Kein Strom an DENON X2100w, Schaltnetzteil defekt?

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CharlyPhoenix
Neuling
#1 erstellt: 19. Jan 2023, 15:20
Hallo zusammen,

ich habe leider ein kleines (großes) Problem mit meinem Denon AVR X2100w. Über Nacht gibt der Gute leider keinen Mucks mehr von sich. Die rote Standby Lampe ist aus und er lässt sich nicht mehr einschalten.

Nun habe ich mit dem Gedanken gespielt ihn einfach zu verkaufen, wollte ihn aber nicht einfach so aufgeben und hab mal ins Innere geschaut. Zur Warnung: Ich habe lediglich Grundkenntnisse in der Elektrotechnik, also nicht über fehlendes Fachjargon oder Ähnliches wundern.

Ich habe mich hier zunächst von einem anderen Beitrag dieses Forums (http://www.hifi-forum.de/viewthread-220-5388.html) leiten lassen. Hierbei gab es wohl ein ähnliches Problem mit dem Schaltnetzteil, weswegen ich mich diesem mal mit meinem Multimeter genähert habe.

Schaltnetzteil

Beim Durchmessen konnte ich zumindest schon mal feststellen, dass keine Sicherung durch ist und beim roten Elko ca. 314 Volt anliegen. Dem anderen Beitrag konnte ich entnehmen, dass am schwarz-weißen Flachbandkabel mindestens 5V anliegen müssen, damit das Prozessor den AMP hochfahren kann. Hierbei habe ich sowohl an der Platine des Schaltnetzteils selbst, als auch an der Anschlussstelle der HDMI-Platine lediglich 1,045V messen können.

-> Somit meine bescheidene Vermutung, dass ein Bauteil des Schaltnetzteils kaputt gegangen ist.

Nun kann ich der Reparaturanleitung für die SMP entnehmen, dass als nächstes der IC4140 als Problemkind in Frage kommt. Hier hört dann auch mein Wissen auf und es wäre super, wenn ich Unterstützung durch jemand Fachkundigen bezüglich des weiteren Vorgehens bekommen könnte.

Anbei noch die Bilder der Schaltpläne, sowie vom "Trouble Shooting".

Vielen Dank schon mal im Voraus !

Trouble Shooting 1
Auszüge aus der Reparaturanleitung
Schaltplan 1
Schaltplan 2
Platine


[Beitrag von CharlyPhoenix am 19. Jan 2023, 15:22 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 19. Jan 2023, 15:37
Manchmal muss man nur genau hinsehen.

Gucke Dir einmal die untere rechte Ecke vom Photo unterhalb der beiden schwarzen Elkos an.
Der Widerstand ist zur Hälfte weg gesprengt und der Kondensator links daneben ist nicht mehr erkennbar.

Natürlich muss man den Rest prüfen - vor allem die Dioden und die Elkos mit hoher Spannungsfestigkeit.
CharlyPhoenix
Neuling
#3 erstellt: 19. Jan 2023, 15:48
Vielen Dank für deine Antwort

Ich vermute allerdings, dass die Teile auf dem Foto lediglich schlecht erkennbar waren. Anbei nochmal ein weiteres Foto, in der Hoffnung dass ich mich nicht vertue.

Schaltnetzteil 2
CarlM.
Inventar
#4 erstellt: 19. Jan 2023, 16:02
Okay. Da sehe ich rechts einen Elko mit leicht gewölbtem Deckel. Der 400V-Elko links ist anfällig für Defekte weil er hoch belastet wird.

Vermutlich ist ein Austausch der meisten Teile die einfachste Lösung. Spezialteile wie den Trafo kann man ja so belassen.
PBienlein
Inventar
#5 erstellt: 19. Jan 2023, 16:12
Hallo zusammen,

das erste Foto war ja schon etwas gemein . Ich bin zunächst auch auf die optische Täuschung an R4159 reingefallen

Den Primärelko würde ich auch zunächst überprüfen. Möglicherweise ist das schon der Ausfallgrund. Aber auch defekte Elkos in der Siebung, also sekundär, können das Netzteil so stark belasten, dass es sich abschaltet. Es sollten also die Kapazitäten überprüft werden. ACHTUNG! Elkos vorher unbedingt entladen, sonst ist anschließend das Messgerät auch im Eimer!

Ansonsten wäre es ratsam, die diversen in Reihe geschalteten (Z)Dioden (ZD4151 - 4157) und Widerstände im Megaohmbereich (R4141 - R4164) zu prüfen. Da geht auch gerne mal eine / einer über die Wupper. Das PWM-IC kann man immer noch tauschen, wenn man sonst keine defekten Teile ermitteln kann.

Gruß
PBienlein


[Beitrag von PBienlein am 19. Jan 2023, 16:16 bearbeitet]
CharlyPhoenix
Neuling
#6 erstellt: 19. Jan 2023, 17:50
Hallo zusammen,

vielen Dank für die schnellen Antworten !

Ich habe nun alle Widerstände und Dioden durchgemessen. Hierbei konnte ich lediglich bei R4141 einen höheren Wert von 2,80 M Ohm feststellen. Haben sollte dieser, genau wie die Nachbarn R4142 und R4164, 1 M Ohm. Könnte dies auf einen Defekt des 4141 hindeuten?

Bei der Diodenprüfung der ZD 4159 fiel mir auf, dass der Wert ansteigend war, anschließend beim Polwechsel zunächst im Minusbereich und dann wieder ansteigend.

Die Diode D4150 hingegen, wies beidseitig einen Spannungsabfall von ungefähr 0,075 V auf. Hier blieb der Wert aber stabil.

Alle anderen Dioden waren nur einseitig mit stabilem Messwert messbar, was meines Wissens auch so sein sollte.

Die beiden genannten Dioden befinden sich auch in unmittelbarer Nähe zum Flachbandkabel mit den fehlenden 5V.

Dank im Voraus
PBienlein
Inventar
#7 erstellt: 19. Jan 2023, 18:08
R4141 liegt in Reihe zu R4142 und R4164 und sollte den gleichen Wert wie diese haben. Möglicherweise ist das schon der Fehler. Du kannst ihn ja einseitig auslöten und nochmal messen.

D4150 ist die Freilaufdiode zur Relaisspule und hat deswegen das merkwürdige Messergebnis.

ZD4159 liegt parallel zu den Siebelkos, die sich beim Diodenmessvorgang durch das Messgerät langsam auf- und wieder entladen. Dürfte also alles korrekt sein.

Gruß
PBienlein
CharlyPhoenix
Neuling
#8 erstellt: 19. Jan 2023, 18:43
Ich habe erstmal zu danken

Werde dies so tun und mich dann gerne nochmal zurückmelden.

Ein schönen Abend wünsche ich

Grüße
Charly
CharlyPhoenix
Neuling
#9 erstellt: 23. Jan 2023, 18:25
Hallo zusammen,

was soll ich sagen... es lebt !

Receiver

Es lag also am R4141. Habe ihn heute durch einen Neuen ersetzt und siehe da.

Ich bedanke mich vielmals bei euch für die Unterstützung.

@PBienlein ein extra "Danke" für die Erklärung der Dioden.

Viele Grüße

Charly
PBienlein
Inventar
#10 erstellt: 23. Jan 2023, 18:55
Na bitte

Viel Schbaß weiterhin mit dem Denon.

Gruß
PBienlein
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