Loudness Cuba 864 Röhrenradio

In der Gegenkopplung liegen ja auch Bauteile, die den Klang beeinflussen. Sind ja auch mit einem Stern gekennzeichnet. Also C 114 und C 94, nur die wirken halt immer. Um die Gegenkopplung für hohe und mittlere Frequenzen zu erhöhen, diese also abzusenken, müsstest du den Kondensator vergrößern.

Soweit ich das verstehe, wird alles, was die Kondensatoren C94 und C114 in die Sekundärewicklung durchlassen abgeschwächt.

Wähle ich die Kondensatoren gross, wird bis in den Bassbereich durchgelassen und dadurch nur der darunter liegende Tiefbassbereich angehoben. Bei kleinen Werten steigt die Trennfrequenz bis in den Mittenbereich. Die parallel geschalteten Kondensatoren R96 und R116 begrenzen den Effekt der Anhebung. Je grösser sie gewählt werden, desto grösser die resultierende maximale Anhebung. Ich lasse mich gerne korrigieren.

Es müsste sich dann näherungsweis eine Stufenform ergeben. Etwa so etwas:



Kann ich gefahrlos den Wert für die beiden jeweils parallen Widerstände halbieren? Das müsste doch eine deutliche Anschwächung ergeben?

Ein Kondensator hat ein C, kein R in der Bezeichnung. R ist ein Widerstand.

Erstmal zum Verständnis der Schaltung. Das ist eine Gegenkopplung. Es wird nichts in den Trafo gespeist, sondern umgekehrt. Der Trafo speist gegenphasig in den Eingang des Verstärkers ein. Je kleiner der Widerstand, desto größer die Gegenkopplung, desto geringer die Verstärkung.
Ein Kondensator an dieser Stelle lässt, wie du schon geschrieben hast die hohen Frequenzen stärker, als die niedrigen durch. Damit ist die Gegenkopplung für hohe Frequnenzen höher. Der Ton wird dumpfer.

Für eine vernünftige Vorgehensweise musst du den Lautstärkeregler ganz aufdrehen, dann ein Signal einspeisen. Damit erhälst du den Klang ohne Loudness. Den passt du bei Bedarf über die Gegenkopplung an.

Nun erhöhst du die Signalstärke am Eingang und passt die Loudness-Schaltung an.

Du brauchst eine Signalquelle mit einer relativ hohen Ausgangsspannung. Bluetoothmodule liefern die oft nicht.

Die Widerstände R96 und R116 waren natürlich gemeint.

Mal sehen, was sich ergibt.

So, das Klangbild war insgesamt zu hell, jetzt stimmt alles.

Es gab an 3 Stellen eine als Tiefpass wirkende Regelung. Jede wirkt in einem anderen Frequenzbereich.

Der obere Bereich, die Brillianz des Klangbildes ist C94/C114. Die trennen oberhalb von 1000 Hertz.
Der mittlere Bereich, die unteren Mitten (unterer Stimmbereich) ist über C85/C105 und den Widerstand R83/R103 geregelt.
Die eigentliche Bassanhebung erfolgt lautstärkeabhängig über C87/C107 und R84/R104.

Ich gebe mal die Werte an, die ein hifi-gerechtes Klangbild ergeben. Vielleicht kann das jemand gebrauchen. Yorck hatte die Kiste ja mal unter der Bezeichnung "Stereon".

C94/C114 = 47 nF
R84/R104 = 12 kOhm
C87/C107 = 22 nF
R83/R103 = 22 kOhm
C85/C/C105 = 15 nF Zu diesen Kondensatoren wurden 27 kOhm parallel geschaltet. Sonst wird der Bass zu wuchtig. Hier kann man variieren. In Kombination mit dem eingebauten Tiefenregler ergibt sich bei 27 kOhm etwa Mittelstellung für meine Hörgewohnheiten.

Der Kuba ist ein ganz hervorragend klingendes Steuergerät. Die Ausgangsüberträger sind sehr schwer und liefern ein tiefes Bassfundament. Es sind beeindruckende Lautstärken möglich.