Technics SU-V55A Verstärker hat extrem lautes Rauschen/Kreischen

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Daveorwhat
Neuling

#1 erstellt: 19. Jan 2021, 19:47

Hallo liebes Forum,
ich habe gestern mal seit langem wieder meinen Technics SU-V55A Verstärker aus dem Keller geholt und angeschlossen, nun zum Problem.
Es funktioniert nur noch der linke Kanal, bzw. am Anfang war der rechte Kanal unhörbar leise nun ist er komplett aus. Daruf hin habe ich ausprobiert ob die Remote Kanäle funktionieren, jedoch weder der linke noch der rechte Kanal gibt einen Ton von sich

. Auf dem linken Kanal konnte ich problemlos für ungefähr drei Stunden Musik hören, und bin leicht grübelnd ins Bett gegangen.
Doch wäre es nur dies wäre es ja noch ertragbar. Doch nachdem ich heute morgen für ca. 2 Stunden bei Zimmerlautstärke gehört habe, trat plötzlich ein dermaßen lautes Brummen um nicht zu sagen schreien auf. Man kann sich das Geräusch vorstellen, wie wenn man einen klinken Stecker abzieht, dieses Geräusch jedoch dauerhaft und bei voller Lautstärke. Das auf 0 Drehen des Lautstärkereglers hat nichts geändert, sodass ich sofort den Verstärker augeschaltet habe. Nach ca. 1 Minute habe ich es erneut versucht. Nach ca. 20 sec in denen der Verstäker ordnungsgemäß funktioniert, tritt das Geräusch erneut auf.
Gerade habe ich das ganze ausprobiert ohne angeschlossene Lautsprecher, sondern nur mit einem angeschlossenen Kopfhörer am an der Vorderseite liegenden 6.25mm klinken Anschluss. Doch hier tritt das gleiche Problemn auf, mit dem Unterschied dass hier das Geräusch sowohl rechts als auch links auftritt.
Darauf hin habe ich das Gerät geöffnet um ggf. "verbrannte" Stellen auf der Platine zu lokalisiern, jedoch ohne Erfolg.
Da ich mit meinem Latein am Ende bin, würde ich mich über Lösungsideen, oder zumindest Ideen an was das liegen könnte freuen.

Rabia_sorda
Inventar

#2 erstellt: 19. Jan 2021, 20:28

Hallo

Schaue dir sämtliche Lötstellen auf der Unterseite des Main-Boards an.
Dazu muss aber die Bodenplatte demontiert werden, was für einige aber nicht ganz trivial ist.
Auf der 'Platine können kalte/gebrochene Lötstellen vorhanden sein, die dann nachgelötet werden müssen.

Evlt können aber auch die wenigen Elkos im "Power-Amp" (SVI 4004) - und/oder im "Voltage-Control-Amp" trocken (messen) oder gar ausgelaufen sein und sollten dann erneuert werden.
Im schlimmsten Fall ist aber der SVI 4004 Hybrid defekt.

Auch wenn dieses Fehlverhalten eher dagegen spricht, aber oft sind sämtliche Schaltkontakte im Signalweg oxidiert und müssen gereinigt werden.

Öffne das Gerät und mache ein paar gute Bilder. Dann können wir dort mal drüberschauen.

Daveorwhat
Neuling

#3 erstellt: 19. Jan 2021, 22:37

Vielen Dank schonmal für die schnelle Antwort, anbei sind Bilder von allen Platinen von Vor- und Rückseite.

Valenzband
Inventar

#4 erstellt: 20. Jan 2021, 00:49

Schau zuerst an den rot eingezeichneten Lötstellen nach. An einem der beiden Elkos scheint eine Lötung matt (gelber Kreis) evtl. ist von oben schon etwas Elektrolyt eingesickert.

lautsprecher-wahl-platine-von-hinten_1073106

[Beitrag von Valenzband am 20. Jan 2021, 13:06 bearbeitet]

Bollze
Inventar

#5 erstellt: 20. Jan 2021, 08:28

Wenn nur eine Endstufe geht, sollte man nicht auf Idee kommen, zwei 4 oder 6 Ohm-Lautsprecher parallel an den Ausgang der einen funktionierende Endstufe zu betreiben, auch nicht, wenn man einen Lautsprecher bei Lautsprecher A und den anderen bei Lautsprecher B anschliesst. Im Parallelbetrieb müssen die beiden Lautsprecher die nur an einer Endstufe angeschlossen sind , mindestens jeweils 8 Ohm haben. Beachtet man das nicht, so ist der Endstufen IC bald defekt. Zwei 4 Ohm oder 6 Ohm Lautsprecher dürfen in Reihe geschalten an einer Endstufe dieses Verstärkers betrieben werden.

Neben Lötstellen und paar Elkos, die ärgern können :
Das Gerät hat zahlreiche mechanisch Kontakte in dem Signalweg, diese können mit der Zeit einen schlechten Kontakt bekommen haben, auch die Potis können kratzen oder gar aussetzen, auch das könnte das starke Rauschen erklären und den fehlenden Kanal erklären. Die Kontakte des Lautsprecher Relais können vergammelt sein.

Bollze

[Beitrag von Bollze am 20. Jan 2021, 08:36 bearbeitet]

Poetry2me
Inventar

#6 erstellt: 20. Jan 2021, 10:33

Wie wäre es denn mit ein wenig systematischer Diagnose und Messungen?

-- Service Manual organisieren,
-- Block Diagramm anschauen, grob die Komponenten im Signalweg identifizieren.
-- In welcher Reihenfolge liegen Klangschalter oder Regler im Signalweg?
-- Klangschalter und Regler der Reihe nach mehrfach betätigen und testen, ob sich das auf den Fehler auswirkt.
-- Gleichspannung an den beiden Lautsprecherausgängen messen (Hinweis auf defekte der Leistungstransistoren)
-- Alle Versorgungsspannunge, geregelte Spannungen, etc. messen
-- etc.

- Johannes

Poetry2me
Inventar

#7 erstellt: 20. Jan 2021, 10:36

Bitte an den Themenersteller:

Ändere den Titel des Threads, so dass Hersteller und Modell "Technics SU-V55A" im Titel vorkommt. Nur Du darfst das ändern.
Sonst kommen auch viele Spezialisten nicht in den Thread um zu helfen.

- Johannes

op111
Moderator

#8 erstellt: 20. Jan 2021, 15:02

Hallo zusammen,
zur Info: ich habe den Threadtitel in
Technics SU-V55A Verstärker hat extrem lautes Rauschen/Kreischen
geändert.

- Moderation hifi-forum -

Uwe_1965
Inventar

#9 erstellt: 20. Jan 2021, 21:30

Ah, ich pinne mir mal den Thread, bin zwar nicht so Technix afin, aber was mit Heatpipe Kühlung ist schon selten.

Uwe

Poetry2me
Inventar

#10 erstellt: 20. Jan 2021, 21:34

Danke an die Moderation

Hier das Block Diagramm aus dem Service Manual des Technics SU-V55A.
Ich habe die Bestandteile der Endstufen farblich markiert.

Hier findet sich wieder die typische Technics "Class AA" Topologie in den Endstufen. Diese ist komplexer als normale Endstufenschaltungen, weil sie eigentlich aus zwei Endstufen besteht, welche gemeinsam den Ausgangsstrom bereitstellen. Die erste Endstufe ist ein Class-A Verstärker mit vollwertiger Ausgangsstufe, aber ausgelegt für niedrige Ströme bzw. niedrige Leistung. Dieses Leistung wird zum Lautsprecherausgang geleitet, aber gleichzeitig in den Eingang einer zweiten Endstufe. Diese zweite Endstufe arbeitet in Class B und kann große Ströme und hohe Leistungen liefern, dafür mit üblicherweise höheren Übernahmeverzerrungen bei den Leistungstransistoren. Über ein passives Widerstandsnetzwerk in Brückenschaltung wird der Ausgangsstrom der Class-A Endstufe und der Class-B Endstufe zusammengeführt und geht zum Lautsprecherausgang.

Das Grundprinzip dieser Topologie heißt "Current Dumping" und wurde erstmals von Quad verwendet.