Reviews RME ADI-2 DAC FS Rundreise

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LoyK
Stammgast
#1 erstellt: 07. Aug 2022, 15:07
Servus,

eigentlich war mein Terminkalender gut gefüllt und ich wollte eine Pause bei Rundreisen machen, da sie doch mehr Zeit in Anspruch nehmen können, als man erwartet. Als dann der RME ADI-2 DAC FS angekündigt wurde, war dies schnell vergessen und ich habe mich angemeldet, da ich dieses Ausnahmegerät immer schon mal in Ruhe ausprobieren wollte.
Es gibt auf dem Markt meines Wissens kein vergleichbares Gerät. Und RME ist mir aus dem Pro-Audio Bereich als Traditions- und Qualitätsschmiede gut bekannt. Der ADI-2 DAC FS ist ein reiner DAC mit Kopfhörerverstärker, er verfügt (leider) über keine analogen Eingänge. Evtl. aus diesem Grund - und dem parametrischen EQ - ist er auch in der Hifi-Szene zu einer gewissen Berühmtheit gekommen.

Erster Eindruck und Anleitung
Was direkt auffällt: Das Gerät fühlt sich absolut wertig an. Anschlüsse, Display, Knöpfe und Anmutung – alles auf richtig hohem Niveau. Robuste Standfüße führen zu einem stabilen Stand auf dem Schreibtisch oder Mixing Desk. Was mir besonders gut gefallen hat, ist die Anleitung. Hier merkt man, dass man sich bei RME viele Gedanken gemacht hat und weiß, wovon man redet und ein breites wissenschaftliches Hintergrundwissen in die Entwicklung hat einfließen lassen.

Bedienung und Funktionen
Beim Thema Bedienung muss ich allerdings auch ein paar konstruktive Verbesserungsvorschläge machen: Eine Bedienung mit Kreuz/Joystick und bestätigen/zurück Buttons wäre mir mit Sicherheit leichter von der Hand gegangen, als mit den Dreh-/Drückschaltern. Hier kann man ruhig etwas Gewöhnungszeit einplanen, bis man die vielen Funktionen schnell findet und bedienen kann. Zudem hätte ich mir eine App am PC oder Handy gewünscht, mit der ich Presets/Konfigurationen erstellen und übertragen kann. Hier ist man von Geräten/SW wie dem Qudelix 5K oder Equalizer-APO einfach zu verwöhnt inzwischen. Die Fernbedienung ist dennoch eine tolle Möglichkeit zur Steuerung, wobei ich damit nicht alle Features bedienen konnte (Param EQ erstellen?).
Absolut positiv ist mir aufgefallen, wie detailverliebt viele Funktionen umgesetzt sind. So steigt die Lautstärke langsam an, wenn man einen Kopfhörer einsteckt, sodass einem bei zu lauter Lautstärkeeinstellung nicht gleich die Trommelfelle und Membranen platzen. Zudem gibt es z.B. einen konfigurierbaren Bass- und Höhenregler – hier kann man Frequenz des Filters (Low- bzw. High-Shelf) und Steilheit einstellen, bevor man es in Bass und Höhen in 0,5 dB Schritten regeln kann – absolut genial! Dies reicht für viele Geräte schon aus, um sie auf ein neues Level zu hieven.
Wenn das nicht ausreicht, dann kommt das Alleinstellungsmerkmal des ADI-2 DAC FS ins Spiel: Der parametrische EQ mit 5 Bändern. Hiermit kann man sowohl Kopfhörer als auch Lautsprecher absolut genial anpassen. Alle Quellen profitieren dann von den Einstellungen und man kann sehr schnell zwischen verschiedenen Presets und EQ an/aus wechseln, um den direkten Vergleich zu machen.

Sound und Wünsche
In Sachen Sound des Kopfhörerausgangs (die Line-Outs konnte ich leider nicht richtig testen in der kürze der Zeit) kann ich nur sagen, dass er absolut neutral und transparent klingt, wenn man die vielen Filter deaktiviert. Power ist ordentlich vorhanden und Rauschen konnte ich am IEM Ausgang nicht vernehmen. Wer extrem leistungshungrige Kopfhörer antreiben will, wird vermutlich einen dedizierten Kopfhörerverstärker an den Line-Out anschließen. Jedoch bin ich bei dem Thema eher der Meinung wie Crinacle…auch am Apple Dongle klingen 95% aller Kopfhörer schon gut, am ADI-2 DAC dann eher 99,8%. Besonders hervorheben möchte ich noch, dass ich kein einziges Knacken oder Knistern beim Wechseln von Quellen/Bitraten etc. vernehmen konnte – eine völlig unterschätzte Qualität! Was bringen mir 125 dB SINAD, wenn ich bei jedem Abtastratenwechsel ein Knacken oder eine Pause höre – sowas bringt mich auf die Palme. Auch der Wechsel der Rekonstruktionsfilter geht z.B. ohne Unterbrechung und Knacken von der Bühne – hier kann man also super vergleichen und versuchen, den Unterschied zu hören (Have fun! ;-)). Auch ein Handy direkt neben dem DAC konnte keine Störgeräusche hinzufügen. Einfach saubere Arbeit, die RME hier gemacht hat.
Eine Sache, die ich mir noch wünschen würde, wäre ein symmetrischer Ausgang. Primär um alle vorhandenen Kabel verwenden zu können. Daneben würde ich mich über zwei analoge Eingänge sehr freuen, da ich auch sehr gerne E-Gitarre über Plugin spiele oder ein Mikrofon anschließe und das so relativ kompliziert ist mit getrenntem Audio-Interface (evtl. mit Asio4All machbar, aber bislang habe ich damit keine so guten Erfahrungen gemacht). Somit hätte man wirklich die eier- und gasproduzierende Wollmilchkraftwerkskuh und eine Box für alles. Man munkelt ja, dass ein ähnliches Produkt von RME bereits auf Messen gesichtet wurde?!
Geheimer Link

Fazit
Ist der RME ADI-2 DAC FS ein empfehlenswertes Produkt? Absolut! Dies kann man aber zum aufgerufenen Preis auch erwarten denke ich. Dennoch kauft man hier keine Voodoo-Box, sondern ein High-Tech Präzisionswerkzeug zur Klangerzeugung, das im Labor verwendet werden könnte. Persönlich fehlen mir die analogen Inputs, sodass ich sogar eher zum normalen RME ADI-2 FS (non DAC) tendieren würde. Diesem fehlen aber viele Features des DACs, sodass ich mir im Prinzip eine Kombination der beiden Geräte wünschen würde…siehe geheimer Link oben ;-)
Übrigens habe ich noch tolle Vergleichsmessungen der AKM vs. ESS Variante gefunden, die ich euch nicht vorenthalten möchte: ADI-2 DAC FS ESS vs. AKM

RME Test
Am Ende nochmal ein dickes Dankeschön an Markus für die Organisation der Rundreise!
pogopogo
Inventar
#2 erstellt: 07. Aug 2022, 15:35
Bitte auch noch die verwendete Hardware/Software- und/oder Firmwareversion des Gerätes bei solchen Reviews angeben.
LoyK
Stammgast
#3 erstellt: 07. Aug 2022, 15:54
Auf Rundreise ist die aktuelle ESS Hardware und die aktuelle Firmware war installiert:
ADI-2 DAC series: FPGA 78, DSP 51
MOS2000
Inventar
#4 erstellt: 09. Aug 2022, 18:32
Ich stelle mal meinen Klappstuhl auf...Die Reviews interessieren mich sehr.
Ich selbst nutze seit knapp 3 Jahren den ADI2Pro, da gab's noch keinen Fs.

Ich benötigte die A/D Wandlung, da der RME meine Analogquelle Vinyl als erste Stufe nach dem Phono Pre umsetzt, und dafür wie ein schweizer Taschenmesser ist. Die Möglichkeiten sind grandios in der kleinen Kiste umgesetzt.

Eine Fernbedienung ist zwar nützlich, aber da man Presets belegen kann, muss man nach anfänglichen Optionsstress eigentlich nicht mehr viel machen. Bis man die Fähigkeiten ausreizt geht jedenfalls einige Zeit vorbei.

Meine einzigen Wünsche wären die Option alles in einer vollwertigen 19Zoll Kiste zu haben, mehr Display ist immer fein, aber ich habe den eben im Rack stehen und nicht irgendwo auf dem Tisch, was für die meisten Anwender sicherlich nützlich ist.

Der ADI2Pro wird bei mir recht heiß... ist das beim reinen Dac auch so?
Allen noch ganz viel Spaß und Eindrücke damit. Toll dass sowas hier möglich ist.

Liebe und Grüße
MOS2000
oldie400
Stammgast
#5 erstellt: 09. Aug 2022, 19:52
Stuhl dazu. . Konnte mich aus zeitlichen Gründen ja nicht überwinden teil zunehmen.
Bin (hoffentlich) allerdings September rum im Urlaub, hätte also eh nicht geklappt. Bin gespannt.
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#6 erstellt: 09. Aug 2022, 20:16

MOS2000 (Beitrag #4) schrieb:
Ich stelle mal meinen Klappstuhl auf...Die Reviews interessieren mich sehr.

Ein Platz wäre bei der Rundreise noch frei, wenn du den
gerne selber mal anfummeln möchtest?
MOS2000
Inventar
#7 erstellt: 09. Aug 2022, 20:37

Steven_Mc_Towelie (Beitrag #6) schrieb:
... selber mal anfummeln ...

Ne, das ist ja im Vergleich zum ADI2PRO ja eher eine messtechnische Upgrade Sache. Die Bedienung und die Filter scheinen ja nahezu identisch zu sein.
Aber danke wie immer für das Angebot.

MOS2000


[Beitrag von MOS2000 am 09. Aug 2022, 20:39 bearbeitet]
Immersive_Bit
Stammgast
#8 erstellt: 09. Aug 2022, 22:20

LoyK (Beitrag #1) schrieb:

Fazit
Ist der RME ADI-2 DAC FS ein empfehlenswertes Produkt? Absolut! Dies kann man aber zum aufgerufenen Preis auch erwarten denke ich. Dennoch kauft man hier keine Voodoo-Box, sondern ein High-Tech Präzisionswerkzeug zur Klangerzeugung, das im Labor verwendet werden könnte. Persönlich fehlen mir die analogen Inputs, sodass ich sogar eher zum normalen RME ADI-2 FS (non DAC) tendieren würde. Diesem fehlen aber viele Features des DACs, sodass ich mir im Prinzip eine Kombination der beiden Geräte wünschen würde…siehe geheimer Link oben ;-)


Schöner Bericht!
Würde aber immer den RME ADI-2 Pro FSR BE empfehlen, da dieser wesentlich mehr kann als der DAC.


[Beitrag von Immersive_Bit am 09. Aug 2022, 22:24 bearbeitet]
srabu
Stammgast
#9 erstellt: 11. Aug 2022, 07:39
Vielen Dank fürs Review @LoyK.
Wenn du E-Gitarre und Mic anschliessen willst, würde sich vielleicht ein Babyface oder ein Fireface UCX II anbieten.
TotalMixFX bietet am Rechner den EQ des ADI-2 und noch viel mehr.
Allerdings fehlen die Fernsteuerung und die geniale Loudness-Regelung - irgendwas ist halt immer


[Beitrag von srabu am 11. Aug 2022, 07:41 bearbeitet]
music12
Stammgast
#10 erstellt: 12. Aug 2022, 16:44

LoyK (Beitrag #1) schrieb:

Persönlich fehlen mir die analogen Inputs, sodass ich sogar eher zum normalen RME ADI-2 FS (non DAC) tendieren würde. Diesem fehlen aber viele Features des DACs, sodass ich mir im Prinzip eine Kombination der beiden Geräte wünschen würden [/url]


Der 2FS sollte eigentlich auf die digitale Ausgabe durchschleifen können. Müsste also gehen, wenn man ihn direkt für analoge Quellen mit dem ADI2 koppeln möchte.
Horowitz
Stammgast
#11 erstellt: 13. Aug 2022, 15:15
RME ADI 2 DAC FS

Erst einmal möchte ich Steven und RME danken das ich an der Rundreise teilnehmen durfte. Der Adi ist schon ein feines Stück Technik 😊

Fangen wir erstmal mit den Eckdaten an:

- Abmessungen: 215x52x150mm

- Gewicht: 1,0kg

- Fernbedienung, USB-Kabel und Netzteil

- 4-stufige Hardware-Ausgangspegelanpassung

- SPDIF-Eingangssignal kann über USB aufgenommen werden

- Extended Remote Control

- Class Compliant Mode

- IEM-Ausgang mit -120dBu

- Rauschabstand +7/+13/+19 dBu: 120dB RMS unbewertet, 123 dBa

- AutoDark Funktion für Beleuchtung

- LC-Display

- SteadyClock FS

- High-Resolution Wiedergabe von PCM, DXD und DSD mit bis zu 768kHz

- Samplerraten: 44.1kHz bis zu 768kHz

- ESS Chip ES9028Q2M



Anschlüsse

USB 2.0, 1x SPDIF Eingang Coax, 1x SPDIF Eingang optisch, 2x Line Out Cinch, 2x XLR Ausgang symmetrisch, 6.3mm Ausgang, 3.5mm Ausgang (IEM)

PXL_20220720_183557298

Ich habe den Adi ausschließlich per USB an meinem Laptop angeschlossen und mit Qobuz und Spotify gehört.

Kommen wir jetzt zu den Einstellungsmöglichkeiten wobei ich nicht auf alles eingehen kann, da ich die meiste Zeit mit dem parametrischen EQ rumgespielt habe (Eine Woche ist doch knapp oder man sollte sich für den Adi Urlaub nehmen )

Fangen wir auch direkt mit dem EQ an. Allein dieses Feature ist für uns Kopfhörerfreunde genial. Er bietet zwar „nur“ 5 Bänder, die aber normalerweise auch reichen wenn man kein Perfektionist ist. Ich meine gelesen zu haben das auch Oratory speziell für den Adi Presets zur Verfügung stellt. Großartiges Feature was ich bei der Zen Dac/Can Kombi echt vermisse. Sowieso ist allein von der Verarbeitung der Adi absolut hervorragend. Das Display zeigt eine 30 Band Spektrum Analyse und ein 2 Kanal Level Meter an. Farblich kann man das auch so gestalten wie man möchte. Was ich super finde ist der AutoDark Modus. Alle beleuchteten Bedienelemente wie auch das Display gehen nach 10 Sekunden aus, wenn der AutoDark Modus im Menü aktiviert wurde. Das kann man wohl auch mit der Fernbedienung steuern. Crossfeed kann man natürlich auch einstellen, wobei ich da kein Freund von bin. DSP Filter gibt es auch sowie einen Bass und Höhenregler. Damit ich diese Features überhaupt nutzen konnte musste ich in der Bedienungsanleitung (eher ein kleines Büchlein 😊) nachschauen die wirklich gut strukturiert ist. Absolut verständlich geschrieben und jeder kleine Schritt ausführlich beschrieben. Großes Lob an RME. Sowas ist nicht selbstverständlich. Was ich auch als ein sinnvolles Feature halte ist das, wenn man einen Kopfhörer anschließt, der Adi den Pegel immer senkt. Das ist praktisch, wenn man z.B. erst einen sehr leisen Kopfhörer (z.B. Dt880 mit 600Ohm) anschließt und direkt danach einen sehr Wirkungsgrad starken hören möchte. Kommt dem Kopfhörer zugute und natürlich den Ohren. Zum testen hatte ich zu der Zeit diverse IEMs und 2 Over Ears da. Den HD800 hat er auch mühelos angetrieben. Ich denke das der Adi mit so ziemlich jedem Kopfhörer klarkommt und ihn ausreichend laut antreiben kann. IEMs wurden an dem speziellen Ausgang rauschfrei angetrieben. Ich weiß nicht, ob ich jetzt mit Verstärkerklang anfangen soll, aber er klingt für mich absolut neutral und sauber. Ehrlicherweise konnte ich zur Zen Dac/Can Kombi allerdings wenig bis keine Unterschiede feststellen. (Bitte nicht lynchen 😊) Kurz zur Fernbedienung. Ich habe nur laut und leise benutzt und sämtliche Einstellungen direkt am Gerät vorgenommen. Hatte dafür einfach zu wenig Zeit mich damit zu beschäftigen. Trotzdem ein sinnvolles Zubehör. Die Bedienung am Adi selbst ist zuerst etwas gewöhnungsbedürftig, aber man hat das schnell raus sich mit den beiden Reglern durch das Menü zu switchen. Ich würde, genau wie LoyK, eine App gut finden, wo man seine Einstellungen schnell abrufen könnte. So eine Art Schnellzugriff für die verschiedenen Kopfhörer die man besitzt. Allerdings muss man dazu sagen, wenn die Einstellungen einmal gespeichert sind, muss man da auch nicht lange suchen.

Es gibt noch viel mehr was der Adi alles kann und ich bin ihm in der Zeit, wo er hier war, einfach nicht gerecht geworden. (Hatte den Hook und Timeless genau zur gleichen Zeit hier) Ich war trotz alledem absolut begeistert von den ganzen Möglichkeiten, die dieser kleine Kasten bietet. Für Kopfhörerfreunde ist der Adi für viele wahrscheinlich das Ende der Fahnenstange. Da ich selbst aber eine günstige Kombi in Verbindung mit der APO Software nutze, brauche ich den Adi ehrlicherweise nicht. Es gibt aber eine uneingeschränkte Empfehlung für alle die einen ehrlichen und perfekt verarbeiteten Dac/Verstärker haben möchten.

Eine kleine Sache noch. Ich wollte gerne wissen was denn SteadyClock FS ist. Für alle die kein Bock haben auf die lange Fassung: Es ist die Weiterentwicklung vom „normalen“ SteadyClock was von RME entwickelt wurde, um Jitter zu unterdrücken. Bei FS wurde der Wert des Eigenjitters auf niedrigste Werte reduziert. Es lohnt sich mal ein wenig zu stöbern was diese ganzen „Fachbegriffe“ überhaupt bedeuten. Auch super erklärt auf der HP von RME.

Ich danke nochmals StevenMcTowelie und natürlich RME selbst das man so ein Top Gerät ausprobieren durfte.

Beste Grüße

H.
ZeeeM
Inventar
#12 erstellt: 14. Aug 2022, 16:36
Hier mein kleines Mini-Review zum ADI-2 DAC fs.
Ich schreibe es quasi live, während ich über den DAC höre.

Das haptische.
Verpackung folgt einem prosaischen Ansatz und soll einfach dem Transport genügen, ohne das mittlerweile verbreitete Verpackungschischi. Stört nicht, aber etwas schicker, stände dem Produkt nicht schlecht zu Gesicht. Gerät, Handbuch, Netzteil, USB-Kabel, das war es.
Ausgepackt, befummelt, wirkt das Gerät wertig. Da knarzt nix, und die Verwindungssteifheit wirkt wie ein Block. Nett finde ich, das man die rückwärtigen Elemente mit Innensechskantschrauben bestückt hat. Sehr positiv, das der Hohlstecker sich verriegeln lässt. Sowas sollte Standard werden, aber sind die Stecker frei am Markt leicht erhältlich? Das wäre schön. Dem Gerät ständen wertigere Knöpfe für die drei Encoder gut zu Gesicht. Metall und geriffelt vielleicht.
Beleuchtung, Display, ist alles sehr gut und weit ab von Blingbling, stattdessen Understatement. Die Anmutung und die kompakten Abmessungen machen auf dem Schreibtisch eine gute Figur.

Die Bedienung.
Nun, 3 Encoder, 1 Display, das wird halt eng.
Man kommt ohne Anleitung recht weit, aber für ein Factoryreset habe ich Google bemüht.
Irgendwie habe ich es auch nicht hinbekommen den EQ für die Quellen umzuschalten, was wohl nicht geht, oder ich zu doof dafür bin. Man kann aber alles, was wichtig ist, am Display machen, brauch aber gute Augen. Es soll eine Software geben die Einstellungen vom Rechner aus erlauben, habe ich aber nicht getestet. In der Praxis wird man wohl ein paar Presets für sich finden und dann dreht man meist nur noch am Lautstärkeregler.

Klang/Praxis.
Der parametrische EQ mit seinen 5 Bändern ist meines Erachtens für die meisten Fälle vollkommen ausreichend, die mögliche Pegelanpassungen vorbildlich und der Ausgangspegel kann auch meinen HE5LE in den Arsch treten. Crossfeed ist ganz nett, bräuchte ich aber nicht. Da im Digitalen realisiert, sind es einige Zeilen Code, gern mitgenommen.
Ja, der Klang. Er klingt nicht. Bei abgeschalteten Klangverbiegern verstärkt er einfach nur. Ich habe ihn in der Hinsicht mit meinem schon in die Tage gekommenen Emotiva Stealth verglichen der ähnlich Leistung abgeben kann und den Unterschied würde ich, wenn überhaupt als marginal bezeichnen. Ich habe da auch nichts anderes erwartet.

Würde ich mir den ADI kaufen?
Jain. Zum jetzigen Zeitung eher nicht. Hier werkelt im Digitalen ein DEQ2496, der den Stealth füttert und da am PC, kann man sich noch umfänglich mit Software austoben, im Moment VCable, VST-Host + Plugins. Der ADI schlägt halt mit 1,1k€ zu Buche, hat aber einen sexy Footprint.:-)

Das er messtechnisch sehr gut dar steht, ist eine Expertise für RME und unterstreicht deren professionellen Anspruch und Handwerk.
Auch zu erwähnen ist das gute Handbuch.

Ich danke Steven Mc Towelie für sein Engagement immer solche Schätzchen an Land zu ziehen. Vielen Dank.

Immersive_Bit
Stammgast
#13 erstellt: 15. Aug 2022, 11:36

ZeeeM (Beitrag #12) schrieb:
Hier mein kleines Mini-Review zum ADI-2 DAC fs.

Die Bedienung.
Nun, 3 Encoder, 1 Display, das wird halt eng.
Man kommt ohne Anleitung recht weit, aber für ein Factoryreset habe ich Google bemüht.
Irgendwie habe ich es auch nicht hinbekommen den EQ für die Quellen umzuschalten, was wohl nicht geht, oder ich zu doof dafür bin. Man kann aber alles, was wichtig ist, am Display machen, brauch aber gute Augen. Es soll eine Software geben die Einstellungen vom Rechner aus erlauben, habe ich aber nicht getestet. In der Praxis wird man wohl ein paar Presets für sich finden und dann dreht man meist nur noch am Lautstärkeregler.

Klang/Praxis.
Der parametrische EQ mit seinen 5 Bändern ist meines Erachtens für die meisten Fälle vollkommen ausreichend, die mögliche Pegelanpassungen vorbildlich und der Ausgangspegel kann auch meinen HE5LE in den Arsch treten.

:prost


Das Einstellen des parametrischen EQs ist im Manual sehr ausführlich beschrieben und nutze diesen zur Optimierung meiner Raumakustik und zur Frequenzgangskompensation meiner Kopfhörer.
Man kann bis zu 22 EQ-Kurven speichern und beliebigen Eingängen und Ausgängen inkl. Kopfhörer-Ausgänge zuweisen.
Hier hast Du leider ein wesentliches Feature des RME nicht genutzt.
Übrigens, seit dem FW-Update 66/47 hat man einen 7-Band parametrischen EQ, mit dem man den Klang noch selektiver im Bereich von +-10dB einstellen kann.

SW-Einstellungen per PC ist ein häufig geäußerter Wunsch von RME-User, der leider von RME bis jetzt noch nicht umgesetzt wurde. Die Hoffnung stirbt zuletzt
Es gäbe noch vieles was erwähnenswert wäre, aber steht ja alles im Manual…
ZeeeM
Inventar
#14 erstellt: 15. Aug 2022, 12:55
Muss auch zugeben, dass ich bis Samstagabend mit Freezes meines Rechners gekämpft habe, die ursächlich mit einem Monitor zu tun hatten. Shit Happens. Ja, Einstellbarkeit per Software, wäre wegen dem kleinen Display sehr praktisch, da nicht jeder Adleraugen hat und würde es auch Blinden den Einsatz gestatten.


Handbuch https://www.rme-audio.de/downloads/adi2dacr_d.pdf



[Beitrag von ZeeeM am 15. Aug 2022, 12:59 bearbeitet]
oldie400
Stammgast
#15 erstellt: 16. Aug 2022, 08:51
Für viele wahrscheinlich kein Problem, aber gut zu wissen.


[Beitrag von oldie400 am 16. Aug 2022, 09:04 bearbeitet]
robidiniro
Stammgast
#16 erstellt: 17. Aug 2022, 20:25
Moin!

Ich habe mich ein bisschen schwer getan mit diesem `Review` und habe es daher etwas vor mir her geschoben. Aber nun hier nachfolgend ein kurzer Bericht meiner Abenteuer mit dem RME ADI-2 DAC FS (i.f. ADI) und den im Rahmen der Rundreise gewonnenen Eindrücken.


Erster Eindruck:
Hui, ist der aber klein! Vielleicht sind es die professionellen Fotos bei RME… - aber irgendwie hatte ich ihn mir größer vorgestellt. Ein bisschen spielte da sicher auch noch die Erinnerung an den FiiO K9 Pro eine Rolle, der ebenfalls bei einer Rundreise auf meinem Schreibtisch landete und deutlich wuchtiger daherkommt. Für meine Zwecke als Schreibtisch-Gerät wäre der RME ADI-2 DAC FS aber von seinen Abmessungen sehr gut geeignet und würde mir auch gefallen.

Die Verarbeitung, da kann ich den Vorschreibern zustimmen, erfreut den Benutzer. Alles wirkt sehr hochwertig und durchdacht. Dies gilt nicht nur dem Gerät, sondern auch dem Netzteil und der Fernbedienung, die mit sehr gleichmäßigen Druckpunkten und einer guten ergonomischen Gestaltung punktet.


Start- und Anschlussprobleme:
Schnell war der ADI ausgepackt und per USB an meinen PC angeschlossen. Das Gerät wurde auch sogleich von Win10 erkannt. Ich höre fast ausnahmslos über Tidal und auch dort fand sich der DAC sofort in der Liste der Audio-Geräte.

Nun war ich ja der erste User auf der Rundreise und beschäftigte mich zunächst kurz mit der von RME empfohlenen Installation der aktuellen Firmware und des richtigen Treibers. Zweiterer wäre vielleicht nicht unbedingt notwendig gewesen, um Musik zu hören, aber für die Aktualisierung der Firmware ist er unerlässlich. Es zeigte sich, dass eine deutlich neuere Firmware vorlag, die ich ohne Probleme installieren konnte.

RME ADI FS Firmware Update 0722

Soweit, so gut. Dann aber begannen die Probleme, die mir letztlich ein bisschen die Zeit und Lust für eine eingehendere Beschäftigung mit ADI und seinen gefühlt 1001 Optionen/Funktionen raubten.

Jetzt, mit dem aktuellen RME-Treiber, taucht ADI nämlich in der Tidal-Liste explizit als Analog-Gerät auf. Schlimmer noch: Er verhält sich auch so. Ich habe mir in den Tagen einen Wolf gesucht, aber keine Möglichkeit gefunden, Tidal direkt zum DAC durchzuschleifen und die Windows-Audiokomponente zu übergehen, wie es eigentlich vorgesehen ist und wie es ansonsten auch bei anderen Dacs/KHV tadellos funktioniert. Hier leider nicht. ADI mag nicht. Egal, wie ich Tidal einstelle, es klingt immer gleich und der Exklusiv-Klang, den ich bei Tidal sehr schätze, kann nicht realisiert werden. ADI akzeptiert anscheinend die Tidal-MQA-Entfaltung nicht.

RME_Tidal Audio Tonausgabe

RME_Tidal Audio Tonausgabe Exklusiv

Damit einher geht, dass Tidal nicht wie sonst üblich die Sample Frequenz an den DAC weitergibt.

Wo hier ja – zu Recht – die gute und sehr umfangreiche Anleitung gelobt wurde, muss ich nun hinzufügen, das selbige mich mit dem Problem völlig im Regen stehen ließ. Desgleichen die FAQ auf der RME-Seite und im leider fast ausschließlich englischsprachigen RME-Forum habe ich auch ewig suchen müssen, um ein paar, sich zudem widersprechende Beiträge zu diesem Problem zu finden.

Auf Seite 42ff. der Anleitung wird zwar die Treiberinstallation und die Konfiguration behandelt, dies hat zumindest mir bei diesem Problem nicht weiter geholfen.

Kurzer Exkurs:
- Natürlich kann ADI kein MQA, das kann mein kleiner KHV zuhause aber auch nicht. Ist auch nicht nötig, weil Tidal die erste Entfaltung selbst vornimmt (Einstellung passthrough), was mir bislang völlig ausreichte.
- RME empfiehlt irgendwo, man möge doch den RME-Treiber deinstallieren und das Gerät wieder per Windows und WASAPI betreiben. Habe ich auch versucht, aber es half nicht.
- Im RME-Forum gab jemand den Tipp, man möge ADI via Toslink anschließen, damit ließe sich das Problem lösen. Ein Toslink-Kabel besorgt, aber es änderte nichts.

Ich hätte mich gefreut, wenn RME sich dieses Problems einmal angenommen hätte und eine Anleitung für einen funktionierenden Tidal/Streaming-Betrieb an prominenter Stelle mitgeliefert hätte. Oder wenn deutlich gesagt würde, dass es mit Tidal (u.a.?) nicht geht.


Klang und Bedienung:
Es gibt ja 2 Lager: Die einen sagen, der ADI würde nicht klingen (und kaufen was anderes) und die anderen sagen, der Adi würde sehr neutral klingen und finden das gerade gut. Ich denke, sie haben beide Recht. Ich fand es natürlich schade, dass ich ihn nicht mit meinem FiiO im Exklusiv-Modus vergleichen konnte. Ohne diesen Modus und über Windows gezogen klingt mein FiiO etwas wärmer im Oberbass, dafür schien mir ADI straffer und in den Höhen etwas sauberer.

Im Vergleich zum FiiO K9 Pro, der ja im Vergleich mit seinem kleineren Geschwister K5 Pro mit einer klar breiteren Bühne und einer deutlich helleren Darbietung auffiel, zeigte ADI tatsächlich die oft erwähnte Neutralität. Mir würde dies besser gefallen als der etwas gesoundete Auftritt des K9 Pro mit seinen für mich oft zu scharfen Höhen.

Die diversen Filter, die ADI mit sich bringt, führen zu hörbaren Unterschieden. Wenn ich mit ADI ein paar Monate verbringen könnte, würde ich vielleicht irgendwann einen Favoriten haben. So habe ich es bei der Default-Einstellung gelassen.

Was die Bedienung angeht: Mir gefallen die sauberen Druckpunkte, ich mag aber ein dickeres LS-Poti a la Alps lieber als den kleineren gerasterten Knopf des RME. Allerdings ist eine elektronische LS-Regelung natürlich zumindest im unteren Lautstärkebereich von Vorteil. Mir war auch die Steigung des LS-Anstiegs etwas lang übersetzt (Gefühl notwendiger Kurbelei), auch da lobe ich mir mein normales Poti, welches ich mit einem Finger genau bedienen kann und welches sich geschmeidig dreht.

Die Klangregelung selbst nur über Bass- und Höhenregler ist durch den möglichen schnellen Zugriff eine prima Sache. EQ ist recht fummelig und braucht etwas Zeit, die ich mir kaum mehr genommen habe.

Es hätte etwas für sich, die zweistufige Gain-Regelung statt in den Tiefen des Menüs als separaten Schalter auf der Oberfläche zu haben. Ich habe nicht ausprobiert, ob sich die Funktion per shortcut auf die FB legen ließe. Wenn man mehrere, vom Wirkungsgrad unterschiedliche Kopfhörer besitzt, dann ist ein gut zugänglicher Gain-Schalter für mich ein klarer Pluspunkt. Auch wenn es bekannte Hersteller gibt, die diese Regelung sogar in Form von Dip-Schaltern auf der Rückseite des Gerätes oder gar im Inneren anbieten.

Auch mir kam beim Gebrauch des ADI der Gedanke, wie gut es doch wäre, ein übersichtliches Interface auf dem PC zu haben, um Einstellungen zu tätigen und abzuspeichern.

Abschließend: Es kann nicht oft genug gesagt werden: Schön wäre eine dezente farbliche Signalisierung der jeweiligen Sample-Frequenz rund um das Poti.

Fazit:
Für mich ist beim ADI das wesentliche Feature und Alleinstellungsmerkmal der parametrische EQ.

Der Punkt für mich ist nun, das wenn der Exklusivbetrieb, also das bitgenaue Durchleiten des Tidal-Signals an den DAC nicht möglich ist, dann kann ich auch wie bisher bei Bedarf diese EQ-Funktion genauso gut und v.a. kostenlos auch via Peace/APO i.V.m. meinem kleinen FiiO nutzen. APO kennt zudem keine Beschränkungen bzgl. Gain und der Anzahl der verwendeten Bänder.

Würde ich ADI kaufen? Jein. Das hinge zum einen vom oben besprochenen Problem ab. Zum anderen würde es mich schon reizen, mit dem Gerät einmal warm zu werden und die Möglichkeiten überhaupt erst einmal zu verstehen. Ich bin kein Power-User und brauche für so etwas schlicht meine Zeit.

Von meiner Warte aus war der RME ADI-2 DAC FS nicht gerade der ideale Kandidat für unsere Rundreise. Er verlangt er ein gehöriges Maß an Einarbeitung in eine zumindest gewöhnungsbedürftige Bedienung mittels Drück ´n Dreh diverser Knöpfe, um die gewünschte Funktion im verschachtelten Menü anzusteuern oder erst einmal zu finden. Ich bräuchte meine Zeit, um mit ihm warm werden.

Gefallen hat mir der ADI aber doch irgendwie.


[Beitrag von robidiniro am 17. Aug 2022, 20:30 bearbeitet]
hazel-itv
Inventar
#17 erstellt: 21. Aug 2022, 11:51
Hier nun mein Review zum ADI2-DAC. Leider war ich diese Woche beruflich sehr eingespannt und hatte lange nicht so viel Zeit zum Testen, wie ich mir eigentlich gewünscht hätte.

Als erstes wieder einmal vielen Dank an Steven Mc Towelie für die Organisation der Rundreise!

Haptik:

Hübsch aussehen tut er, angetan bin ich von der Haptik des Gerätes aber nur teilweise. Zwar wirkt alles erstmal wertig, allerdings machen die kleinen, fitzeligen Taster keinen Hehl aus ihrem Material (Plastik) und auch die 3 Drehregler sind zwar leicht zu bedienen und durch die Rasterung auch genau, fühlen sich aber eben doch nach Plastik an. Die Fernbedienung habe ich nicht ausprobiert.

Bedienung und Installation:

Nach dem ersten Einschalten steht man erstmal da… und versucht die generelle Bedienlogik des Gerätes zu verstehen und da muss man leider sagen, dass diese alles andere als intuitiv ist. Tatsächlich wäre ein hier schon erwähntes Steuerkreuz o.ä. die einfachere Wahl gewesen. Bis man verinnerlicht hat, welchen der Drehregler man wann drücken und wann drehen muss, vergeht schon eine Weile und ohne Blick in die (ausführliche und gut geschriebene) Bedienungsanleitung dürften die Wenigsten das Surfen durch die vielen Untermenüs auf Anhieb hinbekommen. Hat man die Logik aber erstmal verstanden, funktioniert die Bedienung ordentlich.

Allerdings wurde auch ich vor das gleiche Problem gestellt, wie robidiniro. Auch ich höre primär Tidal am PC und der ADI will einfach nicht den exklusiven Modus nutzen und die Samplingfrequenz übernehmen, die Tidal eigentlich weitergeben sollte (wie ja oben schon von robidiniro ausführlich beschrieben). Offenbar scheint das ein Problem zu sein, dass viele haben und für das es keine Lösung zu geben scheint (laut einer kurzen Recherche im englischsprachigen Supportforum), außer man installiert sich ein Programm, dass Tidal integriert hat und dann selbst die Daten ausgibt (z.B. Roon). Ich habe das Problem aus Zeitgründen nicht weiterverfolgt, allerdings ist das tatsächlich ein Grund, weswegen ich auf einen Kauf des ADI trotz seiner vielen Vorzüge wahrscheinlich verzichten werde, denn so hört man unter Tidal definitiv nicht in der Auflösung, die man bei Tidal ja extra bezahlt (ohne jetzt eine Diskussion über den tatsächlichen Klanggewinn aufmachen zu wollen).

Funktionen:

Die Funktionen des ADI sind mehr als vielfältig und ich habe in der Kürze der Zeit nicht alles testen können. Die Funktionen, die mich am meisten interessierten, waren natürlich der EQ, das Crossfeed und die Loudness-Einstellungen.

Der 5-Band-EQ ist über die Bedienelemente gut einzustellen und ist natürlich das hervorstechende Merkmal des ADI. Durch die speicherbaren Presets ist das ein echter Mehrwert, auch wenn ich am PC natürlich ähnliche (und durch Monitor und Maus einfacher zu bedienende) Lösungen habe. Allerdings muss ich bei anderen DACs dafür den exklusiven Modus in Tidal deaktivieren. Ich dachte eigentlich, dass ich mir eben das beim ADI sparen kann, aber nun ja… s.o.

Die adaptive Loudness funkioniert wirklich gut, ist in der Stärke einstellbar und ist für Leisehörer eine echte Bereicherung. Ich musste für mich feststellen, dass ich sie bei meiner normalen Lautstärke nicht brauche und mit ans Bett nehmen (wo ich leiser höre) würde ich den ADI eh nicht.

Eine positive Überraschung ist dagegen die Crossfeed-Funktion. Ich kannte das bisher nur vom APO (bzw. der Peace-Oberfläche), die diese Funktion als einfacher Schalter integriert hat. Dies ist aber kein Vergleich, beim ADI wirkt die (natürlich in der Stärke einstellbare) Funktion deutlich natürlicher und ich habe mich dabei ertappt, immer öfter mit dem Emyprean mit einer leicht aktivierten Funktion zu hören.

Klang:

Hier punktet der ADI mit einer trockenen, neutralen Wiedergabe. Sehr prägnanter, konturierter Bass, klare Höhen und ein weites, definiertes Klangbild. Im Vergleich mit meiner IFi Zen DAC V2 / Ifi Zen Can Kombo wirkt er wirklich etwas punchiger, neutraler, klarer, weiter. Die Ifi-Kombo ist ja eher auf der warmen Seite unterwegs, was ich schon beim Testen des Fiio K9 pro aus der anderen Rundreise festgestellt habe. Während der K9 mir aber schon fast zu hell war, ist der ADI genau richtig. Insbesondere mit meiner letzten Neuerwerbung, dem Meze Empyrean, spielt er wirklich klarer und eine Stufe besser als die Ifi-Kombo.

Fazit:

Eigentlich ein toller KHV mit neutralem, klarem und druckvollem Klang und vor allem mit Möglichkeiten, die kaum ein anderer bietet. In meinem Fall versalzt er mir aber die Suppe durch seine Weigerung, vernünftig mit Tidal zusammen zu arbeiten. Wer da nun Schuld hat kann ich nicht beurteilen (im RME Supportforum war von Tidal die Rede, andere argumentierten, dass andere DACs das ja problemlos schaffen). Aber da Tidal meine Haupt-Musikquelle ist und ich ja extra ein paar Euro mehr dafür bezahle um die höchstmögliche Qualität beim Streamen zu haben, ärgert mich dieses Manko schon. Ja, der Klang ist auch so wirklich klasse und die Möglichkeit, EQ und Crossfeed in hoher Qualität nutzen zu können sind genial, aber…... wie robidiniro schon schrieb, kann man den EQ dann auch per APO/Peace nutzen, wenn man auf den exklusiven Modus verzichtet. Schade.

Sollte jemand Tipps oder einen Ratschlag haben, wie man dieses Problem lösen kann, bitte unbedingt hier posten!
entertain_me
Stammgast
#18 erstellt: 21. Aug 2022, 14:18

robidiniro (Beitrag #16) schrieb:

Es hätte etwas für sich, die zweistufige Gain-Regelung statt in den Tiefen des Menüs als separaten Schalter auf der Oberfläche zu haben. Ich habe nicht ausprobiert, ob sich die Funktion per shortcut auf die FB legen ließe. Wenn man mehrere, vom Wirkungsgrad unterschiedliche Kopfhörer besitzt, dann ist ein gut zugänglicher Gain-Schalter für mich ein klarer Pluspunkt..


Ein Gain Schalter ist bei dem Gerät eigentlich nicht nötig weil der KHV mit der "auto reference level" Funktion selbstständig auf "Hi Power" schaltet wenn es nötig ist. Man muss also nicht selber umschalten.
Außerdem kann man effiziente KHs wie z.B. die Austrian Audio oder die neuen Beyer (dt900proX) gut am iem Ausgang verwenden, wobei die letzten Lautstärkeeinstellungen der Ausgänge auch noch gespeichert werden. So fliegen einem nicht aus Versehen die Ohren weg, wenn man vergesen hat den Gain runterzustellen.

letlive
Stammgast
#19 erstellt: 06. Sep 2022, 12:27

hazel-itv (Beitrag #17) schrieb:

Sollte jemand Tipps oder einen Ratschlag haben, wie man dieses Problem lösen kann, bitte unbedingt hier posten!

Hat mich auch lange beschäftigt. Die einzigen vernünftigen Lösungen sind Roon und Audirvana.
robidiniro
Stammgast
#20 erstellt: 06. Sep 2022, 21:28

letlive (Beitrag #19) schrieb:

hazel-itv (Beitrag #17) schrieb:

Sollte jemand Tipps oder einen Ratschlag haben, wie man dieses Problem lösen kann, bitte unbedingt hier posten!

Hat mich auch lange beschäftigt. Die einzigen vernünftigen Lösungen sind Roon und Audirvana.

Finde ich nicht. Zum einen, weil sie teuer sind und zum anderen, weil vermutlich so ziemlich jeder andere DAC/KHV keine Probleme mit Tidal hat.
Ich sehe hier RME am Zug, zumindest fände ich einmal eine Erläuterung hilfreich, was dieses Feature soll.
robidiniro
Stammgast
#21 erstellt: 06. Sep 2022, 21:35

entertain_me (Beitrag #18) schrieb:

robidiniro (Beitrag #16) schrieb:

Es hätte etwas für sich, die zweistufige Gain-Regelung statt in den Tiefen des Menüs als separaten Schalter auf der Oberfläche zu haben. Ich habe nicht ausprobiert, ob sich die Funktion per shortcut auf die FB legen ließe. Wenn man mehrere, vom Wirkungsgrad unterschiedliche Kopfhörer besitzt, dann ist ein gut zugänglicher Gain-Schalter für mich ein klarer Pluspunkt..


Ein Gain Schalter ist bei dem Gerät eigentlich nicht nötig weil der KHV mit der "auto reference level" Funktion selbstständig auf "Hi Power" schaltet wenn es nötig ist. Man muss also nicht selber umschalten.

Mag sein. Ich schätze meinen dreistufigen Gain-Kipp-Schalter, weil die beiden oberen Stufen auch deutliche Unterschiede im Klang bewirken. Und es ist zwar völlig old-school, aber prima, wenn sich dies per Fingerschnipp über einen Schalter erzielen lässt.

M.a.W.: Ich schalte noch gern selbst.


[Beitrag von robidiniro am 06. Sep 2022, 21:36 bearbeitet]
Daiyama
Inventar
#22 erstellt: 07. Sep 2022, 09:17
Dann ist Dein Verstärker eine Fehlkonstruktion?

Ne, im Ernst, wenn es einen Klangunterschied zwischen Gainstufen geben würde, kann ich mir nicht vorstellen, dass RME da ein "Auto Ref Level" implementiert hätten.
Außerdem wird ja immer nur der benötigte Gain Level verwendet, man kann so also nicht eine "falsche" Gainstufe wählen. Es wird nur umgeschaltet, wenn die Leistung benötigt wird und wenn die Leistung benötigt wird, dann musst Du von Hand umschalten.
Marcel21
Inventar
#23 erstellt: 18. Sep 2022, 17:12
Vorwort
Zunächst mal ein Großes Dankeschön für die Organisation der Rundreise und das Zurverfügungstellen des RME ADI-2 DAC. Dieses Gerät wollte ich schon immer mal ausprobieren, und nun hatte ich die Gelegenheit dazu. Leider war ich zum Testzeitpunkt etwas eingespannt, weswegen ich nur 2 Abende hatte, an denen ich mich intensiver mit dem Gerät auseinandersetzen konnte. Dennoch konnte ich mir einen ganz guten Eindruck verschaffen.

Erster Eindruck
Nachdem ich das Gerät am ersten Tag nur ausgepackt und aufgebaut hatte, und schon mal etwas in der sehr ausführlichen Anleitung gestöbert habe, ging es dann am zweiten Tag zur Sache. Ausprobiert habe ich es zunächst mit meinen Sennheiser HD600, die schon mal eine ausgesprochen gute Figur an dem Gerät gemacht haben. Danach habe ich meine Hifiman Edition XS angeschlossen, auch diese haben überaus gut performt. Leistungsreserven waren für beide schon ohne High-Gain mehr als genug vorhanden. Zuletzt noch meine 7Hz Timeless am IEM-Anschluss, auch hier hat alles gepasst. An der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen und auch die Optik sagt mir zu. Einzig das Netzteil kann diesen hochwertigen Gesamteindruck nicht teilen, ist so ein China-Standard-Netzteil das ich schon bei mehreren Geräten gesehen habe. Es erfüllt seinen Zweck und daran ist absolut nichts auszusetzen – allerdings könnte ich mir für ein Gerät dieser Preisklasse, und in einem audiophilen Kontext, indem es auch Leute gibt, die hunderte (oder mehr) für Stromkabel ausgeben, auch ein Netzteil vorstellen, das einen etwas wertigeren Eindruck macht. Natürlich gibt es hier auch die Möglichkeit, ein anderes Netzteil zu wählen, vielleicht findet man da ja noch eines das dann die Offenbarung ins Klangbild bringt
Für mich reicht es jedenfalls, ist mir nur so aufgefallen.

Sehr cool finde ich hingegen das Display, das einem während der Wiedergabe jederzeit eine Spektralanalyse des Sounds anzeigt. Das sieht gut aus und ist auch noch informativ, gefällt mir. Mir hat es echt Spaß gemacht, beim Musikhören einfach das Display zu beobachten, und zu entdecken, wie sich das, was ich höre, im Spektrum widerspiegelt.

Bedienung
Die Bedienung des Geräts ist zum Teil etwas umständlich. Gerade wenn man die tiefgreifenderen Funktionen des Geräts nutzen möchte. Wenn man den Aufbau der Menüstruktur erst mal verstanden hat, dann geht es einigermaßen...aber einige Einstellungen sind doch recht schwer zu erreichen, zum Glück muss man da nicht so oft ran. Die Fernbedienung bietet leider keine Möglichkeiten, durch das Menü zu navigieren. Dafür bringt sie allerdings die wichtigsten Regler mit, die man braucht, um kleinere Anpassungen aus der Ferne vorzunehmen. Manche Funktionen haben sich echt gut versteckt...bis ich mal die Unterseite im Menü gefunden habe, mit der sich z.B. die Bass und Treble Filter einstellen lassen...ohje
Aber gut, wenn man das alles erst mal weiß und vollständig mit dem Gerät vertraut ist, sollte das auch kein Problem mehr sein. Dennoch denke ich, dass man das Menü z.B. mit einem Steuerkreuz bestimmt nutzerfreundlicher gestalten könnte. Dabei muss ja nicht mal unbedingt auf die an einigen Stellen doch recht praktisch Drehregler verzichtet werden.

Anschlüsse
Der RME bietet USB und S/PDIF als digitale Audioeingänge. Das war es dann allerdings schon. Reicht für den stationären Einsatz prinzipiell aus. Was ich mir in der heutigen Zeit noch gewünscht hätte wäre Bluetooth. Schließlich ist Bluetooth in Sachen Audioqualität mit Codecs wie LDAC mittlerweile durchaus audiophilen-tauglich. Und wenn ich das Gerät einfach nur hätte einschalten müssen und auf dem Smartphone Musik anschalten, hätte das für mich auf jeden Fall einen Mehrwert geboten. Ich hatte das Smartphone testweise mal per USB verbunden – das hat auch einwandfrei funktioniert, aber dann hat man es immer noch an der Strippe hängen (inkl. USB-C auf A Adapter), das finde ich mühselig. Somit habe ich das Gerät quasi nur am PC genutzt. Hier hat der zuvor getestete Topping DX5 in dieser Hinsicht definitiv mehr geboten, und selbst mein Loxjie D30 tut dies, auch wenn Bluetooth da wegen fehlendem LDAC qualitativ nicht ganz mit der Kabelverbindung mithalten kann. Ich verstehe aber auch, dass RME seine Zielgruppe tendenziell eher im professionelen bzw. Studio-Bereich sieht, und dieses Funktion dort einfach nicht benötigt wird. Dennoch sehe ich hier potential – auch, in der umgekehrten Richtung. Man stelle sich mal vor, der RME kann als Bluetooth-Transmitter dienen, um beliebige BT-Kopfhörer daran anzuschließen und über die vorhandenen Eingänge mit Sound zu füttern – und dabei noch die DSP-Funktionen des Geräts nutzen zu können, um den Klang des BT-Kopfhörers zu verbessern. Das hätte doch was, oder nicht?

Equalizer/Bass/Treble
Ein sehr wichtiger Teil des Geräts, schließlich ist dieses eines der wenigen Geräte, die von Haus aus einen parametrischen EQ mitbringen. Ich beschäftige mich nun schon länger mit dem Thema EQ, und wenn man soetwas ernsthaft nutzen möchte, führt eigentlich kein Weg an der parametrischen Variante vorbei. Neben Lösungen wie dem Equalizer APO für Windows ist hier momentan der Qudelix 5K das Gerät meiner Wahl. Dieser bietet 10 voll parametrische EQ-Bänder an, die auch recht viel Konfigurationsspielraum lassen. Ich kann schon mal sagen: Beim RME ist das alles leider etwas beschränkter. Zum einen gibt es nur 5 Bänder, wobei man diese durch das Hinzuzählen der konfigurierbaren Bass- und Treble-Filter noch als 7 Bänder ansehen könnte. Da ich meist eh Shelf-Filter an den Rändern einsetze, passt das schon. Zum anderen sind diese Bänder in ihren Einstellungsmöglichkeiten deutlich zurückhaltender, als das, was man vom Qudelix oder dem Equalizer APO so gewohnt ist. So lässt sich beispielsweise kein schmalerer Filter als Q5 einsetzen. Ich verwende gerne mal schmalbandige Filter um gezielt Peaks auszulöschen. Bei Q5 nimmt man schon relativ viel der benachbarten Frequenzen mit. Der Qudelix bietet hier immerhin Q7, was meistens ausreichend ist (aber Q6-Q7 sind hier auch häufiger im Einsatz). Ansonsten ist die Einstellung der Frequenz mit steigenden Frequenzen nicht mehr so granular, beispielsweise habe ich beim Qudelix für meine Edition XS einen Filter bei 4750Hz eingerichtet. Der RME lässt mich allerdings nur 4700Hz oder 4800Hz auswählen. Da dieser Filter beim Qudelix aber auch Q6 hat und hier maximal Q5 geht, ist der Filter eh breiter, womit sich das Problem quasi von selbst löst (und auf ein paar Hertz kommt es am Ende auch nicht so an). Das sind Einschränkungen, mit denen man Leben kann...aber muss man das auch? Ich finde hier könnte RME definitiv noch nachlegen. Wobei die Art der Bedienung hier auch für Einschränkungen verantwortlich sein dürfte, schließlich möchte sicher niemand im Zweifel alle 20.000 Hertz des Frequenzbands einzeln durchklicken.
An der Qualität des EQs selbst habe ich absolut nichts auszusetzen – dieser tut was er soll. Aber 5 bzw. 7 Filter kann für manche Kopfhörer dann doch etwas knapp sein, schon mit den 10 Bändern des Qudelix muss ich hin und wieder eine unschöne Filter-Triage betreiben. Der EQ APO mit quasi unbegrenzt vielen Filtern ist hier natürlich unerreicht. Erfahrungsgemäß geht es, bei der Filter-Methode, jedoch selten über 15 Filter hinaus.

Wenn man die Bass/Treble-Funktionen nicht gerade „zweckentfremden“ muss, um weitere Filter zu erhalten, ist es überaus praktisch, die Menge an Bass und Hochton mal eben schnell der Musik anzupassen – sogar per Fernbedienung. Das eine schließt dabei das andere natürlich nicht aus, bei richtiger Wahl der Filter kann man so beides in einem abdecken, sofern der Kopfhörer dies erlaubt. Diese Funktion hat sich als eine der nützlichsten des RME erwiesen.

Eine weitere praktische Funktion ist Crossfeed, das erlaubt, dass man Teile des einen Kanals mit auf dem anderen Wiedergibt, um das Hören mit Lautsprechern zu simulieren. Das hat auch ganz gut funktioniert, wie Bühne hat sich damit nach mehr nach vorne verlagert. Es gibt dabei auch mehrere Modi die verwendet werden können. Am Ende muss ein Kopfhörer für mich aber keinen Lautsprecher simulieren, ich finde diese klare Kanal-Separation hat etwas für sich, und wenn hier eine Überschneidung gewünscht ist, wird diese auch entsprechend in die Musik eingemischt. Falls das überhaupt notwendig ist, gerade ältere Musik aus den 70ern und 80ern wo wahrscheinlich niemand bei der Abmischung an Kopfhörer gedacht hat klingt mit diesen meist besser als viele neue Musik. Wo waren wir noch gleich...Achja, Crossfeed. Nettes Feature, würde ich wohl nur selten nutzen, aber es kann zweifelsohne nützlich sein.

Klang
Ich finde es recht schwer den Klang eines DAC/Amp zu bewerten. Schließlich sollen die Dinger, vom DSP mit gewollten Änderungen mal abgesehen, nicht klingen. Und das tut der RME im positiven Sinne nicht. Es ist mir nichts negativ aufgefallen...kein Rauschen, keine Aussetzer, gar nichts. Eine absolut saubere Performance des DAC mit genug Leistungsreserven beim Verstärker. Auch habe ich das Gefühl, dass der Klang im Vergleich zu meinem Loxjie D30 (AKM) etwas besser rüberkommt, ausgewogener, während der Loxjie es etwas heller verfärbt. Also es hat gefühlt besser geklungen, aber vielleicht wollte ich das auch nur – muss es ja schließlich.

Fazit
Der RME ADI-2 DAC ist ein tolles Gerät, das mich in vielen Punkten echt überzeugen konnte und seine Sache echt gut macht. Aber wo Licht ist, ist auch Schatten. Neben der recht umständlichen Bedienung und den dann doch etwas eingeschränkten EQ-Möglichkeiten (aber immer noch besser als die meisten verfügbaren EQs) fehlt mir Bluetooth als zusätzliche Audio-Quelle (einschließlich Konfiguration per App – das würde vieles vereinfachen). Das sind mir, zum jetzigen Stand, doch ein paar zu viele Negativpunkte angesichts des doch recht üppigen Kaufpreises. Wobei ich an dieser Stelle wohl einfach zu sehr vom Qudelix 5K verwöhnt bin, der diese Bluetooth-Funktionalität und den parametrischen EQ wirklich perfekt umsetzt. Dafür hat der Qudelix neben Bluetooth nur USB, und USB läuft dort nicht immer perfekt. Für den stationären Einsatz fände ich ein Gerät wie den RME prinzipiell besser geeignet. Daher bin ich mal auf neue Versionen gespannt – vielleicht kommen solche Features ja noch. Dann bin ich auch bereit, dieses Investment einzugehen. Features, die es mir wirklich angetan haben, und mich schon jetzt zum Kauf bewegen könnten, sind das Display mir dem Visualizer, die Bass/Treble Funktion, Loudness und natürlich der parametrische EQ. Wenn auch dieser etwas eingeschränkter ist, so kann man damit den Klang dennoch in zumeist ausreichendem Maße anpassen, um eine individuelle Verbesserung zu erzielen. Und vor allem, man hat einen koaxialen und optischen Anschluss als Eingang, auf den man EQ anwenden kann. Das gibt, z.B. bei der Verwendung am TV, noch mal ganz neue Möglichkeiten. Am PC hätte man ja mit dem Equalizer APO noch mal einen deutlich mächtigeren DAC zur Hand, aber an solchen Geräten ist meistens kein oder nur ein sehr eingeschränkter EQ verfügbar. Auf der anderen Seite wäre der RME fast schon zu schade, um ein Dasein im Heimkino-Kontext zu fristen. Der ist für Musik gemacht, und da macht er richtig Spaß.
srabu
Stammgast
#24 erstellt: 18. Sep 2022, 18:20
Vielen Dank für das ausführliche Review Marcel. Sehr schön zu lesen.

Mich würde interessieren, was du mit mehr als 5 (+2) EQ Bändern mit nem Param-EQ in der Praxis so anstellen würdest?
Dir ist schon klar, dass die Bänder sich bei hinreichend breit gewähltem Q gegenseitig beeinflussen, oder?
Marcel21
Inventar
#25 erstellt: 19. Sep 2022, 10:30
Natürlich ist mir das klar. Ist ja auch meist so gewollt.

In der Praxis optimiere ich damit den Klang an mehreren Stellen.

Hier mal das aktuelle EQ Preset für meinen Hifiman Edition XS auf dem Qudelix 5K:
Screenshot_20220919_122545_Qudelix

10 Filter und eigentlich möchte ich auf keinen verzichten.
Und das bei einem Kopfhörer, der schon out of the Box gut klingt.


[Beitrag von Marcel21 am 19. Sep 2022, 10:31 bearbeitet]
srabu
Stammgast
#26 erstellt: 19. Sep 2022, 12:07
Wow, das ist mal feingliedrig.
Ok, verstanden. Vielen Dank für die Info
Immersive_Bit
Stammgast
#27 erstellt: 19. Sep 2022, 12:11
Das Problem bei einem PC-basierten Equalizer ist, dass dieser nur mit Musik funktioniert, die auch vom PC zugespielt wird.
Bei allen anderen Geräten, die am DAC angeschlossen sind, laufen Deine 10 Bänder des APO ins Leere!
Deshalb, habe ich lieber 7 Bänder am DAC mit denen ich beliebig die EQ-Korrektur von Raum, Kopfhörer und jeder angeschlossenen Quelle getrennt einstellen kann. Diese kann man als Preset speichern und bequem per Fernbedienung wählen ;-)
Marcel21
Inventar
#30 erstellt: 19. Sep 2022, 14:26
Da ich hauptsächlich über Streaming-Dienste höre, ist der PC als Quelle absolut ok, wobei das Smartphone und Tablet hier auch immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Der RME bietet die Möglichkeit sowas wie den TV oder CD-Spieler als Quelle zu nutzen, da wird es mit dem EQ schwieriger und fast die einzige Alternative, aber das hatte ich ja auch erwähnt.
RunWithOne
Inventar
#31 erstellt: 10. Okt 2022, 06:44
Leider ist mein Test und damit auch der Text krankheitsbedingt nicht allzu umfangreich ausgefallen.

Der RME ADI-2 DAC ist und kompakt, vielleicht ein wenig zu leicht. Glanzstück ist meiner Meinung nach das integrierte DSP mit Features wie parametrischer 5 Band EQ, Loundnessfunktion und den beiden Low Shelf EQ für Low- und Highend. Damit kommt man auf 7 Bänder. Warum eigentlich nur 7? Die Bedienung ist leider recht umständlich. Insbesondere wenn Prest speichern und benennen möchte. Warum gibt es im Jahr 2022 keine App für PC oder Smartphone? Die DAC Version ist doch für HiFi Freunde, nicht für das Studio, gemacht. Immerhin gibt es eine praktische Fernbedienung, welche einen deutlich besseren Funktionsumfang als die Gegenstücke von SMSL oder Topping ermöglicht. In der Kürze der Zeit konnte ich nur an der Oberfläche kratzen und habe mich auf das Hören mit Overear KH beschränkt. Der integrierte KHV treibt meine niederohmigen Focal und Denon sehr gut an, ist aber möglicherweise der limitierende Faktor des Gerätes. Jedenfalls klang es für mich in der Kürze der Zeit weniger dynamisch und auflösend als meine (teurere) Violectric Kombination. Den Klang empfand ich trotzdrm als ausgewogen und relaxt. Für die Anpassung der Loudness Funktion wäre mehr zeitig nötig gewesen. Einmal richtig eingestellt hat sicher ordentlich Potential. Das Display ist auf Grund der Gerätegröße recht klein, aber sehr gut ablesbar.

In jedem Fall ist der ADI-2 DAC ein recht einzigartiges Gerät und macht seine Sache sehr gut. Vergleichsweise fällt mir nur der Meier Audio Country ein, welcher jedoch fest Bänder und Q-Werte. mitbringt. Der Country ist nochmals teurer, kommt ohne Fernbedienung, besitzt aber einige anderen Soundeinstellungen.

Herzlichen Dank an Steven und RME für die Möglichkeit dieses tolle Gerät zu testen.
baalmeph
Inventar
#32 erstellt: 12. Okt 2022, 13:04
Mir ist aufgefallen das ich ganz vergessen habe hier meine Eindrücke zum besten zu geben.

Ich kann dem bereits geschriebenen nicht viel hinzufügen.
Ein tolles Gerät mit einwandfreier Haptik das funktionstechnisch kaum Wünsche übrig lässt.
Aber gerade diese übrigen Wünsche wirken schwer.
Die Bedienung der ganzen Funktionen am Gerät selbst ist ein Graus.
Es ist 2022 und ein digitales an den PC angeschlossenes Gerät, wieso man da nicht auch alles über eine Software steuern kann, bleibt schleierhaft.

Die EQ-Funktion hat mich am meisten interessiert. Ich habe es bei der Bedienung aber schnell bleiben lassen und mich dafür entschieden den ADI im Standard zu hören.
Da macht er nichts falsch, alles klingt klar und Druckvoll. Er verstärkt einfach sauber ohne individuelle Note.
Die Leistung ist für meine Hörer auch absolut ausreichend.

Fazit: So ein Gerät kommt für mich nur mit vernünftiger Bedienmöglichkeit in Frage. Klar wird man einmal ein Profil eingestellt dieses nicht mehr andauernd anpassen, aber möchte ich es nach einem halben Jahr vielleicht doch einmal, braucht es gleich wieder das Handbuch.
Ich habe in meiner Freizeit aber einfach keine Lust mehr auf solche Spielereien und bevorzuge Geräte die einfach funktionieren (so wie ich will ;))
ZeeeM
Inventar
#33 erstellt: 12. Okt 2022, 13:18
An einem Knopp Parameter verstellen zu können finde ich gut, auch wenn das, bis auf Lautstärker nicht häufig passiert.
Modern wäre eine App für Android und iOS.
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#34 erstellt: 12. Okt 2022, 13:35
Ich hatte an RME folgendes geschrieben:

"Für mich persönlich und wohl auch für sehr viele andere Leute
wäre eine abgespeckte Version nice, DAC/AMP mit PEQ und App Steuerung,
vielleicht noch mit Einbindung von AutoEQ, wie zB bei dem Qudelix 5K(macht es Nobs einfacher),
habt ihr sowas in Planung und wenn nicht, warum nicht? "

Die Antwort lautete:

"Ist notiert"

Wir hoffen dann mal auf eine benutzerfreundlichere Ausgabe in der Zukunft
RunWithOne
Inventar
#35 erstellt: 12. Okt 2022, 13:47
Topp
baalmeph
Inventar
#36 erstellt: 13. Okt 2022, 08:02
Na, das wäre doch was!
Daiyama
Inventar
#37 erstellt: 13. Okt 2022, 11:23
Mit App Steuerung, wäre ein feuchter Traum.

Aber was sollte da abgespeckt werden? Mir fällt nichts ein.
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