Grundig V 5000 will nicht laut spielen

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wegavision
Inventar
#1 erstellt: 29. Jan 2006, 20:06
NAchdem ich im Grundig-Forum keine Antwort bekomme, probiere ich es hier noch einmal:
Ich habe meinen V5000 aus dem Keller geholt. Im Prinzip funktioniert er auch, aber sobald ich ihn wirklich laut stelle, springt der Überlastungsschutz an. Ich habe ihn aufgemacht und er scheint mir, dass es bei den Transitoren doch recht heiß wird.

Woran kann das liegen? Defekt in der Endstufenschaltung? Ruhestrom zu hoch? (Nicht, dass ich den ohne Anleitung einstellen könnte...)


[Beitrag von wegavision am 29. Jan 2006, 21:59 bearbeitet]
hf500
Moderator
#2 erstellt: 29. Jan 2006, 21:48
Moin,
da wird ein Defekt in den Treiber- oder Endstufen vorliegen.
Ausserdem mal nachsehen, ob der nicht auch rissige Elkos im weinroten Kunststoffbecher und
Endstufenelkos mit herausgedrueckten Gummistopfen hat.
Irgendwie ist die komplette Serie dafuer anfaellig, dieses Phaenomaen hatte ich vom
V1000 bis zum V5000.

Welche Schutzschaltung spricht an? Der Verstaerker hat zwei.
Den Ueberlastschutz der Endstufe und die Schutzfunktion der Lautsprecherrelais gegen Gleichspannung
auf der Lautsprecherleitung.

73
Peter
wegavision
Inventar
#3 erstellt: 01. Feb 2006, 09:30
So, nun habe ich ihn mir mal genau aungeschaut. Es sieht Innen noch sehr gut aus, ich kann keine aufgeblähten Elkps etc entdecken. Es springen die Lautsprecher-Relais (R 901 oder R 902) bei der Überlast an. Desweiteren ist mir aufgefallen, dass nur eine Endstufe wirklich heiß wird, merklich fühlebar an der Kühlrippen. Funktioniern tun beide Kanäle.


doc_relax
Inventar
#4 erstellt: 01. Feb 2006, 19:31
Hallo,
schonmal Ruhestrom gemessen?
Gruß
doc
hf500
Moderator
#5 erstellt: 01. Feb 2006, 19:59
@ lulabu
Moin,
wird die Endstufe auch im Leerlauf warm? (Ruhestrom zu gross?)
Schalten die Relais auch ohne Lautsprecher bei grosser Aussteuerung ab?

Ich vermute doch einen defekt.
Wenn die Relais abschalten, dann wegen Gleichspannung am Ausgang.
Der Grund fuer diese Symmetrieverschiebung muss festgestellt werden.

73
Peter
wegavision
Inventar
#6 erstellt: 01. Feb 2006, 22:10
Ich habe zwar in meinen Unterlagen einen Schaltplan gefunden (natürlich gleich eingescannt) aber nicht unbedingt daraus schlauer geworden, wie der Ruhestrom einzustellen ist.

Das Relais schaltet nur aus, wenn eine Last daran hängt. Ohne Lautsprecher kann ich bis zum Vollausschlag gehen.
hf500
Moderator
#7 erstellt: 01. Feb 2006, 23:27
Moin,
es muss eine Ursache geben, die die Gleichspannungssymmetrie
bei Belastung verschiebt.
Also ist es etwas, was vom Ausgangsstrom abhaengig ist.
Es kann schwierig werden, das zu finden, ein Oszilloskop koennte dabei helfen.

73
Peter
Binze
Neuling
#8 erstellt: 07. Apr 2008, 11:04
Hallo,
Ich bin hier neu im Forum und habe gleich die erste Frage.
Ich wollte keinen neuen Thread aufmachen, da das Thema eigentlich ganz gut passt.

Es handelt sich um meinen Grundig V5000, der folgendes Problem aufweist:
Hin und wieder schaltet er sich von alleine ab und dann wieder an, wobei ich bis jetzt nicht feststellen konnte, durch was das ausgelöst wird. Weder die Lautstärke noch die Zeit, in der der Verstärker schon an ist spielen eine Rolle. Manchmal setzt er gleich nach dem Starten ein paar mal hintereinander aus, manchmal erst nach einer halben Stunde (wenn er schon warm ist). Mir kommt es so vor, als ob es total willkürlich passiert.
Beim Abschalten (und wieder beim Anschalten) betätigen sich die beiden Schutzrelais "Rel 901" und "Rel 902" gleichzeitig (das Relais 903 schaltet nicht!).
Die Zeit, in der der Verstärker den "Aussetzer" hat beträgt in der Regel nicht länger als 10 Sekunden. Trotzdem passiert es zu häufig, um dieses Problem einfach ignorieren zu können.
Die elektronischen Bauteile und Komponenten sehen vom Äußeren eigentlich ganz gut aus, es gibt keine Risse in irgendwelchen Ummantelungen der Elkos oder sonsige Auffälligkeiten.

Ein vielleicht noch wichtiger Hinweis: Beim Versuch, dem Problem auf die Schlicht zu kommen, habe ich bemerkt, dass es ausreicht, auch nur aim Ein/Aus-Schalter minimal (!)zu "nuckeln", als der Aussetzer wieder kam. Nach zweimaligem "Rumnuckeln" ist der Aussetzer allerdings nicht mehr aufgetreten.

Woran kann das liegen und was kann ich tun?

Ich wäre über jede Hilfe und jeden hilfreichen Kommentar sehr erfreut. Ich möchte das gute Stück einfach noch nicht auf den Müll werfen.

Grüße, Binze
Bertl100
Inventar
#9 erstellt: 08. Apr 2008, 14:31
Hallo!

so wie du das beschreibst, könnte es einfach ein Wackelkontakt am Netzschalter sein. Dieser schaltet ja nicht direkt das Netz, sondern steuert die Standby-Schaltung. Sobald der Netzschalter unterbricht, reagiert auch die Schutzschaltung und schaltet die Lautsprecher ab.
Kriegt er gleich drauf wieder Kontakt, dann läuft erst mal wieder die Einschaltverzögerung ab.
In dem Fall könnte es genügen, etwas Kontakt 61 in den Schalter zu sprühen, und ihn dann zig mal betätigen.

Ferner könnte aber auch der Selengleichrichter des Standby-Netzteils (in der Nähe der Lautsprecherbuchsen) zeitweilig schwächeln.

Traust du dich denn da selber ran?

Generell sollten beim V5000 folgende Arbeiten durchgeführt werden:
- Lötstellen auf der Endstufenplatine, bes. Endtransistoren nachlöten
- Steckleiste für Treiberplatine mit Kontakt 61 behandeln.
- Ruhestrompotis ebenfalls mit Kontakt 61 behandeln, Ruhestrom nachstellen.
- Endstufe auf schlechte Elkos prüfen.

Damit sollten zukünftige Endstufenausfälle (die beim V5000 leider häufig sind) vermieden werden.

Gruß
Bernhard
Binze
Neuling
#10 erstellt: 09. Apr 2008, 11:34
Vielen Dank Bernhard!
Das hat mir schon sehr weitergeholfen.

Bis jetzt habe ich den Ruhestrom nachgestellt und die zugehörigen Pottis, die Steckleiste sowie den Ein/Aus-Schalter mit Kontakt 61 behandelt.
Das Problemt scheint gelöst zu sein. - Ich bin mir aber noch nicht sicher.

Falls doch noch Ausfälle auftreten komm ich wohl nicht drum rum, die Lötstellen nachzulöten.

Darüber hinaus weiß ich nicht was für einen Selengleichrichter Du meinst? Wenn der Selengleichrichter für die AC 220V bestimmt sein soll, dann muss der ja ziemlich groß sein (?). Ich kann nur Dioden erkennen, und auch im ServiceManual habe ich den Gleichrichter nicht gefunden... Wo muss ich suchen?

Grüße, Binze
Bertl100
Inventar
#11 erstellt: 09. Apr 2008, 12:22
Hallo Binze,

der Selengleichichter ist so ein kleiner roter Quader, ganz in der Nähe des kleinen Standby-Trafos (auf der Platine wo auch die Lautsprecherbuchsen drauf sind).
So ca. 7x7x4 mm groß.
Vielleicht wurde der aber auch schon mal getauscht!
Glr 901 heißt er. Das Netzrelais ist auch gleich daneben.

Ich würde mir an Deiner Stelle das Nachlöten in jedem Fall nicht sparen. Grade an den Endtransistoren sind fast immer gerissene Lötstellen. Dazu muß die Endstufenplatine (ist eigentlich mehr ein Modul) komplett raus.
Der Aufwand ist aber überschaubar, alle Verbindungen sind gesteckt. Möglicherweise gibt es noch einen gelöteten Massedraht (den gibts beim A5000, ob auch beim V5000 weiß ich jetzt nicht auswendig).

Gruß
Bernhard
Binze
Neuling
#12 erstellt: 09. Apr 2008, 13:56
Hallo Bernhard,

Du hattest absolut Recht: das Nachlöten stellte sich als wirklich unkompliziert heraus. Der gelötete Massedraht ist beim V5000 vorhanden; insgesamt war aber das Herausnehmen des Endstufenmoduls überhaupt kein Problem.

Den Gleichrichter habe ich mittlerweile auch gefunden.
Was für eine ALternative würde es für dieses Bauteil denn geben, wenn man ihn austauschen will? - Für 20V und 140mA gibts überhaupt nichts mehr zu kaufen. Das eheste was in Frage kommen würde wäre ein Brückengleichrichter für 40V und 800mA. Kann man den einfach so ersetzen? - Oder gibts da noch andere Altenativen?

Grüße, Binze
audiophilanthrop
Inventar
#13 erstellt: 09. Apr 2008, 15:11
Der Gleichrichter darf ruhig auch mehr aushalten, das macht nichts. Das Pinout sollte halt stimmen, da gibt es passende in DIP-4. (Im T7500 habe ich statt eines B20C450 einen für 250 V und 1500 mA drin...)

Das einzige, wo man evtl. aufpassen muß, ist die nun etwas höhere Gleichspannung wegen der deutlich geringeren Verluste.
Bertl100
Inventar
#14 erstellt: 09. Apr 2008, 15:45
Hallo Binze!

da kann man jeden Gleichrichter reinbauen. 40V/800mA gehen natürlich.
Ich bin jetzt nicht ganz sicher nach dem Footprint das Originalen. Bei den größeren Selen-Gleichrichtern kann man nämlich DIL-Gleichrichter exakt reinbauen.

Kannst ja erst mal probelaufen lassen, ob überhaupt noch was fehlt. In meinem V5000 war der Selen kaputt, im A5000 läuft er aber noch einwandfrei.

Gruß
Bernhard
Binze
Neuling
#15 erstellt: 10. Apr 2008, 13:05
Ich wollte mich nur noch mal Bedanken für die exzellente Hilfe! Der Verstärker scheint wieder voll in Ordnung zu sein.
- Super Forum!

Grüße, Binze
Bertl100
Inventar
#16 erstellt: 10. Apr 2008, 14:55
Hallo!
Viel Spaß noch mit dem schönen Gerät!

Gruß
Bernhard
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