Kenwood KA-770 Gleichspannung am Ausgang

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soha1
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 05. Feb 2017, 20:19
Hallo,

ich habe einen Kenwood KA-770. Wenn ich ihn in der Vergangenheit halb aufgedreht hatte, kamen bei zu hoher Baßanhebung schonmal intensivere Gerüche heraus (es roch nicht verschmort nur intensiver als sonst) und ich habe den Baßregler wieder zurückgedreht. So habe ich ihn seit einem Jahr betrieben. Wenn die "Geruchsprobe" okay war, hatte ich ihn in der Lautstärke laufen lassen. Übermäßig heiß wurden die Endstufentransistoren nie.

Die Dioden D32, D33 hatte ich gleich ausgewechselt, als ich ihn gebraucht gekauft hatte, obwohl er einwandfrei lief, weil sie verschmort waren, und auch die 4 großen Siebelkos C81 bis C84 und die Elkos C85, C86. Das Lautsprecherrelais-Relais kam wegen Kontaktproblemen auch neu.

Heute hatte ich ihn halb aufgedreht laufen und plötzlich war es still. Nach dem ausmachen und wieder anmachen zog das Relais nicht mehr an. Am Lautsprecherausgang liegen -3,2V DC (gemessen LS-Ausgang plus gegen Masse) an beiden Kanälen an und der Ruhestrom ist auf 0,8mV links und rechts. Mal schwankt er beim rechten Kanal und sinkt bis 0V ab. Vorher war er auf 13mV auf beiden Kanälen eingestellt. Beim einschalten mit Lautsprechern dran gibt es überhaupt kein Geräusch in den Lautsprechern.

Als er still war, roch es nicht verschmort, eher nach normalem Betrieb nur etwas intensiver, und er war auch nicht übermäßig warm. Die beiden Dioden D32, D33 sind nicht verschmort und sind okay, sie haben gemessen in einer Richtung 720mV und in der andern Richtung sperren sie. Es sind keine verschmorten Teile zu sehen.

Ich habe nur den Schaltplanteil der hinteren Endstufe beider Kanäle als Bilder hier reingesetzt, weil die Bildqualität bei einem screenshot des ganzen Schaltplans zu sehr gelitten hat. Ich kann aber gern auf Wunsch noch weitere Teile reinsetzen.

Hat jemand eine Idee, wo ich als erstes suchen sollte? Die Endstufentransitoren vielleicht? Ein Tip wäre super.
Vielen Dank für eure Unterstützung!

Stefan

Kenwood KA-770Kenwood KA-770


[Beitrag von soha1 am 05. Feb 2017, 20:20 bearbeitet]
Broesel02
Inventar
#2 erstellt: 05. Feb 2017, 23:07
Warum du die Dioden gewechselt hast habe ich nicht verstanden, die machen doch nur die Spannung für die Volume Lamp . .

Der erste Schritt wie immer: Messen

Was kannst du wo noch messen

Liegen alle Spannungen an
verstärkt die Vorstufe noch das Signal
kann man mit dem Oszi etwas sehen
Wie weit wird ein Sinus im Verstärker noch verstärkt, wo bricht das Signal ein und so weiter

Kurz: Das weisst du alles selber.
Die Endstufen wie auch das Switching IC sind Hybride die recht teuer sind, wenn es sie überhaupt noch gibt. Also solltest du erst mal eine wenig genauer prüfen ab wo denn dein Verstärker nicht mehr funktioniert.

Etwas präzisere Informationen führen auch zu präziseren Hilfen

Richard
soha1
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 06. Feb 2017, 00:26
Hallo Richard,

vielen Dank für deine Antwort, aber du mußt mich mit jemandem hier verwechseln!
Wir kennen uns überhaupt nicht und hatten noch nie einen Austausch hier gehabt. Ich habe weder ein Oszi, noch weiß ich, wo ich das Signal in der Vorstufe abhören kann, ohne den Kopfhöhrer oder den Verstärker zu beschädigen.

Die Endstufen-ICs TA2040 und TA2030 (das Switching IC?) sind für nicht allzuviel Geld zu bekommen. Aber ich will die natürlich nicht reinsetzen, ohne den Fehler beseitigt zu haben und sie dadurch evtl. gleich wieder beschädigen.
Darum meine Frage nach eiiner Idee, wo ich den Fehler zuerst suchen sollte.

Kann ich die Vorstufe nicht eher ausschließen? Daß der Ruhestrom plötzlich nahezu auf Null Volt ist und eine so hohe Gleichspannung am Lautsprecherausgang liegt, ist das nicht eher ein Fehler in der Endstufe?


[Beitrag von soha1 am 06. Feb 2017, 00:33 bearbeitet]
soha1
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 06. Feb 2017, 18:40
Ich habe an einigen Punkten die Spannungen an der Endstufe gemessen. Wo mir der Sollwert bekannt ist, habe ich ihn zugeschrieben

* -2,7V LS-out beide Kanäle - wenn der Verstärker warm ist
* -15,7V an den Doppelwiderständen R79 und R80, wo der Ruhestrom zum Abgleich gemessen wird, und an R97 und R98 (hinter
R79 und R80 geschaltet)
* Der Ruhestrom ist beidseitig bei 0V wenn der Verstärker warm ist (sollwert 13mV)
* -17,2V am Ruhestromtrimmer VR5 und VR6 (beide Kanäle)
* große Dioden D7 und D8 -40V (-34,7V sollwert), D9 und D10 40V (34,7V sollwert)
* D29 (Gleichrichter) 60,7V (66,4V sollwert)


Was mich stutzig macht, ist daß an den Lautsprecherausgängen eine Minus-Spannung ist. Ich habe schon gedacht, daß die Negativspannung zu negativ ist und deshalb der Ruhestrom soweit "zurückgedrängt" wird auf 0V. In der Röhrentechnik ist das ja so, je negativer die negative Gittervorspannung eingestellt wird, desto geringer ist der Ruhestrom an den Röhren. Aber ob es beim Transistor auch so ist, weiß ich nicht.
Und weil die Negativspannung zu negativ ist, könnte am LS-Ausgang dann eine negative Spannng sein. Wäre sowas denkbar?
Lennart777
Inventar
#5 erstellt: 06. Feb 2017, 19:31
Am besten erstmal messen, ob denn die Hauptspannungen beide vorhanden und beide gleich groß sind.

Grüße
Lennart
soha1
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 06. Feb 2017, 20:23
Die 60,7V und die 40V gehen vom Gleichrichter ab und sind die beiden Hauptspannungen, meine ich.
Sie sind beidseitig gleichgroß.
Broesel02
Inventar
#7 erstellt: 06. Feb 2017, 23:24
Wenn ich dein Messungen vorsichtig richtig interrpretiere ist die hohe Spannung stark belastet und daher schon ein gutes Stück weit eingebrochen. Das ist wohl eher nicht die Endstufe denn dann wäre die Spannung weiter eingebrochen. Eher das Switching- Modul oder Bauteile davor. Vielleicht kannst du ein Bauteil oder eine Region finden die besonders warm wird? Irgendwo muß die Leistung ja hingehen.

Richard
soha1
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 07. Feb 2017, 00:14
Was meinst du mit "Switching-Modul? Ist es das Protection IC 5?

Ich habe das Protection IC 5 gerade im Verdacht gehabt und die Spannungen an den Pins gemessen:

Pin 1 und 2: 0V (Sollwert 0V) - sind okay.
Pin 8: 3,4V (34,7V Sollwert) - da liegt viel zu wenig Spannung an. R126 liegt an Pin 8 und auf der andern Seite von R126 liegt die Hauptspannung an mit 60,7V (66,4V Sollwert). Könnte es sein, daß die fehlenden 6V in der Hauptspannung in dem IC 5 an Pin 8 "verschwinden" und dann wiederum an anderer Stelle eine Zunahme der anderen 34,7V-Spannung bewirken, also statt 34,7V die fehlenden 6V der Hauptspannung dazu auf 40V?

Die Volume-Lampe, die an der Hauptspannugnsseite von R126 liegt, flackerte immer bei Zunahme von Lautstärke oder bei Baßanhebung bei hoher Lautstärke. Das Flackern hatte also was mit Zunahme von Leistung zu tun.

Die Diode D30 beim Relais bekommt zu hohe Spannungen: Beidseitig 40V (Sollwert an Sperrseite 26V und an Durchlasseite 0,7V)

Ein bißchen warm ist es in der Region des Protection ICs.

Mir ist noch was aufgefallen, was nicht stimmt. Siehe Bild, Stecker J8 findest du in der Mitte unten
R141: auf der Seite zum Stecker J8 -14,8V und die andere Seite kommt über R126 von Pin 8 Protection IC5 und hat 60,7V (66V Sollwert auf der Seite zu J8 und 66,4V andere Seite)
R142: auf der Seite zum Stecker J8 -70,1V und die andere Seite geht jeweils an Pin 8 und 9 von IC1 2/2 und IC2 2/2 und hat -70,3V (-66V Sollwert auf der Seite zu J8 und -66,4V andere Seite)

Ich gebe einfach mal so viel Informationen, wie möglich, daß man sich ein möglichst genaues Bild machen kann

Hier kann man sich das Servicemanual mit Schaltplan runterladen. Die Qualität ist wesentlich besser als die von mir reingesetzten Bilder. Warten, bis unter der Abbildung "Get Manual" steht und dann draufgehen. JavaScript muß dazu erlaubt sein.

Kennwood KA-770


[Beitrag von soha1 am 07. Feb 2017, 16:08 bearbeitet]
soha1
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 08. Feb 2017, 17:11
Die zwei Widerstände R134, R135 werden richtig heiß, haben aber in etwa noch ihren angegebenen Wert - also sind nicht hochohmig geworden. Sie sind direkt hinter den Dioden D32, D33, welche an der Volume-Lampe hängen.

In der Region um IC5 ist es nicht warm. Das IC selbst auch nicht. IC1, IC2 (Endstufe) werden an der metallenen Rückseite warm. Vorn am Plastik nicht.

An dem Teil "Constant Current" (siehe Bild in meinem letzten Beitrag) mit Stecker J8 als Verbindung zum IC5, liegen ja statt 66V -14,8V an und der Teil ist mit der Vorstufe verbunden. Es sieht für mich so aus, daß von der Vorstufe diese falsche Spannung von -14.8V ausgeht und da der Fehler zu suchen ist. Kann das sein?


[Beitrag von soha1 am 08. Feb 2017, 19:50 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#10 erstellt: 08. Feb 2017, 20:07
Wenn R141 i.O. ist, was ist mit dann mit Q25? Dort mal die Spannungen "drumherum" verglichen?
Broesel02
Inventar
#11 erstellt: 08. Feb 2017, 23:39
Wir kommen der Sache doch schon näher

Wie Karsten schreibt schaue doch bitte mal die Spannungen vor und nach dem R141 nach und dann auf einer der beiden Seiten eben weiter. Wenn die Constant- Strom Regelung keinen Fehler hat aber die Spannung nicht mehr "hoch" bekommt hängt wohl etwas in der Spannungsverstärkung schief.

Richard
soha1
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 09. Feb 2017, 15:07
Ja, es sieht schon viel besser aus
R141 war hochohmig. er muß schwer geglüht haben, weil er in der Mitte sehr hell ist und von den Wertangaben nichts mehr zu sehen ist. Ich habe ihn ausgetauscht. Jetzt sieht es schon anders aus und ich gehe davon aus, daß der Verstärker wieder läuft. Habe es aber nicht getestet, denn der Fehler, warum die Volume-Lampe flackerte und der Verstärker roch bei halber Lautstärke und dann plötzlich still war, ist nach meiner Einschätzung immer noch da.

Der Verstärker fühlt sich am Gehäuse sehr "aufgeladen" an. Wenn ich ihn einschalte, ist es weniger aber immer noch deutlich spürbar. Das gleiche Gefühl ist es, wenn ich IC1 und IC2 hinten an der Metallplatte berühre. Nach dem einschalten wird es weniger, ist aber noch da. Vielleicht ist da noch irgendwo ein Massefehler?

Am Constant-Strom-Teil stimmen die Spannungen noch nicht. So sieht es jetzt aus:

* Das Relais schaltet wieder
* Ruhestrom 12mV beide Kanäle
* LS-out: rechts -50mV, links -70mV
* R141: die eine Seite mit verbindung über R126 zu Pin 8 IC5 hat 67V, auf der Seite zum Stecker J8 66V (66V Sollwert)
* R142: auf der Seite zum Stecker J8 -70V andere Seite mit verbindung zu je Pin 8 und 9 von IC1 und IC2 hat -70V (-66V
Sollwert)

* Spannungen nach Schaltplanansicht links, mitte, rechts:
Q25: 29V, 52V, 30V - mitte und rechte seite sind die Spannungen tatsächlich"vertauscht" (Sollwert 29, 30, 50V)
Q24: -38,6V -70V -70V (Sollwert -31, -66, -66V). Die Widerstände an Q25 R136, R137, R138 sind okay.
Kann das mit den "vertauschten" Spannungen an Q25 selbst liegen?

* Protection IC 5
R126 - die Seite von Pin 8 Protection IC 3,4V (!) (34,7V Sollwert), andere Seite 67V (66,4V Sollwert). R126 hat 17K statt 18K, ist also okay. Dennoch scheint mir ein so großer Spannungsunterschied an beiden Seiten merkwürdig.
R122 und R123 - Pin 1 und 2 Protection IC 0V (Sollwert 0V)

* D30 (beim Relais) Sperrseite 29V, 0,7V Durchlasseite (Sollwert an Sperrseite 26V und an Durchlasseite 0,7V)

* Die zwei Widerstände R134, R135 werden sehr heiß, haben statt 68 und 56R nur 35R
* R132, 133 werden warm (nur durch verbindung zu R134, 135 oder ein anderer Grund?)


[Beitrag von soha1 am 09. Feb 2017, 18:29 bearbeitet]
Broesel02
Inventar
#13 erstellt: 09. Feb 2017, 23:46
Prüfe mal die Zenerdiode D34 & D35. Da hängt etwas schief.
Die negativen Spannungen sind so in Ordnung wenn der Amp noch auf 220 Volt eingestellt ist. Aber dann sollten die positive Spannung auch etwas höher sein.

Wegen des Gefühl des "geladenen" Gehäuses kannst du mal schauen ob es hilft den Netzstecker umzudrehen. Manchmal hilft das schon.

Wenn die "Bratwiderstände" der Zenerdioden zu warm werden könnten auch hier die Zenderdioden D32 &D33 defekt sein? da müssen ja schon recht große Typen rein. die Widerstände auf alle Fälle ersetzen damit sie wieder den originalen Wert haben. Und wenn sie so warm werden kannst du ja 3 Watt Typen einsetzen. die können die wärme besser ab. R132 & R133 können durch den zu hohen Strom über die anderen beiden Widerstände mitleiden.

Richard
soha1
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 10. Feb 2017, 15:19
D34, D35 haben in ausgebautem Zustand in einer Richtung 800 und 850R und in der andern sperren sie. Ich weiß nicht, wie Zener-Dioden sonst noch geprüft werden können. Kann man sagen, daß sie in Ordnung sind?

Der Amp ist auf 220V eingestellt.
Stecker umdrehen hilft, keine "Ladung" am Gehäuse mehr zu spüren.

D32, D33 haben in eingebautem Zustand 720R und in der andern Richtung sprerren sie. Es sind 1NA744A mit 15V/1W. Sind das große Typen, bzw. sind die groß genug? Die Bezeichnung für D32, D33 im Schaltplan selbst ist RD15FC (15,6V 1W) und in der Teileliste des Manuals heißen sie RD16F(B1) (15,6V 1W). Mit den 1NA744A mit 15V/1W habe ich die richtigen Typen in die Schaltung eingelötet, meine ich. Sie haben ja in der Vergangenheit beim Vorbesitzer mal geschmort, weshalb ich sie ausgewechselt hatte.

Bezeichnung im Schaltplan D34: RD5.6J (B2), und D35: RD24J (B2), außer 400mW finde ich keine Spannungsangaben im Internet in Datenblättern dazu. Der freundliche Elektronikhändler sagte mir, ich solle doch mal auf der Diode nachsehen, was dort für eine Bezeichnung steht. Ein wahrer Scherzkeks der Mann. Ich kann auf den winzigen Dingern selbst mit Lupe nichts erkennen.
Ich werde mir die beiden Heizwiderstände bestellen, möchte aber noch warten, was du zu D34, D35 sagst und ob ich neue brauche. Dazu müsste ich dann aber die Spannung wissen. Hast du eine Idee, wieviel Volt die haben müssen?

Vielen Dank mal zwischendurch!

Stefan


[Beitrag von soha1 am 10. Feb 2017, 18:51 bearbeitet]
Broesel02
Inventar
#15 erstellt: 10. Feb 2017, 19:08
ie Belastbarkeit der D32 & D33 passt nach Schaltplan. Warum die gegeneinander geschaltet sind weiss ich nicht. Nimm einen 120 Ohm 5 Watt Widerstand. Dann ist gut.

Die D34, RD5,6 J (B) hat zwischen 5,5 und 5,7 V Zenerspannung. Frau Googel hilft:

http://html.alldatas...JS/80/2/RD5.6JS.html

http://www.datasheetspdf.com/PDF/RD24F/355073/3

Die Zenerdioden machen ja die Sollspannung noch. Dann sollten sie auch in Ordnung sein.Ich würde die Elkos in der Konstantstromquelle noch erneuern und dann diese Stelle in Ruhe lassen.

Lohnender sind die 0,33 Elkos im eingang der spannungsverstärkung, solche gibt es inzwischen als PP Typen im 5 mm Raster von Wima. Das hört man!
Und die vier 1 uF Typen C21-C24. Auch die gegen Wima, MKS2 1,0 uF/100V RM5 tauschen.

Als letztes gibt es da noch den 220 uF 6,3V Fußpunktkondensator. Diese 6,3 Volt Typen altern leider recht schnell. Hier halt einen guten moderen Kondensator einsetzen, Low ESR, 105°C. Ich würde hier einen organic- Polymer Typen wählen. Ich weiss aber nicht ob du bei deinem Dealer einen passenden in bedrahtet bekommst.

Und den Verstärker, wenn es geht, auf 240 V umstellen. Das hilft ihm auch
Richard
soha1
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 11. Feb 2017, 01:36
Okay, dann laß ich die Zener-Dioden wo sie sind bzw. setz sie wieder rein. Wie du anhand der Widerstandsangaben sehen kannst, daß sie noch okay sind und ihre Zenerspannung haben, ist mir ein Rätsel.

Ja, als, meine Mutter mir nicht recht was zu den Diodenbezeichnungen sagen konnte, hatte ich dann auch Tante Google bemüht. Die beiden Seiten hatte ich auch aufgerufen, aber mir wurden diese hübschen Blättchen nicht angezeigt mit meinem alten Browser. Ich hätte jetzt nicht gedacht, daß eine so simple Seite die neuste FireFox-Version verlangt um zu funktionieren. Aber in Favoriten gespeichert hatte ich die beiden Seiten dennoch, sind ja sehr nützlich.

Ich will jetzt nicht so tun, als ob ich wüßte wo der Eingang des Spannungsverstärkers und der Fußpunktkondensator ist, aber ich kann es mir denken. Ich frage aber lieber noch mal nach:
Der Eingang Spannungsverstärker ist am eingang der Vorstufe (C5, C6 mit 0,33 uF/50V sind gemeint) und die Fußpunktkondensatoren sind C11, C12 mit 220uF/6,3V, richtig?

Wenn ich die organic- Polymer-Typen nicht bekomme, Heinz Dealer hat morgen leider zu, welche Ausweichmöglichkeiten wären da noch?

Daß an Pin 8 von IC5 statt 34V Sollwert nur 3,4V liegen, ist da nicht noch irgendwas faul? Es sind ja auch auf der andern seite von dem Widerstand, der an Pin 8 liegt, 67V. Kann man das so lassen oder regelt sich das noch wenn die Spannungsverstärkung wieder mehr Dampf hat?


[Beitrag von soha1 am 11. Feb 2017, 02:51 bearbeitet]
Broesel02
Inventar
#17 erstellt: 11. Feb 2017, 11:08
Du hst doch die Spannungen angegeben. Die kommen nur wenn die Zener- Dioden noch in Ordnung sind

Eingang: Ja, C5 & C6 sind gemeint und C11 & C12 stimmt auch.

Zum IC5: Die Schutzschaltung funktioniert doch. Also stimmt entweder die Angabe im Service Manual nicht oder die Bedinigungen beim deiner Messungen sind anders als im Manual.

Richard


[Beitrag von Broesel02 am 11. Feb 2017, 19:21 bearbeitet]
eckibear
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 11. Feb 2017, 16:27

soha1 (Beitrag #12) schrieb:
* Protection IC 5, R126 - die Seite von Pin 8 Protection IC 3,4V (!) (34,7V Sollwert), andere Seite 67V (66,4V Sollwert). R126 hat 17K statt 18K, ist also okay.


Pin 8 des IC uPC1237 ist für dessen interne Versorgungsspannung. Nach Datenblatt sollte in der Zuführung ca 20kR Vorwiderstand zur 67V Versorgung liegen. Die maximal zulässige von Außen anlegbare Spannung an Pin 8 ist +8V. In Wirklichkeit steckt im IC eine Art "Refenzspannungsregler", der versucht diese Spannung auf etwa 3,4 V zu regeln, deswegen braucht das IC auch immer den Vorwiderstand, um wie vorgesehen zu funktionieren (die Schaltschwellen für die Schutzschaltung werden davon ebenfalls abgeleitet).

Die Angabe "3 4V" im Servicemanual bzw. Schaltplan ist daher eindeutig ein Druckfehler, das Komma fehlt.

Der Amp scheint darüberhinaus ein viel größeres Problem zu haben:

Die "Volume Lamp" hängt ja mehr oder weniger nur an einer Sekundärwicklung des Trafos. Deren Spannung wird sogar stabilisiert (2 Zenerdioden und 2 Ofenwiderstände). Wenn dies Lampe nun dennoch anfängt zu flackern, heißt das nichts Anderes, als dass ein gewaltiger Strom den Trafo in die Knie zwingt. Der Geruch ist wohl auch ein klares (Rauch-) Zeichen dafür.
Die "DLD" Schaltung wird erst ab einer bestimmten Aussteuerung bzw. "Lautstärke" aktiviert. Nach deiner Beschreibung sieht es so aus, dass ab diesem Moment die Post abgeht. Wahrscheinlich ist das DLD -C oder der Ausgangshybrid am Qualmen.
Außerdem ist schon abnorm, dass die +/- 66V Railspannungen so weit voneinander abweichen. Entweder fließt bereits im Ruhezustand der DLD ein ordentlicher Strom unkontrolliert ab, oder Gleichrichter D29 hat auch schon einen Schlag weg.

Bevor Du auch noch anfängst weitere Teile zu "tunen", solltest Du erst einmal den Hauptfehler finden und beseitigen! Sonst baust Du evtl. noch neue Fehler ein und kommst immer weiter vom Ziel ab.

Die vorgeschlagenen organischen Polymer Elkos haben übrigens ein Paar entscheidende Nachteile als (NF, Audio-) Koppelkondensator. Dazu gehört insbesondere ein relativ hoher Leckstrom, der auch bei kleiner angelegter Spannung schon problematisch sein kann. Signal-Kopplungsanwendungen werden (z. Bsp. Hersteller Sanyo) daher explizit NICHT empfohlen. Es gibt noch ein Paar andere Gründe diesen Elko Typ hier zu vermeiden. Im Datenblatt ist eine umfangreiche Liste mit Hinweisen und Erklärungen dazu enthalten, auf was man alles zu achten hat, einiges mehr als mancher glauben will.
Diese Elkos wurden praktisch ausschließlich für Schaltnetzeile, DC-Filteranwendungen usw. entwickelt, wo der kleine ESR der organic Polymers vorteilhaft ist.
Ein kleiner ESR ist nicht immer das Einzige, worauf man achten sollte. Es sei denn, Du willst aus dem KA770 noch ein Schaltnetzteil bauen.
Broesel02
Inventar
#19 erstellt: 11. Feb 2017, 19:41
Hallo Eckibaer,
schön das du nun auch in diesem Thread einsteigst und uns allen endlich erklärst wie die Welt funktioniert. Ich habe ja schon die Erfahrung machen dürfen das für dich andere Erfahrungen und Meinungen dabei kaum Bedeutung haben.
Ich bin daher dann mal draussen. Ich habe keine Lust mehr mich für jeden einzelnen Schritt den ich Vorschlage bei dir rechtfertigen zu müssen. Leider machst du ja selber keine aktiven Vorschläge, du steigst immer nur ein um andere zu kritisieren und ihnen zu zeigen daß sie keine Ahnung haben. Das ist echt eine tolle Taktik. Wenn man dich nach konkreten Erfarungen fragt kommen maximal allgemeine Floskeln von dir wie
...In moderneren NF Verstärkern sind Konstantstromquellen praktisch Standard, fast imme...

Um es kurz zu machen: Viel Spaß hier

und

Tschüss
eckibear
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 11. Feb 2017, 22:02
Jetzt spiel mal nicht den Beleidigten! Was ist denn daran auszusetzen, wenn jemand Korrekturen vorschlägt. Ist es nicht besser so herum, als dass Dritte mit falschen Vorgaben Etwas "reparieren" und am Ende nichts erreicht ist, oder gar verschlechtert wird?

Im Übrigen habe ich nicht nur auf konkrete "Erfahrungen" hingewiesen sondern vorrangig auf das unter Ingenieuren übliche Prozedere verwiesen:
Erst rechnen, dann einbauen.
Das ist im Großen und Ganzen auch keine Raketenwissenschaft. Jeder der will, kann sich das aneignen. Es gehört nur Fleiß und Lernwille dazu.
BTW, was glaubst Du, wie heute bzw. seit den letzen ca. 20 Jahren entwickelt wird? Da geht doch keiner mehr hin und setzt bloß auf Erfahrungen. Da wird vielmehr Alles vollständig berechnet und simuliert, lange bevor der erste Tropfen Lötzinn geschmolzen wird. Die abschließenden Messergebnisse halten auch in jeder Hinsicht, was die vorhergehende Simulation verspricht.

Ich habe nebenbei, ganz anders (!) als Du es nun behauptest, durchaus Alternativen vorgeschlagen, kann auch jeder nachlesen und ggf. weiter nachfragen. Zudem habe ich weitergehende Erklärungen zur Schaltungsfunktion der fraglichen Schutzschaltung abgegeben, zur daran gemessenen Versorgungsspannung, den Fehler im Manual, über was Du ziemlich holprig hinweggegangen bist.
Warum versuchst du, das auch noch zu verdrehen ? Bleibt wohl dein Geheimnis.

Wenn man die Schaltungstechnik einmal halbwegs verstanden hat, sollte man auch nicht mehr nur auf die "Erfahrungen" anderer setzten, man kann sich viel besser selbst ein brauchbares Bild von der Sache machen. Das ist grundsätzlich besser als blind und unwissend nach Vorgaben mutmaßlicher Experten vorzugehen, die Dieses oder Jenes angeblich schon immer mit Erfolg gemacht haben. Besonders gilt das, wenn offensichtlich grobe Fehler in den Expertenvorschlägen vorliegen. Wer will denn absichtlich, bzw. sollte denn eine so unnötige "Erfahrung" noch machen, wenn es doch ganz einfach vermeidbar ist?

Abgesehen davon, bleiben die allermeisten Experten einen objektiven Nachweis (Messung, nachvollziehbare Berechnung, Blindtests) darüber schuldig, dass ihre angeblichen Verbesserungen überhaupt etwas bringen. Meistens wird doch der Erfolg nur sektenartig wiederholt, indem irgendwas von "Klang" und dergl. herumgeschwafelt wird. Irgendwer läuft ja auch immer gleich hinterher. Besonders in Foren, wo Hilfesuchende nach möglichst einfachen oder schnellen Lösungen suchen und deswegen besonders leicht denjenigen auf den Leim gehen, die, bewusst oder unbewusst, den leider oft falschen Eindruck erwecken, sie hätten Alles im Griff.
Motto: "Nichts genaues weiß man nicht, es ist aber bestimmt das Allerallerbeste, das die Welt jemals gesehen und gehört hat... weil der Experte XY es auch schon immer gesagt hat... weil es überhaupt immer schon so war... Rechnungen oder genaue Messungen bringen dagegen gar nix, die sind nur was für Spinner, die eh nicht richtig hören können, bzw. nicht wissen, worauf es ankommt."

So billig, bzw. so primitiv, lasse ich mich schon lange nicht mehr abfertigen.
Entweder jemand kann seine Lösungen wenigstens halbwegs begründen, oder er muss mit dem Zweifel weiterleben.
Dazu gehört auch die Bereitschaft, sachliche Kritik zu akzeptieren und nicht gleich einzuschnappen, denn das ist Realitätsflucht.
soha1
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 11. Feb 2017, 22:18
Hallo Eckibaer,

das der Trafo in die Knie geht bei halber Lautstärke ist einleuchtend bei der flackernden Volume-Lampe. Es ist ja auch gleichzeitig baßabhänig. Je weiter ich den Baßregler aufdrehte bei halber Lautstärke, je mehr flackerte die Lampe. Ich meine auch, der Baß wurde dann leicht "matschiger".
Der hohe Strom, der an den Trafo ging und ihn in die Knie zwang, könnte doch möglicherweise auch auf den den R141 "gegangen" sein und ihn zum glühen gebracht haben und er wurde dadurch hochohmig. Wodurch der Amp dann still war. Eine Verbindung vom Trafo zum R141 besteht vom Trafo Klemme 5 (Kabelfarbe Red).über D32, D33 und Q23.
D32, D33 haben früher beim Vorbesitzer mal gschmort und waren schwarz, weshalb ich sie auswechselte. Das spricht für Überlastung über diesen Weg vom Trafo bis zum R141.Allerdings sind sie diesmal nicht verschmort und schwarz. Das kann aber auch daran liegen, daß R141 schon angschlagen war (von Überlastung beim Vorbesitzer wodurch die Dioden damals schwarz wurden) und nun nicht mehr soviel Strom "brauchte", um zu verglühen und hochohmig zu werden.

Weiter gibt es noch eine Verbindung von Klemme 3 48,5V (Kabelfarbe ORG) an Pin 4 IC5 während Pin 1 und 3 Verbindung mit Q23 haben. Wenn man in das IC reingucken könnte, könnte man sehen, ob es von Pin 4 ein Verbindung zu Pin 1 und/oder 3 gibt.

Bitte wo ist die DLD-Schaltung, der DLD-C und der Ausgangshybrid im Schaltplan zu finden? Ich habe alles durchgesehen, kann aber nichts finden. Ich würde gern mal messen, ob dort die Spannungen okay sind und ob da ein hoher Strom im Ruhezustand abfließt. Dazu müßte ich aber auch wissen, wieviel Strom da im Ruhezustand maximal abfließen darf und wo genau ich an der DLD messen muß.
Kann man den D29 irgendwie prüfen, ober er okay ist?


[Beitrag von soha1 am 11. Feb 2017, 23:01 bearbeitet]
eckibear
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 11. Feb 2017, 23:09
Der DLD ("dynamic linear drive") ist beim linken Kanal in IC3, beim rechten Kanal in IC4 enthalten.
Der Ausgangshybrid (enthält auch jeweils Vorstufentreiber) steckt beim linken Kanal in IC1, beim rechten Kanal in IC2.

Um gleich ehrlich zu sein, daran würde ich nur noch mit einem Oszi und einem gewissen Repekt vor hohen Spannungen weitermachen. Zum einen muss die Funktion der DLD ICs dynamisch geprüft werden, was eben nicht mehr mit einem Multimeter geht. Zum anderen kann man auch beim Messen eine Menge falsch machen und ggf. weitere Schäden verursachen. Um Dies zu vermeiden sollte man u.A. provisorisch diverse (Schutz-) Widerstände in die Rail-Versorgung einbauen. Wenn die dabei abbrennen ist es, abgesehen vom Geruch, wenigstens kein Grund mehr zur Panik.

Auch den Gleichrichter D29 könnte man sehr schnell mit einem Oszi prüfen. Ansonsten müsste man ihn wohl ausbauen und jede Diode einzeln durchmessen, soweit das in einer möglicherweise schon defekten Brückenschaltung noch geht...

Soweit ist den Thread quergelesen habe, hast Du wohl kein Oszi und könntest vermutlich auch nicht damit umgehen (?). Dann würde ich dir eher eine gute Werkstatt empfehlen. Ob es im Bedarfsfall noch originale Ersatz-ICs gibt weiß ich nicht. Man muss heutezutage leider mit Fakes aller Art aus China rechnen. Die wären in jedem Falle garantierter Schrott, egal wie billig oder teuer sie sein mögen.

Zu R141:
R141 kann den Trafo kaum kaum bezwingen, der wird im Zweifel abgebrannt und weg isser. Die Ursache liegt aber sicher nicht bei Q25 oder einer der Zenerdioden D35, D35, den davor liegt R136, 1.1kR der in jedem Falle zuerst abrennen würde (Leistung = I^2 x R, das wäre 110 Mal höher als bei R141).

Bleibt noch ein defekter C98 Elko (100uF/100V) oder etwas im Bereich der Spannungsverstärkung um Q9 oder Q10. Aber dort liegen auch noch wesentlich höhere Widerstände in Reihe (750 Ohm, R36, R38 und R35, R37), die es im Zweifel weit vor R141 erwischt haben sollte.

Wenn kein unbeabsichtiger Kurzschluß sonstwo liegt, würde ich daher erst einmal auf C98 tippen. Hat der KA770 lange herum gestanden? Manchmal regeneriert ein toter Elko noch einmal etwas im Betrieb und täuscht danach wieder "heile Welt" vor... Schau mal nach genauer nach, ob es da evtl. Beulen oder helle Krusten an C98 gibt.
soha1
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 12. Feb 2017, 00:13
Dann kann ich ja lange suchem im Schaltplan.
Ein Oszi habe ich nicht und kann auch damit nicht umgehen.
IC 1 bis 4 gibt es noch aus China. Wenn da aber Schrott verkauft wird, wie du sagst, ist das ja nicht, was ich brauche. Die kosten 3 und 7 Dollar. Das ist jetzt auch recht günstig. Fast schon "zu günstig".

Zum R141 meine ich in meiner letzten Antwort, daß der hohe Strom, der vom DLD kommen könnte, wie du schriebst, auf den R141 übergegangen ist, also vom Trafo ausgehend auf den R141 über die beschriebenen Verbindungen und ihn dadurch zum glühen brachte. Das erscheint mir logisch und paßt eben auch zu deiner Vermutung von dem hohen Strom vom DLD ausgehend an den Trafo.
Daß ein so hoher Strom, der den R141 zum glühen und zur hochohmigkeit bringen kann, von der Spannungsverstärkung um Q9 oder Q10 ausgeht, kann ich mir nicht so vorstellen. Und du schriebst ja auch, daß es die 750R-Widerstände in der Region viel eher erwischt hätte. Auch das spricht dafür, daß der hohe Strom aus der anderen Richtung, aus Richtung des Trafo, auf den R141 ging.

C98 ist nicht aufgequollen und hat keine farblichen Veränderungen oder Krusten. C99 ist etwas hell außen an einer Seite, mehr wie verstaubt - bin mit dem Finger rüber und die Stelle war blank. Aber der C98 ist nicht verstaubt.

Ob der Amp lange gestanden hat, kann ich nicht sagen. Bei mir nicht. Ich habe ihn erst seit einem Jahr ca. Er hat das aber seit dem ich ihn habe, daß er anfängt zu riechen bei halber Lautstärke. Bei gleichzeitiger Abhängigkeit von der höhe der Baßanhebung. Also kann mir der C98 hier kein anfängliches Intaktsein vorgetäuscht haben, sonst wäre es ja am Anfang, wo ich ihn gekauft hatte, nicht gewesen.


[Beitrag von soha1 am 12. Feb 2017, 00:24 bearbeitet]
eckibear
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 12. Feb 2017, 01:40
An R141 hängt wie gesagt nicht viel dran, was dessen Abbrand auslösen kann. Nochmal zum Verständnis: Der Strom muss durch beide Seiten, er kann nicht nur vom Trafo einseitig herüberkommen und im Widerstand einfach "stecken bleiben".

Vielleicht hängt noch eine unbeabsichtige Lötbrücke rum, sprich Kurzschluß (gegen Masse), Scheuerstellen im Kabelbaum von J8, oder es war versehentlich beim Messen passiert.....Logisch kaum zu erklären, wenn alle anderen angeschlossenen Bauteile wirklich noch OK sein sollten.

Die China Böller würde ich mir so oder so ersparen, denn abgesehen von deren Schrottwert kannst Du deren Funktion ohne Oszi auch nicht korrekt prüfen.

Ein Problem mit dem KA770 ist leider, dass er diese speziellen ICs verwendet, die längst ersatzlos vom Markt genommen wurden. Wenn Du jemand findest, der diese Teile noch herumliegen hat, ist es eher ein Glücksfall. Am ehesten wohl eine (Ex-) Kenwood Werkstatt, oder evtl. ein KW Mitarbeiter, der sie vorm Schrott noch retten konnte. Geheimtipp also.
Tut mir leid, da kann man nicht mehr viel machen, oder von Außen "beratend" Hilfe leisten.
soha1
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 12. Feb 2017, 03:33
Ah okay., R141 muß von zwei Seiten gleichzeitig zum glühen gebracht werden, von einer Seite allein geht es nicht. Ich meinte, es würde einfach ein zu hoher Stromdurchfluß reichen, der zur andern Seite natürlich wieder rausgeht und in die weitere Schaltung, um ihn zu überlasten. So wie man auch ein dünnes Kabel mit zuviel Durchfluß von Leistung zum schmoren bringen kann - Kabelbrand. Daß Strom irgendwo in einem Bauteil "steckenbleiben" kann, könnte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen.

Ich könnte ja C98, C99 ausgewechseln. Ob die beiden in Ordnung sind, wissen wir ja nicht. Aber wenn ich das richtig verstanden habe, muß von beiden Seiten des Widerstands ein hoher Strom einfließen, um ihn zum Abbrabd zu bringen.
Mit dem auswechseln von C98, C99 ist schon mal eine mögliche Ursache auf Seiten der Konstantstrom-Schaltung beseitigt. Und dann würde ich glatt die ICs mal durchmessen lassen, da du ja sagtest, daß es von der DLD und dem Ausgangshybrid in ihnen ausgehen kann, mit dem zu hohen Strom an den Trafo.
Aber müßten die ICs dann nicht sehr heiß werden, wenn es in ihnen am qualmen ist? Große Hitzeentwicklung konnte ich bei halber Lautsärke und flackernder Lampe nicht feststellen. Als der Ruhestrom noch auf 25mV eingestellt war (Einstellung durch den Vorbesitzer), da wurde der Amp ziemlich warm bei halber Lautstärke.

Wenn eine Lötbrücke der Auslöser zum Abbrand von R141 oder dem flackern der Lampe wäre, dann würde diese Lötbrücke und damit der Kurzschluß ja nur "greifen" bei halber Lautstärke. Das ist doch eher undenkbar, meine ich.
Der Geruch und das Flackern sind ja abhängig von halber Lautstärke und zu hoher Baßanhebung dabei, also von zuviel Leistung.

Ich weiß nicht, ob du das weiter oben gelesen hast, als R141 noch hochohmig war, waren auf der Seite zur Konstantstrom-Schaltung -14,8V. und auf der anderen 67V. Vielleicht deutet das auch noch auf einen evtl. Fehler hin.

Bitte, wielange dauert es ungefähr, die vier ICs mit dem Oszi zu prüfen, und kann man das auch in eingebautem Zustand machen? Evtl. würde ich sie messen lassen von einer Werkstatt, wenn es nicht so viel Zeit in Anspruch nimmt.


[Beitrag von soha1 am 12. Feb 2017, 04:11 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#26 erstellt: 12. Feb 2017, 03:55

R141 muß von zwei Seiten gleichzeitig zum glühen gebracht werden, von einer Seite allein geht es nicht. Ich meinte, es würde einfach ein zu hoher Stromdurchfluß reichen, der zur andern Seite natürlich wieder rausgeht und in die weitere Schaltung, um ihn zu überlasten. So wie man auch ein dünnes Kabel mit zuviel Durchfluß von Leistung zum schmoren bringen kann - Kabelbrand. Daß Strom irgendwo in einem Bauteil "steckenbleiben" kann, könnte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen.



Aber wenn ich das richtig verstanden habe, muß von beiden Seiten des Widerstands ein hoher Strom einfließen, um ihn zum Abbrabd zu bringen.


Hmm....nicht das dass falsch verstanden wurde, aber es reicht dazu ein Kurzschluß nach R141.
soha1
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 12. Feb 2017, 04:22

Hmm....nicht das dass falsch verstanden wurde, aber es reicht dazu ein Kurzschluß nach R141.


Dan würde es Sinn machen, daß von Seiten des Trafos zu hoher Strom durch R141 floß und auf der andern Seite von R141 weiter in die Schaltung und dieser hohe Strom in der Schaltung einen "Überschlag" auf einen andern daneben liegenden Lötkontakt gemacht hat. Vielleicht einen Lötkontakt, durch den ebenfalls dieser hohe Strom im selben Moment floß und es dadurch von plus zu plus einen Funkenüberschlag gab. Dann hätte bei dem Kurzschluß R141 glühen können.
eckibear
Hat sich gelöscht
#28 erstellt: 12. Feb 2017, 14:31
R141: Also noch einmal, ganz elementar: Der Strom fließt immer durch etwas. R141 kann nicht von einer Seite, vom Trafo oder sonstwas , abgeschossen werden. Der Strom muss auch irgendwo hin abfließen können. Und da bietet sich hier eben nicht viel an. Alles schon geschrieben.

C98 wäre mein erster Kandidat, wenn alle anderen, viel hochohmigeren Widerstände, in der Ecke gleichzeitig intakt blieben und wenn es keine anderen Brücken gibt. Wenn deine Beschreibungen noch zutreffen ist das wohl gegeben (?).
Du sagtest noch zuvor, dass C98 weder Beulen noch Krusten zeigt. Diese Zeichen sind zwar immer ein deutlicher Hinweis auf Probleme, sie müssen aber nicht immer auftreten. C98 kann daher immer noch mehr oder weniger defekt sein. Wie ich auch schon viel weiter oben schrieb, können diese Dinger sich manchmal soweit wieder regenerieren, dass sie erst einmal unauffällig bleiben. Wie lange dass aber gut geht weiß der .
Die Zeit, die inzwischen durch Diskussion über das Ableben von R141 verschwendet wurde, hätte wahrscheinlich gereicht, alle Elkos einfach auszutauschen .

Oszi-Einsatz:
Man muss die ICs natürlich im Einsatz in einer Schaltung messen. Was sollte denn herauskommen, wenn man ein nacktes, stromloses IC an ein Oszi hängt .
Entweder man baut noch eine Testschaltung drumherum, oder man baut es ein und misst.
Wie lange man misst? Ein Profi weiß vor Allem was er misst, er findet und versteht auch den Fehler in kurzer Zeit. Ein Bastler wird halt länger oder ewig brauchen. Vor allem, wenn er nicht versteht, was sich beim Fehler abspielt, wie die Signale aussehen sollten etc. Eine Werkstatt sollte den Fehler in einer 1/2 bis 1 Stunde finden, man muss das Teil halt erst einmal zerlegen und vorprüfen. Ob dass Ganze am Ende weiterhilft hängt davon ab, ob jemand im Fall des Falles originale ICs besorgen kann, keine China-Böller. Diese Frage würde ich immer zuerst stellen!
Bei den heute üblichen Stundenlöhnen ist eine vollständige Reparatur und Prüfung schon zu teuer für dieses einfache, aber schon anfällige Gerät. Wer weiß wie lange es hält, bevor wieder etwas anderes abqualmt. Immer mit dem Risiko, dass es diese Exoten-ICs gleich mitzerlegt. Ich würde mich nach etwas Anderem umsehen und versuchen, das Teil als Bastlergerät in der Bucht versenken. Man staunt ja immer wieder, aber es gibt anscheinend noch genügend viele Hoffnungsvolle und Leichenfledderer .
soha1
Ist häufiger hier
#29 erstellt: 07. Mai 2017, 18:04
Gelöst!

Der gute KA-770 ist wieder repariert und zusätzlich noch klanglich modifiziert

Ich habe weiterhin freundliche Unterstützung von Richard bekommen und habe den Fehler gefunden. Es war einmal ein Wackelkontakt an Q11 und dann ein Wackelkontakt am Mute-Schalter. Der Mute-Schalter war für das glühen von R141 verantwortlich. Ich hab dann gleich alle Schalter gereinigt und damit war die Sache erledigt. Kein glühen und rauchen von R141 mehr und die Volume-Lampe ist nun auch stabil und flackert nicht mehr.

Und weil ich schonmal dabei war habe ich Richard nach ein paar möglichen Klangmodifizierungen gefragt und er hat mir eine Reihe von Empfehlungen gegeben, Teile in und am Signalweg zu ersetzen - Kondensatoren gegen Wima MKS2 und PP und Widerstände gegen Vishay Dale Typen. Das hat klanglich viel bewirkt in Sachen Räumlichkeit und Natürlichkeit. Die Höhen sind viel weicher und natürlicher geworden und im unteren Frequenzbereich ist der Klang detailierter geworden. Der Amp ist auch um einiges lauter geworden, weil die alten ausgetauschten Elkos im Signalweg eben schon ziemlich viel Verlust mit sich brachten.

Ich laß ihn jetzt über die Sensoranschlüsse laufen und damit ist das Klangbild breiter und offener. Für meinen Geschmack ´ne Supersache dieser Sensor.

Vielen Dank für eure Hilfe!

Stefan
Broesel02
Inventar
#30 erstellt: 07. Mai 2017, 20:06
Herzlichen Glückwunsch zur gelungenen Reparatur und weiterhin viel Freude mit dem schönen Kenwood Verstärker

Richard
soha1
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 07. Mai 2017, 23:06
Danke! Endlich macht mir das gute Stück richtig Spaß

Stefan
Poetry2me
Inventar
#32 erstellt: 08. Mai 2017, 06:36
__GRATULATION__ zur gelungenen Raparatur und klanglichen Aufwertung!

Ich hatte interessiert mitgelesen, vor allem am Anfang des Thread.
Schön auch, dass Du Rückmeldung zum Ergebnis gegeben hast.

- Johannes
soha1
Ist häufiger hier
#33 erstellt: 08. Mai 2017, 13:14
Danke! Ich hatte noch nie soviel Freude an dem KA-770 wie jetzt!

Ich finde es immer wichtig, daß man nach erfolgreicher Fehlerbeseitigung es für andere eben schildert, u.a. auch, damit sie bei ähnlichen Problemen einen Anhaltspunkt haben, um den Fehler einzukreisen. Geben und Nehmen

Stefan
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