LUXMAN LV112

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pavaroty
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 01. Mai 2012, 14:07
Hallo Leute
Ich habe auf meinem Tisch ein Luxman LV112 und funktioniert auch so weit gut, aber beim Kanalumschalten, Line Straight, oder Laudnes ist ein lautes Knall in
Boxen/Kopfhörer zu hören. Das gleiche Knall zu hören ist auch wenn ich wehrend dem Betrieb Cinch
Stecker ausziehe, oder auch wenn kein Signal angeschlossen ist.
Wenn die Lautstärke etwas höher eingestellt ist und genannte Problem auftritt, dann schaltet sogar
die Schutzschaltung Relais aus.
Ich habe schon alle Elektrolyt Kondensatoren ersetzt, alle Schalter und Poti
gereinigt und sogar STK3062, NJM4558 und CX770 ersetzt. Alle Lötstellen nachgelötet, Versorgungsspannung von Laborletzteil angeschlossen, aber der Fehler ist immer noch da.
Vieleicht ist jemandem so was bekannt und kann mir weiter helfen.

Vielen Dank für Ihre Hilfe und Sorry für meine Grammatik


[Beitrag von pavaroty am 01. Mai 2012, 14:10 bearbeitet]
PBienlein
Inventar
#2 erstellt: 01. Mai 2012, 14:35
Hallo pavaroty,

da wird irgendwo Gleichspannung im Signalweg sein, die da nicht hingehört. Häufig ist ein Kondensator - nicht Elko! schuld.

Wenn ein Schaltplan vorhanden ist, würde ich mal sämtlich Spannungen überprüfen.

Gruß
PBienlein
pavaroty
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 01. Mai 2012, 16:30
Luxman LV112

Vielen Dank für deine schnelle Antwort.

Das habe ich mir auch gleich gedacht, das Gleichspannung im Signalweg sein konnte.
Gerade jetzt habe ich ALLE Kondensatoren ersetzt und das Problem ist immer noch da.
Ich habe nach Schaltplan alle Spannungen nachgemessen und scheint alles in Ordnung zu sein.
Was ich noch festgestellt habe, das wenn ich Eingangssignal zu STK3062 trenne (rot markierte, siehe Bild), dann habe ich an beiden LS-Ausgang 40V DC gemessen (solange das Signal getrennt ist). Ziemlich sicher wird wegen dem im LS beim umschalten lautes Knall zu hören.
Aber warum öffnet STK alle Leistungstransistoren wenn Signal getrennt ist. STK ist neu.
PBienlein
Inventar
#4 erstellt: 01. Mai 2012, 17:54
Das Knallen kommt von dem DC-Anteil aus dem STK. Entweder fehlt irgendwo Masse, oder Du mußt die Peripherie des STK prüfen. Sind alle Dioden in Ordnung? Alle Pins korrekt verlötet? Wie geht es nach dem STK weiter? Da folgt doch sicher noch eine weitere Verstärkerstufe? Im Übrigen: das der STK neu ist, heißt nicht, dass er nicht schon wieder defekt sein kann.

Gruß
PBienlein
Poetry2me
Inventar
#5 erstellt: 02. Mai 2012, 00:34
Also mein erster Verdacht wären auch die Koppelelkos zwischen den Stufen. Entweder der Ausgang der Klangregelstufe (C4206 und C4207 bei den beiden OpAmp ICs) oder die am Eingang des STK-Modules.

Nachdem Du aber schon alle Elkos getauscht hast...

Ich habe einen Hitachi Vollverstärker, der knallt auch gewaltig, wenn man die Tone Direct / Defeat Taste drückt. Selbe Geschicte, alle Kondensatoren ausgetauscht, keine Verbesserung. Erst als ioch anfing, die Platine zu reinigen, wurde es besser. Bei genauem Hinsehen war es so, dass wohl jemand mal Cola oder Bier oben reingeschüttet hatte. Seitdem gab es im Umfeld der hochohmigen Klangschalter und Regler eben Kriechströme, die genügten, um Potentiale aufzubauen und benachbarte Kondensatoren aufzuladen. Der Witz ist, dass ich mit dem Multimeter nichts nachweisen konnte. Dessen Eingangswiderstand war wohl schon zu niederohmig und hat alles Entladen, bevor der erste Messwert kam.

Halte mal nach Verschmutzungen in hochohmigen Schaltungsteilen Ausschau.

- Poetry2me
Joschi55
Stammgast
#6 erstellt: 02. Mai 2012, 11:39

pavaroty schrieb:
Luxman LV112

Was ich noch festgestellt habe, das wenn ich Eingangssignal zu STK3062 trenne (rot markierte, siehe Bild), dann habe ich an beiden LS-Ausgang 40V DC gemessen (solange das Signal getrennt ist). Ziemlich sicher wird wegen dem im LS beim umschalten lautes Knall zu hören.
Aber warum öffnet STK alle Leistungstransistoren wenn Signal getrennt ist. STK ist neu.


Du "klaust" dem STK den GND der erst über die Verbindung CH6201 am Function-Board zugeführt wird. PIN 8 des STK ist dann offen und die OPs im STK schweben irgendwo auf einem undefinierten Pegel.
pavaroty
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 03. Mai 2012, 21:57
Yamaha LV112.3Luxman LV112.4Luxman LV112.2
Hallo zusammen

Vielen Dank für Eure Antworten

Die Platine habe ich schon vor der Reparatur gereinigt. Das mache ich eigentlich immer als erstes.
Nach dem Hinweis mit dem STK und GND habe ich ein separates Kabel von PIN 8 nach GND direkt an Siebkondensatoren angeschlossen. Der Knall hat sich etwas reduziert, ist aber immer noch stark da.
Ich habe nochmals alle Spannungen nachgemessen und festgestellt, dass an allen ICs CX770 falsche Spannungen anliegen (siehe Bild mit original Angaben und von mir gemessenen Werten)
Weiss nicht von wo die Spannungen kommen. Oder sind die CX770 defekt? (muss erlich sagen, dass ich keine neue eingebaut habe, aber von Bezugsquelle als funktionierende bezeichnet bekommen habe(Ebay!!!))
Kann man die CX770 auch mit anderem IC ersetzen?

Ich habe schon so viel Zeit mit dem verbracht, dass ich es jetzt unbedingt zum Laufen bringen muss und hoffe, dass ich ein Rat von einem kühlen Kopf bekomme.

pavaroty
Poetry2me
Inventar
#8 erstellt: 04. Mai 2012, 00:33
Hallo pavaroty,

na, da hast Du ja mal eine tolle Konzentratinsübung parat

Deine Vermutung, dass die Gleichspannung irgendwo aus den Eingangswahlschalter-ICs kommen könnte, ist nicht abwegig.

Du könntest ja mal an der Stelle die Spannung nachmessen, wo die geschalteten Signale auf das FUNCTION P. C. BOARD kommen, nämlich bei Stecker CH6302. Dort sollte keine Gleichspannung drauf sein.

Luxman LV-112 schematic detail with signal path marked

Die zwei oberen CX770-ICs sind der Einganswahlschalter (IC601 und IC602), das untere der Monitor-Schalter (IC603, unverdächtig). Die beiden oberen sind mit ihren Schalter-Ausgängen parallelgeschlossen, das heißt, dass Du so nicht feststellen kannst, welches defekt ist.
Du kannst aber ohne Schaden eines davon von der Versorgung trennen oder auslöten. Das jeweils andere müsste noch weiter schalten.

Es sind wahrscheinlich CMOS ICs. Der Wert der Schaltspannung muss nicht so exakt stimmen. Unterhalb 1/3 Vcc zählt der Zustand als OFF, oberhalb 2/3 Vcc als ON. Zwischenwerte sollten nicht vorkommen. Deine Messwerte schauen schon teilweise verdächtig aus.

Gerade die Signalführenden Pins, also die "geschalteten" Signale, sollten ohne Gleichspannungsanteil sein.

Ob es Ersatz für CX770 gibt weiß ich gerasde nicht, kann ich mir aber vorstellen.

- Poetry2me
audiophilanthrop
Inventar
#9 erstellt: 04. Mai 2012, 00:52
Sieht fast so aus, als wäre IC6103 durch. Das sind CMOS-Schalter, die sind sehr ESD-empfindlich und sollten daher nur mit entsprechenden Vorkehrungen verbaut werden. Wann genau der gestorben ist, wird man jetzt aber kaum noch bestimmen können. Als Vergleichstyp finde ich sonst nur noch den CX770A, diese Konfiguration scheint etwas speziell zu sein.

Die Abweichungen an den anderen ICs könnten das Resultat einer etwas hochohmigen Masseverbindung im Bereich der Anschlüsse plus dem defekten IC6103 sein. Den vielleicht mal auslöten.
Poetry2me
Inventar
#10 erstellt: 04. Mai 2012, 16:06
Meintest Du wirklich IC6103? Der ist doch für Tape Monitor zuständig.
audiophilanthrop
Inventar
#11 erstellt: 05. Mai 2012, 00:17
Er scheint jedenfalls partout alle seine Eingänge gen Negativsupply runterziehen zu wollen, was bei so einem FET-Schalter darauf deutet, daß die Gates durch sind und kein bißchen mehr isolieren (ESD-Schaden halt).

Wobei der ja anscheinend mit nichts groß verbunden ist (außer IC6102 Pin5/10) und nur ein Megohm gegen Masse sieht, könnte also auch ein Fehlalarm sein. Mal MONITOR drücken und nachsehen, ob sich bei Pins 1-5 und 10-14 was geändert hat.

Trotzdem riecht das ganze irgendwie nach schlechter Masseverbindung. Es gibt ja einen ganzen Haufen Verbindungsleitungen zwischen den Platinen, sind die gesteckt oder gelötet?

Normalerweise äußert sich ein Defekt eines solchen ICs ja darin, daß alle Ein- und Ausgänge verbunden sind, d.h. mehrere Eingänge gleichzeitig spielen. Ist das denn der Fall?

Verschwinden die -0,6 V bei niederohmigem Abschluß des zugehörigen Eingangs?
pavaroty
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 05. Mai 2012, 09:45
DSC_6754DSC_6753
Hallo Leute

Als alles erstes, ganz herzlichen Dank für eure Hilfe.
Ich habe soweit wie ich konnte alle Massenverbindungen kontrolliert. Es gibt zahlreiche Verbindungen die gesteckt sind oder gelötet sind. Alles i.O., aber der Fehler ist immer noch da.

Bei gedrückter Monitortaste ändert sich an dem IC6103 nur PIN 3 und 11 wenig.
Dann habe ich IC6103 ausgelötet, aber der Fehler ist immer noch da. Dann IC6102 ausgelötet und siehe an, der Fehler ist weg Ich habe Eingang CD und Tuner ausprobiert und es funktioniert beim Umschalten ohne störenden Knall. Ist in dem Fall IC6102 defekt Für mich sieht es so aus.
Das einzige, was noch nicht ganz mitspielt ist der Schalter LINE STRAING. Macht kein Knall aber ein kratzendes Geräusch beim Umschalten. Ich habe es nochmals ausgebaut und versucht mochmals zu reinigen, aber es klappt irgendwie nicht, den Schalter richtig zusammen zu bauen. Also am liebsten ersetzen. Hat jemand eine Idee, wo ich so einen Schalter bekomme?
Ich habe schon Reichelt, Distrelec, Conrad und Farnell ausprobiert, aber nichts passendes gefunden.

Grüss Pavaroty
Poetry2me
Inventar
#13 erstellt: 05. Mai 2012, 10:21
BRAVO, Du hast den Übeltäter gefunden

Das war ja eine spannende Suche

Jetzt müsste man also nach Ersatz für das CX770 Schalter-IC namens IC6102 suchen.

audiophilanthrop hatte aber ebenfalls verdächtige Werte bei einem zweiten gefunden. IC6103
Ich würde dann also auch gleich einen zweiten CX770 besorgen.

Der Schalter sieht für mich sehr exotisch aus. Das dürfte schwierig werden.
Vielleicht hat jemand eine Idee, wo man sowas herbekommt?

- Poetry2me
PBienlein
Inventar
#14 erstellt: 05. Mai 2012, 10:49
Hallo,

nachdem der Schalter nun schon offen ist, solltest Du alle Kontakte und Kontaktflächen reinigen und polieren und den Schalter vorsichtig wieder zusammenbauen. So einen Exoten wird es nur in einem gleichen Schlachtgerät geben.

Gruß
PBienlein
pavaroty
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 05. Mai 2012, 16:17
Dank Euch habe ich es gefunden
Ja, mit dem Schalter ist es etwas blöd. Reinigen ist nicht so ein Problem, aber zusammensetzen ist etwas schwierig. Zudem ist mir nach paar Versuchen ein kleines Teil weg gesprungen und finde es nicht mehr Darum ist ein Ersatzschalter nötig. Es muss doch noch irgendwo so ein Schalter geben, aber wo?
Es wäre eine Schade, wenn es wegen dem Schalter kein Happy End gibt.

Gruss Pavaroty
AnthonyP
Inventar
#16 erstellt: 05. Mai 2012, 21:00
Hallo Pavaroty,

solch einen seltenen und aufwändigen Schalter zu zerlegen ist immer mit Risiko verbunden.
Habe ich mal mit einem Druckschalter eines L-410 versucht. Die bekommt man so ohne weiteres nicht mehr zusammen. Und wenn ein auch noch ein Tel weg ist.

Die einzige Quelle, dir mir da einfällt ist Dieter Kühnold von luxman-forever.de
Wenn in seinem Lager nichts ist, dann braucht du einen Schlachter.

Gruß
Jo
Bertl100
Inventar
#17 erstellt: 05. Mai 2012, 22:28
Hallo zusammen,

wenn ich das richtig sehe, sind das ganz "normale" Alps-Schalter ....
Solche sind auch im AX-500 von Yamaha verbaut. Ewige Kontaktprobleme.
Und eine Katastrophe zum Reinigen - man kann die Kontaktmesser geöffnet nur mit einem Zahnstocher reinigen.
Und der Zusammenbau ist nahezu unmöglich. Man muß die Rückstellfeder vorspannen, während man mit einer schwenkenden Bewegung den Schaltschlitten einfädelt - und mit ihm die Kontaktfederchen.
Diese sind aber so dünn, dass man einen mechanischen Widerstand (falls sie sich verkanten) nicht spürt, weil man gleichzeitig gegen die Rückstellfeder arbeitet ....

Gruß
Bernhard
pavaroty
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 06. Mai 2012, 20:58
Du hast Recht Bertl, so ein Schalter zerlegen und reinigen ist nicht so ein Problem, aber dann wieder zusammen bauen, so dass er funktioniert ist etwas schwieriger.

Ich habe jetzt paar Leute inkl. Herrn Kühnold wegen Schalter gefragt und warte auf Antwort.

Ich danke Euch für Eure Hilfe und bis zum nächsten Mal.

PS. Ich habe ein neues Thema eröffnet, wo ich Hilfe bei Luxman LV-105 brauche.

Gruss
Pavaroty
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