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Aufbereitung eines Klassikers: Grundig RTV 600

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Autor
Beitrag
Bepone
Inventar
#151 erstellt: 21. Mrz 2010, 13:53
Hallo,

zwei Tage getestet - er läuft wirklich wieder prima.

Ich freu mich!


PIC_0664



Gruß
Benjamin


[Beitrag von _ES_ am 02. Mrz 2013, 21:36 bearbeitet]
Bepone
Inventar
#152 erstellt: 06. Jun 2010, 19:05
Hallo allerseits,

ein kleines Update. Habe nun noch alle auffindbaren und erreichbaren Tantalkondensatoren im Grundig getauscht. Die sitzen hauptsächlich in der Nähe der Klangregel- und Endstufe und paar wenige in der Nähe der Ein-/Ausgänge.

Die Tantals in den Filterbechern habe ich belassen, da ich etwas Bammel vor einem evtl. nötigen Neuabgleich der Radioempfangsteile habe. Es ist zwar mittlerweile ein Oszi vorhanden, aber zum Abgleich fehlen noch weitere Instrumente sowie Erfahrung.

So sieht die Hauptplatine nun aus:

SIMG0003

SIMG0004

Der Grundig bedankt sich dadurch, dass nun fast keine Ein- und Ausschaltgeräusche mehr vorhanden sind (waren aber auch vorher kaum) und das Grundbrummen bei Phono etwas geringer geworden ist. Die Regler rascheln auch nicht mehr im kalten Zustand.
Der Receiver spielt und verhält jetzt wie neu. Man hat überhaupt nicht den Eindruck, mit einem über 40 Jahre alten Gerät zu hören.

Sämtliche Tantalkondensatoren habe ich bei Reichelt Elektronik bestellt, das ganze hat mich um die 10€ gekostet. Es waren ca. 25 Stück zu wechseln.


Noch etwas kleines zur Optik: Es hat sich nun auch ein Senderwahlknopf mit Chrom-Zierring gefunden, beim alten Wahlknopf hat der Ring gefehlt. Kleines Teil, große Wirkung: Ich finde, mit dem Ring sieht der Grundig nochmal ein Stück besser aus.


SIMG0067

SIMG0068

SIMG0069



Gruß
Benjamin


[Beitrag von _ES_ am 02. Mrz 2013, 21:37 bearbeitet]
hf500
Moderator
#153 erstellt: 06. Jun 2010, 20:21
Moin,
es haetten nicht unbedingt wieder Tantalelkos sein muessen, neuzeitliche Al-Elkos tun es auch, sagt mein RTV650 ;-)

Der Elkotausch im HF/ZF-Teil ist genauso unproblematisch wie in der NF, denn sie gehen in den Abgleich nicht ein. Fuer HF sind sie zu "schlecht" und ausserdem haben sie fuer kritische Kreise zu grosse Toleranzen.

73
Peter
Bepone
Inventar
#154 erstellt: 06. Jun 2010, 21:13
Hallo Peter,

dass es normale Elkos auch tun, wurde mir schon mal mitgeteilt - ich glaube, es war auch hier im Thread. Ich habe die Tantals der Originalität wegen gewählt (okay, wie oft schaut man schon auf die Kondensatoren auf der Platine )

Spricht denn etwas gegen ihren Einsatz, bzw. wären Becherelkos vorzuziehen gewesen? Preislich wären die wohl günstiger gewesen, aber es hielt sich ja alles in Grenzen.


Gruß
Benjamin
hf500
Moderator
#155 erstellt: 06. Jun 2010, 22:41
Moin,
anscheinend wurden damals Tantalelkos gewaehlt, weil sie fuer ihre Daten ziemlich klein und fuer Platinenmontage geeignet waren.
Da es grundsaetzlich hochwertige Bauelemente sind, kann man sie heute natuerlich immer noch verwenden. Man muss aber auch bedenken, das normale Al-Elkos kleiner geworden sind und in ihren Eigenschaften den Ta-Elkos kaum nachstehen, wenn man nicht den billigsten Kram kauft. Ich bevorzuge da 105°C Typen.

Wie sich die Ta-Elkos aus heutiger Fertigung verhalten werden, wenn sie aelter werden, kann man heute natuerlich noch nicht wissen. Sie sind empfindlicher als Al-Elkos gegen Ueberspannung und Verpolung, sie sollten also nicht falsch behandelt oder zu knapp bemessen sein.

73
Peter
Bepone
Inventar
#156 erstellt: 07. Jun 2010, 09:45
Danke für die Info, Peter.

Na dann schaue ich 'mal, wie sich meine Tantals zeitlich verhalten. Rein äußerlich machen die Typen von Reichelt jedenfalls einen sehr ordentlichen Eindruck, aber das muss ja nichts heißen.
Bei den Werten habe ich mich natürlich nach den Originalbauteilen gerichtet bzw. zusätzlich noch im Schaltplan geschaut.

Ob ich den Grundig jedoch weitere 40 Jahre betreiben werde, ist noch nicht abzusehen


Gruß
Benjamin
Bepone
Inventar
#157 erstellt: 30. Nov 2010, 22:22
Hallo allerseits,

ich muss feststellen, dass fast alle Bilder meiner Aufbereitungsaktion verlorengegangen sind. Schade.
Müsste sie noch auf dem Rechner haben, aber hier alles neu zu verlinken, wäre ein Haufen Arbeit...


Der eigentliche Grund, weshalb ich hier 'mal wieder reinschaue: Ich möchte noch die beiden dicken Becherkondensatoren tauschen, die ich bis jetzt original gelassen hatte. Hauptsächlich, weil einer von beiden offensichtlich genässt hatte (nehme an, dass die Spuren von einem dieser Kondensatoren kommen).

Verbaut sind diese Kondensatoren:
Grundig RTV 600 Becherelkos

Auf der Suche nach Ersatz bin ich auf ebay gelandet - und weiß nicht, was ich von solchen Angeboten halten soll:
http://cgi.ebay.de/E...&hash=item483b82425b

Könnte ich die als Ersatz nehmen? Ist das günstig oder einfach nur billig?

Falls ich davon Abstand nehmen sollte, wäre ich über Alternativvorschläge natürlich froh. Der Vorteil bei den verlinkten ist, dass sie vom Anschluss her ungefähr passen würden (benötigtes Rastermaß ist eigentlich 15mm).



Gruß
Benjamin
oldiefan1
Inventar
#158 erstellt: 30. Nov 2010, 22:49
Hallo Benjamin,

Als ersted solltest Du danach schauen, ob die Elkos, die Du im Sinn hast, die gleichen Anschlusspins wie die Elkos in Deinem Gerät haben. Da habe ich Zweifel. Die Roederstein Elkos seiner Zeit waren üblicherweise solche, die Pins für PCB Montage haben. Das ebay Angebot hat sogenannte "snap-in" Pins. Die passen nicht so ohne weiteres.

Schau doch mal auf der Platinen-Lötseite nach. Wenn Du da Elkos brauchst, die 4 Lötpins haben, solche habe ich noch mit 15000 µF/25V. Bei Bedarf, schicke mir eine PM.

Herzlichen Gruss,
Reinhard
Bepone
Inventar
#159 erstellt: 30. Nov 2010, 23:19
Hallo Reinhard,

danke für deine Antwort!

Die Elkos haben lediglich 2 Pins, Rastermaß 15mm (jedenfalls sagen das die Lötstellen auf der Platinen-Unterseite).
Es kann aber tatsächlich sein, dass ich mich irre und noch mehr Pins zu den Kondensatoren gehören. Werde zur Sicherheit nochmal nachschauen, danke für den Hinweis.


Dachte, dass man die verlinkten Kondensatoren in die Bohrungen hineinbekommt... könnte aber tatsächlich eng werden. Evtl. könnte man das etwas mit der Zange anpassen.


Nebenfragen: Zu welchem Zweck haben Kondensatoren mehr als 2 Pins?
Und: Was bedeutet das "rauh" auf den Originalkondensatoren?


Gruß
Benjamin
hf500
Moderator
#160 erstellt: 30. Nov 2010, 23:22
Moin,
bislang wird nur angenommen, dass die Kondensatoren undicht sind.
Das hilft nicht weiter, ausbauen und nachpruefen.
Dann sieht man auch, wie deren Stiftanordnung ist. Moeglicherweise ist bei Reichelt unter dem Stichwort "Becherkondensatoren" etwas zu finden. Sollten die Kondensatoren bei gleichen Abmessungen (Durchmesser ist wichtig) eine groesere Kapazitaet haben, ist das kein Problem.

Normalerweise sind diese Elkos recht zuverlaessig, was Ausfaelle natuerlich nicht ausschliesst.

Mehr als zwei Pins bedeuztet, dass es ein irgendwie "genormter" Standardfuss ist. Die Ueberzahl der Pins erhoeht die Standfestigkeit, ausserdem gab es besonders in jener Zeit auch Mehrfachkapazitaeten, also mehrere Elkos in einem Becher (gemeinsamer Minuspol) und die wollten natuerlich angeschlossen sein.
"Rauh" bedeutet, dass die Katodenfolie aus aluminium eine chemisch aufgerauhte Oberflaeche haben. Das vergroessert die Kapazitaet, bedingt gegenueber "glatten" Elkos aber auch andere Eigenheiten. Grundsaetzlich hat eigentlich fast jeder Elko fuer Gleichspannungszwecke rauhe Elektroden. "Glatte" sind Tonfrequenzelkos fuer Frequenzweichen.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 30. Nov 2010, 23:29 bearbeitet]
Bepone
Inventar
#161 erstellt: 30. Nov 2010, 23:42
Und wieder interessante und wertvolle Hinweise. Danke, Peter!

Danke auch nochmals an Reinhard, die Teile haben tatsächlich 4 Anschlusspins (da hatte ich wohl Tomaten auf den Augen). Grade nochmal nachgeschaut.

RTV 600 Becherelkos Lötseite

Der Durchmesser beträgt 35mm.


Prüfen kann ich die Kondensatoren mangels Kapazitätsmessgerät nicht, oder gibt's eine zuverlässige Methode mit Standard-Multimeter oder Oszi?

Habe auch nochmals genauer wegen dem Elektrolyt geschaut. Um die Kondensatoren war eine größere Stelle, bei der die Platinenbeschriftung regelrecht weggeätzt war. Bei genauerer Betrachtung sieht es jedoch so aus, als wäre das von einem anderen Elko gekommen, der etwas tiefer lag. Diese hatte ich ja schon alle ausgetauscht.

Vielleicht sind die großen Becherelkos ja wirklich noch fit, ich werde sie einmal auslöten und genauer optisch untersuchen. Messtechnisch wird's wahrscheinlich schwierig, wie bereits gesagt.



Gruß
Benjamin
oldiefan1
Inventar
#162 erstellt: 01. Dez 2010, 00:23
Hallo Benjamin,

die Elkos mit den 4 Pins, die ich habe, passen nicht auf deine Lötpunte, sie sind geometrisch etwas anders angeordnet.

Zur zuverlässigen Elkoprüfung braucht man

a) ein Kapazitätsmessgerät
b) ein ESR-Messgerät.

Wenn keine Undichtigkeit zu sehen ist und der Receiver am Lautsprecher nicht brummt, würde ich es so lassen.

Gruss,
Reinhard
hf500
Moderator
#163 erstellt: 01. Dez 2010, 21:52
Moin,
um letzte Unklarheiten zu beseitigen, wuerde ich die Elkos zur naeheren Begutachtung ausbauen. Ich glaube uebrigens, dass sie tatsaechlich sogar 5 Stifte haben.

Es ist etwas schwierig, die Elkos ohne passende Messgeraete zu pruefen.
Eine gangbare Methode waere, den auf eine bekannte Spannung aufgeladenen Kondensator ueber einen bekannten Widerstand zu entladen. Aus der Zeit, die dafuer gebraucht wird, kann man die Kapazitaet berechnen.

Dabei gilt: T=RC, wobei T fuer Tau steht.
Bei der Entladung ist nach der Zeit Tau die Spannung des Kondensators auf 36,8% der Startspannung gefallen.
Also den Kondensator auf 10V aufladen, ueber 10k Ohm entladen und die Zeit bestimmen, in der 3,68V erreicht werden.
Dann C berechnen. Bei Tau in Sekunden und R in Ohm bekommt man C in Farad.

73
Peter
Toni_
Hat sich gelöscht
#164 erstellt: 01. Dez 2010, 22:09
Hallo Benjamin,


hier solltest Du die richtigen Elkos finden :

http://www.arthurbehrens.de/

Dann auf < Elektrolyt_Kondensatoren > und auf < Snap-in >
klicken.

Ob die Firma die vorrätig hat steht auf einen anderen Blatt !



Gruß
Toni
Bepone
Inventar
#165 erstellt: 01. Dez 2010, 22:15
Hallo Peter,

super, so einen Versuchsaufbau (definiert laden/entladen, Zeiten messen) hatte ich schon im Kopf herumschwirren, werde ich mal versuchen.


Den Ausbau der Kondensatoren hatte ich mir für heute Abend vorgenommen, mal sehen wie weit ich komme.


@Toni:
Danke für den Tip; schaue ich mir mal an, falls sich die Originalen tatsächlich als defekt erweisen.

Nach den letzten Beiträgen habe ich ja doch noch Hoffnung, dass sie noch i.O. sein können.


Gruß
Benjamin
Bepone
Inventar
#166 erstellt: 01. Dez 2010, 23:36
Hallo,

die Kondensatoren sind ausgelötet und begutachtet.


hf500 schrieb:
Ich glaube uebrigens, dass sie tatsaechlich sogar 5 Stifte haben.


Das macht mich fertig
Ja, es sind 5 Stifte. Glaube, ich brauche 'mal Urlaub.
3 Stifte halten lediglich den Kondensator fester. 2 Stifte sind die elektrischen Anschlüsse.


OK, ich habe Fotos von den Kondensatoren gemacht.
Grundig RTV 600 Becherelko Nr. 1
Bei diesem fällt im unteren Bereich des Gummis ein kleiner Buckel auf.



Grundig RTV 600 Becherelko Nr. 2
Der hat diesen Buckel nicht, aber eine sichtbare Stelle ist am gleichen Platz vorhanden. Das Gummi sieht fleckig aus.



Grundig RTV 600 Becherelko Nr. 1 seitlich
Hier der erste Kondensator von der Seite. Die braunen Stellen an den Anschlüssen deuten darauf hin, dass der tatsächlich schonmal in einem Elektrolytbad stand - jedoch scheint dieses Bad von unten gekommen zu sein, nicht von oben. Spuren am Gummi oder Alubecher innen sind nämlich anscheinend keine vorhanden.


Der Kondensator mit dem Buckel und den braunen Anschlüssen ist 1g leichter als der andere... habe ich aus Neugierde mal gemessen.

Demnächst versuche ich den Kapazitäts-Versuch, bin gespannt, was da herauskommt.



Gruß
Benjamin
hf500
Moderator
#167 erstellt: 01. Dez 2010, 23:50
Moin,
die letztgezeigten Kondensatoren passen so gut oder auch nicht, wie alle anderen Snap-In Kondensatoren. Die bei Ebay Gefundenen sind uebrigens auch welche.
Ich denke, man wird sie anpassen muessen, was Bohrerei in der Platine noetig macht. An den Beinen kann man nicht gross herumbiegen. Ich hatte sowas neulich in einem Mischverstaerker, beide Netzteilelkos undicht und Snap-In als Ersatz...

Nach meinen bisherigen erfahrungen stehen die Chancen gut, dass die Kondensatoren im RTV600 noch brauchbar sind.

Ich sehe gerade, die Kondensatoren sind heraus.
Der Buckel ist eine Sollbruchstelle im Gummistopfen gegen Ueberdruck. Hier hat sich tatsaechlich welcher gebildet.
Man sollte die Elkos doch tauschen. Wenn du welche fuer 25V und 15000µF findest, die 35mm Dmr haben, bist du auf der richtigen Seite.

73
Peter
Bepone
Inventar
#168 erstellt: 01. Dez 2010, 23:59
Peter, heißt das, dass beim 2. Kondensator schon Überdruck vorhanden war und abgelassen wurde? Und die Flecken auf dem Gummi Rückstände davon sind?

Unter dem Kondensator auf der Platine ist's jedenfalls tip top sauber.

Unter dem mit dem Buckel halt nicht, aber ich vermute noch immer, dass das von woanders herkommt.


Gruß
Benjamin
oldiefan1
Inventar
#169 erstellt: 02. Dez 2010, 04:42
Hallo Benjamin,

wenn die Elektrolyt durch Auslaufen verloren hätten, sähe das anders aus. Aber flüchtige bestandteile des Elektrolyt diffundieren auch ganz langsam durch das Gummi, so dass ein Elko über die Jahre schon etwas "trockener" wird, auch wenn nichts sichtbar austritt.

Richtig ist, dass der Buckel Überdruck anzeigt. Also hat sich etwas Elektrolyt schon zersetzt. Die Gase machen dann die Beule. Es ist ein Zeichen, dass Du tatsächlich an Erneurung gehen solltest, wie Peter schon sagte.

Von allen heutigen Bauformen passt der snap-in Typ (so einen hattest Du auch in der Bucht gefunden) am besten. Er hat halt 10 mm Elektrodenabstand. Aber man kann mit einer Flachzange die Pins vorsichtig so hinbiegen, dass es geht. Ggf. musst Du auch die Bohrungen in der Platine ein wenig weiter machen. Aber das geht schon!

Gruss,
Reinhard
Bertl100
Inventar
#170 erstellt: 02. Dez 2010, 11:23
Hallo zusammen,

lustig ist, dass auch die Beinchen der Original-Elkos zurechtgebogen werden mußten, um reinzupassen :-)

Die Originalelkos sind eigentlich schon welche mit zwei Pins.
Bei den weiter oben genannten Elkos mit 4 oder 5 Beinchen sitzt keines davon auf einem Befestigungskreis, wie hier die äußeren drei.

Gruß
Bernhard
Bepone
Inventar
#171 erstellt: 02. Dez 2010, 20:03
Hallo,

danke für die Hinweise! Werde mich also um Ersatz bemühen. In der Zwischenzeit höre ich mit ITT 8032B.

Was mir noch etwas sauer aufstößt, ist die Tatsache, dass die beiden Anschlusspins nicht mittig im Kondensator sitzen.
Das macht es schwieriger, passenden Ersatz zu finden. Oder bedeutet mehr Bastelarbeit, aber so schlimm wird's auch nicht werden.


Spricht generell etwas gegen die verlinkten Kondensatoren bei ebay (weil billig) oder könnte man die von der Qualität her auch nehmen?
Als Hersteller wird Panasonic angegeben, klingt ja erstmal gut. Aber nicht, dass es sich am Ende um überalterte Lagerware handelt...



Gruß
Benjamin
Bertl100
Inventar
#172 erstellt: 02. Dez 2010, 21:10
Hallo,

ich denke, dass die nicht schlecht sind. Exakt passende wirst du eh nicht mehr finden. Gut ist, dass die neuen 10mm dünner sind, was die Unmittigkeit der alten Anschlüsse weitgehend ausgleichen dürft (vom seitlichen Bauraum her).

Gruß
Bernhard
Bepone
Inventar
#173 erstellt: 02. Dez 2010, 21:42
OK, ich habe mir die Kondensatoren bei ebay gerade gekauft. Hatte nochmal kurz nach besser passenden Typen recherchiert, aber so richtig passendes war nicht dabei.


Gut ist, dass die neuen 10mm dünner sind, was die Unmittigkeit der alten Anschlüsse weitgehend ausgleichen dürft (vom seitlichen Bauraum her).

Ja das müsste dann halbwegs ohne großes Gebastel passen. Den Abstand in den Kondensatorenhalterungen füttere ich dann irgendwie auf.


Das Experiment zur Kapazitätsbestimmung mache ich trotzdem noch, aus Neugierde und Spaß.


Ich berichte, wenn die Teile eingebaut sind.



Gruß
Benjamin
hf500
Moderator
#174 erstellt: 02. Dez 2010, 22:25

Bepone schrieb:


Das Experiment zur Kapazitätsbestimmung mache ich trotzdem noch, aus Neugierde und Spaß.

Gruß
Benjamin


Moin,
genau so werden Erkenntnisse erlangt :-)

Was "ueberalterte Lagerware angeht":
Bei Elkos, die sehr lange! spannungslos waren, baut sich das Dielektrikum ab. Das ist die Schicht Aluminiumoxid auf der negativen Elektrode. Hatte ich bislang einmal...

Du kannst die Elkos fitmachen, indem du sie ueber 470k Ohm an eine Spannung von erstmal 20V legst. Sobald die Spannung an dem Kondensator nicht mehr weitersteigt (sie sollte sich so weit wie moeglich den 20V angenaehert haben, ganz werden sie bei diesem Vorwiderstand wegen des Reststromes nicht erreicht), hast du den Kondensator nachformiert. Ueber einen Widerstand entladen und einbauen ;-)

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 02. Dez 2010, 22:40 bearbeitet]
Bepone
Inventar
#175 erstellt: 02. Dez 2010, 22:46
Guter Tip, Peter!
Genauso werde ich das dann auch machen.



Ich muss wieder einmal ein großes Lob an euch Jungs aussprechen, die ihr euch jedesmal wieder an diesem Thread beteiligt und nicht mit Tips und Hinweisen, die tlw. über die eigentliche Fragenstellung hinausgeht, spart.

Das ist wirklich hilfreich und man lernt jedesmal dazu. Finde ich super!





Gruß
Benjamin
Bepone
Inventar
#176 erstellt: 04. Dez 2010, 17:20
Hallo,

habe jetzt den Kapazitätstest mit den alten Original-Elkos durchgeführt.
(Sollwert der Elkos: 10000µF -20/+50%)

Die Elkos mit einem stärkeren Steckernetzteil über 100Ohm-Widerstand aufgeladen auf ca. 12V (Standard-Multimeter direkt am Elko, Messbereich 20V, kein Auto-Range).

Danach Spannungsquelle weggenommen und den Elko über 10kOhm-Widerstand (gemessen: 10,2kOhm) entladen. Ab 10V Spannung habe ich die Zeit gestoppt, die vergeht, bis 3,68V (1xT) erreicht waren.

Elko Nr. 1: 133s >> 13300µF
Elko Nr. 2: 122s >> 12200µF

Das ganze zwei Mal gemacht.



Im nächsten Durchlauf habe ich dann 5xT messen wollen, also so lange, bis der Elko auf 0,674% (0,67V) entladen ist. Und komme auf recht andere Werte.


Elko Nr. 1: 372s >> 7440µF
Elko Nr. 2: 342s >> 6840µF

Auch mit anderem Multimeter (Eingangswiderstand min. 10MOhm) keine Änderung der Zeitwerte.



Welcher der beiden Tests wird aussagekräftiger sein?
Die Elkos halten aufgeladen und Anschlüsse "in der Luft" übrigens sehr sehr lange ihre Ladespannung (nach mehr als 1h war bei dem einen die Spannung von 12 auf 10,5V abgesunken).



Wenn die neuen Kondensatoren hier sind, werde ich das bei denen auch mal so messen.



Gruß
Benjamin
hf500
Moderator
#177 erstellt: 04. Dez 2010, 21:23
Moin,
vielleicht komme ich auch mal dazu, diesen Versuch mal durchzufuehren.
Nehme ich aus den Ergebnissen beider Versuche das Mittel, liegen die Kondensatoren immer noch in ihrem Toleranzfeld.
Durch ihre gegenueber heute deutlich groessere Bauform enthalten sie auch mehr Elektrolyt, was durchaus fuer eine hohe Langzeitstabilitaet sorgen kann (ich hatte mal in einem Autoradio von 1965 wegen eines Fehlers in dem endverstaerker alle elkos in diesem Bereich ueberprueft. Alle waren in Ordnung, und in Autoradios haben sie mehr als in einem Wohnzimmergeraet auszuhalten. Dass alte Elkos automatisch schlecht sind, trifft wohl eher auf "junge Alte" zu, je juenger das Geraet, desto mehr Probleme mit den Dingern.)


73
Peter
oldiefan1
Inventar
#178 erstellt: 05. Dez 2010, 01:34

hf500 schrieb:
Dass alte Elkos automatisch schlecht sind, trifft wohl eher auf "junge Alte" zu, je juenger das Geraet, desto mehr Probleme mit den Dingern.


73
Peter



Das ist nur zu wahr!

Vor wenigen Wochen hat sich unser 22 Zoll LCD-Monitor deshalb verabschiedet, 1 Woche vor Ablauf der 3-jährigen Garantie des namhaften Koreanischen Herstellers. Die hälfte der Elkos im Netzteil hatte "dicke Backen", daher war das Netzteil ausgefallen. Google zeigte mir, dass das kein Einzelfall war. Bis dahin dachte ich, dieses Elko-Problem wäre seit 2005 endgültig vorbei. Nein, die Qualitätsprobleme gehen munter immer weiter jedenfalls auffällig bei Taiwanesischer, Cinesischer und offenbar neuerdings auch Koreanischer Produktion, während es nur ganz wenige Fälle bei einem Japanischen Hersteller gab und die schnell behoben wurden. Elkos in Geräten, die schon 30 Jahre alt sind, haben das bis heute nicht - oder nur in Ausnahmefällen, die aufgrund des Methusalem-Alters eher verzeihlich sind.

Gruss,
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 05. Dez 2010, 01:35 bearbeitet]
hifibastler2
Stammgast
#179 erstellt: 05. Dez 2010, 13:20
Durch diese bekannte Elko-Problematik sowie die häufige Unterdimensionierung von SMD-Schalttranssitoren kam man aber auch supergünstig an an sich gute PCs von Dell oder ganz gute 19-Zoll TFTs von Medion (meine Kinder sind alle damit versorgt)
hf500
Moderator
#180 erstellt: 05. Dez 2010, 19:38
Moin,
im Gegensatz zu "normalen" Audiogeraeten haben diese Elkos ja auch ein echtes Problem. Sie haben immer mit dem "Schmutz" zu kaempfen, der einem Sekundaergleichrichter eines Schaltnetzteiles entspringt. Diese hohe Belastung mit hochfrequenten und impulsfoermigen Stroemen halten nur die besten Kondensatoren aus. So ein TFT (Plasma)-Monitor/Fernseher besteht im Grunde ja nur aus Schaltnetzteilen... Sogar der NF-Verstaerker ist in der Regel eines ;-)

73
Peter
Bertl100
Inventar
#181 erstellt: 06. Dez 2010, 20:57
Hallo beisammen,

ich glaube persönlich, dass an den Elkos meistens einfach nur gespart wurde. Da wird billigste chinesche Ware verbaut. Die hält natürlich nicht lange.
Zudem werden sehr viele Schaltnetzteile zugekauft, und zwar aus China.

Der Hersteller macht zwar die Display-Einheit selber, und das Signal-Board, aber Netzteil ist zugekauft.

Gruß
Bernhard
Bepone
Inventar
#182 erstellt: 06. Dez 2010, 21:16
Hallo,

da bin ich ja froh, dass ich bis jetzt noch bei der "guten alten Röhre" (19'' - PC - Monitor, riesen Klopper) geblieben bin
Die Dinger laufen auch nach Jahrzehnten noch zuverlässig.

Ich staune, dass die alten Originalelkos im RTV 600 im Grunde noch ihren Dienst getan hatten. Nur einige Tantals waren defekt, die hatte ich dann alle getauscht (jedenfalls die, die nichts mit dem Tuner zu tun haben). Elkos dann ebenfalls.


Die großen Elkos sind übrigens auf dem Weg zu mir.



Gruß
Benjamin
Bepone
Inventar
#183 erstellt: 08. Dez 2010, 23:03
Hallo,

die Elkos sind eingetroffen.

Habe sie statt mit 470kOhm-Widerstand gleich mit dem 10kOhm-Widerstand erstmal auf 20V aufgeladen.
Hoffe, das ist okay - die Elkos hatten auch jeweils noch ca. 0,8V draufgehabt.


Dann habe ich sie wieder dem Kapazitätsversuch unterzogen, gleicher Aufbau wie bei den Originalelkos. Ergebnisse:


Nr. 1:

T = 105s ergibt 10500µF
5xT = 287s ergibt 5740µF


Nr. 2:

T = 105s ergibt 10500µF
5xT = 298s ergibt 5960µF


Also sogar weniger Kapazität als die alten originalen. Mehrmaliges Laden / Entladen ändert nichts am Wert.

Auffällig ist, dass zwischen dem Test mit T und 5x T wieder ein großer Unterschied besteht. Das Verhältnis zwischen den beiden Messwerten beträgt, wie bei den alten Elkos auch, ca. 0,56.


Morgen wird eine Passprobe gemacht.


Gruß
Benjamin
Bepone
Inventar
#184 erstellt: 09. Dez 2010, 22:55
Hallo,

habe nun die Anschlussbeine der neuen Elkos zurechtgebogen. Passt sehr gut, sitzt ordentlich und hat noch Luft.

Elkos_gebogen


Ich frage mich nur, ob ich die Elkos nun wirklich tauschen sollte? Offensichtlich sind die alten originalen ja noch besser dran, was die Kapazität betrifft.
Was meint ihr?


Gruß
Benjamin
hf500
Moderator
#185 erstellt: 10. Dez 2010, 00:28
Moin,
anscheinend sind die Beine bei den neuen Elkos lang genug, um daren herumbiegen zu koennen. Irgendwie hatte ich die als zu kurz dafuer in Erinnerung...

Du hast jetzt die neuen Kondensatoren, da kannst du sie auch einbauen. Einer der Alten hat schon Ueberdruck entwickelt. Er kann noch Jahre halten, aber auch nach zwei Stunden platzen. Man weiss es nicht. Da kann man auch auf Betriebssicherheit gehen.

73
Peter
Bepone
Inventar
#186 erstellt: 10. Dez 2010, 19:47
OK dann mache ich das, Peter.

Werde dann berichten.



Gruß
Benjamin
Bepone
Inventar
#187 erstellt: 12. Dez 2010, 11:57
Hallo,

die neuen Kondensatoren sind nun eingelötet. Gegenüber den Originalen wirken sie ganz schön verloren im Grundig.

IMG_1089 (Custom)

Habe die Spalte noch mit Schaumstoff aufgefüttert, damit die Kondensatoren auch ordentlich sitzen.

IMG_1090 (Custom)


Funktioniert soweit, ich hatte nur auf dem linken Kanal etwas zu viel Gleichspannung für meinen Geschmack (knapp 30mV). Habe deshalb noch Ruhestrom und Symmetrie in beiden Kanälen neu abgeglichen.



Gruß
Benjamin
hifibastler2
Stammgast
#188 erstellt: 12. Dez 2010, 13:12
Bez. der auf dem Bild zu sehenden Sorte Ruhestrompotis ist Aufmerksamkeit geboten. Alleine durch das Austauchen dieser habe ich schon 2 V5000er vollständig geheilt.
Bepone
Inventar
#189 erstellt: 19. Feb 2013, 14:17
Hallo Allerseits,

da ich feststellen musste, dass sogut wie alle Fotos dieses Threads verschwunden sind, habe ich mich entschieden, diese neu einzubinden. Die Fotos sind bei mir noch lokal vorhanden und werden nun nach und nach richtig übers Forum hochgeladen.
Mit Hilfe der Moderation werden diese dann an die korrekten Stellen eingepflegt.

Ich hoffe, dass der Thread auf diese Weise dem ein oder anderen eine Hilfe bei seinem Grundig RTV600 ist.

Dieser Beitrag hier soll vor allem dazu dienen, dass ich diesen Thread ohne Umwege wieder selbst finden kann


Gruß
Benjamin


[Beitrag von detegg am 20. Feb 2013, 20:53 bearbeitet]
_ES_
Administrator
#193 erstellt: 02. Mrz 2013, 21:40

Mit Hilfe der Moderation werden diese dann an die korrekten Stellen eingepflegt.


Ist hiermit geschehen..

MfG

R-Type
Michael950
Ist häufiger hier
#194 erstellt: 29. Mrz 2014, 18:41
Hallo Grundig Freunde!

Ich möchte diesen Thread noch einmal beleben. Erstmal vielen, vielen Dank für das Wiedereinstellen der Fotos!!! Und nun zu meiner Frage/meinem Problem: Nachdem ich meinen RTV650 mittels Schlachtgerät und Eurer Hilfe wieder hinbekommen habe: Grundig RTV650 Ruhestromeinstellung, ist mir ein schöner RTV600 hinzugekommen. Diesen habe ich auch restauriert aber aus dem Schlachtgerät die letzte dieser anscheinend häufig defekten Dioden der Firma Eberle & Co (ECO) ausgebaut. Diese Dioden befinden sich beim RTV650/RTV600 auf der 62V Platine (ECO 9694, ECO 9791) und auf der Netzteilplatte (ECO 9476, 9478) und haben einen Gewindeanschluss. Diese Dioden wurden von der Firma Eberle für Grundig hergestellt. Durch welche neuen Dioden kann ich diese ersetzen? Wer hat sich mit dieser Problematik schon einmal auseinandergesetzt und kann mir helfen??? Zum Grundig SV200 habe ich auch noch eine Frage. Werde aber einen neuen Thread erstellen.
Viele Grüße aus dem sonnigen Köln
Michael
Monsterle
Inventar
#195 erstellt: 25. Apr 2014, 01:45
Schau mal hier:
http://english.elect...ference?ref=&page=19
Vielleicht hilft das weiter...

Gruß
Heinz
Michael950
Ist häufiger hier
#196 erstellt: 25. Apr 2014, 16:08
Hallo Heinz,
eine sehr interessante Seite, die Du da ausgegraben hast! Die haben zwar nicht die Typen für den RTV600/650 aber immerhin ECO Dioden.
Viele Grüße
Michael
wombel69
Ist häufiger hier
#197 erstellt: 03. Jan 2020, 16:49
Hallo Zusammen,
ich will diesen Thread auch noch einmal wieder beleben.

Ich repariere zur Zeit einen RTV 650 in ziemlich schlechten Zustand. Das erste was ich jetzt festgestellt habe ist, dass die 60 Volt Zenerdiode in der 56 Volt Spannungsversorgung einen Kurzschluss hat, so dass die 56 Volt zur Zeit bei nahezu 0 Volt liegen.

Hat inzwischen jemand Erfahrung, welche Diode man hier als Erstz nimmt?
Eine anschraubbare Version wie die Verbaute ECO 9791 habe ich bisher nicht finden können. Tut es hier auch eine normale Zenerdiode, die man mit einem tropfen Wärmeleitpaste am Chassis befestigt/hinbiegt?

Netzteil RTV 650

Grob nachgerechnet komme ich auf knapp 500 mW Leistung die permanent an der Diode umgesetzt werden, das finde ich für eine Luftkühlung schon etwas viel.
Die ungeregelte Spannung beträgt bei mir ca. 84 Volt, die auf ca. 61 Volt heruntergeregelt werden müssen. Der Gesamtstrom liegt bei ca. 130 mA auf der 56V-Schiene.

Gruß
Wolfgang
CarlM.
Inventar
#198 erstellt: 03. Jan 2020, 17:48
Ich komme auf sehr viel niedrigere Werte, weil ja auch die beiden Widerstände mit zusammen 3K einen wesentlichen Teil der Spannung abbauen.
Dass dies so ist, erkennt man u.a. an der Spannungsfestigkeit von 70V des Elkos in dem Strang. Ggf. hilft es auch, den Spannungswahlschalter auf 240V zu setzen.
Nimmt man noch zur Abschätzung die Leistungswerte der beiden Widerstände (0,125 und 0,33 Watt), sollten weniger als 20 mA (geschätzt zwischen 5 und 10 mA) herauskommen.

Da 60V-Zenerdioden mit 5W erhältlich sind, würde ich es damit versuchen und direkt nach dem Einbau messen. Ein einzeln kaufbarer Typ wäre 1N5371 (Mouser, Digikey).
Natürlich wäre ein Datenblatt des Originals hilfreich.


[Beitrag von CarlM. am 03. Jan 2020, 17:49 bearbeitet]
hf500
Moderator
#199 erstellt: 03. Jan 2020, 21:03
Moin,
wenn eine ueberschlaegige Rechnung ergibt, dass in der Diode 500mW umgesetzt werden, passt eine 1,3W-Diode. Eine 5W-Diode geht natuerlich auch, sie ist nicht viel groesser als eine 1,3W-Diode.
Und wenn die 60V-Diode Schluss hat, fehlt auch die 15,6V-Spannung, die mit T781 erzeugt wird. Das findet man bei Grundig haeufiger, dass Netzteile voneinander abhaengig sind.

73
Peter
wombel69
Ist häufiger hier
#200 erstellt: 03. Jan 2020, 21:25
Hallo Carl,
vielen Dank für Deine Antwort.

Mit den 130 mA habe ich die Stromaufnahme der kompletten 56 V Schiene gemeint. Wird aber auch etwas weniger sein, da die 56V ja nicht auch den Strom für die 15 V Schiene liefern muss sondern nur eine Referenzspannung, da habe ich mich vertan :hail.

Für die Zener-Diode habe ich einen Strom von knapp 8 mA berechnet:
84V - 60V = 24V, Spannugsabfall an den Widerständen R752 + R753 (2700Ω + 330Ω = 3030Ω)
24V / 3030Ω = 0,0079A
60V x 0,008A = 0,48W, Spannung an der Z-DIode x Strom durch Z-Diode

Dabei habe ich den Basistrom des Längstransistors noch nicht berücksichtigt, dadurch wird der Strom durch Zenerdiode auch noch mal etwas kleiner.

Ich wundere mich, dass bei dieser doch recht guten Kühlung die Diode überhaupt kaputt gehen konnte.

Dann werde ich das mal mit einer normalen Diode versuchen, muss ich aber auch erst bestellen.
Ich werde dann hier mal berichten, was dabei heraus kommt.

Einen Spannungswähler wie auf dem Schaltbild dargestellt habe ich übrigens am Gerät noch nicht gefunden.
An der Stelle befindet sich eine zweipolige Netzbuchse, deren zugehöriger Stecker an der Kunststoffrückwand festgenietet ist.
Schraubt man die Rückwand an, ist der Stecker mit der Buchse verbunden.

Netzanschluss RTV 650

Ich muss mir das noch genauer ansehen, wie ich das Gerät auf 240 Volt umstellen kann, was ich auf jeden Fall sinnvoll finde um die Verlustleistungen im Netzgerät weiter zu reduzieren.

Gruß Wolfgang
CarlM.
Inventar
#201 erstellt: 03. Jan 2020, 21:40
Vielleicht guckst Du einmal auf Seite 10 ("Abgleichlageplan"). Das sieht bzgl. des Spannungswählers nicht genauso aber doch sehr ähnlich aus.

Zur Diode:
Unsere Schätzungen/Rechnungen sind ja sehr ähnlich. Es hatte mich aber stutzig gemacht, in einem älteren Beitrag eines anderen Forum zu lesen, dass die Originaldiode >5W aushält. Bei Preisen unter 1 EUR würde ich deshalb zur 5W-Version greifen. Ich bin aber auch eher vorsichtig.


[Beitrag von CarlM. am 03. Jan 2020, 21:42 bearbeitet]
wombel69
Ist häufiger hier
#202 erstellt: 03. Jan 2020, 22:29
Auf dem Abgleichlageplan sitzt der Spannungswähler genau da, wo bei meinem realen Gerät die fotografierte Netzbuchse sitzt.

Ich vermute, das dass beim RTV 600 noch so war aber beim RTV 650 geändert wurde ohne den Plan anzupassen.
Im Servicemanual sieht man auch noch viele andere Baugruppen (gerade viele Leiterplatten) die mit CS 600 bezeichnet sind statt mit CS 650 oder RTV 650, ich denke da wurde manches übernommen ohne es anzupassen. Das übliche copy/paste-Problem :X.

Ich habe die kleine Leiterplatte mit der Netzbuchse gerade mal abgeschraubt, aber auch dahinter ist nicht viel zu sehen.
Ich vermute, dass man mit der kleinen Schraube oberhalb der Buchse, die Spannung von 220 V auf 115 V umstellen kann (entsprechend der Beschriftung). Ob es noch eine zusätzliche Möglichkeit gibt auf 240 Volt umzustellen, dafür muss ich wohl die Leitungen mal konzentriert zum Trafo verfolgen.


[Beitrag von wombel69 am 03. Jan 2020, 22:33 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#203 erstellt: 04. Jan 2020, 12:04
Hallo zusammen,


Ich wundere mich, dass bei dieser doch recht guten Kühlung die Diode überhaupt kaputt gehen konnte.

Die Z-Diode hat ja schon einige Jahre auf dem Buckel. Da darf eine Z-Diode schon mal auch einfach so ausfallen. Sowas altert ja auch! Allein durch das Lagern. Und auch durch die Thermozyklen.

Tauschen. 1.3W sollte reichen. Und gut ists.

Gruß
Bernhard
wombel69
Ist häufiger hier
#204 erstellt: 04. Jan 2020, 19:26
Hätte ich das letzte Woche gewusst, dann hätte ich die Diode bei Mouser mitbestellt. Jetzt muss ich erstmal noch ein bisschen sammeln, damit es sich lohnt.
Noch die anderen Zener-Dioden prüfen, vielleicht kommt noch was dazu.
Jetzt habe ich erst mal die Tasten zerlegt, reinige die Knöpfe in einem Glas mit heißem Vollwaschmittel und die vergoldeten Kontakte kommen gleich ins Ultraschallbad mit Spüli oder Bref ;).
Danach erst mal

Hat jemand noch gescannte Artikel aus der Grundig Technischen Information zum RTV 650, falls es da was gibt?

Interessant finde ich auch folgende Artikel:
TI 02 1968 RTV 600
TI 01 1971 RTV 400

Viele Grüße
Wolfgang

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