Kenwood KA-57 Verstärker kein Ton mehr

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max_powers666
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 31. Jan 2024, 20:14
Hallo zusammen,

Ich habe folgendes Problem mit meinem Kenwood KA-57 Verstärker, seit paar Monaten kommt im Betrieb nach einiger Zeit kein Ton mehr bzw.
setz dieser nach einer Weile aus. Zuerst wurden lose Lautsprecherkabel vermutet was aber nicht der Fall war. Erneutes ein und ausschalten konnte das Problem zeitweise lösen aber nicht immer. Was aber immer geholfen hat war ein ganz leichter Schlag außen auf das Verstärker Gehäuse. Danach lief er dann denn ganzen Tag, bzw. musste man in den ersten halben Stunden das ganze 2-3 mal wiederholen.
Mittlerweile hilft auch das nicht mehr.

Ich hab nun festgestellt das das Lautsprecher Relais nicht mehr anzieht, man hört kein Klack Geräusch und man kann durch das durchsichtige Relaisgehäuse auch sehen das es nicht anzieht. Das Relais wurde dann ausgebaut und getestet und funktioniert aber soweit.

Schaltplan hab ich hier. Dort wird eine Spannung von +47V bzw. -47V an den 4 Transistoren der Endstufe angegeben gemessen hab ich dort jeweils +50,8V bzw. - 50,8V. Ist das schon zu viel was dort gemessen wird und das die mögliche Ursache das das Relais nicht schaltet?

Am Kopfhörer Ausgang kommt dann auch nichts, das hab ich auch schon getestet.

Was kann die Ursache sein bzw. was sollte überprüft werden?

MfG. max_powers666
oldiefan1
Inventar
#2 erstellt: 31. Jan 2024, 20:39

max_powers666 (Beitrag #1) schrieb:
Was aber immer geholfen hat war ein ganz leichter Schlag außen auf das Verstärker Gehäuse. Danach lief er dann denn ganzen Tag, bzw. musste man in den ersten halben Stunden das ganze 2-3 mal wiederholen.
Mittlerweile hilft auch das nicht mehr.

Was kann die Ursache sein bzw. was sollte überprüft werden?

MfG. max_powers666



Defekte (gerissene) Lötstellen oder Haarriss in der Platine oder verschlissene Kontakte im Lautsprecherrelais. Vorzugsweise Relais oder Lötstellen.

Gruß
Reinhard
CarlM.
Inventar
#3 erstellt: 31. Jan 2024, 20:52
Die gemessenen Spannungen sind in Ordnung und erklären sich durch die Änderung der Netzspannung von 220 V~ auf ca. 235 V~.

Aufgrund des Fehlerbilds würde ich von einem Kontaktproblem, also z.B. einer schlechten Lötstelle ausgehen. Ein Relaistausch wird da nichts bringen.

Das Wichtigste wäre also zunächst eine präzise Sichtprüfung (bei gezognem Netzstecker).

Erst danach kann man auf weitere Fehlersuche gehen.
Dabei würde man zunächst die Spannungen an den beiden Pins der Relaisspule gegen GND messen (Messorte: Anschlüsse der Diode am Kopfende des Relais). Nur wenn die Spannungen sich um die Sollspannung des Relais unterscheiden (vermutlich 24VDC) müsste es eigentlich schalten. Tut es das dann nicht, ist es defekt. Andernfalls liegt ein Defekt vor, der die Schutzschaltung aktiv werden lässt.

Dann beginnt man mit der Messung des DC-Offset: Ohne Lautsprecher und bei Volume 0 darf an den Endstufenausgängen nur eine minimale Spannung (<100 mV DC) messbar sein. Messorte: der jeweilige Mittelkontakt des Doppelkeramik-Widerstands 0.22 x 2 .

Das Service Manual mit einer Liste der relevanten Spannungen findet man hier:
https://www.audioser...ka-57-service-manual

edit:
Da war Reinhard schneller ...


[Beitrag von CarlM. am 31. Jan 2024, 20:53 bearbeitet]
max_powers666
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 01. Feb 2024, 19:24
Hallo,

Danke schon mal für die Rückmeldungen.
Die Service Manual hab ich schon aber trotzdem Danke für den Link 👍
Bei der Sichtprüfung ist mir soweit leider nichts aufgefallen.


@CarlM.

Ja es ist ein 24VDC Relais. Gemessen an denn beiden Pins hab ich jeweils 0,2V .
Im ausgebauten Zustand hat es bei der Überprüfung ab ca. 16V angezogen sollte also funktionieren und würde ich ausschließen.

Werde also nun an beiden Mittelkontakten des Doppelkeramik-Widerstands 0.22 messen ob kleiner 100mV DC anliegt.
Sollte villeicht die Transitoren auch nochmal prüfen, 50,8V liegen ja am Kollektor an, aber die 0V an E und B hab ich noch nicht kontrolliert 🤔

Gruß max_powers666
Letzterille
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 01. Feb 2024, 20:34
Ob am Relais Signal ankommt, kann man messen, ob AC bei Lautstärke erhöhung steigt. So würde ich anfangen,Ausser Dc Kontrolle..


[Beitrag von Letzterille am 01. Feb 2024, 20:36 bearbeitet]
max_powers666
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 04. Feb 2024, 19:28
Hallo zusammen,

Am Keramik Wiederstand hab ich auf dem einen 3,26 mV und am andern 2,21mV
gemessen so wie im Bild der Service Manual
IMG_20240204_171518

@Letzterille
Wo wird das Signal genau gemessen AC? an den beiden Eingängen des Relais? Dort ist kein AC auch nach Erhöhung der Lautstärke

Gruß max_powers666
CarlM.
Inventar
#7 erstellt: 04. Feb 2024, 19:53

max_powers666 (Beitrag #4) schrieb:
Ja es ist ein 24VDC Relais. Gemessen an denn beiden Pins hab ich jeweils 0,2V .
Im ausgebauten Zustand hat es bei der Überprüfung ab ca. 16V angezogen sollte also funktionieren und würde ich ausschließen.


Darum geht es nicht. Wenn an beiden Pins der Spule - jeweils gegen GND gemessen - nur 0,2 VDC anliegen, fehlt die Versorgungsspannung des Relais.
Solange es nicht freigeschaltet ist, liegen an beiden Pins jeweils ca. +29 VDC an. Wenn das Relais freigeschaltet ist, wird eine Seite über R56 (220 Ohm) durch IC1 mit GND verbunden. Somit hat ein Pin dann +29 VDC und der andere um +5 VDC.


[Beitrag von CarlM. am 04. Feb 2024, 20:12 bearbeitet]
max_powers666
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 06. Feb 2024, 20:31
OK danke,

Dann versuch ich mal zurück zu verfolgen wo die Spannungsversorgung für das Relais herkommt.
Der R56 ist in Ordnung, aber die Diode vor dem Relais hat in beide Richtungen Durchgang...

Gruß max_powers666
CarlM.
Inventar
#9 erstellt: 06. Feb 2024, 20:43
Die Diode "vor" dem Relais ist eine Freilaufdiode. Da sie parallel zur Relaisspule liegt, misst Du im eingebauten Zustand deren Widerstand.

Wie gesagt:
COM (schwarzes Messkabel) an GND (Masse)
mit rotem Messkabel (0..200 V DC) nacheinander an die beiden Pins der parallelen Diode.

Die beiden Werte mitteilen.


[Beitrag von CarlM. am 06. Feb 2024, 20:44 bearbeitet]
max_powers666
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 09. Feb 2024, 02:49
@CarlM.

Ja, hab ich so gemacht COM (schwarzes Messkabel) an GND (Masse) und mit roten nacheinander an die Pins der Diode, da hab ich jeweils 0,12V DC an den Pins gemessen.

Gruß max_powers666
CarlM.
Inventar
#11 erstellt: 09. Feb 2024, 13:28
Okay. Ich habe gelb umrahmt die Relaisspule und die Diode markiert, an der Du gemessen hast.
Dort müssten also ca. +29 VDC messbar sein. Da dies nicht der Fall ist, gibt es folgende Möglichkeiten:

- die Verbindung zum Netzteil ist unterbrochen oder ...
- es liegt ein massiver Kurzschluss vor, der die Spannung herunterzieht oder ...
- es liegt ein Defekt in der Spannungsversorgung vor.

Deshalb könntest Du auf dieselbe Weise die Spannungen an folgenden Bauteilen messen:
Dioden D9 und D10
Widerstand R39
Pin1 1,2,3 an Platinenverbinder W3

KA57_NT1
max_powers666
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 10. Feb 2024, 19:12
@CarlM.

Ok hab folgendes gemessen:
Diode D9: eine Seite 31,7V und andere 0V
Diode D10: eine Seite 31,7V und andere 0V
R39: 466 Ohm, eine Seite 31,7V andere 17,4V
Pin1 an W3: 31,7V

Was ich jetzt erst gesehen hab ist das es im Bereich unter dem W3 aussieht wie wenns dort mal zu warm geworden ist am C21 siehe Foto.
Kann da der Fehler sein?
K57

Gruß max_powers666
CarlM.
Inventar
#13 erstellt: 10. Feb 2024, 19:20
Das sieht eigentlich gut aus. Nur ... die gemessenen +31,7 VDC müssten auch an der Freilaufdiode des Relais D29 (nur an der Seite mit dem Ring) messbar sein. Also nochmals prüfen. An der anderen Seite der Diode hängt die Spannung vom Schaltzustand des Relais ab: +31,7 V (off) oder +1 bis +5 V (on).

Wenn das nicht der Falls ist, musst Du nach Rissen in der Leiterbahn und schlechten Lötstellen gucken.

Du kannst auch ein Photo der Lötseite posten - aber natürlich einen größeren Bereich als auf dem letzten Photo.


[Beitrag von CarlM. am 10. Feb 2024, 19:23 bearbeitet]
max_powers666
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 11. Feb 2024, 16:37
@CarlM.

Gerade nochmal gemessen, an der Seite mit dem Ring an der D29 sind 0,34V... langsam abfallend auf 0,22V . Die Platine ist in diesem Bereich schwer komplett zu fotografieren da das Blechgehäuse darüber ragt. Kann so seitlich rein fotografieren oder ich muss sie halt ausbauen was ich eigentlich vermeiden wollte. Ich schau mal nach den Leiterbahnen und Lötstellen.

Könnte es auch von den A + B Umschalter (Platine) der Lautsprecher kommen? Das dort auf der Platine was nicht in Ordnung ist oder kann das ausgeschlossen werden?

Gruß max_powers666
Ingor
Inventar
#15 erstellt: 11. Feb 2024, 16:50
Nein, an den Schaltern liegt es nicht, die sind nachgelagert. Schau dir doch mal den Schaltplan an, den dir CarlM so schön bemalt hat. Wenn an der Diode D 29 keine Spannung anliegt, aber an den Dioden D 9 und D10 31 V, dann wird da wohl eine Unterbrechung der Leiterbahn zwischen diesen Dioden und der Diode D 29 sein. Und um es noch weiter einzugrenzen musst du nur am IC 1 Pin 7 messen. Da müssen 2,2 V anliegen.

Sprich am Relais liegt keine Betriebsspannung an. Dann kann es nicht schalten.

Das du an den Dioden D10 und D 9 nur auf einer Seite Spannung misst liegt einfach daran, dass es vor den Dioden Wechselspannung ist. Wenn du dein Messgerät auf AC schaltest wirst du da dann auch etwas messen.
CarlM.
Inventar
#16 erstellt: 11. Feb 2024, 16:50
Ich habe ja in #11 durch die rote Linie die Verbindung zwischen dem Relais, seiner Diode und dem Netzteil eingezeichnet.
Es ist doch nur logisch, dass die Spannung am Relais und der Diode vorhanden sein sollte, wenn Du sie sogar noch am Steckkontakt W3 messen kannst.

Wenn das nicht der Fall ist, muss es eine Unterbrechung geben. Andernfalls müsste der Schaltplan fehlerhaft sein. Das kann man aber nur ein Photo der Lötseite prüfen.
max_powers666
Schaut ab und zu mal vorbei
#17 erstellt: 11. Feb 2024, 18:03
@all

Ok hab's gefunden, von der Diode aus die Leiterbahn entlang zu W8, das ist ein grünes Kabel, die Lötstelle ist lose gewesen, man konnte das Kabel in der Platine 1 mm anheben.
W8
Habs nachgelötet, das Relais zieht nun wieder an ein paar Sekunden nach dem einschalten und der Verstärker macht was er soll!!!
Möge er uns nun noch ne Weile auf der Nachtschicht weiter gute Dienste leisten!

1000 Dank an euch, und für die super Hilfestellung und Anweisungen.

Gruß max_powers666
CarlM.
Inventar
#18 erstellt: 11. Feb 2024, 18:24
Dann gratuliere ich zur erfolgreichen Reparatur. Auf dem Photo sind aber noch einige Lötstellen erkennbar, die man nachlöten sollte. Sonst geht es bald woanders los ...

max_powers666
Schaut ab und zu mal vorbei
#19 erstellt: 12. Feb 2024, 16:49
@CarlM.

Danke!!
Ok dann mach ich das noch, welche meinst du genau ? Diese wo fast kein/wenig Lot dran ist? Kannst du sie mir im Bild markieren dann kann ich auf dem Rest der Platine nach weiteren suchen die so aussehen?

Gruß max_powers666
CarlM.
Inventar
#20 erstellt: 12. Feb 2024, 18:09
Ich sehe ja nur den kleinen Ausschnitt. Ich habe einige Stellen markiert und an andere Lötstellen einen Pfeil gesetzt, dessen Spitze genau auf eine mögliche Rissbildung zeigt, die letztendlich zu einer Komplettablösung wie beim gründen Kabel führen kann.
Dies sind also nur Beispiele um zu zeigen, wonach Du suchen musst. Ich wackle auch immer sehr vorsichtig auf der Oberseite am zugehörigen Bauteil. Wenn es sehr schlimm ist, wackelt dann die Lötstelle bzw. der Draht darin mit.
Löten bei solchen Geräten mit bleihaltigem Lötzinn. Üblicherwise saugt man das alte Lötzinn vollständig ab, weil es ja häufig auch garkein Zinn bzw. Blei mehr ist, sondern Oxid der Metalle.

w8_1237465
max_powers666
Schaut ab und zu mal vorbei
#21 erstellt: 13. Feb 2024, 01:11
@CarlM.

Ok danke für die Infos, dann weiß ich nach was ich schauen und kontrollieren muss.

Gruß max_powers666
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