Ersatz Doppeldioden 1S2724S bei Marantz 4300

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norman0
Inventar
#1 erstellt: 19. Sep 2009, 22:48
Hallo,

Donnerstag hat sich diese Doppeldiode auf der Netzteilplatine meines Marantz 4300 spektakulär verabschiedet (Funken, brutzeln, Gestank...). Sie ist mit ihrer Schwester (1S2724R) für die Stromversorgung der vier Endstufen zuständig.

Bei besagter Diode haben beide Diodenstrecken Durchgang. Die Folge war, dass durch den hohen fließenden Strom ein Beinchen durchgebrannt ist. Dioden in dieser Bauform gibt es soweit ich weiß nicht mehr.
Gibt es dafür adäquaten Ersatz? Für welchen Strom sind die denn ausgelegt?
Bei AudioKarma habe ich gelesen, dass jemand beide Dioden durch einen Brückengleichrichter (35A) ersetzt hat. Das sagt mir aber nicht so zu, weil ich das Layout ändern müsste...
norman0
Inventar
#2 erstellt: 19. Sep 2009, 23:04
Ich habe gerade bei RS die zwei Doppeldioden gefunden: gemeinsame Anode, gemeinsame Kathode. Würden die passen oder sind die z zu schwach?
norman0
Inventar
#3 erstellt: 19. Sep 2009, 23:17
Das einzige, was ich über die 1S2724 gefunden habe ist das hier. Damit sollten doch die Dioden von RS passen?


[Beitrag von norman0 am 19. Sep 2009, 23:18 bearbeitet]
pelowski
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 20. Sep 2009, 00:25
Hallo norman,

die MUR1620CTR sollte passen. Sicherheitshalber solltest Du prüfen, ob der Tod der Diode nicht ein Folgeschaden war (meine damit, dass es ja möglich wäre, dass z.B. zuerst ein Elko Kurzschluss bekommen hat).

Grüße - Manfred
errorlogin
Inventar
#5 erstellt: 20. Sep 2009, 01:52

norman0 schrieb:

Bei AudioKarma habe ich gelesen, dass jemand beide Dioden durch einen Brückengleichrichter (35A) ersetzt hat. Das sagt mir aber nicht so zu, weil ich das Layout ändern müsste...


Ich glaube, bei AK reden die aber von anderen Dioden, nämlich von den im schwarzen Plastikgehäuse untergebrachten "Doppeldioden" die Du hier schon ersetzt direkt hinter der Sicherung siehst. (man sieht noch die Schmauchspuren am schwarzen Metall.)

Tut mir leid für Dich und Deinen 4300.



[Beitrag von errorlogin am 20. Sep 2009, 01:53 bearbeitet]
cmoss
Inventar
#6 erstellt: 20. Sep 2009, 10:28
Hallo,

nachdem die Doppeldiode aus zwei Einzeldioden besteht, könntest Du ganz einfach an jeden der Kühlkörper 2 kräftige 10A Dioden mit der entsprechenden Spannungsfestigkeit (200V werden wohl nicht anliegen) montieren. Wäre zugegeben nicht ganz originalgetreu aber der Zweck der Doppeldiode in einer Gleichrichterbrücke erschließt sich mit eh nicht ganz.

Ich hätte aber auch den Verdacht, daß die Dioden als Folgeschaden w.o. gegeben haben, weil, so wie das aussieht und wie die gekühlt sind, mußten sie ein ewiges Leben haben.

Gruß
Claus

p.s. Ziemlich heftige Bildgröße, das Foto, 600x800 hätte auch gereicht
norman0
Inventar
#7 erstellt: 20. Sep 2009, 11:45

errorlogin schrieb:

norman0 schrieb:

Bei AudioKarma habe ich gelesen, dass jemand beide Dioden durch einen Brückengleichrichter (35A) ersetzt hat. Das sagt mir aber nicht so zu, weil ich das Layout ändern müsste...


Ich glaube, bei AK reden die aber von anderen Dioden, nämlich von den im schwarzen Plastikgehäuse untergebrachten "Doppeldioden" die Du hier schon ersetzt direkt hinter der Sicherung siehst. (man sieht noch die Schmauchspuren am schwarzen Metall.)

Tut mir leid für Dich und Deinen 4300.

:prost


Danke für die Anteilname In Posting 13 wird über die beiden dicken Dioden geschrieben.


pelowski schrieb:
Sicherheitshalber solltest Du prüfen, ob der Tod der Diode nicht ein Folgeschaden war (meine damit, dass es ja möglich wäre, dass z.B. zuerst ein Elko Kurzschluss bekommen hat).

Das mit dem Folgeschaden habe ich mir auch schon überlegt. Also habe ich die Zuleitungen zur Endstufe direkt an der Netzteilplatine abgeklemmt. Dort habe ich dann mein Labornetzteil angeschlossen. Dieses habe ich dann auf 2*20V, 1A gestellt. Die Endatufe lief damit einwandfrei. Das Originalnetzteil liefert 2*40V. Es kann also kein Fehler nach den Dioden vorliegen (Ladeelkos, Endstufen).
Die Diode ist beim Einschalten durchgebrannt, wahrscheinlich hat der hohe Ladestrom der Elkos die Diode gekillt, sollte aber eigentlich nicht passieren.
Auf der Netzteilplatine sind noch ein paar Keramikkondensatoren vorhanden. Die werde ich noch prüfen.
norman0
Inventar
#8 erstellt: 21. Sep 2009, 09:32
Ich habe gestern Abend noch die Keramikkondensatoren kontrolliert. Die sind in Ordnung. Dabei ist mir aufgefallen, dass ein Stück Leiterbahn auch abgebrannt ist. Also hat bei einem Strang der Diode das Anschlussbeinchen und beim anderen Strang die Leiterbahn als "Sicherung" fungiert. Ich möchte ja nicht wissen wie hoch der Strom war, der dort geflossen ist, damit das passiert
Die Doppeldioden von RS habe ich bestellt.
Kann es sein, dass so eine Diode spontan durchbrennt? Oder liegt vielleicht doch ein Folgefehler vor (aber eigentlich war ja mit dem Labornetzteil alles in Ordnung)?
pelowski
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 21. Sep 2009, 09:47
Hallo Norman,


Kann es sein, dass so eine Diode spontan durchbrennt?


Ja, kommt - wenn auch selten - vor.


Oder liegt vielleicht doch ein Folgefehler vor (aber eigentlich war ja mit dem Labornetzteil alles in Ordnung)?


Also, wenn Du das Labor-NT direkt hinter den Dioden angeklemmt hast, sodass alle BT im Strompfad liegen,
die auch original hinter den Dioden sind - unwahrscheinlich.

"Ausgeschlossen" habe ich nur darum nicht geschrieben, weil eine gerige Unsicherheit der geringeren Spannung wegen existiert.

Grüße - Manfred
norman0
Inventar
#10 erstellt: 21. Sep 2009, 10:07
Ok, dann lag ich ja schon mal nicht Falsch mit meiner Annahme. Wenn die Dioden da sind werde ich sie mal einbauen und den Receiver langsam hochfahren. Da ich keinen regelbaren Trenntrafo besitze kann ich ihn doch mit einer Glühlampe, zwecks Strombegrenzung, in Reihe schalten (habe ich hier mal irgendwo gelesen)? Wieviel Watt sollte die den haben?
norman0
Inventar
#11 erstellt: 22. Sep 2009, 09:12
Irgendwie bin ich mir noch unsicher mit den Dioden. Laut diesem Datenblatt haben die originalen Dioden 5A. Jetzt habe ich mal ein bisschen gerechnet:

Die maximale Leistungsaufnahme beträgt primär-seitig 650W (laut Typenschild). Ich gehe davon aus, dass diese Leistung fast komplett von den Endstufen benötigt wird. Also rechne ich mit 600W max Leistungsumsatz in den Endstufen / Lautsprechern. Die Ausgangsspannung des Trafos beträgt 2*35Veff. Das bedeutet, dass durch jede Diode maximal 8,6A fließt.

Wie passt das mit den 5A der original Dioden zusammen? Ist in dem Datenblatt eventuell ein Fehler oder habe ich mich verrechnet? Bin für Eure Hilfe sehr dankbar.
PBienlein
Inventar
#12 erstellt: 22. Sep 2009, 09:49
Hallo Norman,


Das bedeutet, dass durch jede Diode maximal 8,6A fließt.


im Prinzip richtig, aber es wird ja nur eine Halbwelle gleichgerichtet. Im ungünstigsten Falle also:

650 / 70 = 9,3 / 2 = 4,6 und damit ausreichend.

Das ist jedoch reine Vermutung von mir, da ich das Schaltbild des NTs nicht kenne.

Gruß

PBienlein
norman0
Inventar
#13 erstellt: 22. Sep 2009, 10:05
Schaltplan

Es geht um die Dioden H812 und H813. Diese sind als Brückengleichrichter verschaltet. An der AC Seite des Gleichrichters liegen 2*35V, also 70V an. Die Mittelanzapfung des Trafos ist die gemeinsame Masse. Die eine Doppeldiode erzeugt also die positive Spannung, die andere die negative.


[Beitrag von norman0 am 22. Sep 2009, 10:08 bearbeitet]
PBienlein
Inventar
#14 erstellt: 22. Sep 2009, 10:32
Hallo Norman,

genau so hatte ich mir das vorgestellt. Jede Halbdiode hat eine Stromfestigkeit von 5 A. Da nur eine Halbwelle gleichgerichtet wird, ist sie ausreichend dimensioniert.

Gruß

PBienlein
norman0
Inventar
#15 erstellt: 22. Sep 2009, 10:43
Danke PBienlein. Auf die Halbwelle hätte ich eigentlich selbst kommen müssen (wozu habe ich das damals studiert ).
Jetzt bin ich aber erst mal beruhigt. Die neuen 8A Dioden passen also. Wenn ich sie verbaut habe (sollten heute per Post kommen), werde ich hier berichten.
Vielen Dank Euch allen.
norman0
Inventar
#16 erstellt: 23. Sep 2009, 10:06
Habe die neuen Dioden (MUR1620CT / MUR1620CTR) gestern Abend eingebaut:



Sie passen ohne Anpassungen am Layout.

Der Marantz funktioniert jetzt wieder, es gibt also keinen Folgeschaden
Vielen Dank Euch allen
pelowski
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 23. Sep 2009, 20:31

Der Marantz funktioniert jetzt wieder, es gibt also keinen Folgeschaden


Sehr schön - freut mich für dich!

Grüße - Manfred
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