AKG K-712 Pro als Allrounder und als Werkzeug

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Agent49
Neuling
#1 erstellt: 17. Feb 2018, 16:55
Hi,

vor etwas über einem halben Jahr habe ich mir nach einiger Recherche den AKG-K712 Pro als Wunschkopfhörer herausgesucht konnte ihn mir jedoch mangels Geld nicht leisten (Student^^). Nun soll ich meiner Familie mitteilen, was ich mir zum Geburtstag wünsche und da die Zeit knapp ist wollte ich mir noch euer Feedback zu meiner Wahl einholen. Zum Einsatzprofil...

Studienbedingt beschäftige ich mich viel mit Softwareentwicklung im Bereich Virtual Acoustics und Binauralsynthese und sehe großen Bedarf (!) an passende Kopfhörer. Im Vergleich zu (Hobby-)Produzenten fehlt mir jedoch Praxiswissen und Erfahrung um Kopfhörer (und anderes) wirklich gut beurteilen zu können. Deswegen möchte ich gerne anfangen selbst ein wenig im Bereich elektronischer Musik, Gitarre, Gesang zu produzieren/experimentieren und mir peu a peu passendes Equipment besorgen von dem ich lange etwas habe. Erster Schritt war das Focusrite Scarlett 2i2 (2nd Gen) dass sich nun schon länger auf meinem Schreibtisch langweilt.

Ich höre Musik querbeet aber schon relativ viel im Bereich Techno/House. Ich bevorzuge den vergleichsweise hochauflösenden Sound von Studiomonitoren gegenüber Hifi, wie bspw. die HS-7 (die ich mir wahrscheinlich als nächstes hole). Den KH möchte ich künftig sowohl als Werkzeug (Studium, produzieren) als auch zur reinen Unterhaltung (Musik hören, Gaming) nutzen.

Kurz und knapp:

  • KH/Budeget: AKG-K712 Pro (~ 200€)
  • Musik: querbeet Schwerpunkt Techno/House
  • Einsatzprofil: Beurteilung von Raumimpulsantworten, Musik hören, Gaming und künftig (Hobby-) produzieren
  • Einsatzdauer/Tag: moderat (2 - 5h)
  • Klang: Gute räumliche Abbildung, neutral, hohe Impulstreue, bisschen Spaß im tieferfrequenten Bereich (s. Musikgeschmack)


Leider schaffe ich es bis zu meinem Geburtstag nicht mehr den KH probezuhören und wollte fragen ob meine Wahl passt oder eher nicht und ob man den KH an genanntem Interface gut betreiben kann.

Vielen lieben Dank schon einmal.


[Beitrag von Agent49 am 17. Feb 2018, 17:09 bearbeitet]
Trisches
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 18. Feb 2018, 01:07
Der AKG ist ein guter KH für die etwas über 200€, die er im Moment kostet.
Hat eine Anhebung im Bassbereich, sollte also für elektronische Musik geeignet sein.
Er hat eine breite Bühne, ist also auch fürs Gaming eine gute Partie.

Das Focusrite Interface hatte ich selbst noch nicht in der Hand, denke aber, dass der AKG sich damit
ganz gut befeuern lassen sollte.

Ob er dir letztendlich gefällt kann dir aber außer dir selbst niemand sagen


[Beitrag von Trisches am 18. Feb 2018, 01:07 bearbeitet]
Agent49
Neuling
#3 erstellt: 19. Feb 2018, 12:25
Danke erst einmal für die Antwort. Ich denke ich werde ihn mir holen. Und falls er mir klanglich nicht gefallen sollte kann ich ihn ja immer noch zurückschicken.
Der_∆siate
Stammgast
#4 erstellt: 20. Feb 2018, 12:05
Der AKG K712 ist wahrscheinlich die beste Wahl für dich,
ich würde sagen, probier's mal mit der Focusrite, ich denke aber,
dass sie zu schwach sein wird. Versuchs mal, einen KHV kann
man hinterher immernoch kaufen und da bekommst du schon für unter
100 ganz gutes Zeug.
Agent49
Neuling
#5 erstellt: 23. Feb 2018, 14:05
Hi,

sorry für die späte Rückmeldung. Ich habe im Vorfeld ziemlich viel gelesen und verglichen· was meine KH-Wahl angeht und mich quasi aus der Ferne in den AKG-K712 verliebt. Heute werde ich den mal in Erfurt probehören.


probier's mal mit der Focusrite, ich denke aber, dass sie zu schwach sein wird


Meinst du was die Abhörlautstärke angeht? Ich habe des öfteren schon gehört, dass das Scarlett ein bisschen wenig Saft an den Kopfhörerausgang liefert, was ja sicherlich u.a. dadurch bedingt ist, dass die Spannungsversorgung lediglich über USB erfolgt. Aber auch da sollte mir der K712 mit seinen 62 Ohm entgegenkommen. So als (sehr, sehr grobe) Orientierung:

P = (5V)² / 62 Ohm = 400 mW, bei 200 mW Nennbelastbarkeit

Naja im Endeffekt habe ich ja das Interface bereits. Sollte es wirklich nicht reichen kann ich mir ja irgendwann immernoch einen KHV zulegen.

Gruß
Basstian85
Inventar
#6 erstellt: 23. Feb 2018, 15:32
Der Wirkungsgrad ist aber nicht ganz so dolle (AKG gibt das in dB SPL/V an, auf dem Papier die größere Zahl).

Der K701 zB ist mit 105dB und 62ohm nur geringfügig lauter als ein Beyer mit 96dB (dB/mW) und 250 ohm zB. Du musst es aber letztendlich ausprobieren ob es dir reicht. Vermute aber schon dass es laut genug wird...


[Beitrag von Basstian85 am 23. Feb 2018, 15:37 bearbeitet]
Exploding_Head
Inventar
#7 erstellt: 23. Feb 2018, 20:14
Laut genug ist nicht alles; einen K612 zB bekomm ich am KH-Ausgang meines CD-Players auch laut genug, er klingt aber vergleichsweise dünn, irgendwie fehlt dem da was. Ausprobieren!
Agent49
Neuling
#8 erstellt: 24. Feb 2018, 13:37
Ich war gestern zwei Stunden Kopfhörer probehören und hätte gerne noch mehr Zeit dafür gehabt. Ausgerechnet den K-712 hatten sie nicht auf Lager, also habe ich folgendes getestet: DT 770, DT 880 Pro, Focal Spirit und den K-702. Ich recherchiere immer sehr viel bevor ich mir Technik bestelle und weiß am Ende eigentlich auch immer was ich dann haben will, bei Kopfhörern funktioniert das aber nicht so gut, da es doch eher stark vom subjektiven Klangeindruck abhängt. Vorweg zum Interface:


Der Wirkungsgrad ist aber nicht ganz so dolle (AKG gibt das in dB SPL/V an, auf dem Papier die größere Zahl).

Bei 100% Lautstärke im OS waren am Scarlett 2i2 2nd gen nie mehr als 60 - 75 % am KH gain nötig um für meine Begriffe bereits sehr laut abzuhören.

Laut genug ist nicht alles; einen K612 zB bekomm ich am KH-Ausgang meines CD-Players auch laut genug, er klingt aber vergleichsweise dünn, irgendwie fehlt dem da was. Ausprobieren!

Im Vergleich zu Onboard sound etc. ist ja ein Interface mit KH-Ausgang schon eine vergleichsweise dezidierte Lösung. Das es immer noch besser geht mag sein, aber ich investiere die ~ 200€ lieber erstmal in anständige KH und probiere sie vorerst am Scarlett aus.

Ich glaube auch, dass die Reihenfolge des Probehörens der Kopfhörer nicht irrelevant ist, deswegen in gleicher Reihenfolge.

DT 770
Einfach als Klassiker mit im Vergleich, nicht um ihn zu kaufen. Aber: Ich empfand die Wanne weniger stark ausgeprägt als ich gedacht hätte. Auf jeden Fall, wie erwartet ein riesen Sprung im Vergleich zu meinen alten ohraufliegenden Sony MDR-V55. Es wurde jedoch recht schnell warm unter den Ohrmuscheln.

DT 880 Pro
Mmmmmmmmmm. Ahhhhhhhhh. Der DT 880 löst gut auf und ich habe bei Gershwin's Rhapsody in Blue das Anblasen der Instrumente, den Onset der Streicher, in anderen Stücken den Besen auf dem Trommelfell und die Atmung der Sänger zum ersten mal hören können. Zudem klingt der DT 880 irgendwie recht warm, dennoch nicht weich im Sinne eines geringen Detailgrads. Darüber hinaus hat man wirklich das Gefühl dass die Bühne sehr gut abgebildet wird. Der Tragekomfort war am Bügel hervorragend unter den Ohrmuscheln wurde es leicht warm.

Focal Spirit
Ja ich weiß es ist ein geschlossener Kopfhörer, aber der hat ja überhaupt kein räumliches Klangbild, irgendwie wirkt hier klanglich alles sehr verdichtet. Zudem war der Bügel auf dem Schädel sehr unangenehm spürbar. Hat mir, obwohl der teuerste Kandidat, mit Abstand am wenigsten gefallen.

AKG-K702
Der K-702 löst Details mindestens genauso gut auf wie der DT 880. Er scheint mir der ehrlichste Kopfhörer zu sein. Die Höhen erscheinen mir manchmal einen tick zu hart/direkt und ich kann mir vorstellen dass es auf Dauer ermüdend wirkt. Vorteilhaft wirkt sich das bei ohnehin sehr warm abgemischter Musik wie bei Norah Jones aus, da die Wärme leicht kompensiert wird und die ihre Stimme präsenter wirkt. Ebenso bei symphonischer Musik. Die Bühne des K-702 wirkt schon fast ein wenig zu breit. Der Tragekomfort am Büger war minimal schlechter als der DT 880, unter den Ohrmuscheln war es angenehm luftig.

Am Ende habe ich immer wieder zwischen DT 880 und K-702 gewechselt. Mir gefallen beide KH sehr gut aber der DT 880 gefällt mir einen ticken besser. Der K-702 klingt gegenüber dem DT 880 (vermeintlich?) ehrlich. Obwohl der DT 880 wärmer/weicher wirkt fand ich im direktvergleich nicht, dass er weniger Details bietet sondern mit dem K-702 gleichauf ist. Vielleicht ist der K-702 bzgl. Impulstreue ein ticken besser. Auch die Bühne hat mir beim DT 880 einen Tick besser gefallen.

Entscheidung?
Ich will unbedingt den K-712 testen. Einige sagen dass die 3dB-Bassanhebung den oben gennanten Kritikpunkten entgegenwirken und der KH somit mehr Spaß macht als seine nüchternen AKG-Kollegen, andere sagen er klingen bei gleichen Ohrpolstern genau wie der K-702 ( AKG K-702 VS K712). Ich werde den K-712 gegen den DT 880 Pro Black edition ausgiebig testen. Weiß jemand ob es sich lohnt den ATH-M70x dagegen zu vergleichen? Der soll ja für einen geschlossenen sehr "offen" klingen.


[Beitrag von Agent49 am 24. Feb 2018, 13:43 bearbeitet]
imLaserBann
Inventar
#9 erstellt: 24. Feb 2018, 14:02

Weiß jemand ob es sich lohnt den ATH-M70x dagegen zu vergleichen?


Das ist halt ein geschlossener Hörer, der prinzipbedingt nicht diesen offenen (Haha) Charakter der Bühne bietet.
Ich fänd es spannend, wenn es hier mehr Eindrücke zu dem Hörer gäbe.

Ich bin nicht in dem Bereich tätig, hatte aber den Eindruck, dass sich der m70x vielleicht gerade als Arbeitsgerät eignen könnte. Ich hab schonmal an anderer Stelle geschrieben, dass meine spontane Assoziation zu seinem Klangbild ist, dass er "anstrengend" klingt. Könnte mir vorstellen, dass das einem konzentrierten Abhören entgegen kommt.
Agent49
Neuling
#10 erstellt: 24. Feb 2018, 14:13

Ich hab schonmal an anderer Stelle geschrieben, dass meine spontane Assoziation zu seinem Klangbild ist, dass er "anstrengend" klingt.

Auf bonedo wird der KH zumindest für den sehr "offenen" Klang gelobt. Auf Thomann fallen die Kritiken da schon schwächer aus. Wenn er einen offenen KH ersetzen könnte wäre es eine Interessante Alternative, noch mehr ein Allrounder.

Ich werde mal den DT 880 Pro Black Edition, den M70x und den K-712 ausgiebig vergleichen und mich dann festlegen.
imLaserBann
Inventar
#11 erstellt: 24. Feb 2018, 14:56
Und bitte hier berichten.
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