nicht tauschen würde.
Und was ist ein "aufs Blaue" Bauteile wechseln? Nur weil man 2 oxidierte, und dadurch "gefährdete" Bauteile erneuert und somit einen späteren Ausfall minimiert?........Vergiss es!

@l.gri

Die richtige BA wirst du im SM finden
Mickey_Mouse
Inventar
#12 erstellt: 07. Jan 2017, 04:06
Nein, ich habe keine Langeweile, sondern den Kram studiert und nur "Angst" vor den haarsträubenden Äußerungen hier!

An den TE: der Kondensator ist DEFINITIV NICHT wegen irgendwelcher Substanzen an seinen Beinchen gestorben, lass dir solch einen Blödsinn nicht einreden! Genauso wenig wie die genannten Bauteile wären "gefährdet"! Lasse dir doch einfach erklären warum dem so sein soll?
Rabia_sorda
Inventar
#13 erstellt: 07. Jan 2017, 04:13
Ja, mit einem total verrostetem Auto kommt man ja auch von A nach B....stimmt!
(Leider gibt es für Hifi- Geräte keinen TÜV )


der Kondensator ist DEFINITIV NICHT wegen irgendwelcher Substanzen an seinen Beinchen gestorben, lass dir solch einen Blödsinn nicht einreden!


Das hat hier niemand erwähnt .

Aber egal jetzt! Der TE wird wohl selber wissen was er für richtig hält!


[Beitrag von Rabia_sorda am 07. Jan 2017, 04:22 bearbeitet]
_ES_
Administrator
#14 erstellt: 07. Jan 2017, 04:23
Hi,


An den TE: der Kondensator ist DEFINITIV NICHT wegen irgendwelcher Substanzen an seinen Beinchen gestorben, lass dir solch einen Blödsinn nicht einreden


Hat hier auch keiner geschrieben, guck nochmal nach...

Und was das Studium betrifft, es kommt ja noch drauf an, was man studiert hat und was man danach macht.

Apropos, eine Anekdote dazu:

Als ich als Student nebenbei in einer Radio-TV Werkstatt beschäftigt war und an meinen ersten TV erfolgreich Fehlersuche betrieben hatte, bekam ich fast einen hinter die Ohren, als ich nur das defekte Bauteil tauschen wollte.
Es gab für das Gerät ein Reparatur-Kit, mit dem wurden auch andere Elemente mit ausgetauscht, die nicht nur auf dem ersten Blick OK aussahen.
Zwecks Ausfall-Minimierung.
Erfahrungswerte, ein Punkt, den man nicht unterschätzen sollte.
Sicher, einer der im Laufe seines Berufslebens zig Verstärker diese Typs unter seinen Fittichen hatte, der könnte in dem vorliegenden Fall genau sagen, was man sicherheitshalber mit erneuern sollte, damit man nicht in ein paar Monaten, ein, zwei Jahren nochmal ran muss.
Solange sich die Materialkosten in Grenzen halten, sehe ich kein Problem darin, angegriffene Bauelemente mit zu tauschen, auch wenn sie noch ihren Dienst tun.
Das muss man nicht per se verteufeln.
Lennart777
Inventar
#15 erstellt: 07. Jan 2017, 10:47

Mickey_Mouse (Beitrag #8) schrieb:
Pattex greift meines Wissens nach keine Bauteile Beinchen an.


Es handelt sich nicht wirklich um Pattex, sondern um die japansche Variante davon, die in den 1970er Jahren in der Hifi-Industrie allgemein verbreitet war, um größere Bauteile zu fixieren, die drohten bei der Schräglage während des Einlaufens in das Lötwellenbad umzukippen. Dieser Kleber, der dem bekannten Pattex sehr ähnlich ist, greift tatsächlich nach vielen Jahren blanke Metalle, insbesondere die Drahtanschlüsse der Bauteile, heftig an und nagt diese nicht selten durch. Durch Erfahrungen der letzen Jahre bei der ausschließlichen Arbeit an alten, japanischen Hifi-Geräten gehört es in unserem Betrieb zum absoluten Standard diesen Kleber möglichst vollständig zu entfernen. Insbesondere wenn der Kleber beginnt dunkelbraun zu werden, ist er extrem aggressiv und gehört unbedingt entfernt. Nicht die Bauteile sind defekt, sondern die Anschlussdrähte.

Im Übrigen kann es aber nicht ganz verkehrt sein, Bauteile zu erneuern, wenn es einen Verdacht gibt, sie könnten defekt sein - das richtet schließlich keinen Schaden an, schafft aber Sicherheit.

Grüße
Lennart
l.gri
Neuling
#16 erstellt: 07. Jan 2017, 14:16
Leute Leute Leute... erst noch einmal vielen Dank an alle die sich hier melden.

Erstmal glaube ich nicht grundsätzlich alles, was hier im Forum erzählt wird, aber dennoch muss ich mich auf viele Aussagen, die hier von Teilnehmern geäußert werden, verlassen. Ich habe selbst ein Grundwissen, verstehe die Schaltpläne, kann Löten, etc... aber vieles ist mir noch unbekannt.
Und dafür sind solche Foren auch gedacht, um sich auszutauschen.

Nochmal zur Fehlerbeschreibung:

Der Verstärker wurde eingeschaltet. Ein Tuner (ST-S 555 ES) war währenddessen am AC Ausgang des Verstärkers angeschlossen. Der Verstärker und der Tuner schalteten sich ein und die rote Diode im Lautsprecherregler leuchtete. Es gab einen Knall, es blitzte, der Verstärker schaltete aber nicht ab. Bevor die rote Diode auf dauerhaft grün schalten konnte (wenn sie das überhaupt noch getan hätte) hatte ich bereits den Netzstecker gezogen.

Nur nebenbei: Der geplatzte Kondensator hatte auch keinen Kontakt zu dem Klebstoff, sondern "schwebt" über einer der anderen Platinen.

IMG_2770

Das Service-Manual konnte ich gestern leider nicht herunterladen - jetzt hat's geklappt.


Grüße
Lars
Rabia_sorda
Inventar
#17 erstellt: 07. Jan 2017, 17:03
Ich denke dann, dass du den richtigen Weg wählst und deswegen noch lange Freude an dem Gerät haben wirst

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