Ultrasone Proline 650 - Review

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Mad_Cow
Stammgast
#1 erstellt: 07. Mrz 2007, 18:58
Hallo Forum. Nach den vielen interessanten Reviews zu verschiedenen In-Ears will ich jetzt auch mal was beisteuern.


Review zum Ultrasone Proline 650



Seit Montag ist der Kopfhörer bei mir im Einsatz. Also etwa 30 Stunden. In dieser Zeit habe ich alles mögliche hoch und runter gehört, was ich so da habe. Rock, Metal, Symphonic Metal, Epic Fantasy Metal, Power Metal, ... und ein wenig Hip-Hop. Kleinere Ausflüge in andere Genres waren auch dabei.


[Ausstattung]

Bei den Kopfhörern der Proline sind zwei 3 Meter lange Kabel dabei, eines geringelt, das andere gerade. Dazu gibt es noch einen Adapter auf 1/8 Zoll und Ersatzpolster. Separat ist ein kürzeres Kabel erhältlich, das für den Einsatz unterwegs sehr zu empfehlen ist. Eine Transporttache ist auch dabei.


[Verarbeitung/Qualität]



Da gibt es nicht viel auszusetzen. Die beweglichen Teile, also Ohrmuscheln und Scharniere funktionieren sehr gut. Die Konstruktion wirkt auch sehr stabil. Sämtliche Nahtstellen passen einwandfrei zusammen. Gute Verarbeitung.
Der Bügel knarzt ganz leicht, wenn man an der Unterseite des Bügels herumdrückt. Auf dem Kopf knarzt dann nichts mehr.
Das Zubehör ist extrem hochwertig. Spitzenware. Bis auf den leichten Kabelklang beim geringelten Kabel, das gerade ist davon nicht betroffen. Ist aber halb so wild. Alles in allem ist die Qualität wirklich toll, die kleinen Schwächen sind zu verschmerzen.


[Halt/Sitz/Komfort]

Der Anpressdruck von den Seiten ist moderat, nicht zu viel und auch nicht zu wenig. Die Ohrpolster sind breit genug dimensioniert. Das Polster am Bügel ist ähnlich wie bei den Kopfhörern von Sennheiser (HD 485, HD6x0). Alle Polster sind mit Kunstleder überzogen, wodurch sie abwaschbar sind. Velourpolster (die des Proline 750) sind ebenfalls erhältlich.
Mir macht es nichts aus, den Proline 5 Stunden am Stück zu tragen. Unterwegs kommt man ebenfalls gut zurecht. Treppensteigen, über Hindernisse springen und Laufen sind kein Problem. Man hat mich bisher auch nur einmal blöd angeklotzt.


[Mythen und Märchen]

  • Der Kabelwechsel dauert 5 Minuten: Mir haben 5 Sekunden gereicht, selbst beim ersten Mal.
  • Schlechte Aufnahmen werden glatt gebügelt: Davon habe ich nichts bemerkt. Der Eindruck wird sogar noch verstärkt.
  • Die Bässe gehen tief runter: Das kann ich nur bestätigen. Echt genial.
  • S-Logic verhilft zu einem wahrhaften 3D-Erlebnis: Der Effekt ist da und macht großen Spaß, alles ist gut zu Orten. So extrem wie auf Head-Fi beschrieben ist es nicht.
  • Der Kopfhörer dämmt schlecht: Bei normaler Lautstärke hört man von außen wenig. Das stört sicher niemanden. Dreht man ordentlich auf, kann man schon etwas mehr wahrnehmen. Für ein Zugabteil reicht es aber nicht.

[Klang]

Der Kopfhörer löst besser auf als ich gedacht hätte. Hinter dem HD 600 braucht er sich nicht unbedingt zu verstecken. Gerade mit dem Raumklang, den er mit sich bringt, und den tollen, ganz klaren Bässen, ist der Sound schon ein Erlebnis. Die Bässe wummern aber nicht, sind klar und gehen tief runter. Zu viel Bass ist es auf keinen Fall. Für Bass-Verrückte wären die DJ-Modelle aber eher geeignet.
Das Klangbild ist für mich recht ausgeglichen. Die Höhen sind nicht hervorgehoben, wie das beim Proline 750 der Fall sein soll. Der Klang ist ähnlich warm wie der der Sennheiser-Kopfhörer, aber ein klein wenig dunkler (nicht dunkler wie ein HD 485, sondern wie ein HD 600).
Was man zu hören bekommt, spielt sich je nach Aufnahme woanders ab. Bei lieblos gemixten Aufnahmen ist vom Raumklang nicht viel zu spüren. Bei gut gemachten CDs ist es aber eine wahre Freude. Alles ist nicht besonders weit weg, lässt sich aber wunderbar um den Kopf herum Orten.


[Letzte Worte]

Der Proline 650 gefällt mir wirklich sehr gut. Gute Verarbeitung, tolles Zubehör und ein großartiger Sound. 200 € sind nicht wenig, aber das sind sie durchaus wert.

Dass ich micht etwas laienhaft ausgedrückt habe, bitte ich zu entschuldigen. Ich hoffe weiterhin, dass ich euch nicht zu sehr gelangweilt habe.



Cheers, Marcus


[Beitrag von Mad_Cow am 07. Mrz 2007, 22:00 bearbeitet]
Nickchen66
Inventar
#2 erstellt: 07. Mrz 2007, 20:03
Hallo Marcus,

schönes & liebevoll aufgebautes Review. Gerade die Außenseiter wie Ultrasone kommen hier ja immer eher etwas zu kurz.

Mit Sicherheit ein besserer Hörer als mein blöder DT770 (ok, das ist keine Kunst ). Wenn er dunkler als der Standard-Sennie klingt, muß er aber schon sehr dunkel sein, so eine Art Anti DT880 .

Wie sieht's aus mit den 75 Ohm - reicht der Wirkungsgrad für portablen Gebrauch, oder wird's anämisch?


[Beitrag von Nickchen66 am 07. Mrz 2007, 20:05 bearbeitet]
Mad_Cow
Stammgast
#3 erstellt: 07. Mrz 2007, 21:36
An meinem Samsung läuft er ohne Probleme. Ich höre meistens mit Stufe 20/30. An einem iPod-Nano funktioniert er auch wunderbar. Wenn ein Player nicht gerade schwach auf der Brust ist, sollte es nicht die geringsten Probleme geben.

Danke für die Blumen.

EDIT: Um das "dunkler" etwas zu relativieren: Nicht dunkler wie ein HD 485. Aber eben ein klein wenig dunkler als ein HD 600.


[Beitrag von Mad_Cow am 07. Mrz 2007, 22:02 bearbeitet]
Peer
Inventar
#4 erstellt: 07. Mrz 2007, 23:40
Imho ist der HD600 höchstens marginal dunkel...


Ansonsten: Gelungenes, Einsteiger freundliches Review
Nattydraddy
Inventar
#5 erstellt: 09. Mrz 2007, 17:46
Triffst du dich auf dem KH-Meet vieleicht mit A-Lexx?

Dann könntet ihr mal deinen Proline 650 mit seinem HFI 2200 vergleichen. Würde mich interessieren, was ihr für unterschiedene hört. Vom Treiber her haben ja beide Modelle einen vergoldeten Treiber. Nur hat der HFI 2200 auch goldene Velour-Polster:-)

Dementsprechend kann ich mir vorstellen, das Ultrasone den HFI 2200 wärmer abgestimmt hat. Auch wie der Unterschied zwischen offen und geschlossen ist, interessiert mich sehr.

Du meinst ja, dein Proline 650 schließt nicht besonders gut ab. Der HFI 2200 ist offen, hat aber auch nur an der Ohrmuschel einen breiten offenen Rand. Und einen anderen Treiber, der größer Öffnungen besitzt.

Wenn du deinen als dunkel und er seinen als warm bezeichnet, könnte ich mir vorstellen, das der Proline 650 aufgrund seiner geschlossenen Bauweise besser im Tiefbass ist.

Aber unter "dunkel" und "warm" versteht jeder im Audio-Bereich ein bisschen was anderes. Insofern würde mich ein Vergleich interessieren.
Mad_Cow
Stammgast
#6 erstellt: 09. Mrz 2007, 23:29
Leider kann ich nicht beim Kopfhörertreff am 17. dabei sein. Nächstes Jahr will ich aber unbedingt dabei sein.

Er schließt schon ab. Wenn man laut hört, kommt eben etwas durch. Das ist aber kein Wunder. Wer mehr will, muss In-Ears einsetzen. Ich würde ihn in dieser Disziplin nicht als schlecht abstempeln.

Was die Abstimmung angeht, ist er garnicht soo dunkel. Er gleicht bei wenig bassstarker Musik einem HD 485. Kommt viel Bass dazu, wird das Gesamtergebnis dunkler. Es ist aber nicht unangenehm oder so. Liegt vielleicht auch daran, dass ich so viel Metal höre.
Bei Klassik ist er dann wieder um einiges Heller.

Mich würde ein Vergleich mit dem Proline 750/2500 und dem 2200 ULE auch sehr interessieren.
ROBOT
Inventar
#7 erstellt: 09. Mrz 2007, 23:40
Schönes Review, einige Kommentare aus meiner Sicht:

Mad_Cow schrieb:


Bis auf den leichten Kabelklang beim geringelten Kabel, das gerade ist davon nicht betroffen. Ist aber halb so wild. Alles in allem ist die Qualität wirklich toll, die kleinen Schwächen sind zu verschmerzen.
Hier meinst Du vermutlich Kabelgeräusch, das kann ich bestätigen, aber insgesamt recht hochwertige Kabel.


  • Der Kabelwechsel dauert 5 Minuten: Mir haben 5 Sekunden gereicht, selbst beim ersten Mal.
    Also wer da 5 Minuten braucht, dem ist nicht zu helfen
  • Schlechte Aufnahmen werden glatt gebügelt: Davon habe ich nichts bemerkt. Der Eindruck wird sogar noch verstärkt.
    Ja das ist auch ein Merkmal hochwertiger Lautsprecher - auch wenn das nicht jedem gefällt.


Dass ich micht etwas laienhaft ausgedrückt habe, bitte ich zu entschuldigen. Ich hoffe weiterhin, dass ich euch nicht zu sehr gelangweilt habe.
Nein gut formuliert und interessant
jercho
Neuling
#8 erstellt: 01. Mai 2007, 17:42
Hat irgendwer einen direkten Vergleich zwischen dem 500DJ1 Pro und dem Proline 650 gehabt? Bin mir nicht sicher, ob die Abschirmung nach außen hin beim Proline 650 reicht, um im Zugabteil die anderen Leute nicht zu stören. Beim 500DJ1 Pro kann man sich da fast sicher sein, oder? Andererseits habe ich doch die Sorge, dass der Klang des 500DJ1 Pro nicht so ausgewogen ist wie der des Proline 650 (gerade in den Bässen), auch wenn ich den KH vorerst hauptsächlich an nem Iriver t30 betreiben werde. Wäre schön, wenn sich jemand findet, der beide im Vergleich gehört hat.
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