Elko Ersatz für Tapedecks

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gmjwtech
Stammgast
#1 erstellt: 03. Aug 2020, 16:37
Hallo

nachdem ich zu meinen HIFI Wiedereinstieg vor etwa 2-3 Monaten bereits vier Gerätschaften (3x Tapedeck und 1x Dreher) angeschafft habe
und so gut wie alles, was man als Laie mit Technikaffinität alleine schaffen kann, geschafft habe zu reparieren, verbleibt nunmehr hauptsächlich
die Aufgabe ein paar Elkos auf den Platinen der Tapedecks zu wechseln.

Als Ersatzkomponenten für den korreten Betrieb dürfte generell klar sein, dass die speziell ausgelegeten kompatiblen Kondensatoren
entsprechend gleichwertig der alten Kapazität beschafft werden sollten.
Als generelle Haupeinstzbereiche dürften die zwei Bereiche der Signalverarbeitung gelten. Einmal die Bearbeitung des Audiosignals auf der
entsprechenden dafür vorgesehenen Platine und einmal für die Steuerung der erforderlichen Leistungsversorgung auf der Steuerungsplatine.

Für den Ersatz der Kondensatoren auf der Audioplatine dürfte die Beschaffung einfacher sein, denn viele Anbieter haben die entsprechend
geeigneten Kondensatoren speziell für den audiomässigen Einsatz oft gesondert gekennzeichnet bzw. als solche ausgewiesen.

Wie aber sieht es mit den entsprechend erforderlichen Elkos für die Spannungsversorgung bzw. für das Steuerungsboard aus?

Welcher Ersatz emphielt sich zu diesem Einsatzbereich?

Bei der Listung unterschiedlicher Typen werden neben den speziellen Audio-Kondensatoren folgende Typen oft aufgeführt:

- High Temp Elektrolyt
- Low Impedance
- General Purpose

Hat jemand Erfahrung und kann ein paar Tipps abgeben?


Meinen allerbesten Dank!
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 03. Aug 2020, 18:07
Hallo

Bei Signal-Kondensatoren (Koppelelkos) würde ich eher zu Folien-Kondensatoren greifen, wenn es das Rastermaß zulassen sollte, bevor ich solche "For Audio" Elkos einsetzen würde. Meine Efahrung zu diesen Elkos ist eher negativ und haben in vielen Geräten, die ich so mit der Zeit überprüft / repariert hatte, eher Ausfälle zu verzeichnen, als das es die im gleichen Gerät verbauten "normalen" Elkos taten.
Ansonsten tun es aber auch Elkos von vernünftiger Qualität, wie z.B.:
Nichicon, Panasonic, Vishay, Nippon Chemicon, F&G, ...

In Netzteilbereichen, da wo es zu höheren Temperaturen kommt /kommen kann, sollten 105 °C Elkos verwendet werden.
Zudem würde ich auch weitgehend zu einer nächst höheren Spannungsfestigkeit greifen.
Alle vorhande Elkos die <10 V Spannungsfestigkeit besitzen, sollten sowieso auf 16 V erhöht werden, denn diese sind eher anfällig.

Gruß
Karsten
Ingor
Inventar
#3 erstellt: 06. Aug 2020, 09:05
Lass es. Wenn die Geräte funktionieren, braucht es keinen Kondensatortausch. Das Gewese um die Kondensatoren wird durch verzerrte, übertriebene und sogar falsche Informationen in den Foren befeuert. Aus eigener Erfahrung kann ich dir versichern, dass ich in den Tapedecks, die ich schon repariert habe, nur einmal einen defekten Kondensator hatte. Der erzeugte aber auch wirklich einen Totalausfall und lag auch nicht im Audiobereich. Audiokondensatoren gibt es nicht. Die Anforderungen an einen Kondensator sind gerade im Audiobereich minimal. Auch die "fürchterlichen" Verzerrungen von Keramikkondensatoren, würden hier keine Rolle spielen. Und für ein Tapedeck lohnt sich schon überhaupt keine Investition in sog. audiophile Kondensatoren. Selbst wenn es einen hörbaren Unterschied gäbe, würde er nicht zum Tragen kommen, weil die Gesamtqualität des Übertragungsweges zu gering ist. Und als Laie machst du beim Tauschen evtl. einen Fehler, den du nie wieder findest und das Gerät kann zum Wertstoffhof.
Rabia_sorda
Inventar
#4 erstellt: 06. Aug 2020, 09:41
Hallo

Im Grunde gebe ich dir Recht, nur habe ich ausschließlich auf die Frage geantwortet
Dennoch werden Elkos speziell für den Audio-Bereich angeboten, wie es sie z.B. von Elna gibt.

Elna "for Audio"

Genau diese habe ich als nicht langzeitstabil vorfinden können.
Natürlich bieten auch andere Hersteller solche Voodoo-Elkos an.
Ingor
Inventar
#5 erstellt: 06. Aug 2020, 13:46
Ist klar, ich hatte direkt auf die Anfrage des TE geantwortet.
gmjwtech
Stammgast
#6 erstellt: 06. Aug 2020, 14:22
Also erst einmal meinen besten Dank an Euch Beiden für das Feedback, Eure unterschiedliche Sichtweise und Meinung!


Auch wenn alle drei Decks schon ordentlich funktioneren und ganz gut klingen, hatte ich den Kondensatortausch anvisiert,
weil bei Einem von meinen beiden älteren 220 V-Geräten, die Kondensatoren vor allem auf der Steuerungs- / Versorgungsplatine doch schon etwas ausgelaufen sind:


Bild 1 Teac V 3000 Steurerungsplatine 1

Bild 1 Teac V 3000 Steurerungsplatine

Bild 2 Teac V 3000 Steurerungsplatine 2

Bild 2 Teac V 3000 Steurerungsplatine 2


Auf der Audioplatine hält es sich vergleichweise in Grenzen


Bild 3 Teac V 3000 Audioplatine 1

Bild 2 Teac V 3000 Audioplatine

Bild 4 Teac V 3000 Audioplatine 2

Bild 4 Teac V 3000 Audioplatine 2


Denkt Ihr, das könnte dennoch so belassen bleiben? ... vor allem die Kondensatoren auf der Steuerplatine (die ersten zwei Bilder)?


Mein drittes und grösstes Deck, Teac V 5010, hat bereits wesentlich fettere Audio Kondensatoren von Elna verbaut. Dort ist
der Ausfluss in etwa halb soviel bis zu gerademal ein Drittel, wie beim oben dargestellten V 3000.

Und interessanterweise hat das Älteste von meinen Decks, das Onkyo TA 2360 überhaupt keine ausgelaufenen Elkos.
Alle drei klingen schon recht anständig. Das V 5010 sogar ziemlich gut.


Nochmals, meinen herzlichen Dank!

PS: Sorry, die Bilder sind ein wenig zu klein. Hoffe dennoch, man kann was erkennen


[Beitrag von gmjwtech am 06. Aug 2020, 14:43 bearbeitet]
Ingor
Inventar
#7 erstellt: 06. Aug 2020, 18:06
Die Bilder sind zwar grottig, aber soviel glaube ich zu erkennen; Die Kondensatoren sind nicht ausgelaufen,. Das ist der Kleber um sie auf der Platine zu fixieren. Das ist eben genau das Problem. Die Kondensatoren kann man von Außen meistens gar nicht beurteilen. Zudem werden ganz normale Klebespuren fehlgedeutet. Die Kondensatoren auf den Bildern gehören alle zur Stromversorgung, sind nicht aufgebläht und das Gerät funktioniert. Also kein Grund sie auszutauschen. Tu dir den Gefallen und lass alles wie es ist.
gmjwtech
Stammgast
#8 erstellt: 06. Aug 2020, 22:39
Puhhh ... na gut, das man dann nochmal drüber geredet hat ...
ich war ja schon drauf und dran, Elkos zu bestellen und die Vorhandenen abzulöten.

Jedenfalls hatte ich schonmal die Unterseite von der Versorgungsplatine abgetupft
und sauber gemacht, weil da immer wieder diese Spuren von diesem `Kleber´ waren.
Vor allem auch an Stellen, wo es überhaupt gar keine Bauteile gab.

Teac V 3000 Versorgungsplatine Unterseite - Vorher

Teac V 3000 Versorgungsplatine Unterseite - Vorher

Teac V 3000 Versorgungsplatine Unterseite - Nachher

Teac V 3000 Versorgungsplatine Unterseite - Nachher



Da haben wir ja dann möglicherweise gerade nochmal die guten alten Tapedecks gerettet



VIELEN DANK!





[Beitrag von gmjwtech am 06. Aug 2020, 22:47 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#9 erstellt: 07. Aug 2020, 09:33
Ich würde aber definitiv ein paar Elkos zur Vorsorge messen.
Gerade die schwarzen Elna "for Audio" fallen mir immer negativ auf.
In meinem damals 12 Jahre alten Marantz CD6000 hatten sie gerade noch etwa 60% der angegebenen Kapazität, wobei andere unauffällig waren.
Ingor
Inventar
#10 erstellt: 07. Aug 2020, 09:37
Das sind Flußmittelreste. Wenn du sicher gehen willst, dass die Kondensatoren nicht ausgelaufen sind, kannst du ja mal einen auslöten und auf die Unterseite an den Kontakten schauen. Davon kannst du dann auch ein Foto hier einstellen. Aber bitte mach mal scharfe Fotos mit entsprechend hoher Auflösung.
Ingor
Inventar
#11 erstellt: 07. Aug 2020, 09:50
@Rabida_Sorda Das ist für dich sicher dir richtige Vorgehensweise. Aber für einen Laien, der bereits beim Auslöten einen Schaden anrichten kann, und der dann beim Bewerten der Anzeige eines Messgerätes wieder überfordert ist, eher nicht. Wenn das Gerät zufriedenstellend funktioniert, dann ist das besser, als eine mögliche Verbesserung, die mit einer hohen Fehlerwahrscheinlichkeit erkauft wird.
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