Beyerdynamic T70- Testaktion - Die Reviews

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Sathim
Inventar
#1 erstellt: 29. Sep 2011, 12:44
Hallo zusammen,

in diesem Thema können die Reviews zur T70 Testaktion gepostet werden.

Viel Spaß beim Lesen
Sathim
Trance_Gott
Inventar
#2 erstellt: 29. Sep 2011, 18:17
Beyerdynamic T70 - Review von Trance_Gott

Einleitung:
Zunächst möchte ich mich bei den Moderatoren des Hifi-Forums sowie Beyerdynamic bedanken, die diese Testaktion des T70 ermöglicht haben.

Mit dem T70 stellt Beyerdynamic das neueste Mitglied der Tesla Familie vor. Mit einer UVP von 449EUR gesellt er sich zwischen DT880 und T1. Die größte Frage, die sich stellt: Ist der T70 diesen Preis wert? Um es vorwegzunehmen: Ja. Der T70 ist zwar nicht fehlerlos, aber er besitzt so viele positive Aspekte, so dass er für mich neben dem T1 zum am meist begeisternden Kopfhörer von Beyerdynamic zählt. Warum dies so ist und wo seine Stärken und Schwächen liegen werde ich im Folgenden beleuchten.

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Verarbeitung und Komfort:
Die Verarbeitung des T70 ist makellos. Hier erkennt man auf den ersten Blick, dass es sich um einen Kopfhörer der absoluten Spitzenklasse handelt. Die Attribute Robustheit und Langlebigkeit treffen auch auf diesen Beyerdynamic zu. Das Kopfpolster ist sehr weich und ausreichend dick gepolstert. Die Ohrpolster sind aus schwarzem Velours. Der Tragekomfort ist exzellent. Nach 10min vergisst man fast, dass man einen Kopfhörer auf hat. Auch nach längeren Hörsessions drückt nichts. Bei geschlossenen Systemen hat man oft das Problem, dass die Ohren nach einiger Zeit heiß werden und anfangen zu schwitzen, da keine Wärme entweichen kann. Dieses Problem tritt beim T70 nicht auf.

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Klang:
Gehört habe ich den T70 die meiste Zeit über meinen KHV Funk LPA-2a mit niederohmigem Ausgang.
Fangen wir beim Bass an. Beim allersten Aufsetzen und Einlegen der Scheibe Sister Disco von The Who stellte sich bei mir der Wow-Effekt ein. Der Kickbass weiß zu überzeugen. Er ist präzise und punchig. Und das Beste: Er ist schnell! Das ist ein Attribut was ich z.B. beim DT770 vermisst habe. Zum Testen der Schnelligkeit ziehe ich gerne das Stück Sister Disco oder Aqualung heran. Hier zeigt sich die hohe Impulstreu des T70. Man kann die schnellen Schläge auf das Schlagzeug genauestens Verfolgen, ohne dass hier etwas im Klangbild vermatscht. Außerdem schafft der Beyer es, dass der Bass die Mitten nicht überlagert. Da wo Tiefbass ist wird er auch widergegeben. Bei Duran Durans Wild Boys geht der Bass bei einigen Passagen tief runter. Diese gibt der Beyer gekonnt wider. Bei meiner Musikrichtung Rock&Pop spielt sich jedoch die meiste Zeit in den unteren Frequenzen des Bassbereichs nicht sehr viel ab, so dass ich hier nicht beurteilen kann wie er sich z.B. bei Klassik macht.
Instrumente klingen ausgesprochen echt. Gitarrenklänge werden perfekt wiedergegeben. Bei Brothers In Arms von Dire Straits spürt man förmlich jedes Gitarrenzupfen, da es so intensiv ist. Ebenso brilliert der T70 bei der Widergabe von Pianos. Die Eingangssequenz von Supertramps Lord Is It Mine ist ein Genuss.
Kommen wir zu den Mitten. Die Stimmenwidergabe wird unverfärbt widergegeben. Freddie Mercury klingt so wie er klingen muss. Es wirkt authentisch. Leider hat der T70 wie andere Beyer das Problem mit den Zischlauten. Da wären wir bei der für mich gravierendsten Schwäche. Dieses Problem tritt besonders bei hohen Lautstärken auf. Da wird schon mal aus einem Miss you von Blackfield ein Mischhhhh you. Wenn man allerdings länger mit dem T70 hört gewöhnt man sich daran. So war es jedenfalls bei mir. Außerdem bin ich das von der DT Serie bereits gewöhnt.
Nun wären wir schon bei den Höhen. Beim T70 sind diese etwas angehoben. Das schafft eine wirklich tolle Live-Atmosphäre, so dass man bei Porcupine Trees Liveaufnahme von Lightbulb Sun förmlich mein in Warschau mitten im Publikum zu stehen. Die angehobenen Höhen führen dazu, dass man wirklich alles hört was der CD-Player hergibt, ohne sich dabei anstrengen zu müssen. Die Auflösung ist hervorragend, hier vermisse ich nichts. Einen Nachteil haben diese angehobenen Höhen jedoch. Höhenlastige Aufnahmen wie z.B. Somebody To Love von Queen erzeugen viel Treble, das auf Dauer nervend ist. Talk Talks Album It’s my life wirkt schrill. Jedoch stellt das bei den meisten Aufnahmen kein Problem dar.
Die Bühne ist für ein geschlossenes System wirklich hervorragend. Sie ist in etwa so groß wie beim DT770. Die einzelnen Instrumente und Schallereignisse lassen sich jedoch beim T70 besser lokalisieren. An die präzise Bühnendarstellung des T1 kommt er jedoch nicht heran, genauso wenig an die Tiefenstaffelung eines ATH-W1000x.
Der T70 ist trotz seiner 250Ohm ein sensitiver Hörer. Dies bedeutet, dass bereits eine geringe Verstärkung ausreicht, um ihn auf normalem Hörlevel zu nutzen. Ein DT880 mit 250Ohm braucht da schon mehr Leistung.
Ich habe den T70 testweise an einem 120Ohm Klinkenadapter von Oehlbach betrieben. Der Ausgangswiderstand von 120Ohm ist internationaler Audio Standard und einige Beyers wie der DT931 klingen darüber besser als an einem niederohmigen Ausgang. Beim T70 ergibt sich hierbei folgendes Bild: Die scharfen Höhen werden etwas gedämpft genauso wie die S-Laute. Jedoch rückt die Bühne hörbar zusammen und ich habe das Gefühl der T70 spielt nicht mehr so frei auf wie vorher. Meine Empfehlung ist deshalb die Verwendung eines KHV mit niederohmigen Ausgangswiderstand.
Eine interessante Feststellung macht man, wenn man den Kopfhörer mit dem Bügel zur Stirn aufsetzt. Die Bühne wird wesentlich größer, es stellt sich eine Art Surroundeffekt ein. Für Filme gucken eine Interessante Möglichkeit. Der Impact nimmt jedoch dadurch insgesamt ab. Mein Röhren KHV LD MKIII verstärkt diesen Surroundeffekt noch etwas. Das ist nicht verwunderlich, da die Röhren den Frequenzgang verbiegen. Beim T70 wie ich finde zum Vorteil, da sich der Sound insgesamt dadurch auch noch in den wärmeren Bereich verschiebt. Für mich klingen deshalb höhenlastige Aufnahmen besser über den LD MKIII als über den Funk LPA-2a.

Fazit:
Meine Zeit mit dem T70 hat viel Spaß gemacht.
Für 449 EUR bekommt man viel Kopfhörer. Wer auf eine Spaß machende unverfärbte Abstimmung mit Live-Atmosphäre Wert legt und ein geschlossenes System der Spitzenklasse sucht ist mit dem Allroundtalent T70 bestens bedient. Von der Klangqualität kommt er nicht ganz an den T1 heran. Aber das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn der T1 kostet fast das Doppelte. Außerdem kann man geschlossene Systeme mit offenen Systemen nicht wirklich vergleichen. Von der Preis/Leistung bietet der T70 mehr fürs Geld als ein T1, denn ich finde nicht, dass der T1 doppelt so gut ist.

T70_5

Auszug aus meiner Playlist:
Depeche Mode - Violator, 101
Metallica - Master Of Puppets
Blackfield - Blackfield, Blackfield II
The Cure - Greatest Hits
Jethro Tull - Aqualung
The Who - Who Are You
AC/DC - Back In Black
Talk Talk - It’s My Life
David Bowie - Let’s Dance
Porcupine Tree - Live At Warszawa
Alphaville - Forever Young
Rush - Moving Pictures
Dio - Holy Diver
Queen - The Game, Greatest Hits
Supertramp - Breakfast In America
Dire Straits - Brothers In Arms
Roxette - Best Of
OMD - Best Of OMD
Duran Duran - Greatest
Yazoo – Upstairs At Erics
SaschaS
Stammgast
#3 erstellt: 08. Okt 2011, 02:00
Beyerdynamic T70 - Review von SaschaS



Verpackung, Verarbeitung und Zubehör:

Die Verpackung kommt angenehm schlicht daher. Ein paar kurze Schlagwörter, der Kopfhörer selbst und der Firmenname samt Modellbezeichnung sind direkt darauf zu sehen. Öffnet man den Karton, sieht man sofort die gepolsterte Leber(transport)tasche. Die Verarbeitung macht einen guten Eindruck und das Leder hat eine angenehme Haptik. Leider macht der Tragegurt keinen genau so guten Eindruck wie die Tasche selbst. Er scheint zwar das zutun, wofür er da ist, optisch und haptisch passt er aber nicht zum Rest.









Öffnet man nun die Ledertasche, sieht man den Kopfhörer sicher im Schaumstoff eingebettet. Mein erster Gedanke "Man ist der klein!". Da ist man als Audio Technica Besitzer ganz andere Größen gewohnt. Nach genauerem Untersuchen des T70 fällt auf, dass die Verarbeitung insgesamt kaum Wünsche offen lässt. Das Finish ist makellos, das Design schlicht und passend, das Gewicht ist angenehm und 3,5 mm / 6,3 mm Anschlüsse sind vorhanden. Das Anschlusskabel selbst ist allerdings mit einem Gummi überzogen, das jetzt schon das Kabel leicht zerknittert und verbogen aussehen lässt. Ein Schönheitsfehler, der bis hierhin aber keine Auswirkungen hat.










Höreindrücke:


TAG 1:

CD #1

Cradle Of Filth - Thornography

Man merkt sofort, dass die Abstimmung des T70 wesentlich neutraler ist als das, was ich sonst gewohnt bin. Die tiefen Bässe sind wahrnehmbar und fügen sich gut ins gesamte Fundament ein. Die Mitten werden ausgezeichnet dargestellt. Es kristalisieren sich sehr viele Details heraus, ohne dass man diese angestrengt suchen müsste. Die Höhen geben mir bei dieser Scheibe etwas Anlass zur Sorge. Mir fehlt da die letzte Brilianz. Ok, kann an der recht dunklen Abstimmung der CD liegen, dass dieser Eindruck entsteht. Das müssen weitere CDs zeigen. Der "Beyer-Peak" ist aber hier eindeutig vorhanden, auch wenn er mich aktuell in meiner gewohten Hörlautstärke nicht häufig stört.

Auf zur nächsten CD! Hm, nach der ersten bemerke ich allerdings ein Drücken auf dem Kopf. Auch ist auffällig, dass der T70 gut positioniert sein muss, um sein volles Klangpotential entfalten zu können. Mal gucken was weitere Veränderungen in der Höheneinstellung bewirken.


CD #2

Korn - Follow The Leader

Wer Korn kennt, der weiß wie tief die Songs gehen und so tief gingen sie bisher noch nie! Man hat dabei aber nie das Gefühl, dass es zu viel oder unkontrolliert wird. Man hat weiterhin das Gefühl, jedes Detail hören zu können. Perfekter könnte ich es mir kaum vorstellen, wenn da nicht der Peak in den Höhen wäre, der manchmal in das Gesamtbild nicht passt. Er fällt bei dieser Scheibe aber bei weitem weniger auf, als das noch bei Cradle der Fall war.


CD #3

Jewel - Goodbye Alice in Wonderland

Da ist er wieder. Dieser Peak... gleich beim ersten Song fällt er negativ auf. Bei den darauf folgenden Songs fallen dann aber auch wieder die Details auf. Es scheint so, als ob der Stuhl von Jewel knart, auf dem sie sitzt. Ein Detail, welches mir bis heute nicht mal ansatzweise aufgefallen ist. Ihr Stimme wird außerdem sehr schön dargestellt, vom tiefen bis zum hohen Gesang. Manchmal vielleicht einen kleinen Tick zu warm. Leider ist die CD durch diesen Peak teilweise nicht hörbar.

Nun ist für heute Abend erstmal genug. Mein Kopf tut doch tatsächlich etwas weh. Nicht von der Lautstärke, sondern eher vom Kopfhörer selbst. Er drückt überall etwas. Sowohl oben, als auch an den Seiten.



TAG 2:

CD #4

Jewel - This Way

Kaum fängt die CD an, fällt einem sofort der Peak wieder negativ auf. Bei dieser Jewel-Scheibe zwar nicht ganz so stark, er stört aber wieder. Langsam frage ich mich, was sich Beyerdynamic dabei nur gedacht hat. Die Stimme wird dieses Mal auf den Punkt genau getroffen. Einfach toll ihre Stimme so natürlich über alle Höhenlagen hören zu können. Die Instrumente werden schön und nachvollziehbar im Raum verteilt. Die Mischung stimmt einfach. Der Song 7 geht auch so extrem weit runter, was der T70, ohne auch nur das kleinste Detail zu verschlucken, darstellt.


CD #5

Opeth - Damnation

Beim Hören dieser CD habe ich mich entschlossen, ich pausiere mit dem Review erstmal, höre noch ein paar CDs und ziehe dann mein Fazit. Denn auch diese CD klingt in den Höhen nicht gut. So gut manche Songs / CDs klingen, so schlecht klingen wiederum andere. Mal ist man begeistert, mal regelrecht genervt und auch ein Stück schockiert. Das muss ich erstmal auf mich wirken lassen.



TAG 4:

Nach vielen Stunden und CDs (Liste weiter unten), traue ich mich an mein Fazit heran.



Fazit

Der Kopfhörer ist ausgezeichnet verarbeitet. Einzig das Kabel gefällt mir nicht. Es merkt sich jede Biegung, jedes leichte Verdrehen. Dadurch sah es schon beim Eintreffen nicht mehr schön aus. Anfangs empfand ich den Kopfhörer als leicht unbequem und drückend. Das wurde bis heute etwas besser. Entweder passte er sich langsam an meinen Kopf an oder ich wurde etwas unempfindlicher. Genau kann ich das leider nicht sagen.

Der Klang war mit Abstand der beste, den ich bisher hören durfte.
Die relativ neutrale Abstimmung der Bässe und Mitten hat Spaß gemacht. Die Details wurden sehr gut herausgearbeitet, die Bühne war mir breit genug, die Stimmenwiedergabe war sehr naturgetreu und der Tiefbass kam kontrolliert, strukturiert und genau in der richtigen Menge zum Einsatz. Ihm fehlt es etwas an Körper, was aber zu seiner Klangcharakteristik passt.

"Opeth - Demon of the Fall" hat mir regelrecht eine Gänsehaut verschafft. So schön, aggressiv und gleichzeitig lebendig klang das Stück noch auf keinem Kopfhörer. Es waren viele CDs dabei, die ich mehrmals hören musste, da ich diese vollkommen neu entdeckt habe, die wirklich perfekt mit dem Kopfhörer und meinem KHV harmoniert haben (zb. "Katatonia - Viva Emptiness", "Opeth - Blackwater Park", "Dido - Safe Trip Home"). Immer mehr Details kamen zum Vorschein. Es waren aber leider auch einiges CDs dabei, die keinen Spaß gemacht haben (zb. "The Corrs - Talk On Corners", "Opeth - Damnation", "Jewel - Goodbye Alice in Wonderland") oder die gar unhörbar waren ("Tristania - World Of Glass", "Dido - Life For Rent"). Man kann nicht leugnen, dass natürlich auch die CDs ihren Teil dazu beigetragen haben. Man kann aber auch nicht leugnen, dass diese störenden Töne bei bisher keinem anderen Kopfhörer aufgetreten sind. Der Peak bei 8 - 9 kHz ist, wenn die CD entsprechend klingt, störend oder in seltenen Fällen nicht zum Aushalten. Selbst wenn er nur gelegentlich auftritt, spielt er sich doch immer so sehr in den Vordergrund, dass man sofort daran erinnert wird.

Vielleicht bin ich da einfach nur empfindlich, vielleicht kommen andere Leute damit besser klar.
Nach diesem Peak fallen die Höhen sehr stark ab, so dass die Brilianz etwas auf der Strecke bleibt. Das war deutlich am Ende von Song 15 der CD "Slipknot - All Hope Is Gone" zu hören. Dort ist mit meinem Audio Technica ATH-A900 ein schrecklich hoher Ton zu hören (etwa 16 kHz). Mit dem T70 ist der nicht wahrnehmbar! Ok, in diesem Fall ist das natürlich von Vorteil aber meinen Ohren fehlt bei einigen Songs manchmal etwas.

Insgesamt trotzdem ein wirklich toller Kopfhörer. Da er aber leider wählerisch ist, was die CDs und / oder das Gehör angeht, ist mir der Kopfhörer als nicht-Allrounder eindeutig zu teuer. Ich schreibe bewusst leider, da er mir auch ein paar tolle klangliche Erlebnisse beschert hat. Und wäre dieser Peak nicht vorhanden, ich würde nicht zögern und ihn sofort bestellen. Vielleicht wird da noch nachgebessert und der Peak wird etwas entschäft. Ich würde es mir wünschen!

Wie dem auch sei, ich kann nur jedem empfehlen diesen Kopfhörer selbst probezuhören. Es lohnt sich auf jeden Fall!




Weitere gehörte CDs:

Katatonia - Viva Emptiness
Opeth - Blackwater Park
Tristania - World Of Glass
The Corrs - Talk On Corners
Nevermore - This Godless Endeavor
Dido - Safe Trip Home
Sarah McLachlan - Surfacing
The Corrs - Unplugged
Slipknot - All Hope Is Gone
Gunmetal Grey - Solitude
Dido - Life For Rent
All Saints - Saints & Sinners


Equipment:

Onkyo DX-7355
Mistral HP-509 mit 6N2P-EV
Yamaha RX-V767
Sathim
Inventar
#4 erstellt: 09. Okt 2011, 00:34



Stax Lambda Pro gegen Beyerdynamic T70


Ich habe mich bewusst entschieden, dieses Review etwas „unrepräsentativ“ ausfallen zu lassen.
Sowohl der „Gegner“, als auch die verwendete Elektronik und vor allem die Musikauswahl sind nunmal
nicht alltäglich. Ich hoffe es macht trotzdem Spaß es zu lesen und zwischen den Zeiler erfährt man
vielleicht mehr als in einem Review, dass eben „Standard- Musik/Elektronik usw.“ verwendet.
Ich beschränke mich hier mal rein auf die Musikwiedergabe, haptisch gibt es bis auf das störrische
Kabel rein gar nichts auszusetzen – ein typischer Beyerdynamic eben.

Die Wiedergabeketten:
Shanling PCD3000A (CDP) > AMB M³ (DIY KHV) > Beyerdynamic T70
Shanling PCD3000A (CDP) > eXstatA (DIY KHV) > Stax Lambda Pro

Daneben habe ich den T70 auch an einem Meier Audio 2move, meinem J3 und einem weiteren
DIY-KHV gehört, aber dazu später mehr.

Ich habe mir ganz bewusst einen Abend Zeit genommen und einige meiner Lieblings- CDs aus dem
Regal geholt – beide KHVs vorglühen lassen und dann je ein Lied (meist ganz) mit beiden KH hinter-
einander angehört. Zuerst immer der Stax – meine bisherige Referenz, an ihm muss sich alles messen, was
da auf meinen Kopf will. (Davor hatte ich mich schon mehrere Tage mit dem T70 „eingespielt“.)

Es folgt eine chronologische Aufstellung der Lieder, wie ich sie an diesem Abend gehört habe:

1. Death – Scavenger of human sorrow (Death Metal)
Beide Kopfhörer “funktionieren” hier sehr gut, der T70 spielt hier direkter, aggressiver. Die zusätzliche
Portion Bass (sowohl Tief- als auch Oberbass) kommt bei Metal natürlich gut an, wobei der T70 gar nicht
soviel mehr Volumen bringt – Unterschiede in der Präzision fallen mir hier nicht auf. Es macht richtig
Laune, der Bassgitarre zu lauschen, die sich leicht in verfolgen lässt und super von der Base getrennt wird.
Im direkten Vergleich fällt auch auf, dass der T70 eine breitere Bühne als der Lambda Pro hat – wirklich toll
für einen Geschlossenen. Leider ist die Bühne etwas diffuser, die Instrumente weniger scharf lokalisiert als
beim Stax.


2. Orplid – Auf deine Lider send ich Schlummer (Neo Folk)
Auaaaa! Der T70 zischelt ganz fürchterlich, während die Aufnahme mir sonst auf jedem anderen KH
gefallen hat. Auch an der Stimme des Sängers fehlt was, der Stax klingt da einfach voller und „echter“.
Hier kommt mit dem T70 gar kein Spaß auf. Außerdem fällt auf, dass der Stax die Anschläge auf den
Akustikgitarren präziser wiedergibt – Haarspalterei vielleicht, aber auf dem Lambda Pro klingts eben so,
wie wenn ich meine Ovation auf dem Schoß habe, der T70 ist da (nur wenig) weniger „echt“.


3. Tenhi – grey shine of june (Neo Folk)
Hier gefallen mir wieder beide KH sehr gut, der T70 profitiert hier von der hallreichen und weiträumigen
Produktion – der Song nimmt einen regelrecht gefangen. Hier ist die Stimme im Vergleich zum Lied
von Orplid wieder in Ordnung. Nach der Zischel-Attacke bin ich erstmal wieder versöhnt.


4. Immortal – Withstand the fall of time (Black Metal)
Eine nicht ganz leichte Aufgabe – Die Produktion ist etwas matschig, es verzerrt hier und da und die
verzerrte Bassgitarre streitet sich mit der Base-Drum, wer jetzt hier wichtiger ist :-)
Der T70 hat hier zunächst die Nase leicht vorn, bringt die Bassgitarre besser heraus und legt mit seinem
präzisen und im Vergleich zum Stax etwas volleren Bass die Messlatte hoch. Trotzdem macht mir die CD
mit dem Stax am Ende mehr Spaß – die Gitarren klingen voller, höhere Pegel machen auch länger als
5min Spaß – dafür klingt der T70 hier einfach zu aggressiv. Ich bleibe noch immer dabei, dass es für
Metal nix besseres als den Stax gibt :-D


5. Opeth – Watershed (Progressive Death Metal)
Mit der ausgezeichneten Produktion von Watershed kommt der T70 deutlich besser klar als mit der
von At the heart of winter. Die packende Präsentation macht viel Spaß, auch die komplexen Passagen
sind sehr gut durchhörbar – soweit ist der gleichauf dem dem Lambda Pro. Negativ fällt hier wieder
die etwas schwammige Lokalisierung der Instrumente im Stereobild auf. Es bleibt aber Meckern auf hohem Niveau.


6. Porcupine Tree – The sound of Muzak (Progressive Rock)
Hier könnte ich mich wieder nicht entscheiden, wer mir besser gefällt. Der T70 lockt mit dem etwas volleren
Klang, die Atmosphäre hüllt mich aber auf beiden KH gleich gut ein. Wiederum klingt der Stax einfach
echter, kleinste Details (besonders wieder bei akustischen Gitarren) und Stimmen gibt er einfach besser wieder.




7. Wolves in the throne room – ex cathedra (Black Metal)
Wieder weg vom Hochglanz-Sound, hin zum räudigen, erdigen BM-Sound. Ich bin endgültig überzeugt,
dass der Stax E-Gitarren einfach besser kann als jeder KH, den ich bisher gehört habe. Obendrein ist
die etwas verwaschene Soundkulisse mit dem Stax besser durchhörbar. Der T70 ist hier auch gut, mehr aber nicht.


8. Deine Lakaien – Gone (Keine Ahnung welches Genre... einfach nur GUT!)
Hier trumpf der T70 auf – das einzige Mal, wo ich ihn klar dem Lambda Pro vorziehe. Der vollere Bass,
der größere Raum – zusammen mit der dem Stax zu 95% ebenbürtigen Auflösung lösen in mir ein sehr sehr
starkes „Haben-wollen-Gefühl“ aus...

Damit endete meine „Test-Abend“. Die Eindrücke habe ich stichpunktartig nach den ersten 4 Liedern und
ganz zum Schluss notiert, ich wollte sie möglichst ohne den „beschönigenden“ Schleier der Erinnerung erfassen.



Daneben habe ich natürlich auch viel Zeit nur mit dem T70 verbracht und mich quer durch meine
Sammlung gehört – die recht gute Isolation verleitet dazu, den T70 trotz seiner Größe auch beim
Hausputz, beim Bügeln und sonstwas zu tragen. Noch erleichtert wird das durch die Tatsache, dass
er so gutmütig anzutreiben ist. Wie schon beschrieben, habe ich ihn an diverse Quellen geklemmt und
war überall zufrieden. Die klanglichen Unterschiede zwischen KHV habe ich schon vor längerer Zeit abgehakt.
Der T70 wird (man bedenke – es handelt sich um die 250Ohm Version) auch vom MP3Player oder sogar
meinem Desire Z mehr als ausreichend laut angetrieben.

Neben dem Stax musste sich der T70 auch kurz mit dem DT1350, sozusagen seinem kleinen Bruder, messen.
Den direkten Vergleich am „Testabend“ habe ich sehr schnell aufgegeben. Zu sehr unterscheiden sich die
beiden in der Abstimmung, während sie technisch gar nicht weit auseinander sind. Da liegt der T70 deutlich
näher am Lambda Pro. Ich kann Hügel und Täler im Frequenzgang relativ schlecht identifizieren, umso
seltsamer finde ich es, dass obwohl der Wechsel vom DT1350 zu T70 oder Stax so krass ist, der DT1350
es schafft echter, glaubhafter zu klingen als der T70. Der T70 ist für mich deutlich neutraler, aber irgendwo
fehlt etwas, das ich nicht benennen kann – es fällt auch nicht immer auf, aber oft genug um ihn für mich
als Allrounder zu disqualifizieren – trotzdem hätte ich gerne einen. Indicator von Deine Lakaien oder auch
Death Magnetic von Metallica haben mir Spaß gemacht wie noch nie, andere CDs – z.B. S&M von Metallica
werde ich ganz sicher nie wieder mit dem T70 hören wollen. Mit dem Lambda Pro hat mir bis jetzt jede
CD Spaß gemacht – so mir denn die Musik selbst gefallen hat :-D


Zum Fazit:
Der T70 ist ein großer Wurf – ganz klar. Er macht meinem Stax ordentlich Feuer unterm Hintern, verbaut
sich den ersten Platz auf meinem Siegertreppchen aber durch die seltenen, aber heftigen Zischelattacken
und das seltsame, fehlende, für mich nicht recht bennenbare Quäntchen „Echtheit“. Technisch hat er mich,
nachdem mich schon der DT1350 beeindruckt hat, nahezu vollständig überzeugt. Die Bühne ist sehr weit,
meine Meckereien über die „Ortungs(-un)schärfe“ sind auf hohem Niveau. Er hat mir einmal mehr gezeigt,
dass in diesem hochpreisigen Segment „besser“ oftmals einfach nur „anders“ bedeutet.
Ich hatte sehr viel Spaß mit ihm und habe ihn äußerst wehmütig eingepackt und weitergeschickt.

Ich wünsche allen weiteren Testern viel Spaß mit dem T70 und bedanke mich nochmal ganz herzlich
bei Beyerdynamic für die Großzügigkeit und das mir (bzw. uns allen) geschenkte Vertrauen!



[Beitrag von Sathim am 09. Okt 2011, 00:43 bearbeitet]
shaft8
Inventar
#5 erstellt: 25. Okt 2011, 18:20
Beyerdynamic T70 Test:


In einer schicken Verpackung kam das Paket mit dem neuesten Tesla Modell von Beyerdynamic.
Innen verbarg sich die bekannte, schwarze Aufbewahrungstasche, wie sie auch schon vom 880 bekannt ist. Und schliesslich dann das Highlight: der T70 mit 250 OHM für um die 400 Euro, der eine relativ grosse Lücke im Zielgruppengebiet - Geschlossener Hörer und gerade noch so bezahlbar - auffüllen möchte.

Die Tatsache, dass es sich um ein geschlossenes Modell handelt, halte ich für die wichtigste Eigenschaft des T70.
Für einen Neuling kommt in der "Geschlossenen-Liga" eigentlich nur ein AKG-271, AKG-518 sowie aus eigenem Haus der Beyerdynamic 770 in Frage. Wenn man sich dann ein wenig einliest, vielleicht noch der Audio Technica M50, aber das ist schon Insider.
Preislich um ein vielfaches teurer kämen dann noch die Ultrasone Editions (die dann für die allermeisten wegfallen) sowie ein Denon 7000, der mit seinen 1000 Euro aber auch wieder eine ganz andere Konkurrenz hat. Die kleineren Modelle sollen so gut wie nicht dämpfen, daher sehe ich den Denon 2000 nicht als geschlossenen Hörer.



t70-01

t70 02




Wo siedelt sich der T70 ein?
Meine persönliche Erfahrung mit geschlossenen Hörern ist bisher eher bescheiden.
Ein AKG-518 (Codename: Kopfschrauber) ist einfach unerträglich stramm im Sitz. Zwar etwas besser, aber ähnlich vom Anpressdruck her ist der Audio Technica M50. Für mich jedoch immer noch absolut nichts für mehr als 20 Minuten. Den AKG-271 und Denon 2000 habe ich noch nicht getestet und der Beyerdynamic 770 empfand ich zwar als insgesamt nett abgestimmt, jedoch in der Möglichkeit beschränkt. So kam mir der Bass immer etwas schwammig vor, Kickbass und Punch war für meinen Geschmack quasi nicht vorhanden. Dies konnte auch mit einem (Hardware) Equalizer nicht grossartig verbessert werden.

Ich möchte anmerken, dass ich ein grosser Fan von Equalizern bin und die Möglichkeit, „Schwachstellen der Aufnahmen zu verbessern“ oder einen Song zu optimieren, immer öfters nutze. Als Kopfhörerverstärker nutze ich einen Philips mit Dolby Headphone. Ein eher kommerzielles Produkt, was aber die Möglichkeit bietet, verschiedene Räume darzustellen. Mir macht das Spass und alles klingt eben sehr räumlich.
Soviel zur Ausstattung und bisherigen Erfahrungen mit geschlossenen Hörern.


Nun der T70.
Direkt beim ersten Aufsetzen fällt der Anpressdruck auf – dieser ist nämlich sehr gering.
Ein geschlossener Kopfhörer der nicht drückt? Wow, that's it !
Nicht anders als beim offenen Beyerdynamic 880 Modell (der Referenz für Bequemlichkeit) sitzt der T70 einfach grandios. Weiche, gemütliche Ohrpolster sowie ein hochwertig wirkendes Kopfpolster (welches nicht zu weich und nicht zu hart ist) machen den T70 für mich zum ersten geschlossenen Kopfhörer, der gemütlich ist. Wer also mal einen langen Fernsehabend plant oder einfach stundenlang Musik hören will, wird mit dem T70 keine schmerzenden Ohren haben.

Der Sitz ist dabei keineswegs locker, in der ersten Einrasterung sitzt er fester und in der letzten eben nicht so fest. Was einem halt besser gefällt. Aber das bekannte Kopfdrücken der Geschlossenen konnte ich in keiner Einrasterung feststellen.


Wie ist die Isolation?
Ich hatte lang keinen Geschlossenen mehr auf dem Kopf, aber ich würde die Isolierung als angenehm und genau richig beschreiben. Man ist nicht komplett abgeschottet, aber gegenüber einem offenen Hörer schon eine sehr deutliche Dämpfung. In der Kombination mit (leiser bis moderater) Musik hat man schon deutlich Probleme, eine Türklingel zu hören, falls das für den ein oder anderen als Anhaltspunkt dient.
Aber da das Sinn der Sache ist - wie gesagt genau richtig. An dieser Stelle frage ich mich natürlich, warum andere Hörer so dermassen drücken müssen, um Isolierung hinzubekommen. Komisch !


Was hat der T70 klanglich zu bieten?
Als Vergleich habe ich einen AKG 530 (der auch schon in diesem Moment als chancenlos rausgenommen werden kann), einen AKG 701 sowie einen geliehenen T1, dem momentanen Spitzenmodell von Beyerdynamic. Es ist immer schwer etwas zu beurteilen, ohne die Preise mit einzuschliessen. So wäre die Frage, ob ein AKG 701 mit 200 Euro halb so gut ist wie ein T70 mit 400 Euro. Und ist dieser wiederrum halb so gut wie ein T1 mit 900 Euro? Darauf komme ich noch später, zu Anfang soll der Preis mal nebensächtlich sein.

Der legendäre 701, und ich möchte direkt auf den Punkt kommen, ist in vielen Bereichen sehr gut und man kann lange Spass damit haben.
Aber: Man stelle sich mal vor, man würde beim 701 sämtliche Tiefen herabsetzen. Der Nutzer, der den 701 genau kennt würde nun sagen oder bemerken, dass der Bass ja quasi nicht mehr vorhanden ist. Wo ist der Bass? Genau dieses Gefühl habe ich mittlerweile beim good old 701 in Normalstellung, nachdem der T70 auf dem Kopf war.
Es kommt einfach nicht genug rüber, er treibt und leitet keinen Bass vor sich her, sondern er weist nur drauf hin, dass hier Bass hingehört. Klar kann man mit einem EQ nachhelfen, aber stellt man den Grundton auf Windstärke 12, muss man schon mehr aufs Verzerren achten.


t70 04



Der T70 ist nicht nur doppelt so laut wie der 701, sondern hat auch merklich mehr Grundton und vor allem mehr Bass mit im Gepäck. Die Stimmenwiedergabe ist beim T70 sehr gut und wenn ich Chris Reas: On the beach höre, ist es gar perfekt. Dagegen hat der 701 eine Stimmenvorhang und klingt lange nicht so vollmundig.
Diese Klarheit in den Stimmen sind nahezu auf T1 Niveau. Ich höre zwar ausser Klassik so ziemlich alles, als bekanntes Nachhörlied würde ich aber z. B. Robbie Williams: Feel empfehlen.
Wer hier dann noch die Mitten minimum per EQ anhebt, könnte sofort ins Portemonnaie schauen und ins nächste Geschäft rennen, um den T70 zu kaufen.
The Point of no Return ......sozusagen...diese feine Nuancen in den Stimmen....einfach super.

"Out of th box" würde ich ihn nicht 100% als Rocker ansehen, gibt man ihm jedoch etwas mehr Kick bei 64HZ und 125HZ kommt doch das schöne Böse raus. So wie diese Musik es braucht.
Beim Song Dyers Eve von Metallica lässt sich auch gut die Bassgeschwindigkeit raushören. Wenns hier nicht kickt und puncht, ist der Song witzlos. Der T70 macht das spitze.


Und gegen den Besten?
War der Vergleich mit dem AKG 701 immer leicht und eindeutig, so wird es gegen den T1 am Anfang schwierig, da der T70 schon auf echt hohem Niveau ist. Auch denke ich mir mal lainhaft, dass "die von Beyerdynamic" bestimmt nicht monatlich neue Hörer rausbringen und der T70 ja auf einen bereits hergestellten Hörer aufbauen muss. Oder?

Ist da ein modifizierter T1 drin? :-)

Die erste Hörstunde war echt interessant, da ich zuerst auf Stimmen geachtet habe und die sind wie schon beschrieben beim T70 sehr gut. Wenn man die Instrumente ausblenden würde und per EQ beide Hörer auf identisch trimmt, würde man vielleicht verwechseln, was gerade auf dem Kopf sitzt und die besseren Stimmen zaubert.
Es gibt Hörer, mit denen hört man Musik und es zieht einen einfach nicht so ins Geschehen mit ein. Der T70 jedoch kann das – er hat das Potential, lange Zeit zu begeistern. Und er hat als Feature sogar noch die Geschlossenheit mit dabei.
Weiterhin ist er auch ca. 50% lauter als ein T1.
Der Grundton ist beim T70 gegenüber dem T1 kräftiger. Die Bereicht 64-250 HZ werden dicker dargestellt. Der Bass ist also stärker, hat einen guten Punch und kickt auch schön, wenn man per EQ nachhilft. Diese Art von Bassdarstellung macht einfach süchtig.

Wie gross die Bühne ist, kann ich schwer beurteilen, da auf meinem KHV eben alles räumlich klingt. Der T1 geht aber ein wenig weiter auseinander. Auch scheint mir der T1 eine Spur gelassener sowie auch analytischer zu sein. Er scheint manche Instrumente feiner darzustellen als der T70, der je nach Song minimal matscht. Aber das ist schon im Bereich: "Oder habe ich mich geirrt"?

Das Fesseln an den Song kam mir beim T1 höher vor. Diese Gelassenheit des T1 kam immer wieder zum Vorschein, wenn ich nicht wusste, welchen Hörer ich gerade auf hatte. Trotzdem – schwören würde ich darauf nicht und wenn ich beim T70 den Bereich 64 bis 250 HZ etwas auf T1 Einstellung herabsetze, wird es noch schwerer.


Kaufempfehlung - ja oder nein?
Manchmal entscheidet eine Kleinigkeit darüber, warum ein Kopfhörer besser oder schlechter für den eigenen Geschmack ist. Auch würde ich eine finale Beschreibung zu einem Kopfhörer erst jemanden nach 2-3 Monaten Besitz zutrauen, denn erst wenn die neuen Besen eingekehrt sind, kann man neutral bewerten.

Wie schon erwähnt gibt es für empfindliche Ohren, die aber gern geschlossen hören möchten im Grunde nicht viel auf dem Markt.
Beyerdynamic hat mit dem T70 genau diese Marktlücke bedient und das anscheinend mit grosser Überlegung. Auch an so Kleinigkeiten wie die Bezeichnung des Modells, der Seriennummer und der Ohmzahl, die auf dem Hörer stehen, merkt man, dass etwas Gutes geschaffen werden wollte. Beim T1 steht lediglich die Seriennummer auf dem Hörer.

Der T70 wurde im Vorfeld laut Werbesprüchen als Hörer angepriesen, mit dem nun jeder die Teslatechnologie zum erschwinglichen Preis bekommen könne. Ein T70 fürs Volk sozusagen.
Und das stimmt so.



t70 03



Die Frage nach dem Preis- Leistungsverhältnis ist schwierig. Er ist viel besser als halb so gut wie ein T1, der das Doppelte kostet.
Die Optik finde ich sehr gelungen, die schwarzen "Deckel" der Ohrmuscheln sehen edel und cool aus. Die Verarbeitung gefällt mir auch gut. Beyerdynamic hat ja hier im Forum ohnehin den Ruf, dass sie selbst von einem Panzer überrollt werden könnten und danach immer noch liefen. Anders als beim T1, wo alles schön unsichtbar verstaut ist, sind beim T70 aber oben wieder die 2 kleinen Kabel dran, wie sie auch die Modelle 770, 880 und 990 haben. Was das soll ist mir nicht ersichtlich.
Alles super stabil, aber bevor der Panzer kommt, würde schon eine Maus ausreichen, um diese zwei dünnen Käbelchen durchzubeissen. Da im Alltag ein Kontakt mit Mäusen jedoch eher gering ist, muss man auch selbst etwas aufpassen, damit man nicht zufällig mit dem Finger hängenbleibt. Wenn man das danach nicht selbst beheben kann, muss man ihn wohl einschicken und eine Zeit lang ohne T70 hören müssen.

Was mir auch noch negativ auffiel ist ein Knacken der Kapseln beim Aufsetzen oder Drehen. Das kannte ich noch vom 880 und hat mich damals nicht begeistert. Wenn man diesen aufsetzt, knackt es kurz. Ist nur ein Knacken, aber hört sich an, als ob es ein - Sie haben noch 999 Versuche frei - Knacken wäre. Das ist beim T1 nicht vorhanden. Dieser hat weder freiliegende Kabel, noch knackt innen was. Auch ist die Einstellbarkeit auf dem Kopf beim T1 feinfühliger, qualitativ besser.
Bei einem 150 Euro DT770 ginge das noch, aber beim T70 (dem neuesten Modell) hätte ich es nicht erwartet, dass dieser Fehler / Knacken hintergetragen würde.


Zu guter Letzt:
Selbst gegen den T1 sieht der T70 absolut gut aus und kann aufgrund seiner höheren Bassmenge sowie der Geräuschdämpfung auch ohne weiteres als vollwertiger Alleinhörer konkurrieren.
Der T1 kann mit mehr Komfort aufwarten, einer besseren Verarbeitung, einer schöneren Verpackung (Metallkoffer), besseren Ohrmuscheln (nicht komplett aus Plastik), dickeren Kabel und hat schräge Treiber.
Ein T1 ist diesbezüglich eigentlich komplett fehlerlos (ohne Soundbewertung, dies ist ja Geschmackssache), während beim T70 ein gutes Mittelmass genommen wurde, was aber ausreichen müsste.

Von der Soundbewertung ist der T70 minimal mehr "Clubsoundig" (wie es ein Geschlossener mit sich bringt).
Der T1 ist aufgrund der offenen Bauweise entspannter und hat eine breitere Bühne.

Würde man mir sagen, es wären die gleichen Hörer mit anderen Deckeln und teilweise anderen Materialien, würde ich das glauben. Das soll den T1 nicht beleidigen, sondern den T70 loben.
Hier wurde kein schwammiger DT770 upgegradet, sondern vom Besten abgeschaut.

Ob die Garantiezeit wie beim T1 satte 5 Jahre ist, liess sich leider nicht feststellen, da kein Flyer oder Anleitungsheftchen dabei war. Eine kurze Email wird da aber bestimmt Klarheit verschaffen.
An dieser Stelle auch mal ein generelles Lob an den Service von Beyerdynamic, der bei Fragen aller Art prompt antwortet.

Ich bin ab sofort ein T70 Fan.
:-)


[Beitrag von shaft8 am 26. Okt 2011, 15:53 bearbeitet]
The_Duke
Stammgast
#6 erstellt: 07. Nov 2011, 18:30
Review Beyerdynamic T70


Hallo,
heute möchte ich mich ein bisschen intensiver mit dem neuen Beyerdynamic T70 beschäftigen. Beyer versucht mit dem T70 die Lücken zwischen den altbekannten DT880 und dem Überflieger T1 zu schließen. Ob es ihnen gelungen ist … lassen wir uns überraschen .


Equipment

Der Vergleichstest lief über meinen audio-gd-FUN welcher gleichzeitig als DAC und Kopfhörerverstärker fungierte. Als Quelle diente mir mein PC mit hochwertigen MP3/FLAC Aufnahmen (teilweise in 24Bit und 96KHz) sowie die Original CDs. Als Player nutze ich wie immer foobar mit dem Addon WASAPI.
Als Vergleichskopfhörer nutzte ich ausschließlich meinen guten alten Weggefährten DT880 Edition 2005 in der 600 Ohm Ausführung .
Gleich eins vorweg, der T70 ist wesentlich anspruchsloser und gibt sich mit deutlich weniger Power als sein 600 Ohm Pendant zufrieden. Auf gleichem Level betrieben fliegen beim T70 einem quasi die Ohren weg.


Optik, Verarbeitung und Komfort

Optisch gibt es nur wenig Neues zu den bereits erhältlichen Top Produkten von Beyerdynamic. Allerdings sehe ich das nicht als Nachteil sondern eher als Vorteil weil man somit einen einmaligen Wiedererkennungswert der Marke hat. Gleiches hatte ich zu diesem Thema auch schon im T1 Review Thread geschrieben.

Beim Thema Tragekomfort gleicht der T70 eher dem DT880 als dem T1. Der Abstand Wandler zum Ohr ist ziemlich knapp und somit liegen meine Ohren wie auch beim DT880 an. Beim T1 habe sie das besser gelöst und meine Ohren können sich komplett entfalten ;).

Was mir noch auffiel war, dass der Anpressdruck deutlich geringer ist als bei meinem DT880. Das ist aber ein Punkt, welcher für mich nicht von Bedeutung ist, da ich keinen Vor- oder Nachteil daraus ableiten konnte.

Somit kann ich dieses Kapitel ohne große Überraschungen abschließen und zum wichtigsten Punkt im Review kommen.


Klang

Als Musik habe ich versucht dieselben Musikstücke wie beim T1 Review zu verwenden (nicht vollständig da es ansonsten den Rahmen sprengen würde):

Chris Jones – Moonstruck
Thom Rotella – Thom Rotella Band
Gregg Karukas – GK
Ben Harper – The will to live
The Peter Malick Group – New York City
Katie Melua – Pictures
Norah Jones – Come away with me
Paul Simon – The Essential
Sting – diverse
Dave Matthews Band – diverse
Eric Bibb – diverse
Billy Cobham - Palindrome
Etc.

Mein erster Eindruck war absolut positiv. Klanglich schlägt der T70 für meinen Begriff die richtige Richtung ein nämlich in Richtung T1 ohne aber an dessen Thron zu rütteln. Die Wolldecke vom DT880 war komplett verschwunden und ich konnte auch mehr Punch feststellen. Ja das könnte mein neuer Kopfhörer werden.

Nach weiteren 2 bis 3h relativierte sich das Ganze ein bisschen und ich musste anerkennen, dass ich mich vom new toy syndrome habe anstecken lassen. Warum ? Ganz einfach. Ich bin auf der Suche nach einem neuen guten Kopfhörer, welcher die kleinen Macken des DT880 ausbügelt und meine größten Hoffnung ruhten auf dem T70 (sorry aber der T1 ist mir einfach zu teuer).

Was bedeutet das im Detail. Beim T70 sind gerade die Mitten deutlich klarer als beim DT880 (für mich der größte Knackpunkt des 880’er), allerdings sind mir diese schon ein bisschen zu prägnant. Der Mehrpunch relativierte sich ebenfalls und ich meine das beide da auf Augenhöhe liegen. Was die Schnelligkeit und Spritzigkeit angeht, so liegt meiner Meinung nach der T70 leicht vorne.
Insgesamt klingt der T70 nicht so muffig und knackiger aber er erkauft sich das mit dem Nachteil, dass Stimmen zu sehr in den Vordergrund gespielt werden und das kann (muss aber nicht) auf Dauer nerven. Abhängig vom Genre sehe ich daher mal den T70 mal den DT880 vorne. Der T1 hingegen hat diese Probleme nicht und spielt in allen Genres eine Stufe über beiden.

Was die Bühnendarstellung angeht, konnte ich übrigens nicht den riesen Unterschied raus hören.


Fazit

Das Fazit zum T70 fällt mir bei weitem nicht so leicht wie damals beim T1 oder dem Sennheiser HD800.
Beyerdynamic hat zweifelsohne einen tollen Kopfhörer entwickelt, der in einigen Bereichen die altbekannten Kontrahenten aus gleichem Hause an die Wand spielt. Leider muss er sich aber in anderen Bereichen seinen vermeintlich unterlegenen Familienmitgliedern geschlagen geben.
Wie schon weiter oben erwähnt, würde ich abhängig vom Genre mal den mal den anderen vorziehen. Rechnet man mal den Preis von beiden Hörern zusammen, so erreicht man fast den Preis des T1 und dann steht wohl außer Frage welcher Hörer es am Ende werden wird.

Sprich für Besitzer eines DT880 lohnt es sich nicht den T70 als zweiten Gespielen dazu zu holen. Man sollte vielleicht lieber mit dem Gedanken spielen, seinen alten Gefährten zu opfern und gleich in einen T1 investieren.
Wer noch keinen Beyerdynamic sein Eigen nennen kann, sollte sich gut überlegen welcher Kopfhörer am besten zu ihm und seinen Hörgewohnheiten/Genre passt und entsprechend wählen.
Somit kann ich dem T70 leider keinen Blindkauftipp aussprechen, da er einfach nicht die Perfektion eines T1 oder HD800 erreicht und nicht jeder seinen Klang mögen wird.


Beyerdynamic T70
Pro:

- top Verarbeitung
- guter Tragekomfort
- benötigt wesentlich wenig Power im Vergleich zum 600Ohm Beyer
- guter und klarer Klang

Contra:
- klanglich etwas zu mittig (Stimmen) orientiert
- Preis ist okay wenn das Genre passt

Auch hier wieder vielen Dank an Beyerdynamic für diese einzigartige Aktion und das ich die Chance bekommen habe, den T70 selbst zu erfahren.
Vielen Dank natürlich auch an die Organisatoren die sich diese Mühe gemacht haben.


Schlusswort
Wie schon erwähnt beruhten meine ganzen Hoffnungen auf den T70 und leider wurde ich jäh auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Möchte ich ein Upgrade so muss ich doch in den sauren Apfel beißen (Preis) und auf den T1 oder den HD800 zurückgreifen.
Laudian
Stammgast
#7 erstellt: 22. Dez 2011, 06:19
So, hier kommt dann auch mein Review zum T70.

Vorwort
Anders als den meisten hier, möchte ich meinen Fokus nicht auf den Klang legen.
Der ist zwar sicherlich ein wichtiges Merkmal für einen Kopfhörer, aber für mich ist der Komfort DAS Hauptkriterium. Ich bin da anscheinend sehr empfindlich, und wenn ich einen Kopfhörer nicht auf dem Kopf tragen möchte, kann der Klang noch so toll sein...

Außerdem habe ich mich vorab kein bisschen über den T70 informiert. Ich wusste nicht, wie er aussieht, ob er offen oder geschlossen ist. Ich habe mich also nicht


Equipment
Als Vergleichskopfhörer hatte ich während der Testzeit meinen Beyerdynamic DT-880 Edition 2005 250Ohm, meine Shure SE-425 und die UE Triple.Fi 10 hier.
Direkt verglichen habe ich den T70 allerdings nur mit dem DT-880.
Betrieben habe ich die Kopfhörer am PC über einen Aune USB DAC, am Kopfhöreranschluss eines MacBook Pro's und am iPhone 4 (ohne Lautstärkebegrenzung).


Erster Eindruck
Die Verpackung ist genauso wie ich es vom DT-880 kenne. Sehr schlicht gehalten, wirkt aber billig. Auf jeden Fall ein schöner Hingucker, wenn man wie ich Kartons sammelt ;-)

Als ich den Kopfhörer dann schließlich in der Hand hielt, war ich sofort ein wenig neidisch. Die Farbkombination wirkt auf mich sehr viel stimmiger als die des DT-880, der T70 wirkt edler.
Auch ansonsten ist der T70 bestens verarbeitet, als einziges Manko fiel mir auf, dass auch hier das Kabel nicht einfach auswechselbar ist. Finde ich schade, denn gerade wenn ich am PC sitze, wünsche ich mir oftmals ein etwas kürzeres Kabel.


Erster Eindruck - Klang
So... Nun aber schnell zum PC gerannt, und einfach mal ein paar Songs quer durch meine Bibliothek abgespielt.
Das sind dann hauptsächlich Metal, Rock, und ein wenig Hip-Hop.

Zuallererst fiel mir auf, dass der T70 wesentlich lauter ist als der DT-880.
Als zweites merkte ich dann, dass er recht gut isoliert. Nicht so stark wie mein SE-425, aber für einen Büfelkopfhörer doch ganz ordentlich. Personen neben mir hören auf jeden Fall nichts von meiner Musik, und damit ich etwas von meiner Umgebung mitbekomme, muss es dort schon recht laut zugehen.

Was mir beim Klang sofort auffiel: Nichts.
Während ich zwischen DT-880 und Triple.Fi 10 sofort einen riesigen Unterschied gehört habe, konnte ich zwischen Dt-880 und T70 erst einmal keinen Unterschied wahrnehmen. Ich bin allerdings auch nicht wirklich geübt im Klangvergleich von Kopfhörern.


Komfort
So, dies stellte für mich den ersten Langzeittest dar.
Da ich meine "Zuhause-Kopfhörer" oft viele Stunden am Stück trage, ist der Komfort für mich das absolute K.O.-Kriterium.

Der Dt-880 war zwar kurzzeitig immer sehr bequem, aber der Schaumstoff in der Ohrmuschel drückt eben doch etwas gegen meine Ohren... Nach ca. 2-3 Stunden wird das doch sehr unangenehm, und ich fange an, den Kopfhörer in immer kleineren Zeitabständen zurechtzurücken, bis ich ihn dann schließlich ganz abnehme. Im Schaumstoff ist dann an der Stelle, wo mein Ohr aufliegt, auch immer ein kleiner Abdruck zu sehen.

Also habe ich den T70 aufgesetzt, ein wenig Musik gehört, und bin anschließend ins Teamspeak gegangen, und habe mit Freunden einige Stunden League of Legends gespielt.

Aber egal wie lange ich gespielt habe, ich habe den T70 nicht gespürt. Das kommt denke ich daher, dass die "Microvelours"-Polster des T70 ein wenig fester sind als die "Velours"-Polster des DT-880. Auf jeden Fall hat die Ohrmuschel dadurch einen geringfügig größeren Abstand vom Ohr. Und genau diese paar Millimeter haben gefehlt, damit mein Ohr nicht mehr aufliegt.

Das ist genau das, was ich mir vom T70 erhofft hatte.


Klang
Nachdem ich mit dem T70 stundenlang Musik gehört habe, glaube ich, einige kleine Unterschiede zum Dt-880 herausgehört zu haben.
Zum einen wirkt der T70 auf mich "direkter". Ich weiß nicht wirklich, wie ich das genau beschreiben soll. Ich habe mich der Musik näher gefühlt.

Zum anderen meine ich, mit dem T70 eine geringfügig bessere Bühne wargenommen zu haben.
Während ich beim DT-880 meist das Gefühl habe, die Musik würde auf einer Geraden zwischen meinen Ohren spielen, so ist diese Linie beim T70 zu einer leichten Kurve gebogen.
Ich bin in Sachen Räumlichkeit allerdings nicht besonders geübt, das könnte also auch Einbildung sein.

Zum Schluss war ich mir auch sicher, dass der T70 ein kleines bisschen weniger Höhen hat als der Dt-880. Für mich war das kein sonderlicher großer Unterschied, und ich habe ihn erst nach ausgiebigem vergleichen bemerkt, aber er ist doch da. Das sehe ich aber weder als Vor- bzw. Nachteil.


Fazit
Mit dem T70 hat Beyerdynamic einen Kopfhörer auf den Markt gebracht, der seinen Aufpreis gegenüber dem DT-880 durchaus Wert ist. Wenn man ihn lange auf dem Kopf hat, ist der T70 um einiges komfortabler als alle anderen Bügelkopfhörer, die ich bislang auf dem Kopf hatte.

Klanglich ist er dem DT-880 meiner Meinung nach durch seine "Direktheit" ein wenig überlegen, aber dabei handelt es sich um Nuancen.

Durch seinen hohen Wirkungsgrad und die gute Isolation kann man überlegen, den T70 auch mal für unterwegs zu benutzen, die Lautstärke am iPhone 4 ist absolut ausreichend. Er ist nur etwas unhandlich, am Zielort angekommen kann man ihn schlecht einfach um den Hals legen, außerdem stört das lange Kabel.
Der T70 ist deswegen klar ein Kopfhörer für Zuhause, den mal aber auch mal für unterwegs benutzen kann, wenn es unbedingt sein muss. Einen wirklich portablen Kopfhörer ersetzt er aber auf keinen Fall.


Auch wenn er sehr nah drann ist, für mich ist der T70 trotzdem nicht der richtige Kopfhörer.

Ich bekomme gerne etwas von meiner Umgebung mit, wenn z.B. mein Bruder in mein Zimmer kommt, und der T70 ist eben geschlossen.

Einen offenen T70 würde ich sofort kaufen, und wenn ich den DT-880 noch nicht besitzen würde, könnte es durchaus sein, dass ich mir stattdessen einen T70 kaufen würde.

MfG
Michael Rabe

PS: Ich möchte mich noch einmal bei Beyerdynamic dafür bedanken, dass sie uns den T70 für diese Aktion zur Verfügung gestellt haben.
Kharne
Inventar
#8 erstellt: 19. Jan 2012, 17:20
Vorwort:

Ich möchte mich ganz herzlich bei den Usern fire25, der die Aktion bei Beyerdynamic angestoßen hat und Sathim, der sie schlussendlich übernommen hat, sowie Beyerdynamic, die diese Aktion erst ermöglicht haben bedanken.

Mit Bildern kann ich leider nicht dienen, weil sich kurz vor dem Test meine Kamera verabschiedet hat.

Erster Eindruck:

Die Karton und die Ledertasche gab es so auch schon beim DT 880, auch erinnert der T70 stark an diesen, von der anderen Farbe abgesehen.
Wie alle Beyerdynamics ist der T70 gebaut wie ein Panzer, die Verarbeitung ist auf hohem Niveau.

Da mein Sony SA 5000 noch in Reparatur war hab ich mich erst mal quer durch meine Musiksammlung gehört. Beeindruckt hat mich sofort der Bass, der sich leicht in den Vordergrund drängt, dabei aber nichts überdeckt und sehr schnell, sauber und tief ist. Die Höhen und Mitten sind unauffällig, klingen so wie sie klingen sollen, ohne Verfärbungen oder Anhebungen.
Laut hören ist auch absolut kein Problem, mit dem T70 kann man sich das Gehör rausblasen, ohne dass er verzerrt.
Die Isolation ist –für einen Bügelkopfhörer- sehr gut. Ich habe oft genug die Klingel überhört…
Als Inear Ersatz taugt er aber nicht, die isolieren nochmal wesentlich besser.

Beyerdynamic T70 vs. Sony MDR-SA 5000:

Nachdem der SA 5000 dann endlich wieder da war ging es an den Vergleich.
Bei der Verarbeitung sind sie sich ebenbürtig, obwohl sie ganz andere Ansätze verfolgen: Der Beyer ist massiv gebaut wie ein Panzer und deswegen ziemlich schwer, der SA 5000 ist sehr leicht, kein Wunder er besteht ja nur aus ein bisschen Magnesium, Kunstleder für die Ohrpolster und Stoff als *Kopf Band*. Welcher jetzt edler wirkt ist eine Frage des Geschmacks, mir gefallen sie beide.
Was mich überrascht hat: Der T70 ist nochmal lauter, als der –in meinen Augen viel zu- empfindliche Sony.
Den Langzeittest gewinnt der Sony deutlich, weil er deutlich leichter ist, das Kopf Band des T0 fängt nach spätestens einer Stunde an zu drücken, was aber noch gut verkraftbar ist.

Nun aber zum Wichtigstem, dem Klang:
Beide liefen an meinem DR.DAC Prime der via USB an meinem PC angeschlossen war.
Auszüge aus meiner Playlist:
[:SITD:] – Icon:Koru und Rotersand – Random is Resistance
Beide Alben waren just am gleichen Morgen angekommen den dem der T70 bei mir gelandet war.
Hier schlugen sich beide gut, allerdings kannte ich die Alben nicht gut genug um wirkliche Unterschiede auszumachen. Jedenfalls haben beide ordentlich Spaß gemacht, wobei der T70 etwas mehr Dampf gemacht hat.

Daft Punk – Tron (OST)
Hier konnte sich der T70 deutlich absetzen, weil er viel mehr Tief(st)bass als der SA 5000 darstellen kann. Das Album hat mir mit dem SA 5000 immer sehr viel Spaß gemacht. Bis ich es mit dem T70 gehört hab…
Der Sony schneidet einfach alles unter ~70 Hz ab, der T70 schüttelt das jedoch locker aus dem Ärmel.

London Nebel – London Nebel 2010
Hip Hop auf Dubstep Beats, einfach nochmal als Bass Test: Der Sony verliert hier wieder deutlich.

Moop Mama – Deine Mutter
Hip Hop über Blaskapelle und Drum Set statt elektronisch generiertem Beat. Das Album habe ich in den letzten Monaten rauf und runter gehört, daher kenn ich es recht gut.
Hier hat der Sony absolut keine Schnitte, er unterschlägt einfach 99% des Tiefbasses und klaut den Songs so ihr Fundament, während der T70 hier alle Tonlagen locker aus dem Ärmel schüttelt. Auch stellt der T70 Details wesentlich besser dar, der Sony klingt teilweise etwas blechern.

Fear Factory - Archetype und Trivium – In Waves
Schnellerer bis Staccato Metal, meine persönlichen Lieblingsscheiben der beiden Bands.
Hier groovt der T70 wieder total ab: Der Bass ist deutlich verfolgbar, die Drums hauen richtig rein, die Gitarren braten deutlich fetter und die Hi Hats klingen deutlich natürlicher. Dies ist mir erst beim Fear Factory Album aufgefallen und hat sich dann bei allen anderen Alben die ich gehört habe bestätigt. Auch spielt der T70 deutlich souveräner, der Sony verliert hier und da gerne mal die Übersicht wenn es richtig abgeht und geht spätestens hier endgültig unter.

Fazit:
Der T70 gefällt mir deutlich besser als der Sony, er kann ein richtiges Bassfundament erzeugen und behält deutlich länger die Übersicht. Ich habe meine Lieblingssongs nicht neu kennen gelernt, aber oft neue Facetten entdeckt, die mir der Sony verschwiegen hat.
Ich verstehe jetzt auch, warum der Sony so als blutleere, verfärbende Hochtonschleuder verschrien ist.

So, jetzt aber zur wichtigsten Frage: Würde ich den T70 kaufen?
Jain. Hätte ich das Geld und einen Käufer für den SA 5000 hätte ich ihn mir schon gekauft. Da ich aber beides nicht habe und der Sony mir trotzdem noch (wieder) Spaß macht pressiert das nicht.

Wer also einen ausgeglichenen geschlossenen Hörer mit einer kleinen Zusatzschippe Bass sucht und das nötige Kleingeld hat ist hier genau richtig.
Blechdackel
Inventar
#9 erstellt: 30. Jan 2012, 23:16
Geschlossen triftt Offen

Prolog

Das ist nun mein Debut als Kopfhörertestschreiber der seinen ersten Bericht dazu liefert oder hier im Forum auch Review genannt.

Beyerdynamic brachte mit dem T 70 einen geschlossenen Bügelkopfhörer heraus der die Tesla Technologie auch der Preisklasse unterhalb des
T 1 bringt.

Die neue Tesla Technologie sorgt bekanntlich auch hier für höheren Wirkungsgrad, mit dem Versprechen(lt. Hersteller) höchster Klangtreue und auch bei leiser Lautstärke noch feinste Details deutlich hörbar zu machen, kontrolliert, analytisch und ausgewogen, vom ultratiefen Bass bis zu kristallklaren Höhen in Kombination mit den Vorteilen der geschlossenen Bauweise.

Bis jetzt beschränken sich meine Erfahrungen mit geschlossenen Kopfhörern auf flüchtige Intermezzi mit AKG K 172 HD und Monster Beats Studio an den Hörwänden von Elektronikmärkten.

Ausgangsbasis:

Getestet wurde der T 70 bei mir an klassischen Hifi-Verstärkern bzw. Receivern, also ohne die Möglichkeit alles mit EQ zu analysieren und zu beeinflussen bis dass der Arzt kommt.
Auch verzichtete ich bis jetzt auf die Anschaffung eines KHV, trotz der Tatsache dass ich auch zwei Kopfhörer mit 600 Ohm Impedanzen besitze und fuhr damit noch nicht schlecht.

Verglichen wurde der T 70 mit einem anderen Kopfhörer aus dem Hause Beyerdynamic den es allerdings, so in dieser Ausführung schon lange nicht mehr gibt.
Einen DT 990 Professional der ersten Generation, der noch über 600 Ohm Impedanzen verfügt. So wurde es auch zu einem Duell: Geschlossen gegen Offen.
Aber so verbissen wollte ich im Laufe der Tage dann doch nicht vergleichen.
Dann doch besser: Geschlossen trifft Offen.

Die Abhörketten:

Fine Arts by Grundig R 1(Amp) - Fine Arts by Grundig CD 1(CD) - Dual CS 503-2/AT 120 E(Phono)

Dual CV 121(Amp) - Dual 601/M 20 E(Phono)

Telefunken RA 200(Amp) - Marantz CD 42 mk 2(CD)

Die Medien:

Donald Fagen - Kamakiriad(CD)
Terje Rypdal - If Mountains could sing(CD)
Pat Metheny/Lyle Mays - If Wichita falls, so Wichita falls(LP)
Jethro Tull - Bursting Out(LP)
Dire Straits - Communique(LP)
Sade - Diamond Life(LP)
Level 42 - A physical presence(LP)
Laura Veirs - July Flame(CD)
Decemberists - Crane Wife(CD)
Maxwell - Embrya(CD)
Hooverphonic - The Magnificent Tree(CD)
George Gershwin - Rhapsody in Blue(CD)
Jean Sibelius- Andante Festivo(CD)

Die Kopfhörer und ihre äußere Erscheinung:

Beim T 70 beeindruckte vor allem das Microvelours von Ohrpolstern und Kopfpolster.
Die hochwertige, tadellose Verarbeitung des Kopfbügels und das samtige Velours die auch ein haptisches Vergnügen bereiteten und auch das gewohnte übrige Erscheinungsbild. Das Kunststoff der Kappen auf den Hörkapseln und des Schlusstückes wirkt ein wenig dünnwandiger als der restliche verbaute Kunststoff.

Der T 70 ist ansonsten im klassischen Design der Edition Modelle der letzten Jahre.
Der DT 990 Pro wie man es von ihm kennt, ein bisschen rustikaler in seinem Aussehen.
Durch den Klinkenadapter 6,35 mm auf 3,5 mm kann der T 70 auch für portable Geräte und z.B an meinen Computerlautsprechern(Active 95 mit eingebautem Verstärker) verwendet werden. Da meine Soundkarte Realtek AC 97 nicht gerade die hochwertigste sein wird, habe ich da aber nicht getestet.
Der DT 990 Pro kann nur an 6,35 mm Buchsen angeschlossen werden.
Die Länge des Kabels vom T 70 ist recht großzügig lang geraten, somit kann man sich mit beiden Kopfhörern relativ frei bewegen.

Zum ersten Mal in Natura durfte ich nun auch die Beyerdynamic Kopfhörer Tasche sehen, die in Echt etwas dicker und größer ausfällt als ich sie mir vorgestellt habe.

Erste Höreindrücke:

Am ersten Abend erstmal nur den T 70 allein.

Der Kopfhörer passte auf Anhieb sehr gut und ließ sich auch um es ausprobiert zu haben, ähnlich gut einstellen wie ich es vom DT 990 Pro gewohnt bin. Im Gegensatz zu diesem lassen sich auch die Bügel in der Horizontalen leicht drehen, was beim Aufsetzen manchmal ein knackendes Geräusch von sich gab.
Der Tragekomfort ist insgesamt einwandfrei.

Und sofort war da dieses Geschlossene um einen spürbar - nur vom bloßen Aufsetzen.
Das Klangbild entsprach dem zum Glück meist nicht.

Recht oft klang es sehr frei und man vergaß seine Vorurteile gegenüber geschlossenen Kopfhörern, bei einzelnen Titeln war es dann doch feststellbar, wenn auch nicht extrem - das Dosige, wie es hier im Forum jemand nannte.
Woran das in diesen Einzelfällen lag, konnte ich natürlich nicht analysieren.
Meine Vermutung und die erkennbare Tendenz ist, das es eher mal bei durchschnittlichen bis mäßigen Aufnahmen passieren kann.

Es folgte noch ein improvisierter Isolationstest mit einer heran geholten Person.
Als dann auch nach außen hin etwas zu hören war, wurde die Grenze der erträglichen Lautstärke fast schon erreicht.
Erfahrungen habe ich mit diesem Punkt nicht, da ich beim Kopfhörerbenutzen meistens allein bin und nie Rücksicht nehmen muss.

Der Vergleich:

Die Bühne, die räumliche Darstellung konnte im Großen und Ganzen mit dem DT 990 mithalten. Welcher von beiden letztendlich der bessere ist, fiel mir schwer zu entscheiden.
Details und Separierung ähnlich - es war um ein Beispiel zu nennen, beeindruckend, wie der T 70 beim instrumentalen Finale von "In the Dunes" (Donald Fagen : Kamakiriad) lässig und zielsicher die Drums und die Bläser in den Raum plazierte.

In den Tiefen war der T 70 der neutralen Linie ein Stück näher dran als der DT 990 Pro , drehte man bei letzterem den Tiefenregler einen Strich zurück(bei Telefunken RA 200 ca. - 3 dB), lag dieser dann in der Regel auf dem gleichen Niveau. Nur in Präzision und Punch lag der T 70 dann noch eine Nuance besser. Schon von dem Testbeispiel eines meiner Vorgängers angeregt, holte ich zum Vergleichen "Aqualung" von Jethro Tull heran und auch mit einem sehr hart darzustellenden Kickbass gesegnet, "Summer is the Champion" (Laura Veirs: July Flame). Diese Beispiele bewiesen den leichten Vorteil zugunsten des T 70.

Bei der Darstellung der mittleren Frequenzen, überzeugte beim T 70 besonders die Stimmdarstellung und die Textverständlichkeit, bei der ich auch mit dem DT 990 schon sehr zufrieden bin. Was den von ein paar beschriebenen Höhenpeak bei 8 - 9 Khz anbelangt, störte der mich im Normalfall nicht so sehr.
Die Darstellung von Gitarren und Klavieren konnte ebenfalls überzeugen.
Details und Auflösung entsprechen dem, was ich von einem gehobenen Kopfhörermodell erwarte und ich schon vom DT 990 Pro gewohnt bin.

Insgesamt lag der T 70 tonal leicht auf der helleren Seite als der alte DT 990 Pro.
Treten Sibilanten hörbar auf, haben beide Kopfhörer schon mal damit zu kämpfen. Wobei sich die Frage stellt ist es nicht doch ein Mangel der Aufnahmequalität und manche Kopfhörer legen diese Schwäche schonungsloser offen als andere.

Durch seinen hohen Wirkungsgrad erzeugte der T 70 schon bei relativ niedriger Lautstärkeeinstellung einen höheren Pegel als der DT 990 Pro.

Fazit:

Wer einen nahezu ausgewogenen, geschlossenen Kopfhörer sucht, an dem vorhandenen Höhenpeak sich nicht stört(so wie ich) und bereit ist in mittlere, gehobene Preisbereiche(300 - 500 €) aufzusteigen für den ist der T 70 eine Erwägung wert.
Da ich den DT 770 Edition, den der T 70 ersetzt, leider nur aus Beschreibungen kenne, nehme ich durch diese an, dass der T 70 sicher eine echte Weiterentwicklung darstellt.

Meine Vorurteile über geschlossene KH wurden zum Großteil ausgeräumt.
Tiefe Töne haben die richtige Stärke und Präzision; Mitten und Höhen waren stets bzw. überwiegend auch in Ordnung.
Das Ziel einen neutralen geschlossenen Hifi-Kopfhörer zu entwickeln wurde erreicht.
Nur bei einzelnen Aufnahmen hatte der DT 990 durch seine offene Konstruktion noch Vorteile.

Wer dann dennoch zur Erkenntnis kommt, dass geschlossene Kopfhörer nichts für ihn sind, darf wenn er an der neuen Beyerdynamic-Richtung die durch das Spitzenmodell T 1 eingeschlagen wurde, weiter interessiert ist, ohne über 500 € ausgeben zu müssen, meiner Vermutung nach hoffen.
Da DT 770 und DT 990 einst parallel auf den Markt kamen, dürfte ein T 90, nicht ewig mehr auf sich warten lassen.

Zum Abschluss meines ersten Test-Bericht dieser Art, möchte ich mich bei den Organisatoren dieser Testaktion, sowie bei der Firma Beyerdynamic für die Bereitstellung des T 70 und so die Ermöglichung dieser interessanten Testaktion, bedanken.


[Beitrag von Blechdackel am 30. Jan 2012, 23:18 bearbeitet]
slickride
Stammgast
#10 erstellt: 04. Feb 2012, 21:34
Notiz vorweg: Das Review war nach dem Testhören bereits in Stichworten fertig, es war nur kaum Zeit zur Verfassung. In der Zwischenzeit habe ich mir dabei noch anderweitig einen T1 und einen T70 ausleihen können. Abgeglichen wurde in der Klanganalyse mit dem UE Reference, um das Sounding dingfest zu machen. Ursprünglich wollte ich ausgewählte Lieder hochladen via Soundcloud, jedoch scheint dies aufgrund des Datenschutzes hier an dieser Stelle unklug zu sein, sodass ich davon leider absehen muss. Auf Bilder verzichte ich hier ebenfalls, Bilder findet man nach kurzer Suche im Internet zuhauf, zumal ich im Bereich der Fotographie mich zu den Nieten zähle.

Die Winterzeit bricht ein, Läden locken mit Rabatten, Glühwein fließt, die Schneeschauer fallen über das Land und versetzen Kinder sowie Erwachsene in Stimmung,- welche Art diese auch sein mag...
Wieder fällt das Wort Beyerdynamic und wieder fällt das Kürzel T, welches auf die im Topmodell T1 eingesetzte Technologie hinweist, nun mit dem T70 auch in der gehobenen Mittelklasse Einzug im Kopfhörermarkt findet und verheißungsvolle Besserungen in Aussicht stellt. Folglich wurde das erste Aufsetzen des Hörers, den ersten Klängen, von einer gewissen Vorfreude begleitet... doch dazu später mehr und beginnen der Reihe nach.

Optik und Haptik

Unverwüstlichkeit wird inzwischen unter Kopfhörerfreunden meist in gewisser Weise mit den Hörern aus Heilbronn assoziiert, sodass ich hoffte, dass sowohl Optik und Haptik so wasserdicht beim T70 Modell ausfallen werden, wie das von Klebestreifen beschichtete Paket.
Nach der Öffnung des Paketes zeigt sich dabei ein Pappkarton mit T70 Illustrationen, in diesem befindet sich dabei eine schwarze Kunstledertasche mit Tragegriff und Beyerdynamic-Schriftzug, in welcher dann final der T70 Hörer großzügig in Schaumstoff eingebettet ein recht ansehnliches Erscheinungsbild preisgibt. Rasch ist der Hörer daraufhin in der Hand und weiß durchaus zu überzeugen.

Im Vergleich zum T1 fällt optisch zu allererst das Fehlen einer T70 Kennung am Metallbügel, sowie das deutlich dünnere einseitige Kabel, auf. Auf dem zweiten Blick weist das Farbspiel aus Anthrazit, Silber und Schwarz einen durchaus gefälligen Kontrast auf und wirkt weder zu laut, noch langweilig. Typisches „Beyer-Understatement“ mit Wohnzimmertauglichkeit, so könnte man doch glatt meinen. In der Hand haltend setzt sich der solide Eindruck dann weiter fort. Es sind keine nennenswerte Grate vorhanden, die Polsterung ist aus einem weichen und feinem Microvelours, die Rasterung ist feingängig.
Somit wäre die Optik sowie Haptik tatsächlich wasserdicht, wären nicht zwei Kleinigkeiten. Einerseits finde ich es zwar nicht bedenklich jedoch etwas enttäuschend, dass die Hörmuschelaufängung ein reproduzierbares Knacken zu vernehmen lässt, wird die Muschel zur Adaption verstellt. Des Weiteren hätte ich mir eine Rasterung mit einer etwas definierteren Rückmeldung erwünscht, welches an sich aber hier nur eine Kleinigkeit darstellt.

Komfort und Alltagstauglichkeit

Bevor sich überhaupt etwas aus den Breitbandtreibern ergibt, so ist für mich neben dem Klang besonders der Komfort essenziell. Möchte ich doch wirklich nur noch den Klängen lauschen und im Idealfall mich in einer losgelösten Welt der Klänge wiederfinden, sei sie nun idyllisch ruhig oder nun rebellisch impulsiv aufbrausend, so kann dies auch nur geschehen, wenn der Träger nach kurzer Tragezeit den eigentlichen Hörer vergessen kann.
Leider erfüllen letztere Eigenschaft nur ein kleiner Bruchteil am Markt befindlicher Kopfhörer und doch gehört der Beyerdynamic T70 dazu, weshalb ich umso erleichtert um meines Kopfes wegen bin und zugleich im Augenwinkel auf meinen Geldbeutel schielend eine leichte bedächtige Nervosität entwickele. Zum erfreulichen Komfort tragen dabei einerseits die recht weichen, sich langsam etwas an die Anatomie anpassenden Polster sowie der sehr adäquate Anpressdruck bei. Lediglich das einseitige, glatte Kabel macht sich in einigen Situation durch das einseitige Ziehen sowie durch eine gewisse Affinität der Knäulbildung bemerkbar. Löblich ist jedoch die Option der Anschraubung des Klinkenadapters sowie die praktische Kabelfixierung. Diese möchte ich in Zukunft bei keinem Kopfhörer mehr wirklich missen, möchte ich auch mal einen mobilen Einsatz wagen.

Einige mögen nun ggf. geneigt sein, mich darauf hinzuweisen, dass es sich um den T70 mit 250 Ohm handelt und nicht um die portable T70p Version mit geringerer Impedanz. Ich finde jedoch durchaus, dass das Model auch sehr wohl unterwegs oder wenigstens mobil im Hause an einem mobilen Medium zu gebrauchen ist.
Diesen Umstand habe ich dabei ehrlich gesagt für überraschend empfunden, habe ich doch noch den DT880 mit 250 Ohm in Erinnerung. Sowohl an einem Macbook Pro als auch am Cowon S9 reichten die dargebotenen Ausgangsleistungen für eine ausreichende Abhörlautstärke und am Meier Audio musste ich auf low-gain gut drei Rasterstufen zurück schalten, um etwa die Lautstärke eines HD800 zu erreichen.

Unterpunkt Isolation

Die Isolation fällt beim Isolationstest recht dezent aus. Im aufgesetzten Zustand kann ich dabei im Wohnzimmer noch die leise vor sich brummende Pumpe des Aquariums mit den Wasserbewegungen vernehmen. Dies mag daran am geringen Anpressdruck liegen, die schwache Dämpfung der Muscheln trägt sicherlich ebenso dazu bei. Wird vorsichtig gegen eine Muschel geklopft, so sind dabei vernehmbare Resonanzen welche jedoch im Spielbetrieb zum Glück nicht merkbar sind. Sehr wichtig ist dabei, dass der Hörer leicht nach vorne geneigt, sehr penibel ausgerichtet wird und dass ein korrekter Seal vorhanden ist. Hierbei möchte ich erwähnen, dass mein T70 hier ein recht neues Exemplar ist und die Polster fast in Neuzustand sind. (Sollte der Seal also aufgrund anfänglich inkompatiblen Anatomie des Kopfes nicht auf Anhieb passen, so gebe man den Polstern bitte etwas Zeit zur Adaption.) Die Isolation ist dann in der Regel für das Groß der Nutzer ausreichend, nur höre ich nicht sehr laut und benötige deshalb einfach noch Isolation, wenn schon auf die geschlossene Bauweise zurück gegriffen wird. Dies ist aber wieder persönlich und die einen oder anderen mögen mir hier vielleicht widersprechen wollen.

Alles in einem kann von einer guten bis sehr guten Alltagstauglichkeit und einem sehr guten Komfort ausgegangen werden. Das ermüdungsfreie Tragen des T70, die Kabelfixierung und der sehr hohe Wirkungsgrad tragen dazu bei. In wie fern der Aspekt der Isolation bei der Alltagstauglichkeit eine Rolle spielt, kommt letztlich auf die individuellen Bedürfnisse an und kann für den einen Nutzer sowohl als positiv als auch als negativ gewertet werden. Ich selber zum Beispiel gehöre zu der Kategorie der Nutzer, welche in diesem Fall bei dem hohen Wirkungsgrad des Hörers und des daraus resultierenden mobilen Potenzials durchaus eine erhöhte Abschirmung begrüßen würde, zumal ich ungern zu laut höre.

Klangeigenschaften, Eindruck

Komfort, Optik und Haptik, Wirkungsgrad, ja, es fehlt eigentlich nur noch ein guter Klang, welcher das Paket gemessen am Preis nahezu perfekt machen würde. Mit entsprechender Anspannung justiere ich zum Vergleich den T70 mit dem HD800 und T1 möglichst deckungsgleich in der Abhörlautstärke ein und lausche endlich den ersten Klängen.

Kette:

Apple MacBook Pro 13, Mid2010 + Songbird → Oehlbach USB → Meier Audio Symphony.2, neutral setting (-filter setting one, 8-fold oversampling, crossfeed disabled, 0-Ohm impedance output socket, low gain)

Aus der Hörerfahrung des T1 Modelles ist eine vorbehaltslose Beurteilung nicht einfach, ist man sich des einen Modelles Stärken sowie Schwächen klar bewusst, ist deshalb besonders auf diese Aspekte sensibilisiert und läuft Gefahr eine selektive Wahrnehmung zu entwickeln und die Meinungsbildung zu verfälschen. Aus dem Grunde entschließe ich mich, hauptsächlich noch nicht für Tests herangezogene Musikstücke auszuwählen und nur im Zweifel ein Lied anzuspielen, welches ich bereits sehr gut kenne und schon für ein Klangcheck verwendet habe. Wer mich kennt, der findet ein ungewöhnlich breit abgedecktes Spektrum an Musikrichtung vor und ist vielleicht geneigt meinen Geschmack in Frage zu stellen. Dennoch hoffe ich, der überwiegende Teil der Leser wird mit meiner Auswahl etwas anfangen können. Meine Auswahl umfasst dabei Pop, Soul, Adult Alternative, Alternative Rock & Post Grunge, Folk, Dance, New Age, Country, Hard & Heavy sowie Classical, wovon ich aufgrund des Umfanges jedoch nur auf einige Eingehen werde. Bevor ich auf einzelne Stücke eingehe höre ich mir jedoch zuerst einige Stunden auf einige Kaffee entspannt in die Musik ein und gewinne dadurch einen Gesamteindruck, welchen ich dann später mit einzelnen Stücken weiter aufdrösle.

... Abhörlautstärke ist gefunden, das erste Stück lockeren Country angespielt. Obwohl ich bei Beyerdynamic keine sonderliche Wärme erwarte, so bin ich doch über die für Beyerdynamic ungewöhnlich entspannte Art überrascht. Mindy McCready – I'm still here, ein Album, welches ich gerne für spätere Stunden aufgrund des „Easy-Listening-Faktors“ anspiele, wird hier zwar nicht wirklich neutral wiedergegeben, jedoch recht ansprechend, ansprechend relaxed.

Tief-sowie Oberbass sind angehoben, die oberen Mitten abgesenkt, der für Beyer typische Peak im Mittel-Hochton ist vorhanden, im oberen Hochton dann abrollend. Wirklich ansprechend, das muss ich als Neutral-Hörer mit Hang zur minimalen Wärme durchaus zugeben. Kaum ein Zischeln, nicht wirklich warm, sondern eher frisch, lässige Anhebung im Grundton, nach dem DT1350 für mich der ermüdungsfreieste Beyerdynamic. Nach einer weiteren spontan gehörten Stunde folgt Folk mit Ewen Carruthers – When time turns around und auch hier, eine sehr entspannte, wenn auch etwas ins Kühle, Frische und Direkte übergehend.
Zwei sehr gut aufgenommene Aufnahmen von Adele (Live At The Royal Albert Hall) sowie Tina Dickow (Live In Concert) zeigen die für einen Geschlossenen recht große Bühne auf, die Ortung, Durchhörbarkeit und Tiefenstaffelung ist in Ordung, könnte aber besser sein. Um den Gesamteindruck noch im Bezug zum Spassfaktor abzurunden kommt dann noch Kayle sowie das Trance/Elektro Gerne an die Reihe.

Gesamteindruck? Mit kleinen Abstrichen, sehr überzeugend!

Klangeigenschaften, Analyse mit Hörbeispielen

Den Anfang möchte ich hier mit „Under The Sheets“ von Ellie Goulding aus dem Album Lights machen, da der Song vom Klangspektrum viele Facetten besitzt. Das Zusammenspiel aus feindynamischer Artikulation der Sängerin und dem klar vernehmbaren Schlagzeug finde ich dabei besonders interessant, die Räumlichkeit und Durchhörbarkeit ist hier auf normalen Level.

zSHARE - 04 - Under The Sheets.flac - Free File Hosting Service | Audio and Video Sharing | Image Uploading | Web storage

(Ich hatte geschrieben, ich unterlasse Uploads aufgrund des Datenschutzes. An dieser Stelle erlaube ich mir diese kleine Ausnahme, da es für die Klangbeschreibung wichtig ist. Ich bitte darum, diese Flac nach "Gebrauch" vom Abspielmedium wieder zu löschen.)

Angefangen in der Bassabteilung wirkt die Präsentation etwas voluminös und minimal druckvoller als ich es als Neutral-Hörer gewohnt bin. Die Tiefbassanhebung schafft es dabei, der Aufnahme etwas Nüchternheit zu nehmen und fügt sich sehr harmonisch in die Stimmlage des Stückes ein, der angehobene Oberbass offenbart sowohl Positives als auch Negatives. Einige mögen die Oberbassanhebung beim Durchhören des Stückes vielleicht mögen, für mich geht jedoch etwas Drahtigkeit und Trockenheit des Basses verloren und ich gewinne ein wenig den Eindruck „Quantität statt Qualität“. Perfektionisten und Naturalisten könnten hierbei unter Umständen Attribute wie „aufgebläht“ und „etwas langsam“ in den Sinn kommen, jedoch kann genau diese „Emotionsrampe“ als sehr positiv aufgefasst werden, zumal sowohl Geschwindigkeit als auch Auflösung im Vergleich zum Dt-880 250 Ohm wirklich verbessert worden sind.
Im Vergleich besitzt der T70 noch mehr Tiefbass als der T1...

Gehen wir zu den Mitten über wird es recht interessant, konnte mich gerade hier das mobile Modell DT-1350 überraschen. Entspannt reinhörend empfinde ich dabei, dass die Abstimmung zuerst sehr harmonisch und rund klingt und erst im zweiten Moment beim sehr peniblen Hören überraschend ist. Der Reihe nach fällt die sehr direkte Stimme der Ellie Goulding auf und dann nach und nach die überraschend ausfallende tonale Talfahrt mit überraschend ausfallenden Anstieg in Richtung Hochton und Sinkflug im Superhochton. Überraschend deshalb, weil dies bei einem Beyerdynamic Dt-880 250 Ohm zwar vom Muster ebenso ist, jedoch nicht so signifikant. Die sehr zarte und klare Stimme wirkt sehr transparent und frisch, sie wird hier ganz klar durch das Sounding betont. Schiele ich auf den großen T1 Bruder, so ist der T70 sogar noch minimal kühler in den Mitten und hat eine deutlich tiefere Senke vor dem Peak, als der T1...

Das kann sehr gefallen, da sehr direkt und fokussiert gezeigt wird, was eine Ellie Goulding in den Mitten ausmacht, das fehlende an Körper ihrer Stimme ist hier beim T70 jedoch die Kehrseite. Es gilt hier also selber abzuwägen, was hier gewünscht ist. Als ich das Lied mir die ersten Male nach Pause angehört habe, hat mir die Klarheit und Frische sehr gefallen, nach längerem Hören wirkt die Darstellung jedoch mehr und mehr künstlich, sodass ich mir Neutralität und somit auch Natürlichkeit wünsche. Es fehlt auf Dauer an dieser sanften Vibration, am Timbre der Ellie Goulding. Diese feine Artikulationen differenziert der T1 an diesen Stellen merklich besser... welche beim DT-880 wiederum mangels Auflösung nur verschwommen moduliert werden.

Der Hochton schließt sich nahtlos an den Mitten an. Das dezent gespielte High-Hat um Minute drei wirkt im unteren Hochton etwas angehoben, wie die Sibilanten und unterstützt weiterhin den etwas frischen und leichten Gesamteindruck, was an sich sehr harmonisch und rund wirkt. Sibilanten sind tonal bedingt auch angehoben, fallen aber überraschend sanft und zurückhaltend aus, was mich wirklich positiv überrascht. Bei 3:29 waren die Sibilaten im Wort "Sheets" jedoch besonders im „s“ ein Tick schneidend. Durch die sehr tiefe Senke ergeben sich scheinbar seltene, aber ausgeprägte Situationen im 8,5kHz Bereich, welche wiederum überraschend schneidend sind. Überraschend deshalb, weil ich vom HD800 komme, der seinen Peak bei 6,5kHz, einer Stelle, an der der T70 eine sehr starke Senke hat, hat. Nach langem Hören komme ich zur Auffassung, der T70 hat dem T1 betreffend ein fast gleiches Peak-Maxima, jedoch ist der T1 nochmal höher auflösend und hält den Peak einen Tick länger.

Soweit so gut, ich nehme mir eine Pause und mache mir einen Kaffee. Nun wieder in das Musikstück einsteigend, knüpfe ich wieder im Hochton an und konzentriere mich auf den mittleren und oberen Hochton. Man höre sich nun bitte mit besonderer Hingabe das High-Hat sehr genau an, denn hier wird es wirklich interessant. Ab 9-10kHz rollt der Hochton wirklich stark ab und liefert spätestens ab 15kHz sehr wenig Pegel. Es klingt in dieser Hinsicht schon fast analog, möchte ich meinen. Dies hat zur Folge, dass der oft zitierte Glanz fehlt. Aufgefallen tut dies mir dabei nicht im ersten Moment, da der „Beyerpeak“ dies sehr gut zu kaschieren weis.

Der T1 geht hierbei sehr ähnlich tonal vor, jedoch ist dieser noch etwas linearer als der T70 und fällt nicht so stark ab. Im Vergleich ist der Hochtonpeak meines HD800 Modelles etwa bei 6,5kHz, also vor dem „Beyer-Peak“, mit etwa 2-3 dB weit weniger stark ausgeprägt, der Hochton fällt nach dem Peak fast nicht ab.
Somit ist die vom T70 implizierte Natürlichkeit ist schon etwas anderes, hier aber je nach Geschmack nicht unbedingt tödlich störend. Einige können vielleicht gerade hier von sich behaupten, sie fänden genau dies sehr entspannend und relaxed, trotz „Fingerzeig“ des T70 auf die Sibilanten, welche weniger akkurat und feinzeichnend wiedergegeben werden als beim T1.

Ich kann nicht wissen, mit welcher Kette der eine oder andere geneigte Leser nun eben dieses Stück hört und inwiefern man übereinkommt im Eindruck. Jedenfalls muss ich hier mich wirklich fragen, wie ich hier rangehen soll. Höre ich locker rein, dann gefällt es mir hier wirklich sehr, schalte ich in meinen „Erbsenzählermodus“, so beginnt die Meckerei. Jetzt, wo ich darüber nachdenke, so fällt mein Urteil für den T70 in Bezug zu Ellie Goulding positiv aus. Seien wir mal ehrlich, Lieder wie diese analysiere ich für Gewöhnlich nicht, ich höre – und dies sicherlich nicht stundenlang am Stück.
Dies trifft dabei auch auf Mindy McCready – „I'm still here“ zu, wie Even Carruthers – „When time turns around“ zu. Ich möchte mich einfach entspannt zurücklehnen, was mir mit dem T70 auch gelingt, da das Stück einfach sehr unkritisch aufgenommen worden ist.

Die Crux dabei ist es, nicht zu penibel zu werden. Das Album von Mindy McCready bietet eine für mich sehr entspannende Wirkung, es bietet Texte mit greifbaren Inhalt, die Klavierbegleitung ist einfach mit den Streichern ein Traum. Mit dem T70 hören sich dabei die Stücke noch ein Tick lockerer, ja, noch lässiger an, die Klarheit und Transparenz wirkt gar aufmunternd und fügt sich sehr schön in die Grundstimmung des Albums ein. Höre ich nun jedoch genauer rein und möchte richtig in die Musik abtauchen, dann stört leider die tonale Abstimmung wirklich sehr, da sich besonders die Instrumente im Hochton etwas befremdet anhören und gefärbt. Die schöne Klavierbegleitung klingt dann plötzlich gekünstelt, da sich das Klavier einfach nicht so anzuhören hat, den Streichern fehlt Holz und klingen dann etwas nach Metall.

Linkin Park – Leave out all the rest

Bei diesem Lied wird die Oberbassbetonung besonders am Anfang des Liedes deutlich, wo die große Bass-Drum des Schlagzeuges einsetzt. Der Oberbass sticht dabei hier so heraus, dass dadurch der Aufprall auf das Fell nicht konturiert, dunkel und schnell genug aufgezeigt wird und das, obwohl der T70 mehr Tiefbass besitzt, als der T1...
Das High-Hat offenbart hier wieder die selbe Erkenntnis. In den oberen Höhen rollt der Hochton ab, es fehlt dieser oft zitierter Glanz. Die oberen Höhen erinnern mich dabei stark an die des Shure Se420, welche noch stärker in den obersten Lagen abrollten und so ein allzeit entspanntes Hören möglich war, die Sensation jedoch ausblieb. Beim T70 ist dabei aber immer noch der Peak, also eigentlich wieder ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen. Ich erwähnte bereits eine gewisse unnatürliche Härte, impliziert durch das Sounding. Dies äußert sich in diesem Fall zum Beispiel ab Sekunde 24, wo die hölzernen Sticks auf Metallkante geschlagen werden. Das Holz wird hier dargestellt, als sei es härter als es eigentlich ist. „I can't be who you are“ wird sehr klar und deutlich wiedergegeben, feinste Facetten an Luftvibrationen bleiben jedoch aus, einerseits durch das Sounding, andererseits durch den letzten Schliff Auflösung.

Machen wir uns jedoch hier bitte nichts vor, der T70 ist an dieser Stelle dem DT-880 250 Ohm sowohl an Auflösung als auch an Transparenz hörbar überlegen und rechtfertigt mehr als deutlich die Ansiedelung oberhalb des „Vorgängers“. Wer an solchen Stellen sich das letzte Quantum an Auflösung und noch authentischerer Stimmwiedergabe herbeisehnt und solche kleine Unterschiede auch zu schätzen weiß, den verweise ich gerne in Richtung T1. Für die „Warmhörerfraktion“ lohnt sich sicherlich ein Blick auf den HD800 und für diejenigen, die die horrenden Importpreise nicht scheuen, den lege ich gerne einen Blick auf das japanische Stax-Lager ans Herz.


DJ T – Parade of the Athletes

Die vorgezeigeten Tendenzen sind für mich deutlich, so deutlich, dass ich den T70 nicht mehr als Allrounder nehmen kann. Tiefbassanhebung, Oberbassanhebung, abgesenkte Mitten, ein von Beyerdynamic sehr mutiger Beyerpeak und ein rapides Abklingen im Superhochton. Ja, da denke ich an Trance, vielleicht auch Dance und Alternative Rock, aber vornehmlich an Trance.

Der Tune „Coming Home“ von DJ T aus dem Album Parade of Athletes soll es hierbei richten. Sollte ich mich dabei wie zu Huus fühlen, mache ich auch mit „Adagio for strings“ gerne weiter...

Athmosphärisch beginnt es sehr dicht, dicke und sehr rhytmische Luft. Der Beat tendenziell hart, jedoch noch nicht sehr schnell. Dies gibt der T70 äußerst überzeugend wieder, das Sounding wirkt hier in gehobener Lautstärke höchstens in den hohen Tönen, welche ab Sekunde 24 einsetzen etwas fordernd. Insgesamt bleibt immer ein hohes Maß an Übersicht vorhanden, selbst ab dem Punkt, wenn nach und nach komplexere Klangebenen aufgebaut werden. 2:59, an dieser Stelle wird es dann mit dem kurz einsetzenden High-Hat und dem dann wiederum ersichtlich, dass das Sounding hier sehr passend ist. Das „Mehr“, sowohl im Hochton als auch im Tiefton erwirken hier eine Emotionssteigerung, Trockenheit werden die meisten denke ich eher weniger missen. Vibrationen werden inmitten des Basses sehr mächtig, gar „fett“ dargestellt, Verzerrungen ab hoher Lautstärke kann ich kaum wahrnehmen, Details werden verstärkt wiedergegeben. Um 4:50 wird wieder langsam auf ein Qlimax zugehend, spätestens an der fünften Minute einsetzenden schnellen Frequenz des High-Hats die Schnelligkeit des Beyerdynamic deutlich.

Jede Klangschicht kann ich mühelos auspicken und verfolgen, selbstverständlicher als es beim DT880 gewesen ist. Dieser neigt an dieser Passage an Kontur zu missen und wirkt etwas matschig, ja, überfordert. "Adagio for strings" wurde ohne es zu ahnen, einfach durchgehört. Missen tue ich den T1 an dieser Stelle weder noch. Schnelligkeit sowie Auflösung nehmen zwar hörbar zu, jedoch liegt der T70 mir hier mit dem erweiteren Tiefbass mir durchaus sehr, ein HD800, welcher hier eher unbeteildigt und gar langweilig wirkt, würde ich höchstens nur aufgrund der großen Bühne missen.


Gesondert: Bühne

Tina Dickow - Live in Concert - The Road

Es ist vielleicht aufgefallen, dass ich die Thematik Bühne bislang stiefmütterlich abhandle. Dies liegt vornehmlich daran, dass nicht jedes Musikstück bei der Beurteilung der Bühne einem entgegen kommt. Glücklicherweise tut dies diese Aufnahme sehr gut, besonders dankbar sind dabei die kurzen Dialoge mit den Konzertgängern im Stück "The Road".

Die Luft wird mit Vibrationen einer E-Gitarre gesäumt, sehr klar, wiederholt das Fehlen feinster Vibrationen. Spannend wird es ab Sekunde 18, wo sich Tina zum Publikum zuwendet. Es ist klar hörbar, wie sie auch lokal mit dem Publikum interagiert, der Winkel und der Abstand zum Micro ändert sich zum "It's the others drink" merklich. Der Beifall zwischen der Interaktion, welcher von links aufbaut fügt sich beim T70 sehr homogen in den Hörfluss ein und wirkt tendenziell direkt und intim, verstärkt durch die kühle Abstimmung. Obwohl eine gewisse Tiefenstafflung wahrgenommen werden kann, so baut diese trotz der direkten und nahen Bühnenabbildung sehr diffus auf. Diffus nicht im Sinne eines HD800, wo ich ein hallig anmutendes diffuses Klangbild mit klar umrissener Lokalisation und Trennung in der Breite und Tiefe habe, sondern ein diffuses Klangbild im Sinne der Lokalisation und Trennung.

Ich bekomme den Beifall sehr sehr klar mit betontem Aufprall der Hände serviert, es ist jedoch sehr schwer einzelne Klatscher lokal zu trennen. Dies ist meiner Meinung nach der Hauptgrund, weshalb ich im T1 hier den Preisunterschied gerechtfertigt finde. Beim T1 ist eine enorme Tiefenstaffelung aufzufinden, die Lokalisation der Bühne ist sogar noch ein kleines Stück in der Tiefe besser als beim HD800, welcher in der Breite klarer ist.


Adele - Live At The Royal Albert Hall

Mit diesem Live-Album von Adele möchte ich meinen Eindruck der intimen, direkten und klaren Bühne mit diffuser Lokalisation fortsetzen. Es handelt sich um ein sehr schön aufgenommenes Album, der eine oder andere Adele Hörer ist vielleicht im Besitz der Aufnahme und kann mir folgen.

Ich finde hierbei die verhältnismäßig sehr dezenten Interaktionen des Publikums ein sehr schönes Beispiel von Tiefenstaffelung, jedoch kommt auch die Breite nicht zu kurz. Das Besondere hierbei sind immer wieder die vereinzelten Jubel der Fans vornehmlich in den hinteren Reihen in kurzer Reihenfolge und lokal klar in Tiefe und Breite differenziert. Diese Interaktionen finden in dem gesamten Album recht frequentiert statt, sodass ich hier keine konkreten Beispiele nennen möchte. Hört rein, Ihr stoßt schon selbstständig drauf.
Mir macht der T70 die Separation in der Breite dabei weniger Probleme, als in der Tiefe... ich bin in diesem Bezug jedoch offen gestanden etwas enttäuscht.


Cantate Domino

Zum Abschluss Cantate Domino als K2HD über den sehr räumlichen und fein zeichnenden Magnat MCD850. Auf einer Revox A-77 Bandmaschine mit nur zwei Richtmikrofonen aufgezeichnet bieten die Aufnahmen von 1976 trotz etwas erhöhtem Rauschverhalten eine beeindruckende Dynamik und Rauminformation.

Dank der extremen Separation der Aufnahmen kann nun dem T70 eine gewisse Separation, wenn auch nur etwas trüb umfassend, entlockt werden. Dynamikpeaks werden ohne Einbrechen der Bühne vollzogen, eine ungefähre Ortung der Marianne Mellnäs als Sopranistin ist nun möglich.


Schlusswort

Ja nun, Licht und Schatten am 450 Euro teuren Strandplatz möchte man meinen. Je nach individueller Auffassung sollte sich jede einzelne mitlesende Person etwa klargemacht haben, ob eine Hörprobe eine lohnende Aufwendung in Aussicht stellt, oder nicht. Letztlich entscheidet das eigene Paar Ohren, über die unser Hirn mehr oder weniger malträtiert wird.

Ich für meinen Teil habe mir einige Fixpunkte hier zum T70 mit 250 Ohm Impedanz gemacht. Die erste, grobe Umschreibung sagt dabei aus, der T70 ist ein lässigerer DT-880 mit mehr Auflösung, Schnelligkeit, Empfindlichkeit (Wirkungsgrad) und mehr Komfort, erkauft durch ein "noch frischeres" Sounding. Betrachte ich also rein diese Aspekte, so empfinde ich den DT-880, unwesentlich welcher Ausführung, als überholt, den T70 mit 250 Ohm gar als preiswert und bin echt positiv über den Einstand der Heilbronner, einen geschlossenen Kopfhörer unterhalb des T1 und oberhalb des DT-880 ansiedeln zu wollen.

Abstimmungsweise gestehe ich mir hier als Hörer mit Affinität zur neutralen bis minimal warmen Wiedergabe ein, dass der Beyerdynamic T70 von Beginn an nicht die Veranlagung hat, mich ins Elysium zu befördern. Dennoch macht mir die Hörzeit überwiegend Spass, besonders wenn ich mich der spassigeren Musik mit vielen synthetischen Elementen widme. Da ich jedoch wirklich gerne Stimmen lausche und eine exakte Bühne umbedingt auf der Haben-Seite meines Equipments sehen muss, so ist der T70 schlussendlich nicht in mein Besitz gewandert. Wäre ich jedoch ausschließlich der synthetischen Musik oder sehr sehr dance-lastiger Popmusik verfallen, ich würde von allen Beyerdynamic geradeaus zum T70 greifen. ...


[Beitrag von slickride am 06. Feb 2012, 22:53 bearbeitet]
iceman650
Stammgast
#11 erstellt: 05. Feb 2012, 04:16
Review zum Beyerdynamic T70

Vorwort:

Mit etwa 450€ positioniert sich der neue Ableger der Tesla-Serie von Beyerdynamic preislich zwischen dem Flagschiff T1 und dem beliebten DT880. Dabei stellt sich natürlich die Frage ob sich der T70 auch klanglich zwischen diesen beiden beliebten Hörern postieren kann.
Im Gegensatz zu diesen beiden Hörern ist der T70 geschlossen, was ihn zunächst deutlich von den beiden Konkurrenten unterscheidet.
Im Folgenden werde ich meine Vergleiche allerdings auf den DT880 beschränken, da ich zum Testzeitpunkt leider keinen T1 hatte.
Genaueres im folgenden Test.

Beyerdynamic T70

Optik und Haptik:

Wie von Beyerdynamic gewohnt ist der Hörer in beiden Disziplinen meiner Meinung nach kaum zu schlagen. Das Kopfband liegt großflächig auf, die Ohrpolster üben keinen großen Druck auf den Kopf aus. Dabei vergisst man den Hörer fast, ich bekam nie heiße Ohren oder ähnliches, was bei anderen geschlossenen Hörern durchaus auftreten kann.
Am Komfort des T70 kann ich alsoabsolut nichts bemängeln und auch die Verarbeitung ist sehr gut, er gliedert sich nahtlos in die Riege der Beyerdynamic-Kopfhörer ein, von denen einige behaupten, sie würden einen eventuellen dritten Weltkrieg überleben.

Obwohl ich es nicht zum eigentlichen Hörer gehört, dennoch in die Rubrik Optik und Haptik: Der Hörer wird in einem Pappkarton ausgeliefert, in dem sich wiederum eine Tasche für den Kopfhörer befindet. Diese Tasche besteht aus einem Außenmaterial (ich vermute es ist Kunstleder) sowie innen einem Schaumstoff, in den der Hörer meist gut hineinpasst.
Bei großen Einstellungen des Kopfbands (wie bei mir) muss man den Hörer vor dem Verstauen wieder kleiner stellen.

Die Isolation ist gut, auch wenn diese bei mir (Brillenträger) erst einen kurzen Moment brauchte um sich aufzubauen, ich nehme an, es lag am relativ geringen Anpressdruck.


Klang:

Beyerdynamic T70 an Asus Xonar Essence STX

Zuerst zu den Bedingungen. Der T70 wurde an einer Asus Xonar Essence STX angeschlossen (TI 6120A + BurrBrown PCM1792). Diese wurde per Foobar 2000 mit FLAC oder MP3 (320kbits) gefüttert.
Zunächst muss man sagen, dass der T70 für sein Geld vieles ausbügelt, was beim DT880 bemängelt werden kann. Der Bass ist schneller, die Höhen feiner aufgelöst. Der Bass ist auch nicht nur schneller, sondern produziert der T70 im Vergleich zu seinem kleinen Bruder, dem DT880, mehr Tiefbass.

Auch ohne Relation zum DT880 kann man den T70 in diesen Disziplinen als gut ansehen. Die Höhen sind stets fein aufgelöst, besonders Cymbals werden plastisch dargestellt.
Jetzt jedoch zu dem, was ich am T70 bemängeln möchte.
Ich persönlich habe bemerkt, dass die Mitten verfärbt werden. So klang Johnny Cash plötzlich nicht mehr wie ich es gewohnt bin vom DT880 und es auch mag. Soviel zu dem Punkt, der oft (meiner Auffassung nach übertrieben ausgedrückt) als „Dose“ bezeichnet wird.

Zur Bühne kann ich als leichter Bühnenlegastheniker nicht viel sagen, außer dass ich etwas wie eine Bühne erkennen konnte.
Die Musik war nicht nur einfach von links und rechts wie bei anderen geschlossenen Hörern, sondern konnte ich die Richtungen grob unterscheiden. (und das wie schon bemerkt bei jemandem, der mit Bühne bei Kopfhörern nicht viel am Hut hat )



Gehört wurde (Auszug):

Metallica - S&M / Black Album,
Slash – Slash,
Norah Jones – Come Away With Me
Johnny Cash – American Recordings / The Great Lost Performance
Hugh Laurie – Let Them Talk
The Prodigy – World’s on Fire
Adele - 19
Foo Fighters - Wasting Light
Bob Dylan - MTV Unplugged
Duffy - Rockferry

Beyerdynamic T70

Fazit:

Ein Hörer der die Meinungen der User spaltet. So auch mich, denn auf der einen Seite ist es ein absolut klasse Hörer, der vieles richtig macht aufgrund der oben genannten Dinge. Jedoch würde ich persönlich, meinem DT880 dem T70 gegenüber den Vortritt lassen, denn speziell bei Musik mit SängerInnen würde der Beyerdynamic T70 mir persönlich die Stimmen zu viel verfärben.
Für Elektronische Musik zum Beispiel ist es wohl ein klasse geschlossener Hörer, der nicht nach geschlossen klingt.



An dieser Stelle einmal ein Dankeschön für das Testsample,
Mfg, iceman


[Beitrag von iceman650 am 05. Feb 2012, 04:23 bearbeitet]
Black-Devil
Gesperrt
#12 erstellt: 06. Feb 2012, 21:45
Hier mein Review zum Beyerdynamic T70:

Da ich die klanglich zwar durchaus unterschiedlichen, aber doch gleichwertigen Superluxe HD 668B mit Velurspolster von AKG und den mit Velurs- und Kopfpolster von Beyerdynamic sowie mittels Sonofil und Spültüchern im Klang getunten HD 330, den mir ATHome freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat, zum Vergleich heranziehe, handelt es sich hier um ein kleines Triell.

Verarbeitungstechnisch hat der Beyerdynamic T 70 natürlich klar die Nase vorne. Das beginnt schon bei der Verpackung. Wo die günstigen Vergleichskandidaten in Kunststoffbehältern oder mit einfachem Stoffbeutel geliefert werden, kommt der T 70 in einer gut gepolsterten, hübschen Ledertasche. Auch der Kopfhörer selbst ist blitzsauber verarbeitet, die Materialien sind hochwertig und der Gesamteindruck nicht zuletzt dank seines ansehnlichem Äußeren sehr positiv.

Optisch und haptisch erfüllt der Beyer also schon mal meine an einen Kopfhörer in dieser Preisklasse gestellten, nicht gerade geringen, Ansprüche. Mal sehen, wie es um die akustischen Qualitäten bestellt ist:

Pünktlich zu diesem Test flatterte mir ein neues, großartiges Werk ins Haus, welches sich wie kaum ein zweites für diesen Test eignet:

amazon.de
Swallow the Sun - Emerald Forest and the Blackbird

Außerdem kamen noch zum Einsatz:

amazon.de
Uneven Structure - Februus

amazon.de
Gojira - The Way of All Flesh

amazon.com
Leona Lewis - Spirit

amazon.com
Sybreed - Antares


Auffällig ist sofort, wie gut der T70 auflöst. In diesem Punkt ist er den beiden Günstigen deutlich überlegen. Jede Nuance wird unglaublich klar herausgearbeitet und wie selbstverständlich dargestellt, ohne aufdringlich zu wirken. Becken sind ein Traum, man kann klar zwischen Stock und Besen unterscheiden und jeden Anschlag fast sehen. Beeindruckend! Einzig die Sibilanten spielen sich hin und wieder in den Vordergrund, störend ist das aber nur selten.

Stimmen und akustische Instrumente klingen auf dem Beyer sehr natürlich, das ist in meinen Augen seine größte Stärke. Leona Lewis ist ein Genuss. Gänsehaut garantiert. Auch die etwas härteren Klänge meistert er souverän, wobei ich allerdings eine leichte Topfigkeit feststellen konnte. Hier würde ich mir ein wenig mehr Grundton wünschen, welcher auch dem an und für sich schön tiefreichenden und dennoch trockenen, aber eine Spur zu leisen Bass noch etwas mehr Volumen verleihen könnte. Toms und der Bassdrum, aber vor allem dem E-Bass, den ich teilweise kaum raushören kann, fehlt es meiner Meinung nach an Druck. Da machen mir die beiden Anderen, vor allem der 668B, bei dem ich absolut keine Probleme hab, dem Mann an den langen Saiten zu folgen, mehr Spaß.

Was die Räumlichkeit betrifft, sollte man meinen, seien die offenen Superluxe überlegen. Doch weit gefehlt, der T70 kann da nicht nur problemlos mithalten, nein, er steckt sie sogar locker in die Tasche! Das Klangbild wirkt direkt aber auch luftig, jeder Ton kann klar fokussiert werden und auch bei sehr komplexem Material verliert er nie den Überblick.

Bleibt noch zu erwähnen, daß der Beyerdynamic vom Tragekomfort nochmal deutlich angenehmer ist als die beiden Anderen. Ich hatte anfangs angst, den Kopf zu bewegen, weil der Anpressdruck die Bezeichnung eigentlich nicht verdient hat, aber erstaunlicherweise hält er problemlos, zumindest solange man nicht Headbangt wie mein Avatar! Die Polster sind ebenfalls erste Sahne, äußerst hautfreundlich und anschmiegsam. Ich wüsste nicht, wie man das noch besser machen kann.

Fazit:
Der Vergleich ist natürlich nicht ganz fair, schließlich kann ich mir für einen T70 ganze 18 HD330 kaufen. So wundert es auch nicht, daß der Beyer in nahezu allen Disziplinen, teilweise mit deutlichem Vorsprung, vorne liegt. Zumindest ab dem Grundton aufwärts sehen die günstigen Taiwanesen kein Land. Dennoch, der etwas zurückhaltende, wenig druckvolle Bass und die leicht nasale Topfigkeit in den Mitten muß ich beanstanden. Wenn es Beyerdynamic schafft, diese Schwachstellen irgendwann auszumerzen, wäre ich wohl auch bereit, so viel Geld auszugeben.

Natürlich hab ich auch noch ein paar Fotos der drei Musketiere gemacht:

DSC00981

Beyer T70

Beyer T70 II

Beyer T70 III

Superlux 668B

Superlux HD330

Abschließend bleibt mir noch, mich ganz herzlich bei Allen zu bedanken, die es möglich gemacht haben, daß ich diesen tollen Kopfhörer ausgiebig zu Hause testen konnte!
petitrouge
Inventar
#13 erstellt: 16. Feb 2012, 22:28
Vorab einen herzlichen Dank an „Sathim und Fire25“ die dieses Event durch Ihre Anfrage und Organisation erst möglich gemacht haben und der damit verbundenen Arbeit.
Weiterhin möchte ich mich hier bei Beyerdynamic für den, zu Testzwecken, zur Verfügung gestellten T70 Kopfhörers bedanken!


Zur Besseren Beurteilung meiner „persönlichen“ Eindrücke und „Erfahrungen“ ein kleiner Werdegang von mir.
Diejenigen die dies nicht interressiert sollten weiterscrollen, zum TEST.

Angefangen hat alles mit einem HD414, den mir mein Vater kaufte!
Der eine oder andere mag jetzt etwas Schmunzeln, aber der war es der mich damals zur Verzückung gebracht hatte im jugendlichen Alter.

Es folgte eine Onkyo Integra Anlage mit Thorens Plattenspieler und E-Voice Lautsprechern in besagten jungen Jahren.
Durch meine anfängliche Gläubigkeit an irgendwelche Kabel oder Geräteklänge habe ich daraufhin eine ganze Menge Geld in den sogenannten Moloch „High-End“ versenkt………
Nach guten 20 Jahren habe ich mich eines besseren belehren lassen und bin mittlerweile davon abgekommen großartige Unterschiede wahrzunehmen, geschweige denn heraushören zu können bei besagten Blindtests.
Durch meine Begegnung mit Lifu aus dem DIY-Forum wurde mir klar, das es machbar ist für wesentlich weniger Geld einen perfekten Lautsprecher zu bauen der neutral/linear aufspielt.
So entstand für mich der ideale Lautsprecher in Form einer Punktschallquelle (Breitbänder) keine Gruppenlaufzeitdifferenzen und eine Minimierung von Interferenzen, das ganze bei einem fast Linearen Frequenzverlauf. Unterstützt wird der BB von einem seitlichen Bass (Abänderung erst in ca 5 Jahren, wenn meine Zwerge grösser sind).

Neben dieser oben genannten Schiene begab ich mich lange vor der DIY Umsetzung, ins KH-Forum auf der Suche nach einen neuen KH, da der besagte HD schon seit längeren ausgedient hatte.
Es kam der besagte 701 ins Haus der bis dato noch immer da ist.

Doch der Gedanke den „neutralen“ Hörer für mich zu finden der einerseits alles wiedergibt was auf der Quelle ist und andererseits mir gefällt ohne Abstriche hinnehmen zu müssen ließ mich nicht los.

So wurde wenn machbar an Treffen teilgenommen, oder die Chance hier und da ergriffen auch einen KH mal über längere Zeit zuhause Probe zuhören.

Ein Grossteil dessen was ich hören durfte oder mal besaß ist in meinem Profil aufgelistet.
Die Staxe (alle außer O2) fehlen in dieser Liste und wurden von mir zwar gehört aber nicht gelistet.

Bleiben durfte bis dato, besagter AKG 701 (Bass-Heavy) , der Audeze LCD Rev2 und der DT1350 als geschlossenes Pendant.

Richtig glücklich bin ich aber erst geworden mit dem Ultimate-Ears Reference Monitors die meine Suche
beendet haben was das lineare/neutrale anbelangt und wie ich finde eine sehr hohe Auflösung haben verbunden sogar mit einer räumlichen Darstellung außerhalb des Kopfes.

Damit wären wir dann auch schon angekommen bei den Gegenspielern (nicht alle) an denen sich der T70 messen/vergleichen lassen muss.


Der DT1350 wird als direkter Gegenspieler herhalten und mein UE RM wird herauskristallisieren inwieweit der T70 denn neutral ist oder wo nicht und inwieweit dieser eine hohe Auflösung besitzt.





Als Quelle werden folgende Komponenten verwendet:


Laptop – Foobar mit Wasapi – DAC Gamma2 – Objective O2




Desweiteren wird ein 120 Ohm Klinkenadapter von Oehlbach eingesetzt, um einen Vergleich versus der niederohmigen KHV’s zu haben und inwieweit sich dieser auf das Klanggeschehen auswirkt.



Kommen wir zum Teilnehmer – der T70




Einen Bericht über die Funktion der TESLA-Treiber mag jeder Interressierte selber auf der Webseite von Beyerdynamic nachlesen.
Deswegen spare ich mir hier das allseits bewährte Copy and paste und habe es nur bei den technischen Daten verwendet.



Fangen wir mit dem Test an:



Optik und Verarbeitung

Erster Eindruck: plastik, schlicht und unatraktiv.
Das was mir wirklich gefällt ist das Kopfband! Das ist absolut perfekt und sauber verarbeitet.
Die Polsterwahl ist auch sehr gut und angenehm.
Kabel ist lang genug und verfügt über einen Miniklinkenanschluss mit aufschraubbarer 6,3'er Klinke, wie ich es von meinem DT1350 her gewöhnt bin.
Ansonsten gibt es keine weiteren Besonderheiten die Nennenswert sind.
Sorry für gute 450€ stelle ich mir dann eine doch etwas wertigere Optik/Haptik vor.



Tragekomfort

Erstes aufsetzen: lapprig, nicht Mann nicht Weib.
Der schlackert auf meinem Kopf herum und das bei Kopfmass von 57cm,sowas habe ich noch nicht erlebt!
Kein Vergleich zu dem T1 den ich mal hier hatte das war ein Schraubstock.
Zurück zum T70, meiner Frau fällt das gute Stück in der engsten Stellung einfach runter.
Für einen Geschlossenen empfinde ich das als sehr schlecht, da hier die Musik, die ja nicht nach aussen kommen sollte, so keinerlei Hindernisse diesbezüglich hat.
Wenn jemand mit dem Gedanken spielt diesen auch für den mobilen Einsatz zu nutzen, so würde ich komplett davon abraten wegen der ungenügenden Dämmung und Haftung.




Alles in allem sehr schlechte Vorraussetzungen für meinen Hörtest, da ich hierbei druch die mangelnde Dämmung und Haftung ggf auf ganz falsche Höreindrücke komme.
Genug geschrieben versuchen wir es einfach:





Ich denke die Auswahl der Musikstile ist recht breit gestreut, so dass der eine oder andere sich ggf hier und da was für sich persönlich rauspicken kann um seine eigenen Schlüsse am Ende ziehen zu können.
Ich persönlich höre derzeit recht viel Progressive Rock, wobei ich mich aber nicht auf ein Genre festlege sondern nach wie vor sehr variabel bin was das angeht und auch vieles Stimmungsabhängig höre.
Dienlich mag hierbei sein das ich neben oben genannten viele Songwriter habe und doch sehr geprägt bin aus den 80'ern. Weiterhin ist Acid Jazz oder Funkymässige Mucke auch hier und da vertreten.
Neu hinzugekommen ist ein wenig dunkle Musik von der Stimmung her a la Fever Ray.
Metal, Klassik, Trance, reiner Jazz, Elektronik oder besagter Mainstream wird selten oder gar nicht gehört.



Natürlichkeit - Eine Liveaufnahme sollte naturgetreu wiedergegeben werden. So das die Instrumente wie bei einer Session vor einem aufgebaut sind und man dem Sänger die Hand schütteln könnte…Hautnah einfach.
Es sollte einfach diese Lebendigkeit rüberkommen.
Für mich die derzeit beste CD die dieses vermag: Udo Lindenberg MTV unplugged

Der T70 interpretiert das ganze Geschehen auf einem sehr gutem Niveau auch was die Details betrifft.
Doch das ganze Geschehen wirkt sehr sehr dünn. Leblos ist wohl hierfür der passende Ausdruck.
Das kann der DT1350 besser und vom UERM wollen wir lieber nicht reden.
Hier kommt die fehlende Abdichtung zum tragen habe ich den Eindruck, denn wenn ich ein wenig Druck auf die Treiber gebe klingt es schon etwas lebhafter.


Dynamik - Leise und Laut, von null auf 100 sauber interpretiert, nichts gepresst oder verzerrt.
Schwierige Auswahl was das Angeht finde ich, doch ich für mich denke das passende gefunden zu haben um es umsetzen zu können.
Es wurde hier gehört: Stravinsky THE RITE OF SPRING aufgeführt von Valery Gergiev mit seinem Kirov Orchester. Mit Verlaub eine der besten Interpretationen und Aufnahmen die es gibt diesbezüglich.

Die Wechsel bei Stravinsky sind hier und da sehr schnell und heftig und man kann ohne Probleme die einzelnen Instrumente des Orchesters sehr gut verifizieren, wenn es der KH hergibt.
Leider strauchelt hierbei der T70, er schafft es nicht das ganze in seiner Fülle so darzustellen wie es der DT1350 vermag. Von den Paukenschlägen die hier nur so reinschlagen äussert sich das ganze sehr gepresst und dünn.
Keine Ahnung warum das hierbei so ist, da er weiter unten keine Probleme mit der Basswiedergabe hatte.


Räumlichkeit - Stimmen und Instrumente sollten dort abgebildet werden wo sie sind und klar ortbar sein.
Weiterhin sollte im Idealfall sich ein natürlicher Raumeindruck ergeben.
Eine sehr schöne Räumlichkeit mit einem großen weiten Raum vermittelt hier das Lied von
Friedemann-Voyager Without Passport
Anfangs sollte einem eine riesige Flughafenhalle deutlich werden und wenn die Band einsetzt schrumpft diese Räumlichkeit auf eine kleine überschaubare Bühne zusammen. Am Ende startet ein Flugzeug von einer entfernten Startbahn.

Klanglich und räumlich eine saubere und sehr gute Umsetzung muss ich sagen!
Der T70 baut eine sehr schöne und weite Bühne um den Kopf herum auf. Auch wenn der UERM sich für einen IN-Ear hier nicht zu verstecken braucht.
Einzig der DT zieht hier den kürzeren in einer kleineren Bühne sowohl in der Breite als auch Tiefe.


Höhen – Hochtonwiedergabe sollte klar und transparent sein und dabei niemals als schrill oder lästig empfunden werden.
Zwei Lieder habe ich dazu herangezogen die bis in die 20khz vom Frequenzgang gehen.
Uwe Kinast-Best Of Our Life ist ein reines Elektronik-Stück was sehr spritzig daherkommt.
Das zweite Stück kommt aus den Händen von Al Di Meola – The Prophet

Kristallklare wiedergabe der Höhen ohne schrill oder überbetont zu wirken.
Schnell und sauber in der Abbildung somit keinerlei Klagen.
Der UERM ist minimal besser und von meinem Hören her zieht der DT gleich.



Mitten – Hier sind wir dann angekommen bei den Frauen und Männerstimmen und den Bereich von den Violinen bis zu den Geigen
Tja Männerstimmen, die einprägsammste Stimme diesbezüglich ist für mich Dieter Meier von Yello also das neue Album Touch rausgeholt und The Expert eingelegt.
Bei den Frauenstimmen gibt es einfach sehr viele die mir gefallen. Am Ende habe ich mich für Eva Cassidy mit Fields of Gold entschieden
Last but not least nehme ich hier bei den Mitten noch die Liveaufnahme von Nils Lofgren – Keith don’t go mit rein wegen seinem klasse Gittarrenspiel.

Nicht schlecht was der Beyer hier abbildet, doch wie eingangs schon erwähnt fehlt mir die Natürlichkeit hierbei.
Man muss hierbei anmerken das das schon ein klein wenig meckern auf hohen Niveau ist was ich hier beklage.
Bei besagten T1 bemängelte ich ja damals bei dem Testmodell das mir die Frauenstimmen viel zu sehr an die Stirn geklatscht wurden aufgrund eines Peaks in diesem Bereich der mir unangenehm auffiel.
Das ist hier nicht der Fall der T70 bildet ab so wie es sein sollte.
Er macht eigentlich alles richtig und würde ich es nicht besser wissen wäre er hier mein Hörer für mich!
Eine Schippe legt der UERM einfach nochmals darauf, tja und der 1350...mmmh kann mich nicht so recht entscheiden, aber so wie es sich anhört einen ticken schlechter.


Bass und Tiefbass – Sauber,schnell, knackig und knochentrocken so sollte er sein.
Für den Tiefbass kamen 2 Cd’s zum Einsatz einmal Basmo Bill mit Eth-Mo-Thing und das Empire Brass Quintett mit Spritual Dance.
Für den besagten Mid/Kickbass habe ich New Model Army mit Queen of my Heart ausgewählt durch das am Anfang einsetzende Schlagzeug mit seiner Steigerung kann man sehr schön heraushören was Sache ist.
Als Pendant kam Hall of Mirrors (feat. Anne Clark) von Silence auf der Key – Anthology/Rarities zum Einsatz.

Es könnte einen ticken gewaltiger und trockener klingen habe ich den Eindruck. Hier und da kommt es mir so vor als wenn der Bass ein wenig verwaschen rüberkommt.
Ich weiss, jammern auf einem hohen Niveau ist das, doch es soll ja um Fakten gehen.
Der T70 dichtet nichts dazu und fügt sich vom Bassgeschehen sehr gut ins Gesamtbild ein.


Bei den Bassstücken habe ich auch den Klinkenadapter eingesetzt.
Tja rein Subjektiv würde ich behaupten das der Bass damit besser geklungen hat als ohne an meinem O2.
Aber ich glaube ich habe mich hierbei getäuscht was das angeht, nach mehrmaligen hin und herstecken mit einem 30sek Abstand habe ich keinen Unterschied mehr feststellen können.

UERM steht über den Dingen und toppt das ganze Geschehen nochmals ohne aufzudicken und der DT legt halt minimal eine kleine Schippe an Bas dazu, verliert aber ganz untenrum.



Pro

- Verwendung der neuen Tesla Technologie
- Toller Klang, trotz meiner Bemerkungen
- Als Allrounder einsetzbar


Kontra

- Plastikoptik
- Passform und fehlender Anpressdruck
- Der Preis
- keine Lebendigkeit


Gesamtfazit:

Der T70 ist ein toller Allrounder und schlägt meinen DT1350 in manchen Belangen. Er mag zu gefallen und wenn der DT1350 nicht da wäre, wahrscheinlich sogar ein Kaufargument für mich, wenn ich noch einen Geschlossenen bräuchte.
Er kommt meinem Ideal der neutralen Wiedergabe mit am nähesten.
Doch dieses unsaubere sitzen auf meinem Kopf gefällt mir einfach nicht und macht es mir schon beim Testen sehr schwer. Doch am meisten störte mich die fehlende Lebendigkeit die ich bei meinem UERM zusätzlich zu seinem neutralen Aufspielen habe.


Es hat mir Spaß gemacht an dieser Testreihe teilzunehmen und hoffe, dem Ein oder Anderen mit meinem Review geholfen zu haben.


Und denkt bitte daran: Klangempfinden ist eine rein subjektive Angelegenheit!


Grüße, Jens
Sathim
Inventar
#14 erstellt: 02. Mrz 2012, 19:09

Die Deadline für die Reviews ist der 16.03.2012


Also haut in die Tasten!
Morta
Inventar
#15 erstellt: 16. Mrz 2012, 16:55
Zuerst möchte ich mich mal bei allen bedanken die diese tolle Testaktion ermöglichten!

Am 25.01.2012 habe ich den T70 per DHL-Paket erhalten.
Die Verpackung des KH weißt schon den ein oder anderen Marmeladenfleck auf und hat leicht geknautschte Ecken. Ist aber auch nicht weiter verwunderlich, bei so vielen Händen durch die er gegangen ist. Dann aber ausgepackt befindet sich der Kopfhörer in einem tadellosen Zustand.

Die Verarbeitung ist wirklich super und einem Kopfhörer dieser Preisklasse angemessen. Da gibts wirklich nichts zu meckern. Das Material der Ohrpolster fühlt sich phantastisch an und ist ein richtiger Hautschmeichler.

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Der Bügel des T70 ist etwas zu breit für meinen Kopf und hat deshalb unter dem Ohr etwas mehr Anpressdruck als über dem Ohr. Obwohl das durch die Gelenke eigentlich nicht sein dürfte, fühlt sich bei mir aber so an. Bei meinem 990 ist der Druck jedenfalls gleichmäßig. Das ist aber nicht weiter tragisch und würde sich bestimmt zurecht biegen lassen. Bei meinem DT990 hab ich auch den Bügel "bequem" gebogen^^

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Betrieben wurde der T70 nur am PC, Windows 7 64bit und mir einer Asus Xonar Essence STX Soundkarte. Abspielsoftware war Foobar 2000. Sämtliche Klangveränderer an der Soundkarte sind ausgeschaltet.

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Beim ersten Hören bin ich dann erst mal erschrocken wie viel lauter der T70 im Vergleich zu meinem DT990 pro ist. Das macht einen direkten Vergleich etwas schwer, da zuerst immer die Lautstärke angepasst werden muss. Aber die Unterschieder werden auch so deutlich genug *g*

PICT0339

Angefangen hab ich dann mit Vangelis - Moxica and the horse. Es war nicht zu überhören wie viel mehr an Atmosphäre da der T70 rüber bringt. Der T70 spielt einfach super dynamisch, luftig und zeichnet eine hervorragende Bühne ab.

Bei Kliment - Pure Form hat er gezeigt wie sauber und druckvoll Bässe rüber kommen können. Bei Jinx In Dub - Tonne Riddim das selbe.
Bei David Guetta - titanium fiel mir besonders die Stimme der Sängerin positiv auf. Zum Gänsehaut kriegen.
Beim Soundtrack von Gladiator war bei dem Titel Maximus die Gitarre ein wahrer Genuss. Man hört jedes Berühren der Saiten und das Langstreifen der Finger ganz genau. Wahnsinn.
Cicada - Sunburst mag der T70 auch besonders gern :-) Ebenso Cosmic Baby oder Dakota-Thoughts Become Things.
Mit Darude - Sandstorm hab ich mir dann mal die Gehörgänge freigespült. Pegeln kann er! Für meinen Geschmack mehr als genug. Und alles sehr klar und ohne zu verzerren, so muss das sein.

Ansonsten wurden unter anderem noch gehört
Roger Waters, Fleetwood Mac, Hair, Lynyrd Skynyrd, Bob Marley, Tom Jones, Genesis, Eloy, viel Pink Floyd, Buddha Bar, Buena Vista Social Club, Dervish, Dire Straits, Evanescence, Guano Apes, Santana, Schiller, Supertramp, The Police, sehr viel Elektro und ein bisschen Klassik.

Insgesamt kann man sagen, der T70 besticht durch sein Detailreichtum und durch seine phantastische Bühne, die sowohl in die Breite als auch in die Tiefe geht. Er spielt mir einer Leichtigkeit auf und legt eine Dynamik an den Tag das mir manchmal echt die Worte gefehlt haben. Diese unglaubliche Dynamik ist auch das was mir am meisten im Kopf geblieben ist. Klanglich ist der T70 jedenfalls sehr empfehlenswert. Mir fällt jetzt auch keine Musikrichtung ein bei der er mich nicht überzeugt hätte.

Die geschlossene Bauweise ist leider überhaupt nicht mein Fall. Klanglich jetzt nicht unbedingt, aber ich bekomme sehr schnell warme Ohren. Auch benutze ich meine Kopfhörer regelmäßig wie ein Headset mit Mikrofon dran, und da stört mich doch sehr die veränderte Stimme und das ich die eigene Lautstärke schlecht einschätzen kann.
Vorteilhaft war zum Beispiel , dass ich das 5 Meter entfernte Fernsehen kaum wahrgenommen habe. Aber das macht die Nachteile nicht wett, kaufen würde ich mir jedenfalls nur einen offenen/halboffenen Kopfhörer.
MacFrank
Inventar
#16 erstellt: 16. Mrz 2012, 22:30
Review Beyerdynamic T70

Nun ist es also soweit, meine Zeilen zu posten, nachdem der neueste Geschlossene aus Heilbronn seinen Weg zu mir gefunden hat. Ich war sehr gespannt, diesen vorzüglich verarbeiteten (und gewohnt schicken!) Kopfhörer zu testen.
Kurz zu meinem „Hintergrund“: Ich höre seit vielen Jahren aktiv Musik unterschiedlichster Genres, bin begeisterter – wenn auch nur mäßig talentierter – Klavierspieler und kann einen gewissen Technikfaible nicht verbergen (meine Hörkette: PC -> Terratec Phase X24 FW -> RME ADI-2 D/A-Wandler -> TPA6120 KHV).
Da im Verlauf des threads schon soviele schöne Bilder und Beschreibungen der (beyertypisch) exzellenten Verarbeitung vorhanden sind, erspare ich mir das nun, und möchte lieber genauer auf meine Erfahrungen während des Hörens eingehen. Diese möchte ich durch Eindrücke während dem Vergleichshören mit einem anderen Kopfhörermodell, dem Sennheiser HD650 als Vertreter der „Großen Drei“ (DT880, HD650, K701), welchen ich im Vorhinein als Kopfhörer äquivalenter "Leistung" empfand, darstellen - die tonalen Eigenheiten beider Hörer sind in den Anmerkungen zu den Stücken ausgeführt. Wenngleich meine „Stimmreferenz“, der Sennheiser HD650, für den ersten direkten Vergleich herhalten musste, kam auch mein treuer Beyerdynamic DT880 (Edition 2003) zum Einsatz, und durfte zeigen, was sich seitdem so alles in Heilbronn getan hat.
Das alles machte sehr viel Spaß; ich hoffe, ihr bekommt dadurch einen Eindruck meines Eindrucks ( ) und es ist auch gut zu lesen für euch alle!
Den Komfort möchte ich noch kurz ansprechen: Die neuen Polster sind sehr bequem, allerdings ist der T70 schwerer als mein alter DT880, weshalb ich den T70 nicht ganz so leicht am Kopf vergesse wie den alten Beyer. Besser als der Sennheiser ist der Komfort durch den geringen Anpressdruck allerdings schon. Gleichsam ist der Sitz fast ein wenig zu locker – fallweise rutschte der T70 ziemlich am Kopf.

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Beginnen möchte ich mit meinem ersten ausführlichen Test, dem Vergleich T70 vs. HD650:

Es folgen ausgewählte Stücke, die ich während der Hörsessions immer wieder gehört habe, und im Nachhinein noch einmal als Direktvergleich zusammen gehört habe.

1.) Ricky Skaggs & Kentucky Thunder - Shady Grove
T70: Okay? Höre ich jetzt Bluegrass durch ein Telefon!? Kaum Grundton, zu dominanter Präsenzbereich. Das spielt zwar den Steelguitars und dem Banjo in die Hände, die Stimmen leiden aber stark, klingen ziemlich hohl und unnatürlich. Die Räumlichkeit ist gut, in etwa kugelförmig, aber nicht allzu weit. Instrumentenseparation ist hoch, Bühnenstaffelung klar, Detailauflösung sehr sehr gut. Technisch, wenn man so will, also wirklich gut, aber tonal leider ziemlich daneben.

HD650: Stimmen sind mit deutlich mehr Fundament im unteren Mittenbereich versehen, klingen natürlicher und sind in etwa gleich gut aufgelöst (klingen allerdings etwas dumpfer). Die Präzision der Zupfgeräusche nimmt zunächst etwas ab im Vergleich, das liegt aber sich am weniger dominanten Präsenzbereich – der Eindruck ist nach kurzer Zeit auch sehr stark relativiert. Insgesamt weniger Energie, aber gleichzeitig „echter“ hinsichtlich der Tonalität.


2.) George Benson – The Ghetto
T70:
Bass differenziert und präzise, aber etwas zu weit in den Kopf hinein gerückt. Stimme von George Benson steht losgelöst und von den Instrumenten gut separiert im Raum. Hall wird präzise und weit dargestellt. Cymbals sind hoch aufgelöst und deutlich ortbar. Bassgitarre ist mir zu leise, aber dafür sehr schön durchhörbar, alle Tonlagen in etwa gleich laut. Chorus wird breit wiedergegeben, die einzelnen Sänger sind sehr gut separierbar, ihre unterschiedlichen Stimmcharakteristika kommen gut zur Geltung. Allerdings fehlt beim Fender Rhodes der untere Mittenbereich, es kommt zu hell herüber.

HD650: „Alles wie aus einem Guss“ – was nicht nur positiv zu werten ist! Die Instrumente sind enger aneinander, die dominante Bassgitarre führt als Fundament durch das Geschehen; das dafür in gleicher Distanz zu den anderen Instrumenten. Die Stimmen stechen nicht ganz so stark hervor, weil sie weniger präsenzbetont sind, wie beim T70. Die Höhen sind zurückgenommen im Vergleich, die Becken sind dennoch gut durchhörbar.


3.) Lana Del Rey – Born To Die
T70:
Dem Bass fehlt’s an Fundament – obwohl er gut kickt, fehlt das Volumen, welches durch das Stück trägt. Den Streichern fehlt dadurch das untere Ende, die Lautstärke der verschiedenen Instrumente steigt zu den Geigen hin an. Die Abstimmung im Mittenbereich kommt Lana Del Reys Stimme sehr entgegen – die elektronische Nachbearbeitung fällt nicht negativ auf, die Nasalität des T70 trifft die Stimmung dieses Songs ideal. Die Hallereignisse, z.b. der Drums, werden ideal dargestellt. Instrumentenseparation ist wiederum gut, die Streicher im Hintergrund sind mir im unteren Tonspektrum zu eng (für mich fächert sich das Klangbild von tiefen Tönen unten hin zu hohen Tönen nach oben hin immer weiter auf). Richtig gut empfinde ich die Separation von Lanas Stimme vom Rest des Geschehens. Sie steht wirklich mittig im Raum, sehr groß und nahe an mir, während sich das Übrige in einem gewissen Abstand wie ein Mantel um sie herum abspielt.

HD650: Bass ist voluminös, sorgt für ein gutes Fundament; allerdings kickt er zuwenig, der Impact fehlt. Dieses Volumen ist insbesondere bei den (schön im Hintergrund dargestellten) Streichern, die ein vergleichsweise starkes Bassfundament mitbringen, wichtig, weil es das Geschehen räumlich von unten nach oben hin aufzieht. Die Stimme von Lana Del Rey ist hier ebenso eine besondere Freude, sie klingt voller und etwas entspannter als beim T70. Die elektronische Nachbearbeitung ist deutlich, da die hohe Mittenauflösung einen sehr guten Blick auf das elektronische Schnarren im mittleren Stimmbereich zulässt. Ist aber egal, die Dame klingt sehr gut, insbesondere die leicht arrogant-blasierte Grundhaltung ihrer Stimme transportiert der etwas trägere und fülligere Sennheiser ideal.


4.) Jarle Bernhoft – Streetlights
T70:
Ein Kritikpunkt in den ersten 5 Sekunden: Die Falsett-Backgroundstimmen überdecken Bernhofts Hauptstimme fast, sie bleiben über das ganze Stück relativ dominant. Schön ist die klarere Instrumentenseparation und bessere Tiefenstaffelung als beim Sennheiser. Die oberen Register des Fender Rhodes werden herrlich heiser und transientenreich wiedergegeben, es macht gleichsam große Freude den trocken dargestellten Drums zu lauschen. Die Streicher sind präsent und gut durchhörbar (werden deutlich besser separiert als beim Sennheiser). Was dem Beyer diesmal aber wieder fehlt ist einerseits ein präsenter unterer Mittenbereich, was für das Fender Rhodes ganz wichtig wäre, sowie ein Bassbereich, der einfach mehr Fundament hat. Ersteres kann man mit etwas Augenzudrücken durchgehen lassen, nachdem die oberen Register des Rhodes wirklich exzellent klingen; letzteres aber ist ein No-Go für mich (gilt in etwas abgemilderter Form auch für den DT880) bei derartig Rhythmus-betonter Musik.

HD650: Da ist er wieder, der Sennheiser-typische Funk-Bass. Das groovt, weil weich, füllig und omnipräsent – der HD650 führt auf entspannte Weise durch sämtliche Register der Bassgitarre. Bernhofts Stimme, für sich genommen relativ hoch und schnarrend, wird in die Wand des Geschehens gut integriert, bleibt aber abgegrenzt und toll strukturiert. Gleiches gilt für die übrigen Instrumente, die zwar allesamt quer durcheinander spielen, aber dabei übersichtlich und in Äquidistanz zum Hörer bleiben. Es fehlen keinerlei Höhen, allerdings ist die Höhenauflösung beim T70 höher, Cymbals besser durchhörbarer. Dafür ist die Snare beim HD650 vordergründiger, die Drums werden nicht primär von den Becken getragen.


5.) Daft Punk – Human After all
T70:
Große Erwartungen an den T70 in diesem Genre! War doch lange Zeit der Sony SA5000 mein Lieblingshörer für Daft Punk (trotz dem zurückhaltenden Bass).
Beginnen tut’s damit, dass die verzerrenden Mitten gut dargestellt sind, alles deutlich aggressiver klingt als beim HD650. Sehr gut, bei Daft Punk muss es krächzen. Der Tiefbass ist zwar wiederum etwas zurückhaltend, aber präzise, der Kickbass kickt ordentlich, wenngleich etwas leiser als der Sennheiser; was hier aber kein Nachteil ist. Höhenwiedergabe ist ausgezeichnet, nichts ist zu spitz oder zu lasch, das passt so. Hier überzeugt mich die Darstellung des T70 sehr!

HD650: Auweh. Hier fehlt‘s am dicken Tiefbass, da gehört mehr hin. Der Kickbass versucht zwar sein bestes, aber wirklich kicken tut’s auch nicht – „wabern“ würde es wohl treffen. Die Höhen sind gut aufgelöst und ausreichend vorhanden, der Mittenbereich klingt zwar rau und durchaus kräftig, für Daft Punk aber dennoch relativ unspektakulär – und genau das drückt das Gesamtgeschehen auch aus: Unspannend. Zu mehr reicht’s leider nicht. Es ist eine solide Vorstellung, die der HD650 abliefert, aber ich greife gerne zum Lautstärkeregler um deutlich lauter zu hören. Er ist einfach kein idealer Hörer für Elektronisches.


6.) Daft Punk – Digital Love
Nun muss ich’s wissen – wie schlägt sich der Beyer bei einem meiner All-time-favourites?
T70: Machen wir’s kurz: das ist schon sehr nahe an meinem Ideal. Ein kleines bisschen mehr Tief- und Kickbass und das wär’s. Alles andere ist exzellent.

HD650: Hier zieht der HD650 klar den Kürzeren. Langsamer, zu wenig aggressiv, geringe Energie, langweiliger als der Beyerdynamic. Natürlich vollkommen hörbar, keine Frage, aber eben auch belangloser als der T70. Einzig die Bassmenge gefällt mir am Sennheiser besser (wenngleich er eben träger klingt).


7.) Alicia Keys – How Come You Don’t Call Me
Als begeisterter (und auch aktiver) Anhänger des Klavierspiels blieb mir Alicia Keys natürlich nicht erspart – zum Glück! Durch mein eigenes Spiel stelle ich an die Wiedergabe des Klaviers besondere Ansprüche. Garnichtmal so sehr tonale, als eher solche, die das „feeling“, das mit Klavier gibt, betreffen. Kann ich nicht besser ausdrücken.

T70: Sehr präzise dargestellte Stimme, mit klarem Körper, aber heiserer als am Sennheiser (mir ein wenig zu viel), die ebenso ideal separiert vom Rest des Instrumentariums steht. Die ganze Bühne ist besser separiert und durchhörbar, der Kickbass hat genau die richtige Härte, der Bass das ideale Fundament. Großartig! Nur beim Flügel bin ich mir nicht ganz sicher… einerseits ist es genial, wie resonant und durchhörbar die unteren Oktaven klingen, andererseits klingt er irgendwie zu fern, zurückgenommen und distanziert. Irgendetwas passt nicht.

HD650: Jap. Genau das ist die richtige Tonalität. Ein Rockflügel braucht voluminöse(re)n Bass, insbesondere, wenn er mit diesem Anschlag gespielt wird. Ich liebe Alicia Keys‘ Stimme, genau so muss sie klingen. Perfekt umrissen steht sie mitten im Raum, umringt von Flügel, Drums und Digital-Piano, auf einem Fundament von Kickbass stehend. Letzterer könnte zurückhaltender sein, idealerweise zugunsten höherer Präzision und gesamter Auflösung.


8.) KT Tunstall – Minature Distaters
T70:
Aaah, da ist er wieder, der Telefon-Sound! Unglaublich, bei Alicia Keys war überhaupt nichts dergleichen zu merken [mit Ausnahme des Flügels evtl.], aber Frau Tunstall wird gerade arg verschandelt. Und zwar nicht nur deren Stimme, sondern vor allem ihre akustische Gitarre! Der Saitenanschlag klingt einfach nicht richtig. Das ist insbesondere tragisch, als der „Plastikklang“ der Saiten verstärkt wird, die Anschlagstransienten sind verfärbt – sowas hab‘ ich noch nicht gehört. Sehr sehr schräg. Die Drums klingen hingegen ziemlich ordentlich, wenn auch etwas zu leise/entfernt. Der gesamte Bühneneindruck ist relativ inhomogen, rechts befindet sich die Bühne etwas näher an meinem Kopf, als links, Ms. Tunstalls Stimme driftet daher immer wieder nach rechts ab (liegt nicht an der Quelle)

HD650: Natürlicher, voller, homogener separiert, mit zu dickem Bass, der noch dazu träger wirkt. Dafür klingt das Klavier echter.


9.) Steppenwolf – The Pusher [MFSL]
T70:
Die E-Gitarren sind super aufgelöst und klingen sehr sehr weit, der Hall ist ideal dargestellt. Die E-Orgel klingt hell und aggressiv, super gestaffelt und durchhörbar. Die Hauptstimme ist aggressiv und schreit den Frust des Textes heraus, das muss genau so sein!

HD650: Super Bassgitarre, Stimme ist rau, aber „gesittet“. Die Bühne ist relativ nahe, teilt sich relativ stark nach links und rechts auf. Die E-Gitarren klingen nicht übermäßig weit, sind aber gut durchhörbar. Alles ist ein wenig geringer separiert, es klingt weniger spannend und einnehmend als beim Beyerdynamic.

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Nun noch ein paar Worte zum Vergleich DT880 vs. T70:

Im Direktvergleich wird hier eindeutig klar: Das Gesamtwerk ist eine Klasse besser geworden. Die wirklich exzellente Auflösung, Bühnendarstellung und Präzision hebt den T70 auf der „analytisch-hörenden“ Seite auf die nächste Stufe. Insbesondere die vorzügliche Eignung des T70 auf Equalizer-Einsatz (z.B. die EQU App am iPhone), die wirkungsgradstarke und quellenunkritische Spielweise, die Hochtondarstellung, das sind die klaren Stärken des T70. Endlich auch wieder ein Hörer, der mir aufzeigt, dass der Hochton des DT880 relativ bald abfällt und im Vergleich schlechter aufgelöst ist.

Seine drei dimensionale Bühne inbegriffen macht mir der T70 mehr Spaß bei effektreicher Musik, bei Musik, die klare und starke Emotionen überbringen möchte. Das ist auch sicherlich dem sehr eigenwilligen Mittenbereich zu danken; der allerdings hinsichtlich Klangtreue nicht an den DT880 heranreicht, da dieser mehr Grundton und einen sanfter zum Präsenzton hin ansteigenden Mittenverlauf zeigt. Interessant war für mich zudem, wie heikel der T70 auf die Aufnahme reagiert - wenn das Mastering tonal nicht passt, dann klingt es schnell ziemlich übel. Passt es aber gut, dann geht die Post ab. Interessant, an manchen Stellen aber etwas nervig. Klassik ist als Genre nebenbei nicht meine erste Wahl am T70 - das spielen DT880 und HD650 "echter". Die Streicher neigen zu Überdominanz, die Kontrabässe suchen ihr Fundament. Die Pauken sind zu zaghaft, die Oboen zu nasal - ne, das ist "zu echte" Musik für mich.

Ist der DT880 nun reif für seine Ablöse? Mitnichten. Denn eines kann der DT880 wirklich unverschämt gut: jedes Genre akzeptabel und relativ spaßig darstellen, bei gleichzeitig passabler Auflösung und unglaublich hohem Komfort. Er ist über die Jahre der Allrounder für mich geworden. Viele kamen und gingen wieder – selbst exzellente Hörer wie die Ultrasone Edition 10 oder der AudioTechnica W5000 (F5005 Mod), dem ich bei manchen Stücken noch heute nachweine.

Das, übrigens, ist beim Hörern auch eine der größten Überraschungen für mich gewesen: Wer wissen möchte, wie sich eine deutsch-sachliche Interpretation eines AudioTechnica W5000 im Originalzustand anhört – der sollte einen T70 hören. Die Ähnlichkeiten (obwohl bei mir nur aus dem Gedächtnis verglichen) sind für mich stark auffallend gewesen: Toller Kickbass, aber zu leiser Tiefbass; Bass allgemein etwas zu leise. Ein sehr gut aufgelöster Hochton, der weit hinauf reicht. Eine sehr deutliche Präsenztonbetonung, mit Hang zur Quäkigkeit (gibt’s das Wort? ). Wenig Grundton. Tolle, dreidimensionale Bühne, die nicht übermäßig weit, aber sehr übersichtlich vor dem Kopf verteilt ist. Und ein geschlossenes Prinzip.

Wenig überraschend auch, dass ich mich umgehend dem Seal der Polster zuwandte, um zu sehen, ob ein bisschen Unterfütterung der Polster im oberen Bereich (Schläfen, oberhalb und hinter dem Ohr) klangliche Veränderungen brächten. Mein kurzes Fazit (ich probierte es nur kurz vor dem Einpacken zum Weiterversand): Etwas mehr Grundton, evtl. ein wenig mehr Bass. Aber das kann auch falsch aus der Erinnerung des Effekts beim W5000 sein – von wegen Konditionierung, und so…

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Mein Fazit:
Ich halte den T70 für einen hellen, hochauflösenden Hörer, der für einen Geschlossenen mit einer bemerkenswerten Bühne und Separation aufweisen kann, aber meiner Meinung nach von „neutraler Abstimmung“ ebenso weit entfernt ist, wie ein HD650 – nur eben in die exakt andere Richtung. Tonal ist die Ähnlichkeit zum DT880 nicht von der Hand zu weisen, allerdings macht er mehr Spaß und klingt eben unechter; sowie er außerdem über einen weiter hinauf reichenden Hochton verfügt (große Freude auf meiner Seite!).

Wo mir der T70 Spaß richtig macht, sind Stücke, die E-Gitarren oder Elektronisches enthalten. Das kann er gut, da gibt er den nötigen Druck und klingt aufregend! Geht es hingegen um eine möglichst natürliche und echt-klingende Darstellung der Ereignisse, so glaube ich nicht, dass der T70 meine erste Wahl wäre. Dafür hat er mir zuviel Präsenzton und ist mir zu heikel, was die tonale Abstimmung des Masterings angeht – da war von „ganz nahe am Ideal“ bis „oh Gott, ich höre über ein Telefon Musik“ alles dabei. Diese Inkonsistenz des Höreindrucks lässt ihn deshalb für mich gegen den HD650 und auch den DT880 als Allrounder nicht gewinnen, sondern lediglich gleichauf liegen, wobei dieses Urteil sich verändert, wenn ich in Betracht ziehe, dass der T70 ein geschlossener Hörer ist.

Wenn jemand einen geschlossenen Allrounder im Auflösungs-, Räumlichkeits- und Präzisionsbereich der großen 3 und ein darüber sucht, so kann er mMn. wohl keinen besseren Hörer zu geringerem Preis finden. Der T70 ist bisher bei weitem der beste, ernsthaft geschlossene Allrounder, den ich im Preisbereich <600-700€ gehört habe. Er ist ausgewogen genug, um vieles zu können, er ist hinreichend eigen, um überrascht zu werden. Mir hat es Spaß gemacht, ihn testen zu dürfen, herzlichen Dank nochmal an Sathim und fire25 im Forum für die Organisation & Idee, an Jens für die reibungslose Abwicklung, und vor allem natürlich an das Team von Beyerdynamic, die hervorragende Arbeit beim T70 geleistet haben, und deren Vertrauen in das Forum einen wirklich schönen Beitrag zu meinem Erleben dieses unseres Hobbies darstellt!

Lg
Christian

PS: Ach, und @Beyerdynamic, den DT880 habt‘ ihr auch klasse hinbekommen!
fqr
Inventar
#17 erstellt: 17. Mrz 2012, 00:49
So hier ist es nun mein Review, auf Fotos muss ich leider verzichten, da meine Kamera spinnt und die meines Telefons nicht so doll ist.

Ein paar Worte vorweg:

Zunächst einmal hatte ich mich sehr auf das Testhören mit dem T70 gefreut, da ich ein Upgrade zu meinen Vorhandenen Hörern suche. Der T70 hörte sich vielversprechend an und entsprach grundsätzlich meinem Beuteschema. Auch die Berichte die ich las, klangen vielversprechend.
Ich durfte damals die HD800 Aktion genießen und weiß seitdem, dass jenseits der großen drei, noch einiges mehr möglich ist. Insbesondere hat mich bei high-endigen KH die Auflösung, die Bühne und die räumliche Staffelung begeistert…. 3D für die Ohren finde ich genial. Dabei darf die Musikalität natürlich nicht flöten gehen, genauso wenig wie die Emotionen, Musik muss mich mitreißen und meine Lieblingslieder sollen bitteschön eine Gänsehaut hervorrufen. Hierfür braucht‘s einen passenden KH. Ich bin bei Leibe kein Bass-Head, stehe aber bei entsprechender Musik doch auf einen knackigen und etwas angehobenen Bass.
Das sei nur vorweg erwähnt, damit man meine Eindrücke nachher im richtigen Lichte sieht.
Gehört wurde an unterschiedlichen Quellen, an Kenwood CD Player + Pioneer Stereo Receiver, an Computer und externer Soundkarte, an diversen PMPs (Cowon D2, Clip+, Ipod touch 4G) direkt. Da ich aber meist abends auf der Couch oder dem Bett Musik höre, kam überwiegend mein portables Set-Up zum Einsatz: Ipod Touch + Pengiun caffein ultra. Ich bin aber auch eher ein Holzohr und daher mit diesem Set-Up recht zufrieden.

Verarbeitung und Design:

Hier haben meine Vorredner eigentlich schon alles erwähnt, also hier nur noch ein paar Persönliche Eindrücke.
Ich lieeebe die Beyer Verarbeitung, alles fühlt sich hochwertig an, keine Guss Grate, nichts knarzt und der KH ist für die Ewigkeit gemacht, zumal man glaube ich alle Teile wechseln und bei Beyer nachkaufen kann. Das ist doch mal ein Statement in unserer Wegwerfgesellschaft. Ja, beim T70 gibt es viel Plastik, mehr als zB beim 880er, aber das fühlt sich hochwertig an. Die neuen Mikrofaser Pads finde ich ebenfalls sehr angenehm und hochwertiger als die Velourpolster des 880ers, auch wenn bei letzteren der Kuschelfaktor höher ist.
Mit dem Beyer kann man sich zur Not auch selbst verteidigen oder gelegentlich einen Nagel in die Wand schlagen, all das dürfte dem KH wenig ausmachen. Der Sitz und die Bequemlichkeit sind auf allerhöchstem Niveau, ich kenne keine KH die bequemer sind, als die großen Beyers. Stundenlanges gemütliches Hören ohne Beulen oder Druckstellen ist garantiert.
Dabei sieht der T70 auch noch so schön old-schoolig aus, es gibt zwar keine Überraschungen oder Boaahh-krass-Effekte, dafür hat man aber nicht mit den Nachteilen alá HD800 zu kämpfen, dessen Design ich völlig daneben und obendrein unpraktisch fand. Der T70 spart sich jedes Bling-Bling und verzichtet auf Effekthascherei. Edel ohne zu dick aufzutragen, kurz Understatement ist des Beyers Designaussage. Das erinnert an Dieter Rams, der in den 50er und 60ern das Design der BRAUN Geräte prägte und uns so zeitlose Hi-Fi Gerätschaften wie den Schneewittchensarg schenkte.
Design und Verarbeitung sind ohne Tadel, zumindest von diesem Aspekt her kann ich sagen: Beyer, ick liebe Dir!

Darstellung und Klang:

Kommen wir nun zu dem, was einen Kh ausmacht, zumindest für uns hier in diesem Forum, den Klang:
Zur Vorbereitung auf den T70 Test habe ich überwiegend mit meinem DT-880 250ohm gehört, damit der Kontrast nicht zu groß ist. Von meinen anderen KH wäre der Umstieg zu krass geworden.
Technisch gesehen finde ich spielt der T70 auf hohem Niveau, ich habe hier vor allem mit meinem DT-880 verglichen, den ich als meinen Lieblings-Allrounder bezeichne. Aber auch mit meinem US Pro2500, der jedoch Klanglich so verschieden ist, dass ich eher selten gewechselt habe. Jedenfalls liegt der T70 deutlich über beiden.
Mir hat beim T70 vor allem die Auflösung und räumliche Staffelung der Ereignisse gefallen, auch wenn diese, aus meiner Erinnerung heraus, nicht an die des HD800 heranreicht. Jedes Klangereignis ist präzise abgegrenzt und wirkt fast schon plastisch. Grade auch bei spaciger elektronischer Musik (Ambient, Downtempo, IDM) macht sich das schön bemerkbar, wenn sich die Musik fast schon greifbar um einen herum verteilt und man das Gefühl hat mit dem Kopf mittendrin zustecken. Auch bei Klassik mit großem Orchester, lassen sich die einzelnen Instrumente toll orten und man kann quasi den Sitzplatz des einzelnen Musikers bestimmen.
Auch die Bühne gefällt, wobei selbige beim DT-880 eher halbkreisförmig um den Kopf verteilt ist, wohingegen die des T70 eher elliptisch von vorne nach hinten verläuft und die Instrumente schön von vorne nach hinten durchgestaffelt sind. Dennoch rückt der T70 das Geschehen doch noch ein Stückchen weiter aus der Kopfmitte heraus und erzeugt so eine, wie ich finde, realistischere Darstellung als sie der Dt-880 bietet, der alles fast rund um einen herum aufstellt. Bei einigen wenigen Aufnahmen (vor allem Naturaufnahmen, hier Gewitter) klang der T70 jedoch etwas unnatürlich und der Raum wirkte irgendwie „gestaucht“, was allerdings auch daran liegen kann, dass der T70 geschlossen ist… Jaaaa, in der Tat, der T70 ist geschlossen, das vergisst man leicht, ob seiner räumlichen Darstellung. Ich bin normalerweise kein Freund geschlossener KH, aber da der T70 eine schöne Bühne erzeugt und das Geschehen deutlich aus dem Kopf herausholt, habe ich selten den Eindruck bekommen einen Geschlossenen auf dem Kopf zu haben.
Unter technischen Aspekten wäre der T70, vor allem angesichts seines derzeitigen Straßenpreises, ein Volltreffer und ich würde sofort zugreifen.

Aaaaber, ja aber, wäre da nicht die tonale Abstimmung, mit der ich so überhaupt nicht klar kam. Ich habe wirklich versucht mich mit dem Klang des T70 anzufreunden, aber entweder ist mein Gehör verkorkster, als das aller anderen, oder der T70 trifft bei mir Frequenzen, die mir durch Mark und Bein gehen. Aber der Reihe nach. Um den Werdegang meiner Eindrücke wiederzugeben, schwenke ich hier mal kurz auf eine chronologische Darstellung um und beginne mit dem Tag der Ankunft:

- Kurz nach dem Auspacken:
Den KH gleich an mein mobiles Set-Up gestöpselt und einen riesen Schrecken bekommen. Der T70 kreischt mich an, klingt kraftlos und schrill und überdies dosenartig. Vor allem aber stechen die Höhen, Sibilanten schneiden ins Hirn und Hi-Hats klingen als habe jemand Sand darauf gestreut. Schnell den Dt-880 aufgesetzt und mir wird wieder warm, der klingt einfach runder, grooviger und irgendwie heimeliger. Kann das sein, dass der T70 sooo blutleer klingt, oder hat das Testgerät einen Schaden abbekommen?

- Eine Stunde Hörgenuss (?!) später:
Ich weiß mir nicht zu helfen und habe am pKHV die Bassanhebung eingeschaltet, um dem T70 etwas Leben einzuhauchen. Nun klingt er nicht mehr ganz so fade unten herum und die Dosigkeit wird auch etwas besser. So stelle ich dann auch fest dass der Bass des T70 deutlich schneller und knackiger ist, als der des DT-880. Das gibt Hoffnung, aber im Direktvergleich mit dem DT-880 (hier jetzt auch mit Bassanhebung) nützt die Schnelligkeit nichts, dann irgendwie groovt der T70 in meinen Ohren nicht. Die Höhen des T70 nerven immer noch und tun mir in den Ohren weh, ich bekomme fast Kopfweh. Deshalb komme ich auch nicht dazu auf die übrigen Frequenzen zu lauschen, da ich immer wieder von den nervigen Höhen abgelenkt werde.

- Mehrere Stunden des Hörens:
So langsam setzt wohl der Gewöhnungseffekt ein, denn die Höhen klingen nicht mehr ganz so krass und an den fehlenden Bass habe ich mich auch ein Stück gewöhnt, obwohl ich immer noch dazu tendiere den fehlenden Druck durch Erhöhen der Lautstärke zu kompensieren, wofür ich sofort mit dem Stechen des nächsten Sibilanten im Ohr bestraft werde. Die Dosigkeit fällt mir zu diesem Zeitpunkt fast nicht mehr auf. Jedoch fehlt mir die Emotion, meine Gänsehaut Stücke rocken nicht und Headbangen oder durch die Wohnung spacken ist mit dem T70 nicht.

- Tag 2, und 3:
Der Eindruck verfestigt sich, ich werde kein Freund des T70. Ich höre Musik zur Zerstreuung und um Stimmungen in mir zu wecken, das fällt mir mit dem T70 äußerst schwer, denn Emotionen vermag er bei mir nicht zu wecken und die Musik spielt leblos und eher analytisch vor sich hin. Die Höhen sind nicht mehr so schlimm wie am Anfang, aber dennoch für mich so nicht angenehm zu hören, schon gar nicht auf längere Zeit. Meine Ohren ermüden mit dem T70 schnell und ich höre bei jeder Musikrichtung diese seltsame Betonung in den Höhen, die irgendwie fast über der Musik dahinzischelt.
Daher denke ich daran das Probehören abzubrechen und den T70 für den Gewinner aufzupolieren und zu verpacken.

…. das tat ich dann auch

Fazit:
Zunächst einmal tat es mir wirklich leid, bei einer derart tollen Testaktion den KH gleich so abzulehnen, aber es gelang mir wirklich beim besten Willen nicht mich mit dem T70 anzufreunden. Das ist rein subjektiv und hat nichts mit seinen technischen Fähigkeiten zu tun, denn diese sind auf hohem Niveau, grade für einen geschlossenen KH. Auch mittels EQ habe ich dem T70 für meinen Geschmack kein Leben einhauchen können und wenn ein KH mich bei meinen Lieblings-Stücken nicht zum Hüpfen oder zumindest zu exzessivem Kopfnicken bringt, ist was faul.
Für mich steht fest, der T70 ist für meinen Geschmack einfach falsch abgestimmt. Das ist sehr schade, denn ich bin eigentlich ein großer Beyer Liebhaber, auch wegen des Designs und der Verarbeitung, die beim T70 nochmal einen Tick besser sind, verglichen mit dem DT-880. Betrachtet man den Preis, ist der T70 ganz sicher ein großartiges Angebot, jedoch muss einem die tonale Abstimmung gefallen und die ist in meinen Ohren sehr gewöhnungsbedürftig. Über diesen für mich seltsamen Peak in den Höhen komme ich nicht hinweg und die Emotionslosigkeit tat ihr Übriges, dass ich den T70 bereits vor Ablauf der 5 Tage wieder verpackt habe. Dort steht er nun und wartet auf einen Gewinner, der hoffentlich einen zum T70 passenden Hörgeschmack hat und ihn entsprechend würdigen kann.

Mein Fazit: Technisch toller KH, mit gutem Design und untadeliger Verarbeitung, der mir jedoch viel zu leblos ist, um ihn ernsthaft in Erwägung zu ziehen.
Dennoch bedanke ich mich bei Beyerdynamic für die Möglichkeit den T70 probehören zu können, ich bleibe trotzdem ein Beyer Anhänger


[Beitrag von fqr am 17. Mrz 2012, 01:05 bearbeitet]
Intraaural
Inventar
#18 erstellt: 17. Mrz 2012, 01:00
Review zum Beyerdynamic T70



Einleitung:

Der T70 ist der zweite große Bügel-KH mit Tesla-Treibern für zuhause. Nach dem Erstlingswerk T1 sind die Erwartungen an einen preiswerteren, kleinen T1 natürlich sehr hoch. Allerdings lassen sich die beiden Modelle nicht komplett miteinander vergleichen, weil der T70 im Gegensatz zum T1 geschlossen und nicht offen ist. Dies ist jedoch alles, was die beiden von außen grob betrachtet voneinander unterscheidet. Sowohl im Grunddesign als auch in den ersten Momenten der Begegnung merkt man: Dies ist ein Beyer.

Handhabung:

Das Gewicht (der T70 ist nur minimal leichter als der T1), die schwachen, aber ausreichenden Rastpunkte für die Kopfgrößeneinstellung und das sehr bequeme großflächige und dicke Kopfpolster, alles kommt einem bekannt und vertraut vor. Warum soll man bewährte Dinge auch verändern? Trotzdem gibt es im Detail leichte Variationen.

T70 Kopfpolster

Das - ebenfalls nicht wechselbare - Kabel ist einseitig links zugeführt. Dafür ist es relativ flexibel, mittellang (kürzer als beim T1, aber länger als beim DT1350) und weist nur eine mäßige Mikrofonie auf. Am Ende des Kabels befindet sich kein 6,35mm, sondern ein 3,5mm Klinkenstecker, auf den ein 6.35mm-Adapter aufgeschraubt werden kann. Das Kabel selbst ist noch mit einem Klettband-Kabelbinder versehen, der optisch nicht die hochwertigste Lösung darstellt, funktional aber keinen Anlass zur Kritik gibt.

T70 Klettband

Der Innendurchmesser der Ohrpolster ist kleiner als beim T1. Konnte ich bei diesem die Position des Kopfhörers auf den Ohren noch ein wenig variieren, geht dies nun nicht mehr, weil meine Ohren beim T70 sonst an die Polster anstoßen würden. Dadurch ergibt sich automatisch immer die gleiche Position.

Im Sommer kann es wie immer bei ohrumschliessenden Kopfhörern mit Schaumstoffpolstern etwas wärmer werden, da ist der T70 keine Ausnahme. Der Anpressdruck der Ohrpolster ist gering und sehr angenehm. Leider führt dies zum ersten zumindest bei meinem Kopf relevanten Minuspunkt: Hier wurde – bezogen auf meine Anatomie – der Komfort zu Lasten der Funktion in den Mittelpunkt gestellt. Der Anpressdruck ist für mich zu gering, da der Hörer bei entsprechenden Kopfbewegungen (z.B. Kopfnicken oder Herunterschauen) zum Rutschen auf dem Kopf neigt. Während des Hörens spielt dies keine große Rolle, weil dann niemand – Headbanger ausgenommen – diesbezüglich kritische Bewegungen macht.

Klang:

Nach dem Auspacken habe ich den T70 spaßeshalber zunächst an einem MP3-Player angeschlossen und bin sehr erstaunt, dass dieser hochohmige KH (250 Ohm) mit so kleinen Pegeln (80%-90% Maximalpegel) wie sie bei MP3-Playern üblich sind noch laut genug ist. Dies hätte ich nicht erwartet. Die hohe Empfindlichkeit der Tesla-Treiber macht es möglich.

Während der Testwoche wird der T70 jedoch an einem PC (Foobar2000/ASIO-Treiber) mit einer Asus Essence ST und den (p)KHV HeadAmp Pico Slim bzw. Meier Corda 2move betrieben. Etwas anderes steht mir momentan leider nicht zur Vefügung. Zum Quercheck stehen bei mir wie immer UE TF10 und DT1350 parat.

Das Thema Klang ist für den T70 mit einer großen Hypothek verbunden. Der T1 hat die Trauben so hoch gehangen, dass auf dem T70 von Anfang an große Erwartungen lasten. Im Prinzip möchte jeder die Qualität des T1, nur zum halben Preis. Ob das gut gehen kann?


T70 Ohrmuschel

Dass Tesla nicht automatisch gleich Tesla klingen muss, hat Beyer mit den mobilen Varianten schon unter Beweis gestellt. Die tonale Grundabstimmung kann sehr variieren, die verschiedenen Tesla-Modelle haben bisher nur gezeigt, dass sie immer mehr Auflösung präsentieren können als ihre konventionellen Brüder. Dass Beyer auch mal Abstimmungen liefert, die eingefleischte Fans hier im Forum enttäuschen, sieht man beim mobilen T50p, Tesla-Marketing hin oder her.

Da ich mich selbst zur Zeit als „Auflösungs-Junkie“ einordne, aber hinsichtlich der perfekten tonalen Abstimmung noch auf der Suche bin (sowohl bei mir selbst als auch beim KH), bin ich natürlich sehr gespannt, was der T70 klanglich abliefern wird.

Auf den ersten Blick ist auch bei der Akustik die Verwandtschaft zum T1 nicht zu leugnen. Es stechen sofort wieder zwei Aspekte hervor. Hohe Auflösung und die berühmt berüchtigten Beyer-Höhen. Kann man den ersten Punkt noch mit „eben typisch Tesla“ erfreut auf der Habenseite verbuchen, so gibt es genügend Leute, die die „typischen Beyer-Höhen“ als Negativpunkt sehen werden. Der Effekt ist jedoch milder als beim T1. Dabei muss es nicht einmal der Höhen-Peak selbst sein, der abgeschwächt ist. Ich habe beim DT1350 gelernt, dass es auch ausreicht, den Bereich unterhalb des Höhen-Peaks früher und/oder stärker abzusenken, um den Hochtonanteil akustisch zu entschärfen. Dies ist beim DT1350 viel extremer geschehen als beim T70.

Die Tendenz ist gleich wie beim T1. Je lauter man hört, desto mehr nerven die höheren Töne (zumindest mich). Gegenüber einem DT1350 spielt der T70 auf der helleren Seite des Lebens, was je nach persönlicher Einstellung auch als erfrischend angesehen werden kann. Dies wird zusätzlich durch einen sich nicht in den Vordergrund drängenden Bass unterstützt. Dieser ist zwar durchaus mit „normalem“ Pegel vorhanden und geht relativ weit runter (der Tiefbassabfall ist eher kleiner), im Zweifelsfall lassen sich die Mitten und Höhen jedoch nicht vom Bass die Butter vom Brot nehmen. Die Einzelfallausprägung hängt vom Musikstück und den darin enthaltenen Frequenzanteilen ab.

Unter dem Strich dürfte der gesamte Bassbereich für mich etwas voluminöser und druckvoller rüberkommen. Dies könnte einerseits ein Effekt meiner DT1350-Gewöhnung sein, andererseits evtl. auch das Ergebnis eines nicht optimalen Verstärkers. Nicht optimal bedeutet hier: Kein 100 oder 120 Ohm-Ausgang, wie ihn die hochohmigen Beyer-KH so gerne haben, weil sie anscheinend damit abgestimmt werden. Jedenfalls hat mir damals der T1 an einem hochohmigen Ausgang besser gefallen und ein Blick auf die Impedanzkurve des T70 offenbart: Hier dürfte der Bass an einem hochohmigen Ausgang auch eher zu- als abnehmen. Wie stark dieser Effekt ausfallen würde, vermag ich jetzt aber nicht zu sagen. Hinzu kommt, dass hier – wie beim T1 – der „Körper“ des Basses nicht als solcher wahrgenommen wird, wie dies beim DT1350 der Fall ist. Es klingt immer etwas „flacher“, wenn auch sehr gut aufgelöst.

Die Mitten sind gut, aber nicht so schön wie beim T1. Dies liegt auch an der Auflösung, die niedriger zu sein scheint. Bevor jemand denkt, die Auflösung sei irgendwie schlecht: Sie ist absolut gesehen sehr gut, nur eben etwas schlechter als beim T1. Der T70 ist ein würdiger Tesla-Vertreter. Wer den Unterschied zwischen Tesla und Nicht-Tesla kennt und zu würdigen weiß, der wird sich z.B. keinen DT880 mehr antun wollen. Für diese Klientel rechnet sich der Mehrpreis auf jeden Fall.

Dies gilt erst einmal innerhalb der Beyer-Familie. Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, dass die Tesla-Treiber das einzig Wahre sind, andere Firmen bieten auch sehr gute Konzepte und sehr guten Klang. Wer jedoch bei Beyer in der Auflösung die Königsklasse haben möchte, muss einen KH mit Tesla-Treiber wählen.

T70 Spot komplett

Auf der anderen Seite wird es genügend Musik-Liebhaber geben, die diese hohe Auflösung in Verbindung mit der helleren Abstimmung als zu sezierend empfinden. Genauso kann auch das ein oder andere Stück mit Hi-Hats als zu metallisch empfunden werden. Der T70 versucht viele Einzelheiten darzustellen, er kümmert sich nicht primär um das Gesamtbild. Dies als Kontrast zu den KH, die ein sehr stimmiges Gesamtbild abliefern und dabei lieber auf das ein oder andere Detail verzichten.

Den Punkt Räumlichkeit möchte ich nicht zu sehr thematisieren, weil ich von der T1/A1-Testaktion noch sehr gut in Erinnerung habe, wie groß in diesem Punkt der Unterschied zwischen dem A1 und meinem (p)KHV war. Weil bei diesem T70-Test kein A1 zugegen ist, möchte ich evtl. Defizite nicht dem T70 in die Schuhe schieben, wenn die Ursache im (p)KHV liegt. Die Räumlichkeit des T70 ist auf jeden Fall um einiges besser als die des DT1350, kommt aber in Kombination mit meinem (p)KHV bei Weitem nicht an die Kombi T1/A1 heran.

Wobei dies – wie alles beim T1-Vergleich – eine Tendenz beschreibt. Der Fairness halber muss unbedingt erwähnt werden, dass es keinen direkten 1:1 Vergleich gibt und die Aussage somit fehlerbehaftet sein kann. Ich hatte den T1 aus der T1/A1-Testaktion gehabt und dann ein weiteres Exemplar noch einmal später hören können. Als Fixpunkt dienen dabei immer die Quercheck-Erfahrungen mit den Geräten, die ständig bei mir sind.

Alles in allem klingen Pop/Rock-Aufnahmen mit dem T70 sehr spritzig und lebendig und könnten wie bereits erwähnt von einem stärkeren Bassfundament profitieren, Klassik-Aufnahmen hingegen machen sehr viel Spaß, da sie durch die sehr hohe Auflösung sehr facettenreich erscheinen. Spezielle „Dosen“-effekte, wie sie geschlossenen KH immer wieder nachgesagt werden, habe ich nicht direkt wahrgenommen. Allerdings habe ich mich bei Ultimate Ears triple.fi 10 und Beyer DT1350 schon an ganz andere Effekte gewöhnt, so dass ich Dosenklang im gewissen Rahmen wahrscheinlich stillschweigend akzeptiere würde, selbst wenn er vorhanden wäre.

Fazit:

Ich möchte ein endgültiges Urteil über den T70 schuldig bleiben. Die Tesla-Treiber zeigen zwar auch hier wieder, wozu sie in Sachen Auflösung fähig sind, aber bei dieser Testaktion haben mich zwei Dinge gestört.

Erstens möchte ich den T70 an einer hochohmigeren Quelle hören, um zu wissen, wie sehr sich das Klangbild durch den vermutlich leicht fülligeren Bassbereich verändert (beim T1 war die absolut betrachtet geringe Anhebung ausreichend, um nicht mehr darauf verzichten zu wollen) und zweitens möchte ich ihn an einem besseren Verstärker hören. Dies muss keineswegs ein Exemplar aus dem vierstelligen Preisbereich sein. Ich bin nur nie das Gefühl losgeworden, dass die Grenzen meiner (p)KHV eher erreicht sind als die des T70.

Auch wenn dies nicht das befriedigendste Ergebnis ist, der T70 hat bei mir eine weitere Chance verdient. Ich kann hoher Auflösung nicht entsagen. Es steht und fällt mit der Frage, ob der Reiz der hohen Auflösung an einem vernünftigen KHV im Verbund mit einem etwas fülligeren Bassbereich über den manchmal nervenden Hochtonanteil siegen kann oder nicht.

Zum Schluß ein großes DANKE an Beyerdynamic für das Ermöglichen dieser Testaktion!

Viele Grüße,
Intraaural
newdm
Stammgast
#19 erstellt: 17. Mrz 2012, 01:50
Vorwort:


Durch das Hifi-Forum hatte bereits die Gelegenheit, die High-End Kopfhörer Sennheiser HD800 und Beyerdynamic T1 mit den Verstärkern Lehmann Black Cube und Beyerdynamic A1 zuhause testen zu können.

Nun durfte ich auch an der nächsten Aktion teilnehmen und den Beyerdynamic T70 ausprobieren. Den T70 hatte ich seit seiner ersten Ankündigung durchaus mit Spannung erwartet, zumal mir der T1 klanglich gefallen hat. Obwohl der T1 ein guter Allrounder ist, fehlte mir für "moderne" Musik der Drive. Trotz der tollen Verarbeitung und der innovativen Technologie mit den angewinkelten Tesla-Treibern war er mir letztendlich auch zu hochpreisig.

Als sehr interessante Alternative vermutete ich den T70. Die Tesla-Technologie und die fast schon obligatorische Verarbeitungsqualität von Beyerdynamic sind ein Kaufargument, zumal die UVP mit 449€ noch angemessen erscheint. Angesichts des geschlossenen Designs und der Modellbezeichnung hatte mir erhofft, dass der T70 klanglich vielleicht in die Richtung eines stark verbesserten DT770 gehen würde und er somit eine gute Wahl für Pop und Rock darstellen könnte. Der als Selbstimport preislich vergleichbare Audio Technica W1000x hatte es mir beim Probehören schwer angetan, eine „heimische“ Alternative wäre mir nur recht gewesen.



Design:


Der T70 ist klar als ein Beyerdynamic-Kopfhörer erkennbar. Auf dem ersten Blick wirkt er elegant schlicht und erinnert an den DT770 Edition. Typisch für Beyerdynamic, dominieren die Farben Mattgrau und Silber, laut Hersteller wurde hierfür eine Drei-Schicht-Lackierung verwendet, das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Ohr- und Kopfpolster bestehen aus schwarzen Microvelours. Ähnlich wie bei der DT-Serie, befinden sich an den Innenseiten des Kopfbandes bzw. der Gabel Verkabelungen. Insgesamt wirkt das Design des T70 aufgeräumt und elegant schlicht, er würde somit in einem Studio kaum deplatziert wirken. Sicherlich gibt es Kopfhörer, die optisch spektakulärer daherkommen, die Zurückhaltung des T70 hat aber durchaus einen Reiz. Betrachtet man die Innenseiten der Muscheln, fällt auf, dass die Treiber eine Abdeckung vorweisen und im Gegensatz zum T1 nicht angewinkelt sind und dadurch konventionell wirken.



Verarbeitung:


Wie bereits beschrieben, liegt der Preis des T70 bei 449€. Dies ist sicherlich kein kleiner Betrag, ich würde aber sagen, dass die Verarbeitung wirklich sehr gelungen ist und kaum dem Topmodell T1 nachsteht, der immerhin fast das Doppelte kostet. Die verwendeten Materialien inklusive der Lackierung sehen gut aus und fühlen sich sich absolut hochwertig an. Wackeln oder knarzen konnte ich nicht feststellen. Wenngleich die Velourpolster sich etwas rauer als z.B. Leder anfühlen, stimmt auch hier die Verarbeitung. Das Kabel hat einen Klinkenstecker mit 3,5 mm Durchmesser und ist einseitig an der Muschel befestigt. Im Vergleich zum T1 ist eher schmal, was natürlich den Vorteil hat, dass wenig Gewicht vorhanden ist und es daher nicht störend ist. Im Gegenzug wirkt das Kabel aber auch nicht so hochwertig und stabil wie beim T1.



Tragekomfort:


Ich hatte das Gefühl, dass der T70 etwas fester sitzen könnte. Sofern man die Muscheln ans Ohr drückt, scheint der Klang besser zu werden. Die Kabel an der Innenseite des Bügels empfand ich zwar nicht als störend, vielleicht hätte ich aber eine Lösung im Bügel besser gefunden. Die Isolation ist okay, allerdings hatte ich bei leiseren Pegeln Außengeräusche wahrnehmen können.



Klang:


Leider hatte ich zum Zeitpunkt des Tests keinen Kopfhörerverstärker zur Verfügung. Ich konnte den T70 nur an der Soundkarte meines PC und an meinem Ipod Video 5G anschließen. Die Lautstärke empfand ich zwar durchaus als ausreichend laut, angesichts der 250 Ohm des Beyer ist aber anzunehmen, dass das Potential nicht ausgereizt wurde. Ursprünglich wollte ich den T70 nochmal beim Händler probehören, leider ist dies in meiner Stadt schwierig, da Kopfhörer ein Dasein in der Nische fristen. Ein Probehören in einer anderen Stadt war für letzte Woche geplant, leider ich es aber nicht mehr wahrnehmen. Zumal mein Vokabular für Klangbeschreibung beschränkt ist, fallen meine Eindrücke rudimentär aus.

Als Musik höre ich Pop, Rock und Elektronisches, klassische Musik kommt eher selten vor und dann hauptsächlich in Form von Soundtracks. Wie bereits im Vorwort angeschnitten, hatte ich gehofft, dass der T70 ein musikalischer Kopfhörer sein würde und eine Alternative zur Denon D-Serie und einigen Audio Technica bzw. Ultrasone darstellen könnte.

Als ich den Beyer dann endlich zum ersten Mal ausprobieren konnte, war ich ziemlich überrascht, dass der Sound in die absolut gegenteilige Richtung ging und schlank, zurückhaltend und wenig emotional wirkte. Im Forum hatte ich als Ersteindruck beschrieben, dass es „telefonig“ klingt.

Bei Songs wie „Blue Jeans“ (Ladytron) oder „Missing Piece“ (Recoil) ist die gute Auflösung zu loben, allerdings fehlt es mir deutlich an Bass. Aus der Erinnerung heraus, konnte dies der T1 und der Kopfhörerverstärker A1 ein ganzes Stück besser und das, obwohl er nicht unbedingt ein Spaßhörer ist . Bei der Platte „Moon Safari“ von Air hatte ich den T1 als natürlicher empfunden, die weibliche Stimme bei „All I Need“ klingt über den T70 wie nicht ganz so realistisch. Bei dem rock/elektronischen Album „Welcome To The Fold“ von Filter konnte man hören, dass der T70 durchaus Bass darstellen kann. Um z.B. das Anschlagen einer Akustikgitarre darstellen zu können, hätte ich aber dennoch mehr Bassfülle bevorzugt. Der Soundtrack „Star Trek – The Motion Picture“ schien mir schon besser geeignet zu sein, hier konnte der T70 mit der Auflösung und seiner ordentlichen Bühne durchaus punkten.



Fazit:


Verarbeitung und Optik des T70 sind sehr gelungen und müssen sich vor wesentlich teureren Kopfhörern absolut nicht verstecken. Hut ab, Beyerdynamic ist hier der Konkurrenz voraus. Aus technischer Hinsicht sticht die gute Auflösung und die, für einen geschlossenen Kopfhörer, brauchbare Bühne hervor. Die Abstimmung des T70 ist leider nicht mein Ding, mehr Musikaliät und Bass wären mir lieber gewesen.

Wie beschrieben, habe ich den T70 nicht optimal verstärken können, mit einem KHV würde es wohl etwas besser passen. Im Hifi-Forum war zudem zu lesen, dass der Beyer gut auf den Einsatz von Equalizern anspricht. Sofern man sich mit der Thematik auskennt und das nötige Equipment besitzt, könnte dies eine interessante Option sein.

Zum Abschluss möchte ich mich bei Sathim, Beyerdynamic und dem Forum für die Testaktion bedanken.
Sathim
Inventar
#20 erstellt: 18. Mrz 2012, 11:14
Hier nun die Liste derer, die an der Verlosung teilnehmen:

1. Trance_Gott
2. SaschaS
3. Sathim
4. shaft8
5. The_Duke
6. Laudian
7. Kharne
8. Blechdackel
9. slickride
10. iceman650
11. Black-Devil
12. petitrouge
13. Morta
14. McFrank
15. fqr
16. Intraaural
17. newdm

Viel Glück
Hüb'
Moderator
#21 erstellt: 19. Mrz 2012, 09:59
Hallo,

der Sieger ist "13. Morta".

Hiermit ermittelt: http://www.agitos.de/zufallsgenerator.html

Grüße
Frank
fqr
Inventar
#22 erstellt: 19. Mrz 2012, 15:06
schickt ihr mir die adresse per PM, damit ich den KH auf den weg zum gewinner bringen kann, danke.
Morta
Inventar
#23 erstellt: 19. Mrz 2012, 16:13
Ja wie geil ist das denn???
Hab ja noch nie was gewonnen und dann gleich sowas..

Super!!!
Kharne
Inventar
#24 erstellt: 19. Mrz 2012, 17:24
Congrats!
Sathim
Inventar
#25 erstellt: 19. Mrz 2012, 20:24
Auch wenn ich etwas zerknirscht bin, viel Spaß mit dem T70!
Er ist ein wirklich toller Kopfhörer.
shaft8
Inventar
#26 erstellt: 19. Mrz 2012, 21:49
Glückwunsch zum neuen Geschlossenen.
fqr
Inventar
#27 erstellt: 19. Mrz 2012, 22:48
so der T70 ist auf dem weg zu morta. hier auch nochmal glückwunsch...
Morta
Inventar
#28 erstellt: 21. Mrz 2012, 15:53
So, er ist in seinem neuen Heim angekommen

Einen herzliches Dankeschön nochmal an die Organisatoren der Aktion, das Hifi-Forum und natürlich auch an Beyerdynamic!

MacFrank
Inventar
#29 erstellt: 22. Mrz 2012, 09:56
Viel Spaß damit, Morta!
Dey
Stammgast
#30 erstellt: 11. Aug 2013, 02:45
Hey zusammen,

kann mir jemand von euch erklären, wie sich der T70 im Vergleich zum Denon D2000 anhört?

Ich bin zurzeit Besitzer eines D2000 und möchte gerne auf ein anderes Modell wechseln. Nicht, weil ich unzufrieden bin, sondern weil ich neugierig bin und etwas Neues hören möchte. Der Denon D2000 gefällt mir sehr gut. Er klingt warm, hat eine solide Bühne und einen druckvollen Bass.

Ich bin auf der Suche nach einem ähnlichen Kopfhörer. Er muss nicht genauso viel Bass haben, sollte aber eine Tendenz zu einer ähnlichen Klang-Charakteristik besitzen.

Viele Grüße
Dey
shaft8
Inventar
#31 erstellt: 11. Aug 2013, 13:36
Aus der Erinnerung heraus ist der Denon gefälliger als guter Allrounder, während der T70 feiner darstellt mit echten Highlights.
Der T70 ist geschlossen und klingt aufgrund dessen schonmal anders. Beide klingen minimal dosig, der T70 etwas mehr.
Der Denon hat keine Isolation und eine Bühne, die eher nach vorne weg geht. Die T70 Bühne ist für einen (echten) Geschlossenen recht gross und luftig, erreicht dabei aber nie das volle "Durchatmungspotential" eines offenen Hörers.
Dey
Stammgast
#32 erstellt: 11. Aug 2013, 16:17
Danke für die Schilderung. Nachdem ich auch noch weitere Meinungen gelesen habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass der T70 "unspektakulär" und neutral klingt. Außerdem habe ich den Eindruck, dass er zu spitze Höhen hat.

Ich denke mal, dass er eher nicht zu mir passen würde. Schade.. ist ansonsten echt ein schicker und für die Qualität erschwinglicher KH.
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