Kenwood Tapedeck KX-9010 Odyssee

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Steffs
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 26. Dez 2017, 16:38
Eigentlich ein Fall für den Tapedeck-Reparatur-Thread, eigentlich aber auch für die Werkstattsuche... daher erstmal hier neu erstellt.

Ich brauche als Laie mal Expertenrat zur Instandsetzung eines Kenwood KX-9010. Die Geschichte kurzgefasst:

Nach längerem Stillstand und Umzug wollte ich mal wieder Tapes aus meiner umfänglichen Kollektion, die alle mit diesem Tape aufgenommen wurden, anhören. Problem: Nach ein paar Sekunden Lauf gab es Knüddelgeräusche, das Laufwerk stoppte und heraus kam das Tape mit zerknautschtem Band... zwischen erster und zweiter Capstan.

Das Tape kam zu einer Hifi-Reparaturwerkstatt in Berlin Prenzelberg (kompetenter Eindruck, hatte mal einen Zeitungsartikel über die gelesen, im engen Laden stapeln sich Hifi-Schätze bis an die Decke). Nach ein paar Wochen erhielt ich das Gerät zurück, 200 EUR hat der Spaß gekostet. Laut Reparaturprotokoll wurde das Laufwerk demontiert, gereinigt. GA-Rolle erneuert, Riemen erneuert.

Zuhause lief dann auch erstmal alles super, Sound und Gleichlauf alles top. Aber nach ca. 2/3 einer Seite stoppte das Laufwerk dann einfach - so als wäre das Band am Ende. Diesmal gab es aber keine sichtbaren Ursachen am Band, auch die Kassetten waren ok (also nicht schwergängig o. ä.). Auf Drücken der Play-Taste oder auch Spultasten tat sich nix, man hörte nur ein leises Klicken aber der Motor sprang nicht an.

Also wieder hin zur Werkstatt. Der Chef meinte, es könne sein, dass der Motor verschlissen ist und bei langsameren Drehzahlen irgendwo nen Punkt hat, wo er keinen Strom bekommt und dann eben auch nicht anspringt. Nach ein paar Tagen holte ich das Gerät wieder ab. Der Motor wurde gereinigt, also quasi "regeneriert" und liefe wieder.

So war es dann auch... die Bänder liefen jetzt zwar bis zum Ende durch, aber der Sound war eine Katastrophe... der Gleichlauf war dahin.

Anruf in der Werkstatt, der Meister etwas ratlos und ich ebenso... ich hätte erwartet, dass man nach so einer Reparatur nicht nur Tapes ohne angeschlossene Tonausgabe zum Test einfach durchlaufen lässt, sondern eben auch mal reinhört.

Nun ist mein Eindruck, dass man in der Werkstatt, trotz jahrelanger Erfahrung mit allen möglichen Hifigeräten, speziell mit diesem Kennwood Gerät doch nicht so die Erfahrung hat. Man bot mir jetzt zwar an, stattdessen ein anderes Gerät zu bekommen, sollte man das Teil nicht mehr hinbekommen... aber bevor ich mich darauf einlasse, wäre ich für den ein anderen Tipp dankbar.

Eigentlich würde ich schon gern an diesem Gerät festhalten, habe aber mittlerweile meine Zweifel, ob es in Zusammenhang mit dem offenbar gleichlaufempfindlichen Doppelcapstan-Direktantrieb und einem eventuell nicht mehr einwandfrei zu regenerierendem Sankyo-Motor jemals wieder eine vernünftige Qualität abliefert. Mittlerweile tritt auch bei einigen Bändern wieder die Knüddelproblematik auf... so als wäre das Band zwischen den Capstanwellen nicht so straff wie es bei so einem Antrieb eigentlich sein sollte.

Gibt es bei jemandem der Mitlesenden Erfahrungen speziell mit diesem Gerät? Hat jemand vielleicht ne Idee, an wen ich mich in Berlin ggf. noch wenden könnte, um eine "zweite Meinung" einzuholen? Oder sollte man jetzt vielleicht doch die Notbremse ziehen und zugunsten eines anderen instandgesetzten Geräts mit zuverlässigerer Mechanik wechseln?

Ich bin für jeden Hinweis dankbar!
garlock
Stammgast
#2 erstellt: 02. Jan 2018, 02:44
Hallo,

Das Laufwerk ist eigentlich recht einfach aufgebaut und besitzt einen direktgetriebenen Kapstan.
Defekte Motoren kann man auch ersetzen ersetzen.

mfg
Lennart777
Inventar
#3 erstellt: 02. Jan 2018, 11:28
Am linken Bandteller befindet sich ein kleiner Riemen, der zu einer kleinen Kupplung führt. Dieser Riemen ist verschlissen, dadurch entstehen diese Fehler. Die Mechanik hat die Aufgabe ein Gegendrehmoment bei der PLAY-Funktion zu erzeugen.

Geh nochmal zum Uwe und bitte ihn, diesen Riemen zu erneuern, dann bist Du die Sorgen los.

Grüße
Lennart


[Beitrag von Lennart777 am 02. Jan 2018, 11:29 bearbeitet]
Steffs
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 02. Jan 2018, 19:54

Lennart777 (Beitrag #3) schrieb:

Geh nochmal zum Uwe und bitte ihn, diesen Riemen zu erneuern, dann bist Du die Sorgen los.


Danke für den Tipp, das gebe ich gern weiter. Wenn es dann doch so einfach sein sollte, wäre das der Knaller. Ich hatte eh schon vorangekündigt, im Februar nochmal in der Werkstatt vorbeizukommen. Der Maester wollte die Flinte wohl auch noch nicht ins Korn werfen.

Hat es eigentlich einen Einfluss an welcher Stelle der Schwungräder der Antriebs-Riemen sitzt (genau mittig oder leicht verschoben)? Ich hatte den Eindruck, dass das Schwungrad der linken Capstanwelle mittig leicht gewölbt ist - im Gegensatz zur direkt angetriebenen Welle, bei der das Schwungrad eher plan aussieht. Und der Riemen saß zuletzt leicht versetzt von der exakten Mitte.
Lennart777
Inventar
#5 erstellt: 03. Jan 2018, 11:44
Wenn die Verbindung zwischen der direktgetriebenen Schwungmasse und der zweiten kraftschlüssig ist, spielt es eigentlich
nur eine untergeordnete Rolle, wo der Riemen läuft.

Grüße
Lennart
8bitRisc
Inventar
#6 erstellt: 03. Jan 2018, 14:41
Cassettendecks mit Sankyo Laufwerk gibt es viele und alle haben wohl bei seltenem Gebrauch dasselbe Problem.
Also wenn du jetzt einen anderen Recorder anschaffst, besteht die Möglichkeit dass du wieder ein Gerät mit Sankyo Laufwerk erwischt.
Es sei denn, du nimmst ein Deck von Akai, Denon, Revox oder Sony.

Ich kenne dass von dir geschilderte Problem nur zu gut von meinen zwei Nakamichis und auch von meinem Kenwood KX-9010Hx.

Den Gang zur Werkstatt hättest du dir sparen können weil nicht notwendig.

Wenn ich bei einem meiner Recorder das Problem habe, entnehme ich die Cassette und lass das Gerät eine Zeit lang ohne Cassette laufen. Das geht zumindest bei meinen Nakamichis. Beim Kenwood lege ich eine Cassette ein, und lass das Band mehrmals schnell vollständig vor und zurückspulen.

Vermutung:
Auf den Kollektor des Wickelmotors bildet sich bei längere Standzeit eine Oxidschicht, welche für Kontaktprobleme sorgt. Bei schnellen Vor- oder Rücklauf erhält der Motor die volle Betriebsspannung und bleibt nicht stehen. Die Oxidschicht wird wieder "abgetragen" und es ist wieder alles gut.

Leider musste ich gestern feststellen, daß jetzt mein Sony TC-KA6es auch Probleme hat. Es geht generell keine Wiedergabe/Aufnahme mehr. Schneller Vor- und Rücklauf funktioniert dagegen. Aber das ist ein anderes Thema. Ich gehe von einem verschlissenen Riemen zwischen den beiden Capstanwellen aus.

Dieser Thread zeigt, dass es leider kaum noch jemanden gibt welcher in der Lage ist ein altes Audiogerät mit komplexer Mechanik fachgerecht zu reparieren.


[Beitrag von 8bitRisc am 03. Jan 2018, 14:48 bearbeitet]
garlock
Stammgast
#7 erstellt: 04. Jan 2018, 01:20
Hallo,

Die linke Schwungmasse hat einen geringfügig größeren Durchmesser als die rechte und läuft dadurch langsamer das strafft das Band, die Erhöhung auf der linken Schwungmasse ist da um den Riemen zu stabilisieren sonst würde er wandern, auch die Riemen Pulleys auf den Antriebsmotoren sind immer bauchig damit der Riemen in der Mitte läuft tendiert der Riemen bei Belastung zur Seite zu laufen ist er nicht Straff genug.
Die Wickelbremse auf der linken Seite sorgt lediglich dafür das das Band sauber in der Führung vor der Linken Andruckrolle läuft ist die Wickelbremse defekt oder zu schwach läuft das Band zur Seite und zerknittert, deshalb ist diese Bremse auch einstellbar.

mfg
PlayerSeb
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 11. Jan 2020, 16:13
Hallo,
kurze Frage: gehört das 9010 zu den Tapedecks, bei denen der Kapstan Motor beim Einschalten immer läuf?
Damit würde sich ja auch der Verschleiss erhöhen.
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