MovingCoil-VorvorVerstärker

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eklektisch
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 05. Dez 2009, 14:33
Hallo Leute,

Wie einige schon wissen, habe ich meinen alten Thorens wieder ausgegraben. Hierfür habe ich damals als Vorvorstufe einen alten Alps mit OP's - ich glaube es sind OPA 604 drin - erworben. Da ich inzwischen die Unterschiede verschiedener OP-, Transistor- und Röhrenvorstufen kennengelernt habe, möchte ich gerne auch als MC-Vorvorstufe Röhren haben, aber nicht so viel Geld für ein Fertiggerät ausgeben, d.h. selber bauen. Die Qualität sollte aber trotzdem maximal sein. Kann mir jemand behilflich sein, eine exzellente Schaltung zu finden, die man mit den am Markt befindlichen "Zutaten" aufbauen kann?

Da ich mit Röhrenselbstbau keinerlei Erfahrung habe, benötige ich auch Tipps für die Beschaffung von geeigneten Bauteilen und Ratschläge für den Zusammenbau.

Vielleicht gibt es hier einen versierten Selbstbauer, der dies schon einmal gebaut hat ...

Vielen Dank im Voraus für Eure Hilfe!
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 05. Dez 2009, 16:30
Moin,

es ist sehr stark abhängig davon, was für eine Ausgangsspannung dein System hat.

Für ein relativ lautes Denon DL103 genügt eine Parallelschaltung von zwei Systemen einer ECC88/PCC88/E88CC je Kanal.

Bei leiseren Systemen rauscht diese zu stark.
(z.B. Elac EMC-2)

Da müsstest du zur Rauschminderung noch mehr Systeme parallelschalten, evtl. andere Röhrentype, damit die Steilheit nicht zu gross wird.
(z.B. ECC82)

Das wird schnell unübersichtlich und teuer.

Ansonsten bieten sich Übertrager an.

Die rauschen nicht.


Ich bin aber grundsätzlich der Meinung, dass Verstärkerstufen, die nur etwa zehnfach linear verstärken müssen, ohne grossen Einfluss auf den Klang sind.
(vorausgesetzt, dass sie halbwegs gut konstruiert sind)

Marcel, Germi1982 (?) hat eine MC Vorstufe aus Einzeltransistoren nach (Elrad oder Elektor, glaube ich) aufgebaut, die sehr gut sein soll.

Ich könnte mir vorstellen, dass deine Albs (nicht Alps, das sind die mit den Potis?) Vorstufe recht gut ist.

Wichtig ist bei MC Systemen die Möglichkeit, den Abschlusswiderstand einstellen zu können.
(wobei sich das nachrüsten lässt)

Je nach System gibt es da grössere Abweichungen.
(Denon DL103 z.B. 1kOhm)

Geräte wie die Pro-Ject Tubebox (oder so ähnlich) arbeiten m.E. mit OPs in MC- und RIAA- Stufen und haben die Röhre zu Showzwecken, ... äh als Linestufe.


Gruss, Jens
eklektisch
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 05. Dez 2009, 17:36
Habe auf den Thorens ein AT OC 9 geschraubt und mit der Albs Vorvorstufe gefällt mir das Ganze noch nicht so richtig. Ich nehme an, daß allein der Austausch der OP's gegen die OPA 627 schon deutlich klangliche Besserung bringt, denn wir haben eine Albs-Endstufe auf diese Weise eindeutig zu mehr "live dabei" bewegen können - aber das reicht mir noch nicht: Navhdem ich einen VPI Scout mit v.d.Hul Frog an Röder's 3-stufiger Röhren-Vorvorstufe hören konnte, ist das wohl eher mein Ding. Aber sie kostet nun mal so um die 2500,-€. Rauschen tut die auch nicht wirklich. Leider ist mir das zu teuer; daher der Selbstbauversuch.
rorenoren
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 05. Dez 2009, 17:49
Moin,

versuche doch mal, an den Schaltplan der Röderschen Vorstufe heranzukommen.
(bei 3 Stufen glaube ich an Übertrager, 2 MM- Verstärkerstufen, ein Impedanzwandler =3 Stufen)

Die liesse sich sicher für deutlich weniger Geld nachbauen.
(es sei denn die Übertrager, wenn vorhanden, sind sehr teuer)

Wobei ich mir vorstellen könnte, dass ganz einfach die Anlage an der du das Frog gehört hat evtl. besser/anders war, bzw. deinem Geschmack näher kam als deine.

Auch das Frog ist evtl besser als das AT?

Als "normale RIAA- Vorstufe" verwende ich auch Röhren und das Rauschen ist so gering, dass es absolut nicht stört.

Beim DL103 über Röhren MC- Stufe ist das Rauschen immer noch deutlich unterhalb des Rauschpegels der besten Platten.

Nur mit dem Elac ist das Rauschen fast so laut wie das Grundrauschen der Platte.

Das stört zwar den Genuss kaum, geht aber einfach "aus Prinzip" nicht.

Du kannst ja mal schreiben, wie hoch die Ausgangsspannung des AT ist.

Das Denon DL103 hat, glaube ich, 0,5 oder 0,4 mV.

Da könnte die sehr simple ECC88 VorVorstufe gut gehen.
(2 Röhen, eine Hand voll Bauteile, Netzteil, fertig)

Die RIAA Vorstufe kannst du dir ja aussuchen, da gibt es viele.
(ich mag bisher passive RIAA ohne Gegenkopplung am liebsten)

Gruss, Jens
eklektisch
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 05. Dez 2009, 17:59
Die Kombination VPI und Röder lief an meiner Anlage und sicher ist das Frog besser als das AT.

Das At schüttet 0.4 mV aus, d.h. es geht vielleicht auch 2-stufig?

Habe von einer passiven Entzerrung gehört, die wohl zum Besten zählt, was es gibt - das hätte ich gern. Die Röhren kann ich passend selektiert bei Röder zu einem anständigen Preis erwerben, aber die Schaltung rückt er auf jeden Fall NICHT raus! Jetzt ist die Frage, welche Schaltung die "beste" ist ...
rorenoren
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 05. Dez 2009, 18:16
Moin,

es sollte dann dreistufig gehen.

Zweistufig genügt nur für MM.

Die MC- Stufe ist trotz der Parallelschaltung der 2 Systeme nur eine Stufe.

Dann folgt das erste System ECC83, dann die passive RIAA und sas zweite System der ECC83.

Das funktioniert, hat aber einen ziemlich hohen Ausgangswiderstand.

Unter 100kOhm sollte nichts daran angeschlossen werden, dann beginnt es deutlich an Leben zu verlieren.

Ich habe die Geschichte folgendermassen aufgebaut:

2 Systeme ECC189 (ECC88, E88CC, PCC88 sind auch OK) parallel,

Dann Umschalter MM/MC.

Es folgt die oben beschriebene RIAA mit 2 Systemen der ECC83 je Kanal.

Wegen des hohen Ausgangswiderstandes habe ich noch einen Katodenfolger nachgeschaltet.

Insgesamt also 5 Röhren = 10 Systeme = 4 Stufen.

Ohne Katodenfolger geht´s aber auch, nur halt an min. 100kOhm.
(besser mehr)

Dann bleibt´s bei 3 Stufen.

Bei mir ist die MC- Betriebsspannung der Einfachheit halber von der der MM Stufe abgezwackt.
(über R und C)

Das dürfte mit Extraversorgung besser gehen.
(evtl. sogar minimal weniger Rauschen)

Pläne suche ich gerne mal heraus, wobei die Netzteile nicht dabei sind.

Gruss, Jens

Edit:

ich finde leider den Plan für den MC- Pre nicht mehr.

Aber er ist etwa so gebaut wie der hier:

http://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/Klaus-RIAA/MC.gif

Wenn dir der Aufwand nicht zu gross ist, kannst du ja das ganze Gerät nachbauen:

http://www.jogis-roe...aus-RIAA/RIAA-V4.htm

Mein RIAA ist ungefähr so aufgebaut wie der untere (1991):

http://www.drtube.com/schematics/ai/ai500-ph.gif

Das Ganze sieht dann bei mir so aus:



Umschalter MM/MC ist hinter der rechten hinteren Röhre.
(nicht sichtbar)


[Beitrag von rorenoren am 05. Dez 2009, 18:51 bearbeitet]
eklektisch
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 05. Dez 2009, 18:51
Das klingt ja schon mal interessant - obwohl 4-stufig ...

Habe gehört, daß Thel auch einen Vorvorverstärker als Bausatz anbietet; was ist davon zu halten?


[Beitrag von eklektisch am 05. Dez 2009, 19:11 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 05. Dez 2009, 18:55
Moin,

habe noch Links ergänzt.

Naja, du musst ja den Katodenfolger nicht bauen, wenn der Eingang der folgenden Stufe hochohmig genug ist.

Was ich natürlich nicht garantieren kann, ist, ob dir der Klang von dem Ding dann gefällt.

Dann verkaufst du es eben gut (ca. 2500 Euro) und nimmst den Röder.

Gruss, Jens
eklektisch
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 05. Dez 2009, 19:13
Danke schon mal für die Links!

Kann die 4-stufige Version auch noch 600 Ohm treiben, oder muß man auf die üblichen 10kOhm zurückgreifen?


[Beitrag von eklektisch am 05. Dez 2009, 19:23 bearbeitet]
applewoi
Stammgast
#10 erstellt: 05. Dez 2009, 19:41
Von Raphael Audio gab es mal so ein kleinen MCPrePre mit 2 E88CC. Im aktuellen Programm nicht mehr vorhanden, aber vielleicht hat Frank Raphael ja noch den Schaltplan parat und stellt ihn Dir zu Verfügung.
Man sollte anrufen, mail funktioniert meistens nicht besonders schnell.


frnk


[Beitrag von applewoi am 05. Dez 2009, 19:42 bearbeitet]
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