Technics SU-X901

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Altgerätesamler
Inventar
#1 erstellt: 12. Feb 2024, 12:13
Hallo zusammen

Bei mir steht gerade ein Technics SU-X901 auf dem Tisch.
Nach ein paar Minuten gab es jeweils einen Knall (aus den LS) und die Schutzschaltung schaltete die Lautsprecherausgänge ab.
Das Gerät hat ein Hitze-Problem, daher haben sich div. Lötstellen verabschiedet.
Gemäss Google scheint dies bei diesem Gerät aber normal zu sein...

Ich habe die Lötstellen nun erneuert und musste zudem noch ein Transistor sowie eine doppel-Diode auf dem V-Amp ersetzen, da sich der Ruhestrom für 1 Kanal nicht mehr einstellen lies.
Das Gerät funktioniert soweit wieder, wird aber im Betrieb trotz reduzierter Ruhestromeinstellung sehr warm.
Gemss Service-Manual muss der Spannungsabfall nach 60 Minuten warmlaufzeit kleiner 35mV betragen.
Bei mir beträgt dieser aktuell 20mV, trotzdem wird das Gerät sehr warm.

Daraus ergeben sich erstmal 2 Fragen.

Im V-Amp musste ich den Transistor Q1451 sowie die doppel-Diode D1451 ersetzen.
Beim Transistor handelt es sich gemäss Schema um einen 2SC2631 welcher gemäss Datenblatt eine Spannungsfestigkeit von 150V aufweist.
Da ich gerade nur einen BC639 mit 80V Spannungsfestigkeit zur Hand hatte, habe ich diesen eingebaut.
Gemäss Messung liegt zwischen C und E eine Spannung von rund 54V an. Kann ich dies so belassen oder muss hier ein anderer Transistor eingesetzt werden?
Die Doppel-Diode D1451 habe ich gegen 2 in serie geschaltene 1N4148 ersetzt.

Technics SU-X901 Vamp

Die nächste Frage wäre, ob man die Lüfter-Schaltung etwas modifizieren könnte, damit dieser bereits früher anläuft?
Die Schaltung scheint Leistungsgesteuert zu sein. Ohne Lautsprecher läuft der Lüfter auch bei hoher Lautstärke-Einstellung nicht an.
Erst bei zugeschalteten Lautsprechern läuft der Lüfter an, jedoch erst wesentlich über Zimmerlautstärke.
Die rot markierten Buchstaben (Leitungen) führen zum Lautsprecherausgang. Wobei a zum Lautsprecherausgang A-Rechts führt, b zu Lautsprecherausgang A Links, usw....

Lüfter-Steuerung


Anbei noch ein paar Bilder von der braun gebrannten Platine.

IMG_6773

IMG_6797

Lg. Manuel
DB
Inventar
#2 erstellt: 12. Feb 2024, 19:02
Hallo,

der Transistor Q1451 sieht im schlechtesten Fall die Differenz zwischen den Schienenspannungen (U=54,6V-(-54,6V)), mithin um die 109V ohne Überspannu g. Aber hey, Grenzwerte sind auch nur Zahlen, genau wie die Staatsverschuldung.
Ich würde zudem den Ruhestrom so weit runterdrehen wie gerade noch keine Übernahmeverzerrungen auftreten. Zudem würde ich die Elkos von den Bratelementen wegbiegen. Wenn die Transistoren heiß werden, andere Bauform suchen, wo man Kühlkörper anbringen kann.

MfG
DB
Rabia_sorda
Inventar
#3 erstellt: 12. Feb 2024, 19:30

Die nächste Frage wäre, ob man die Lüfter-Schaltung etwas modifizieren könnte, damit dieser bereits früher anläuft?


Dazu die vier 22k Widerstände R515/516/545/546 verringern. Welchen Widerstandswert sie im Endeffekt haben müssen, müsstest du leider selbst mit Tests herausfinden. Ich würde es zu Anfangs mal mit je 5k versuchen.
Altgerätesamler
Inventar
#4 erstellt: 12. Feb 2024, 23:04
Guten Abend


der Transistor Q1451 sieht im schlechtesten Fall die Differenz zwischen den Schienenspannungen (U=54,6V-(-54,6V)), mithin um die 109V ohne Überspannu g. Aber hey, Grenzwerte sind auch nur Zahlen, genau wie die Staatsverschuldung.


Haha okay.
Bis jetzt hat er ja durchgehalten, die Frage ist halt, ob er das auch langfristig macht.
Ansonsten wäre bei Reichelt noch ein 2SC2383 zu bekommen, der hätte 160V, 1A.


Ich würde zudem den Ruhestrom so weit runterdrehen wie gerade noch keine Übernahmeverzerrungen auftreten. Zudem würde ich die Elkos von den Bratelementen wegbiegen. Wenn die Transistoren heiß werden, andere Bauform suchen, wo man Kühlkörper anbringen kann.


Ich repariere das Gerät gerade für einen Kollegen, der natürlich so wenig wie möglich bezahlen will. Am liebsten in Form von Bier.
Man könnte natürlich noch einiges im Gerät ersetzen und verbessern, das übersteigt dann aber schnell mal sein Budget.
Daher belassen wir es mal mit der Reduktion des Ruhestroms.


Dazu die vier 22k Widerstände R515/516/545/546 verringern. Welchen Widerstandswert sie im Endeffekt haben müssen, müsstest du leider selbst mit Tests herausfinden. Ich würde es zu Anfangs mal mit je 5k versuchen.


Super, das war auch mein erster Gedanke.
Teste das morgen mal aus


[Beitrag von Altgerätesamler am 12. Feb 2024, 23:19 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#5 erstellt: 12. Feb 2024, 23:32
Ich würde eher diesen nehmen. Das ist die etwas leistungsfähigere Variante des 2SC2631:
https://www.darisusg...V-0-05A-1W-TO92.html
DB
Inventar
#6 erstellt: 13. Feb 2024, 11:32
Im Ernst: sofort austauschen gegen ein Exemplar mit Uceo > 150V!
Und wie gesagt, wenn das Ding vor sich hin kocht, eine Bauform mit Loch wählen und ein Kühlblech ranschrauben.
Altgerätesamler
Inventar
#7 erstellt: 13. Feb 2024, 11:38
Guten Morgen

Ist schon bestellt.
Poetry2me
Inventar
#8 erstellt: 14. Feb 2024, 19:32
Q1451 ist als Konstantstromquelle geschaltet und dient sozusagen als (aktiver) Arbeitswiderstand dieser Schaltungsstufe.

Somit wird die Verlustleistung auch bei Signal um den Verlustleistungswert im Ruheszustand liegen.

Der eingestellte Strom ist 6mA, die daran in Ruhe anliegende Spannung ca. 54V.

W = U * I = 0,324W

Für einen Transistor in TO92 Gehäuse wird es da schon eng.
TO92L (L=Large) wäre besser, aber 2SC2383 scheint es aktuell teils in TO92 und teils noch in TO92L zu geben.
Sämtliche Transistoren mit TO92L sind schon mindestens 10 Jahre abgekündigt, werden offiziell nicht mehr gefertigt. Was bekommt man also?

TO126 Gehäuse (mit Loch) wäre meine Lösung. Beispiel: 2SC3503 bzw. Fairchild KSC3503: 300V 100mA 7W(25°C) 1,2W(125°C)
Pinbelegung wird sogar passen: E-C-B

- Johannes
Altgerätesamler
Inventar
#9 erstellt: 15. Feb 2024, 14:55
Hallo Johannes

Ja, die TO92 Transistoren auf dem V-Amp werden generell sehr heiss, daher musste ich da div. Lötstellen erneuern....
Die Platine ist bei den Transistoren schon braun gebrannt.
Somit ist die Idee mit dem TO126 Transistor doch die bessere Lösung...

Evtl. könnte es dann Probleme geben, weil die Anschluss-Pins des TO126 nicht in die Bohrlöcher (Lötstelle) passen, aber auch da finde ich eine Lösung.

Lg. Manuel
MosFetPapa
Stammgast
#10 erstellt: 15. Feb 2024, 19:41
Hi,
du bist gerne mal grenzwertig unterwegs?
R515/516/545/546 stark zu reduzieren wär schon etwas rusikal.
Rechnerisch hängen die alle parallel, wenn die Ausgänge aktiviert sind.
Bei Partybetrieb wären das 1,25k an etwa 50..55V die auf die Basis vom Q504 laufen.
Fällt der dann aus wars das mit Kühlung.

Evtl. ist C513 auch einfach nur ausgetrocknet und hat zu viel Kriechstrom.
Da einfach mal nen neuen mit geringem Leckstromanteil einbauen kann schon helfen.
Folien-C würd auch helfen wäre aber Perlen vor die Säue.

Wenn das nicht reicht R517 erhöhen (100k....) und die Vorwiderstände würd ich nicht unter 10k gehen.

Die rein Pegelabhängige Lüftersteuerung ist ja an sich schon etwas fragwürdig.
Temp-Schalter einfach parallel zu Q505 wär durchaus sinvoll.

Gruß
MosFetPapa

PS: Kann das sein, das die 2x1N4148 für D1452 etwas zu viel sind?
Hast du das mal mit dem anderen Kanal messtechnisch verglichen?
Laut Spg. im Plan sollen das angeblich nur 0,4V sein, was aber sicherlich zu wenig ist.


[Beitrag von MosFetPapa am 15. Feb 2024, 19:48 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#11 erstellt: 15. Feb 2024, 19:57

R515/516/545/546 stark zu reduzieren wär schon etwas rusikal.


Ein Forumskollege hatte genau das gleiche Anliegen mit dem (für ihn) zu "spät" einsetzenden Lüfter.
Er experimentierte auch mit der gleichen Schaltung. Bei 10 k gab es noch keinen echten Unterschied und erst bei 1 k war er damit zufrieden.


Die rein Pegelabhängige Lüftersteuerung ist ja an sich schon etwas fragwürdig.


Nö, dass ist halt nur irgendwie wieder typisch Technics/Technics-typisch. Diese Schaltung kenne ich von vielen Technixen.
Die funktioniert so an sich technisch-logisch, indem sie lautstärke- und lastabhängig reagiert.
Wäre auch bei Kopfhörerbetrieb für andere nervig, wenn du dich schön über Kopfhörer volle Lotte mit deiner Lieblingsmucke zuballerst und für die anderen Anwesenden herrscht ein Hurricane im Raum ...
MosFetPapa
Stammgast
#12 erstellt: 15. Feb 2024, 20:21
Na klar Sparvariante damit der Lüfter nicht auffält.
Nür weil Techniks das öfter verbaut wirds nicht besser.
Bei KH-Betrieb sind dle LS normalerweise off und damit auch die Lüftersteuerung.
Und 4x1k als Vorwiderstand sind worst case rund 200mA Basisstrom für Q504. Aber man muß ja nicht aufdrehen.
50Cent fürn Temp-Bypass würd das Vergnügen nicht schmälern.
Altgerätesamler
Inventar
#13 erstellt: 16. Feb 2024, 11:29
Hallo


PS: Kann das sein, das die 2x1N4148 für D1452 etwas zu viel sind?
Hast du das mal mit dem anderen Kanal messtechnisch verglichen?
Laut Spg. im Plan sollen das angeblich nur 0,4V sein, was aber sicherlich zu wenig ist.


Funktioniert soweit einwandfrei und die Messwerte passen auch und bleiben stabil.


Hi,
du bist gerne mal grenzwertig unterwegs?

haha, wenn niemand Grenzen überschritten hätte, würden wir immer noch in der Höhle sitzen.
Spass bei Seite, das ist natürlich auch nicht in meinem Sinn, Transistoren und Widerstände über Ihren Grenzwerten zu betreiben.
Ich strebe da auch eher eine langlebige Lösung an und setze in der Regel "überdimensionierte" Bauteile ein, zumal diese meistens auch gar nicht wesentlich mehr kosten.


Evtl. ist C513 auch einfach nur ausgetrocknet und hat zu viel Kriechstrom.
Da einfach mal nen neuen mit geringem Leckstromanteil einbauen kann schon helfen.
Folien-C würd auch helfen wäre aber Perlen vor die Säue.

Wenn das nicht reicht R517 erhöhen (100k....) und die Vorwiderstände würd ich nicht unter 10k gehen.

Okay, ich werde das bei Gelegenheit einmal testen.


50Cent fürn Temp-Bypass würd das Vergnügen nicht schmälern.

Bei dieser Heizung könnte man den Lüfter auch einfach im Dauerbetrieb laufen lassen.


[Beitrag von Altgerätesamler am 16. Feb 2024, 11:31 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#14 erstellt: 16. Feb 2024, 16:05

Bei dieser Heizung könnte man den Lüfter auch einfach im Dauerbetrieb laufen lassen.


Würde mich schon nerven, wenn der Lüfter dabei aber volle Pulle laufen sollte.
Entweder würde ich ihn dann über einen "altertümlichen", am Kühlkörper montierten Thermoschalter einschalten lassen oder mit einer Drehzahl-Temperaturregler Platine verschalten. Solche Platinen gibt es schon ab 2 € vom Chinamann. Darauf müssten sich auch Potis für beide Einstellungen befinden. Die (passende) Spannungsversorgung nimmt man dann irgendwo aus dem Technics.
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