Yamaha CRX-E320 läuft nicht mehr - Reparatur Hilfe

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clesch09
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 06. Mai 2022, 20:06
Liebes Forum,
auf der Suche nach Hilfe habe ich mich hier angemeldet. Seit heute morgen bleibt das Anschalten meiner geliebten CRX-E320 Pianocraft ohne Antwort. Nun habe ich den Kasten bereits auseinandergenommen, meine Vermutung war das Netzteil; bzw. die Platine, auf dem die Stromversorgung liegt. Günstigerweise lässt sich das PCB recht leicht aus dem Gehäuse nehmen; das Ganze liegt jetzt vor mir.

Auf der Seite https://elektrotanya...00.pdf/download.html fand ich einen kompletten Schaltplan. Hier ein Auszug:

Schematic

Screenshot from 2022-05-06 19-57-19

Die BV Spannung ist ca 320 V. In Ordnung. Nichts auf dem Board sieht mir kaputt, gepoppt und verbrannt aus. Viel Staub war drauf, aber gut. Das Ding ist sicherlich 15 Jahre alt.

Die gesamte Pinleiste mit Analog und Digitaleteil ist tot. (Zur Info: ich habe NUR das PBC vor mir, alle Stecker bis auf Netzspannung ist ab). Die Schaltung habe ich nicht vollkommen nachvollzogen; jedoch müssen ja zumindest ein paar Versorgungsspannungen messbar sein, sonst kann kein Relay auf Fernbedienung oder Knopfdruck reagieren.

Der IC93 zur PWM generieren ist auf allen Pins auf 0 V. Bei IC91 und IC92 messe ich nur ein Potential, wenn ich mir GND zu Drain angucken. VCC ist 0.

Ich kann nichts auf der Sekundärseite der Trafos messen. Daher dachte ich zunächst, dass das Problem die bzw ein Trafo ist; allerdings stellte ich dann fest: das Schaltungskonzept ist mir so nicht bekannt; den Fullbridge Rectifier hinter dem Trafo, ok; was hier passiert, ist mir nicht klar. Eine Funktion ist in jedem Fall, den gesamten "Netzaspekt" (230 V) galvanisch vom Rest zu trennen. Es sind jede Menge Optokoppler drin.

Das ganze ist sehr vage, aber eventuell hat hier im Forum jemand mal ähnliche Erfahrungen gemacht. Oder ich bin auf der falschen Fährt, und sollte nach anderen Problemen suchen
Bollze
Inventar
#2 erstellt: 06. Mai 2022, 21:07
Nach meiner Erfahrung ist bei Schaltnetzteilen, wo die Sicherung heile ist, die primären Leistungstransistoren intakt sind und keine Stromaufnahme besteht, meist folgende Bauteile verdächtig : Hochohmige Widerstände, die werden gern hochohmiger, alles ab ca. 50.. 100 kOhm, dann Elkos, manchmal ist der IC ausgefallen.
Bei dieser Schaltung würde ich mal D916, D913 ,D921 prüfen, ob die Z-Dioden einen Schluss haben.

Der Trafo TF 93 und dessen Ansteuerung kann nicht anlaufen, wenn TF 92 nicht angesteuert wird, denn die Schaltung für TF93 bezieht eine Versorgungsspannung aus dem TF 92 über D904 usw. Die Ansteuerung von TF 92 bezieht eine Versorgungsspannung aus den Trafo TF91 über D902 usw.

Das heisst TF 91 muss arbeiten, damit TF 92 arbeiten kann und wenn TF 92 läuft, erst dann kann auch der Trafo TF 93 arbeiten. So meine Analyse, die nicht stimmen muss..
IC 91 steuert den TF91 an. Die Anlaufspannung ?? bekommt der IC91 über R981 R982 und R981 in Reihe alle drei haben 330 kOhm Die Widerstände würde ich mal prüfen. Auch mal die Widerdstände R994 995 996 prüfen alle in Reihe, je 150 kOhm.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 06. Mai 2022, 21:22 bearbeitet]
clesch09
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 07. Mai 2022, 20:40
Vielen Dank Bollze, das sind gute Tipps!
Ich habe (ausgelötet wurde nichts, und zu Hause habe ich ein einfaches Multimeter mit Diodentest, Voltcraft VC220, zur Hand) getestet:

- R994 R995 R996 Okay
- R981 R982 R983 Okay
- R799 R997 R998 R999 Okay

- D916, D913, D921 zeigen nach Diodentest nur in eine Richtung eine Spannung an. Die ist zwar zu hoch, liegt so bei 900 mV, ist aber überall auf dem Board so. Ich vermute daher: liegt am Multimeter. In Sperrrichtung bekomme ich ein Overload (> 1 VDC).

Dann habe ich kreuz und queer gemessen; nach wie vor ohne Spannung. Das einzige, was mir auffiel, war zunächst D911 (links von IC39), aber durch den parallen 47R kann ich hier nicht wirklich gut messen.

Für die Kondensatoren (sofern sie keinen Schluss haben) bräuchte ich ein Messgerät, hier kann ich mir eins leihen. Wenn ich etwas finde, berichte ich. Ansonsten bin ich natürlich für Tipps immer dankbar!
clesch09
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 07. Mai 2022, 20:55
Ein Fehler habe ich gestern gemacht: bei IC91 (ICE3B0365J ) ist VCC auf 11 V. Bei IC92 ist VCC allerdings auf 0 V.

VDS bzw +BV ist auf ca 310 V.
Rabia_sorda
Inventar
#5 erstellt: 07. Mai 2022, 21:59

Die gesamte Pinleiste mit Analog und Digitaleteil ist tot. (Zur Info: ich habe NUR das PBC vor mir, alle Stecker bis auf Netzspannung ist ab)


Bollze schrieb schon:


Der Trafo TF 93 und dessen Ansteuerung kann nicht anlaufen, wenn TF 92 nicht angesteuert wird, denn die Schaltung für TF93 bezieht eine Versorgungsspannung aus dem TF 92 über D904 usw. Die Ansteuerung von TF 92 bezieht eine Versorgungsspannung aus den Trafo TF91 über D902 usw.


Ein SNT muss (zu 90 %) immer an der vorhandenen Elektronik angeschlossen sein, um daran plausible Messungen durchführen zu können.
Blöd ist dabei, dass auch die angeheftete Elektronik einen Defekt aufweisen kann und daher das SNT nicht zum "anlaufen" animieren könnte.
Bollze
Inventar
#6 erstellt: 08. Mai 2022, 06:04
Hinweis : wenn das Netzteil nicht anläuft, bauen sich die ca. 320 Volt in den Elkos nicht oder nur sehr langsam ab, wenn man das Netzteil von der Netzspannung trennt. Das heisst, man kann durch das Netzteil auch ohne Netztanschluss noch einen gefährlichen elektrischen Schlag bekommen.

Offensichtlich sollte man erstmal TF 91 zu laufen bringen. Auch wenn das Netzteil nicht belastet wird, sollte es es ständig einen Anlaufversuch starten und die Elkos sekundär sollten eine Spannung haben. So sollte man an C 913 ( TF91 sekundär, unterster Abgriff im Schaltplan ) eine Spannung messen, um die 5...6 Volt idealerweise.

Wenn man ein Energiekostengerät zur Hand hat, kann man mal messen, wieviel Watt das Gerät aufnimmt, dazu sollte das Netzteil voll an das Gerät angeschlossen sein. 0 Watt heisst in aller Regel, hier läuft kein Trafo mehr an, eine pulsierende Wattaufnahme ohne eine Reaktion des Gerätes, heisst oft, das Netzteil rennt gegen einen Kurzschluss an. Oft hört man dann auch ein leises Ticken im Netzteil. Es könnte auch ein Indiz für ein trockenen Elko sein...das ist aber sehr wage.

Bei den Elkos kann man mal Folgendes probieren : Das Netzteil einbauen, einen Haarfön nehmen und das Netzteil schön warm föhnen. Springt das Netzteil an, dann kann man zu 90 % davon ausgehen dass es ein oder mehrere Elkos taub sind, meist primäre im Bereich des Netzteils, anfangen würde ich mit den Tausch in der Ansteuerung von TF91 /IC 91. Ein andere Ursache wären kalten Lötstellen oder ein defekter Halbleiter <- eher sehr selten.
Springt das NT nicht an, so heisst es nicht, dass die Elkos alle in Ordnung sind.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 08. Mai 2022, 06:10 bearbeitet]
clesch09
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 08. Mai 2022, 16:32
Vielen Dank für die hilfreichen Antworten. Das mit der Belastung leuchtet ein. Leider habe ich bisher kaum mit Schaltnetzteilen gearbeitet. Danke auch für den Sicherheitshinweis. Mit Röhren und deren Verstärkern kenne ich mich ein bisschen aus, daher habe ich gewisse Grundkenntnisse.

Gute Nachrichten: sowohl über C931 messe ich gute 5.7 V, als auch über C935 34 V. Die 5.7 V Versorgung kommt auch bis an den Stecker BN92 sowie CN98A und CN98D. Letztere sorgen für eine galvanisch getrennte Rückkopplung an die Primärseiten der Trafos, vermutlich um die weiteren Stufen anzuschalten.

Dann habe ich die Rückkopplung auf C96A getestet. M_FB1 hat 3.3 V, bei M_PDA gabs einen kurzen Funkenflug, ohne Rauchentwicklung. Alles geprüft, mir viel nichts weiter auf.
Danach habe ich das Netzteil wieder eingebaut, um zu schauen, ob ich weitere Spannungen "im Betrieb" messen konnte. Ergebniss: es läuft wieder. Leider ohne große Erkenntnis, warum...
clesch09
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 08. Mai 2022, 17:04
Nach einer Stunde Betrieb: Das CD Fach geht auf, irgendein Relay schaltet sich ein und aus, das Display ist aus. Ausschalten geht dann nur noch über Stecker ziehen. Eine Weile warten bringt es wieder in einen funktionierenden Zustand. Die Sender fehlen, eine Art Reboot.

Da muss was auf der Hauptplatine kaputt sein; und nach den vielfältigen Fehlern zu urteilen, vielleicht einer der Chips. Macht das Sinn?


[Beitrag von clesch09 am 08. Mai 2022, 17:05 bearbeitet]
Bollze
Inventar
#9 erstellt: 08. Mai 2022, 20:36
Sind denn alle Spannungen am Netzteilausgang da ?

U.a . Spannung zwischen FL- und FL+ da ? 35 Volt da ? ( Display)

Bollze
clesch09
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 10. Mai 2022, 21:44
Wenn das Display aus ist - ja, trotzdem ist die Spannung da. Konnte das Verhalten trotz einiger Versuchen nicht lokalisieren, zumal es ca 15 Minuten braucht, in diesen Zustand zu kommen.

Was ich aber mittlerweile festgestellt habe: wenn ich das Gerät vom Netz nehme, wenn ich es nicht benutze, funktioniert es beim Einschalten einige Stunden (soweit ich testen konnte) ohne Probleme. Nur das Ausschalten bringt es in einen Zustand, aus dem es nicht mehr rauskommt.

Nachteil für mich ist, dass beim "Booten" die Radiosender weg sind, wenn ich es zwischendurch vom Strom trenne.
Bollze
Inventar
#11 erstellt: 12. Mai 2022, 06:47
Das Gerät läuft, man schaltet auf Standby und danach geht es nicht mehr richtig an. Soweit klar. Wie lange muss es von den Netz getrennt sein, damit es wieder funktioniert ?

Bollze
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