Soundz Flame Reviews

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n00kie
Stammgast
#1 erstellt: 21. Okt 2023, 12:45
Vorwort:

Soundz ist ein griechischer Audio Hersteller, der anfangs unterm Firmengründer Alexios Papatasios Gehörschutz und Hörgeräte entworfen hat. 2016 stieg man im professionellen IEM Markt ein und konzipierte maßgeschneiderte Hörsysteme für Musiker und Bühnenkünstler. Seit 2022 haben sie ein übersichtliches Portfolio von 6 IEMs, die alle im professionellen Bereich angesiedelt sind. Auf der CanJam London 2023 haben sie mitunter auf sich aufmerksam gemacht. Für mich und viele andere war Soundz bis dato sicher unbekannt.

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Der Soundz Flame wird als Universal oder Custom Inear angeboten. Er wird in einer runden Metalldose aufbewahrt. Diese ist zwar sehr massiv aber bis man sie komplett verschlossen hat, muss man schon relativ lange drehen. Dafür gibt es keine urkomischen Geräusche wie bei manch anderen Metall Cases mit Drehverschluss. Als einzigartiges Zubehör wird ein Gitarren Plektron mit Firmen Branding beigelegt was zeigt, dass Soundz ihre Kundschaft durchaus bei Musikern sieht.

Die Faceplate kommt in dem typisch schwarzen Klavier look und ist daher empfindlich für Fingerabdrücke. Diese kann man aber schnell mit dem beigelegten Mikrofasertuch entfernen.
Das Gehäuse ist dezent einem Custom Modell nachgeahmt und hat in meinen Ohren – trotz seiner gutmütigen Größe – kein unangenehmes Drücken o.ä. ausgelöst. Mit den passenden Ear Tips ist der Flame völlig langzeittauglich vom Tragekomfort. Meine geschätzen Springtips waren erstmalig unbrauchbar, da der Seal gefehlt hat. Die beiliegenden Silikon Tips in der passenden Größe haben das Problem zum Glück gelöst.

Der Flame ist ein sehr effizienter Inear und prädestiniert für den mobilen Einsatz. Er kommt am Smartphone oder DAPs sehr schnell auf Lautstärke und bleibt auch im Desktop Einsatz frei von Rauschen. Ein Andromeda 2020 hingegen neigt schnell zum Hintergrundrauschen, wenn man ihn an einem potenten Kopfhörerverstärker anschließt. Die hohe Sensitivität bricht dem Flame hier nicht das Genick, sodass er flexibel einsetzbar ist.

Klangeigenschaften:

Mein Motto lautet stets „Tonality is king“. Wenn mir ein Testexemplar klanglich nicht zusagt, fällt es mir schwer diesen anschaulich mit vielen Worten zu beschreiben. Daher gebe ich meine akustischen Eindrücke kompakt und stichpunktartig wider. Die Wahrnehmung wird gewiss von Hörer zu Hörer variieren.

Bass: (sogenannter „immersive mode“ ist mit einem starken Bass boost gleichzusetzen)

- aktiviert: stark wummernd, sehr vordergründig mit wenig Präzision
- deaktiviert: präziser aber dafür fehlt der Slam und damit der Spaßfaktor

Mitten:

- klassische Orchesterinstrumente klingen natürlich
- E-Gitarren fehlt ein wenig der Excitement Faktor sowie Körper
- Gesangsstimmen klingen leicht verhangen, frei von Nasalen

Höhen:

- leicht verhangen für meinen Geschmack da geringer pinna gain
- mittelmäßige Auflösung (ein P8 klingt deutlich höher aufgelöst)
- Schlagzeugbecken klingen akkurat

Fazit:

Es spielt keine Rolle, ob ich den Flame mit aktivierten Bass Switch höre oder nicht. Er entspricht überhaupt nicht meine präferierte Klangsignatur. In dem Preisbereich fand ich den FIBAE 5 deutlich besser und klanglich charismatischer. Neben dem Symphonium Meteor ist der Soundz Flame nun ein weiterer BA Only Vertreter, der mir klanglich nicht zusagt. Dies ist überwiegend der Abstimmung geschuldet. Allerdings sind Balanced Armatures auch schwerer zu tunen, um ein natürlich-kraftvolles Klangbild zu erzeugen so meine Meinung. Der viel diskutierte BA Bass kann durchaus bombastisch und akkurat sein. Bestes Beispiel war der Penon Impact.


Wie immer vielen Dank an Markus für’s Organisieren und an Soundz für’s Bekanntmachen Ihrer Produkte hierzulande!


[Beitrag von n00kie am 21. Okt 2023, 12:50 bearbeitet]
RunWithOne
Inventar
#2 erstellt: 11. Nov 2023, 15:14
Wir sind hier sicher etwas verwöhnt und da hat es manch IE/KH schwer. Es geht mir wie n00kie, der Flame will nicht zünden und da fällt es schwer sicher weiter damit zu beschäftigen. Ich habe verschiedene Tipps aus meinem Fundus probiert, welche subtile Unterschiede bringen.

Spannend und einfach zu bedienen sind die beiden Umschalter. Ich habe dann zumeist in der "dickeren" Abstimmung gehört. Aber er bereitet meinen Ohren wenig Freude, auch wenn ich am DAP alle Register zünde. Der Amp steht auf Tube und der smootheste Filter ist eingestellt. Gerade Stromgitarren werden ohne Körper und Raffinesse wiedergeben. Es klingt alles ein wenig scharf gerendert, unmusikalisch nenne ich das gern. Trotzdem könnte die Auflsung besser sein. Im "Turbobgang" ist der Bass da und eigentlich nicht vom Dynamiker zu unterscheiden, wenn man nicht wüsste das BA da unten werkeln. Die Höhen sind zumeist auch in Ordnung, daran liegt es nicht. Allein die Mitten machen mir als Rock/Metalhörer keine Freunde. Irgendwie überrissen und wie gesagt körperlos und/oder scharf. Ein wenig Spiel mit dem EQ in dieser Region und im Bereich "Air" kann das Problem lindern. Aber es kommt trotzdem keine Freude auf.

Vielleicht liegt oder unterstützt das Schallaustrittsröhrchen und dort genau der Sitz der Tipps das Problem. Es gibt keinen definierten Sitz am Gehäuse. Wenn ich den IE ins Ohr setze, "rutschen" die Tipps nach hinten. Ich bin mir nicht sicher, ob die Abdichtung perfekt ist. Das könnte mein Mittenproblem verstärken. Das habe ich auf schon bei anderen Hörern, zB. 64Audio oder Queen of Audio, erlebt.

Die Präsentation bzw Verpackung ist absolut zeitgemäß. Hier können die Entwickler aus dem Reich der Mitte mal schauen wie man einen hochwertigen IE ohne Schaumstoff perfekt verpackt. Die Metalldose gefällt mir ebenfalls gut, weil mal anders und trotzdem gekonnt.
Rotten67
Stammgast
#3 erstellt: 24. Nov 2023, 16:52
Ich hatte auch das Vergnügen den Flame zu genießen.
Nun bin ich alles, aber bestimmt kein Literat, darum

Zur Verpackung
Hier gefiel mir das kleine Döschen gut und ist tauglich fürs Regal

Zum Klang.
Gehört habe ich The Clash und The The (Infected), ein wahnsinns Album und wie gemacht für Kopfhörer


Großes Plus war für mich die räumliche Darstellung und die Details.
Auch die Höhen haben mich beeindruckt. Die waren weder weder zu hell noch zischend.
Die Mitten fand ich zum Teil unterrepräsentiert.
Wobei der Bass bei den meisten Stücken trocken und knackig war.
Bei einigen Stücke fehlte aber ein wenig Druck, dass kann aber auch an den Aufnahmen gelegen haben.

Als Fazit würde ich sagen, ein tolles Teil, den ich empfehlen würde.

Dank nochmals an den Organisato
Fotoingo
Stammgast
#4 erstellt: 02. Dez 2023, 04:48
Review über den Soundz Flame,
der leider ohne Faceplate, die ja variabel ist, gekommen ist. Deshalb dieses Mal auch ohne Foto, ich denke, er wirkt erst richtig mit der passenden Faceplate.
Dafür ist der Sitz aber um so besser. Er ist relativ leicht und ergonomisch geformt, so daß hier auch nichts drückt.
Zum liegen auf dem Ohr ist er dann aber doch zu groß.

Technisch finde ich das Konzept mit dem Umschalter schon sehr gut umgesetzt, dadurch hat man fast das Gefühl, zwei unterschiedliche Hörer zu nutzen.

Der eine ist tatsächlich relativ neutral, der andere eher Spaßig und hat eine leichte V-Abstimmung
Beiden gemeinsam ist aber die größte Stärke des Flame, und zwar die Bühne. Sie ist wirklich groß und positioniert die Instrumente präzise und mit einigem Raum um sich herum.

Unten angefangen ist auch der Tiefbass vorhanden, gut zu hören bei Japanese Drums, Joji Hirota & Hirten Dyu Daiko mit La
Vie. Da legt der Hörer so richtig los und zeit neben einer hohen Präzision der Bässe auch eine ordentlich Tiefbassanteil, der die Trommeln entsprechend gewaltig klingen lässt.
Gerade auch mit dem Schalter auf ein werden die Bässe noch etwas wärmer und wirken organischer, fast schon wie gute Dynamische Treiber sie liefern, allerdings auch mit der hohen Präzision der BA-Treiber.
Auch hier ist die Bühne deutlich präsent.

Wem es zuviel wird schaltet den Flame auf neutral. Dann ist er klingt er auch für Klassik sehr gut.

Die Höhen haben schon Energie, sind aber weder nervig noch zeigen sie Sibilanten. Sie sind auch nicht hart.
Sehr gut zu hören sind Klavierpassagen mit einem sanften Anschlag, der sehr detailliert wiedergegeben wird.

Wenn ist etwas kritisieren möchte dann sind es die Mitten. Egal mit welcher der beiden Einstellungen, sie sind etwas zurückgenommen und auch etwas hell. Das kommt höheren Frauenstimmen sehr entgegen, spielt männliche Stimmen allerdings etwas zu hell.
Ebenso könnten die Mitten noch etwas mehr Volumen vertragen, sie sind schon sehr deutlich von den Bässen getrennt.
Ich denke, das kann man mit einem Equalizer aber gut korrigieren.

Insgesamt ein sehr guter Hörer, der sich flexibel für verschiedene Musikrichtungen einstellen lässt und von daher gesehen auch ein guter Allrounder ist.
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