Potentialausgleich für Netzwerk / Telefonanschluss

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*Technics-Fan*
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 21. Feb 2016, 18:27
Hallo!

Habe in letzter Zeit öfter gelesen/gehört, daß sämtliche Fernmeldekabel, die ins Haus führen an den Potentialausgleich mit angschlossen sein müssen. Bei BK-Anlagen (Kabelfernsehen) ist das scheinbar auch sehr geläufig und bei mir auch vorhanden - der Kabelschirm des Koaxkabels ist über ein 4 mm² Erdungskabel mit der Potentialausgleichschiene des Hauses verbunden.

Meine Frage: Wie sieht es beim Telefonanschluss aus? Das ist doch theoretisch auch ein "Fernmeldekabel". Müsste dieser auch mit an dem Potentialausgleich angeschlossen sein, oder wäre das eine übertriebende Vorsichtsmaßnahme?
Hier Bild meines Telefonanschlusses:
Telefonanschluss
Wie man sieht, wird der Schirm des Telefonkabels nicht mehr verwendet, sobal es "im Haus" ist, also nach dem "Übergabepunkt".

Außerdem noch eine zweite Frage:
Im Haus sind mehrere Netzwerkkabel, die insgesamt zu 10 im Haus verteilten Netzwerkdosen fürhen, fest verlegt. Die Netzwerkkabel laufen im Dachboden zusammen und enden dort ebenfalls in 10 Netzwerkdosen, die dann mittels Patchkabel mit einem 19"-Switch verbunden sind.
In großen Netzwerken in Firmengebäuden habe ich öfters schon beobachtet, daß die Komponenten des Netzwerks (als Switch, Patchpanel(bei mir nicht vorhanden!), ...) auch an den Potentialausgleich des Gebäudes angeschlossen sind. Ist das in meinem Fall auch notwendig/sinvoll?

Vielen Dank für euere Antworten!

Viele Grüße!
pitty1983
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 21. Feb 2016, 18:43
Das Telefonkabel würde ich nicht an den PA anklemmen. Ich bin mir sicher das die Telekom im KVZ den Schirm ordnungsgemäß aufgelegt hat. Den Schirm einseitig aufzulegen ist vollkommen ausreichend, wo wir auch gleich zur zweiten Frage kommen. Ich würde das Patchfeld an den PA anbinden, ohne Anbindung macht der Schirm keinen Sinn und die Störeinflüsse können nicht abgeleitet werden.
*Technics-Fan*
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 21. Feb 2016, 21:54
Danke für die schnelle Antwort!

Jetzt erstmal noch eine dumme Frage: Geht es bei der Anbindung des Schirms eigentlich rein um Störeinflüsse, oder auch um Sicherheitsaspekte (Überspannung, Personenschutz, etc.)?

Bisher hatte ich im Netzwerk keine Schwierigkeiten mit Störungen oder der Übertragungsgeschwindigkeit. Wie gesagt, bei mir ist kein Patchpanel, das man einfach anklemmen könnte, verbaut, sondern an beiden Enden der Netzwerkkabel sind normale Netzwerkdosen. Sofern eine Anbindung an den PA wirklich nur eventuelle Störeinflüsse verhindern würde, könnte ich dann darauf nicht verzichten?
pitty1983
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 21. Feb 2016, 23:31
Der Schirm ist tatsächlich nur zum Schutz vor Störeinflüssen. In der Fernmelde und Netzwerktechnik wird alles mit Kleinspannung realisiert. Um vor Überspannung zu schützen braucht man einen geeigneten Überspannungschutz der dann zwischen jede Ader und Schirm geklemmmt wird. Mit Personenschutz hat der Schirm ebenfalls nichts zu tun

Wenn du keine Performance Probleme im Netzwerk hast würde ich nichts ändern. Never change a running System


[Beitrag von pitty1983 am 21. Feb 2016, 23:33 bearbeitet]
Con-Hoolio
Inventar
#5 erstellt: 23. Feb 2016, 01:49
Bei der Verkabelung von Firmennetzwerken ist der Potenzialausgleich nötig, weil man auf Firmengeländen und in Geschäftsgebäuden häufig den Fall hat, dass eine direkte Verbindung mittels Netzwerkkabel tatsächlich zu geringem, bis mittlerem Stromfluss über die Kabel führt. Eben weil die einzelnen Gebäudeteile oder Gebäude Potenzialunterschiede aufweisen. Aus eben diesem Grund ist auch die Verkabelung innerhalb des Firmengeländes (Verbindungen zwischen den Gebäuden) bzw. innerhalb der fest installiereten Gebäudeverkabellung (die Teile der Netzwerkverkabelung, die man im Normalfall nicht mehr ändern muss, da sie unter Putz, bzw. in Wänden liegen, per Lichtwellenleiter (Glasfaserkabel) ausgeführt. So können sich Potenzialunterschiede nicht auswirken und auf eine Abschirmung (zumindest der Netzwerkleitungen) kann verzichtet werden.

Bei einem Privathaushalt sollte das aber keine Rolle spielen. Da müsste man schon ein sehr großes, bzw. beschissen gebautes Haus bewohnen.
*Technics-Fan*
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 23. Feb 2016, 22:52
Alles klar, dann lass ich mal alles so wie es ist. Die längste Netzwerk-Kabelstrecke ist bei mir maximal 15 m und wie gesagt, bisher keine Probleme.

Noch eine Frage zum Telefonanschluss: Geht es bei der Anbindung des Telefonanschlusses nicht auch um einen gewissen Blitzschutz? Man hört ja immer wieder davon, dass Fernmeldeleitungen aus Sicherheitsgründen in den Potentialausgleich mit einbeziehen zu sind. So viel ich das verstanden habe, geht es darum, Überspannungen abzuleiten, die bei Gewitter auf der Leitung sein könnten.
Michael_60
Stammgast
#7 erstellt: 25. Feb 2016, 21:31
Eine Erdung des Apl`s ist auf alle Fälle sinnvoll.
Zum Einen geht`s um Personen- und Geräteschutz durch Blitz und sonstige Überspannungen wie z.B. durch fehlerhafte Stromkabel (Doppelerdschluß),
der durch eine zusätzliche Erdung deutlich verbessert wird.
Aber auch die Signalübertragung wird besser.
Bei einseitiger Erdung hat der Schirm nur die normale abschirmende Wirkung. Bei beidseitiger Erdung wirkt der Schirm zusätzlich als Reduktionsleiter,
der Signal-Rauschabstand wird dadurch Messbar verbessert.

Grüße Michl
*Technics-Fan*
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 26. Feb 2016, 01:30
Also doch... Dann muß ich das noch nachrüsten. Danke für den Hinweis!

Wie stelle ich diesen PA am besten her? Reichen 4 mm^2? Kann ich das Erdungskabel dann einfach ganz oben mit der Schraubklemme (vgl. Bild) befestigen?

Wie sieht es mit den Telefonkabeln IM Haus aus? Wie gesagt, da fehlt der Schirm abschnittsweise, dementsprechend wird es auch mit der Erdung schwierig. Ich nehme aber mal an, daß der Schirm im Haus wieder nur zur Vermeidung von Störungen ist und mit der Anbindung des Kabels, das von außen kommt, an den PA alle sicherheitsrevanten Aufgaben erledigt sind?
Michael_60
Stammgast
#9 erstellt: 26. Feb 2016, 20:15
Bei den kurzen Längen im Haus, ist eine Schirmung (Erdung) nicht mehr so wichtig.
Die Stärke des Erddraht`s hängt von der Entfernung zum Potentialausgleich ab, aber 4qmm sollten locker reichen.
Bei der alten VVD, war in den 80er aktuell, ist eine vernünftige Erdung etwas schwierig.
Vorgesehen wären die beiden Klemmen links und rechts von der Erdschelle, da wirst du aber max. mit einem 1,5qmm reinkommen.
Am Besten außerhalb der Dose eine Übergangsklemme auf einen größeren Querschnitt montieren.

Grüße Michl
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