Tapedeck Reparatur Anleitung gesucht

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xenPCR
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 20. Jul 2020, 22:53
Hallo, ich habe drei Tape Decks noch hier rumstehen und möchte diese gerne selbst reparieren.

Die Service-Firmen die das heutzutage noch machen sind mir leider zu teuer.

Ich habe einen Lötkolben, ein Digitaloszilloskop (20 MHz) und feines Werkzeug - aber keine Ahnung wie man diese Geräte repariert.

Diese Fehler habe ich:

Denon DRM-710, welches Kassetten zerknüllt.

Ein Denon DR-M20, welches immer wieder bim Abspielen von selbst stehen bleibt.

Und ein Kenwood KX660HX das bis zuletzt einwandfrei funktionierte und seit gestern beim linken Kanal nur noch am Knacken und Kratzen ist bei der Aufnahme.

Gibt es eine universelle Anleitung, als Buch z.B. welches einem das benötigte Wissen halbwegs vernünftig vermitteln kann ?
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 20. Jul 2020, 23:19
Hallo

Anleitungen kann ich nicht liefern, aber bei den ersten beiden Decks liegt ein mechanisches Problem vor. Hier werden womöglich die Riemen fällig sein und auch ggfs die Andruckrolle(n).

Das letzte Deck könnte oxidierte Schalt- / Potikontakte, kalte Lötstellen oder auch defekte Elkos haben.

Eine gründliche Reinigung der Tonköpfe und des Bandtransportes setze ich mal bei allen Decks vorraus...
CarlM.
Inventar
#3 erstellt: 20. Jul 2020, 23:32
Konkret zum Anliegen will ich gar nichts posten, weil Karsten (Rabia Sorda) viel kompetenter ist. Aber trotzdem ein Tipp:
Du solltest die Suchfunktion des Forums nutzen und die Namen der Geräte eintippen. Auch wenn es nicht immer dasselbe Problem ist ... es ist ein wenig wie ein bebildeter Volkshochschulkurs zum Thema "Reaparatur von Cassettendecks".

Ich wüsche Dir jednfalls viel Erfolg und Spaß beim/am Reparieren.
xenPCR
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 20. Jul 2020, 23:35
Hallo, danke für die Antworten

Die ganzen Rollen und diesen Tonkopf habe ich sauber gemacht.

Bei dem Deck wo die Kassetten zerknüllt werden ist der Tonkopf irgendwie schief.

Da habe ich leider auch nicht die Ahnung, wie man diesen wieder gerade bekommt.
Ich will da nicht einfach dran rumschrauben, am Ende geht noch was kaputt.

Die Elkos müsste ich dann alle auswechseln, da ich schlecht ermitteln kann, welcher denn der kaputte ist.
Das erkennt man leider immer erst zu spät, wenn sie aufgebläht sind.

Die Rollen, da gibt es nur welche auf eBay, aber die sind auch sehr teuer. Teilweise 60€ alleine für diese Rollen. Ich habe leider nicht so viel Geld. Gibt es diese auch günstiger ?

Danke für den Hinweis mit der Suchfunktion!
Mal sehen ob ich fündig werde,
Rabia_sorda
Inventar
#5 erstellt: 21. Jul 2020, 00:04

Bei dem Deck wo die Kassetten zerknüllt werden ist der Tonkopf irgendwie schief.


Ein gutes Bild wäre doch was schönes
Aber ein stark verstellter TK kann durchaus die Bänder verknittern.
Eine Seite des Kopfes muss festgeschraubt sein. Die andere Seite ist zum einstellen des Azimuthes und daran ist oft eine Feder hinter der Schraube ersichtlich. Welche Seite jetzt wo ist, liegt nun nur noch daran, ob es ein 2 oder 3 Kopf Deck ist.


. Die Elkos müsste ich dann alle auswechseln, da ich schlecht ermitteln kann, welcher denn der kaputte ist.
Das erkennt man leider immer erst zu spät, wenn sie aufgebläht sind.


Elkos sind in seltenen Fällen aufgebläht. Dies sieht man hauptsächlich bei Elkos mit hoher anliegender Spannung und / oder Frequenz. Bei so mikrigen Spannungen, wie sie z.B. bei Koppelelkos im Signalkreis oder bei Bias- / Entzerrer- / Dolby- / HX pro Schaltungen verwendet werden, sieht man meistens nichts oder sie sind ausgelaufen.
Wenn man an ihnen optisch nichts auffälliges erkennen kann, dann können sie auch einfach nur ausgetrocknet sein.

Dazu sollte man die Elkos mal einer messtechnischen Prüfung unterziehen.
Ein Messgerät zur Kapazitätsprüfung kostet keine 20€.


. Gibt es diese auch günstiger ?


Bestimmt, wenn man sehr lange das WWW durchstöbert.

Edit:
Betätige mal alle Schalter (Power und die Tipptasten NICHT!) und Drehregler am KX660HX so etwa 30x.
Probiere es dann nochmals mit einer Aufnahme.


[Beitrag von Rabia_sorda am 21. Jul 2020, 00:14 bearbeitet]
xenPCR
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 21. Jul 2020, 01:22
Danke, Rabia Sorda

Das mit dem KX660HX liegt am Poti von "Master Rec Level" vermute ich mal.

Wenn ich diesen auf unter "3" Stelle, dann klingt das Deck spitze, aber wenn ich
das höher als 3 mache fängt der linke Kanal das Krächzen an.

Beim dem Deck sind noch alle Teile original. Hab auch den Riemen angeguckt, der sitzt noch ganz gut.

Bei den beiden Denons das sind beides 3 Kopf Decks.

Das DRM-710:
Da habe ich auf beiden Seiten von diesem doppelten Kopf eine Schraube, eine für die Höhe und eine den schief macht. Da habe ich nur ganz vorsichtig dran gedreht. Hab da jetzt eine billige Ferro Leerkassette aufgemacht. Es zerknüllt das Band nicht mehr, klingt aber dafür wie als wenn man unter wasser hören müsste.

Beim DR-M20 weiß ich noch nicht genau woran es liegt, dürfte das älteste Gerät sein, da weiß ich auch nicht, ob sich eine Reparatur lohnt, wenn da so vieles kaputt sein könnte. Das Deck klingt auch eher dumpf und eiert.

hab die alle 3 mal am Flohmarkt gekauft. Laut dem Vorbesitzer waren alle in Gebrauch, nur das Kenwood (das was am besten funktioniert) hatte er gar nicht benutzt.
Rabia_sorda
Inventar
#7 erstellt: 21. Jul 2020, 19:08
Moin

Dieser Thread wäre meine erste Anlaufstelle um auf kompetentes Wissen zu stoßen und auch eine gemeinschaftliche Hilfe zu bekommen.


Das mit dem KX660HX liegt am Poti von "Master Rec Level" vermute ich mal.

Wenn ich diesen auf unter "3" Stelle, dann klingt das Deck spitze, aber wenn ich
das höher als 3 mache fängt der linke Kanal das Krächzen an.


Würde ich auch erstmal vermuten, doch die HX pro-Schaltung ist dauerhaft aktiv und sie könnte bei höheren Signalen (und Frequenzen) "nachregeln". Wenn dort der Defekt vorhanden sein sollte, oder im Rec-Entzerrer / in der Bias-Schaltung, dann könnte ich mir auch so einen Fehler vorstellen.
Ich würde daher mal die anliegenden Signale (Ein-/Ausgang) direkt am "Master Rec Level" - Poti anhören (Signalverfolger) oder auch ansehen (Oszi).


Das DRM-710:
Da habe ich auf beiden Seiten von diesem doppelten Kopf eine Schraube, eine für die Höhe und eine den schief macht. Da habe ich nur ganz vorsichtig dran gedreht. Hab da jetzt eine billige Ferro Leerkassette aufgemacht. Es zerknüllt das Band nicht mehr, klingt aber dafür wie als wenn man unter wasser hören müsste.


Dann ist die jetzige Einstellung des Azimuthes nicht korrekt, denn einen klaren Klang bekommst du nur durch ihn.
Ist denn DIE eine Schraube fest angezogen und nicht lose?
Ist der Tonkopf evtl verbogen (worden)?


Beim DR-M20 weiß ich noch nicht genau woran es liegt, dürfte das älteste Gerät sein, da weiß ich auch nicht, ob sich eine Reparatur lohnt, wenn da so vieles kaputt sein könnte. Das Deck klingt auch eher dumpf und eiert.


Dazu solltest du die Riemen und den Idler-Gummi (noch) mal genauer überprüfen, die Capstanwelle(n) mit Sinterlageröl schmieren und die Andruckrolle(n) genauer untersuchen. Letztere dürfen nicht ausgehärtet, zu sehr konvex ("ballig") oder gar konkav eingelaufen und keine Risse vorhanden sein.
Sehr oft liegt es bei Bandknittern an solch defekten Andruckrollen.


[Beitrag von Rabia_sorda am 21. Jul 2020, 22:17 bearbeitet]
xenPCR
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 21. Jul 2020, 20:36

Dann ist die jetzige Einstellung des Azimuthes nicht korrekt, denn einen klaren Klang bekommst du nur durch ihn.
Ist denn DIE eine Schraube fest angezogen und nicht lose?
Ist der Tonkopf evtl verbogen (worden)?


Die Schrauben sitzen alle sehr fest.


Würde ich auch erstmal vermuten, doch die HX pro-Schaltung ist dauerhaft aktiv und sie könnte bei höheren Signalen (und Frequenzen) "nachregeln". Wenn dort der Defekt vorhanden sein sollte, oder im Rec-Entzerrer / in der Bias-Schaltung, dann könnte ich mir auch so einen Fehler vorstellen


Da müsste ich mich mal schlau lesen, da ich von einer HX-Pro-Schaltung wenig weiß und das BIAS hab ich immer mittig gelassen. Wenn ich den aud 3 Stelle dann geht das zwar nicht ganz zum Dolby Logo hin aber immerhin bis zur 0 in der Pegelanzeige, was eigentlich ausreicht.

Bei dem DR-M20 und DRM-710 sind die Rollen nach innen gewölbt und der Tonkopf geht zu tief nach innen in die Kassette rein beim DRM-710, hab den jetzt nochmals runter gestellt und versucht den gerade zu machen. Jetzt höre ich beide Spuren auf einmal...

Beim DR-M20 ist alles ziemlich durch, die Riemen sind porös und die Andruckrollen quietschen und wabbeln. Den Tonkopf habe ich gerade gestellt mit den Schrauben, hat nichts gebracht, aber immerhin zerknüllt es die Kassetten nicht. Und es bleibt wie gesagt immer von selbst stehen.
Der Tonkopf sieht sehr runtergerieben aus. Als wär da einer mit einem Schleifpapier drüber.

Ich denke, dass sich eine Reparatur da nicht mehr lohnt und das Gerät ein fall für den Recyclingbetrieb ist.,
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