Bei absolut geringster Lautstärke spielt nur noch ein Kanal , wieso ist das so ?

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tiquila012013
Stammgast
#1 erstellt: 02. Mrz 2018, 20:34
Guten Abend Forum ich grüße euch.
Ich habe eine Frage.
Mein Yamaha ax 1070 spielt bei absoluter Flüsterlautstärke, also wirklich kurz bevor die Lautstärke komplett runtergeregelt ist, nur auf einem Kanal .
Umgekehrt beim Lautstärke hochregeln kommt erst nur ein Kanal , sofort danach dann der Zweite .
Es ist mir aufgefallen als ich nachts versucht habe so leise wie möglich zu hören . So leise würde man tagsüber nie hören .
Ist das eine Alterserscheinungen , kann man das abstellen?
Was ist das denn genau?
Ich danke euch für eine technische Erklärung
Ich habe im Internet keinen gleichen Fall gefunden .....
Gruß Roman
Warf384#
Inventar
#2 erstellt: 02. Mrz 2018, 20:55
N'abend!

Das ist nichts bedenkliches!
Da der Verstärker ja zwei Kanäle gleichzeitig versorgt, müssen eben auch beide gleichzeitig in der Lautstärke geregelt werden.
Und das macht man eben, indem man ein Stereo-Potentiometer verbaut, das zwei Potentiometer in einem Gehäuse besitzt.
Leider gibt es immer Herstellungstoleranz, weshalb keines genau so wie das andere ist, also sind Links und Rechts nie exakt gleich laut.
Im untersten Lautstärkebereich fallen die Unterschiede dann am ehesten auf.

Gruß
klausES
Inventar
#3 erstellt: 02. Mrz 2018, 21:17
Toleranzen bei Tandem-Potis. Die können auch schon mal "grösser" ausfallen was sich in der Praxis besonders an den "Enden" bemerkbar macht.

Zudem kommt es darauf an "wie" ein Poti im Bereich "eingebunden" ist. Meist für den unteren Bereich arg ungünstig.
Man kann diesen Bereich so abändern, dass dann eine "feinfühlige" Regelung, dort wo sie gebraucht wird, (also im kleinen Lautstärkebereich) möglich wird.

Das kann sogar dann nötig werden wenn Potis keine so grosse Toleranz der beiden Kanäle aufweisen,
die Originale Schaltung dafür aber völlig gefühllos ausgelegt ist.
tiquila012013
Stammgast
#4 erstellt: 02. Mrz 2018, 21:36
Ich danke euch beiden für die schnelle Antwort .
Vom technischen für mich als Laie nur in soweit verständlich , daß mit dem Verstärker alles in Ordnung ist :)) .
Vielen Dank für eure Erklärung .
Habe gerade mal eine db-Messung mit der Handyapp gemacht , obgleich diese sicher keinen absolut genauen Wert gibt ...
Bei unter ca.25 db fällt ein Kanal aus . Also wie gesagt , eh schon fast ganz aus .
Gruß Roman
Rabia_sorda
Inventar
#5 erstellt: 02. Mrz 2018, 23:15
Ich schliesse mich da mal an den anderen an, wobei es aber auch ein Fehlverhalten anderer Bauteile sein kann.
Hier könnte auch das LS-Relais verbrannt/oxidiert sein (defekt) oder es gibt weitere Toleranzen in anderen Bauteilen (Widerständen, Kondensatoren).
Also ist zwar zu (subjektiven) 95% das Lautstärkepoti der Auslöser, aber zu 5% könnte es auch etwas anderes sein.

Probiere das mal mit einem Kopfhörer aus. Wenn dort der Fehler auch vorhanden ist, ist es zumindest nicht das LS-Relais.


[Beitrag von Rabia_sorda am 02. Mrz 2018, 23:18 bearbeitet]
kadioram
Inventar
#6 erstellt: 10. Mrz 2018, 07:59
Hi,

sollte es dir dennoch zu sehr auf die Nerven gehen, könntest du auch versuchen, das bisherige Poti durch ein Alps-Poti der RK27-Serie (die "Blaue") zu ersetzen, denn bei diesen lässt sich der Gleichlauf (so der Fachbegriff) einstellen.
Alternativ kannst du dein Poti ausbauen und in Ultraschall mit Silberreiniger für eine halbe Minute einlegen. Danach durchspülen, trockenföhnen und "schmieren". Denn eine weitere Ursache für schlechten Gleichlauf sind oft die vom Schwefel eingeschwärzten Anfangspunkte der Schleiferbahn, die an diesen Stellen versilbert sind.

Grüße
Baldy-017
Stammgast
#7 erstellt: 10. Mrz 2018, 11:18
Oder Loudness auf 8.00 Uhr, dann kommt man garnicht in den Bereich um leise Musik zu hören.
ukw
Inventar
#8 erstellt: 10. Mrz 2018, 11:38
Das Problem lässt sich beheben wenn man ein Leitplastik Poti verwendet.
Vorteile:
stufenlos regelbar
sehr guter Gleichlauf (Matsushita (Technics) erreichte 0,05 dB! ) - gute Stetigkeit (keine Sprünge in der Kennlinie)
signifikant höhere Lebensdauer im Vergleich zu Kohle Potis

Nachteile:
teuer
geringe Stückzahlen bei der aktuellen Produktion => man muss wissen, wo man an solche Raritäten in Gebrauchtgeräten kommt.
ehemals_Mwf
Inventar
#9 erstellt: 10. Mrz 2018, 12:44
Hi,
Baldy-017 (Beitrag #7) schrieb:
Oder Loudness auf 8.00 Uhr, ...

Genau.
Durch kombinierte Absenkung über Loudness und Volume sollte sich das Gleichlauf-Problem einfach und ausreichend beheben lassen.

Gruss,
Michael
ukw
Inventar
#10 erstellt: 10. Mrz 2018, 13:59
@ Mwf Nein, das geht nicht. Der Loudness Faktor ist an das Volume Poti gekoppelt. Über eine extra Widerstandsbahn im Volume Poti wird das Verhältnis der Anhebung zur gehörrichtigen Lautstärke festgelegt.

Zu meinem Vorposting: Thel AudioThel hatte mal Leitplastik Drehpotis
Die neuen Potis (ich war grade auf der Seite) sind günstiger und technisch nicht mehr so gut.

Daneben gibt es auch Leitplastik Schieberegler für DJ Mixer (Fader / Cue)
Es gab mal die Firma Hertz irgendwo bei Oldenburg/Bremen - die stellten technisch seeeehr gute Geräte her. Unter anderem wassergeschütze Diskotheken Mischpulte mit Leitplastik Potis. Ich habe noch Datenblätter Prospekte und Schaltpläne von denen.

Heute werden bei den meisten Consumer Audiokomponenten (Billig Kram) digitale Lautstärke Regler verbaut, die in 10 -20 Schritten von laut zu leise regeln. Das ist billiger Müll (zb Lautstärke Tasten am Smartphone) In der professionellen Studiotechnik erfolgt die digitale Anpassung in viel feineren Schritten.


[Beitrag von ukw am 10. Mrz 2018, 14:26 bearbeitet]
ehemals_Mwf
Inventar
#11 erstellt: 10. Mrz 2018, 14:12

ukw (Beitrag #10) schrieb:
@ Mwf Nein, das geht nicht. Der Loudness Faktor ist an das Volume Poti gekoppelt. ...

Das ist schon klar, aber:
Die Anhebung ist echt und keine Mittenabsenkung ?
ukw
Inventar
#12 erstellt: 10. Mrz 2018, 14:31

Mwf (Beitrag #11) schrieb:

ukw (Beitrag #10) schrieb:
@ Mwf Nein, das geht nicht. Der Loudness Faktor ist an das Volume Poti gekoppelt. ...

Das ist schon klar, aber:
Die Anhebung ist echt und keine Mittenabsenkung ?


Keine Ahnung, wie Yamaha das damals gelöst hatte. Die Loudness Kurven sind bei der AES (Audio Engeneer Society) definiert. Wer amtliche Technik baut hält sich an den Vorgaben der AES. => AES standards

Ich meine es sei das Convention Paper 9855

jetzt finde ich nur auf die Schnelle:

http://www.aes.org/technical/documents/AESTD1004_1_15_10.pdf

http://www.aes.org/technical/documents/AESTD1006_1_17_10.pdf

Dabei sollte man beachten, das Loudness "Lautheit" meinen kann (siehe loudness war)

Alternativ bei Sengpiel Audio suchen: http://www.sengpiela...tstaerkeregelung.pdf
http://www.sengpiela...nGleiSchalldruck.pdfhttp://www.sengpielaudio.com/HoerempfindlichkeitKurvenGleiSchalldruck.pdf


[Beitrag von ukw am 10. Mrz 2018, 14:54 bearbeitet]
Lennart777
Inventar
#13 erstellt: 10. Mrz 2018, 14:41
Bitte auch beachten, dass der AX-1070 ein motorbetriebenes Potentiometer an Bord hat, welches man fernbedienen kann.
Auf dieses feature müsste man verzichten, wenn man ein "besseres" Potis statt dessen einbaut.

Man könnte auch einfach passende Widerstände (5-10kOhm) als Vorwiderstände einbauen, um den Pegel abzusenken. Das führt auch dazu, dass man die unterschiedlichen Einsatzpunkte der Potis nicht mehr wahrnehmen kann.

Grüße
Lennart
ukw
Inventar
#14 erstellt: 10. Mrz 2018, 14:53
Wenn das Poti Motor betrieben ist, kann man den Stellmotor doch auf jede beliebige Welle bringen.
klausES
Inventar
#15 erstellt: 10. Mrz 2018, 14:55

Lennart777 (Beitrag #13) schrieb:
...Man könnte auch einfach passende Widerstände (5-10kOhm) als Vorwiderstände einbauen, um den Pegel abzusenken. Das führt auch dazu, dass man die unterschiedlichen Einsatzpunkte der Potis nicht mehr wahrnehmen kann...


Kann man sehr gut.
Mache das immer als Spannungsteiler mit 4 fest R (Werte vorher ausgetestet, da kann man gleich evtl. generelle Kanalungleichheiten die ausserhalb des Poti liegen korrigieren).
Danach bekommt die Sache ein ganz anderes feeling, gerade im Anfangsbereich viel feinfühliger.
klausES
Inventar
#16 erstellt: 10. Mrz 2018, 15:02

ukw (Beitrag #14) schrieb:
Wenn das Poti Motor betrieben ist, kann man den Stellmotor doch auf jede beliebige Welle bringen.


Kann man. Meist liegt das Problem aber darin dass der "andere" Poti, wenn nicht schon als Motorpoti ausgelegt,
zunächst keinen "dazu brauchbaren" Achsstummel auf seiner rückwärtigen Seite hat. Da muss man sich was einfallen lassen.
Dann noch die gemetrische Anpassung der Halterungen Fremdpoti - Altantrieb (Radiale Abstände) und evtl. Drehmomente (inkl. Rutschkupplung).
ehemals_Mwf
Inventar
#17 erstellt: 10. Mrz 2018, 16:42
o.K.,
wenn man beim AX-1070 über die Loudnesseinstellung keine Pegelabsenkung hinbekommt ...

Lennart777 (Beitrag #13) schrieb:
... Man könnte auch einfach passende Widerstände (5-10kOhm) als Vorwiderstände einbauen, um den Pegel abzusenken. Das führt auch dazu, dass man die unterschiedlichen Einsatzpunkte der Potis nicht mehr wahrnehmen kann. ...

Das wäre sogar extern möglich, anstelle der Brücken zwischen PreOut u. MainIn,
dann aber als Spannungsteiler, z.B. mit 6.8 kOhm in Reihe u. 2.2 kOhm parallel, bringt ~12 dB Abschwächung, ähnlich dem was manche Amps fertig schaltbar haben ("Leise"-Taste).
ukw
Inventar
#18 erstellt: 10. Mrz 2018, 21:29
meine KA 907 haben einen -20dB Attenuator & das relativ hochwertige Matsushita Leitplastik Poti = lebenslänglich problemlos funktionierende Lautstärkeanpassung

Falls Schaltbilder und Berechnungen zu einem DIY Attenuator gesucht werden: https://www.allabout.../chpt-1/attenuators/
ehemals_Mwf
Inventar
#19 erstellt: 11. Mrz 2018, 00:18

ukw (Beitrag #18) schrieb:
...Falls Schaltbilder und Berechnungen zu einem DIY Attenuator gesucht werden: https://www.allabout.../chpt-1/attenuators/

Leider für den gewünschten Anwendungsfall kaum brauchbar, da speziell für
-- konstante Leitungsimpedanz (HF, "UKW" )
-- symmetrische Leitungen

Für unseren Fall (unsymmetrisch, Spannungsanpassung):
http://www.sengpielaudio.com/Rechner-spannungsteiler.htm
ukw
Inventar
#20 erstellt: 11. Mrz 2018, 09:59
ihr habt unsymmetrische Signale
... hatte ich früher auch, aber seit 2003 bin ich AES/ EBU verdrahtet.
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