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Homöopathie

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Pigpreast
Inventar
#7310 erstellt: 28. Aug 2014, 12:40

tomtiger (Beitrag #7307) schrieb:

Ganz allgemein stellt sich doch die Frage, wie ich ein vertrauensvolles Arzt-Patient-Verhältnis hinbekomme, wenn ich ständig "auf dem Sprung" bin.

Wir reden doch vom Klinikalltag, nicht von der Arbeit des niedergelasenen Arztes, Der Satz lautet: "Du weißt ja selbst, wie schwer es im Klinikbetrieb ist, sich dem Patienten über das unmittelbar medizinisch Nötige hinaus zuzuwenden.".

Bei uns jedenfalls sollte die Klinik nur aufgesucht werden, wenn ein Notfall vorliegt oder der niedergelassene Arzt den Patienten überweist. Nicht, dass wir da wieder aneinander vorbeireden. ;)

Offenbar war das hier aber wieder der Fall. Zur Erinnerung: Ich bin als Anästhesist und Intensivmediziner in einer Klinik tätig. So schrieb ich in dem betreffenden Post natürlich vom Klinikalltag. Auch da ist ein vertrauensvolles Arzt-Patient-Verhältnis nötig, selbst wenn (oder vielleicht gerade weil?) der Arzt da quasi „Feuerwehr“ ist. Wenn ich in diesem Thread über hausärztliche Dinge in der Ich-Form schreibe, dann nur aus stilistischen Gründen, nicht weil ich selber Niedergelassener wäre.

Schnucki schrieb von den Dingen, die "über das unmittelbar medizinisch Nötige hinaus" gehen. Nötig ist durchaus, dem Patienten das Händchen zu halten, wenn der Angst vor einer Injektion hat.

Ich habe Schnucki aber dergestalt verstanden, dass mit "über das unmittelbar medizinisch Nötige hinaus" genau so etwas wie Händchen Halten oder ähnliches gemeint ist. Ich bezog seine Äußerung unter anderem auf meine früher in diesem Thread gepostete Schilderung, dass ich auf der Intensivstation nicht selten Patienten- bzw. Angehörigengespräche abblocken muss, weil ich andernfalls unmittelbar therapeutische Tätigkeiten hintenanstellen müsste.
JULOR
Inventar
#7311 erstellt: 28. Aug 2014, 13:18

tomtiger (Beitrag #7302) schrieb:

Schnuckiputz (Beitrag #7294) schrieb:
Du weißt ja selbst, wie schwer es im Klinikbetrieb ist, sich dem Patienten über das unmittelbar medizinisch Nötige hinaus zuzuwenden.

naja, das eine ist der Job der Mediziner, das andere der Job von Sozialarbeitern. Da sollte man schon trennen.

Alles "Weiterführende" den Anderen zu überlassen, halte ich für falsch, auch wenn es der Alltag manchmal nötig macht. Der Arzt sollte sich um ein vertrauensvolles Verhältnis über das Nötigste hinaus bemühen. Das fördert ganz pragmatisch auch die Compliance von Patienten und Angehörigen und wirkt sich so auf den Therapieerfolg aus. Wie schon geschrieben, haben Sozialarbeiter - zumindest in den meisten Krankenhäusern - andere Aufgaben und regeln die weitere Versorgung der Patienten. Selten finden sie die Zeit für stützende Gespräche. Und nicht zuletzt ist auch der Psychologe nicht zum "Händchen halten" da, genausowenig wie der Ergotherapeut den Patienten "beschäftigt". Zeit zum Quatschen hat niemand und doch sollten wir uns alle hin und wieder die Zeit nehmen, zuzuhören. Denn zuhören ist oft hilfreicher als viele kluge Ratschäge zu erteilen und kann sogar in der Notaufnahme helfen, vorschnell evtl. falsche Schlüsse zu ziehen.

@Schnuckiputz:
In diesem Sinne bedient sich die wissenschaftliche Medizin durchaus auch der Geisteswissenschaften.
Pigpreast
Inventar
#7312 erstellt: 28. Aug 2014, 14:11

park.ticket (Beitrag #7309) schrieb:

Schnuckiputz (Beitrag #7308) schrieb:
... Du hast immer noch völlig falsche Vorstellungen von der Homöopathie...

Nein, wir haben - wie ich vermutet habe - unterschiedliche Auffassungen von "Ganzheiltichkeit".
Das was du beschreibst ist kein Versuch, die Ursachen festzustellen...

„Ganzheitlichkeit“ meint, soweit ich das dem allgemeinen Gebrauch dieses Begriffs entnehmen kann, dass man einen Patienten nicht nur als Träger von Reiz-Reaktions-Mustern oder als „komplexes physiologisches Präparat“ sieht, sondern dass man als Behandler seine Betrachtungen darüber hinaus auch Dingen zuwendet, die zwar vordergründig nichts mit der aktuellen Erkrankung zu tun (zu) haben (scheinen), für den Patenten aber dennoch von Belang sind.

Die Vorstellung, die dahinter steckt, ist, dass Erkrankungen (und auch deren physiologischen/pathophysiologischen Erklärungen) nur die Spitze des Eisberges sind. Nicht die gilt es zu behandeln, sondern die „tiefer liegende Ursache“. Während der herkömmliche Mediziner sieht: „Aha, Kopfschmerz wg. Bluthochdruck. Ist so und so erklärbar, wird aus dem und dem Grunde so und so behandelt….“, sieht der klassische Homöopath Kopfschmerz und Bluthochdruck nur als Ausdruck einer „tiefer liegenden“ „eigentlichen“ Störung und exploriert in der Anamnese seiner Vorstellung nach alle den Patienten betreffenden Symptome/Lebensumstände, um ihn „in seiner Gänze“ zu erfassen. Nicht wie ein „Schulmediziner“, der bei der Anamnese nach weiteren Ursachen für die aktuell im Raum stehende Erkrankung sucht, (z. B. fettes Essen, Bewegungsmangel, Stress am Arbeitsplatz usw.), sondern weil er die so aufgedeckten Störungen (die vordergründig gar nichts miteinander zu tun zu haben scheinen) in ihrer Gesamtheit als Ausdruck ein und der selben „tiefer liegenden“ Störung betrachtet. Mit einem genau zu diesem Symptombild passenden „Similium“ glaubt der Homöopath nun, die der Gesamtheit aller Störungen zu Grunde liegende Störung anzugehen (resp. den Patienten in seinem „Inneren“ anzuregen, dies selbst zu tun) und so in seiner Ganzheit gesunden zu lassen.

Meine Kritikpunkte an dieser Vorgehensweise sind freilich vielfältig. Erstens kann es dem Homöopathen gar nicht gelingen, den Patienten in allem zu erfassen, was ihn bestimmt, da man davon ausgehen muss, dass es noch viel mehr zu betrachten gäbe, auf das auch die Homöopathie nicht kommt. Zweitens sind die erwähnten „tiefer liegenden“ Ursachen eben überhaupt nicht fassbar. Die Vorstellung, Patienten durch Beseitigung dieser Ursachen in ihrer jeweiligen Gesamtheit („Ganzheit“) gesunden zu lassen, entspringt einem (für mich nachvollziehbaren) Wunschdenken, ist aber nicht prüfbar. Sie ist ein reines Fantasie-Konstrukt, welches sich lediglich durch die erwähnten Täuschungseffekte aufrecht erhält. Drittens kann die überwiegende Beschäftigung mit derartigen Konstrukten (zumindest bei Nicht-Ärzten) offenbar dazu führen, dass man sich für die nachweisbar vorhandenen Sachzusammenhänge nicht mehr in ausreichendem Maße interessiert.

Auch für mein Selbstverständnis spielt „Ganzheitlichkeit“ (im Patienten mehr als nur einen Träger von Reiz-Reaktions-Mustern oder als komplexes physiologisches Präparat zu sehen) eine gewisse Rolle. Aber nicht dergestalt, dass ich die Implementierung einer diesbezüglichen Fantasie-Medizin willkommen heiße, sondern erstens, dass ich mich bemühe, den Patienten neben der rein medizinischen Betrachtung auch als Mensch zu sehen und mich ihm gegenüber dementsprechend verhalte, und zweitens, dass ich es durchaus begrüße, wenn die medizinische Forschung sich auch den Menschen betreffenden Dingen widmet, die vielleicht nicht von jedermann als typisch medizinisch angesehen werden, und dass diese Dinge dann auch Einzug in den medizinischen Alltag nehmen. Dafür sollten sie allerdings mit objektiven Methoden auf ihre Sinnhaftigkeit prüfbar sein.


[Beitrag von Pigpreast am 28. Aug 2014, 14:36 bearbeitet]
Schnuckiputz
Stammgast
#7313 erstellt: 28. Aug 2014, 15:25

park.ticket (Beitrag #7309) schrieb:

Wie kannst du mit deiner Fragerei feststellen, dass der Patient Bluthochdruck hat, ohne ihn zu messen?
Wie kannst du Diabetes feststellen, ohne Blut und Urin getestet zu haben?

Homöopathen lassen ganz wesentliche Teile der Ursachenforschung aus (Hahenmann lehnte sie kategorisch ab).
Das ist nix mit "Ganzheitlichkleit", jedenfalls nicht so, wie ich das verstehe Und bitte lass jetzt den armen Dr. Dorcsi im Grab, (überzeugt!) homöopathisch arbeitende Ärzte sind eine Minderheit im Vergleich zu den Heilpraktikern.


Kein verantwortungsvoller HP wird sich auf die "Fragerei" beschränken. Auch wenn Du es kaum für möglich hältst, auch in einer HP Praxis findet man ein Blutdruckmeßgerät. Zudem schrieb ich doch klar (Hervorhebungen von mir):

1. Ursache der Krankheit. Dazu fragt man z.B. "Was ist geschehen" oder "Seit wann haben Sie diese Beschwerden und in welchem Zusammenhang traten sie erstmals auf?" Das ist schon ganz klar eine Ursachenforschung, die natürlich ggf. noch durch weitere Maßnahmen ergänzt werden muß.


Dorsci kann ich leider nicht im Grab lassen, denn im Prinzip geht auch ein HP ähnlich vor, wobei ihm natürlich nicht alle diagnostischen Möglichkeiten zur Verfügung stehen, die in der Schulmedizin anzutreffen sind. Genau deshalb sollte er ggf. den Patienten zur weiteren Abklärung zum Schulmediziner schicken, um z.B. im Falle einer Hypertonie organische Ursachen sicher auszuschließen statt erst mal "auf gut Glück" herumzuprobieren. Ein HP muß wissen, daß man es zwar meist, aber eben nicht immer mit essentieller Hypertonie zu tun hat, und er ist seinem Patienten schuldig, vor weiteren Überlegungen organische Ursachen auszuschließen.

Hahnemann konnte die damals übliche Ursachenforschung egal sein, weil das eh mehr oder weniger oberflächliche oder spekulative Raterei blieb. Da gaben tatsächlich die Symptome die zuverlässigeren Hinweise auf die Erkrankung. Man hatte nicht ansatzweise die diagnostischen Möglichkeiten wie heute und dachte gewiß nicht mal im Traum daran, daß man eines Tages in den Menschen hineinsehen könnte, und zwar bis ins feinste Detail, z.B. bei Blutgefäßen.

Die Fortschritte der Schulmedizin machen indes die Homöopathie nicht entbehrlich, denn daß man die Ursachen manche Symptome heute sehen kann, z.B. Gefäßverschlüsse oder drohende Gefäßverschlüsse, heißt ja noch nicht, daß man die Krankheit wirklich heilen kann. Man weiß aber, wo man etwas reparieren muß, um die akuten Symptome zu beseitigen, z.B. einen Stent setzen oder eine Bypass-OP durchführen. Doch in vielen Fällen kommt es nach einer Weile zu erneuten Symptomen und neuen Problemen der bekannten Art, so daß man nicht von einer Heilung reden kann.

Von daher ist der Ansatz der Homöopathie, mit der Therapie auch die tiefer liegenden eigentlichen Ursachen der Erkrankung zu erfassen, im Prinzip höchst sinnvoll. Denn die kümmert sich ja eben nicht nur um akute Symptome, sondern um den ganzen Menschen, zumimdest versucht sie es. Daß dabei auch der Homöopath öfter als ihm lieb sein kann an seine Grenzen stößt, liegt in der Natur der Sache, denn es ist ein schwieriges Unterfangen, bis zum Kern einer Erkrankung vorzudringen. Das braucht gerade bei chronischen Erkrankungen, die u.U. schon seit Jahrzehnten bestehen, mitunter viel Zeit. Die hat man aber leider nicht bei jedem Patienten.
ParrotHH
Inventar
#7314 erstellt: 28. Aug 2014, 15:28

Pigpreast (Beitrag #7312) schrieb:
Auch für mein Selbstverständnis spielt „Ganzheitlichkeit“ (im Patienten mehr als nur einen Träger von Reiz-Reaktions-Mustern oder als komplexes physiologisches Präparat zu sehen) eine gewisse Rolle.

Wobei der Begriff "komplexes physiologisches Präparat" mir einfach Spass bringt

Parrot
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#7315 erstellt: 28. Aug 2014, 15:30
Moin


Man weiß aber, wo man etwas reparieren muß, um die akuten Symptome zu beseitigen, z.B. einen Stent setzen oder eine Bypass-OP durchführen. Doch in vielen Fällen kommt es nach einer Weile zu erneuten Symptomen und neuen Problemen der bekannten Art, so daß man nicht von einer Heilung reden kann.

Von daher ist der Ansatz der Homöopathie, mit der Therapie auch die tiefer liegenden eigentlichen Ursachen der Erkrankung zu erfassen, im Prinzip höchst sinnvoll.


um bei gerade jenem Beispiel mal zu verweilen:
Welche Evolution hat denn die Homöopathie beispielsweise bei Gefässerkrankungen/Durchblutungsstörungen chronischer oder akuter Art genommen?
Welche Pfeile hat der heutige HP dafür im Köcher, die sich in den letzten 200j als geeignet herausgestellt haben?
JULOR
Inventar
#7316 erstellt: 28. Aug 2014, 15:44

Schnuckiputz (Beitrag #7282) schrieb:
Wenn der Homöopath ein Mittel verordnet, denken er und der Patient gewöhnlich, es werde wirken. Beide glauben und erwarten also dasselbe, was ja nach der Placebotheorie ziemlich sicher zur gewünschten Wirkung führen müßte.

Naja, "ziemlich sicher" ist gewagt. Selbst bei "typischen" Krankheiten wie primären Kopfschmerzen oder bei leichtem Hypertonus liegt die Placeboresponse bei 30-50%. Ein falsches oder wirkstofffreies Medikament wirkt nicht nur, weil Therapeut und Patient daran glauben. Das wäre fantastisch und würde uns viel Mühe ersparen.

Andererseits ist es bei so großen Effekten statistisch sehr wahrscheinlich, dass dann das dritte gegebene Medikament die gewünschte Wirkung erzielt. Auch wenn man die Wahrscheinlichkeit nicht einfach addieren kann, da die Gaben voneinander unabhängig sind und viele weitere Faktoren mit reinspielen (Hoffnung, dass es jetzt klappt; Enttäuschung, dass es nicht funktioniert hat usw.).

pigpreast schrieb:
sondern dass man als Behandler seine Betrachtungen darüber hinaus auch Dingen zuwendet, die zwar vordergründig nichts mit der aktuellen Erkrankung zu tun (zu) haben (scheinen), für den Patenten aber dennoch von Belang sind.

In der Vergangenheit (und heute) fiel den Behandlern z.B. auf, dass der Patient zwar objektiv weniger Krankheitssymptome zeigte, es ihm aber subjektiv aus seiner Sicht nicht besser ging - nicht nur bei manifester Depression. Das führte dazu, dass man heute zumindest in Studien oft eine subjektive Beschwerdenvalidierung vornimmt, um das Patientengefühl systematisch zu erfassen. Eine Verbesserung der subjektiven Befindlichkeit wird demnach ebenfalls als positives Therapieoutcome gewertet, wenn auch meist nur sekundär.


Dafür sollten sie [die Therapien/Methoden ...] allerdings mit objektiven Methoden auf ihre Sinnhaftigkeit prüfbar sein.

d'accord
park.ticket
Stammgast
#7317 erstellt: 28. Aug 2014, 15:59

Pigpreast (Beitrag #7312) schrieb:
... „Ganzheitlichkeit“ meint, ...

Danke für deine ausführlichen Anmerkungen. Ich weiß eh, wie ein Homöopath diesen Begriff definiert,
aber das ist in meinen Augen eben _nicht_ ganzheitlich, weil wesentliche Teile fehlen. Überspitzt
formuliert: Ein Homöopath sammelt kiloweise Symptome, blättert in seinen Büchlein herum, verordnet
Globoli, kommt nicht weiter (oder fängt gar nicht mit der Behandlung an, weil er nicht weiß, was los ist),
schickt den Patienten zum richtigen Arzt, der dann die Ursache findet und die korrekte Diagnose stellt.
Auf dieser Basis werkelt dann der Homöopath weiter. Wo ist denn da die Homöopathie in sich ganzheitlich,
wenn sie im Ernstfall erst recht wieder die mechanistische Schulmedizin braucht, um vom Fleck
zu kommen?

Da finde ich viel eher deinen Ansatz (in deinen weiteren Ausfürhungen) als ganzheitlich:

... Auch für mein Selbstverständnis spielt „Ganzheitlichkeit“ (im Patienten mehr als nur einen Träger von Reiz-Reaktions-Mustern oder als komplexes physiologisches Präparat zu sehen) eine gewisse Rolle...

Natürlich ist das wünschenswert, aber mit dem jetzigen System nicht oft machbar. Das ist aber ein
Problem des Systems und nicht der Medizin an sich und macht - wie bereits mehrfach gesagt - die
Homöopathie deswegen nicht wirksamer.

Schöne Grüße,
park.ticket
'Stefan'
Hat sich gelöscht
#7318 erstellt: 28. Aug 2014, 16:15

park.ticket schrieb:
Das ist aber ein
Problem des Systems und nicht der Medizin an sich und macht - wie bereits mehrfach gesagt - die
Homöopathie deswegen nicht wirksamer.


Du musst Schnucki verstehen:
Es gibt auf sachlicher, objektiver Ebene neben dem netten Gespräch nichts Brauchbares an der Homöopathie.
Wenn man selbst nichts Positives vorzuweisen hat, hebt man eben das Negative anderer hervor, teilweise berechtigt, teilweise nicht, teilweise geschickt, teilweise ungeschickt bis dummfrech. Das zieht sich doch wie ein roter Faden durch den Thread, hier wurde und wird mehr über echte Medizin abgeschissen als sonstwas.

Es ist doch insgesamt nur lächerlich, dass sich hier echte Mediziner vor 'nem Hobby-Kittelträger mit esoterischer "Ausbildung" und 'nem indoktrinierten Elektriker rechtfertigen müssen. Je mehr Abstand man davon nimmt, desto mehr Komik hat die Sache.



[Beitrag von 'Stefan' am 28. Aug 2014, 16:15 bearbeitet]
park.ticket
Stammgast
#7319 erstellt: 28. Aug 2014, 16:25

Schnuckiputz (Beitrag #7313) schrieb:
... Auch wenn Du es kaum für möglich hältst, auch in einer HP Praxis findet man ein Blutdruckmeßgerät...

Kein Grund für Sakasmus... - sogar ich habe ein Blutdruckmessgeräte zuhause. Diese Beispiele
habe ich nur deswegen gebracht, weil du Hypertonie und Diabetes angeführt hast.

... wobei ihm natürlich nicht alle diagnostischen Möglichkeiten zur Verfügung stehen, die in der Schulmedizin anzutreffen sind...

Wenn du damit auch fehlendes grundlegendes Wissen meinst, stimmt das natürlich.

... und dachte gewiß nicht mal im Traum daran, daß man eines Tages in den Menschen hineinsehen könnte, und zwar bis ins feinste Detail, z.B. bei Blutgefäßen...

Nun, ausführliche anatomische Studien hat schon einige hundert Jahre zuvor Leonardo da Vinci gemacht und
fand dabei u.a. Gefäßverkalkungen. Wie es im Menschen drinnen aussah, wusste Hahnemann ganz bestimmt.

... z.B. Gefäßverschlüsse oder drohende Gefäßverschlüsse, ...

Diesbezüglich schließe ich mich der Frage von kinodehemm an.

... Von daher ist der Ansatz der Homöopathie, mit der Therapie auch die tiefer liegenden eigentlichen Ursachen der Erkrankung zu erfassen, im Prinzip höchst sinnvoll...

Und du glaubst - um beim aktuellen Beispiel zu bleiben - dass die richtige Medizin den Gefäßverschluss beseitigt und
keine Ahnung hat, warum das passiert ist, bzw. kein Interesse hat, die Ursache zu finden?. Also nicht hinterfragt,
wie die Ernährung und der Lebenswandel aussehen, oder ob eventuell genetische Ursachen vorliegen. Ich glaube eher,
du reduzierst die richtige Medizin - wohl ganz bewusst - auf deinen berühmten Begriff "Reparaturmedizin", was genauso
falsch ist, wie dein Anspruch auf Ganzheitlichkeit.

Schöne Grüße,
park.ticket
tomtiger
Administrator
#7320 erstellt: 28. Aug 2014, 16:45
Hi,


Pigpreast (Beitrag #7310) schrieb:
Ich habe Schnucki aber dergestalt verstanden, dass mit "über das unmittelbar medizinisch Nötige hinaus" genau so etwas wie Händchen Halten oder ähnliches gemeint ist. Ich bezog seine Äußerung unter anderem auf meine früher in diesem Thread gepostete Schilderung, dass ich auf der Intensivstation nicht selten Patienten- bzw. Angehörigengespräche abblocken muss, weil ich andernfalls unmittelbar therapeutische Tätigkeiten hintenanstellen müsste.



ich bezog seine Äußerungen auf die Hinwendung, die ein Homöopath seinen Patienten zukommen lässt (weil ich es logisch finde, dass er genau das meint).

Er schreibt:


Die Homöopathie hingegen hat diese ganzheitliche Sicht auf den Menschen schon von Anfang an gehabt und hat ihn bis heute. Der Zuspruch, den sie erfährt, dürfte z.T. auch damit zusammenhängen. Du weißt ja selbst, wie schwer es im Klinikbetrieb ist, sich dem Patienten über das unmittelbar medizinisch Nötige hinaus zuzuwenden.


Für mich bedeutet das "über das unmittelbar medizinisch Nötige hinaus" in dem Kontext die Hinwendung, die z.B. ein Homöopath seinen Patienten angedeihen lässt.

LG Tom
.JC.
Inventar
#7321 erstellt: 28. Aug 2014, 17:33

ParrotHH (Beitrag #7314) schrieb:

Pigpreast (Beitrag #7312) schrieb:
Auch für mein Selbstverständnis spielt „Ganzheitlichkeit“ (im Patienten mehr als nur einen Träger von Reiz-Reaktions-Mustern oder als komplexes physiologisches Präparat zu sehen) eine gewisse Rolle.

Wobei der Begriff "komplexes physiologisches Präparat" mir einfach Spass bringt

Parrot


Wo ist denn da der Spaß ?
Es ist ein Zeichen der totalen Entmenschlichung!

Genau so habe ich Ärzte in letzter Zeit kennengelernt.
Es gibt keine Patienten mehr, nur noch Abrechnungsmöglichkeiten.

Und dann redet man von Ganzheitlichkeit...
Das ist an Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten!

Der Grund, warum es so gut wie keine Christen gibt, sind die "christlichen" Kirchen.
Der Grund, warum es immerfort mehr Leute zu der Homöopathie u.ä. treibt, ist die moderne Medizin.

Es ist einfach hoffnungslos !
'Stefan'
Hat sich gelöscht
#7322 erstellt: 28. Aug 2014, 18:02

'Stefan' schrieb:
Wenn man selbst nichts Positives vorzuweisen hat, hebt man eben das Negative anderer hervor, teilweise berechtigt, teilweise nicht, teilweise geschickt, teilweise ungeschickt bis dummfrech.




EPMD sei an der Stelle für die eigenständige Einordnung in zuletzt genannte Kategorie gedankt.



[Beitrag von 'Stefan' am 28. Aug 2014, 18:03 bearbeitet]
ParrotHH
Inventar
#7323 erstellt: 28. Aug 2014, 18:24

EPMD (Beitrag #7321) schrieb:
Wo ist denn da der Spaß ?
Es ist ein Zeichen der totalen Entmenschlichung!

Ich habe eine empfindliche Verdauung. Da kommt es dann manchmal vor, dass ich einen Tag im sanitären Bereich der Wohnung verbringe, um abwechselnd irgendwelche Körperöffnungen über größere Porzellaninstallationen zu halten, immer darüber sinnierend, in welcher Reihenfolge das nun im konkreten Falle am besten abzuwickeln sei...

An solchen Tagen fühle ich mich nämlich auch nicht wie ein Mensch, sondern genau so: wie ein "komplexes physiologisches Präparat"

Der Grund, warum es so gut wie keine Christen gibt, sind die "christlichen" Kirchen.

Der Grund, warum es so gut wie keine Christen gibt, ist der: es gibt keinen Gott.
Es spricht sich jetzt nur langsam auch mal rum!

Parrot
Giustolisi
Inventar
#7324 erstellt: 28. Aug 2014, 19:10

Der Grund, warum es so gut wie keine Christen gibt, sind die "christlichen" Kirchen.

Es gibt reichlich Christen, es werden nur immer weniger. Viele Menschen hinterfragen die Geschichten und glauben sie nicht einfach. Als Grund kann man natürlich die Kirche sehen, immerhin verzapfen die schon ewig das selbe Zeug. Die haben sich nicht großartig verändert, die Gesellschaft hat es aber.
Pigpreast
Inventar
#7325 erstellt: 28. Aug 2014, 19:28

tomtiger (Beitrag #7320) schrieb:

Pigpreast (Beitrag #7310) schrieb:
Ich habe Schnucki aber dergestalt verstanden, dass mit "über das unmittelbar medizinisch Nötige hinaus" genau so etwas wie Händchen Halten oder ähnliches gemeint ist. Ich bezog seine Äußerung unter anderem auf meine früher in diesem Thread gepostete Schilderung, dass ich auf der Intensivstation nicht selten Patienten- bzw. Angehörigengespräche abblocken muss, weil ich andernfalls unmittelbar therapeutische Tätigkeiten hintenanstellen müsste.

ich bezog seine Äußerungen auf die Hinwendung, die ein Homöopath seinen Patienten zukommen lässt (weil ich es logisch finde, dass er genau das meint).

Er schreibt:

Schnuckiputz (Beitrag #7294) schrieb:
Die Homöopathie hingegen hat diese ganzheitliche Sicht auf den Menschen schon von Anfang an gehabt und hat ihn bis heute. Der Zuspruch, den sie erfährt, dürfte z.T. auch damit zusammenhängen. Du weißt ja selbst, wie schwer es im Klinikbetrieb ist, sich dem Patienten über das unmittelbar medizinisch Nötige hinaus zuzuwenden.


Er schreibt aber auch in unmittelbarer Fortsetzung des von Dir zitierten Teils weiter:

Schnuckiputz (Beitrag #7294) schrieb:
In den Intensivstationen ist das noch schwerer. Wenn man sich so eine Station anschaut, drängt sich manchmal der Vergleich mit Zirkusjongleuren auf, an deren Tisch sich viele Tellerchen drehen und die unentwegt von einem zum anderen Tellerchen hetzen, um bloß alle am Drehen zu halten.

Für mich eine sehr treffende Beschreibung der Situation, in der ich mich auf der Intensivstation oft wieder finde.

Nur für den Fall, dass die Wurzel unserer unterschiedlichen Auslegung von Schnuckis Aussage hier ihre Wurzeln hat:

Schnuckiputz (Beitrag #7294) schrieb:
Der Zuspruch, den sie erfährt, dürfte z.T. auch damit zusammenhängen.

Dies bedeutet nicht, dass homöopathische Patienten Zuspruch vom Homöopathen erfahren, sondern ich verstehe es so:

Der Zuspruch, den die Homöopathie durch die erfährt, die ihr zusprechen, dürfte z.T. auch damit zusammenhängen (dass die Homöopathie eine ganzheitliche Sicht auf den Menschen hat).

Nichtsdestotrotz könnte er natürlich mit „sich dem Patienten über das unmittelbar medizinisch Nötige hinaus zuzuwenden“ beides gemeint haben: sowohl eine Zuwendung zum Patienten, wie sie in der Homöopathie üblich ist, als auch das „Händchenhalten“ durch einen Krankenhausmediziner.

Wie wäre es, Schnucki meldete sich noch mal zu Wort, und sagte selbst, wie er es gemeint hat?

(...bevor ich hier - huch! - seitenlang über diesen einen Nebensatz weiter spekuliere... )


[Beitrag von Pigpreast am 28. Aug 2014, 19:30 bearbeitet]
JULOR
Inventar
#7326 erstellt: 28. Aug 2014, 20:26
Den Begriff "Händchenhalten" finde ich immer noch doof. Vielleicht ist es gar nicht so gemeint, aber vielleicht drückt er auch implizit aus, was EMPD und Schnucki an der Schulmedizin bemängeln.
tomtiger
Administrator
#7327 erstellt: 28. Aug 2014, 20:30
Hi,


Pigpreast (Beitrag #7325) schrieb:
Wie wäre es, Schnucki meldete sich noch mal zu Wort, und sagte selbst, wie er es gemeint hat?

(...bevor ich hier - huch! - seitenlang über diesen einen Nebensatz weiter spekuliere... )



ich schrieb ja, selten, dass ich mit jemandem so oft aneinander vorbeirede wie mit Dir ....


LG Tom
tomtiger
Administrator
#7328 erstellt: 28. Aug 2014, 20:35
Hi,


JULOR (Beitrag #7326) schrieb:
Den Begriff "Händchenhalten" finde ich immer noch doof.


das ist bei uns ein Idiom für bemuttern, überfürsorglich sein, etc.

im konkreten Fall hat es von meiner Seite aus die Funktion, etwas scherzhaft zu beschreiben.

LG Tom
.JC.
Inventar
#7329 erstellt: 28. Aug 2014, 21:06

tomtiger (Beitrag #7328) schrieb:
Hi,


JULOR (Beitrag #7326) schrieb:
Den Begriff "Händchenhalten" finde ich immer noch doof.


das ist bei uns ein Idiom für bemuttern, überfürsorglich sein, etc.
m


?

Händchen halten heißt verliebt zu sein,
Die schlimmste u. zugleich schönste aller Krankheiten.

Im übrigen verzeihe ich dir das indoktriniert sein von der Anthroposophie.
Denn 1. ist das schwierig u. 2. hab' ich damit angefangen.

Wer fürchtet sich vor der Wahrheit?
Klinikmediziner!

Das ist kein Affront gg. Dich pig
Sondern ein Ausdruck meiner tiefsten Enttäuschung über den heutigen Klinikalltag in D.
Beide Male wäre der geliebte Mensch ohnehin gestorben, mit u. ohne noch so gute medizinische Hilfe,
aber die Umstände ...
Genau das was Schnuckie vorgeworfen wurde (Gewinnstreben mit fragwürdigem Background),
genau das ist die Realität in deutschen Krankenhäusern heute !!!

Zu welchem Prozentsatz?
Da schneidet die H. mMn besser ab.
Giustolisi
Inventar
#7330 erstellt: 28. Aug 2014, 21:19

genau das ist die Realität in deutschen Krankenhäusern heute !!!

Und macht das homöopathische Mittel wirksamer als ein Placebo?


[Beitrag von Giustolisi am 28. Aug 2014, 21:20 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#7331 erstellt: 28. Aug 2014, 21:31
.JC.
Inventar
#7332 erstellt: 28. Aug 2014, 21:33

Giustolisi (Beitrag #7330) schrieb:

genau das ist die Realität in deutschen Krankenhäusern heute !!!

Und macht das homöopathische Mittel wirksamer als ein Placebo?


Nein, aber es erspart ihnen eine menschenunwürdige Abfertigung.
Pigpreast
Inventar
#7333 erstellt: 28. Aug 2014, 21:44

tomtiger (Beitrag #7327) schrieb:
ich schrieb ja, selten, dass ich mit jemandem so oft aneinander vorbeirede wie mit Dir .... ;)

Das geht mir (jetzt ohne Schmuh) umgekehrt mit Dir genau so. Ich hätte dafür sogar ein paar Erklärungsansätze, die dann aber endgültig ausufern würden. Nur so viel: Ich glaube, da treffen halt zwei spezielle Charaktere aufeinander (und keine Sorge, Du kommst in meiner diesbezüglichen These nicht schlechter weg als ich selbst... )
.JC.
Inventar
#7334 erstellt: 28. Aug 2014, 21:53
Anästhesisten sind auch speziell..
Die müssen nämlich von den zu Narkotisierenden Einiges wissen...

Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einem Chefarzt der Orthopädie in Bayern.
Freundschaftliche Atmosphäre, ich erwähne meine Spondylolisthesis,
sagte er: lassen sie sich die nur nicht verblocken!

Nee, natürlich nicht, ich weiß ja was Sache ist.
Aber warum sagte er das zu mir?


[Beitrag von .JC. am 28. Aug 2014, 21:54 bearbeitet]
'Stefan'
Hat sich gelöscht
#7335 erstellt: 28. Aug 2014, 21:54

EPMD schrieb:
Beide Male wäre der geliebte Mensch ohnehin gestorben, mit u. ohne noch so gute medizinische Hilfe,
aber die Umstände ...



Da schneidet die H. mMn besser ab.


Jo, deine generalisierte Meinung interessiert aber nicht, egal wie traurig die Geschichte dahinter ist. Es zählen Fakten. Nach wie vor.
Eigentlich ist deine Vorgehensweise wissenschaftlich. Du extrapolierst. Aber eben auf unzulässige Art und Weise.



[Beitrag von 'Stefan' am 28. Aug 2014, 21:58 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#7336 erstellt: 28. Aug 2014, 21:57
Genau!

Und DER Fakt ist: s.o. Du bist kein Mensch mehr im KKH, sondern eine Abrechnungsziffer.
Glaub' es oder nicht.

Mir kann es ja eigentlich egal sein.
Schnuckiputz
Stammgast
#7337 erstellt: 28. Aug 2014, 22:39

kinodehemm (Beitrag #7315) schrieb:

Welche Evolution hat denn die Homöopathie beispielsweise bei Gefässerkrankungen/Durchblutungsstörungen chronischer oder akuter Art genommen?
Welche Pfeile hat der heutige HP dafür im Köcher, die sich in den letzten 200j als geeignet herausgestellt haben?


Wie wäre es denn mal mit Googeln? Diesen HP muß man nicht lieben, dennoch ist nicht alles verkehrt, was er hier schreibt:

http://www.naturheilt.com/Inhalt/Arteriosklerose.htm

Da ist dann auch nachzulesen, was manch ein HP so alles im Köcher haben kann. Ferner, welche homöopathischen Mittel oft hilfreich sind. Es sind überwiegend schon seit langem bewährte Mittel, denn Gefäßerkrankungen sind bekanntlich nicht neu, sondern haben die Menschen leider auch schon in früheren Zeiten geplagt.
Giustolisi
Inventar
#7338 erstellt: 28. Aug 2014, 22:47

Nein, aber es erspart ihnen eine menschenunwürdige Abfertigung.

Menschenwürdige Behandlung und Zuckerkügelchen ersetzen aber keine wirksamen Medikamente.
Warum breitest du das Thema also hier aus. Auf die Medizin mit all ihren bekannten Defiziten (die hier auch niemand leugnet) einzuhacken lenkt nur vom Thema ab und das ist die Homöopathie, eine Glaubenslehre voller Defizite.
Schnuckiputz
Stammgast
#7339 erstellt: 28. Aug 2014, 22:59

Pigpreast (Beitrag #7325) schrieb:

Nur für den Fall, dass die Wurzel unserer unterschiedlichen Auslegung von Schnuckis Aussage hier ihre Wurzeln hat:

Schnuckiputz (Beitrag #7294) schrieb:
Der Zuspruch, den sie erfährt, dürfte z.T. auch damit zusammenhängen.

Dies bedeutet nicht, dass homöopathische Patienten Zuspruch vom Homöopathen erfahren, sondern ich verstehe es so:

Der Zuspruch, den die Homöopathie durch die erfährt, die ihr zusprechen, dürfte z.T. auch damit zusammenhängen (dass die Homöopathie eine ganzheitliche Sicht auf den Menschen hat).

Nichtsdestotrotz könnte er natürlich mit „sich dem Patienten über das unmittelbar medizinisch Nötige hinaus zuzuwenden“ beides gemeint haben: sowohl eine Zuwendung zum Patienten, wie sie in der Homöopathie üblich ist, als auch das „Händchenhalten“ durch einen Krankenhausmediziner.

Wie wäre es, Schnucki meldete sich noch mal zu Wort, und sagte selbst, wie er es gemeint hat?


Nun muß ich also auch noch meinen eigenen Sermon auslegen.

Pigpreast, Du hat das schon ganz recht verstanden, auch wenn ich Deinen Satz mit dem Zuspruch durch die Zusprechenden etwas mißlungen finde. Es geht einerseits um die Zuwendung des Homöopathen gegenüber seinen Patienten und andererseits darum daß gerade diese Zuwendung als Ausdruck einer ganzheitlichen und respektvollen Sicht auf den Menschen gelten kann. Dies erklärt m.E. jedenfalls z.T., wieso sich viele Menschen beim Homöopathen wohler fühlen als bei so manchen Schulmedizinern.

Natürlich gibt es auch durchaus Schulmediziner, die einen guten Draht zu ihren Patienten finden und sich alle erdenkliche Mühe geben. Das ist z.B. oft bei den echten "Landärzten" der Fall. Die kennen nach einer Weile viele "ihrer" Leute, wissen in etwa, wie sie leben, kennen oft den familiären Hintergrund usw, was sehr hilfreich sein kann. In den Kliniken hingegen sind die Patienten mehr oder weniger "durchlaufende Posten." Da ist der Arzt auch oft nicht wirklich sein eigener Herr, sondern steht unter erheblichem Druck (vom Chefarzt, wegen Arbeitsverdichtung, Folgen des Kostendrucks seitens der Krankenhausleitung usw.). Aber das ist ja schon angesprochen worden.
Schnuckiputz
Stammgast
#7340 erstellt: 28. Aug 2014, 23:22

ParrotHH (Beitrag #7323) schrieb:

Der Grund, warum es so gut wie keine Christen gibt, ist der: es gibt keinen Gott.


Auha, seit wann ist Gott denn den Christen vorbehalten? Was hat Gott mit dem Christentum zu tun? In anderen Religionen glaubt man schließlich auch an Gott, z.T. sogar an einen einzigen. Gibt es nicht zu denken, wenn selbst ein alter Frevler wie Nietzsche ungeachtet seiner provokanten Aussage "Gott ist tot", uns folgendes Gedicht hinterließ:

Dem unbekannten Gott

Noch einmal, eh ich weiterziehe
und meine Blicke vorwärts sende,
heb ich vereinsamt meine Hände
zu dir empor, zu dem ich fliehe,
dem ich in tiefster Herzenstiefe
Altäre feierlich geweiht,
daß allezeit
mich deine Stimme wieder riefe.

Darauf erglüht tief eingeschrieben
das Wort: Dem unbekannten Gotte.
Sein bin ich, ob ich in der Frevler Rotte
auch bis zur Stunde bin geblieben:
Sein bin ich - und fühl die Schlingen,
die mich im Kampf darniederziehn
und, mag ich fliehn,
mich doch zu seinem Dienste zwingen.

Ich will dich kennen, Unbekannter,
du tief in meine Seele Greifender,
mein Leben wie ein Sturm Durchschweifender,
du Unfaßbarer, mir Verwandter!
Ich will dich kennen, selbst dir dienen.


Es ist der andere, den meisten unbekannte Gott, den er verehrt. Der, in dem und mit dem alle Fragen auf einen Schlag beantwortet sind. Er hat mehr mit den Menschen zu tun als mit Kirchen und Priestern und Dogmen. Aber genug davon, ist hier eigentlich O.T. - oder vielleicht doch nicht ganz. Denn mit ihm könnte schließlich die "geistartige Lebenskraft" zu tun haben, von der Hahnemann sprach, die "höhere Ebene" oder wie auch immer man es nennen mag. Das hat ja mit Religionen nichts zu tun, ist weder christlich noch muslimisch noch sonst was, sondern steht über diesen Dingen. Diese Kraft wirkt unabhängig vom religiösen Bekenntnis.

Beweisen im Sinne der Wissenschaft kann man das alles nicht, und doch mag ein Funke von all dem in jedem von uns schlummern. Wie eine Saat, die aufgehen kann ... oder auch nicht, wenn man es nicht will. Man muß nicht daran glauben, Homöopathie und Schulmedizin wirken auch ohne Glauben und sogar bei Atheisten. Aber man kann wagen, es zu denken ...
'Stefan'
Hat sich gelöscht
#7341 erstellt: 28. Aug 2014, 23:46

Schnuckiputz schrieb:
Man muß nicht daran glauben, Homöopathie und Schulmedizin wirken auch ohne Glauben und sogar bei Atheisten.


Mit dem Unterschied, dass man bei der Homöopathie wissen muss, dass man sie "bekommt".
Ich geh' demnächst mal zur Apotheke und besorg' 'ne ordentliche Menge D60-irgendwas, die ich verschiedensten Leuten unterjubeln werde.
Mal gucken was sie danach zu meinem Fragebogen sagen.

Welche D60-Kugel ist denn die gefährlichste überhaupt?
Der Stefan hat jetzt 'nen Schnuckiputz-Bestätigungsauftrag. Ich werd' das tatsächlich machen und dokumentieren.



[Beitrag von 'Stefan' am 28. Aug 2014, 23:49 bearbeitet]
kammerklang
Stammgast
#7342 erstellt: 29. Aug 2014, 01:03

pigpreast schrieb:
Schnuckiputz (Beitrag #7294) schrieb:
In den Intensivstationen ist das noch schwerer. Wenn man sich so eine Station anschaut, drängt sich manchmal der Vergleich mit Zirkusjongleuren auf, an deren Tisch sich viele Tellerchen drehen und die unentwegt von einem zum anderen Tellerchen hetzen, um bloß alle am Drehen zu halten.

Für mich eine sehr treffende Beschreibung der Situation, in der ich mich auf der Intensivstation oft wieder finde.


Hello again.

Also, wie Du das für eine treffende Beschreibung halten kannst, das wundert mich über alle Maßen. Egal wieviel Stress die Arbeit auf einer Intensivstation bedeutet, Du kannst den herabwürdigenden Unterton mit dem diese "Beschreibung" vergiftet ist, doch unmöglich überlesen haben? Mir kommt es beinahe so vor, als würdest Du unbemerkt auch noch von dem Kakao trinken, durch den Dich schnuckel hier ziehen will.

Nicht nur weil es eine Unverschämtheit sondergleichen ist, Mediziner die um Leben und Tod von Patienten ringen, mit Zirkusartisten zu vergleichen, die ein Publikum unterhalten sollen.

Nicht nur, weil ihnen vorgeworfen wird, sie müssten dabei auch noch hetzen und damit unterschwellig so getan wird, als sei das alles gar nicht nötig (Ja verdammt nochmal, wenn nicht in dieser Situation, wann dann, sollen Ärzte etwa, wenn es Spitz auf Knopf steht, und Zeit das knappste Gut ist, besser ganz gemütlich langatmiges ganzheitliches Geschwafel in aller epischer Breite absondern???).

Nicht nur, weil es auf Intensivstattionen angeblich nur um Teller-"chen" ginge, also im Grunde um banale Haushaltsgegenstände, an denen zweckentfremdet und sinnfrei Kunststücke vorgeführt würden, statt sich "ganzheitlich" um den Gesamthaushalt Mensch zu kümmern. (Während ein homöopathische Heilheini natürlich die wahre Kunst vollbringt und sich mit seinem leeren Gefasel um den viel wichtigeren ganzheitlichen Ätherleib kümmert - und natürlich nicht ums eigene Heiler-Ego und den eigenen Finanzleib, iwo.)

Sondern auch, weil es bei all dieser unterschwellig lächerlich gemachten medizinischen Artistik "bloß" darum gehen soll, alles am Drehen zu halten. Das Wörtchen "bloß" verrät die ganze Überheblichkeit mit der hohle Pfeifen es nötig haben, auf ihren angeblich überlegenen Standpunkt aufmerksam zu machen. Ihr Intensivmediziner dreht demzufolge "bloß" kleine dumme zerbrechliche Tellerchen wie in Zirkusmanier, was alles gar nicht relevant ist. Ein echter Heil-Künstler dagegen fasst ganzheitlich die Stellung des Patienten im Kosmos ins Auge und setzt mit seiner Therapie, auch wenn der Patient gerade mit dem Tod ringt, richtigerweise und zielgenau gleich am Astralleib an...

Es tut mir leid, aber bei derart zugleich großkotzigem und despektiertlichen Geschreibsel bleibt mir nicht nur die Spucke weg, da läuft mir auch die Galle über. Auf Intensiv- und Notfallstationen werden sicher auch viele Fehler gemacht, besonders wenn wenig Zeit bleibt, entgleiste und aus der Balance geratene Lebensvorgänge wieder irgendwie zu stabilisieren. Aber wenn ich mir ausmale, wie Leute wie schnucki und EMPD den Betrieb dort nach ihren Überzeugungen gestalten würden, dann will ich gar nicht wissen, wieviele Leute mehr und viel früher sterben müssten und das womöglich qualvoll. Wobei ihnen dann sicher das einfühlsame Gefasel über die seelischen Ursachen ihres Todeskampfes eine großartige Unterstützung wäre, nicht wahr. Und hinterher würden diese ach so einfühlsamen und angeblich "Menschenliebenden" Heilkünstler allen erzählen, das vorzeitige Ableben sei eben im Einklang mit der Natur und geschehe zum Frieden der armen verstorbenen Seelen. Grotesk.

Die historisch rückwärts gewandte Homöopathie setzt auf nichts als Verdummung, Aberglaube und Alchimie und gründet darauf eine unfassbare Überheblichkeit, die vom elitären Gehabe der "Anthroposophie" noch weiter befeuert wird. Sie erhebt heute den Anspruch so gut wie alles, was von anderen medizinisch und therapeutisch erdacht oder geleistet wird, verbessern zu können, obwohl noch nie irgendwo eine Verbesserung eintrat, und behauptet darüberhinaus sich mit dem eigentlichen "Wesen" von Krankheiten und ihren Prozesssen viel tiefer auseinanderzusetzen, wozu sie allem höhere geistige Ebenen andichtet und grundlegende materielle Phänomene verachtet.

Dabei finde ich dieses Verächtlichmachen von Dingen, die zu den größten Errungenschaften des menschlichen Geistes gehören - ich rede von den großartigen Erkenntnissen über Mechanik und Materie - sehr bezeichnend. Da wird vom angeblich zu "mechanistischen" und "materialistischem" Denken gesprochen, und so getan, als wüsste man weit mehr. Wenn es um Menschen ginge sei das unangemessen und irgendwie trivial - obwohl Mechanik und Materie bis heute in Wahrheit einige der größten Geheimnisse bergen und keineswegs entschlüsselt sind, geschweige denn leicht zu beschreiben und zu erfassen wären. Da ist gar nichts trivial und banal, von der Himmelsmechanik über die Bio- bis zur Quantenmechanik: über Materie und ihr Verhalten als Träger von Leben, Energie und Information nachzudenken, das ist alles andere als läppisch.

Es ist im Gegenteil eine echte Kunst, sich über die Natur der Materie so weit wie möglich fortzubilden und viele große Künstler und Wissenschaftler haben genau das getan und tun es bis heute, teils mehr praktisch, teil mehr theoretisch, aber immer wirklichkeitsbezogen. Und wer sich mit dem Feinbau und der Physiologie von Organismen tatsächlich befasst, und nicht nur über "das Feinstoffliche" ahnungslos herumfaselt, der kommt aus dem Staunen über die durch und durch "mechanistisch" organisierte Materie und die von dieser "Mechanik" bewirkten Abläufe nicht mehr heraus. Und aus diesen Kenntnissen heraus kann er versuchen, manches zu verändern, zu verbessern, oder Prozesse, die schieflaufen, zu beeinflussen.

Dagegen hat das ganze hohle Gerede vom angeblich weit über Mechanik und Materie hinausgehenden geistigen Ebenen, die aber leider nur geisteswissenschaftlich orientierten und für höhere Erkenntnisse empfänglichen Naturen zugänglich wären, und auf der Dinge wie Experimente und Beweise oder logisches Denken nunmal irrelevant wären, sondern allein subjektive Erfahrungen zählten, rein gar nichts verbessert. Nichts im Lauf der natürlichen Welt lässt sich damit verändern, das ganze Gerede von Seelen usw. hat noch nicht ein einziges menschliches Leben real und objektiv besser gemacht. Eher im Gegenteil: der Vatikan war bis in die dreißiger vierziger Jahre hinein eines der technologisch rückständigsten, und damit quasi lebensfeindlichsten Länder des Planeten.

Doch halt, natürlich macht dieses Gerede das Leben für manche auch real besser - zwar nicht für die, die bequasselt und nur subjektiv angenehm eingelullt werden, aber um so mehr für die, die sich ihr hochgeistliches und überhebliches Dahergerede klammheimlich ganz gut vergelten lassen. Seltsamerweise sehr materiell und dinglich, wohlgemerkt, obwohl die Materie doch so erbärmlich unwürdig ist, nicht wahr. Wozu man sich in Organisationen zusammenfindet, die anderen dogmatisch erklären, wie sie die Welt zu sehen lernen sollten, um ihren Geist mit derart "lebendigem Denken" oberhalb der schönden Materie anzusiedeln. Obwohl es in Wahrheit um nichts anderes geht, als andere in das selbe kümmerliche Gedankenkorsett irgendwelcher egomaner Charismatiker zu zwängen und sie damit intellektuell gleichzuschalten, statt jeden zu ermutigen seinen eigenen Verstand selbstkritisch einzusetzen. Wenn mit dieser Dogmatik dann auch noch der Anspruch verknüpft ist, in zwanghaft gleichgeschalteten Vorstellungen läge die wahre Freiheit "lebendigen" Denkens, und mit diesem höheren "Denken" und "Wissen" könne man dann letztlich auch die "wahren" Ursachen von Krankheiten bekämpfen (von denen Intensivmediziner eh nichts verstehen) - dann ist das nicht nur mausetotes Denken, sondern an Hybris nicht mehr zu überbieten.


[Beitrag von kammerklang am 29. Aug 2014, 14:05 bearbeitet]
hifi_angel
Inventar
#7343 erstellt: 29. Aug 2014, 02:21

Schnuckiputz (Beitrag #7340) schrieb:

Beweisen im Sinne der Wissenschaft kann man das alles nicht, und doch mag ein Funke von all dem in jedem von uns schlummern. Wie eine Saat, die aufgehen kann ... oder auch nicht, wenn man es nicht will. Man muß nicht daran glauben, Homöopathie und Schulmedizin wirken auch ohne Glauben und sogar bei Atheisten. Aber man kann wagen, es zu denken ...




Liebelein,

hast du das immer noch nicht verstanden?

Nicht BEweisen sondern NACHweisen ist angesagt und zwar mit wissenschaftlichen Methoden, dh. mit bewährten Methoden, die den Sachverhalt OBJEKTIV feststellen.

Es interessiert kein Mensch warum und weshalb die Homöpathie funktionieren sollte! Nur das sie funktionieren sollte muss sie erst einmal mit wissenschaftlichen Methoden NACHWEISEN.

Es muss immer erst einmal ein Ei gelegt werden, bevor man es ausbrütet!

Alles andere ist Märchenwelt und Quacksalberei.

Wie gesagt, es ist absolut egal, wer das Ei legt, Geister, Ätherleiber, oder irgendwas, was in uns schlummert und von geschütteltem informiertem Wasser aktiviert wird, es ist zunächst einmal alles egal, alles ist recht, NUR wir wollen endlich mal das angeblich gelegte Ei sehen: Wir wollen den objektiven NACHweis, dass es so ein Ei gibt. Ist das zu viel verlangt? Versündigt man sich an der Homöopathie, wenn man das fordert?
Ein Glaube, egal welcher, braucht den Nachweis nicht, die Menschen sollen nur an das Ei glauben, daher erwartet auch keiner einen wissenschaftlichen Nachweis.
Doch die Homöopathie behauptet ja, das sie kein Glaube sei und man um eine Wirkung zu erfahren auch nicht daran glauben muss. Also, wo sind die objektiven Nachweise nach wissenschaftlichen Methoden?

WO IST DENN DA DAS PROBLEM? Wieso kann die Homöopathie seit nunmehr 200 Jahre keinen o.g. objektiven Nachweis erbringen, wenn sie doch angeblich funktioniert auch wenn man nicht daran glaubt. Bedingung ist jedoch, dass man das wiederum glauben soll. Das ist doch schon mehr als lachhaft, das ist doch schon krank.


Solange sind die Homöopathen, also auch DU, für mich bestenfalls Märchenerzähler und schlimmstenfalls Lügner und Scharlatane

Und wenn man deine Beiträge hier ließt, bekommt man nur den Eindruck, dass du mit allen Mittel und den unmöglichsten Vergleichen versuchst dein Lügengebäude für dich selber aufrecht zu halten. Das ist bei allen Fanatikern so, die Realität wird verdrängt und die Wahrheit will man nicht mehr hören und alle anderen sind böse Ungläubige und wollen einem was. Mit der Zeit befindet man sich dann hinter so dicke Mauern, dass man nicht mehr die Realität erkennen kann und das kritische unvoreingenommene logische Denken verlernt hat. Aber ich befürchte selbst dies wird dich nicht aus deinen Träumen in deiner Märchenwelt aufwachen lassen. Also träume schön weiter und denke immer daran, die heutige Welt mit allen ihren technischen Einrichtungen insbesondere die Medizin ist nur böse und schlecht und führt die Menschen ins Verderben. Früher insbesondere vor 200 Jahren, dank Hahnemann, war alles besser.
Also lasst uns eine Zensur machen, wieder Bäume umarmen, in Höhlen ziehen, an Götter glauben und vorher den menschlichen Verstand abschwören. Denn der angeblich Fortschritt ist ja nur ein Rückschritt. Nur die Globuli sollten wir in die Vergangenheit mitnehmen.


[Beitrag von hifi_angel am 29. Aug 2014, 02:54 bearbeitet]
Giustolisi
Inventar
#7344 erstellt: 29. Aug 2014, 10:18

Auha, seit wann ist Gott denn den Christen vorbehalten? Was hat Gott mit dem Christentum zu tun? In anderen Religionen glaubt man schließlich auch an Gott

Wenn es keinen gibt gibt es für niemanden einen. Weder für Christen, noch für Andere. Die ganzen Religionen sind im Kern gleich, zumindest ähnlich. Zumindest stellen sie sich nicht als etwas Anderes als Glauben hin. Wegen mir darf jeder glauben, was er will. Selbst die absurdesten Vorstellungen (allmächtiger&gütiger Gott, Wassergedächtnis, Ätherleiber, usw..) seien ihm gegönnt. Nur wenn Glaubensinhalte als Tatsachen hin gestellt werden, muss der Gläubige eben damit klar kommen, dass sie hinterfragt werden und eben als Glaubensinhalte entlarvt werden.
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#7345 erstellt: 29. Aug 2014, 10:29
Moin

gestern kam eine alte Freundin (mit der ich afaik auch mal verheiratet war ) mit ner DVD eines Schädel-Kernspins vorbei .Auf den Bildern ist ein Akustikusneurinom ~1,5cm gross bestens erkennbar, dazu passende Sympthomatiken (seitenungeleiches Audiogramm,Gleichgewichtsprobleme sind da..)

Auf den 3j alten Voraufnahmen wäre dieser Prozess - mit dem heutigen Wissen-auch schon zu sehen gewesen, war damals allerdings noch klein und lagebedingt mit einem Gefässanschnitt zu verwechseln..

Anyway: Progedientes Wachstum, Lage ist selbsterklärend, Sympthome vorhanden.

Die Schulmedizin bietet:
Mehrfeldbestrahlung ges 54Gy
Cyberknife-Bestrahlung - ähnliche Zieldosis
Operation und Entfernung des Neurinoms

Was hat der geneigte Alternativmediziner / Homöopath denn im Sinne einer 'humaneren' Therapie anzubieten?

Oder muss sich die Dame in die Mühlen der Schlächter und Abzocker begeben, weil gerade in diesem Fall...
JULOR
Inventar
#7346 erstellt: 29. Aug 2014, 10:33

ZeeeM (Beitrag #7331) schrieb:
http://www.tagesspie...-nicht/10354586.html


Aus dieser Quelle: Curantur:

Bei der derzeitigen Ebola-Epidemie stünden homöopathische Arzneimittel wie Crotalus horridus, Lachesis, aber auch Vipera, Arsenicum hydrogenisatum oder die Leptospirose-Nosode im Vordergrund,

und

Bei allem Vorbehalt, den Schulmediziner dieser Behandlungsmethode gegenüber haben: Die Erfahrung, die die Homöopathie in Infektionskrankheiten aufweisen kann (von Cholera über Pocken zu Influenza), ist immens.
Organisationen, die Ärzte und ärztliches Personal in Ebola-Gebiete schicken, haben auch eine Fürsorgepflicht. Die Möglichkeiten, die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung zu verringern, sollten ausgeschöpft werden. Wenn diese Fürsorgepflicht durch
- Unkenntnis über homöopathische Prinzipien
- Vorbehalte gegenüber einer andersartigen therapeutischen Behandlungsweise
eingeschränkt ist, sollte dieses System dringend überdacht werden!


und weiter:

Es wären Studien, in vitro und in vivo mit potenzierten Arzneimitteln, die nach homöopathischen Richtlinien (lege artis) von homöopathischen Experten ausgewählt wurden, in größerem Umfange durchzuführen, mit dem Fokus auf infektiöse Erkrankungen, denen die Medizin bisher therapeutisch und prophylaktisch nichts entgegenzusetzen hat.

Das Interessante ist, dass "die Homöopathen" nicht selbst eingreifen, was sie ja durchaus könnten, sondern von den "Schulmedizinern" und den Forschern fordern, sich zu öffnen. Das ist aus meiner Sicht ein schöner Trick, um sich geschickt aus der Affäre zu ziehen, keine Wirkung nachweisen zu müssen und die Nachweislast einfach weiterzureichen. - "Wir haben etwas, aber ihr wollt unsere Hilfe ja nicht". So bleibt es leider wieder bei der Opferrolle und der Behauptung, Schlangengift und Arsen in homöopathischer Verdünnung könnten gegen Ebola helfen.
Pigpreast
Inventar
#7347 erstellt: 29. Aug 2014, 10:40

Giustolisi (Beitrag #7338) schrieb:

Nein, aber es erspart ihnen eine menschenunwürdige Abfertigung.

Menschenwürdige Behandlung und Zuckerkügelchen ersetzen aber keine wirksamen Medikamente.
Warum breitest du das Thema also hier aus. Auf die Medizin mit all ihren bekannten Defiziten (die hier auch niemand leugnet) einzuhacken lenkt nur vom Thema ab und das ist die Homöopathie, eine Glaubenslehre voller Defizite.

Nun, ich vermute mal, er tut das, weil er glaubt, dass die Homöopathie eben doch mehr ist als eine Glaubenslehre und dass die Ursache dafür, dass die Menschen dies nicht erkennen, dieselbe ist wie dafür, dass die heutige Medizin so ist wie sie ist. Nämlich, dass die Menschen das von ihm erkannte Wesentliche nicht erkennen können/wollen. Würden sie dieses nur erkennen, würden sie sowohl die Wirksamkeit der Homöopathie erkennen als auch die moderne Medizin anders gestalten. So sind für ihn diese beiden Dinge untrennbar miteinander verknüpft.

Wir betrachten die Sache differenziert: Wir fragen: „Stimmen die wissenschaftlichen Erklärungen der modernen Medizin oder nicht?“ und wenden uns dabei, falls nötig, jeder einzelnen wissenschaftlichen Frage gesondert zu. In gleicher Weise befassen wir uns mit der Frage nach homöopathischer Wirksamkeit. Unabhängig davon fragen wir: „Ist die anzutreffende ‚Unmenschlichkeit’ im heutigen Medizinbetrieb der zu starken Fokussierung auf das rein Wissenschaftliche geschuldet oder dem zunehmenden allgemeinen Streben nach Wirtschaftlichkeit oder der menschlichen Unzulänglichkeit der im Gesundheitswesen Tätigen?“ und betrachten dabei, falls nötig, einzelne Sachzusammenhänge gesondert. Wir sehen in dieser differenzierten Bertachtungsweise die Möglichkeit, einzelne Ursache-Wirkungs-Beziehungen zu erkennen, diese dann logisch miteinander zu verknüpfen und so nach und nach ein Gesamtbild zu erzeugen, bzw. dieses zu erweitern oder zu korrigieren. Dass dieses jedoch zu jeder Zeit fragen offen lässt und somit unvollständig ist, nehmen wir dabei in Kauf, da wir merken, dass wir immerhin voran kommen.

Für EPMD (so vermute ich) ist eine solche differenzierte Betrachtungsweise jedoch nur dass „Herumdoktorn an einzelnen Symptomen“, welches unseren Blick von dem „Wesentlichen“ ablenkt, das, wenn wir es doch nur erkennen würden, die Antwort auf all unsere Fragen liefern könnte. Dass er bei seiner Betrachtungsweise bestimmte einzelne Sachzusammenhänge nicht erkennt, ist ihm dabei egal, weil er ja die „höhere Wahrheit“ erkannt hat. Während wir den Mangel an differenziertem Denken als ein Defizit betrachten, ist das für ihn der Weg zu einer höheren Einsicht, die die Beschäftigung mit lästigen Fragen überflüssig macht, m. E. in diesem Sinne:

park.ticket (Beitrag #6587) schrieb:
Du flüchtest dich in eine esoterische Parallelwelt, in der Geister, höhere Wesenheiten, Äther- und Astralleiber für Dinge, die du nicht verstehst, billige Erklärungen parat haben.

Dass eine differenzierte Betrachtung der Dinge nicht zum Übel der Welt führt, sondern dazu, dass man überhaupt etwas bewegen kann (und somit zwangsläufig auch zum Übel, aber eben auch zum Guten hin), bleibt ihm ebenso verschlossen wie die Einsicht, dass, wenn es tatsächlich alle so sähen wie er, die Welt nicht besser sondern aller Wahrscheinlichkeit nach eher wesentlich schlechter würde. "Esoterisch" Denkende übersehen oft, dass sie sich ihre exklusive Denkweise nur leisten können, weil es die anderen sind, die ihnen ihr tagtägliches Leben überhaupt ermöglichen.

Konstruktive Verbesserungsvorschläge sind ihnen fremd. Der einzige Vorschlag, den sie haben ist: „Seht es so wie ich.“ Da die anderen dies aber nicht tun, haben die eben die Schuld. Und so können Esoteriker & Co. weiter in der von den anderen geschaffenen Welt wandeln und die, die sich um deren Verbesserung tatsächlich bemühen, mit Dreck bewerfen.
Giustolisi
Inventar
#7348 erstellt: 29. Aug 2014, 10:56

Der einzige Vorschlag, den sie haben ist: „Seht es so wie ich.“

Das sagen sie alle, ob die Religiösen, Verschwörungstheoretiker oder Esoteriker. Man kann nur nicht allen glauben, also muss man differenzieren. Wenn mir jemand sagt „Seht es so wie ich.“, dann frage ich warum ich das sollte und prüfe das Behauptete um festzustellen, ob überhaupt was dran ist.
Pigpreast
Inventar
#7349 erstellt: 29. Aug 2014, 13:09

kammerklang (Beitrag #7342) schrieb:

pigpreast schrieb:
Schnuckiputz (Beitrag #7294) schrieb:
In den Intensivstationen ist das noch schwerer. Wenn man sich so eine Station anschaut, drängt sich manchmal der Vergleich mit Zirkusjongleuren auf, an deren Tisch sich viele Tellerchen drehen und die unentwegt von einem zum anderen Tellerchen hetzen, um bloß alle am Drehen zu halten.

Für mich eine sehr treffende Beschreibung der Situation, in der ich mich auf der Intensivstation oft wieder finde.



Also, wie Du das für eine treffende Beschreibung halten kannst, das wundert mich über alle Maßen. Egal wieviel Stress die Arbeit auf einer Intensivstation bedeutet, Du kannst den herabwürdigenden Unterton mit dem diese "Beschreibung" vergiftet ist, doch unmöglich überlesen haben? Mir kommt es beinahe so vor, als würdest Du unbemerkt auch noch von dem Kakao trinken, durch den Dich schnuckel hier ziehen will.

Du hast Recht. Der despektierliche Unterton in Schnuckis Aussage ist mir glatt entgangen. Wenn man dem Wörtchen „bloß“ eine Schlüsselrolle zumisst, ergeben sich Deine weiteren Ausführungen zwangsläufig.

Vielleicht ist er mir entgangen, weil ich letztlich darüber stehe. Vielleicht aber auch, weil ich als kritisch zu denken bestrebter, nichtsdestotrotz aber sehr gutmütiger Mensch zwar Sachbehauptungen oft hinterfrage, den Aspekt der Boshaftigkeit dabei jedoch selten in Betracht ziehe. Vor allem aber, weil das Gefühl, das mich beschleicht, wenn ich mich in die Lage des beschriebenen Zirkusartisten hinein versetze, so frappierend dem gleichkommt, welches mich beschleicht, wenn ich auf der Intensivstation mal wieder am „Rotieren“ bin.

Mir ist die Verantwortung, die ich dabei im Vergleich zu besagtem Zirkusartisten trage, wohl bewusst. Das ändert aber nichts daran, dass wir beide im Moment unseres Tuns primär nicht von unserer Verantwortung geleitet werden, sondern von dem Bestreben, das, was wir als unsere Aufgabe betrachten, zu erfüllen bzw. das, was wir erreichen wollen, zu erreichen.

Jeder, der schon einmal ein Reanimations- oder Notfalltraining im Patienten-Simulator-Labor mitgemacht hat, kann bestätigen, dass der Stress, den man während einer solchen Übung erfährt, sich in nichts von dem Stress unterscheidet, den man während eines echten Notfalls erlebt, auch wenn bei dem Training niemand zu schaden kommen kann. Genau so wenig, wie ein Pilot in einer heiklen Situation sinnvollerweise denkt: „Scheiße, wenn das hier schief geht, reiße ich hunderte von Menschen mit in den Tod“, denke ich während einer Reanimation an die trauernden Hinterbliebenen und das ganze Elend, welches bei ungünstigem Ausgang der Behandlung folgen wird. Der Stress entsteht nicht durch das Bewusstsein um die Konsequenz, sondern durch die Anforderungen an die eigene Leistungsfähigkeit. Andersherum wird auch der Zirkusartist sich während seiner Tätigkeit nicht von dem Gedanken lenken lassen: „Och, wenn’s schief geht, gehen ja nur ein paar Teller kaputt.“

Was für die Erfüllung einer Aufgabe richtig und wichtig ist, ist für die Erfüllung der Aufgabe richtig und wichtig. Was für die Erfüllung der Aufgabe hinderlich oder falsch ist, ist für die Erfüllung der Aufgabe hinderlich oder falsch. Es wird jeweils für die Erfüllung der Aufgabe nicht richtiger oder falscher durch die Bedeutung, die die Aufgabe an sich hat. In diesem Punkt unterscheiden sich Zirkusartisten und Intensivmediziner nicht.

Für die meisten, die Respekt vor einer von anderen ausgeübten verantwortungsvollen Tätigkeit haben, wird das, was ich hier schreibe, zunächst wie eine befremdende Negierung der Verantwortung erscheinen. In Wirklichkeit aber ist es eine zeitlich begrenzte Distanz zur Verantwortung, die die Erfüllung der Aufgabe und damit die Übernahme der Verantwortung überhaupt erst ermöglicht. Wenn man sich in einer Situation, in der man sich an den Grenzen seiner Leistungsfähigkeit bewegt, Gedanken über seine Verantwortung macht, vergeudet man mentale Ressourcen, die zur Erfüllung der Aufgabe dringend gebraucht werden, verursacht möglicherweise weiteren Stress und ist so auf dem besten Wege, sein eigenes Versagen selbst zu verursachen.

Wenn man berücksichtigt, dass diese Erkenntnis für mich persönlich eine große Rolle spielt, wird vielleicht klarer, wieso ich den Aspekt der höheren Verantwortung oder auch den der komplexeren Tätigkeit vernachlässigt habe, als ich Schnuckis Vergleich als treffende Beschreibung bezeichnete. Damit habe ich natürlich den Kontext, in dem der Vergleich zu sehen ist, völlig außer Acht gelassen, und es heißt nicht, dass ich Dir in den meisten Deiner weiteren Ausführungen nicht zustimmen könnte. Gerade am Ende Deines Beitrages finden sich ja auch Dinge wieder, die ich in meinem vorherigen Beitrag ebenfalls zum Ausdruck gebracht habe.
Pigpreast
Inventar
#7350 erstellt: 29. Aug 2014, 13:19

Giustolisi (Beitrag #7348) schrieb:

Der einzige Vorschlag, den sie haben ist: „Seht es so wie ich.“

Das sagen sie alle, ob die Religiösen, Verschwörungstheoretiker oder Esoteriker. Man kann nur nicht allen glauben, also muss man differenzieren. Wenn mir jemand sagt „Seht es so wie ich.“, dann frage ich warum ich das sollte und prüfe das Behauptete um festzustellen, ob überhaupt was dran ist.

Mir ist das klar. Nur ist jemandem, der sich von dem menschlichen Urinstinkt "Ich glaube, was ich sehe" im entscheidenden Moment nicht ausreichend frei machen kann, nicht verständlich zu machen, was damit eigentlich gemeint ist. Auch EPMD prüft nach seinem Verständnis das, woran er glaubt. Dass er dabei aber von falschen Prämissen ausgeht, die er irgendwann einmal als unverrückbar feststehend übernommen hat, kann ihm aufgrund eben dieses Umstandes gar nicht bewusst werden. Eine Art geistiges Perpetuum (im)mobile...


[Beitrag von Pigpreast am 29. Aug 2014, 13:33 bearbeitet]
Giustolisi
Inventar
#7351 erstellt: 29. Aug 2014, 14:25
Man muss dabei nur von etwas ausgehen, über das sich alle einig sind und dann schritt für Schritt schlüssig weiter machen. Dabei müssen nur beide mit spielen.
tomtiger
Administrator
#7352 erstellt: 29. Aug 2014, 14:43
Hi,


Pigpreast (Beitrag #7333) schrieb:
Nur so viel: Ich glaube, da treffen halt zwei spezielle Charaktere aufeinander (und keine Sorge, Du kommst in meiner diesbezüglichen These nicht schlechter weg als ich selbst... )
:prost


passt schon. Die vermutlich einzigen, die glauben, wirklich normal zu sein, sind die Insassen von Klapsen ....




Schnuckiputz (Beitrag #7339) schrieb:
Pigpreast, Du hat das schon ganz recht verstanden, ....


Interessant ist, dass die folgende Erklärung von Dir eher das Gegenteil nahelegt. Jedenfalls so wie ich sie verstehe.

Also ist jetzt die recht innige Kenntnis des Patienten und dessen Befindlichkeiten und das Eingehen darauf, die ein Homöopath oder ein "guter Landarzt" oft haben, gemeint, oder nur das oberflächliche Eingehen auf subjektive Patientenprobleme wie z.B. gutes Zureden wenn der Patient offensichtlich Angst hat, z.B. bei der Blutabnahme, die nur die unmittelbare Behandlung betreffen?

LG Tom
Schnuckiputz
Stammgast
#7353 erstellt: 29. Aug 2014, 14:58

Pigpreast (Beitrag #7349) schrieb:

kammerklang (Beitrag #7342) schrieb:


Also, wie Du das für eine treffende Beschreibung halten kannst, das wundert mich über alle Maßen. Egal wieviel Stress die Arbeit auf einer Intensivstation bedeutet, Du kannst den herabwürdigenden Unterton mit dem diese "Beschreibung" vergiftet ist, doch unmöglich überlesen haben? Mir kommt es beinahe so vor, als würdest Du unbemerkt auch noch von dem Kakao trinken, durch den Dich schnuckel hier ziehen will.

Du hast Recht. Der despektierliche Unterton in Schnuckis Aussage ist mir glatt entgangen. Wenn man dem Wörtchen „bloß“ eine Schlüsselrolle zumisst, ergeben sich Deine weiteren Ausführungen zwangsläufig.


Despektierlich ist hier allenfalls, was Kammerklang mir unterstellt. Und er hat definitiv nicht Recht! Du hast es anfangs durchaus richtig verstanden. Und aus dem Kontext zu meinen vorherigen Beiträgen ergibt sich doch nun wirlich GLASKLAR, daß ich größten Respekt gerade vor der belastenden Arbeit der Notärzte und der Ärzte in den Intensivstationen der Kliniken habe.

Wenn das Häkchen, das bei mir ja immer besonders gerne gesucht wird, nun echt am Wörtchen "bloß" hängt, so streiche es gedanklich einfach. Es war definitiv nicht abwertend oder despektierlich gemeint. Erst recht ist ihm keine Schlüsselrolle beizumessen. Ich finde es aber schon bemerkenswert, wie man ziemlich krampfhaft danach sucht, irgendetwas Negatives gegen mich zu finden, und sei es anhand eines einzigen Wortes in einer bildlichen Umschreibung einer Streßsituation! Was hat man mir dagegen hier schon alles für bodenlose Unverschämtheiten und persönlich herabsetzende verbale Ergüsse an den Kopf geknallt!

Wie wäre es denn, wenn man schlicht mal nachfragt, wie das denn gemeint sei, sollte mir in einem meiner zahlreichen Beiträge tatsächlich ausnahmsweise mal eine Wortwohl mißlingen und dazu führen, daß etwas mißverständlich erscheint? Oder ist das zuviel erwartet an normalem menschlichem Verhalten? Ich denke, es gibt doch genug "Streitmaterial" in der Sache selbst, so daß man darauf verzichten sollte, hier wegen eines einzigen Wortes üble Stimmung gegen mich zu machen.


[Beitrag von Schnuckiputz am 29. Aug 2014, 23:35 bearbeitet]
Schnuckiputz
Stammgast
#7354 erstellt: 29. Aug 2014, 15:05

tomtiger (Beitrag #7352) schrieb:

Also ist jetzt die recht innige Kenntnis des Patienten und dessen Befindlichkeiten und das Eingehen darauf, die ein Homöopath oder ein "guter Landarzt" oft haben, gemeint, oder nur das oberflächliche Eingehen auf subjektive Patientenprobleme wie z.B. gutes Zureden wenn der Patient offensichtlich Angst hat, z.B. bei der Blutabnahme, die nur die unmittelbare Behandlung betreffen?


Es gehört beides dazu. Oberflächlich sollte aber dabei gar nichts sein. Es gibt nun mal verschiedene Gemüter unter den Patienten. Einer lacht und scherzt bei der Blutabnahme, ein anderer kippt vom Hocker, wieder ein anderer hat eine Scheißangst vor allen "Spritzen." Ein guter Arzt merkt das, und Kinderärzte müssen ihren kleinen Patienten z.B. oft etwas Nettes zur Ablenkung erzählen. Das kann man alles nicht voneinander trennen.
Schnuckiputz
Stammgast
#7355 erstellt: 29. Aug 2014, 15:54

kinodehemm (Beitrag #7345) schrieb:

Anyway: Progedientes Wachstum, Lage ist selbsterklärend, Sympthome vorhanden.

Die Schulmedizin bietet:
Mehrfeldbestrahlung ges 54Gy
Cyberknife-Bestrahlung - ähnliche Zieldosis
Operation und Entfernung des Neurinoms

Was hat der geneigte Alternativmediziner / Homöopath denn im Sinne einer 'humaneren' Therapie anzubieten?


Da die Fachärzte zu einer Therapie raten, ist die "Watch and Wait-Phase" offenbar vorbei. Also besteht Handlungsbedarf, um Schlimmeres zu verhüten. Die Frage einer homöopathischen Behandlung stellt sich aus meiner Sicht in diesem Stadium nicht. Welche der verschiedenen genannten Therapien im Einzelfall die beste ist, werden nur die Fachärzte vor Ort entscheiden können. Da würde ich z.B. aber auch noch mal eine Zweitmeinung einholen. Wahrscheinlich würde ich selbst als Betroffener in dieser Lage die sog. Gamma Knife Methode bevorzugen, sofern nicht gravierende Gründe dagegen sprächen.

Es gibt übrigens eine Interessengemeinschaft/Selbsthilfegruppe für diese Erkrankung, schau mal hier, dort gibts auch noch ein paar Infos, die für Deine Freundin von Interesse sein könnten:

http://www.akustikus...-Das-Gamma-Knife.php

Ich wünsche Deiner Freundin, daß sie die für sie optimale Lösung/Therapie findet und dann wieder richtig gesund wird!
tomtiger
Administrator
#7356 erstellt: 29. Aug 2014, 16:15
Hi,


Schnuckiputz (Beitrag #7353) schrieb:
Ich finde es aber schon bemerkenswert, wie man ziemlich krampfhaft danach sucht, irgendetwas Negatives gegen mich zu finden, und sei es anhand eines einzigen Wortes in einer bildlichen Umschreibung einer Streßsituation!


ich sehe es nicht so tragisch wie offenbar Kammerklang, aber in Deinen Ausführungen schwingt immer etwas abwertendes der richtigen Medizin gegenüber mit. Ob es an Dir liegt und Du es - quasi wie betriebsblind - nicht mehr merkst, oder an mir, weil Du eben "Esoteriker" bist, und auch zuvor schon teilweise massiv die richtige Medizin und deren Betrieb (durchaus nicht zu unrecht) kritisiert hast, kann ich naturgemäß nicht sagen.



Schnuckiputz (Beitrag #7354) schrieb:
Es gehört beides dazu.


Diese Antwort würde jedem Politiker gut zu Gesichte stehen ....



Oberflächlich sollte aber dabei gar nichts sein.


Oberflächlich im Vergleich zu der tiefgehenden Kenntnis des Patienten seitens des guten Landarztes oder Homöopathen.

LG Tom
Pigpreast
Inventar
#7357 erstellt: 29. Aug 2014, 17:12

Giustolisi (Beitrag #7351) schrieb:
Man muss dabei nur von etwas ausgehen, über das sich alle einig sind und dann schritt für Schritt schlüssig weiter machen. Dabei müssen nur beide mit spielen.

Auch das ist mir klar, und ich habe in diesem Thread ja auch mehr als einmal ausgeführt, dass es die Wissenschaft z. B. auch so macht. Aber so einfach es sich anhört, so schwierig ist das in einer solchen Diskussion wie hier in die Tat umzusetzen. Das scheitert ja schon allein daran, dass nach zwei, drei Schritten über den Begriff „schlüssig“ Uneinigkeit herrschen wird…



tomtiger (Beitrag #7352) schrieb:

Schnuckiputz (Beitrag #7339) schrieb:
Pigpreast, Du hat das schon ganz recht verstanden, ....

Interessant ist, dass die folgende Erklärung von Dir eher das Gegenteil nahelegt.

Darüber bin ich auch gestolpert. Und am Ende war es ganz anders gemeint…;)

Also ist jetzt die recht innige Kenntnis des Patienten und dessen Befindlichkeiten und das Eingehen darauf, die ein Homöopath oder ein "guter Landarzt" oft haben, gemeint, oder nur das oberflächliche Eingehen auf subjektive Patientenprobleme wie z.B. gutes Zureden wenn der Patient offensichtlich Angst hat, z.B. bei der Blutabnahme, die nur die unmittelbare Behandlung betreffen?

Äh… ich für meinen Teil habe davon weder das eine, noch das andere gemeint…

Ich glaube, wir sollten es, da es ohnehin kein zentraler Diskussionspunkt ist, dabei bewenden lassen. In einer Forendiskussion ist eine Aussage entweder nach der zweiten Richtigstellung, oder nie mehr verstanden, da bei jeder weiteren versuchten Richtigstellung neue Missverständnisse auftreten, deren versuchte Richtigstellung weitere produzieren….
Giustolisi
Inventar
#7358 erstellt: 29. Aug 2014, 18:14

Das scheitert ja schon allein daran, dass nach zwei, drei Schritten über den Begriff „schlüssig“ Uneinigkeit herrschen wird…

Ich habe es auch mehrfach versucht. Entweder wird dann ausgewichen, oder es kommt einfach nichts mehr.
Pigpreast
Inventar
#7359 erstellt: 29. Aug 2014, 18:47

Schnuckiputz (Beitrag #7353) schrieb:

Pigpreast (Beitrag #7349) schrieb:

kammerklang (Beitrag #7342) schrieb:


Despektierlich ist hier allenfalls, was Kammerklang mir unterstellt. Und er hat definitiv nicht Recht! Du hast es anfangs durchaus richtig verstanden. Und aus dem Kontext zu meinen vorherigen Beiträgen ergibt sich doch nun wirlich GLASKLAR, daß ich größten Respekt gerade vor der belastenden Arbeit der Notärzte und der Ärzte in den Intensivstationen der Kliniken habe.

Wenn das Häkchen, das bei mir ja immer besonders gerne gesucht wird, nun echt am Wörtchen "bloß" hängt, so streiche es gedanklich einfach. Es war definitiv nicht abwertend oder despektierlich gemeint. Erst recht ist ihm keine Schlüsselrolle beizumessen.

Na, dann wäre das ja geklärt.

Dass Du immer wieder zu verstehen gibst, nicht zu denen zu gehören, die die „Schulmedizin“ verachten, war mir nicht entgangen. Nichtsdestotrotz ist man manchmal verunsichert, wie wer was wirklich meint, gerade wenn man es mit jemandem zu tun hat, dessen Denken einem an anderer Stelle schleierhaft ist.

Ich finde es aber schon bemerkenswert, wie man ziemlich krampfhaft danach sucht, irgendetwas Negatives gegen mich zu finden…

…so daß man darauf verzichten sollte, hier wegen eines einzigen Wortes üble Stimmung gegen mich zu machen.

Weißt Du, ich glaube, man sollte nicht alles, was hier geschrieben wird, allzu persönlich nehmen. Man darf nicht vergessen, dass hier in Wirklichkeit jeder nur irgendwo an einem Rechner sitzt. Da fehlen im Gegensatz zu einer richtigen Diskussion einfach der Tonfall, die Gestik, die Mimik des Gegenübers, die man normalerweise unbewusst zur Einordnung des vom Diskussionspartner Gesagten nutzt. (Ferner fehlt natürlich auch eine gewisse „Beißhemmung“.) Ich glaube, dass sich deshalb in einem Thread das Gehirn da manchmal verselbständigt, und gerade bei längeren Abhandlungen gehe ich davon aus, dass der Autor nicht nur die angesprochene Person meint, sondern das, wofür sie für ihn steht. Klar, man sollte sich nicht alles herausnehmen, und definitive Falschaussagen bedürfen der Richtigstellung. Aber ich empfehle grundsätzlich, sich dabei nicht allzu sehr zu echauffieren. Das führt meiner Erfahrung nach oft nur zu einem Aufschaukeln der Emotionen…
tomtiger
Administrator
#7360 erstellt: 29. Aug 2014, 18:47
Hi,


Pigpreast (Beitrag #7357) schrieb:
In einer Forendiskussion ist eine Aussage entweder nach der zweiten Richtigstellung, oder nie mehr verstanden, da bei jeder weiteren versuchten Richtigstellung neue Missverständnisse auftreten, deren versuchte Richtigstellung weitere produzieren…. ;)


das beschreibt aber auch den Fred hier recht gut, wie ich meine ....

LG Tom
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