Grundig R2000 / R 3000 Verstärker macht Ärger

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Schnittenkoch
Neuling
#1 erstellt: 21. Jan 2020, 23:39
Hallo Klassikerfreunde,
möglicherweise kann mir jemand weiterhelfen.

Bei meinem R 2000 hört sich der rechte Kanal so an, als wäre die Sicke vom Tieftöner in Auflösung begriffen.
Mit zunehmender Lautstärke wird der Sond besser.
Der linke Kanal hört sich bei normaler Laustärke gut an, jedoch wenn ich Ihn leise drehe,fängt auch das scheppernde Krächzen an.
(Nur minimal hörbar)
Tantale sind alle durch Elkos ersetz worden und sämliche Elkos bis auf die 15000der auch.

Weis jemand Rat ?
Im voraus Danke dafür.
Ralf
oldiefan1
Inventar
#2 erstellt: 22. Jan 2020, 02:06
Hallo Ralf,

Ruheströme der beiden Endstufenkanäle messen (gemessen als Spannung zwischen den Messpunkten X/Y für jeden Kanal). Auf 30mV einstellen. Bei der Einstellung muss der Lautstärkeregler auf Linksanschlag stehen (ganz leise).

Sonst: Ist bei dem Ersatz der Elkos vielleicht im NF-Teil einer der kleinen im Signalweg versehentlich verpolt eingebaut?


Alle Tantalkondensatoren im R 3000 bzw. R 2000 zu ersetzen, ist deshalb keine so gute Idee. Nachahmer machen sich nicht glücklich mit dem vollständigen Ersatz der (recht vielen) Tantalkondensatoren durch Elkos in diesen Gerätetypen. Dabei passiert bei so einer "Massenaktion" zu leicht ein Verpolungsfehler beim Einbau, der hinterher nur sehr mühsam zu finden ist, zweitens haben die Tantalkondensatoren im Radioteil einen speziellen Sinn (aufgrund deren HF-Eigenschaften und Temperaturbeständigkeit) und werden (mit der unten genannten einen Ausnahme des einen in der R3000 UKW Box) nach meiner langen Reparaturerfahrung bei diesen Geräteserien dort nie defekt, da sie weit unter ihren Nennbelastungsspezifikationen betrieben werden.

Es gibt im R 3000 aber drei (3) Tantalkondensatoren, die vom epidemischen Ausfall geplagt sind und im R 2000 zwei (2):

Im R3000 ...
der schwer zugängliche Tantalkondensator der Spannungsversorgung, der in der UKW-Tunerbox (HF-Frontend) sitzt (C347, 22µF). Dieser ist mit 16V Spannungsfestigkeit zu nahe an der 15V Betriebsspannung und fällt deshalb häufig mit Feinschluss aus. Es rafft dann meist noch eine Sicherung und den Vorwiderstand R60 (15 Ohm) dahin. Den sollte man durch einen Elko mit wenigstens 25V Spannungsfestigkeit ersetzen. Der Ersatz ist dort aber nicht ganz einfach, wenn man es das erste mal macht.

sowie die beiden Tantalkondensatoren C6 und C7 (10µF/35V) auf der Lautsprecher-Reglerplatte, die dazu führen, dass der betroffene Kanal verstummt. Diese können durch die Öffnung im Seitenblech des Chassis mit etwas Geschick und Geduld ersetzt ("operiert") werden, ohne dass man die Lautsprecherplatte ausbauen muss. Es erfordert allerdings den Hauch von kieferorthopädischer Handwerkskunst.

Im R2000...
lediglich die beiden genannten C6 und C7, die auch im R2000 enthalten sind. In der Tunerbox des R2000 sitzt kein Tantalkondensator. Er ist vom Tunerausfallfehler des R3000 also nicht betroffen.

Selten fällt einer der beiden C101/C501 aus (Symptom: ploppen/knacken). Alle anderen Tantalkondensatoren sind im R3000/R2000 robust und nicht ausfallträchtig.



Gruß
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 22. Jan 2020, 06:30 bearbeitet]
Ingor
Inventar
#3 erstellt: 22. Jan 2020, 13:06
Lautsprecherrelais geprüft?
Schnittenkoch
Neuling
#4 erstellt: 22. Jan 2020, 20:32
Hallo Ingor,
danke für den Hinweis.
Lautsprecherrelaise geprüft und mit 1000der Papier durchgezogen ! Jau
Schnittenkoch
Neuling
#5 erstellt: 22. Jan 2020, 20:38
Hallo Reinhard,
danke für die Tipps.
Ich hoffe keinen "Dreher" mit den Elkos gemacht zu haben, werde es jedoch nochmals überprüfen.
Morgen messe ich dann mal die 30mV ein und schau mir den Rest nochmal genau an.

Melde mich dann mit dem Ergebnis zurück... .

Vielen Dank schon mal für die Hinweise
Schnittenkoch
Neuling
#6 erstellt: 30. Jan 2020, 22:17
Hallo Reinhard,
nun habe ich die die beiden Potis genau auf 30 mV nachjustiert, alle Elkos überprüft (keinen Fehler gefunden),einige Lötstellen erneuert.
Lautstärkenregler ausgebaut, Tantale gegen Elkos gewechselt.... .
Gerät angeschlossen läuft prima bis auf den Fehler, der ist noch da
Das Ding voll aufgedreht 10 min. laufen lassen ( bei Erhöhung der Lautstärke verschwindet das Brätschen) alles schön auf Temperatur gebracht,
jedoch beim Leiserdrehen war das Kratzen im Bassbereich schon hörbar.
Der Rechte Kanal stark, der Linke nur sehr begrenzt, d.h. kaum auffällig.

Ja das ist Stand der Dinge.
Die 15000der habe ich auch schon mal getauscht, ohne Erfolg.

Viele Grüße
Ralf
oldiefan1
Inventar
#7 erstellt: 31. Jan 2020, 07:20
Hallo Ralf,

ist es beim Eingang "Band", "Monitor" und bei Tunerbetrieb gleichermassen?

Die Monitorschalter-Kontakte oxidieren gerne , da der Schalter selten benutzt wird, das treibt den Klirrfaktor hoch, allerdings selten so weit, dass man es hört. Also den Monitoreingang benutzen und den Monitorschalter oft hin- und herschalten. Bringt das was?

Sind schon alle Netzteilspannungen und Schaltplanspannungen überprüft? Insbesondere für alle Schaltungsstufen HINTER dem Lautstärkeregler, also Klangregelstufe mit den dazugehörigen Verstärkerstufen, etc.?

Wenn Du so nicht weiterkommst, sollte ein Kenner/Könner einen sauberen Sinus einspeisen und mit dem Oszilloskop feststellen können, in welcher Stufe die Verzerrung entsteht und sie dann gezielt beseitigen können. Das ist kein Hexenwerk.


Gruß
Reinhard
Schnittenkoch
Neuling
#8 erstellt: 31. Jan 2020, 19:51
Hallo Reinhard,

vielen Dank für die Hinweise.
Die anderen Eingänge und Monitorschalter sind auch geprüft, der Brätscheffekt bleibt.
Sämtliche Kontakte arbeiten Fehlerlos da auch ordentlich gereinigt.

Also werde ich es mal mit dem "Könner" versuchen müssen, ich melde mich dazu.

MfG
Ralf
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