NAS Hilfe: JBOD oder SPAN

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Tzwän
Stammgast
#1 erstellt: 01. Apr 2014, 11:46
Da ich vorhabe mir einen NAS einzurichten, jedoch schon an einer einfachen Frage stolpere, hoffe ich mal auf Hilfe von Euch: WTF ist JBOD oder SPAN(NING)?! Ich würde Euch bitten mir mal kurz auf die Sprünge zu helfen. RAID 0 oder 1 kommt für mich nicht in Frage.

Ich habe nun seid gestern viel gesucht und gelesen... nur irgendwie liest man doch tatsächlich jedesmal was anderes. Anscheinend sind sich da viele nicht einig. Ich bin einfach nur verwirrt. Es geht halt darum das ich keine Lust habe bei einem Plattencrash alle Daten zu verlieren. Also wie ich es nun verstanden habe und es eigentlich auch irgendwie Sinn ergibt, wie folgt...

- JBOD: Einfach nur ein Haufen von Festplatten, sprich jedes Laufwerk im NAS ist ein eigenes Laufwerk? Die Daten werden auf die Platte gespeichert / geschrieben die ich aussuche, und das auch am Stück (also ohne diese zu zerstückeln)? Also entweder A oder B?! Sagen wir mal bei einem 2-bay-System, zwei Platten, jeweils 2TB... Also Laufwerk A und Laufwerk B mit jeweils 2TB?! Die Daten werden niemals auf die Laufwerke aufgeteilt (siehe RAID 0)? Also mal bei einer 100MB Datei, mal 50MB für ne Datei dort, und 50MB für die gleiche Datei auf der zweiten Platte, so dass bei einem Ausfall alle Daten weg sind?! Ich habe es aber eben anders verstanden: Die Daten werden immer nur am Stück auf eine der Platten geschrieben, oder?!
Ich lese da immer wieder andere Dinge von einigen Leuten im Netz. Einige sagen eben auch dass auch bei dieser Art die Platten als eine zusammengefasst (2TB + 2TB = zu einer 4TB, auch bei unterschiedlichen Größen: 3TB + 2TB = eine 5TB), und Daten abwechselnd auf die Platten geschrieben werden, so dass bei einem Ausfall die Daten eben weg sind und ich nicht weiß auf welcher Platte welches Stück sich von einer Datei befindet...

Also halten wir kurz und knackig fest: JBOD = getrennte Laufwerke die getrennt beschrieben werden, und bei einem Crash zu mindestens die Daten der intakten Platte noch zu 100% da sind... Richtig so?!

- SPAN: Dort habe ich es so verstanden, das die Platten als eine Große zusammengefasst werden... also zwei 2TB zu einem 4TB Laufwerk? Aber dort wird erst die eine Platte mit Daten am Stück beschrieben bis diese voll ist. Wenn diese voll ist geht es auf der Anderen weiter...der Nutzer bekommt davon aber nichts mit bzw. weiß er nicht auf welcher die Daten liegen, aber: Bei einem Crash sind die Daten zumindestens auf der intakten Platte zu 100% noch vorzufinden, da ja nur eine der Platten ausgefallen ist. Notfalls könnte man die Daten der beschädigten Platte "retten", da zusammenhängend beschrieben wurde?!
Aber auch hier lese ich nun Anderes: Das eben die Platten zusammengefasst werden, und Daten auch auf die Platte verteilt werden (also wieder wie bei RAID0), sprich eine 100MB Datei wird ebenfalls auf die Platten verteilt, so dass bei einem Crash alles futsch ist, da nicht zusammenhängend beschrieben wurde? ... Entscheidend bei SPAN ist halt die Größe der Platten... habe ich zwei unterschiedlich große - wird die kleinere gemeinsame Größe zusammengefasst, also 1,5 TB und 2 TB zu 3 TB?! Da wären 500GB für die Katz.
Nun frage ich mich aber wie ich bei einem Ausfall wieder eine zweite Platte zur noch intakten Platte integrieren kann, ohne die Daten der intakten Platte zu verlieren?!

Halten wir es nun auch hier kurz und knackig fest: SPAN = Platten werden als eine zusammengefasst (Größe ergibt sich aus Summe der kleineren gemeinsamen Größe), aber getrennt beschrieben (also nacheinander) bis eine der Platten voll ist. Bei einem Crash sind auf der intakten Platten ebenfalls noch alle Daten da. Korrekt?!

Was ist den nun richtig?! Wichtig für mich wäre halt bei einem Crash, das die Daten der gesunden Platte weiterhin intakt sind, und man versuchen könnte die Daten der zerstörten Platte zu retten... was ja bei verteilten beschreiben nicht ohne weiteres bis gar nicht möglich ist, da ja die Daten komplett "zerstückelt" sind...

Kann hier jemand Licht ins Dunkle bringen

Grüße

Sven


[Beitrag von Tzwän am 01. Apr 2014, 11:53 bearbeitet]
Art_Bits
Inventar
#2 erstellt: 01. Apr 2014, 13:07
Die Antwort auf Deine Frage lautet Datensicherung. Wenn Du ein NAS betreibst dient dieses zunächst mal als Datenspeicher. Die unterschiedlichen Konfigurationen dienen primär die Verfügbarkeit des Datenspeichers sicherzustellen. RAID 0 wird nur verwendet um den Datendurchsatz zu beschleunigen ohne jede Redundanz der Daten. Also zwei Platten mit gleichem Inhalt als eine logische Platte. Zum speichern von Daten denkbar ungeeignet wenn es Dir um die Sicherheit Deiner Daten geht.

SPAN ist eine proprietäre Technologie von VIA.

Um Dich beraten zu können, solltest Du uns mitteilen wofür Du meinst ein NAS zu brauchen. Eine erste Einführung in das Thema RAID findest Du auf Wikipedia.

cu
Tzwän
Stammgast
#3 erstellt: 01. Apr 2014, 13:29
Erstmal Danke... Wikipedia habe ich schon bemüht und dann eben etliche Foren... siehe ja dazu meine Fragen... und ich will ja keine Datensicherung, sondern eben einfach nur Datenspeicher... und wie schon gesagt nehme ich Abstand von RAID 0 und 1... da habe ich alles begriffen...

Der NAS soll sozusagen als "Haus-Server" dienen... also Filme, Musik, Bilder etc... und an alle Geräte verteilen können, wenn diese die Daten anfordern. Ich hätte eben gerne eine 2-bay 4TB. Ich habe eben keine Lust mehr etliche Rechner mit etlichen Platten rum liegen zu haben. Ebenfalls wird vom HTPC die 2TB mega Klein im Moment
Das Ganze in dem Stil, das die Platten als eine zusammengefasst sind, aber die Daten eben nicht zerstückelt werden! Eben so dass auf die Platten die Daten als ganzes geschrieben werden! Ich hätte eben gerne wenigstens etwas Sicherheit wenn mal eine Platte zu Bruch geht. Eine Datensicherung habe ich nicht im geringsten vor. Sensible Daten lagern auf BluRay Disks und ebenfalls mehrmals verteilt auf allen Rechnern im Hause.

Also was ist den nun JBOD bzw. SPAN?! Kannst du da Licht ins Dunkle bringen?! Oder habe ich das wie beschrieben richtig verstanden?! Welche Methode wäre denn nun die Richtige?! Danke nochmals...


[Beitrag von Tzwän am 01. Apr 2014, 13:30 bearbeitet]
promocore
Inventar
#4 erstellt: 03. Apr 2014, 07:11
Span. Wie die Verteilung ist, kann ich dr nicht sagen.

Edit : Ich glaube bei SPAN kommst du bei einem Ausfall so einfach auch nicht an die Daten ran. Zudem erschwert die defrakmentietung des Systems eine Rettung von ganzen Ordner.
Ich würde das testen. Platten mit SPAN beschreiben und danach eine abklemmen und schauen was passiert.
ich vermute, das ohne Rettungssoftware die Daten aller Platten futsch sind.


[Beitrag von promocore am 03. Apr 2014, 09:11 bearbeitet]
sLashi
Stammgast
#5 erstellt: 03. Apr 2014, 18:10
Für Raid5 brauchste noch ein weiteres LW, für 6 noch 2.
Raid 10 oder 01 benötigt min. 4 Platten.

SPAN macht kein sinn - da kannst du gleich ein Raid 0 fahren (wenn eine Paltte abraucht, ist das volumen futsch - im Prinzip ist das auch so bei den meistne jbod variationen...)

Raid 1 willst du ja nicht (wäre zwar meine Wahl, aber nun gut...)

JBOD macht unter umständen sinn-- obwohl jbod nicht gleich jbod ist ;D (daher wohl die unterschiedlichen Meinungen - manche haben auch den Drivepool beim Microsoft Homeserver als JBOD bezeichnet....)

Problem ist eben, dass du entweder auf auf Speicher verzichten musst und dafür Redundanz hast oder volle Kapazität bei null Redundanz (JBOD, SPAN und RAID 0 = keine Redundanz)

Fazit: Du musst deine Anforderungen oder Hardware überdenken oder eben, was man eh mache nsollte, eine Backuplösung machen -- z.B. eine extra Externe Festplatte, die du einmal im Monat Syncst und wieder im Schrank ablegst...
promocore
Inventar
#6 erstellt: 03. Apr 2014, 18:42
@sLashi
Wenn ich den TE richtig verstanen habe, möchte er keine Redundanz, möchte aber alle Festplatten zu einem Pool zusammenfasse und falls eine Festplatte abraucht, sollen alle anderen Festplatten noch in einem normalen PC lesbar sein.
Daher die Frage ob bei SPAN bei einem Defekt alle Platten benötigt werden um überhaupt zuzugreifen oder dort im Gegensatz zu Raid0 bei einem Defekt alles futsch ist.

@Tzwän
Unraid kann genau das was du möchtest und ist in der "kleinen" Version kostenlos.
Je nachdem was du für einen Server nutzt könnte das eine Alternative sein.


[Beitrag von promocore am 03. Apr 2014, 18:47 bearbeitet]
ukle
Stammgast
#7 erstellt: 04. Apr 2014, 08:38

sLashi (Beitrag #5) schrieb:
... Raid 10 oder 01 benötigt min. 4 JBOD macht unter umständen sinn-- obwohl jbod nicht gleich jbod ist ;D (daher wohl die unterschiedlichen Meinungen - manche haben auch den Drivepool beim Microsoft Homeserver als JBOD bezeichnet ...


Das interessante an dem Stablebit Drivepool ist ja, dass er sich völlig transparent auf einer beliebigen Anzahl von Festplatten im NTFS abbildet und die Pooldaten auf den Platten gleichmäßig verteilt, sie aber logisch als eine virtuelle große Freigabe abbildet.
Wenn nun eine Platte abraucht, oder sogar der gesamte Server stirbt, findet man die Daten auf den einzelnen Poolplatten unter einem Verzeichnis mit hidden-Attribut auf einem beliebigen Windows-PC mit dem Explorer.

In Verbindung mit dem Stablebit Scanner sorgt das Gesamtsystem bei S.M.A.R.T - Auffälligkeiten einzelner Poolplatten für eine Verlagerung von Dateien auf "gesunde" Poolplatten, sofern dort noch genug Plattenplatz vorhanden ist.
Wichtige Daten können auch dupliziert werden und stehen auch direkt nach Ausfall einer Poolplatte zur Verfügung.

Diese Stablebit-Kombination läuft übrigens nicht nur unter Windows Homeserver, sondern auch unter anderen Windows-Workstation (Windows 7/8/8.1) und Server-Versionen.
Tzwän
Stammgast
#8 erstellt: 04. Apr 2014, 08:57

promocore (Beitrag #6) schrieb:
@sLashi
Wenn ich den TE richtig verstanen habe, möchte er keine Redundanz, möchte aber alle Festplatten zu einem Pool zusammenfasse und falls eine Festplatte abraucht, sollen alle anderen Festplatten noch in einem normalen PC lesbar sein.
Daher die Frage ob bei SPAN bei einem Defekt alle Platten benötigt werden um überhaupt zuzugreifen oder dort im Gegensatz zu Raid0 bei einem Defekt alles futsch ist.

@Tzwän
Unraid kann genau das was du möchtest und ist in der "kleinen" Version kostenlos.
Je nachdem was du für einen Server nutzt könnte das eine Alternative sein.



Jup genau das ist es was ich gerne hätte. Wird aber so nicht möglich sein.... deswegen werde ich wohl die Platten auch so belassen wie sie sind, also extra Laufwerke. Das Tool schau ich mir mal an.
promocore
Inventar
#9 erstellt: 04. Apr 2014, 09:45
Es ist ein NAS Betriebssystem, kein Tool
sLashi
Stammgast
#10 erstellt: 04. Apr 2014, 13:44
@ukle: Genau das mein ich Bei WHS v1 war es ja noch on Board und seit WHS (2012?) musste man ja Addons installieren.

M.E. ist das die einzige Möglichkeit, ein JBOD Volumen zu erstellen, bei dem eine Festplatte abrauchen kann ohne, dass das Laufwerk zerstört wird.
Art_Bits
Inventar
#11 erstellt: 04. Apr 2014, 16:28
Möglicherweise kommt folgendes für Dich in Betracht. Du verbindest die beiden Laufwerke über iSCSI mit Deinem Rechner. Dadurch erscheinen die Festplatten wie lokale Festplatten für das Betriebssystem. Danach erstellst Du ein übergreifendes Volume und machst aus zwei Festplatten ein Volume. Ausprobiert habe ich das allerdings noch nie.

cu

Edit: Vielleicht hat das ja mal jemand hier im Forum gemacht?


[Beitrag von Art_Bits am 04. Apr 2014, 16:29 bearbeitet]
ukle
Stammgast
#12 erstellt: 05. Apr 2014, 09:37
@sLashi: Microsoft hat den eigenen Drivepool nur in WHS V1 angeboten und in WHS2011 leider nicht mehr.
Seit meinem Umstieg auf WHS2011 nutze ich den Stablebit Drivepool ohne Probleme und er hat auch gegenüber der damaligen MS-Lösung wesentlich mehr Möglichkeiten.
Bei Interesse: Stablebit Drivepool-SMART
Es lohnt sich durchaus, die 30-Tage-Testversion auszuprobieren.
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