Grundig Stenorette SL - was sind das für Anschlüsse? / Überspielung möglich ?

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freekymachine
Neuling
#1 erstellt: 27. Aug 2019, 06:20
Moinmoin,

Hoffe das ist mehr oder weniger die richtige Ecke für diesen Thread, ansonsten sorry, bin neu im Forum.

Hab eine alte Stenorette SL aufm Dachboden gefunden, ist doch noch tatsächlich kram aus meiner Kindheit drauf.
Wie bekomme ich das Teil an Chinch Eingangssignal zum überspielen ran ?

Die hat ein paar Stecker auf der Rückseite, ist davon einer Ausgang ? und wenn ja, was sind für Stecker, bzw Pinbelegung ?

Hoffe man kann hier Bilder linken posten.
https://imgur.com/a/YILL1RW

Vielen Dank & Gruß aus Kiel
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 27. Aug 2019, 10:33
Weisst Du denn, wozu das Gerät genutzt wurde? Es ist ein "Diktiergerät". Es stammt aus einer Zeit als die meist männlichen Chefs den Sekretärinnen Briefe diktiert haben. Vor der Erfindung der Diktiergeräte schrieben die Sekretärinnen in der deutschen Kurzschrift (---> Steno) so schnell mit wie der Vorgesetzte diktierte. Deshalb der Name des Geräts ...
Aus dieser Funktion ergibt sich dann auch die Bedeutung der Buchsen:
1. Netzgerät
2. Kopfhörer/Mikrofon ("Headset")
3. Anschluss für einen Fußschalter.

Die Sekretärin hat dann das Band über KH abgehört und in die Schreibmaschine gehämmert. Mit dem Fußpedal konnte dann entsprechend einer Pause-Taste das Band Abschnitt für Abschnitt abgehört werden.


[Beitrag von CarlM. am 27. Aug 2019, 10:35 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#3 erstellt: 27. Aug 2019, 11:29
Um dann auch noch die eigentliche Frage zu beantworten, könnte hier wohl ein DIN (Klinke?) -/Cinch-Adapterkabel funktionieren, dass dann in die Kopfhörerbuchse gesteckt wird.

Da das Gerät Mono ist müsste man dann noch ein Y-Cinchadapter besorgen, damit das Monosignal auch auf beiden Kanälen ("Stereo") aufgenommen werden kann.


[Beitrag von Rabia_sorda am 27. Aug 2019, 12:33 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#4 erstellt: 27. Aug 2019, 12:02
Ganz so einfach ist das nicht, weil es da bei Grundig keine Norm gab. Die mittlere Buchse ist z.B. für einen speziellen Telefonadapter und die 12V-Buchse sollte wohl eine Nutzung im PKW ermöglichen.
Ich empfehle die Seite des Radiomuseums:
https://www.radiomuseum.org/r/grundig_stenorette_sl.html
Aus den beiden Teilen des Schaltplans, die man anfordern kann, geht die Belegung aller Anschlüsse hervor.
Rabia_sorda
Inventar
#5 erstellt: 27. Aug 2019, 12:37
OK, das hatte ich zwar schon irgendwie vermutet, aber dann doch wieder verdrängt. Ich dachte nicht das Grundig wirklich eigene Steckkontakte dazu verwendet hatte und nicht einfach die damaligen DIN-Buchsen dazu nahm.
Bertl100
Inventar
#6 erstellt: 27. Aug 2019, 12:52
Hallo zusammen,

so wie ich den Schaltplan verstehe, liegt das Ausgangssignal nur an dieser 9-poligen Buchsenleiste an.
Diese ist allerdings auf Deinem Bild nicht zu sehen.

Die drei DIN-Buchsen (die alle drei mechanisch nicht kompatibel mit der heute bekannten "Standard"-DIN-Buchse sind) führen auf keinem Pin das Ausgangssignal.

Fußschalter, Telefon(-Eingang), Netzteil.

Gruß
Bernhard
Rabia_sorda
Inventar
#7 erstellt: 27. Aug 2019, 13:00
Ich kann den Schaltplan nicht einsehen. Müsste mich dort wohl erst anmelden?!
Aber wie/wo wird dann das Kopfhörersignal abgegriffen?
Hat das Steno evtl auch noch einen externen LS-Ausgang?
Bertl100
Inventar
#8 erstellt: 27. Aug 2019, 13:40
Hallo zusammen,

dort kann man bis zu drei Schaltplan-Seiten pro Tag herunterladen, ohne das man angemeldet ist.
Kopfhörer und Mikrofon werden beide an diese Buchsenleiste angesteckt.

Gruß
Bernhard
freekymachine
Neuling
#9 erstellt: 27. Aug 2019, 18:04

CarlM. (Beitrag #2) schrieb:
Weisst Du denn, wozu das Gerät genutzt wurde? Es ist ein "Diktiergerät".

Nee, keine Sorge, so jung bin ich auch wieder nicht
Aber das mit dem Fusschalter hab ich total vergessen..richtig sowas gabs ja auch mal


Rabia_sorda (Beitrag #3) schrieb:
Um dann auch noch die eigentliche Frage zu beantworten, könnte hier wohl ein DIN (Klinke?) -/Cinch-Adapterkabel funktionieren, dass dann in die Kopfhörerbuchse gesteckt wird.

Da das Gerät Mono ist müsste man dann noch ein Y-Cinchadapter besorgen, damit das Monosignal auch auf beiden Kanälen ("Stereo") aufgenommen werden kann.


Stimmt, das dachte ich mir auch, is bestimmt nur Mono = auf beide Stero Kanäle geben


CarlM. (Beitrag #4) schrieb:
Ganz so einfach ist das nicht, weil es da bei Grundig keine Norm gab. Die mittlere Buchse ist z.B. für einen speziellen Telefonadapter und die 12V-Buchse sollte wohl eine Nutzung im PKW ermöglichen.
Ich empfehle die Seite des Radiomuseums:
https://www.radiomuseum.org/r/grundig_stenorette_sl.html
Aus den beiden Teilen des Schaltplans, die man anfordern kann, geht die Belegung aller Anschlüsse hervor.


Ouh Yeah!! Vielen Dank, sowas ist schonmal Gold wert..jetzt muss ich es nur noch lesen können



Rabia_sorda (Beitrag #5) schrieb:
OK, das hatte ich zwar schon irgendwie vermutet, aber dann doch wieder verdrängt. Ich dachte nicht das Grundig wirklich eigene Steckkontakte dazu verwendet hatte und nicht einfach die damaligen DIN-Buchsen dazu nahm.


Ja ich war/bin auch noch verwirrt, deswegen fragte ich ja auch, so wirklich DIN ist das auch nicht ?! was zum Henker ist das ? wahrscheinlich was eigenens... yep



Bertl100 (Beitrag #6) schrieb:
,

so wie ich den Schaltplan verstehe, liegt das Ausgangssignal nur an dieser 9-poligen Buchsenleiste an.
Diese ist allerdings auf Deinem Bild nicht zu sehen.

Die drei DIN-Buchsen (die alle drei mechanisch nicht kompatibel mit der heute bekannten "Standard"-DIN-Buchse sind) führen auf keinem Pin das Ausgangssignal.

Fußschalter, Telefon(-Eingang), Netzteil.


Aaah, man bin/war ich blind...eh richtig..*Ding* das Mikro steckt auf so einem eigenen "Port" - hab ich gar nicht dran gedacht das man den evt ja..."rausziehen" könnte ?..ohja..ups :)..ach da!! ja, ist auch symbol drauf für Kopfhöhrer..jetzt nur noch die Pins finden
freekymachine
Neuling
#10 erstellt: 27. Aug 2019, 19:20
Yep,

Hat geklappt, Pins gefunden, sind halt in dem Stecker mit dem Mikro und Start-Stop Schalter und weil das so schöne alte Elektrik ist, kann man das aufschrauben und einfach 2 Kabel dranlöten - von dort aus auf Chinch, Aux Eingang Soundkarte, Aufnahme - fertig.

Vielen Dank!!!

!!!!!!!!

Alte Soundaufnahmen aus meiner Kindheit waren auf dem einen Band - gerettet, digitalisiert, per Mail ins Web geschickt..in der Hoffnung das sie dort noch lange bleiben

Braucht jemand eine Stenorette SL ?
Zustand..Naja..funktioniert noch
CarlM.
Inventar
#11 erstellt: 27. Aug 2019, 19:30
Ja, ja ... Jugend- und Kindheitserinnerungen sind schon eine Motivation für so manche Reparatur bzw. Reaktivierung älterer Geräte gewesen.
Schön, dass es bei Dir so gut funktioniert hat.



p.s.
Bevor Du die Stenorette verkaufst, solltest Du ggf. noch ein paar gute Fotos machen - ebenfalls zur Erinnerung oder wenn Du später Deinen Enkeln erzählen willst wie Deine eigenen Tonaufnahmen "damals" entstanden sind .


[Beitrag von CarlM. am 27. Aug 2019, 19:30 bearbeitet]
freekymachine
Neuling
#12 erstellt: 27. Aug 2019, 20:10

CarlM. (Beitrag #11) schrieb:
Ja, ja ... Jugend- und Kindheitserinnerungen sind schon eine Motivation für so manche Reparatur bzw. Reaktivierung älterer Geräte gewesen.
Schön, dass es bei Dir so gut funktioniert hat.



p.s.
Bevor Du die Stenorette verkaufst, solltest Du ggf. noch ein paar gute Fotos machen - ebenfalls zur Erinnerung oder wenn Du später Deinen Enkeln erzählen willst wie Deine eigenen Tonaufnahmen "damals" entstanden sind .


Vielen Dank für die Hilfe und den Link zu den Plänen

Wenn ich sie verkaufe mach ich Verkaufsfotos, die behalt ich meist auch.

Hehe und ja, was einen aufeinmal motiviert "das muss doch gehen:)"

Na denn, Vielen dank und Bye

(für evt zukünftige Leser - Lösung ; Den Stecker wo das Mikro draufsitzt rausziehen, aufschrauben und auf Pin J&K Chinch anlöten, einer ist Erdung, sollte erkennbar sein)
Rabia_sorda
Inventar
#13 erstellt: 27. Aug 2019, 23:23
Na, das ist doch mal was. Das freut mich
Glückwunsch!
Bertl100
Inventar
#14 erstellt: 28. Aug 2019, 07:12
Hallo zusammen,

Auch von meiner Seite Glückwunsch, dass es jetzt so gut geklappt hat!

Gruß,
Bernhard
hf500
Moderator
#15 erstellt: 29. Aug 2019, 19:59

Bertl100 (Beitrag #6) schrieb:

Die drei DIN-Buchsen (die alle drei mechanisch nicht kompatibel mit der heute bekannten "Standard"-DIN-Buchse sind) führen auf keinem Pin das Ausgangssignal.


Moin,
die 12V-Buchse ist wohl eine Grundig-Sonderbauform, habe ich woanders noch nie gesehen.
Die Buchse fuer den Telefonadapter ist die, die auch fuer DIN-AV verwendet wurde. Das ist ziemlich gebraeuchlich. Es gibt eine Variante mit 5 Polen, der Stift in der Mitte fehlt. DIN-AV gab es 5- und 6- polig, bei der 6-poligen liegt auf dem Mittelstift der rechte Tonkanal.
Ansonsten wurde diese Bauform haeufig fuer "Sonderfunktionen" an TB-Geraeten verwendet.
Die Vierpolige ist und war immer etwas exotisch, aber nicht ganz unbekannt. Sie wurde vergleichsweise selten verwendet. In meiner Erinnerung hat sich eine relativ haeufige Verwendung als Stromversorgungsanschluss festgesetzt. Verpolungssicher und passte mit hoher Wahrscheinlichkeit nirgendwo anders, wo man durch falschen Anschluss Schaden stiften konnte.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 29. Aug 2019, 20:05 bearbeitet]
hf500
Moderator
#16 erstellt: 29. Aug 2019, 20:04

freekymachine (Beitrag #10) schrieb:
Yep,
Braucht jemand eine Stenorette SL ?
Zustand..Naja..funktioniert noch :)


Moin,
in dem Fall behaelt man sowas.

Wie lange hat die Maschine und die Aufnahme ueberlebt?
Wie lange wuerde die digitalisierte Aufnahme ueberleben, die man irgendwo in die "Klaut" laedt oder auf irgendeinem anderen Speichermedium/Rechner versemmelt?

Die Stenorette und ihr Band (genauer, eine Ein-Spulen-Kassette) duerfte da ein gutes Backup sein. Solange man das einigermasen vernuenftig lagert und keinesfall in eingeschaltetem Zustand wegstellt (wer weiss, welche Reibraeder etc. dabei unter Druck stehen)

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 29. Aug 2019, 20:05 bearbeitet]
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