Grundig MXV 100 / MA 100

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findus_75
Neuling
#1 erstellt: 31. Jan 2010, 12:39
Hallo zusammen,
ich habe mir vor kurzem die beiden Geräte zugelegt.
Dass sie nicht ohne Probleme sind, war mir klar. Aber leider komme ich mit meinem Anfängerwissen nicht wirklich weiter bei der Behebung der mittlerweile zu Tage getretenen Probleme.

MXV 100
Das Gerät wurde schon einmal bearbeitet, man sieht Lötspuren. Welche Bauteile genau gewechselt wurden habe ich noch nicht im einzelnen überprüft.
Das eigentliche Problem besteht aber in der defekten mechanischen Übertragung vom Quellenwahl-Drehknopf zum eigentlichen Schalter. Dieses (auch bei anderen grundig-Geräten verbaute Teil, z.B. A 9000) besteht aus einem dünnen Stahlstreifen, der in einer blauen Kunststoffführung läuft. Der Blechstreifen ist leider gebrochen, Ursache wird ein schwergängiger Quellenschalter in Verbindung mit einem unsensiblen Vorbesitzer gewesen sein. Dieses Bauteil ist hier zu sehen.
Hat jemand das vielleicht noch jemand herumliegen, vielleicht aus einem ausgeschlachteten Gerät? Das wäre wirklich prima.

MA 100
Auch dieses Gerät wurde schon einmal überarbeitet. Diverse Lötstellen zeigen dies, außerdem bin ich mir nicht sicher ob die Bestückung noch dem Original entspricht.
Hier mal ein Bild der Endstufe..
Beide Endstufen sehen gleich aus, Lötstellen und Bauteile sind identisch.
Bei der ersten Probe mit Zimmerlautstärke war alles gut.
Dann habe ich aber mal etwas weiter aufgedreht.
Der rechte Kanal verzerrt bei größeren Lautstärken deutlich.
Als erste Maßnahme habe ich die Kontakte vom Lautsprecherrelais gesäubert, und die Anschlüsse der Lautsprecherbuchsen nachgelötet(war sichtbar nötig bei den oberen Anschlüssen für No.1).
Leider ohne Besserung.
Was nun? Kondensatoren austauschen?

Über Ratschläge würde ich mich sehr freuen.
bukongahelas
Inventar
#2 erstellt: 01. Feb 2010, 00:18
Scheinbar hat jemand schon einen Endtransistor erneuert,
ist das bei beiden Endstufen gleich ?
Ich würde die richtigen Transistoren einbauen, alle Elkos
erneuern, alle Lötstellen nachlöten.
Das Ruhestrompoti reinigen oder erneuern und den Ruhestrom korrekt einstellen.
bukongajelas
Bertl100
Inventar
#3 erstellt: 01. Feb 2010, 00:32
Hallo,


Scheinbar hat jemand schon einen Endtransistor erneuert,

Weil nicht beide dasselbe Gehäuse haben?
Das ist aber die normale Bestückung im MA100! Einmal TO218, einmal TO220!

Gruß
Bernhard
bukongahelas
Inventar
#4 erstellt: 01. Feb 2010, 03:50
Deshalb fragte ich ja:
Scheinbar hat jemand schon einen Endtransistor erneuert,
ist das bei beiden Endstufen gleich ?
bukongahelas
findus_75
Neuling
#5 erstellt: 01. Feb 2010, 08:37
Ja, ist bei beiden Endtufen gleich.
Auch die Lötspuren zeigen bei beiden Endstufen das gleiche Bild: Alles fünf Transistoren am Kühler sind nachgelötet oder getauscht, sowie die Kondensatoren C205 und C105 (220µF/16V/85°).

edit
hab gerade die Transistoren beguckt:
T211/111 BD135
T214/114 BD441G
T215/115 BD442G
T216/116 BD745G
T217/117 BD908G


[Beitrag von findus_75 am 01. Feb 2010, 20:28 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#6 erstellt: 02. Feb 2010, 21:43
Hallo,

klingt aber schon original!

Diese Steckkontakte von den Endstufenmodulen sind auch ok?

Gruß
Bernhard
findus_75
Neuling
#7 erstellt: 02. Feb 2010, 22:11
Die Steckkontakte sehen gut aus, die Lötstellen sind ok, voller Durchgang (mit Ohm-Meter).
Bertl100
Inventar
#8 erstellt: 02. Feb 2010, 22:50
Hallo,

für mich bedeuten Verzerrungen bei höheren Lautstärken, dass die Endstufe nicht genügend Strom liefern kann.
Das kann natürlich verschiedene Ursachen haben.
Als erstes könnte man mal die beiden großen Widerstände (verdeckt von den Blechen im Endstufenmodul) nachmessen, ob die noch den richtigen Wert haben. Weiß den Wert jetzt nicht auswendig, werden wohl 0.47 oder 0.22Ohm sein.
Wenn du was um 1Ohm oder drunter misst, dann sind sie sicher ok.

Die Stromversorgung für das betroffene Endstufenmodel (also + und - 30V?), wird die über weitere Steckkontakte geführt?
Ich würde die Kontaktfedern der Steckkontakte, die Strom führen trotzdem mal vorsichtig etwas nachbiegen.

Die weinroten Elkos auf der Endstufenplatine sind auch generell anfällig. Sie sehen zwar noch gut aus (kein Bart oben drauf, oder feine Risse), aber nach knapp 30 Jahren auf alle Fälle Ausfallkandidaten.

Kapazitätsmessgerät hast du nicht? Du kannst die roten Plastikelko aber eigentlich ungeprüft tauschen. Irgendwann sind die ohnehin ausgetrocknet.

Passt das linke Endstufenmodul auch rechts (u.u.)?
Dann könntest du mal beide gegeneinander tauschen testweise.
Edit: sind nicht gleich :-(

Die Drähte der hochstehenden Widerstände berühren einandern nirgends? Oder nirgends die Kühlbleche/-körper?

Gruß
Bernhard
findus_75
Neuling
#9 erstellt: 03. Feb 2010, 22:16
Hallo Bernhard,

erstmal vielen Dank für die hilfreichen Beiträge.

Zu deinen Fragen:
Die Widerstände haben beide 0,7 Ohm, wären also demnach ok.

Die roten Elkos C114/117/214/217 haben bei genauer Betrachtung Risse auf dem Deckel, die werde ich also tauschen.

Die Steckontakte habe ich soweit wie möglich gereinigt, sahen aber gut aus.

Die Bauteile stehen alle sittsam aleine da, daran kann es auch nicht liegen.

Also werde ich am Wochenende die Elkos tauschen und mir die Lötstellen mal vornehmen, und dann weitersehen.
Ich werde mich melden.
findus_75
Neuling
#10 erstellt: 05. Feb 2010, 20:58
Noch etwas ist mir aufgefallen, evtl. ist das für die Eingrenzung des Fehlers wichtig:
Heute habe ich versucht, den Ruhestrom einzustellen. Laut Schaltplan soll dieser 30mV betragen.
Der linke (gute) Kanal hat aber 600mV (Regelbereich 460-730mV), der rechte (schlechte) Kanal hat 5mV (Regelbereich3-5,8mV.

Ich werde morgen die roten 47µF-Roederstein-Elkos tauschen, und danach mal weiterschauen.
hifibastler2
Stammgast
#11 erstellt: 05. Feb 2010, 21:05
Die 600mA Ruhestrom sind wahnsinnig hoch. Aufpassen, daß die Endtufe nicht abraucht, an sich müßten die Kühlbleche dort sehr heiss werden. Am Besten nach Elkotausch erst mal 60 Watt Glühbirne vorschalten.
Bertl100
Inventar
#12 erstellt: 05. Feb 2010, 23:00
Hallo,

ja, bei 600mA besteht akute Gefahr, dass relativ schnell was abbrennt! Also Vorsicht!

Jetzt tausch mal die Elkos. Ansonsten mußt du halt wirklich alle Bauteile auf den Endstufen mal durchmessen. Am besten/einfachsten vergleichend mit denen des anderen Kanals!

Gruß
Bernhard
findus_75
Neuling
#13 erstellt: 07. Feb 2010, 22:08
Zwischenergebnis:
Die beiden ROE-Elkos sind getauscht, hatten beide 60µF.
Die neuen haben 47µF, im Klang keine Änderung.
Daran lag es also nicht.
Anschließend habe ich die Spannungen gemessen, soweit es ging (also nicht bei 1kHz).
Alles ok, nennenswerte Abweichung nur bei T214/T215 sowie auf der anderen Platine T114/T115. Hier wurden jeweils 1,76V gemessen, Soll 2,1V. Alles anderen Messpunkte lagen max. 0,2V vom Soll.
Aber:
Bei dem dicken C902 (22.000µF) passt irgendetwas nicht.
Ich kann nicht erkennen, an welchem Pin die Spannung gemessen werden soll, deshalb habe ich mal ein Bild gemacht (nicht von meinem MA 100, der Akku von der Kamera war platt).
Folgende Spannungen wurden gemessen, jeweils mit dem Minus vom Messgerät an Masse:
an C 901
Punkt 1: 32,2V
Punkt 2: ~0,45V
Punkt 3: ~0,4V
Punkt 4: ~0,4V

an C902:
Punkt 5: 0,0V
Punkt 6: -11,8V
Punkt 7: -12V
Punkt 8: -11,8V

Der Trafo hat sekundär 48V.

hier das Bild mit den Messpunkten:
http://farm3.static.flickr.com/2775/4337665271_44a57ae8f9_o.jpg
audiophilanthrop
Inventar
#14 erstellt: 07. Feb 2010, 22:36
Also, entweder eine der Gleichrichterdioden hat einen Schuß, oder irgendeiner von T117/217/115/215 (bzw. D109/D209) macht Mist und zieht die Negativ-Supply runter. Zum letzteren würde passen, daß offenbar die Ruhestromregelung den Strom schon ganz zurückfährt. Dioden prüfen und U_be nachmessen.


[Beitrag von audiophilanthrop am 07. Feb 2010, 22:39 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#15 erstellt: 07. Feb 2010, 22:58
Hallo,

die beiden Elkos haben je 5 Anschlüsse!
Du hast auf dem Bild auch nur je 4 markiert.

Hier die belegten Pins:


Und zwar sind jeweils nur der linke (also 1 und 5) belegt, sowie jeweils der zusätzliche, von Dir nicht gemessene Pin.

An dem ganz rechten dürften auch die -32V anliegen!
Die Leitung kommt offenbar vom Gleichrichter.

-> vermutlich alles ganz normal.

Die restlichen Pins sind alle unbelegt. Die daran messbaren Spannungen sind nichtssagend. Die kommen irgendwie aus dem inneren des Elkos.

Gruß
Bernhard


[Beitrag von Bertl100 am 07. Feb 2010, 22:59 bearbeitet]
findus_75
Neuling
#16 erstellt: 08. Feb 2010, 22:11
Nochmal gemessen nach dem Bild von Bernhard.
Alles ok, Spannung jeweils 32,5V.

Und jetzt?
Anscheinend ist doch alles ok.
Das einzige, was nicht passt sind die Spannungen für die Einstellung des Ruhestroms.
Naja, und das Verzerren des einen Kanals ...
Was soll ich tun?


[Beitrag von findus_75 am 08. Feb 2010, 22:15 bearbeitet]
hifibastler2
Stammgast
#17 erstellt: 09. Feb 2010, 00:15
Wenn der völlig abartig erhöhte Ruhestrom in dem klirrenden Kanal ist, so würde ich da weiter fahnden. So könnte z.B. ein defekter Emitterwiderstand auch einen zu hohen Ruhestrom nur vorgaukeln.
audiophilanthrop
Inventar
#18 erstellt: 09. Feb 2010, 00:41

hifibastler2 schrieb:
Wenn der völlig abartig erhöhte Ruhestrom in dem klirrenden Kanal ist, so würde ich da weiter fahnden. So könnte z.B. ein defekter Emitterwiderstand auch einen zu hohen Ruhestrom nur vorgaukeln.

Das klingt plausibel und sollte in einer Minute festzustellen sein, Auslöten wäre bei der Größenordnung nicht notwendig. Das soll aber schon der "gute" Kanal sein... Fragt sich noch, wieso der andere so wenig Ruhestrom hat.
findus_75
Neuling
#19 erstellt: 09. Feb 2010, 08:54
Guten Morgen,
leider hat der schlechte Kanal die geringe Spannung von 5mV.
Der gute Kanal hat 300mV.
Den Ruhestrom selbst kann ich nicht messen, der wird über die Spannung an den Punkten X und Y eingestellt.
Bertl100
Inventar
#20 erstellt: 09. Feb 2010, 12:16
Hallo,


Zu deinen Fragen:
Die Widerstände haben beide 0,7 Ohm, wären also demnach ok.

... Die Emitterwiderstände wurden schon nachgemessen!

Gruß
Bernhard
findus_75
Neuling
#21 erstellt: 11. Feb 2010, 14:15
Leider nichts neues ...

Ich muss mal ein paar Tage pausieren, ich melde mich wenn es Neuigkeiten gibt.

Erst einmal vielen Dank für die Tipps!
Mattai
Stammgast
#22 erstellt: 07. Okt 2010, 01:13
Hallo liebe MA-100 Kenner,

ich habe beschlossen diesen Beitrag für meine MA-100 Fragestunde zu entern anstatt einen neuen Aufzumachen.

Der Titel sollte wohl heissen
"Einem Geschenkten Gaul schau genau ins Maul".

Zum Hintergrund: ich habe einen MA-100 zugeschanz bekommen, der irgendwie aber 'nicht tat'.

Zum Hintergrund 2: ich habe nicht Elektrotechnik studiert oder sonstwie mit Elektronik zu tun - aber ich kann genau arbeiten und logisch denken. So schafft man es dann auch mal nen kleinen Bauplan nachzulöten, oder wie im diesem Fall einen Vorverstärker auseinanderzunehmen und 'mal zu schauen' was da drin los ist.

Das schon von Aussen augenfällige Problem: der Ein-/Automatikschalter hakt, bzw ist kaputt und springt nicht raus.

Ansonsten leuchtet das Stromlämpchen - aber bei angeschlossenem Vorverstärker tut sich nichts (Yamaha CR-600 zweckentfremdet).

Beim Öffnen des Gerätes eine kleine Überraschnung:
Der Vorbesitzer hat eine Nachricht hinterlassen ;).

Ich dachte eingangs evtl. wurden Teile ersetzt, und die Originale vorsichtshalber für den nächsten Bastler aufgehoben.

[bild zettel2]

Ich habe mich also an diesem 'idiotensicheren' Platinenlayoutplan mit messpunkten entlanggehandelt.

Die Endstufenplatten wurden wie gefordert mit den 32V versorgt (auch ich hab einfach bei Netzspannung gemessen - ohne 1KHz).

Es war nicht ganz einfach das Teil genügend auseinanderzunehmen um an alle Messpunkte ranzukommen.
Man merkt die Kompaktheit im Inneren doch sehr deutlich.

Nachd em Abschrauben der Kühlkörper die nächste Überraschung:
Die Umschaltplatte war im Bereich des Lautstärkepotis angebrochen. Ob das von Aussen passier tist oder beim Unsachgemäßen Einbau weiss ich nicht.

Die Kontakte der Anschlüsse schienen in Ordnung und die Bauteile sahen auch nicht defekt aus.
Das einzige war die defekte Leiterbahn - wie ich dem Bauplan entnehmen konnte "+Z", wohl so etwas wie dem 'Sicherungssignal'? Zumindest laufen auch alle anderen Sicherungen zu zu diesem +Z.

Also: rechter Kanal ausgebaut und auf die russische Art 'repariert'.

Dabei die nächste Überraschung:
Jemand hat sich die Mühe gemacht alle Transistoren des rechten Kanals auszulöten und die unbestückte Platine WIEDER EINZUBAUEN.

Hier schließt sich der Kreis zu den Vorgänger-Posts,
denn auch ei mir ist auf dem rechten Kanal an den transistoren gelötet worden, wie man an der Unterseite sehen kann.

Folgende Bestückung ist eingebaut:

T111 - BD135 (o)
T114 - BD441G (o)
T115 - BD440G (x)
T116 - BD745C (x)
T117 - BD910G (x)

Die mit (x) markierten decken sich nicht mit der im obigeren Beitrag genannten Bestückung.

War diese Original? Welches sind die originalen Transistoren? Ich frage, denn in dem Schaltplan den ich habe steht:

T111 = BD135/16 ; T114 = GD441 ; T115 = GD442 ;
T116 = G745B ; T117 = GD910

Bzw noch anders gefragt: wo kaufe ich die - und wenn es die benötigten Modelle nicht gibt (Was bei dem Alter zu vermuten ist) - welche kaufe ich nach??

ich muss komplett die rechte Kanal-Platine neu bestücken.
Macht es da Sinn die linke Seite mit gleichen neuen Teilen auszustatten, damit die gleich sind?


SO - viel Text.
Ich hoffe jemand kann mir helfen!
Denn zum Wegwerfen ist mir das Teil viel zu schade.

EDIT: meine Kamera will grad nciht - also folgen Bilder noch.

Vielen Dank und ahoi,
Mattai

PS: Falls hier andere Reapierer hereinstoplen sollten und interessiert sind poste ich eine Serviceanleitung, die ich im Netz gefunden habe
Mattai
Stammgast
#23 erstellt: 07. Okt 2010, 12:18
Kleiner Nachtrag:

Ich habe wohl gestern zu später Abendstunde beim Durchmessen
was falsch gemacht, denn seither sind die Sicherungen S1 & S2 draussen, wenn ich die Endstufe MIT der komplett bestückten Linken Endstufenplatine anschalte.

Ich meine mich zu erinnern, dass ich Einstellungen am Ruhestrohm-Potentiometer vorgenommen habe, da dieses keine 30mV Differenz zwischen Y und X bewirkt hat.

Kann es sein, dass sich durch eine falsche Potieinstellung die Sicherung verabschiedet?
Ungeschickterweise kann ich die Platine nur im eingebautem Zustand vermessen (Kein Labornetzteil hier). Also kann ich die Spannungen nicht messen, wenn die SIcherung dauernd rausfliegt.

Zum Glück hab ich gleich einen 10erpack gekauft

Danke für Hilfe,
Mattai
Bertl100
Inventar
#24 erstellt: 07. Okt 2010, 13:37
Au weh!

Eigentlich deuten fliegende Sicherungen auf eine defekte Endstufe hin! Hast du denn beim Zusammenbau alles richtig gemacht? Wie schnell kommt denn die Sicherung?
Ein falsch eingestelltes Ruhestrompoti läßt die Sicherung normal nicht sofort kommen, oder gar.

Gruß
Bernhard
Mattai
Stammgast
#25 erstellt: 07. Okt 2010, 13:59
Hallo Bernhardt,

schön von Dir zu lesen.
Ich sitze gerade vor PC und der ganzen Bastelei und wollte mich gerade einlesen, wie man Transistoren vermisst.
Vielleicht hab ich da beim Messen etwas kurzgeschlossen was nicht sollte?

Wenn ich das Gerät OHNE Endstufenplatine starte bleiben die Sicherungen drin.
Wenn ich die Linke eingbaut habe und einschalte brennt die sofort durch (<3s)

Hast Du eine Idee?
Ich habe wie gesagt wenig Ahnung von Elektrotechnik.
Nach Anweisung messen und Löten - dazu reichts ;).

Edit: ich hab den Einstellpoti vom linken Kanal gemessen und den rechten analog eingestellt - sollte also so sein wie vorher (nur mit Kontaktspray)

Schönen Gruß,
Mattai


[Beitrag von Mattai am 07. Okt 2010, 14:00 bearbeitet]
Mattai
Stammgast
#26 erstellt: 07. Okt 2010, 14:08
Und nur die etwas unwissende Frage hinterher:

Wenn ich die Endstufenplatine durchmessen wöllte - und sie eben nicht am Netzeil des MA-100 betreiben kann, weil die Sicherungen rausfliegen - benötige ich demnach ein Labornetzeil?

Das müsste ja +32V und -32V liefern können.
Die Supergünstigen hören bei 15V auf, die nächstgünstigsten bei 30V. Kommt man damit irgendwohin? Oder brauche ich gar >60V (weil -30 bis +30?)

Ahoi,
Mattai
Mattai
Stammgast
#27 erstellt: 07. Okt 2010, 14:58
So, ich habe gerade nach dieser Anleitung die Transistoren geprüft.
http://www.hobby-bastelecke.de/halbleiter/transistor_pruef.htm

Ich weiss nicht, in welchens ich 'hochohmig' und 'niederohmig' bewegen sollten, aber der T117 und der T116 hatten in keiner Prüfstellung einen Widerstand (Durchgang).
T115, T111 und T114 haben zwar je nach Messung Widerstand oder nicht - aber der Tabelle nach sind sie auch hinüber.

Ich weiss nicht ob das reicht um die Sicherung rausfliegen zu lassen.

Nun die alte Frage: was bestelle ich bei Conrad/Reichelt woauchimmer nach?
Bei Reichelt gibt es BD-Transistoren mit gleichen "Nummern", aber manchmal anderen Endungen (z.B. BD745C).

Kann man bei gleicher Nummer vom gleichen Typ ausgehen und 1:1 austauschen?

Oder muss ich mir jetzt die Daten der Originaltransistoren zusammenrecherchieren und schauen, dass die Werte beim Ersatz gleich sind?

Fragen über Fragen.
Manchmal hätte man doch was anderes studieren sollen.

AHio
Mattai
hf500
Moderator
#28 erstellt: 07. Okt 2010, 22:15
Moin,
Transistoren mit dem Ohmmeter messen, ist zwar nett, aber extrem von dem Messinstrument abhaengig.

Bei Dir scheint es nicht zu gehen, hat das Ding auch einen Diodentestbereich? Damit misst man die Flusspannung der PN-Uebergsaenge bei meist 1mA Messtrom. Bei Siliziumhalbleitern wie diesen hier muss es 0,6-0,7V anzeigen, dann ist der Uebergang erstmal ok.
(Germanium und Schottky 0,2-0,3V)

Bei BDxxx Transistoren zeigt der nachgestellte Buchstabe auf die Spannungsfestigkeit. Ein "C" ist meist der hoechste Wert, genaueres dazu sagt das Datenblatt oder eine Tabelle.
Wenn das Original ein "B" hat und man baut "C" ein, ist das also vollkommen in Ordnung.

Bei Kleinsignaltransistoren, also z.B. BC549, bedeutet der nachgestellte Buchstabe die Stromverstaerkungsgruppe. Ein "C" also eine hoehere Stromverstaerkung als ein "B".

73
Peter
Mattai
Stammgast
#29 erstellt: 07. Okt 2010, 23:14
Mein Messgerät hat hier sogar einen kleinen runden sockel mit löchern und die aufschrift "C E B" und PNP / NPN läst mich schließen ich könnte die Transistoren dort vermessen.

Leider sind die ja noch eingebaut und die Beinchen eh zu dick. Muss ich mir mal kleine Testkabel basteln morgen - und die Gebrauchsanweisung des Mesgerätes lesen, damit ich weiss wie ich das ergenis interpretieren muss.

Danke vorerst,
Mattai
hf500
Moderator
#30 erstellt: 07. Okt 2010, 23:21
Moin,
ein Adapterkabel mit Krokoklemmen gab es damals beim Monacor DMT2000 dazu. Dafuer kostete das Messgeraet, dessen Ausstattung man heute fuer 10,-€ bekommen kann, damals 200,-DM ;-)

Der Transistortester zeigt die Stromverstaerkung bei typ. 1mA Kollektorstrom an.
Es sollte aber noch einen Messbereich geben, der mit einem Diodensymbol gekennzeichnet ist, meist beim Widerstandsmessbereich angesiedelt.

73
Peter
Bertl100
Inventar
#31 erstellt: 07. Okt 2010, 23:39
Hallo beisammen,

nochmal zu den Transistoren:


T111 - BD135 (o)
T114 - BD441G (o)
T115 - BD440G (x)
T116 - BD745C (x)
T117 - BD910G (x)


BD441/BD442 gibts beim Conrad. Nicht BD440 bestellen, der hält (ohne die Grundig Selektierung nur 60V statt 80V aus!).
BD745C ist heute fast nur noch im TO3P Gehäuse erhältlich.
Nimm den TIP35C (Conrad, ONsemi oder St egal, beides große Markenhersteller). Der ist im TO218 Gehäuse, so der alte BD745. Und funktioniert prima.
BD910 gibts auch dort von ST.

Du siehst, in dem Fall ist Conrad eine gute Adresse. Hat lauter Markenware.

Beim BD135-16 hat Conrad nur einen BD135, nimm auch hier den von ST.
Im Original von Grundig meine ich mich zu erinnern, dass Grundig BD135-16 ausschließlich von Valvo an dieser Stelle verbaut hat. Valvo wäre heute NXP (dazwischen mal Philips). Ob aber die heutigen BD135 von NXP mit denen von Valvo von 1982 noch irgendwas zu tun haben, wage ich zu bezweifeln!

Ich hoffe, das hilft Dir etwas weiter!!

Gruß
Bernhard
Mattai
Stammgast
#32 erstellt: 08. Okt 2010, 10:19
Hallo Bernhardt,

das hilft mir schon SUPER weiter!!
Ich habe noch gestern mal aufs geratewohl bei Reichelt bestellt (weil ich von denen eh was gebraucht hab) und werde heute den von Dir erwähnten BD442 und den TIP35C bei Condrad holen.

Noch eine Frage: ich sehe an der Platine dass auch an den Widerständen R152 und R153 gelötet wurde.

Laut Plan sollten die 7W und 0,22 Ohm haben.
Leider misst mein Multimeter minimal im 100er-Bereich und bekomme da keinen Widerstandswert gemessen.

Sollte man die auch austauschen, wenn die schon mal ersetzt wurden?
und auch wieder die gleiche Frag nach der Bestellauswhal.
Conrad hat nur 5W oder 11W-Drahtwiderstände....

ein optimistisches Ahoi,
Mattai


[Beitrag von Mattai am 08. Okt 2010, 10:23 bearbeitet]
hf500
Moderator
#33 erstellt: 08. Okt 2010, 17:38
Moin,
wenn die Drahtwiderstaende ihren Wert veraendert haben, dann sind sie meist durchgebrannt und das sieht man ihnen auch fast immer an. Eine so grobe Ueberlastung hinterlaesst Spuren ;-)

Die 0,2 Ohm koennen fast immer irgendwie noch aufgeloest werden, fuer eine orientierende Messung reicht es:
Messpitzen kurzschliessen, angezeigten Wert merken.
Widerstand messen, Differenz bilden.

73
Peter
Bertl100
Inventar
#34 erstellt: 08. Okt 2010, 19:20
Hallo,

klar, wenn die kaputt sind, müssen sie getauscht werden.
Ist auch gut möglich.

Leider sind die 7W Typen nicht mehr wirklich gut erhältlich. Die alten dürften von Vitrohm sein. Zumindest sind sie das im A5000. Und die bekam ich (stehend) vor kurzem nicht mehr. Wenn die Bauform auch hier recht genau passen muß, mußt du wohl etwas auf die Suche im Netz gehen.

Gruß
Bernhard
Mattai
Stammgast
#35 erstellt: 08. Okt 2010, 20:04
Bernhardt,

nur mal für nen Halblaien wie mich:
So ein Drahwiderstand geht kaputt, wenn erüberhitzt und der Draht durchbrennt? Analog zu einer Sicherung?

Ich kann wie gesagt keine Widerstände im MilliOhmbereich messen. Mein Lutimeter hat al feinste auflösung ne 100.
Die Werte die ich bekomm schwanken daher sehr und sehen nicht verlässlich aus (000,8 und sowas)

Was anderes:
Bei mir waren zwischen einigen Transistoren den Kühlkörper so eine Art Folie. Ich vermute mal die soll verhindern dass da Strom fließt?
Wie wirkt sich diese auf das Wärmeleitverhalten aus?
Mein Vorgänger hat sowohl zwischen Folie und Kühlkörper sowie Folie und Transistor ziemlich 'satt' aufgetragen.

Auf dem bau würde man 'im Mörtebett' sagen.
Vom PC kenne ich es aber so, dass eine zu dicke Schicht wieder Wärmeübergang verhindert und man nur ganz dünn auftragen soll.
Hier also auch?
Und tuts statt der Folie auch irgendeine andere?
Mir sind nämlich 2 der kleinen, gelochten Folien zerbrochen.
Entweder ich leg die Teile einfach nebeneneinander drunter,
oder ich schneid mir selbst was?

Ahoi
Mattai
esla
Stammgast
#36 erstellt: 08. Okt 2010, 20:13
Hallo Mattai,


Mattai schrieb:

So ein Drahwiderstand geht kaputt, wenn erüberhitzt und der Draht durchbrennt? Analog zu einer Sicherung?


So ist es. Allerdings muss da schon recht großer Strom über längere Zeit fließen als bei einer Sicherung. Aber das Prinzip bleibt dasselbe.



Bei mir waren zwischen einigen Transistoren den Kühlkörper so eine Art Folie. Ich vermute mal die soll verhindern dass da Strom fließt?


Richtig. Bei vielen Leistungstransistoren ist (meist) der Kollektor mit dem Gehäuse verbunden. Um es nicht zu einem Kurzschluss (über den gemeinsamen Kühlkörper) kommen zu lassen, werden sogenannte Glimmerscheiben dazwischen gelegt.



Mein Vorgänger hat sowohl zwischen Folie und Kühlkörper sowie Folie und Transistor ziemlich 'satt' aufgetragen.

Auf dem bau würde man 'im Mörtebett' sagen.
Vom PC kenne ich es aber so, dass eine zu dicke Schicht wieder Wärmeübergang verhindert und man nur ganz dünn auftragen soll.
Hier also auch?


Genau wie beim PC soll Wärmeleitpaste auch hier nur dünn aufgetragen werden. Das ist richtig. Sonst erreicht man das Gegenteil.



Und tuts statt der Folie auch irgendeine andere?
Mir sind nämlich 2 der kleinen, gelochten Folien zerbrochen.
Entweder ich leg die Teile einfach nebeneneinander drunter,
oder ich schneid mir selbst was?


Such mal bei den bekannten Versendern nach "Glimmerscheibe". Da findet man schon noch etwas, was passen sollte. Von Bastellösungen würde ich da eher absehen.

Gruß Jens
Mattai
Stammgast
#37 erstellt: 08. Okt 2010, 22:57
Hallo Helferlein,


hf500 schrieb:
Eine so grobe Ueberlastung hinterlaesst Spuren ;-)


Nee, das sind keine Spuren hier.
Die Widerstände liegen nachwievor zementgrau im Messingblech geklemmt. Nix von Brennen oder Kokeln oder schlimmerem zu sehen.
Das mit dem Messen versuche ich morgen nochmal in Ruhe.


esla schrieb:
Um es nicht zu einem Kurzschluss (über den gemeinsamen Kühlkörper) kommen zu lassen, werden sogenannte Glimmerscheiben dazwischen gelegt.


alsoalso - beim Ausbau waren auf der intakten Seite keine Glimmerscheiben bei. Im Serviceplan st die Montage der Transistoren am Kühlkörper sogar detailliert beschrieben. Auch da mit Glimmerscheibe.

Die Folien hier gibts auf beiden Seiten - und die sind passen gelocht und auf die Konturen des Kühlkörpers geschnitten - und sehen mir also Original aus.

Aber...womöglich leitet so eine Glimmerscheibe Wärme noch besser als Kunststoff.
Kommt zwischen Transistor und scheibe auch Wärmepaste?

EDIT: Die Suche nach Glimmerscheiben hat mich zu dem hier gebracht "WÄRMELEITFOLIE 70/50 TO-220 0,25 MM".
Ist wohl auch das was hier verbaut wurde.

Ahoi und Danke vielmals,
Mattai


[Beitrag von Mattai am 08. Okt 2010, 23:12 bearbeitet]
hf500
Moderator
#38 erstellt: 08. Okt 2010, 23:11
Moin,
Waermeleitpaste kommt duenn (aber trotzdem Lufteinschluesse vermeiden) auf beide Seiten der Glimmerscheibe.
Die Glimmergeschichte ganz genau anschauen. Oft hat Grundig grosse Scheiben verwendet, die fuer mehrere Transistoren da waren. Man kann sie dann kaum sehen und wer eine zweite Glimmerscheibe unterlegt, riskiert thermisches Durchgehen der Endstufe, weil die Transistoren nicht mehr gut genug gekuehlt werden. MR100/200 sind prima Kandidaten fuer sowas, ich habe mal eine Weile nach der Ursache fuer hartnaeckig hochlaufenden Ruhestrom suchen muessen. Irgendwer hat schon vor mir an dem Ding gebastelt und die "vollflaechige" Glimmerscheibe nicht gesehen...

_Keine_ Waermeleitpaste wird bei Silikonscheiben verwendet.

73
Peter
Mattai
Stammgast
#39 erstellt: 08. Okt 2010, 23:31
Danke für den Tip Peter.

Bei mir ist diese "vollflächige" Sache eben diese Folie, von der ich meine sie könnte solch eine Wärmeleitfolie sein.
Da nichtmetallisch sollte sie ja auch nichtleitend sein.


Und nun noch eine Sache zu den Transistoren.
Morgen kommt vermutlich mein Reichelt-Päckchen, in dem ich damals noch unwissend für den BD745G den BD745C bestellt hab
- anstatt den TIP35C.

TIP35C gibbet im Conrad grad nicht und wird erst in 3-4 Tagen geliefert.

Kann ich am WE dennoch mit dem BD745C arbeiten? sind die Werte kritisch anders, oder nur die Gehäuseform?

Wenn ich schaue sagt der
BD 745C : Transistor NPN SOT-93 100V 20A 115W
Und der
TRANSISTOR TIP35C STM: SOT-93 100V 1A
(ist ja bei Ic schon ein Vielfaches. Darf man da einfach so tauschen?)

Danke und Ahoi,
Mattai


[Beitrag von Mattai am 08. Okt 2010, 23:40 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#40 erstellt: 09. Okt 2010, 10:45
Hallo,

TIP35C nur 1A?
Das kann nicht sein!

Link
Aber ich sehe, das Gehäuse wurde geändert!!
Vor zwei Jahren hab ich beim Conrad noch welche im TO218 bekommen! Und zwar von ST!

Die Angabe auf der Katalogseite von Conrad 1A ist offensichtlich falsch.
Gut, dann wohl lieber den von Onsemi!

Das Gehäuse ist natürlich egal, aber manchmal paßt TO3P nicht ohne weiteres an Stelle von TO218.

Linke

Lustig, bei Conrad steht ja beim TIP35C von ST noch SOT93 (=TO218) drin! Bei ST gibts den so aber nicht mehr....

Gruß
Bernhard
Mattai
Stammgast
#41 erstellt: 09. Okt 2010, 14:09
Hallo Bernhard,

war das jetzt also ein "Ja, den BD745C kann man auch nehmen, wenn er sich von den Baumaßen einbauen lässt?"

Das Reichelt-Paket ist nämlich da und ich könnte mich ans einlöten machen.

Ich habe zwar von allen Tranistoren dopelt gekauft - weil ich meinen Elektronikünsten bedingt traue - aber gibt es etwas zu beachten? Nach dem Einlöten und vor dem Einschalten?

Alles was verhindert dass die Teile nach langwierigem Einbau sofort wieder flöten gehen freut mich

Ahoi und Dank,
Mattai
Bertl100
Inventar
#42 erstellt: 09. Okt 2010, 21:11
Hallo Mattai,

ja genau, das war es! Wenn er mechanisch paßt, dann rein damit!

Nun, Endstufen, bei denen viel ersetzt worden ist, schaltet wohl kein Fachmann einfach ein.
Du mußt wirklich alles peinlich prüfen. Am besten alle Bauteile, die noch in der Endstufe waren.
Normalerweise dreht man so einen Kandidaten dann am Regeltrafo langsam hoch, während man z.b. die Spannung am Endstufenausgang und den Ruhestrom dauernd überwacht. Und natürlich den aufgenommen Strom. Ansonsten ist das Risiko einfach zu groß, dass man was übersieht - wieder alles futsch.
Solch Equipment wirst du wohl nicht zur Verfügung haben, oder?
Alternativ wird häufig die "Vorschalt-Lampe" empfohlen. Eine 60W Glühlampe, die man in REIHE mit dem Verstärker schaltet.
Dazu muß man z.b. ein Verlängerungskabel geeignet modifizieren mit einer Lampenfassung.
Wenn du Lampe dann beim Einschalten des Verstärkers hell leuchtet, hast du Glück gehabt, dass die Lampe da war -> noch was defekt! Wenn die Lampe weitgehend dunkel wird, siehts gut aus!

Gruß
Bernhard
Mattai
Stammgast
#43 erstellt: 09. Okt 2010, 21:25

Bertl100 schrieb:

ja genau, das war es! Wenn er mechanisch paßt, dann rein damit!


Tiptop und Danke.


Bertl100 schrieb:

Solch Equipment wirst du wohl nicht zur Verfügung haben, oder?
Alternativ wird häufig die "Vorschalt-Lampe" empfohlen. Eine 60W Glühlampe, die man in REIHE mit dem Verstärker schaltet.


Nein, ich habe wie gesagt schon mit dem Kauf eines Labornetzteiles o.ä. geliebäugelt, aber das ist jenseits meines Budgets das ich derzeit zu investieren bereit bin.

Die 'russische Methode' mit der Lampenfassung ist genau meine Kragenweite. Kabel und Fassungen krieg sogar ich hin ohne mich oder mein Umfeld zu gefährden.

Verstehe ich ds ricvhtig, dass mich die Lampe warnt wennd er Verstärker 60 Watt zieht und demnach ein Bauteil akut von Überspannung bedroht ist?

Danke und ein schönes Wochenende Dir,
Mattai
hf500
Moderator
#44 erstellt: 09. Okt 2010, 21:50
Moin,
nein, die Lampe begrenzt den Strom, den der Verstaerker aus dem Netz aufnehmen kann, auf etwa 300mA.
Der Verstaerker darf sogar einen Kurzschluss im Netzteil haben, ohne dass es ihn weiter gefaehrdet.
Im Normalfall, wenn also alles in Ordnung ist, "blitzt" die Lampe beim Einschalten kurz auf (die Kondensatoren im Netzteil werden geladen) und leuchtet dann mehr oder weniger schwach weiter. Das haengt von der Leerlaufaufnahme des Verstaerkers ab, die bei etwa 20W liegt. Ueber der Lampe fallen dann etwa 30-40V ab, was dem Verstaerker aber nichts ausmacht; die meisten Verstaerker laufen auch mit 150V Netzspannung und Grundig empfahl in der Anfangszeit der Transistorisierung, den reparierten Verstaerker am Stelltrafo mit etwa 80V in Betrieb zu nehmen und einzustellen.

Wenn man den Stelltrafo also nicht hat, ist die Vorschaltlampe ein sicheres und billiges Mittel, die Zerstoerung eines gerade reparierten Verstaerkers mit "Restfehlern" zu verhindern.
Wenn man ganz sicher gehen will, nimmt man zunaechst eine 40W Lampe und erst dann eine staerkere.
Fuer meine Basteleien habe ich mir eine ganze Reihe von 15-200W zugelegt, so dass ich immer den richtigen "Strombegrenzer" habe

73
Peter
Mattai
Stammgast
#45 erstellt: 10. Okt 2010, 09:34
Hallo Peter


hf500 schrieb:

Fuer meine Basteleien habe ich mir eine ganze Reihe von 15-200W zugelegt, so dass ich immer den richtigen "Strombegrenzer" habe


Danke Dir für die Erklärung.
Wie gut doch dass es 'alte Hasen' gibt und man hier solche praktischen Kleinigkeiten dazulernen kann.
Als elektronischem Autodidakten (kaputt? aufschrauben! angucken! probieren!) hilft das sehr weiter.

Ich werde vom AUsgang (hoffentlich gutem) berichten,
Ahoi
Mattai
Mattai
Stammgast
#46 erstellt: 12. Okt 2010, 16:28
Liebe Helferlein,

heute habe ich alle benötigten Bauteile beisammen gehabt und mal den linken Kanal der Endstufe zusammengelötet.

Das ganze mit einer 40W-Birne in Reihe vorneweg angeschlossen - und wie es sollte glühte die Lampe anfangs kurz auf.

Allerdings leuchtet die anschließend GAR NICHT.
Ich habe das ganze erst ohne Endtufenplatine getetste, dann mit.

Leider kann ich bei der Endtufenplatine keinen Ruhestrom messen und bekomme immer 0,00V - aber....immerhin fliegt die Sicherung nicht raus ;).

Nun die dumme Frage: wie hitzeempfindlich sind die Transistoren? Kann man die bei ungeschicktem Einlöthändchen 'verbrutzeln'?
Ich habe mich zwar bemüht die Wärmezufuhr so kurz wie möglich zu halten - aber ich musste schon hier und da nachlöten.

Wenn ich die Transistoren uneingebaut nach der internet-Vermessmethode (6 x Messen des Widerstandes in allen Kombinationen E - B B-E C-B B-C etc) checke, dann klappt auch alles - im eingebauten Zustand jedoch nicht mehr.

Kann das gar nicht, weil auf der Platine die Stromwege verworren sind - oder ist das falsche Angeben der Widerstände (also entweder niederohmig= Durchfluss, oder Hochohmig = kein Durchfluss) schon Indiz dass die Teile doch hinüber sind?

Danke für Eure Hilfe,
Mattai
Mattai
Stammgast
#47 erstellt: 12. Okt 2010, 17:35
Ok ok...

...ich ergebe mich und gebe auf.
Mein kleiner Exkurs in Sachen 'Verstärker reparieren' sollte wohl nicht sein.

Vergleichshalber habe ich den rechten Kanal verlötet und eingebaut.

Wie gehabt - Glühlampe glimmt auf und hört dann auf.
Bis sie so nach ca 10-15sec. aufzuglühen beginnt, das Lautsprecherrelais "klick" macht und ich zwei kleine Rauchwolke aufsteigen sehe.

Soweit ich es erkennen konnte glühte der Widerstand R242 durch. Die andere Wolke ist mir unbekannt.

Sicherungen sind nachwievor drin - aber ich bin nun überfragt.
Kapitulierend,
Mattai
Bertl100
Inventar
#48 erstellt: 12. Okt 2010, 18:11
Hallo,

ja, schade! Endstufenreparatur ist - man muß das leider so sagen - nicht wirklich etwas für ungeübte :-(

Und jetzt?

Gruß
Bernhard
Mattai
Stammgast
#49 erstellt: 12. Okt 2010, 18:16
Tja - und jetzt.
Ich frage mich, was eine Reparatur von einem 'geübten' wohl kostet.
Zum Wegwerfen ist mir das Gerät zu schade. Aber ich muss da jetzt auch nicht ein halbes Monatsgehalt investieren um den Verstärker lauffähig zu bekommen.

Bei Eb*y gibt es die ja schon um die 60€.
ernüchtert,
Mattai
Bertl100
Inventar
#50 erstellt: 12. Okt 2010, 21:02
Hallo,

ich denke, der geübte muß ein guter Bekannter sein.
Ein Berufs-Reparierer wird sowas gar nicht annehmen.
Das Gerät ist ja im weitesten Sinne verbastelt.
Die Zeit wird nicht bezahlbar sein.

Kennst Du keinen?

Gruß
Bernhard
Mattai
Stammgast
#51 erstellt: 12. Okt 2010, 21:17
Leider nein.
Hab ich mir die falschen Freunde ausgesucht .
Alles Handwerker für Holz oder anderweitig begabte.
Aber Lötkolben schwingen tut niemand.

Bleibt wohl nur noch an einen Bastler zu verkaufen.
Mattai
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