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Was gibt's heute zu essen

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Autor
Beitrag
Pigpreast
Inventar
#61515 erstellt: 09. Dez 2017, 17:43
Jo, sowat mein ich. Ignorante Banausen halten Kenner auch noch für abartig.


[Beitrag von Pigpreast am 09. Dez 2017, 17:44 bearbeitet]
DasEndeffekt
Inventar
#61516 erstellt: 09. Dez 2017, 18:01
Noch 4 Stunden:

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'Stefan'
Hat sich gelöscht
#61517 erstellt: 09. Dez 2017, 18:04
Hmm, ich bin zwar Freund von medium rare-Steak, aber wenn das jemand durch mag, warum nicht. Vielleicht ist das eine Form Genuss die der rare-Esser nicht nachvollziehen kann?! Wie dem auch sei.

Lieferando kocht heut:
"Hirtenpizza (mit Tomatensauce, Käse, Peperoniwurst, Zwiebeln, Knoblauch, Hackfleisch und Hirtenkäse)"

Die Pizza entgegen meiner eigentlichen Affinität im "American Style", aber heute hab ich da einfach Böcke druff. Bild folgt ggf.
Nisser99
Gesperrt
#61518 erstellt: 09. Dez 2017, 18:31

'Stefan' (Beitrag #61517) schrieb:
Hmm, ich bin zwar Freund von medium rare-Steak, aber wenn das jemand durch mag, warum nicht. Vielleicht ist das eine Form Genuss die der rare-Esser nicht nachvollziehen kann?!


Ich glaube, Deine Frage trifft den Kern.

---

Zum Thema mal, gleich brate ich ein paar Entenbrüste und mache mit frischen Orangen und etwas Wein eine leckere Sauce dazu.
Pigpreast
Inventar
#61519 erstellt: 09. Dez 2017, 18:54

'Stefan' (Beitrag #61517) schrieb:
Hmm, ich bin zwar Freund von medium rare-Steak, aber wenn das jemand durch mag, warum nicht. Vielleicht ist das eine Form Genuss die der rare-Esser nicht nachvollziehen kann?!

Wär ja schön, wenn es so wär. Bei denen, die ich bislang getroffen habe, ging es jedoch eher um die Vermeidung eines als "eklig" oder zumindest als fremdartig empfundenen Zustands. Und für diese Vermeidung wird in Kauf genommen, dass komplexe Aromen verschwinden.

Derlei zieht sich durch die Kulinarik wie ein roter Faden: Süße Plörren, weil einem der trockene Wein oder der Brut Champagner zu "sauer" ist, rundgelutschte TV-Biere, weil komplexe Hopfenaromen als "bitter" empfunden werden, zerstückelte Spaghetti, weil einem das Drehen auf der Gabel zu umständlich scheint, Heringssalat ohne Hering, weil man Fisch nicht mag usw. usf....

Höchst selten geht es dabei darum, dass durch die Abweichung von der als genussvoll etablierten Methode ein besonderer, anderer Genuss geschaffen werden soll. (Obwohl es das natürlich gibt. Auch Tabubrüche können tolle Kreationen darstellen. Aber es ist eben eher die Ausnahme.) In den meisten Fällen steht den Betreffenden eine "Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht"-Attitüde im Weg. That's all. Es ist Vermeidungsverhalten, nicht die Suche nach besonderem Genuss. Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die Regel.
Z25
Hat sich gelöscht
#61520 erstellt: 09. Dez 2017, 19:17
Ich werde nachher ein Steak braten. Perfektion ist dabei bestimmt nicht durchgebraten..
Pigpreast
Inventar
#61521 erstellt: 09. Dez 2017, 19:20
Du weißt ja nicht, welcher Genuss, den die Freunde durchgebratener Schuhsohlen (oder Feinde saftiger Steaks, wie auch immer) haben, Dir entgeht.
Nisser99
Gesperrt
#61522 erstellt: 09. Dez 2017, 19:30

Pigpreast (Beitrag #61519) schrieb:

Höchst selten geht es dabei darum, dass ...


Gibt es da belastbare Zahlen?
Beaufighter
Inventar
#61523 erstellt: 09. Dez 2017, 19:37
Mehr als satt essen kann man sich nicht.
Oh doch man reiche mir die Gänsefeder.
Reiniman
Hat sich gelöscht
#61524 erstellt: 09. Dez 2017, 20:19
Zigeunerschnitzel mit Bratkartoffeln.......

20171209_180443
'Stefan'
Hat sich gelöscht
#61525 erstellt: 09. Dez 2017, 20:19

pigpreast schrieb:
Bei denen, die ich bislang getroffen habe, ging es jedoch eher um die Vermeidung eines als "eklig" oder zumindest als fremdartig empfundenen Zustands. Und für diese Vermeidung wird in Kauf genommen, dass komplexe Aromen verschwinden.


Ja, ich weiß schon was du meinst, ich hab das auch nur so als Idee in den Raum geworfen. Aber wenn ich was bäh finde, esse ich es nicht.
Ob das was ich nicht esse dann (für andere) simpel oder von ausgezeichneter Komplexität ist, spielt dabei ja wenig Rolle.
Solange du nur den Kopf schüttelst ist das doch okay.
Pigpreast
Inventar
#61526 erstellt: 09. Dez 2017, 20:23

Nisser99 (Beitrag #61522) schrieb:
Gibt es da belastbare Zahlen?

Gibt es die zu überhaupt irgendeiner Geschmacksfrage? Führen Restauranttester randomisierte Doppelblindstudien durch? Das ist der letzte Ast, auf den sich Banausen flüchten: Dass erlesener Geschmack nicht durch Zahlen belegbar ist und sie deshalb behaupten können, sie seien die, die eigentlich wüssten, was gut ist.
Kalle_1980
Inventar
#61527 erstellt: 09. Dez 2017, 21:04

Reiniman (Beitrag #61524) schrieb:
Zigeunerschnitzel mit Bratkartoffeln.......

20171209_180443



sehr geil
Reiniman
Hat sich gelöscht
#61528 erstellt: 09. Dez 2017, 21:06
War auch lecker, aber ganz schön scharf. Ich laufe nur noch mit der Wasserpulle herum.
Z25
Hat sich gelöscht
#61529 erstellt: 09. Dez 2017, 21:10

Pigpreast (Beitrag #61521) schrieb:
Du weißt ja nicht, welcher Genuss, den die Freunde durchgebratener Schuhsohlen (oder Feinde saftiger Steaks, wie auch immer) haben, Dir entgeht. ;)

Doch, ist doch wohl jedem schon mal schief gegangen. ... Anfängerfehler halt.....
I
Im Restaurant möchte ich das aber nicht. Passiert zu hause eigentlich auch nicht mehr. Sehen wir gleich.
Z25
Hat sich gelöscht
#61530 erstellt: 09. Dez 2017, 23:15
DSC_7918

Eher medium rare und insgesamt nicht perfekt. Aber sehr schmackhaft.
Peter_Wind
Inventar
#61531 erstellt: 09. Dez 2017, 23:25
...jo, würde ich trotzdem essen
Z25
Hat sich gelöscht
#61532 erstellt: 10. Dez 2017, 00:00
Ging auch.
kölsche_jung
Moderator
#61533 erstellt: 10. Dez 2017, 01:38

Z25 (Beitrag #61530) schrieb:
...
Eher medium rare und insgesamt nicht perfekt. Aber sehr schmackhaft.

Kam das Steak ausm Kühlschrank direkt in die Pfanne?
Hier darf n Steak gerne mal 2, 3 Stunden bei Zimmertemperatur liegen, bevor es in die Pfanne wandert.
Dann ist der Kern schneller auf solltemperatur und die ränder garen weniger...

...und... soooo unlecker sieht das jetzt auch nicht aus...
'Stefan'
Hat sich gelöscht
#61534 erstellt: 10. Dez 2017, 03:32

Pigpreast schrieb:
Das ist der letzte Ast, auf den sich Banausen flüchten: Dass erlesener Geschmack nicht durch Zahlen belegbar ist und sie deshalb behaupten können, sie seien die, die eigentlich wüssten, was gut ist.


Und der mit dem erlesenen Geschmack ist der, der konsentierte Garstufen bestellt oder wa?
Wenn ich mir n Stück rohes Fleisch reindrück obwohl ich das eklig finde hab ich davon doch auch nüscht.
Z25
Hat sich gelöscht
#61535 erstellt: 10. Dez 2017, 04:56
Es war im SV. Aber nicht wirklich lange, ging diesmal nicht. Wobei ich da sowieso nur auf 48 Grad ziehe, um Luft für ordentlich Kruste und Maillard zu haben.....
Nisser99
Gesperrt
#61536 erstellt: 10. Dez 2017, 09:40

Pigpreast (Beitrag #61526) schrieb:

Nisser99 (Beitrag #61522) schrieb:
Gibt es da belastbare Zahlen?

Gibt es die zu überhaupt irgendeiner Geschmacksfrage? Führen Restauranttester randomisierte Doppelblindstudien durch? Das ist der letzte Ast, auf den sich Banausen flüchten: Dass erlesener Geschmack nicht durch Zahlen belegbar ist und sie deshalb behaupten können, sie seien die, die eigentlich wüssten, was gut ist. :.


Halt. Es ging nicht um Geschmacksfragen sondern um folgende Behauptung:


Höchst selten geht es dabei darum, dass durch die Abweichung von der als genussvoll etablierten Methode ein besonderer, anderer Genuss geschaffen werden soll. (Obwohl es das natürlich gibt. Auch Tabubrüche können tolle Kreationen darstellen. Aber es ist eben eher die Ausnahme.) In den meisten Fällen steht den Betreffenden eine "Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht"-Attitüde im Weg. That's all. Es ist Vermeidungsverhalten, nicht die Suche nach besonderem Genuss. Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die Regel.


Wie viele Regel, wie viele Ausnahmen?

Ich finde, man kann es auch übertreiben mit der Suche nach dem besonderen Genuss. Spätestens wenn man andere zu Banausen erklärt weil sie den eigenen Geschmack nicht teilen, hat man einen Punkt erreicht, an dem man innehalten sollte und das eigene Verhalten überdenken sollte.

Nebenbei, durch Zahlen belegter Geschmack heißt in Deutschland Helene Fischer und folgerichtig bist du ein Banause, wenn du ihre Musik nicht hörst.
Reiniman
Hat sich gelöscht
#61537 erstellt: 10. Dez 2017, 09:40
Heute Abend nen deftigen Schnibbelbohnen Eintopf mit Rauchenden und Kasseler........
Beaufighter
Inventar
#61538 erstellt: 10. Dez 2017, 10:09

Reiniman (Beitrag #61537) schrieb:
Heute Abend nen deftigen Schnibbelbohnen Eintopf mit Rauchenden und Kasseler........ :*

Das klingt sehr lecker. Hmmmm

Wie gesagt man kann sich nur satt essen. Die Vorlieben der Zubereitung einer Speise sind eben Mode abhängig. In den späten 60ern war Olivenöl komisches Zeug was irgendwelche südländischen Gastarbeiter ins Land gebracht haben. Das war ganz sicher für gute deutsche Mägen ungenießbar.

Ein Chinese kann sich absolute nicht vorstellen wie man Joghurt (vergammelte Milch) essen kann. Ich könnte keine Insekten essen. usw. usw. usw.

Gruß Beaufighter
Nisser99
Gesperrt
#61539 erstellt: 10. Dez 2017, 10:13
Ich würde wetten, dass du in deinem Leben schon mehr als einmal satt essen an Insekten verspeist hast.
Beaufighter
Inventar
#61540 erstellt: 10. Dez 2017, 10:23
Jo, ich bin aber nicht hingegangen und habe mir anstelle einer Tüte gebrannte Mandeln eine Tüte gegrillte Heuschrecken gekauft. Das dürfte dann auch eher ein Kopf Problem sein.

Ende der 60er gab es im Ruhrpott eine Imbiss Bude die Bockwurst verkauft und auf dem Weg von der Fabrik bis zu den Gastarbeiter Unterkünften sehr gut frequentiert war. Bis man den Gastarbeitern erzählte das es sich nicht um Hammelbock Wurst handelt, sondern um Schweinswurst.

Alles eine Frage des Kopfes.

Gruß Beaufighter
Nisser99
Gesperrt
#61541 erstellt: 10. Dez 2017, 10:27
So sehe ich das auch. Das betrifft aber nur das Probieren.

Ob man es dann aber auch mag, ist - so habe ich gelernt - die Frage: Banause oder nicht.

...oder eben religiös bedingt...


[Beitrag von Nisser99 am 10. Dez 2017, 10:28 bearbeitet]
Reiniman
Hat sich gelöscht
#61542 erstellt: 10. Dez 2017, 10:30

Beaufighter (Beitrag #61538) schrieb:

Das klingt sehr lecker. Hmmmm


Danke danke......wird sicher auch so gut schmecken wie es klingt.

Das richtige Essen nach einem ausgedehnten Waldspaziergang heute Nachmittag..........
Beaufighter
Inventar
#61543 erstellt: 10. Dez 2017, 10:33
Oh ja frische Luft hilft bei deinem heute morgendlichen Problem.
Pigpreast
Inventar
#61544 erstellt: 10. Dez 2017, 11:11

Nisser99 (Beitrag #61536) schrieb:
Wie viele Regel, wie viele Ausnahmen?

Beiß Dich mal nicht so sehr an der Häufigkeitsfrage fest, denn es geht ums Prinzip:

Pigpreast (Beitrag #61519) schrieb:
Derlei zieht sich durch die Kulinarik wie ein roter Faden: Süße Plörren, weil einem der trockene Wein oder der Brut Champagner zu "sauer" ist, rundgelutschte TV-Biere, weil komplexe Hopfenaromen als "bitter" empfunden werden, zerstückelte Spaghetti, weil einem das Drehen auf der Gabel zu umständlich scheint, Heringssalat ohne Hering, weil man Fisch nicht mag usw. usf....

Und z. B. eben auch ein äußerst hochwertiges, möglicherweise sündhaft teures Stück Fleisch, das so trocken und fad gebraten wurde, dass es geschmacklich nicht mehr von traurigen, dumpingpreisigen Massentierhaltungsendprodukten zu unterscheiden ist, und das alles um der Vermeidung eines als "roh" empfundenen Fleisches Willen.

Was soll hierbei der Tanz um Häufigkeiten und Zahlen? Es geht um einen Konter zu dem von Dir goutierten Gedanken, all dieses geschehe, da die diejenigen, die es so praktizieren, einen Genuss erführen, der den anderen verwehrt bliebe. Diesen Gedanken halte ich für absurd, denn all diese Dinge (mit Ausnahme der zerstückelten Spaghetti) führen dazu, dass Aromen weniger wahrgenommen werden können.

Dass jemand an einer Speise mit weniger wahrnehmbaren Aromen möglicherweise mehr Freude hat als der anspruchsvolle Gourmettempeltester an einem Essen, das auf Geschmacksexplosion ausgerichtet ist, steht auf einem anderen Blatt und das finde ich auch überhaupt nicht verwerflich. Da soll es doch jeder so handhaben, wie es ihm gefällt.


Nisser99 (Beitrag #61536) schrieb:
Ich finde, man kann es auch übertreiben mit der Suche nach dem besonderen Genuss.

Zunächst ging es nur darum, zu konstatieren, dass die eine Vorgehensweise auf das Herauskitzeln eines besonderen, oder sagen wir zusätzlichen Geschmackserlebnis ausgerichtet ist, die andere eher nicht. Wer dabei wie was übertreibt, ist für das Prinzip unerheblich.


Spätestens wenn man andere zu Banausen erklärt weil sie den eigenen Geschmack nicht teilen, hat man einen Punkt erreicht, an dem man innehalten sollte und das eigene Verhalten überdenken sollte.

Ich könnte Dir jetzt erläutern, dass ich "Banause" nur der Einfachheit halber als plakativen Begriff in den Raum geschmissen habe und dass freilich nicht, wie von Dir in tumber Einfachheit unterstellt, jeder ein Banause ist, der meinen Geschmack nicht teilt. Weil das aber ausufern könnte und Du Dich, Worte auf die Goldwaage legend, wieder an irgendeinem Nebensatz festbeißen würdest, sage ich stattdessen, ganz im Sinne von Kino und Guido: Toleranz hat in der Küche nichts zu suchen und bei manchen Speisen hätte das Tier besser weiter gelebt.

So, und nun ärgere Dich und produziere noch ein paar moralingesäuerte Quintessenzen bezüglich meines Verhaltens. Ich vertrage mich derweil wunderbar mit all jenen, für die Du Dich heroisch in die Bresche schmeißt, weil sie meinen Geschmack nicht teilend von mir so schrecklich verunglimpft wurden.


Nebenbei, durch Zahlen belegter Geschmack heißt in Deutschland Helene Fischer und folgerichtig bist du ein Banause, wenn du ihre Musik nicht hörst.

Eigentlich hatte ich auf Erbse gewartet, der uns erklärt, dass McDonalds eine hervorragende Burgerbraterei ist, weil so viele da hin rennen. Aber ich sehe, Du kannst das (fast) genau so gut.


[Beitrag von Pigpreast am 10. Dez 2017, 11:16 bearbeitet]
Kalle_1980
Inventar
#61545 erstellt: 10. Dez 2017, 11:29
Beaufighter
Inventar
#61546 erstellt: 10. Dez 2017, 11:37
Genau, das Auge isst eben mit. Der Börger bei Mc Doof schmeckt noch mal so gut wenn man mit dem Golf GTI und einer hübschen Beifahrerin durch den Mc Drive fährt und danach alles auf dem Parkplatz verzehrt.


Gruß


[Beitrag von Beaufighter am 10. Dez 2017, 11:38 bearbeitet]
gammelohr
Inventar
#61547 erstellt: 10. Dez 2017, 11:50

Kalle_1980 (Beitrag #61545) schrieb:
Bild



Nett.
Nisser99
Gesperrt
#61548 erstellt: 10. Dez 2017, 12:38

Pigpreast (Beitrag #61544) schrieb:

Nisser99 (Beitrag #61536) schrieb:
Wie viele Regel, wie viele Ausnahmen?

Beiß Dich mal nicht so sehr an der Häufigkeitsfrage fest, denn es geht ums Prinzip:


Na, das ist jetzt ein Jahrhundertsatz. Darf ich ihn in mein Repertoire übernehmen?



Pigpreast (Beitrag #61519) schrieb:
Derlei zieht sich durch die Kulinarik wie ein roter Faden: Süße Plörren, weil einem der trockene Wein oder der Brut Champagner zu "sauer" ist, rundgelutschte TV-Biere, weil komplexe Hopfenaromen als "bitter" empfunden werden, zerstückelte Spaghetti, weil einem das Drehen auf der Gabel zu umständlich scheint, Heringssalat ohne Hering, weil man Fisch nicht mag usw. usf....

Und z. B. eben auch ein äußerst hochwertiges, möglicherweise sündhaft teures Stück Fleisch, das so trocken und fad gebraten wurde, dass es geschmacklich nicht mehr von traurigen, dumpingpreisigen Massentierhaltungsendprodukten zu unterscheiden ist, und das alles um der Vermeidung eines als "roh" empfundenen Fleisches Willen.


Du bist im Irrtum. Ich verstehe den Weltschmerz, der durch diese Worte dringt, aber ich halte es immer noch für eine Geschmackssache, ob man die Geschmacksnuancen eines erwärmten oder eines durchgegarten Fleisches mag.


Was soll hierbei der Tanz um Häufigkeiten und Zahlen? Es geht um einen Konter zu dem von Dir goutierten Gedanken, all dieses geschehe, da die diejenigen, die es so praktizieren, einen Genuss erführen, der den anderen verwehrt bliebe.


Ist das jetzt eine Art Realitätsumkehr? Du bist doch derjenige, der herumtönt, wie ärmlich das andere doch sein muss, was denen alles entgeht, und bla.

Und alles nur weil sie sich ekeln.



Diesen Gedanken halte ich für absurd, denn all diese Dinge (mit Ausnahme der zerstückelten Spaghetti) führen dazu, dass Aromen weniger wahrgenommen werden können.


Was im Falles des Weglassens von Fisch ja auch tatsächlich zur Folge hat dass der Fischsalat nicht mehr nach Fisch schmeckt. Tolles Beispiel.


Dass jemand an einer Speise mit weniger wahrnehmbaren Aromen möglicherweise mehr Freude hat als der anspruchsvolle Gourmettempeltester an einem Essen, das auf Geschmacksexplosion ausgerichtet ist, steht auf einem anderen Blatt und das finde ich auch überhaupt nicht verwerflich. Da soll es doch jeder so handhaben, wie es ihm gefällt.


Auf welchem Niveau ordnest Du dich selbst ein, und ab welchem Niveau muss ich damit rechnen, dass Du mich einen Banausen nennst?



Nisser99 (Beitrag #61536) schrieb:
Ich finde, man kann es auch übertreiben mit der Suche nach dem besonderen Genuss.

Zunächst ging es nur darum, zu konstatieren, dass die eine Vorgehensweise auf das Herauskitzeln eines besonderen, oder sagen wir zusätzlichen Geschmackserlebnis ausgerichtet ist, die andere eher nicht. Wer dabei wie was übertreibt, ist für das Prinzip unerheblich.


Nun ja, man kann mit seinem Verhalten auch die gesamte Gilde in Verruf bringen. Oder wenigstens lächerlich machen...



Spätestens wenn man andere zu Banausen erklärt weil sie den eigenen Geschmack nicht teilen, hat man einen Punkt erreicht, an dem man innehalten sollte und das eigene Verhalten überdenken sollte.

Ich könnte Dir jetzt erläutern, dass ich "Banause" nur der Einfachheit halber als plakativen Begriff in den Raum geschmissen habe und dass freilich nicht, wie von Dir in tumber Einfachheit unterstellt, jeder ein Banause ist, der meinen Geschmack nicht teilt.


Ja, und auf den Tipp mit dem zu überdenkenden Verhalten folgt dann ein Spruch mit "tumber Einfachheit", mein Gott, merkst du denn gar nichts mehr?


Weil das aber ausufern könnte und Du Dich, Worte auf die Goldwaage legend, wieder an irgendeinem Nebensatz festbeißen würdest, sage ich stattdessen, ganz im Sinne von Kino und Guido: Toleranz hat in der Küche nichts zu suchen und bei manchen Speisen hätte das Tier besser weiter gelebt. .


Ich halte das für grundfalsch und halte es eher so wie Guido 2911. Wenn ich koche, stelle ich ein Produkt her, das dem Kunden gefallen soll. Ich stelle es also so her, wie der Kunde es mag und sorge dafür, dass es für ihn schmackhaft und bekömmlich wird.

Du solltest mal das Kamasutra lesen, da wird den Frauen anempfohlen, es so zu tun. (ersetze Kunde durch Ehegatte)

Was nicht automatisch bedeutet, dass es nicht sinnvoll ist, wenn während der Zubereitung dann einer das Sagen hat.


So, und nun ärgere Dich und produziere noch ein paar moralingesäuerte Quintessenzen bezüglich meines Verhaltens.


Ach, was. Bei Deiner Anamnese habe ich vollstes Verständnis. Mir gings auch mal so als ich kurz vorm Burnout war.


Ich vertrage mich derweil wunderbar mit all jenen, für die Du Dich heroisch in die Bresche schmeißt, weil sie meinen Geschmack nicht teilend von mir so schrecklich verunglimpft wurden. .


Zumindest mit denen, die hier noch gern schreiben.



Nebenbei, durch Zahlen belegter Geschmack heißt in Deutschland Helene Fischer und folgerichtig bist du ein Banause, wenn du ihre Musik nicht hörst.

Eigentlich hatte ich auf Erbse gewartet, der uns erklärt, dass McDonalds eine hervorragende Burgerbraterei ist, weil so viele da hin rennen. Aber ich sehe, Du kannst das (fast) genau so gut.
:prost


Eine partielle, sehr spät erkannte Seelenverwandtschaft möglicherweise.

Die Sache mit Guido übrigens, für den Du so in die Bresche gesprungen bist, ist schon lange geklärt, wir können es jetzt also gut sein lassen.

Beaufighter
Inventar
#61549 erstellt: 10. Dez 2017, 12:47
Ja der Gourmet. Er hat es schwer.

Die Pommes an der Pommesbude an der Ecke sind Helene Fischer und die Pommes in Gent an der urigen kleinen Bude bringen die Geschmacksrezeptoren zur Explosion.

Gruß Beaufighter


[Beitrag von Beaufighter am 10. Dez 2017, 12:47 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#61550 erstellt: 10. Dez 2017, 13:20
Und das alles, wo ich eher selten tatsächlich hohe Kochkunst genieße, zeitweise meinen Spaß an Fastfood habe und sogar ab und zu fiesestem Dosenfutter richtig Freude abgewinnen kann...

Nisser, mach Dich einfach mal locker. Dann klappts auch mit den Nachbarn.
Beaufighter
Inventar
#61551 erstellt: 10. Dez 2017, 13:47

zeitweise meinen Spaß an Fastfood habe und sogar ab und zu fiesestem Dosenfutter richtig Freude abgewinnen kann...


Was selbstverständlich auch immer eine Frage des Hungers ist.

Wenn man so richtig lange mal nix zu essen bekommen hat, kann eine Büchse Ravioli sehr schmackhaft werden.

Da man im Restaurant den Gar-punkt eines Steaks noch erfragt, kann ich mir vorstellen das es sich beim Steak um eine Geschmacksfrage handelt in wie weit der Mittelpunkt des Fleisches seine Farbe erhalten soll.

Gruß Beaufighter
sl.tom
Inventar
#61552 erstellt: 10. Dez 2017, 14:05

Reiniman (Beitrag #61528) schrieb:
War auch lecker, aber ganz schön scharf. Ich laufe nur noch mit der Wasserpulle herum. :D

Wasser verstärkt den Effekt - mußte Milch trinken...
Nisser99
Gesperrt
#61553 erstellt: 10. Dez 2017, 14:14

Pigpreast (Beitrag #61550) schrieb:
Nisser, mach Dich einfach mal locker.


Geht nicht. Noch lockerer und ich falle auseinander.


Dann klappts auch mit den Nachbarn. ;)


Mit dem klappts sowieso. Aber der hat eine süße Tochter...



Pigpreast
Inventar
#61554 erstellt: 10. Dez 2017, 15:20

Beaufighter (Beitrag #61551) schrieb:

zeitweise meinen Spaß an Fastfood habe und sogar ab und zu fiesestem Dosenfutter richtig Freude abgewinnen kann...

Was selbstverständlich auch immer eine Frage des Hungers ist.

Wenn man so richtig lange mal nix zu essen bekommen hat, kann eine Büchse Ravioli sehr schmackhaft werden.

Möglicherweise auch das, aber das meinte ich nicht. Ich meinte tatsächlich, dass ich gelegentlich, auch mit dem ganz normalen Hunger und der Möglichkeit, mir etwas "Ordentliches" zu machen, Dosenfischfeste feiere. Die Soße da drin würde in jedem Restaurant Anlass zur Reklamation geben, aber in dem Moment ist sie genau das, was ich in dem Moment will.

Ich bin also alles andere als der stets auf exaltierte Spitzengenüsse versierte Schnösel, zu dem mich Nisser hochstilisieren will, nur weil ich in meinen Tiraden das Wort "Banause" gebraucht habe.


Da man im Restaurant den Gar-punkt eines Steaks noch erfragt, kann ich mir vorstellen das es sich beim Steak um eine Geschmacksfrage handelt in wie weit der Mittelpunkt des Fleisches seine Farbe erhalten soll.

Natürlich ist es primär eine Geschmacksfrage und bei den meisten Steaks ist es ja auch kein Drama, wenn das Potential verschenkt wird. Da lässt man als Gastronom halt seine persönlichen Vorstellungen außen vor, wenn es dem Kunden gefällt.

Es gibt in Köln aber auch ein Steakhaus, die bieten besonders edle Stücke an und da befindet sich auf der Karte (schon draußen im Aushang) der Hinweis, dass Bestellungen von Steaks mit mehr als medium oder medium rare Garungsgrad nicht entgegen genommen werden.

Von einem Restaurant, das Rindersteaks ausschließlich durchgebraten anbietet, habe ich noch nichts gehört. Womit das wohl zusammenhängt...?
Beaufighter
Inventar
#61555 erstellt: 10. Dez 2017, 15:30

Es gibt in Köln aber auch ein Steakhaus, die bieten besonders edle Stücke an und da befindet sich auf der Karte (schon draußen im Aushang) der Hinweis, dass Bestellungen von Steaks mit mehr als medium oder medium rare Garungsgrad nicht entgegen genommen werden.


Was ich ja auch ein wenig für ne Show halte. Ich gebe dir ja recht, MIR schmeckt es Medium Rare am besten.

Dennoch, der Kunde zahlt und darf bestellen was er will solange es keine gesundheitlich Bedenken zu befürchten gibt.

Wie viele neureiche Russen müssten die Fliesen im Bad Bereich wieder raus gerissen bekommen, nur weil sie keinen Geschmack haben.

Gruß Beaufighter


[Beitrag von Beaufighter am 10. Dez 2017, 15:46 bearbeitet]
Zaianagl
Inventar
#61556 erstellt: 10. Dez 2017, 15:37


Dennoch, der Kunde zahlt und darf bestellen was er will solange es keine gesundheitlich Bedenken zu befürchten gibt.


Da kannst du in Italien zB aber ganz schön angehn...
Beaufighter
Inventar
#61557 erstellt: 10. Dez 2017, 15:44
Ich sage ja nicht das man so verfahren muss.

Ich halte viel davon mich von einem Fachmann vernünftig beraten zu lassen.

Gruß Beaufighter
Peter_Wind
Inventar
#61558 erstellt: 10. Dez 2017, 15:55
Suppentime...Einlage: geriebene rohe Kartoffeln mit einem Ei verklöppelt...

sup

...etwas verunglücktes TK-Zanderfilet...

fisch


[Beitrag von Peter_Wind am 10. Dez 2017, 15:56 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#61559 erstellt: 10. Dez 2017, 15:58

Beaufighter (Beitrag #61555) schrieb:
Was ich ja auch ein wenig für ne Show halte.

Ich weiß nicht. Ich wüsste auch nicht, ob ich es als Show bezeichnen würde, wenn Paul Bocuse seinen Gästen die Ketchupflasche verweigert.


Dennoch, der Kunde zahlt und darf bestellen was er will solange es keine gesundheitlich Bedenken zu befürchten gibt.

Natürlich darf er bestellen, was er will. Aber wo steht, dass der Gastronom alles mitmachen muss? Gast und Gastronom schließen einen Vertrag und es ist jedem der beiden Partner überlassen, zu welchen Bedingungen er sich auf den Vertrag einlässt.

Ich kann schon verstehen, dass ein Spitzenkoch, der ein bestimmtes Konzept anbietet, sich dieses Konzept nicht kaputt machen lassen möchte und dann eben auf diesen einen Gast (und andere, die ähnliches wollen), lieber verzichtet.


Wie viele neureiche Russen müssten die Fliesen im Bad Bereich wieder raus gerissen bekommen, nur weil sie keinen Geschmack haben.

Das ist eben der Unterschied: Der Fliesenleger hat maximal den Anspruch, seine Arbeit sauber und ordentlich auszuführen. Bezüglich der Ästhetik richtet er sich nach dem Kunden. Aber wenn Gerhard Richter den Aufrag bekommt, ein Kirchenfenster im Kölner Dom zu gestalten, sagt er eben: Entweder so wie ich es mir vorstelle, oder gar nicht.

Und wenn ein Koch einen besonderen Ruf hat, dann bin ich eben neugierig auf das, was er kreiert und lasse mich darauf ein, anstatt ihm bräsig entgegen zu raunzen, ich sei als Kunde König und er habe gefälligst nach meiner Pfeife zu tanzen, weil er schließlich meine Knete bekäme.


[Beitrag von Pigpreast am 10. Dez 2017, 16:16 bearbeitet]
Beaufighter
Inventar
#61560 erstellt: 10. Dez 2017, 16:07

wenn Paul Bocuse seinen Gästen die Ketchupflasche verweigert.


in einer guten Küche ist ein guter Ketchup doch schnell selber angerührt. Dann darf der Paul das auch wieder anbieten.


Natürlich darf er bestellen, was er will. Aber wo steht, dass der Gastronom alles mitmachen muss?


Nein, in diesem unseren Lande haben wir uns schon daran gewöhnt das der Kunde der Bittsteller ist.

Niemand wird gezwungen alles zu verkaufen und niemand wird gezwungen alles zu kaufen.

Ich frage mich nur warum ich an mein Lokal dran schreiben muss das hier sogenannte Banausen nix kriegen. Die 10 Gäste im Jahr die sich da hinein verirren und es Well Done wollen laufen doch unter ferner-liefen durch.

Gruß Beaufighter
Nisser99
Gesperrt
#61561 erstellt: 10. Dez 2017, 16:08

Pigpreast (Beitrag #61559) schrieb:

Beaufighter (Beitrag #61555) schrieb:
Was ich ja auch ein wenig für ne Show halte.

Ich weiß nicht. Ich wüsste auch nicht, ob ich es als Show bezeichnen würde, wenn Paul Bocuse seinen Gästen die Ketchupflasche verweigert.


Das macht der weils morgen als Qualitätsmerkmal in der Bunten steht.





Dennoch, der Kunde zahlt und darf bestellen was er will solange es keine gesundheitlich Bedenken zu befürchten gibt.

Natürlich darf er bestellen, was er will. Aber wo steht, dass der Gastronom alles mitmachen muss?


Natürlich darf der Gastronom im Rahmen von BGB und AGB alles tun was er will, aber wer sagt, dass der Gast wiederkommen muss?
Peter_Wind
Inventar
#61562 erstellt: 10. Dez 2017, 16:09
Beau, vielleicht deswegen weil well done und nicht zäh, ist eine Kunst, die beherrscht nicht jeder...
Beaufighter
Inventar
#61563 erstellt: 10. Dez 2017, 16:12

Peter_Wind (Beitrag #61562) schrieb:
Beau, vielleicht deswegen weil well done und nicht zäh, ist eine Kunst, die beherrscht nicht jeder... ;)


jaaa, so wird ein Schuh(sole) draus
sl.tom
Inventar
#61564 erstellt: 10. Dez 2017, 16:27

Peter_Wind (Beitrag #61558) schrieb:
Suppentime...Einlage: geriebene rohe Kartoffeln mit einem Ei verklöppelt...

Bei Deinen randvollen Suppentellern muß ich immer an Streichhölzer denken...

Edit: vergessenes Wort ergänzt


[Beitrag von sl.tom am 10. Dez 2017, 16:28 bearbeitet]
Guido_2911
Inventar
#61565 erstellt: 10. Dez 2017, 16:34

Peter_Wind (Beitrag #61558) schrieb:
Suppentime...Einlage: geriebene rohe Kartoffeln mit einem Ei verklöppelt...
[i

Oh, Rappsupp......erinnert mich an Oma.....
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