Was gibt's heute zu essen

peacounter (Beitrag #60109) schrieb:

Ich kenn das so, dass die Zwiebeln dezent eingelegt werden und dann immer noch knackig sind. Aber sie passen dann Imo harmonischer zum Fisch.

Tja, ist wie so vieles Geschmacksache. Kontrast kann auch harmonisch sein. Ich finde sogar, dass das der eigentliche Witz bei der Komposition von Nahrungsmitteln zu einer Speise ist: Dass Dinge aufeinander treffen, die eigentlich sehr unterschiedlich sind und dann doch harmonieren.

Z. B. die weiche, kühle Schlagsahne, die mit ihrem rahmigem Aroma auf warmen Kuchen mit knackigen Pflaumen und deren fruchtig-säuerlichen Aromen trifft. Oder das starke Aroma von im Mund knackig platzendem grünem Pfeffer auf zarter Wurst oder Filet. Oder eben der Kontrast von eingelegt vs. frisch bei Matjes und Zwiebeln. Eingelegt vs. eingelegt dünkt mir da fast ein wenig eintönig.

Dabei reicht es im Grunde aus, wenn die geschnittenen Zwiebeln eine Zeit mit den Filets zusammen liegen.

So etwas mag ich bei Salaten o. ä., wo es darum geht, dass die Aromen "durchziehen". Beim Matjes würde mir dabei jedoch der Fisch zu zwiebelig und die Zwiebeln zu fischig. Kontrast futsch.

Frisch geschnitten direkt auf den Fisch finde ich sie zu dominant.

Dann sind es nicht die richtigen Zwiebeln. Das müssen schon sehr milde sein.

In meiner norddeutschen Heimat ist das usus bei fischbrötchen.

Nu ja, Matjes-Brötchen ist ja auch noch mal ein ganz anderer Schnack. Ich spreche vom klassischen, holländischen Matjes, den man sich entweder am Stück ohne alles andere einverleibt, oder aber in Stückchen geschnitten mit frisch gehackten Zwiebeln mit dem Zahnstocher aufpickt. (Dabei die Zwiebeln aber bitte wirklich frisch gehackt. Jede Minute zu lang an der Luft führt zu stundenlangem zwiebeligen Aufstoßen.)