Technics SE-A5: Protection geht nicht aus

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GG71
Inventar
#1 erstellt: 30. Dez 2012, 17:58
Hallo Leute,

wie im "Technics Sammler-Stammtisch"-Thread bereits beschrieben:
mein SE-A5 macht mir gerade Sorgen
Heute Mittag noch alles ok (es gab eine Brummschleife aber das haben wir in Griff bekommen),
vorhin schalte ich den Dicken wieder ein und die Schutzschaltung geht nach ca. 7 Sec. nicht mehr aus.
Quelle habe ich getrennt, Boxen A+B beide aus, auf 1/2 Leistung umgeschaltet, Netzstecker für paar Minuten gezogen - hilft alles nicht


MacPhantom schrieb:
@GG71: ist die SE-A5 wieder kalt? Vielleicht ist's ja ein Hitzeproblem. Ansonsten: entferne mal den Deckel des Relais und drück die Kontakte von Hand mit einem Plastikstift durch. Miss dabei die Gleichspannung an den Ausgängen (ohne Last versteht sich). Wieviel kommt da raus?


Die Relaid-Deckel habe ich nicht abbekommen, hatte angst, ich würde sie zerbrechen.
Habe die Spannung an R557(L)\R558(R) davor gemessen: DC -65,6V bzw. -65,9V (ohne Last).

Was kann ich noch prüfen?
Danke
buhauf
Stammgast
#2 erstellt: 30. Dez 2012, 18:46
Sieht ziemlich böse aus. Wenn da wirklich so hohe Spannungen anliegen, kann das Relais auch nicht freischalten. Gut, das du das Relais nicht von Hand betätigt hast - das hätten evtl. die Lautsprecher übel genommen. Interessanterweise scheint aber auf beiden Kanälen hohe Ausgangsspannung zu sein - scheint mir unwahrscheinlich, daß sich beide Endstufen verabschiedet haben sollen.
Was war denn die Vorgeschichte mit dem Brummen? Liegt hier vielleicht die Ursache für den Defekt?

Gruß Burkhard
MacPhantom
Inventar
#3 erstellt: 30. Dez 2012, 18:47
Oha.

R557 und R558 liegen genau hinter der Endstufe und steuern in der Tat das IC SVITA7371P an, welches das Relais kontrolliert. Das ist dumm wenn da die volle Betriebsspannung anliegt. Andererseits finde ich es seltsam, dass die Endstufe heute funktioniert hat.

Wie hast du gemessen? Doch hoffentlich nicht R557 gegen R558? Das käme sowieso ungut heraus (R557 ist für den linken, und R558 für den rechten Kanal zuständig).

Hier mal ein Ausschnitt aus dem Schaltplan:
http://s7.directupload.net/images/121230/37ymaqv8.png
Wie du siehst verlässt das verstärkte Audiosignal die Endstufen über L601/R651 (links) bzw. L602/R652 (rechts) (grün eingerahmt) und zweigt danach ab: eine Leitung geht über die Relais zu den Lautsprecheranschlüssen (Main/Remote), der andere Teil über R557 (links) bzw. R558 (rechts) in die Relaissteuerung (orange eingerahmt). Insofern macht es bedingt Sinn, die Spannung an R557 und R558 zu messen. Was du hingegen tun kannst, wäre, DC-Spannung hinter L601 und L602 gegen Masse zu prüfen. Wenn da −65.6V herauskommen, dann ist die Endstufe hinüber (Kurzschluss in den Treibertransistoren).

Vorher würde ich aber die Endstufe gemäss Service Manual überprüfen und ggf. einstellen.


Viel Glück! Und es lohnt sich immer, dieses Schätzchen zu restaurieren! Ersatzteile bekommt man für fast alles der Elektronik noch darin.


Edit: @buhauf: meine Empfehlung, das Relais von Hand zu betätigen, setzte selbstverständlich voraus, dass ausser dem vernachlässigbaren Voltmeter keine Last an der Endstufe angeschlossen hätte sein dürfen.


[Beitrag von MacPhantom am 30. Dez 2012, 18:51 bearbeitet]
GG71
Inventar
#4 erstellt: 30. Dez 2012, 23:33
Hallo Leute,

erst einmal vielen Dank für die Unterstützung!

Der Verstärker lebt wieder bzw. lief wieder kurz!
Als wir die Transistoren Q311/315 und Q312/316 gemessen haben (vgl. letzte Seite im Servicehandbuch) hat es plötzlich KLACK gemacht und es war alles wieder ok!
Leider nicht von Dauer, denn die Teile werden im Betrieb sau heiß und kurze Zeit später war die Schutzschaltung wieder an.
Aber jetzt wissen wir mindestens, was wir tauschen müssen.
Zunächst mal die R347/348 von 68Ohm auf 100Ohm, wie B. Regl aus Wiesbaden empfohlen hat, und die Transistoren.
Leider finde ich für 2SA1124-R bzw. 2SC2632-R keine Beschreibung\Alternativen im Netz. Kann mir bitte was Passendes sagen?

BTW Netzspannung: Hinten kann man zwischen 110V\220V\240V umschalten. Es war 220V eingestellt, bei mir kommt (laut Messgerät 237V) aus der Dose. Soll ich lieber auf 240V umstellen?
GG71
Inventar
#5 erstellt: 31. Dez 2012, 03:36
Ich konnte die 2SA1124 \ 2SC2632 jetzt doch noch online ordern.
2013 geht 's dann mit der Reparatur weiter.
Wünsche Euch euch einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Poetry2me
Inventar
#6 erstellt: 31. Dez 2012, 12:20
Ich würde mal prüfen, ob da eine kalte Lötstelle entstanden ist, etwa durch heiße Transistoren, Dioden oder Widerstände, di esich sozusagen selbst entlötet haben. Das würde erklären, warum es manchmal geht und manchmal nicht.

Ein zu hoch eingestellter Ruhestrom würde die große Hitze erklären, aber das ist dann erst das zweite Problem.

- Poetry2me
GG71
Inventar
#7 erstellt: 31. Dez 2012, 14:15
Hi,

an so etwas traue ich mich mit dem Lötkolben nicht ran, da muss mir schon mein Bruder helfen
Die kalte Lötstellen wird er auch bestimmt prüfen.
Die Bauteile kosten nicht viel, fand es besser sie auch gleich zu tauschen, wenn sie schon einmal "in Verdacht geraten" sind - möchte "den Patienten" frühestens in 25 Jahren wieder auf dem OP-Tisch sehen ;-)
Technics SE-A5
Technics SE-A5

Gehen Transistoren immer wenn, dann ganz kaputt oder gibt es auch mal, dass sie "launisch" werden und sporadisch noch tun?
Oder sind dann die Beine lose?

BTW: Wie bekommt man diese Glühbirnchen am besten aus der spröde Gummifassung?!?
Technics SE-A5
MacPhantom
Inventar
#8 erstellt: 02. Jan 2013, 01:52
Transistoren können sehr wohl "launisch" reagieren; das äussert sich oft in Knackgeräuschen. Ich würde aber nicht davon ausgehen und wirklich zuerst das Gerät auf kalte Lötstellen (und verdreckte Kontakte) untersuchen, denn wenn die Schutzschaltung sporadisch das Relais anzieht, dann tönt das irgendwie danach. Halbdefekte Transistoren überleben dann meist nicht mehr lange. Hoffen wir nur, dass kein IC im Sterbebett liegt (z.B. das der Schutzschaltung).

Kalte Lötstellen zu flicken ist übrigens keine Hexerei. Man muss nur sehr präzise arbeiten und eine ruhige Hand haben. Dann einfach kurz mit dem Lötkolben Lötpunkt für Lötpunkt berühren, bis der Lötzinn flüssig wird, und dann wieder erkalten lassen. Das Beinchen dabei möglichst still halten (damit keine neue kalte Lötstelle entsteht) und darauf achten, dass kein Kurzschluss entsteht.


Bei den Birnchen würde ich höllisch aufpassen. In meinem SU-7700 habe ich mal eines nicht rausgebracht und aus Versehen zerschlagen. Danach half nur noch, das übrig gebliebene Metallgewinde mit einer Zange zusammenzudrücken und mit Pinselreiniger nachzuhelfen, bis das Birnchen in Einzelteilen herauskam.


Danke übrigens für die schönen Bilder! Die SE-A5 ist und bleibt mein absoluter Traum.


[Beitrag von MacPhantom am 02. Jan 2013, 01:52 bearbeitet]
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