Raumfeld® Cube - Test / Review

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#Bastian#
Inventar
#1 erstellt: 26. Mrz 2014, 17:28
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Hallo zusammen,

in diesem Thread werden die Erfahrungsberichte aus unserer Raumfeld® Cube Testaktion veröffentlicht.

Übersicht der Reviews:

1. promocore
2. quadrophoeniX
3. marty29ak
4. Master_J
5. grounded
6. Merlin2011

Viele Grüße
Bastian



[Beitrag von #Bastian# am 22. Apr 2014, 10:48 bearbeitet]
promocore
Inventar
#2 erstellt: 29. Mrz 2014, 03:12
Hallo liebes Hifi-Forum,


ich wurde eingeladen, einen ausführlichen Produkttest zu den brandneuen Cube Lautsprechern von Raumfeld zu schreiben.

Da das Raumfeld System recht umfassend ist, habe ich mir speziell den Bereich Klang des Lautsprechers herausgesucht, welcher in diesem Review hoffentlich umfassend dargestellt werden kann.


Zuerst gibt es einen kleinen Überblick des Systems in Kurzform.



DSC_6524

Anschluss:

Im Master Lautsprecher ist das Herzstück von Raumfeld eingebaut. Hier arbeiten Betriebssystem und Verstärker der Cube.
Der Slave Lautsprecher wird mit dem Klinken Kabel verbunden und bekommt hierüber seine Leistung.
Soweit ist das Anschluss terminal recht übersichtlich und sollte auch für Leihen keine großen Probleme darstellen.

Also wurden schnell die Lautsprecher auf die bestehenden Lautsprecher links und Rechtes vom TV gestellt und diese mit dem Klinken Kabel verbunden.
Hier gab es die erste Überraschung: Das Kabel ist recht kurz, was bei der breite meines TVs grad so gereicht hat.
Für eine saubere Verlegung reicht die Kabellänge nicht.

Jetzt noch den Stecker in die Steckdose und schon gingen die ersten LEDs an der Cube an.



Einrichtung:

Da ich bereits mehrere Raumfeldprodukte besitze, war der Einrichtungsprozess in das bestehende System innerhalb von 30 Sekunden erledigt.
Alle benötigten Daten auf das Wlan wurden hier automatisch vom Host übernommen.
Die Cube wurden mit der Firmware 1.19.6 ausgeliefert.
Das hat mich sehr gefreut. Von mir gekaufte Produkte in der Vergangenheit wurden immer mit einer sehr alten Firmware ausgeliefert, wodurch es bei einer Erstinbetriebnahme manchmal zu Problemen kam.
Es wäre natürlich sehr schön, wenn Raumfeld zukünftig immer vor Auslieferung an den Kunden eine recht aktuelle Firmware auf dem Endgerät vorinstalliert.



Sound:

Die Vorlieben für „guten“ Sound sind doch in der breiten Masse recht unterschiedlich.
Nicht um sonst sind z.B. Infinity Kappa9 immer noch recht beliebt, werden aber wohl nie als Reference für eine Audioproduktion herangezogen werden
Daher habe ich zu diesem Klangtest als Reference die neutralsten und zudem mit einer der kleinsten Lautsprecher im meinem Hause ausgewählt, um bestimmte Eigenschaften der Raumfeld Cube herauszustellen.

Ich halte nicht viel von dem üblichen Geschwafel in den meisten Testzeitschriften wie „die Oboe schwebt förmlich zum anfassen im Raum“, “locker luftig schwingt die Drum“,… usw.
Für mich sind diese Aussagen genauso aussagekräftig, als ob ich euch erzähle, wie ich nun 2 Stunden lang meine Sparerips auf dem Grill grille, die 4te Schicht Honig aufpinsel und ständig erwähne, wie lecker das alles riecht und schmeckt.
Kein Mensch kann mit solchen Aussagen etwas anfangen.

Daher gibt es hier einen technischen Bericht, der dem Leser klar machen soll, wann sich wo und wie der Sound im Vergleich zu einer sehr starken und recht linearen Reference verhält.
Nicht nur der UVP Preis der beiden Probanden wird sich stark unterscheiden, sondern auch das Einsatzgebiet der Lautsprecher.
Im Vorfeld habe ich öfter Berichten gelesen, in dem der Tester überrascht war über den unglaublichen Klang der Cube.
Wir wollen diese Tatsache untersuchen und auf den Grund gehen.

Gehen die kleinen Cubes wirklich als große Lautsprecher durch?
Ich freu mich auf den Test!



Testbedingung:

Lautstärke leicht an/über Zimmerlautstärke. Man kann sich locker nebeneinander unterhalten.
Ab jetzt alle Angabe in ca. Metern
Raum 10 x 4,
Decke abgehangen auf 2,4

Lautsprecherstellung:

Lange Seite des Raumes,
0,4 von der Wand,
erster Lautsprecher aus der Ecke 2,
Lautsprecherabstand zueinander 1,5
Hörabstand 3,
Ausrichtung ca 15 Grad zur Hörposition
Cube genau horizontal und waagerecht auf Kopfhöhe,
Yamaha darunter, also ein bisschen schlechter positioniert.
Beschaffenheit der Wände: In Hörzone Beton, im restlichen Bereich Mauerwerk
Beschaffenheit der Böden: In Hörzone Beton, im restlichen Bereich Estrich auf Blech/Holzkonstruktion
Beschaffenheit der Decke: In Hörzone Beton, Abgehangen mit Pressspanplatte, im restlichen Bereich Pressspanplatte auf Blech/Holzkonstruktion.



ES TRETEN AN :

Studio Monitor Yamaha MSP7 gegen Multiroom System Raumfeld Cube


DSC_6526



Test 1:

Track: Rockstroh - Wolke 7

Die Cubes fangen an:
Leicht versetzt stoße ich erst ein Yahh und dann ein viel längeres Ohhhhhh aus.
Was war passiert?
Die Kicks der Base sind sehr knackig und kommen sehr gut rüber. Für par Sekunden kann ich es kaum glauben, wie gut das Bassfundament ist.
Hab ich ausversehen den Raum mit der Yamaha aktiviert?
Ein Blick in den Controller zeigt mir etwas anderes. Im Vergleich zu den Speakern S von Raumfeld, aufgestellt in meiner Küche, kommt hier aber richtig was raus.
Die gute Stimmung ist aber auch recht schnell wieder vorbei als der Gesang hinzukommt.
Die Mitten sind extrem betont und bilden ein nicht schönes Gesamtbild des Klangs.
Zum Glück gibt es eine Equalizer bei Raumfeld, der für jede Lautsprecher einzeln konfiguriert werden kann.
Wer ein ausgewogenes Klangbild bevorzugt, sollte hier die Mitten zwischen -30% bis -50% absenken.
Gesagt, getan spielen die Cubes unglaublich gut dieses Pop Stück ab.

Schnell einmal auf die Yamaha umgeschaltet wird klar, dass das Absenken der Mitten genau richtig für ein neutrales Klangbild ist.
Jedoch wird auch klar, dass es den Cubes im Vergleich an Dynamik fehlt, auch die ausgeprägte räumliche Abbildung sowie klare Positionierung der Instrumente ist im Vergleich nicht berauschend, was ich aber im Vergleich auch nicht anders erwartet habe.

Im Großen und Ganzen erlaubt sich hier die Cube keine Schnitzer und alles passt wunderbar zusammen.
Ich bin gespannt, ob sich dieser positive Eindruck durch die weiteren Test Tracks durchzieht.
Vor allem frag ich mich, warum dieser wunderbare Bass so satt auf den Hörer nieder geht. Wie macht das die Cube?



Test 2:

Track: Ophidian - Angel

Eins steht fest: Um den Grund für den satten Bass zu erfahren, sollte man auch mal etwas mit Bass abspielen.
Am besten Tracks die vom Bass leben und dauerhaft präsent sind.
Durchatmen der Membrane ist nicht erwünscht, schwitzen sollst du, du kleine große Cube!

Bist du schnell genug? Schafft du es noch den Mittelton abzubilden? Bist du wirklich ein großer Lautsprecher?

Der Track fängt so harmlos an und ich dreh grundsätzlich am Anfang des Tracks den Verstärker unabsichtlich immer weiter auf.
Ich kenne mich und den Track sehr gut! Trotzdem ist es einer dieser Tracks einer Sammlung, die einen nicht ruhen lassen.
Das Ergebnis ist ein Klavier auf Testlautstärke im Grillen- und elektronischem Vogelgesang bevor es eigentlich richtig los geht.
Doch als der Track richtig Gas gibt, gibt sogar die Cube richtig Gas, auch bei Pegelerhöhungen scheint es später nur wenige Probleme zu geben.
Genau in dem Augenblick kommt meine Frau um die Ecke und ruft: Sind das die kleinen Raumfeld Lautsprecher? Du willst mich doch nicht reinlegen?
... und setzt sich neben mich und lauscht.

Einmal wieder zu der optimale Zimmer / Testlautstärke zurückgefunden beginnt der Test von neuem:
Die Höhen kommen noch klar zur Geltung, wirken aber sehr stark schneidend.
Schnell wird klar, die Mitten gehen durch die bass treibende Arbeit unter.
Also den EQ wieder auf Flat gesetzt. Nun scheint es wieder sehr gut sein.

Kurzer Test mit Yamaha bestätigt den Eindruck.
Hier wird auch klar, dass die einzelnen Sounds für das Bassfundament nicht klar mit der Cube zugeordnet werden kann. Es entsteht eine art Brei.
Der Test untermauert auch, dass für das Bassfundament der Cube stark am Poti gedreht worden ist.
Anders lässt mich dieser Einbruch auf Zimmerlautstärke im Mittelton nicht erklären.
Von Hause aus schafft der Speaker solche Bässe wohl ehr weniger.
Gravierender für mich ist die Veränderung des Mitteltons bei Last oder Bassträchtigen Tracks.



Test 3:

Hier fasse ich einige Tracks zusammen, da diese für die Cube keine große Veränderungen im Klang ergeben haben und erst recht keine weiteren großen Schwächen gefunden wurden.

- Madonna – Lucky Star
- Genesis - Invisible Touch
- Guus Meeuwis & Vagant – Het is een nacht
- Markquise Knox – Here I Am


Hier tritt wieder der bekannte Ahhh - Ohh Effekt aus dem Test1 auf.
Die Mitten treten weit in den Vordergrund: Ein kurzer griff in den EQ und auf ca -40% gesetzt, schon stimmt wieder alles.



Fazit:

Berücksichtigt man, dass die Cube aktiv ist, einen Medienserver, Controllpoint und Renderer an Board hat, inklusive aller weiteren softwaretechnischen Eigenschaften, spielen die Cube unglaublich gut für den Preis,
jedoch bedient sich Raumfeld meines erachten auch stark dem Sounding der Lautsprecher.
Es wird versucht eine Transparents und Klarheit zu schaffen, die aber nicht über das komplette Frequenzband gehalten werden kann und erst recht nicht über alle Musikrichtungen.
Hier und da klingt es nicht immer so harmonisch, andere Tracks wie im Test 1 Rockstroh - Wolke 7 oder auch Guus Meeuwis & Vagant kommen auf einmal unglaublich homogen rüber.
Andere Tracks fallen teilweise in kleine Frequenzlöcher.

Der Lautsprecher gehört in das moderne Zeitalter der Pop und Elektromusik.
Für manche wird der Bass zu überbetont sein, was aber wiederum in den Tracks genauso abgemischt ist und von Produzenten genau so gemeint ist. Das ist auch der große Unterschied zwischen dem Speaker S und der Cube.
Wer also überwiegend moderne Pop Musik hört und zudem den knackigen Wumms möchte, sollte auf jeden Fall die Cubes in Betracht ziehen.
Genau das ist das Merkmal der Cube den ich lieb gewonnen habe und auch in dieser Klasse zu schätzen weiß.


Für mich persönlich hat dieser Test unglaublich Spaß gemacht.
Leider wird die Cube wohl nie bei mir als Hauptlautsprecher laufen, da sie meine klanglichen Ansprüche in zahlreichen Punkten nicht erfüllt, was wohl bei dem Preis auch technisch schwierig sein dürfte.

Ein großes Dankeschön geht an Raumfeld und das Hifi-Forum, welches diesen Test ermöglicht und organisiert haben.
Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass eine Firma einfach so Produkte für "Fach-Laien" für ein Test bereitstellt.
Vielen Dank dafür!


[Beitrag von promocore am 31. Mrz 2014, 05:18 bearbeitet]
quadrophoeniX
Inventar
#3 erstellt: 03. Apr 2014, 15:44
Als mich das HiFi Forum als einen der auserkorenen Tester einlud freute ich mich als Raumfeldnutzer, wenn auch nicht der allerersten Stunde, aber immerhin noch aus der „Gerade zu Teufel gewandert“ Ära, wie ein Schnitzel. Denn, so viel sei vorab gesagt, trotz einigem Hin- und Her, immer noch offenen Baustellen und einer fast versauten Geburtstagsfeier vor einem Jahr hat Raumfeld mein musikalisches Leben in den letzten 3 Jahren doch sehr bereichert.

Von daher also zuerst einmal ein dickes Dankeschön an das HiFi Forum dafür und dass es immer wieder solche neutralen Tests veranstaltet. Aber auch ein ebensolches an die hier im Forum sehr aktiven Raumfelder, denen es sicher nicht unwesentlich verschuldet sein dürfte, dass Teufel diese Aktion ermöglicht hat.

Hier geht es also um die Cubes. Man muss kein Prophet sein, um zu ahnen, dass sie mit Ihrer Ausstattung wohl die Speaker M, das letzte verbleibende Produkt der ersten Generation, beerben sollen. Aber während L² und One² eher dezente Modellpflege betreiben, stechen die Cubes im Vergleich zu den Vorgänger(n) in mehrfacher Hinsicht hervor:

Abgesehen vom retro-futuristischen Design in matt weiss wäre da zu erst die koaxiale Anordnung der Chassis. Dadurch wird der Schall nahezu von einer Punktquelle abgestrahlt und man sagt solchen Boxen ein sehr differenziertes, homogenes Klangbild nach.
Ein netter Nebeneffekt ist, dass durch diese Anordnung bei gleich großem Wooferdurchmesser kompaktere Bauform - und nicht zuletzt die namensgebende Form - möglich wurde. Mit einer Kantenlänge von nur 20cm liegt das Bruttovolumen mit 8 Litern deutlich über dem der bereits eingestellten Speaker „S“, aber nur unwesentlich unter dem der „M“. Sie wirken dabei ungleich kompakter als letztere, besonders im Regal.
Die nach vorne gerichteten Bassreflexöffnungen erleichtern dort die problemlose Platzierung eingesäumt von Büchern, während man bei den M den Abstand nach hinten und die allgemeine „Belüftung“ doch immer kritisch im Auge behalten muss.
Zu guter Letzt werkeln im Inneren 4 digitale Endstufen, welche Tief- und Hochtöner getrennt antreiben. Dieses Biamping findet man sonst vorzugsweise in aktiven Studiomonitoren, wo es dafür sorgt, dass diese bei Pegeln noch „locker“ aufspielen, bei denen passive Kollegen schon im Einen oder anderen Frequenzbereich nerven oder dem Bass die Luft ausgeht.

Aber haben sie damit auch das Zeug, das Mittelfeld komplett zu übernehmen? Nun ich habe ja sowohl S als M, auch wenn meine „powered by Adam“ mit Rohacell Woofern und ART Bändchen Hochtönern eine nochmals härtere Nuss sein dürften als die aktuelle Variante.
Zudem haben in der neuen Wohnung per Raumfeld Connector² befeuerte Planet Elipson LW die Beschallung übernommen. Interessant ist hierbei, dass diese ebenfalls auf Koaxsysteme und Biamping setzen. Mit 6,5“ Woofern sind sie sozusagen Cubes in groß – und rund.

Hier kurz das Testsetup:
2014-03-30 15.52.46

Natürlich wanderten die Planeten zeitweilig auf gleiche Basisbreite und wie sich schon nach 2 Minuten heraus stellte, liefen die die Speaker S komplett ausser Konkurrenz mit. Was auf dem Bild nicht unbedingt zu erkennen ist, ist die schiere Größe des Wohn- Kochraumes. Mit 60qm und 2,80 Deckenhöhe gilt es einiges an Luft zu bewegen, wenn es scheppern soll.

Als Material kam alles Mögliche zum Einsatz: Wohlbekannte Stücke, die ich immer gerne zu Vergleichszwecken heranziehe, genauso wie zufällige Wiedergabe per Internetradio, Simfy, Napster sowie zu guter Letzt audio-visuelles Material (DVB-C/BluRay). Ich werde im Detail aber nur darauf eingehen, wenn das Material charakteristische Unterschiede besonders in den Vordergrund treten ließ.


Nach Anschluss des Netz- und wirklich etwas kurz ausgefallenen Verbindungskabels verläuft die Einbindung in mein bestehendes System inklusive Update auf die frisch veröffentliche Firmware 1.21 reibungslos wie erwartet. Raumfeld Frischlingen gegenüber sei kurz erwähnt, dass die Einrichtung generell sehr schnell und intuitiv zu durchlaufen ist, egal ob man nur eine Komponente oder ein komplexes Setup an den Start bringen muss. Keine Ahnung, warum das bei anderen Systemen immer so betont wird Ein kurzer Energiecheck vorab: Im aktiven Leerlauf nuckeln die Cubes immerhin ~ 8W. Daran ändert sich auch nach längeren Wiedergabepausen nichts. Es ist also ratsam, die Cubes per Taster an der Front in den Standby zu schicken, dann fällt die Anzeige unter 1W, keine Ahnung wie genau mein Wattmeter hier ist. Damit verbieten sich die Cubes als Host in einem Mehr-Raumfeld. Das geht besser, wie die Elipson zeigen, denn hier wird die Endstufebei Nichtnutzung in den Schlaf gelegt. Geht man davon aus, dass in den Cubes ähnliche Elektronik wie im Connector² werkelt, sollten so um die 2W aktiver Standby möglich sein. Das wäre deutlich ökonomischer, besonders wenn Cubes auch den Host stellen sollen.

Jetzt aber erst mal Musik. Ich gehöre wahrhaftig nicht zu den Leuten, die den Einsatz eines Equalizers kategorisch als ketzerisches Teufelswerk abtun. Hauptsache dem Ohr gefällt’s und dafür darf bei mir sogar der Loudnessknopf mal betätigt werden. Andererseits konnte mich der Raumfeld eigene EQ noch nie richtig begeistern und deshalb bleiben alle Regler auf Mittenposition.Los gehts mit den Cubes. Und zwar mit "kalten Ohren", denn wechselt man von einem System zum anderen, gerät man leicht in Versuchung, die Unterschiede des 2. Kandidaten bei gleichem Niveau eher negativ zu bewerten.

Was sofort auffällt, ist der relativ enge Sweetspot, besonders in der horizontalen Achse. Die Cubes wollen unbedingt auf Ohrenhöhe stehen und angewinkelt werden. Aber klingen tun sie nicht schlecht, Phantommitte, Breitenstaffellung: Check. Sogar die Tiefe geht in Ordnung. Aber der Bass ist irgendwie nicht so richtig da. Gut, jetzt darf man von 13cm in 8 Litern auch keine Wunder erwarten, aber da klangen die M doch anders, oder? Ja, tun sie. Auch hier kein Tiefstbassgewitter, es wird auch nichts vorgetäuscht, was nicht da ist, trotzdem rumpelts ganz anders im Karton. Beide Kandidaten sollten nin laut aktuellem Datenblatt bis 60Hz herunter reichen. Gefühlsmäßig (und irgendwie ist das auch die Zahl, die ich im Hinterkopf hatte) sind es bei den Cubes aber eher Richtung 90, denn tiefe E-Basslagen gehen unter.

Zudem setzen die M in Sachen Räumlichkeit nochmal gehörig einen drauf. Und dann dieser Schmelz im Hochton: Bei Massive Attacks „Teardrops“ säuselt einem der Gesang auch aus 4m Abstand noch unglaublich intim ins Ohr und bei Cubes (und Planets) sitzt man halt in der 2. Reihe… Aber das sind eben diese Bändchen Hochtöner. Da kann man natürlich so oder so dazu stehen, denn durch das dickere Fundament und diese fein ziselierten Höhen könnte man den M fast eine HiFi-Loudness-Badewanne unterstellen. Für mich sind sie aber einfach analytisch(er). Zudem bekomme ich diesen Sound mit den Cubes auch bei exzessivem EQ Einsatz so gar nicht hin. Dafür spielen diese in den mittleren Lagen ohne Eingriff dann wieder mehr „in your Face“: Stromgitarren treten wesentlich deutlicher in den Vordergrund. Stimmen – besonders maskuline - genauso und z.B. bei frühen Stücken von „The Hives“ merkt man vom Bassdefizit dann auch so gut wie gar nichts. Bei so was rocken die Cubes.

Spätestens jetzt kommen Kenner der Studioszene nicht umher, unvermeidlich an andere würfelförmige Klassiker erinnert zu werden. In der Tat könnte man die Cubes als die Auratones unter den Raumfeld Speakern umschreiben, mit allen Vor- aber auch Nachteilen. Die (Über-)Betonung der oberen mittleren Lagen sorgt vermutlich für die schon gelesene Schnelligkeit der Cubes, denn hier liegen die gefühlten Transienten. Tatsächlich sind die M aber nicht weniger akkurat im Antritt, auch hier knallen Snares und Kick, nur ist das Gesamtbild eben weicher. Und, wie ich finde, nebenbei auch angenehmer, denn besonders bei höheren Lautstärken kann je nach Material der Präsenzbereich bei den Cubes so zunehmen, dass sie fast schon nerven können.

Jetzt aber doch mal auf die Planets. Die Auflösung im oberen Hochton ist den Cubes gar nicht so unähnlich, da müssen sich auch die Franzosen eindeutig den Hochtönern aus Berlin geschlagen geben, aber im Bass verweisen sie dafür alle beiden auf die hinteren Ränge. Und zwar die ganz hinteren. Gut, war ja irgendwie auch klar – wie war das noch mal mit der Kreiszahl und dem Kugelvolumen?

Nach intensivem Hin- und Herschalten steht das Ranking (bestätigt durch meine Frau im unkommentierten Blindtest): Gold für die Planeten, Silber M, und Bronze an die Cubes. Und die „S“? Die müssen sich mit „Dabei sein ist Alles“ begnügen. Wie kam ich nur drauf, dass die für ihre Größe gut klingen? Ach so, das war aus 30cm Abstand bei Bettlautstärke und dort wären die Cubes wiederum Overkill.

Aber so leicht lasse ich die Cubes natürlich nicht aus dem Haus. Wenn der Bass das erste so offenhöhrige Manko war… Irgendwie hatte ich es ja geahnt und mir vor ab eine passive Subweiche (mehr war in der knappen Zeit nicht drin) organisiert. Dazu meinen Teufel Motiv 3 Sub (8“, geschlossen), einen Connector Gen 1 und schon haben wir ein 2.1 Raumfeld. Und siehe da, ich muss den Test wohl noch mal von vorne machen. Tatsächlich, hier kommen bei White Zombies „Super Sexy Swinging Sounds“ diese bösen Blobbs beim Intro von „Electric Head Pt.1“ Remix, die ich vorher auf den Cubes so gar nicht gehört hatte. Trotzdem brüllt einem der überspitzt remasterte Gesang nicht das Ohr weg, toll. Und die Mezzanine von Massive Attack lässt jetzt auch endlich den Boden schwingen. So abgerundet dürften die Cubes für den Ein oder Anderen je nach musikalischer Präferenz durchaus zur Alternative zu den M werden. Hmmm, Momnent, Sprachverständlichkeit und trockener Tiefbass machen….?

Der Sonntagabend mit Nachrichten,Tatort und ttt, ja sogar der am Montagabend nachgeschobene „Hobbit“ lassen die Cubes in einem ganz neuen Licht erstrahlen. Dialoge kommen durchweg präsent und verständlich aus der Mitte, ohne dass die Räumlichkeit leidet. Nicht das ganz große Kino, aber dafür extrem universell. Hierfür würde die Familienkasse sogar geöffnet werden – wären da halt nicht die gerade angeschafften Planets und die Ms sind mit - etwas niedriger angekoppelten - Sub auch noch mal eine Hausnummer.


Das Fazit, kurz und knackig: Die Cubes sind irgendwie weder Fisch noch Fleisch. Mit 8W aktivem Standby darf der vernünftige Betrieb als RF Host in Frage gestellt werden, dabei hätten sie mit ausgeklügelteren Stromsparmechanismen durchaus genügend "Umpf" unter der Haube.
Als S Nachfolger sind sie zu groß, zu teuer – und - zu gut.
Den Ms (zumindest in Form meiner „powered by Adam“) können sie wiederum nicht das Wasser reichen.
Gegen all das wäre grundsätzlich überhaupt nichts einzuwenden, denn schlussendlich sind sie dabei durchaus interessante Boxen mit Surround Potenzial, die zudem optisch gut ins Regal – und Raumfeld Image - passen. Und welches Studio kommt schon ohne Auratones (oder Ginkos) aus ?
Nur täte Raumfeld eben gut daran die sowohl nach unten als auch – besonders schmerzhaft - nach oben entstandenen Lücken sowohl preislich als auch qualitativ irgendwie zu besetzen. Zum Beispiel mit Mini-Cubes. Oder Cubes L mit 6,5“ oder gar 8“ Woofer und verbesserter Auflösung im oberen Hochtonbereich. Oder einem Cube Sub. Oder…. Ach, bleiben wir mal gespannt, was uns an Raumfeld noch alles ins Haus stehen wird… Die Zukunft steht im Kristall-Würfel!


[Beitrag von quadrophoeniX am 03. Apr 2014, 16:09 bearbeitet]
marty29ak
Inventar
#4 erstellt: 13. Apr 2014, 00:14
Hallo,
hier nun auch meine Rezession:
Bisher habe ich bei mir alles verkabelt für Zone 2 und 3 und die Funktion mit dem AVR gesteuert. Was mir noch fehlt, ist ein flexibles Lautsprechersystem was ich mal eben in einen beliebigen Raum stellen kann. Da kam mir die Aktion von Raumfeld gerade recht.
Also, da stehen sie nun.....

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Der erste Eindruck vermittelt ein recht hochwertiges Gefühl, die kleinen Cubes sind recht schwer und die Verarbeitung lässt auf den ersten Blick keine Mängel erkennen.

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Das Zubehör ist mit jeweils einem Netzwerk-, Kaltgeräte- und Klinkenkabel übersichtlich aber ausreichend. Eine Bedienungsanleitung in Deutsch und Englisch gibt Aufschluss über das Anschluss Feld und die wenigen Bedienknöpfe.

Ok, also ausprobieren:
Einen guten Platz habe ich schnell gefunden.

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Was beim Aufstellen sofort auffällt ist das doch recht kurze Verbindungskabel zwischen den Cubes. Es reicht zwar um den bei mir benötigten Abstand her zu stellen, aber eine sinnvolle Verlegung um das Kabel nicht hässlich über das Möbel liegen zu haben ist nicht möglich. Sicher gibt es entsprechende Verlängerungen usw., aber mir persönlich hätte es besser gefallen wenn man die Anschlüsse herkömmlich mit Klemmen ausgeführt hätte. Dann wäre man mit normalem Lautsprecherkabel wesentlich flexibler.

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Gut die Lautsprecher stehen. In der Bedienungsanleitung wird für alle weiteren Schritte auf die Handyapp verwiesen. Im Playstore ist diese dann auch schnell gefunden. Nach dem Start geht es dann auch sofort los. Man soll die Cubes anschalten und warten bis die Dioden an den Cubes leuchten und blinken. Der Rest sollte automatisch gehen.....
Warten...nichts...keine Verbindung. Woran liegt’s?!? Dann kommt mir der Gedanke: Wie soll das Teil in mein Wlan kommen ohne einen Schlüssel. Es muss also erst mal eine verkabelte Verbindung zu Router her.... Gut also erst mal den "haupt"Cube ins Büro und dort ins Heim Netz hängen.
Nachdem ich die Einrichtung in der App erneut abgerufen habe, läuft diese jetzt auch durch. Jetzt wird auch das Wlan-Kennwort abgefragt. Sehr schön, Netzwerkkabel ab und wieder zurück an den vorgesehenen Platz.
Hier fällt jetzt auf das der Kaltstart gefühlt recht lange dauert, bis beide LED`s dauerhaft leuchte und somit der Cube Einsatzbereit ist dauert es knapp 2 Minuten. Ist jetzt nicht übermäßig lange, aber wenn man drauf wartet.....
Die App selbst läuft dann sehr flüssig auf einem (dualcore 1,6Ghz) Mittelklasse Handy und verbindet sich nun zügig mit dem Cube.

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Das Hauptmenü grau in grau gehalten, wirkt etwas trostlos aber übersichtlich und zeigt eine Art Quellenwahl an. Zur Auswahl stehen neben den eigenen Dateien, Line In und noch zu erstellenden Playlisten auch diverse online Dienste.
Hier stehen zur Auswahl Last.fm, TuneIn, Napster, simfy und MTV Music.

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Ein weiteres Feld öffnet die Einstellungen, wo Angaben zu Speicherorten der eigenen Musik, Zugangsdaten für die Onlinedienste und grundlegende Einstellungen für die Cubes gemacht werden können.

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In allen Menüs befindet sich oben ein Feld für die Lautstärke Einstellung. Beim betätigen erscheint eine Seite mit animiertem Drehregler und zusätzlich einem klassischen Schieberegler um die Lautstärke ein zu stellen. Der Drehregler ist leider etwas zu feinfühlig, man muss zigmal drehen um von recht leise auf laut zu kommen. Da geht das Schieben wesentlich schneller. Die Kombination beider ist aber gut zu bedienen.

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Soweit so gut, nun will ich aber auch erst mal was hören. Nach einem Tipp auf das Feld "Meine Musik" werden auch gleich die verfügbaren Server in meinem Netzwerk angezeigt. Hier suche ich meinen TVersity Server raus.


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Oben kann ich jetzt über Reiter bestimmen wie ich die vorhandenen Daten angezeigt bekommen möchte. Zur Auswahl stehen: Künstler, Alben, Genres, Favoriten, Komponisten und Ordner.
Letztes für mich wichtig da ich meine MP3 tags nicht wirklich pflege. Die Ordner Struktur bringt dann allerdings die erste wirkliche Ernüchterung. Diese wird für Musikserver nicht angeboten.... weitere Versuche mit Smart Share und meinem Technisat Isio als Server brachten die gleichen Ergebnisse. Das macht die Navigation in meiner Sammlung sehr schwer bis unmöglich und wird sicher viele vor das gleiche Problem stellen.

Na gut, dann eben einfach mal was aus meiner chaotischen Liste ausgesucht...

2014-04-12 23.49.52
2014-04-12 23.50.10

Das Lied wird zügig abgespielt und der Wechsel zum Nächsten geht sehr fix. Der erste Klangeindruck, leise eingestellt, gar nicht übel. Klingt ausgewachsen und gar nicht nach den sonst üblichen kreischenden Würfel die man von Computer Lautsprecher kennt.
Ich lehne mich etwas zurück und genieße erst mal zwei, drei Lieder und auch mit zunehmender Lautstärke bleibt der Klang sauber und nicht angestrengt.

Als nächstes teste ich noch den netter Weise bereitgestellten Napster Zugang. Dazu gebe ich in den Einstellungen schnell den Nutzername und das Passwort an. Ein Klick auf das entsprechende Symbol im Hauptmenü, und schon kann ich im Archiv nach Liedern suchen. Klasse, läuft sehr schnell und die Qualität ist auch absolut ausreichend. Etwas nervig aber wohl technisch bedingt ist das springen im Lied, da hier jedes Mal eine Pause entsteht.

2014-04-12 23.50.53

Bleibt neben dem externem Chinch noch der USB Anschluss:
Hier das gleiche Problem: Es gibt keine Ansicht der Ordner Struktur, die USB Stick wird einfach mit in die Datenbank der Netzwerkserver eingebunden. An sich ja alles sehr schön, aber eben nur mit durchgehend richtig eingetragenen Tags.
Da ich die Lieder auf dem Stick aber vorher noch nachgetragen habe, konnte ich sie auch in der Liste finden. Auch hier keine Probleme beim Abspielen, alles so wie es sein soll.

2014-04-11 15.00.26

Auf der Rückseite vom Cube findet sich keine Wlan Antenne und ist somit wohl eingebaut. Interessant wäre es jetzt zu wissen wie das Ganze funktioniert wenn der Empfang schon grenzwertig wird. Dazu habe ich die Cubes mal mit auf die Terrasse genommen. Den Repeater, der normaler weise meine Terrasse bedient, ausgestellt. Jetzt hat das Handy hier gerade noch einen Balken in der Wlan Empfang Anzeige und die Übertragungs-Geschwindigkeit ist auf 11Mbit reduziert.
Würfel an und die schon gewohnten 2 Minuten warten...dann beide Lampen an. Hat also Empfang und auch das Abspielen von Titeln aus dem Heim Netz funktioniert genauso gut wie mit Napster. Auch eine klang Einbuße konnte ich trotz schlechtem Wlan nicht feststellen. Lediglich die Navigation in der App wird jetzt etwas zäher, was aber auch an dem Empfang vom Handy liegen kann.

Bei Beschreibungen zum Klang selbst, tue ich mich immer schwer. Zumal ja auch extrem der Raum und die Aufstellung Einfluss haben. Was aber auffällt: Bei schon sowieso Bass lästiger Musik, wird dieser in wand-naher Aufstellung etwas auf gedickt und unterdrückt etwas die Höhen. Auch kommt der Basslautsprecher/das Gehäuse ab 3/4 Lautstärke Regler langsam an seine Grenzen und wird rappelig unsauber. Bei "normalen" Rock/Pop Radio Songs ist der kleine Bassboost aber gar nicht so schlecht und wirkt dadurch etwas erwachsener oder fülliger.
So misst sich der Cube bei mir:

2014-04-11 15.43.57
messung

Wehrend dem Test wurde auch noch ein Update angeboten, was ja zeigt das auch noch weiter an der Software gearbeitet wird. Dieses wurde auch, nach einer Bestätigung von meiner Seite, ohne weiteres zu tun problemlos aufgespielt.

Als Fazit: Der Cube klingt für seine Größe sehr gut, die Bedienung ist flüssig und über das Wlan auch sehr zuverlässig. Die gebotenen Funktionen decken alles Wesentliche ab, was man von so einem Gerät erwartet. Gewünscht hätte ich mir evtl. noch einen Digitalen Line Eingang, da zB. viele TV`s nur diese Tonausgänge haben. Über das etwas kurz geratene Verbindungskabel zwischen den Cubes kann man wegsehen. Als größtes Mango sehe ich die fehlende Möglichkeit Lieder nach Ordner und Dateinamen zu suchen. Das kann je nach Sammlung einige Tage Arbeit bedeuten um dann auch in der Liste was zu finden. Da es den Menüpunkt gibt, besteht aber Hoffnung das sich da noch was tut.
Empfehlen würde ich das System als einfachen Ersatz zur Stereoanlage, da über den Line in ja auch zB. CD Player angeschlossen werden können. Oder eben für Bad, Wintergarten , Küche usw., um dort keine Kabel verlegen zu müssen.
Als Mobiles System zum hin und her tragen, finde ich das ganze schon fast wieder zu groß und schwer.
Das sind die Eindrücke die ich bisher sammeln konnte. Hoffe diese helfen euch etwas bei einer evtl. Kaufentscheidung.
Master_J
Inventar
#5 erstellt: 14. Apr 2014, 10:33
Und hier kommt der nächste Bericht...


Zu mir ist zu sagen, dass ich seit über 5 Jahren mit dem Sonos-Multiroom-System unterwegs bin und dazu noch seit dem letzten Jahrtausend mit Nubert-Lautsprechern höre.
Also genau die entgegengesetzte Richtung von Raumfeld-Teufel.
Wahrscheinlich wurde ich deshalb einer der ausgewählten Tester.

Die Ausrichtung des Berichts wird mehr ein Vergleich mit Sonos sein, als ein reiner Bericht über das Produkt Cube (wenn mir das System Raumfeld ohnehin schon bekannt wäre) und auch kein Bericht über die grundlegenden Eigenschaften solcher Multiroom-Systeme (weil es für mich ja nichts neues ist).
Falls sich etwas negativ liest, ist es entweder als Verbesserungsvorschlag zu verstehen (!) - oder ich habe die vermisste Funktion o.ä. schlicht nicht gefunden.

Zuerst aber ein Danke an die Betreiber des Forum und die Firma Teufel/Raumfeld für die Bereitstellung der Test-Cubes und eines Napster-Testzugangs!
Ganz besondere Grüße an die hier teilnehmenden Entwickler von Raumfeld: Es ist toll, wie nah ihr am Kunden seid!


Fangen wir mal mit der Inbetriebnahme an.
Alles kommt gut verpackt an und lässt sich dennoch gut auspacken.
Hingestellt, schick:

IMG_20140403_180604

Rechts vom Würfel eine nuPro A-10 (zu Vergleichszwecken aus dem Arbeitszimmer geholt) und darunter der linke CS-72 aus der Heimkino-Front.

Installation der Hardware ist kein Problem - bis auf das genannte zu kurze Link-Kabel.
Ich konnte so gerade auf 1,80 Meter Basisbreite gehen, wobei es dann auch schon nicht mehr hinter dem Sideboard versteckbar wäre.
Immerhin ist es weiß (bei den weißen Cubes) im Gegensatz zum Netzkabel.

Zum Verbinden mit dem Netzwerk braucht es erstmal eine Kabelverbindung dorthin.
Habe ich mir von einem freien Ethernet-Port des Sonos geholt.
Nach ein paar Minuten hat man die Würfel dann im WLAN.
Bei mir noch ein paar Minuten länger, da die SSID unsichtbar war (warum auch immer) und ich erstmal drauf kommen musste.
Wäre gut, wenn man den Netzwerknamen nicht nur in einer Liste (nicht) sieht, sondern auch eintippen kann.
Hinzufügen weiterer Controller geht dann ratzfatz, was aber auch heißt, dass jedes (Gast-)Gerät im WLAN sofort Zugriff auf das ganze Raumfeld hat.
Wenigstens die Freigabe des neuen Controllers an einem bestehenden (bzw. per Knopf am Player) würde ich mir wünschen.

An Controllern habe ich einen iPod touch sowie ein 10" und ein 7" Tablet, beide mit Android 4.x.
Die APPs sind in den Stores schnell gefunden, für Apple gibt es sogar gleich zwei (iOS-Versionsabhängig).

Auf den Tablets war zuerst nur Hochformat möglich - doof, wenn beide meistens quer im Dock liegen...
Aber es kam recht schnell eine neue Version, mit der die Drehung zumeist funktioniert.
"Zumeist", weil man doch "schütteln" und mehrfach rumdrehen muss, bis die APP folgt.
Beim kleinen Tablet (Noname < 100 Euro) mag es noch an schlechten Sensoren liegen, beim großen (Sony S > 400 Euro damals) eher nicht mehr.
Kann aber so geplant sein, damit nicht jedes Zucken den Bildschirm dreht.

Schade, dass es keinen Windows-Controllers (für PC) gibt.
Da klicken sich umfangreiche Playlisten doch schneller zusammen.
Auch einen Linux-Controller - bei einem Linux-basierten System - würde ich mir wünschen.
Den hat Sonos aber auch nicht.

So sieht die derzeit aktuelle Android-Tablet-Version dann aus:

Screenshot_2014-04-01-20-13-17

Alles schön strukturiert und intuitiv zu bedienen.

Hervorzuheben der Lautstärkeregler.
Man erschrickt zwar erstmal, wenn der "Knubbel auf 50%" steht (Endlos-Drehregler), aber gleich daneben ist ja der eingestellte Wert (15).
So muss das sein!
Sonos hat nur einen fummeligen Schieberegler, wo man zur Feineinstellung links/rechts daneben-tappen muss.
Klappt dort "prima", wenn man schon im unteren Fünftel ist und nur nochmal einen kleinen Zacken leiser machen will - dann ist gleich Mute.
Und den eingestellten Prozent-Wert zeigt Sonos nur beim Wecker an.
Verbesserungspotential... Die kommende Version 5.0 ist da aber genauso gestrickt...
Hardware-Lautstärketasten funktionieren übrigens auch bei Raumfeld mit allen Controlleren (war bei Sonos nicht immer gegeben).

Kann man Album-Cover bei Raumfeld eigentlich als Vollbild darstellen?
Wäre noch eine tolle Verbesserung, falls ich die Funktion nicht übersehen habe.
Tapp auf Mini-Cover war mein erster Versuch, aber da blendet es dann die Bitrate etc. ein.

Ich würde mich wünschen, dass das Popup mit der aktuellen Playlist mehr Stellenwert kriegt.
Im Bild habe ich gerade mal 9 Titel drin - und muss schon scrollen.

An dieser Stelle äußerst ungeschickt, dass die Auswahl eines neuen Titels/Radiosenders/... ungefragt die aktuelle Playlist ersetzt.
Es gibt zwar seitlich (die drei senkrechten Punkte) die Möglichkeit zu bestimmen, wo sich die Neuauswahl einreihen soll etc., aber der intuisive Tapp auf den Liedtitel macht die Playlist eben kaputt - schlimmstenfalls auch mal eine Party.
Sonos fragt immer nach, was gemacht werden soll. Nervt zwar auch manchmal, aber in Frust endet das dann doch nicht so schnell.

Beim Rumspielen - man drückt ja überall mal drauf - ist mir dann blöderweise immer wieder die APP komplett eingefroren oder auch dem Anschein nach die Verbindung zum Cube verloren gegangen.
Teilweise musste dann der Lautsprecher neu gestartet werden, was auch ein paar Minuten dauert und die Laune nicht gerade hebt (s.o.: Party).
Klar hängt Sonos auch mal, aber in den ganzen Jahren nicht so massiv wie Raumfeld in den knappen 2 Wochen Test.
Bleiben wir aber mal zuversichtlich: Das Raumfeld gibt es ja erst seit knappen 5 Jahren und alleine in meinem Testzeitraum kamen schon 2 Updates.
Die liefen übrigens problemlos und flott drauf.

Jetzt kommt das Wunschkonzert.
Die Anforderungen sind meine ganz persönlichen, also was ich mit Sonos "lebe".

Ein Wecker!
Das ist sooo eine wichtige Funktion und doch auch nicht sooo kompliziert zu programmieren... (?)

Analog dazu ein Sleeptimer, automatische Ausblendung der Musik nach x Minuten wäre noch gut.

Bei den Radiosendern manuelle URL-Eingabe ermöglichen. So kann man z.B. auch seinen eigenen Intranet-Sender betreiben.
Eine Kategorie "Lokalsender", also wo man die Sender kriegt, die sonst in der Gegend per UKW verfügbar sind.

Crossfade (Überblenden der Titel ineinander) fehlt.
Benutze ich gerne im Berieselungs-Betrieb.

Gerade beim Leisehören fehlt mir die Loudness: Gehörrichtige Lautstärkeregelung.
Oder habe ich die nur nicht gefunden?
Der Equalizer taugt dafür prinzipbedingt nicht als Ersatz.

Insgesamt verhält der sich auch etwas seltsam.
Ich konnte damit keinen "Wohlklang" einstellen.
Es klang immer irgendwie "hohl und dünn".
Wir haben uns beim ersten Soundcheck sogar über die "Liveversion" von einem bekannten Lied gefreut...
Dieser Eindruck ging leider auch mit längerem Einhören nicht weg.
Keine Ahnung wie es andere Leute empfinden...
Würde ich in Kaufabsicht probehören, wären die Cubes an dieser Stelle schon raus - die sind absolut nichts für mich.

Muss allerdings dazu sagen, dass so ziemlich alle meine Anlagen in einer höheren Preisklasse spielen und meine Ohren wohl schon darauf "eingestellt" sind.
Am ehesten vergleichbar aus meinem Bestand (siehe auch Profil) sind die nuPro A-10.
Die kosteten 235 Euro das Stück, haben jeweils die komplette Elektronik mit DSP, USB-Soundkarte, Endstufen, ... eingebaut. Also kein Master-Slave.
Dafür fällt die Elektronik für das Streaming raus, so dass die reinen "Lautsprecher" in einer ähnlichen Preisklassen landen sollten.
OK, ich bin auf Nubert "eingehört", aber hier zeigen sich schon deutliche Unterschiede, die ich im Details gar nicht behandeln will.
Mir sagt der "Gesamtklang" der Cubes schlicht nicht zu.
Wenn ich wie oben geschrieben schon den Grundeindruck "hohl und dünn" habe, bringt mir auch eine tolle Phantommitte oder die superdetaillierte Auflösung eines Glöckchens nichts, so leid es mir tut...

Soweit mein persönlicher Eindruck... Aber wo sie schonmal da sind, probiere ich natürlich noch weiter rum und schaue mir das System Raumfeld an, ohne konkret das Produkt Cube zu bewerten.

Ich habe mir erstmal ein paar Hi-Res-FLACs auf einen USB-Stick geschoben und direkt am Master-Cube angeschlossen.
Das war kein Problem abzuspielen, ebensowenig wie normale mp3s.
Ist ja beim Sonos immer einer der großen Kritikpunkte, dass nur CD-Qualität geht (wobei mir die eigentlich immer gereicht hat).
Fragt sich nur, wie zuverlässig das in schwächeren WLANs noch funktioniert. Wird man wohl besser verkabeln wollen.

Navigation ist Metadaten-basiert. Ordernnavigation möglich (ausser bei Musik von Android-Quellen, was logisch ist).
Geschwindigkeit immer gut, allerdings ist das auch der Auto-mp3-Stick mit nur ein paar Tausend Liedern darauf.
Viel mehr Anforderungen habe ich nicht beim Abspielen lokaler Musikkonserven.
Anderen Anwendern sind es ja manchmal zu wenig beachtete Metadaten oder die Behandlung von Compilations passt nicht ins eigene Schema.

Napster kenne ich schon von Sonos seit Anbeginn.
Genauso gut hat es auch mit Raumfeld funktioniert.

Ein Thema bei mir ist noch, dass ich den Fernsehton über einen Connect:Amp laufen lassen (Kabel an Line-In).
Entspricht einem Connect(or), aber mit eingebautem Verstärker, also zum Anschluss vorhandener Passivboxen.
Hier hat Sonos das Problem, das Tonsignal 70 bis 75 Millisekunden zu verzögern.
Mich stört das nicht großartig, für manche Anwender (Konsolen-Zocker) aber ganz schlecht.
Raumfeld hat hierfür einen Direkt-Modus, der 0 Verzögerung (oder fast 0) produziert, wenn das extern zugespielte Signal nicht in andere Räume gestreamt werden soll.
Ich habe dafür jetzt keine Einstellung gefunden (Direkt<->Streamen), aber vielleicht geht das automatisch oder die Option wird erst aktiv, wenn man mehr als 1 Raumfeld-Gerät hat.
Jedenfalls ist das ein sehr gutes Feature, falls man so ein System auch mal als "TV-Lautsprecher-Ersatz" betreibt.
Schade im Gegenzug, dass wenn man doch im Modus "Streamen" fährt, gleich ein paar Sekunden Delay reinkriegt (konkrete aktuelle Werte kenne ich nicht).
Das ist dann nicht nur merklich, sondern unmöglich im Vergleich zum Bild.
Ich erwähne das, weil ich mir den TV-Ton an Serienabenden mit in die Küche nehme, um dort in der Werbung immer ein paar Teller zu spülen oder den Trockner zu entfusseln.


Abschliessend bleibt zu sagen, dass es sich bei den Cubes um sehr schicke Lautsprecher handelt, die hochwertig verarbeitet sind und in den allermeisten Wohnumgebungen eine gute Figur machen werden (und sei es als Kontrast ;)).
Klanglich besteht noch Potential - vielleicht kann man mit dem DSP was machen - die Hardware-Daten an sich sind ja gut.

Das System Raumfeld fühlt sich noch etwas hakelig an, an der einen oder anderen Stelle.
Gut ist, dass daran gearbeitet wird und auch schon viele Verbesserungen eingeflossen sind, über die Jahre.
Für meine Zwecke ist es allerdings keine Alternative zum bestehenden Sonos: Das obige "Wunschkonzert" drückt ja aus, dass mir einige täglich benutze Features fehlen würden.

--> Es muss sich jeder selbst sein Urteil bilden, was dank Direktvertrieb ja problemlos möglich ist.

Gruss
Jochen


[Beitrag von Master_J am 14. Apr 2014, 10:57 bearbeitet]
grounded
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 20. Apr 2014, 15:27
Review Raumfeld Cube von Teufel

Unboxing: Angeliefert wurden die Cubes in einem robusten, neutralen Karton aus doppelwandiger Wellpappe. Die Komponenten sind in äusserst stabilen, passgenauen Schaumstoffelementen gelagert. Zum Schutz gegen Kratzer sind die Würfel noch einmal einzel in dünner Schaumstoffolie verpackt. Ein sicherer Transport ist somit gewährleistet.

Als Zubehör liegen ein 2 m langes Lautsprecherkabel mit 6,3 mm Stereoklinken, ein Stromkabel, 3 m Lankabel und eine Installationsanleitung bei. Die beigefügten Gummifüsse waren schon montiert.

Haptik: Die Cubes wirken solide und gut verarbeitet. Auf mich wirken sie schlicht und elegant, ich persönlich mag dieses reduzierte Design. Die Aluleisten und Bedienelemente vermitteln Wertigkeit. Der Netzschalter und die Lautstärkewippe lassen sich einwandfrei bedienen. Die Betriebszustände zeigen 2 grüne LEDs an. An der Rückseite befinden sich die jeweiligen Anschlüsse, ein Netzschalter, eine Setup-Taste und eine Reset-Taste.

Einrichtung und Handhabung: Die einzelnen Lautsprecher lassen sich je nach Bedarf platzieren, die beiden Bassreflexöffnungen befinden sich an der Front und können wandnah aufgestellt werden, wobei auf die Wärmeentwicklung der aktiven Box geachtet und entsprechend für ausreichend Belüftung gesorgt werden muss.

Raumfeld Cube Explosionszeichnung

Das mitgelieferte Lautsprecherkabel, dessen Verwendung einem zum Ausschöpfen des Klangoptimums eingehend empfohlen wird, weisst einem allerdings schnell Grenzen auf. Die vorhandenen 2 Meter sind schlicht weg viel zu knapp bemessen.

Um das System neu einzurichten benötigt man entweder einen Raumfeld-Controller oder eine App für Tablet bzw. Smartphone. Mangels Controller bediene ich mich der Android App, die ich problemlos über google Play finden und installieren kann.

Folgt man exakt den Anweisungen der App gelingt die Grundkonfiguration problemlos. Hierzu muss der aktive Cube mit einem Netzwerkkabel verbunden sein. Nach erfolgreicher Einrichtung kann das System auch drahtlos verwendet werden, was im Anschluss nicht immer reibungslos gelang. Hin und wieder war es den Würfeln nicht möglich sich mit dem Funknetz einwandfrei zu verbinden, obwohl die Funkstrecke zum Router (Fritz!box 7362 SL) mit ca. 1 m sehr gering gehalten war, um dies als potentielle Fehlerquelle auszugrenzen. Nach Trennung vom Stromnetz und Wiedereinschaltens wurde die Verbindung dann zufriedenstellend aufgebaut. Im weiteren Testverlauf verwendete ich ein LAN-Kabel, Teufel selbst empfiehlt für eine reibungslose Verbindung die Basis per Netzwerkkabel zu verbinden.

Mein in die Tage gekommenes Adroid-4.0.4-Smartphone LG P970 Optimus Black, ausgestattet mit einem Einzelkern-Prozessor, reichte problemlos zur flüssigen Bedienung der Raumfeld-App aus.

Online-Musikdienste, eigene Inhalte und Playlisten lassen sich recht übersichtlich und intuitiv über das Menu einrichten, bedienen und administrieren. Die Verwaltung der Räume, Ressourcen und Dienste wird über die Einstellungen vorgenommen. Nach etwas Eingewöhnung sollte dies jedem Computer-Affinen gut gelingen. Teufel benutzt als Adressen die Begriffe Räume und Abspielgeräte. Theoretisch liesse sich so ein komplexes Netzwerk an Abspielgeräten und Stationen zusammenstellen. Im Testszenario wird lediglich ein Raum benötigt. Die Lautstärke lässt sich gut über die App einregeln. Leider etwas versteckt und unübersichtlich befindet sich die Klangregelung in der jeweiligen Raumkonfiguration.

Ordnerinhalte auf meinem im Netzwerk parallel headless betriebenen Linuxrechner konnte ich problemlos über die entsprechende Netzwerkfreigabe per App einbinden und abrufen. Ein auf dem Rechner laufender DLNA-Server, Serviio 1.4, wurde zwar erkannt und zu den Ressourcen hinzugefügt, nur ist es mir leider nicht gelungen die Inhalte des DLNA-Servers über die Cubes auszugeben. Laut der Artikelbeschreibung von Teufel soll dies aber praktikabel durchführbar sein, somit wird es entweder an dem DLNA-Server oder meiner Konfiguration liegen, dass dies nicht möglich war.

In Verbindung mit dem notwendigerweise aktiviertem WLAN zieht die Raumfeld-App deutlich spürbar die Energie aus dem Akku meines Smartphones. Eine sehr lange Hörsession würde die 1900 mAh Kapazität des Speichers klar überfordern.

Zur Steuerung der Cubes über den heimischen Windows-PC kann die 3rd party Anwendung "Raumwiese" verwendet werden, die von der Firma Teufel weder herausgegeben noch betreut wird. Diese ist gegenüber der App im Funktionsumfang stark beschränkt und dient lediglich zur Auswahl von Inhalten und ein paar rudimentären Einstellungen. Die GUI lehnt sich im Aussehen an Apps aus dem Windows Store an.

Während des Testverlaufs musste ich mehrmals die App und das System neu einrichten. Hinzugefügte Ressourcen und oder deren Inhalte wurden nicht mehr erkannt und u.a. mit einer Fehlermeldung: "Die Ordnerstruktur wird für Musikserver nicht angeboten." quittiert, bzw. die App stürzte ab und eine einwandfreie Benutzung war so nicht mehr möglich. Nach einer letztmaligen Konfiguration ohne weitere Veränderungen funktionierte alles ausreichend stabil.


Klang: Zum Vergleich wurde folgenden Hardware verwendet: Heimrechner Windows 8.1 - Zero DAC - Nahfeldmonitore Samson Resolv SE5 & Resolv Sub 120a.

Abgehört wurden diese Musiktitel, allesamt in der Qualität lossless Audio.

1. David Bowie - Everyone Says Hi
2. Gojira - L'Enfant Sauvage
3. Lana Del Rey - Summertime Sadness
4. Pink Floyd - Keep talking
5. The Modern Jazz Quartet - Summertime

Einen klanglichen Unterschied zwischen den einzelnen Zuspielquellen konnte ich nicht ausmachen.

Die Höhen werden detailreich von den Kalotten des 2-Wege-Systems gezeichnet. Im Vordergrund ist die Präsenz der mittleren Töne. Konstruktionsbedingt, Teufel verwendet einen 130 mm Bass-Mitteltöner, sind die unteren Lagen, der Bass, am schwächsten in ihrer Darbietung. Zusammengefasst sehe ich eine Tendenz in Richtung neutraler Abstimmung. Durch die Klangfarbe der Lautsprecher klingen die unterschiedlichen Stücke teilweise "ähnlich" und verlieren gering an ihrer Individualität.

Insgesamt klingen die Cubes etwas verhalten und belegt, die grossen Dynamiker sind sie nicht, es fehlt ihnen latent an Durchhörbarkeit und Brillanz. In Zimmerlautstärke bis halb aufgezogenem Laustärkeregler ist die Darstellung aber recht ordentlich und akkurat, dahinter wird es zunehmend dröhnig und scheppernder.

Im Song Heathen von David Bowie klingt die Stimme des Interpreten sehr verhangen.

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Die restlichen instrumente stellen sich gut getrennt, jedoch unspektakulär, dar. Wie oben erwähnt fehlt dem Stück seine Brillanz und das Fundament.

Dem aktuellen Popsong von Lana Del Rey fehlt ebenso die Farbe. Der fehlende Bass trübt auch hier das ansonsten brauchbare Ergebnis.

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Mit dem Rockstück Keep Talking von Pink Floyd kommen die Cubes anfangs recht gut zurecht.

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Mit Zunahme der Instrumente und fortschreiten des Songs fehlt es der Darstellung an Substanz und Klangdichte und leider wiederum am Fundament.

Für Metal scheinen die Lautsprecher relativ ungeeignet. Gojiras L'Enfant Sauvage wird zumeist in den Mitten und Höhen wiedergegeben. Ich wiederhole mich ungern, aber es fehlen wiederum die tieferen Töne.

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Trotz der ansonsten guten Separierung der Instrumente klingt dieses Stück partiell extrem unkonturiert.

Am meisten überzeugte mich die Präsentation des Jazzklassikers Summertime vom Modern Jazz Quartet.

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Das Vibraphone wurde mit seinem Timbre schön neutral wiedergegeben, die Trennung der einzelnen Instrumente war gut und der nach unten begrenzte Frequenzgang des Stücks kommt den Cubes entgegen.

Fazit: Ich würde das Produkt im Bereich Consumer-Elektronik einordnen. Dafür liefern die Cubes ein durchaus akzeptables Ergebnis ab. In den audiophilen Bereich stossen sie dann doch nicht vor. Die Domäne ist das Abspielen und Streamen von Audiofiles aus dem Internet oder von lokalen Quellen. Es macht Spaß, die Songs per App oder am PC zu verwalten oder in einem Onlinemusikdienst, z.B. Napster das Angebot zu durchstöbern. Um dies bequem vom Sofa aus zu tun benötige ich ein Fremdgerät, ein Smartphone oder Tablet inklusive entsprechender App. Leider liegen da auch die Grenzen des Systems, die Benutzbarkeit ist stark von der Qualität der App und der Leistungsfähigkeit des verwendeten Geräts abhängig. Das einwandfreie Zusammenspiel der Cubes, mit der internen Software und App sehe ich als verbesserungswürdig an.

Der Ansatz ist gut. Mir fehlt aber die Konsequenz in der Umsetzung. Ein flexibles System was sich selbst durch ein zu kurz geratenes Verbindungskabel zwischen den Komponenten begrenzt macht in meinen Augen nicht wirklich Sinn. Warum wurde keine Funkverbindung zwischen den Würfeln realisiert? Neben einer energiesparenden Fernbedienung zur Administrierung ist auf alle Fälle ein stabileres Handling ganz oben auf meiner Wunschliste.

Wer Wert auf maximalen Klang in dieser Klasse legt wird imho mit preislich identisch positionierten Nahfeldmonitoren besser zurechkommen.

Technikbegeisterte, die ein System für das Streamen von Onlineinhalten als Nebenbei- und Alltagsbeschallung suchen könnten mit den Raumfeld Cubes glücklich werden.

Abschliessend möchte ich mich beim Forum und der Firma Teufel für die Möglichkeit hier beim Test teilzunehmen bedanken.

Gruss grounded


[Beitrag von grounded am 21. Apr 2014, 18:34 bearbeitet]
Merlin2011
Inventar
#7 erstellt: 20. Apr 2014, 22:57
Vorab möchte ich klarstellen, dass ich keine besonderen Kenntnisse über Audio-Hardware habe, viele Fachbegriffe nicht kenne und mein Bericht daher aus Sicht eines Laien verfasst ist. Ich bin einfach ein Musik-Begeisterter, würde am liebsten rund um die Uhr meine Lieblingstracks hören und habe über die Jahre meinen eigenen Musikgeschmack und individuelle Hörgewohnheiten entwickelt.

Daher ist dieser Testbericht keineswegs objektiv. Vielmehr schreibe ich meine eigenen Eindrücke über den kurzen Test des Raumfelde Cube. Ein guter Lautsprecher muss für mich nicht irgendwelchen messbaren Eigenschaften genügen, denn Musik erreicht uns auf einer anderen Ebene. Das Gehör ist dabei nur der Transportweg, treffen muss mich der Klang viel tiefer. Er muss begeistern, mitreissen, Emotionen transportieren. Ein Lautsprecher, dem dies gelingt und bei mir vielleicht sogar ein "Wow, klingt das toll" hervorruft, bekommt die Bestnote, auch wenn seine Daten auf dem Papier eventuell gar nicht so überragend aussehen.

Aber genug Vorgeplänkel, gehen wir in medias res: Ich besitze ein Raumfeld-System mit Base, Speaker L (1. Generation), Speaker M, Speaker S und Speaker One (auch 1. Gen.). In diesem Umfeld werde ich den Cube testen und mit den anderen Lautsprechern aus dem Raumfeld-Programm vergleichen.


Äußerlichkeiten
Teufel verpackt die Speaker sicher in angepassten Schalen aus weichem Kunsstoff. Zusätzlich ist jeder Speaker einzeln in einem Schutzbeutel untergebracht, ebenfalls aus Plastik. Ich habe schon ähnliche Konstruktionen gesehen, die auf Pappe basierten, was mir besser gefallen hätte. Also einen Umweltpreis bekommt Teufel dafür schon einmal nicht, es bestünde Verbesserungsbedarf.

Der Raumfeld Cube ist ein kompakter und sehr hochwertig verarbeiteter Lautsprecher. Als ich ihn das erste Mal sah, war ich erstaunt, wie klein der Würfel doch ist; obwohl ich die Größe in Zentimetern vorher natürlich wusste, hatte ich ihn mir größer vorgestellt. Er ist in etwa so hoch wie die Speaker S, aber deutlich breiter und tiefer. Mit diesen Ausmaßen kann man ihn fast überall aufstellen. Aber kann aus so einer kleinen Kiste auch ein guter Sound kommen?

Optisch ist er gut gelungen, der Schwarz-Weiß-Konstrast wirkt sehr modern und der Chromring um den Hochtöner lockert die schwarze Front auf. Mir persönlich gefällt er gut, aber als meine Freundin ihn das erste Mal sah, meinte sie nur: "Der sieht ja aus wie von Tchibo!" Sie fand, dass gerade der Chromring die Optik zerstören und den Lautsprecher billig wirken lassen würde. Und mit ein wenig Phantasie kann man sich den Speaker ja auch tatsächlich auf einem Regal beim Kaffeeröster vorstellen, oder etwa nicht? Das hat für mich auch ein wenig mit dem weißen Gehäuse zu tun. Auch wenn das momentan modern ist, empfinde ich diese Weiß-Schwemme bei Autos, Smartphones und vielen anderen Produkten mittlerweile eher negativ. Es bedient den Massengeschmack und ist lediglich ein aktueller Trend. Irgendwann verkehren sich Trends aber ins Gegenteil und wenn man nicht schnell genug umsatteln kann, liegen die Produkte dann wie Blei in den Regalen. Noch vor ein paar Jahren waren weiße Produkte (z.B. Autos) so gut wie unverkäuflich und irgendwann wird es mit weißen Lautsprechern und Handys wieder genauso sein.

Ich persönlich finde es daher schade, dass Raumfeld bei den neueren Speakern ausschließlich weiße Gehäuse verbaut. Ich hätte mir für die Speaker gewünscht, dass sie zumindest in mehreren Farben angeboten werden; Schwarz z.B. geht doch immer, ist zeitlos und gerade für Lautsprecher ein Klassiker. Die vergleichsweise geringe Stückzahlen würden dann aber vermutlich den Preis noch weiter in die Höhe treiben, weshalb man ausschließlich eine Variante anbietet. Was soll's, Design ist immer noch Geschmacksache, belassen wir es dabei.


Raumfeld hat auf den runden Lautstärkeregler anderer Speaker der Raumfeld-Reihe verzichtet und stattdessen eine Wippe aus Aluminium verbaut, die an den Enden mit + und - beschriftet ist. Diese hat einen sehr angenehmen Druckpunkt, nicht zu weich und nicht zu hart. Drückt man etwas länger, erhöht bzw. verringert sich die Lautstärke, bis man loslässt. Das funktioniert wunderbar und genau im richtigen Tempo, ist also sehr gut gelöst. Alles fühlt sich sehr hochwertig an.

Auf der Raumfeld-Seite gibt es ein Bild, das suggeriert, man könnte die schwarze Blende abnehmen und der Speaker hätte rechts und links oben zwei große Bassreflex-Öffnungen. Auch steht in den technischen Angaben, dass die Frontabdeckung abnehmbar sei. Dem ist aber nicht so. Die Blende ist fest verbaut und unter dem Stoff fühlt man lediglich ein Kunstoffgitter, das wohl dem Schutz dienen soll. Beim Speaker One (1. Generation) ist das ähnlich gelöst, nur sind die Öffnungen im Schutzgitter deutlich größer. Ob bei den Cubes hinter dem Gitter die auf der Illustration sichtbaren Komponenten sind, kann ich nicht sagen. Ich habe aber den Eindruck, dass Teufel das Design während der Entwicklung geändert hat und das Bild von einer früheren Version, vielleicht einem Prototyp, stammt.

Bei den Anschlüssen auf der Rückseite hätte ich mir abgewinkelte Stecker gewünscht. Sowohl der Kaltgeräte-Stecker als auch das Verbindungskabel zwischen den beiden Cubes steht weit aus dem Gehäuse heraus, so dass man bei der Auftellung mindestens 6 cm Platz nach hinten einplanen muss. Das besagte Verbindungskabel ist mit 2 Metern Länge ziemlich kurz geraten. Will man das Kabel ein wenig versteckt verlegen, kommt man -nicht zuletzt, weil der Anschluss beim aktiven Speaker im oberen Bereich des Gehäuses ist - auf eine maximale Entfernung der Lausprecher von ca. 170 cm. Das ist viel zu wenig. Teufel hätte hier durchaus ein längeres Kabel oder -noch besser- ein zweites Kabel mit 4 oder 5 Metern Länge beilegen können. Selbst unter dem Aspekt, dass die Speaker eher für kleine bis mittlere Raumgrößen entworfen wurden, ist Sparsamkeit an dieser Stelle fehl am Platz. Für fast 500 EUR darf man das als Kunde durchaus erwarten, man kauft ja schließlich nicht bei Tchibo.

Wird der Cube vom Strom getrennt und dann wieder angeschlossen, startet er selbständig, nimmt Kontakt zum Host auf und bucht sich ins System ein. Man könnte ihn also über eine (Funk)Steckdosenleiste oder Zeitschaltuhr automatisch starten. Einen "Wecker" hat man damit aber nur, wenn der Cube sich zu einer Hörzone hinzufügt, in der bereits Musik läuft. Auf der Produktseite bei Teufel steht "Ein-/Ausschaltautomatik", eine automatische Abschaltung konnte ich jedoch nicht feststellen.

Die Würfel stehen stabil auf Gummifüßen, wodurch sich auch kaum Schwingungen auf den Untergrund übertragen dürften.



Der Cube als Aktivlautsprecher
Bevor ich den Cube in mein System integrierte, probierte ich zuerst aus, ob man ihn auch einfach als Aktivlautsprecher, also völlig ohne ein Raumfeld-System nutzen kann. Ich hatte dies nach der Anschaffung des Raumfeld One erstmalig ausprobiert, weil ich den One gerne draußen auf der Terasse nutzen wollte. Dort ist zwar ein Stromanschluss vorhanden, aber das WLAN ist zu schwach, um es nutzen zu können. Ich war damals ganz enttäuscht, als der Speaker stumm blieb und ärgerte mich darüber, dass ohne Kontakt zum Host nicht einmal der Line-In nutzbar war. Ich erwartete also, dass auch der Cube ohne Host-Kontakt keinen Piep von sich geben würde. Angeschlossen an meinen PC war er schnell und ich startete dort die Wiedergabe. Der Cube spielte! Ich war ganz baff, weil ich das nicht erwartet hatte. Zwar musste ich die Lautstärke an PC und Speaker recht hoch einstellen, aber so konnte ich ihn problemlos als Aktivlautsprecher nutzen. Den gleichen Test habe ich dann noch mit dem Speaker L gemacht und auch dort hat es funktioniert. Entweder hat Raumfeld die Funktionalität für seine Lautsprecher nachträglich eingefügt oder aber ich war damals zu blöd. Letzteres kann ich (fast) ausschließen.


Inbetriebnahme als Raumfeld-Speaker
Die Integration des Cubes als weiterer Renderer in mein vorhandenes System ging einfach und problemlos über die Bühne. Der Einrichtungsassistent führte durch die wenigen notwendigen Schritte und nach wenigen Sekunden war der Cube mit dem WLAN meiner Base verbunden. Es war nicht nötig, ihn per (mitgeliefertem) Netzwerkkabel anzuschließen. Das hat alles sehr einfach funktioniert. In den Einstellungen hat der Cube neben den üblichen Parametern noch einen Regler, mit dem man den Lautstärkepegel des Line-In anpassen kann. Finde ich gut, leider bietet keiner meiner eigenen Speaker diese Funktion. Warum dieses sinnvolle Feature nicht auch den älteren Modellen spendiert wurde, ist mir nicht klar.

Screenshot_2014-04-02-20-42-44


Der Cube als Raumfeld Host
Eine Komponente in einem Raumfeld-System muss die Koordination der Streams, die Verwaltung von Muikressourcen, Favoriten, Playlisten usw. übernehmen. Diese Komponente nennt man Host. Hat man nur einen Speaker als Standalone-Gerät, fungiert dieser als Host und gleichzeitig ist er sein einziger "Kunde".

Grundsätzlich kann jeder Speaker die Host-Rolle übernehmen. Im Multiroom-Betrieb ist mit zunehmender Anzahl der Lautsprecher ein immer stärkerer Host erforderlich. Wie potent dieser wirklich ausfallen muss, ist auch von der Größe der Musiksammlung abhängig. Die Speaker der 1. Generation (M, S, One1 und L1) sowie der Connector1 kommen da schnell an ihre Grenzen, weshalb ab spätestens 3 Räumen und / oder einer Musiksammlung von mehr als 50.000 Titeln (früher gar 25.000, das wurde später optimiert) die Anschaffung einer Base zwingend erforderlich war. Die Speaker der neueren Generation (Cube, One2, L2 und Connector2) sind technisch besser ausgestattet und sollen sowohl bis zu 150.000 Titel als auch mehrere Hörzonen verwalten, eine Base daher überflüssig machen können.

Daher habe ich flugs den Speaker Cube per LAN-Kabel mit meinem Router verbunden und meine Base entmachtet. Das funktionerte erstaunlich gut, die Playlisten und Favoriten wurden übertragen, ebenso wie die Musikressourcen. Alle Speaker verbanden sich dann neu mit dem neuen Host und dieser fing an, die Netzlaufwerke zu scannen. Bei den Ressourcen fängt man also beim Host-Wechsel bei Null an und ein aufwändiger Initial-Scan ist notwendig. Dazu benötigte der Cube etwa 95 Minuten, die Base schaffte dies in etwa einer Stunde. Die interne Festplatte der Base wurde übrigens nicht in die Ressourcen aufgenommen, obwohl die Base nach wie vor im Netzwerk verfügbar war. Sie wurde auch nicht zum Einbinden als neue Ressource angeboten, mit direkter Eingabe der IP-Adresse klappte es aber schließlich doch.

Die Bedienung des Systems, also das Scrollen durch die Musiksammlung, das Abspielen und Auswählen ließ sich mit dem Cube als Host gut durchführen. Gefühlt ist die Base als Host jedoch noch deutlich performanter, es ruckelt auf dem Controller weniger und die Listen der Künstler, Genres usw. sind viel schneller auch am unteren Ende verfügbar. Die Suche nach einem Einzeltrack dauerte im Durchschnitt 1:40 Minuten, erstaunlicherweise jeweils unter völlig unterschiedlichen Bedingungen. Für die Suche war es egal, ob gleichzeitig Freigaben zu scannen und / oder mehrere Renderer zu bespielen waren, die benötigte Zeit für die Suche war immer in etwa gleich lang. Nur kurz zuvor bereits schon einmal gesuchte Titel waren quasi sofort verfügbar. Irgendwo scheint es da einen Puffer oder Cache zu geben. Nur einmal gelang es mir, die Cubes an ihre Grenzen zu bringen: Als ich einen kompletten Neuscan aller Ressourcen angestoßen, gleichzeitig in 4 Zonen synchron eine Playliste abspielen und zusätzlich die Suche nach einem Einzeltitel angestoßen hatte, pausierte die Musikwiedergabe am Ende des aktuellen Titels. Als die Suche dann nach 1:47 beendet war, wurde der nächste Track abgespielt. Man merkt also schon, dass die Ressourcen der Cubes irgendwo begrenzt sind, aber alles in allem meisterte der Speaker seine Rolle als Host recht gut.

Die Base ist im Vergleich wohl noch leistungsfähiger, aber sie hat natürlich den Vorteil, dass sie nicht gleichzeitig noch Musik abspielen muss. Ein Raumfeld-System mit 4 Hörzonen und einer mittelgroßen Musiksammlung kann also locker von einem Cube als Host bedient werden und er hat auch noch Reserven für ein größeres System. Leider lag der Stromverbrauch immer zwischen 7 und 8 Watt, auch wenn alle anderen Komponenten ausgeschaltet waren, in der Spitze waren es 11 Watt. Ärgerlich ist, dass auch bei stundenlangem Nichtbenutzen kein reduzierter Energiekonsum festzustellen war. Wer Strom sparen will, sollte also den Cube nur dann einschalten, wenn er benötigt wird. Im ausgeschalteten Zustand (Frontschalter) werden etwa 1 Watt verbraucht, jedenfalls auf meinem Billigmessgerät, das keine Zehntel anzeigen kann. Per Netzschalter auf der Rückseite kann der Verbrauch dann auf Null gebracht werden.


Klang und Vergleich mit meinen anderen Raumfeld Speakern
Im Vergleich mit dem Speaker S klingen die Cubes deutlich besser, da gibt es gar keinen Zweifel. Obwohl die kleinen S sicherlich auch von Raumfeld sorgfältig und dem Stand der Technik entsprechend abgestimmt wurden, werden sie von den Cubes locker überflügelt. Diese sind zwar etwa gleich hoch wie die S, aber eben deutlich breiter und tiefer. Das größere Gehäusevolumen macht sich dann auch entsprechend bemerkbar. Die Cubes klingen voller, präsenter und können die unterschiedlichen Frequenzen viel besser differenzieren. Die S haben dagegen keine Chance.

20140408_085741


Als Ausgleich habe ich die Cubes dann neben die Speaker L (1. Generation) gestellt :-) Tja, ich denke, ich brauche darüber nicht viele Worte zu verlieren. Die L sind ernsthafte Lautsprecher, die nicht nur in einer anderen Liga spielen als die Cubes, sie scheinen von einem anderen Planeten zu stammen. Bauartbedingt können die Cube nicht im Tiefbassbereich mitspielen, aber auch in allen anderen Belangen bleiben sie Welten hinter den L zurück. Sie klingen daneben wie Spielzeuglautsprecher.


Nachdem das untere und obere Feld abgesteckt war, kamen die beiden -für mich- spannenden Tests. Cube vs. Raumfeld One und vs. Speaker M. Schon beim Raumfeld One (1. Generation) musste ich sehr viele unterschiedliche Tracks anhören, um ein Urteil zu fällen. Das liegt daran, dass einerseits das Gehäusevolumen in etwa vergleichbar ist, aber auch weil die Lautsprecher ähnliche Klangeigenschaften haben. Den One sollte man nicht unterschätzen und wer ihn als besseres Küchenradio sieht, der tut ihm unrecht. Seine Stärken sind ein satter und nachdrücklicher Bass und glasklare Höhen. Vermutlich aufgrund des nach unten gerichteten Basslautsprechers (Downfire) lässt der One dann dem Cube in diesem Bereich auch kaum eine Chance. Der Bass des Cube strahlt nach vorne ab und kann nicht den Nachdruck des One bieten. Kurze, harte Bassschläge sind nicht das Metier des Cube, sie klingen wenig voluminös, etwas flach und weitgehend ohne Tiefgang. Das kann der One besser. Bei den hohen Frequenzen spielt der Cube wenig aufdringlich, manch einer könnte die ganz hohen Frequenzen vermissen. Ich habe viel mit dem Equalizer des Cube gespielt und versucht, ihm die mir fehlenden Frequenzen zu entlocken, bzw. diese zu verstärken. Leider verkehrt sich dadurch aber der Klang des Cube ins Gegenteil: versucht man, bestimmte Bereiche zu betonen, klingt er fast wie abgeschnürt, eng und wenig attraktiv. Am besten hat mir am Ende die Mittelstellung gefallen. Das entspricht am ehensten den Stärken des Cube: er ist sehr gut im mittleren Tonbereich. Aber weder die Bässe noch die Höhen kann er so sauber und attraktiv darstellen wie der Raumfeld One. Dadurch klingt er aber auch sehr ausgewogen, irgendwie ideal für Lautsprecher, die sich nicht in den Vordergrund drängen. Beim One muss man sehr aufpassen, dass die Höhen nicht zu schneident und der Bass zu stark werden. Nimmt man die Frequenzen zurück, kann er im Mitteltonbereich aber nicht so sehr überzeugen wie der Cube. Aufgrund des ausgewogeneren Klangbildes und dem -natürlich- deutlich besseren Abbilden des Stereo-Effektes geht hier der Sieg an den Cube, wenn auch sehr knapp.

20140409_184147


Zuletzt habe ich die Cubes dann mit den Speakern M verglichen. Diese haben mehr Gehäusevolumen und klingen für ihre Größe sehr gut. Mir war klar, dass es der Cube dagegen sehr schwer haben würde, was sich beim Hörtest dann auch bestätigte. Im Vergleich zum Speaker M fehlen dem Cube sowohl im Bassbereich das Fundament, als auch die klaren Höhen. Er punktet eben eher im mittleren Frequenzbereich, hat aber das Pech, dass der M diesen Bereich ebenfalls sehr gut darstellen kann.

Insgesamt haben mir die Speaker M um einiges besser gefallen. Sie sind viel präsenter, die Frequenzen werden klarer und deutlicher abgrenzbar abgebildet. Ihre Räumlichkeit ist gegenüber den Cubes um ein Vielfaches besser. Dem Cube fehlen irgendwie die ganz hohen und ganz tiefen Bereiche, er klingt verglichen mit dem M viel enger, ja fast eingeschnürt. Für meinen Geschmack wurde der Cube dem Speaker M in keinem Bereich gefährlich.

20140405_102805



Fazit: Der Cube ist für seine geringe Größe ein recht guter Lautsprecher. Seine Stärken sind die mittleren Frequenzen, er spielt neutral, weder der Bassbereich noch die Höhen werden übertrieben dargestellt. Sein Klangbild würde ich als analytisch und unaufgeregt beschreiben, was gleichzeitig aber auch etwas langweilig, leidenschaftslos und fad bedeuten kann.

Ich kann den Cube für kleine bis mittlere Räume empfehlen, in denen die Musik eher im Hintergrund mitläuft, z.B. für Ess- oder Arbeitszimmer. Er spielt sich nicht in den Vordergrund, bleibt lieber dezent und flach. Mit dem eingebauten Equalizer lässt sich der Klang kaum verbessern. Am ehesten würde ich ihn für Pop oder Jazz einsetzen und zum Radiohören. Als Hauptlautsprecher zum intensiven Musikgenuss eignet sich der Cube eher nicht.



Stefan
#Bastian#
Inventar
#8 erstellt: 22. Apr 2014, 10:49
Dieser Thread ist nun offen für weitere Berichte, Kommentare, Fragen und Eindrücke.

Viele Grüße
Bastian

Merlin2011
Inventar
#9 erstellt: 30. Apr 2014, 11:39
Bin zufällig über diesen Gutschein gestolpert: 100 Öcken sparen
grounded
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 01. Mai 2014, 10:54
@#Bastian# & Raumfeld-Cube-Reviewer

Ich denke hier war eine kompetente Runde am Werke und die einzelnen Reviews haben alle Ihre besonderen Teilaspekte. Hier und da argumentiert jeder seine individuelle Wahrnehmung, an anderer Stelle gehen die Tester konform. In der Summe ergänzen sie sich in meinen Augen ausgezeichnet.

Mir hat der Test sehr viel Spaß bereitet und ich habe neue Erfahrungen sammeln können.

Dafür meinen Dank an Bastian, meine Mittester, das Forum und die Firma Teufel.

Gruss grounded
promocore
Inventar
#11 erstellt: 01. Mai 2014, 21:13
Im großen und ganzen wird der Klangeindruck soweit richtig beschrieben.
Die Unterschiede kommen überwiegend daher zu Stande, dass jeweils der Vergleich zu unterschiedlichen Referenzen gezogen wurden ist.
Bei mir war zum Beispiel der Vergleich zum Speaker S mit dabei. Bei anderen flog dieser bei der Beurteilung komplett raus, da dieser gar nicht mithalten kann. So ähnlich sieht es dann auch wieder zu höheren Systemen aus.
Die Klang Neutralität habe ich z.B. mit meinen Monitoren beurteilt, den allgemeinen Sound mit den Speaker S verglichen, da der Unterschied zu meinen Monitoren größer ist.


Achso... weiß einer, wer der glückliche Gewinner bei der Verlosung war?
quadrophoeniX
Inventar
#12 erstellt: 02. Mai 2014, 01:45
Ja, weiss ich

ich finde übrigens auch, dass bei allem subjektivem Geschmack und verschiedenne Vergleichsboxen die Ergebnisse doch alle mehr oder weniger in ein und die selbe Kerbe hauen. Bis auf das von promo attestierte Bassfundament - aber der bezog sich ja auch auf die Speaker S und ich habe einen Conector 1 plus Sub
grounded
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 06. Mai 2014, 12:05

quadrophoeniX (Beitrag #12) schrieb:
Ja, weiss ich :angel


Lässt Du uns an deiner Weisheit teilhaben...?

Gruss grounded
quadrophoeniX
Inventar
#14 erstellt: 09. Mai 2014, 17:52
Eigentlich wollte ich dem Moderator hier nicht vorgreifen. Aber da das Paket von Teufel gestern angekommen ist und immer noch kein "offizielles" Statement statt gefunden hat, denke ich es ist Okay, die Katze aus dem Sack zu lassen:

Ich bin der Glückliche!
Ich hatte mich dafür zwar schon umgehend direkt und überschwenglich per Mail berdankt. Aber auch noch mal an dieser Stelle ein dickes, herzliches Dankeschön an Bastian, das HiFi Forum überhaupt, die Firma Teufel davon vor Allen die Raumfeld Jungs für diesen Test und natürlich ganz besonders für die neue Essplatzbeschallung!
(Na ja, vielleicht wandern die Planets auch in die andere Hälfte des Wohnraums und die Cubes mit Sub an den Fernseher )
yd28
Neuling
#15 erstellt: 09. Apr 2016, 22:16
Ich hoffe das auch knapp 2 Jahre nach dem letzten Post hier noch jemand aktiv ist, da ich gerne um Rat fragen wollte.

Ich habe die Stereo Cubes seit wenigen Tagen und bin mit ihnen sehr zufrieden. Ich hatte mir viele Erfahrungs- und Testberichte durchgelesen bevor ich mich für dieses System entschieden habe.

Da die Boxen ja bereits 3 Jahre auf dem Markt sind kommt hier mein Anliegen. Alle anderen Raumfeld System besitzen Direktwahltasten, alle bis auf die Cubes. Dies scheint daran zu liegen, dass alle anderen, mit Ausnahme der Stereo S, bereits in der 2. Generation verkauft werden. Da ich die Boxen häufig über den analogen Eingang laufen lasse, würden sich die Direktwahltasten bei mit lohnen. Mein Frage ist nun, ob ich auf eine Modellerneuerung warten sollte, die mit Sicherheit die 4 Tasten besitzen werden.

Bisher konnte ich nicht herausfinden, ob eine solche Modellpflege in der nächsten Zeit überhaupt ansteht.
Jedoch kenne ich mich genau und würde mich sehr ärgern wenn in den nächsten Wochen ein neues Modell raus käme.

Wie schätzt ihr es ein? Wird Raumfeld die Cubes in nächster Zeit überarbeiten und ihnen die Knöpfe spendieren?
Ich bin dankbar über jede Meinung oder Rat
Master_J
Inventar
#16 erstellt: 10. Apr 2016, 17:06
Naja, was geplant ist, weiß wohl nur der Hersteller.

Ich frage mich allerdings, was genau Du für Tasten haben willst.
Außer Lautstärke gibt es ja nicht viel zu steuern am analogen Eingang.

Gruss
Jochen
merlin-md
Stammgast
#17 erstellt: 11. Apr 2016, 16:35
Hallo yd,

die Cubes waren damals die ersten Speaker mit Streaming-Hardware der neuen 2. Generation. Deshalb denke ich, sie werden so schnell nicht von einer neuen Generation abgelöst werden. Die großen Stereo L haben auch keine Direktwahltasten.
Wie Master_J angemerkt hat: Wenn du - wie du schreibst - vorrangig den analogen Eingang benutzt, nützen dir Direktwahltaste überhaupt nix. Die sind dazu da, vorher abgespeicherte Streams (Internet-Radiosender, lokale Playliste, Musikdienste etc.) zu starten.

Gruß
M.


[Beitrag von merlin-md am 11. Apr 2016, 16:37 bearbeitet]
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