Aus Platten das Knaxen rausbekommen

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Maekki
Inventar
#1 erstellt: 10. Jan 2010, 20:29
Hallo Gemeinde

Als meine Eltern mich baten ihre alten aber guten Vinyls mal zu digitalisieren wusste ich: Da kommt Zeit und Arbeit auf mich zu - Aber sowas macht man ja gerne für seine Eltern

Beim den ersten anspielen der Platten fiel mir auf, daß gerade bei Anfängen, Leerrillen und den Enden der Tracks sehr hörbare knaxgeräusche vorhanden sind. Kratzer oder Hairlines sind dort nicht zu finden.

Der erfahrene Rat meines Vaters diese mit warmen Wasser und etwas Spüli zu reinigen hat wohl etwas geholfen - jedoch sind die knaxer immer noch da. Bei Verwendung eines weichen nassen Pinsel, nasse Q-Tips und feuchte Microfasertücher ist es wieder ein bisschen besser geworden - aber nicht genug.

Wie bekomme ich denn die 20 Jahre alten festgepappten Staubkörnchen aus den V-Förmigen Rillen der Platten????

Habe mal ein Beispielbild einer Platte beigefügt:

Die ersten 3 Rillen sind gerreinigt, der Rest noch nicht

novocaine
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 10. Jan 2010, 20:59
Hallo,
meine Emfehlung neben einer "richtigen" Plattenwaschmaschine, wäre die Cheap Thrill - Methode.
Kalkhaltiges Wasser setzt die Plattenrillen eher zu und sollte überhaupt nicht verwendet werden.

Gruß Thomas
Maekki
Inventar
#3 erstellt: 10. Jan 2010, 22:31
Danke für den Link
Hört/Liest sich alles sehr interesannt und nachvollziehbar an.
Aber 400 - 2500 Euro gebe ich nicht für eine Waschmaschine aus.
Was meinste wieviele gute Platten ich dafür bekomme

Ich habe mir gerade einen Dual Plattenspieler at Ibah ersteigert. (11 Euronen inkl. Versand) *freu*

Mein Vorhaben ist jenes, dass ich mir eine Waschmaschiene selbst bauen möchte. Eine Werkstatt und Stromkenntnisse sind vorhanden.

Wenn es funtzt, stelle ich gerne mal Bilder hier ein.

Für Bauergänzungen oder Vorschläge bin ich natürlich jedem User dankbar.
sirphir
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 10. Jan 2010, 22:40
Alternativ: http://www.amazon.de/dp/B000BFXIVW/

Einfach, aber effektiv:

Vorteile:
+ Günstig (irgendwo gibt's die auch für 30 EUR, find's aber nicht mehr)
+ Einfach zu handhaben (einfacher als Cheap Thrill)
+ Gute Reinigungswirkung

Nachteile:
- Manchmal werden die Etiketten am Rand etwas feucht (hat aber erst bei einer meiner Platten zu bleibenden Rückständen geführt)
- Angeblich etwas weniger Reinigungswirkung als bei Absaugung (ich schreibe 'angeblich', weil ich es selbst nie vergleichen konnte - es klingt allerdings sinnvoll, dass Saugen mehr bringt, als nur nass Bürsten)

Ich bin mit der 'Knosti' sehr zufrieden, aber es werden sich auch hier wieder kritische Stimmen finden. Sie ist definitiv so gut, dass ich mich nie ernsthaft das Bedürfnis verspürt habe, nach etwas Besserem zu suchen.
Peter_Wind
Inventar
#5 erstellt: 10. Jan 2010, 22:47
Nimm von Schlecker den AS-Fensterreiniger so um 1 €. Das ist keine Verarsche. Habe ich auch zu hause, da bin ich aber gerade nicht (Urlaub).
Gebe in Google "Schlecker Platten Fensterreiniger" ein ggf. noch "Knosti" dazu.
Ich lege die Platte auf einen alten Plattenspieler, auf 78, Fensterreiniger drauf, Mikrofasertuch. Evtl. wiederholen. Trocknen nicht vergessen. Nach dem ersten Abspielen wirst du u.U. noch einigen Dreck an der Nadel haben. Alsonicht direkt digitalisieren.

EDIT: Aber auch mit der Knosti würde ich Schlecker - weil günstiger als die Reinigungsflüssigkeit - benutzen.


[Beitrag von Peter_Wind am 10. Jan 2010, 22:49 bearbeitet]
sirphir
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 10. Jan 2010, 23:06
Zum Thema günstiger Ersatz der Knosti-Reinigungsflüssigkeit kursiert auch folgendes Rezept:

3 Teile destilliertes Wasser
1 Teil Isopropanol (C3H8O)
1 Spritzer Spülmittel als Netzmittel

Hab es noch nicht ausprobiert, da der mitgelieferte Liter Originalflüssigkeit durchaus recht lange hält. Der minimierende Faktor ist, dass durch Kleckern beim Umfüllen immer ein paar Tropfen verlorengehen. Aber für eine Wannenfüllung braucht man auch nur 1/2 Liter.
Peter_Wind
Inventar
#7 erstellt: 10. Jan 2010, 23:14

sirphir schrieb:
Zum Thema günstiger Ersatz der Knosti-Reinigungsflüssigkeit kursiert auch folgendes Rezept:

3 Teile destilliertes Wasser
1 Teil Isopropanol (C3H8O)
1 Spritzer Spülmittel als Netzmittel

Hab es noch nicht ausprobiert, da der mitgelieferte Liter Originalflüssigkeit durchaus recht lange hält. Der minimierende Faktor ist, dass durch Kleckern beim Umfüllen immer ein paar Tropfen verlorengehen. Aber für eine Wannenfüllung braucht man auch nur 1/2 Liter.

Diese Mischung habe ich schon vor fast 40 Jahren benutzt. Das ist das "Rezept" für Nassläufer Reinigungsarme als Ersatz für die Lenco-Clean-Reinigungslüssigkeit.
Zum Plattenwaschen: s.o. - Schlecker - Das ist nicht nur meine Empfehlung.


[Beitrag von Peter_Wind am 10. Jan 2010, 23:37 bearbeitet]
Maekki
Inventar
#8 erstellt: 11. Jan 2010, 00:50
Nassläufer?

Das habe ich schon mehrmals gelesen.
Z.B im Gebrauchtplattenladen: "Wir kaufen keine Vinyls die nass gelaufen sind!"

Was heißt das eigendlich, wenn die Platten nass laufen?
Ist da dann noch "das Rezept" drauf um Knaxer zu unterbinden und schädigt das die Platten u.Umständen?

Gruß Markus
Peter_Wind
Inventar
#9 erstellt: 11. Jan 2010, 00:59
Google mal "Nassläufer Platte" oder Lenco-Clean
da findest auch einiges hier im Forum.



Einmal nass, immer nass abspielen (Deswegen der Hinweis am Laden, keine nass...), oder mit Fensterreiniger reinigen wie o.a.
hf500
Moderator
#10 erstellt: 11. Jan 2010, 01:06
Moin,
wenn es auf der Platte nur eng begrenzte Zonen mit "Dreck" gibt, dann kann man sie auch gut mit Wattestaebchen und Kontakt WL (In Rillenrichtung putzen) wegbekommen.

Und zuletzt gibt es noch die Moeglichkeit, das Knacksen, das uebrigbleibt, mit Hilfe der Aufnahmesoftware zu entfernen. Ganz gelingt es natuerlich nicht, aber das typische Knistern wird unhoerbar, starke Knackser kommen geschwaecht durch. Die Filter reagieren auf die typische Form eines Knacksers im Signal.

Fuer Linux benutze ich da "Gramofile", das einen wirksamen und frei konfigurierbaren Satz an Filtern hat.

Etwa Anfang der 80er gab es auch wenigstens ein Zusatzgeraet, das sozusagen in Echtzeit die Knackser eliminierte. Schon sehr modern mit digitalen "Eimerkettenschaltungen" zur Signalverzoegerung...

73
Peter
Maekki
Inventar
#11 erstellt: 11. Jan 2010, 21:31
Hallo

Danke für die Info´s
Also Platten nass laufen lassen kommt für mich nicht in Frage.

Ich war heute mal los und habe mir die Zutaten für die alt bewährte "Rezeptur" geholt.

Destiliertes Wasser
Propanol 100%
und Spüli aus der Küche.

Alles in eine Flasche mit Pipette - Feddich
Zum Auftragen benutze ich nur noch die Clearaudio Pure Groove Bürste.
Das Ergebnis ist bei weitem besser als ich zuerst gedacht hatte - sehr viele Knaxer sind weg, zwar nicht alle aber viele.

Mein Selbstbauprojekt "Plattenwaschmaschine" lebt immer noch. Ich wills halt ebend absaugen und nicht lufttrocknen lassen.
Mal sehen, wenn mein Ibah Dual Turntable kommt will ich damit mal in Ruhe starten - Draußen ist ja eh kalt, da tüftelt man lieber daheim herum
Maekki
Inventar
#12 erstellt: 12. Jan 2010, 23:06
killnoizer
Inventar
#13 erstellt: 12. Jan 2010, 23:23
ich weiss das ich jetzt sowas wie "ein sakrilegbreche" .

aber es geht auch trocken !

da ich fast ausschliesslich gebrauchte Platten kaufe , insbesondere Klassik , habe ich ständig das gleiche Problem .

Dazu habe ich mir einen guten Pinsel mit sehr starken Borsten gekauft , die dann gradlinieg abgeschnitten so das eine kleine wertige Bürste entsteht ( Naturfasern in meinem Fall , Rasse des Spendertieres aber unbekannt ) ,

sobald es knackt gehe ich mit den Borsten skrupellos bei drehendem Teller direkt auf den betroffenen Bereich .

Klingt brutal , macht aber viele nervige Hänger und Knackser sofort zunichte , und eine Schädigung des audiosignals halte ich für nahezu ausschliessbar .

ein schwerer stabilder Plattenspieler ist bei der Vorgehensweise sicher besser als ein subchassis-schwabbler , wenn er einen kräftigen antrieb hat leiert da auch die wiedergabe nicht und sofortiges nachreinigen mit der Carbonbürste ist natürlich Pflicht.


Gerrit
DOSORDIE
Inventar
#14 erstellt: 12. Jan 2010, 23:32
Die Frage ist, was das für Platten sind, die du da digitalisieren sollst. In den meisten Plattensammlungen befinden sich keine wirklichen Raritäten, denn das meiste ist auf CD erhältlich. Ich finde, wenn man was digital haben will, was es schon digital geremastert von irgendwelchen Studio Tonbändern offiziell beim Label zu kaufen gibt, dann ist es der Aufwand nicht wert, denn die Qualität holt man von einer nicht, da hat man Verluste, die man nicht eingehen muss...

Masterband - RIAA Verzerrung - Master Matrize - Platte - Plattenspieler - RIAA Entzerrung - PC Soundkarte usw...

Natürlich gibts Platten, die subjektiv besser klingen als die Remasterversionen auf CD, aber dafür hab ich doch meinen Plattenspieler ;-)

Ich würd erstmal gucken obs die Platten nicht auf CD zu kaufen gibt wenns nicht 20 oder 30 Stück sind und dann nach und nach alle neu kaufen oder bei musicload runterladen und brennen, das ist billiger... natürlich gibts auch den nicht legalen Weg, aber das schliesse ich hier mal aus.

LG, Tobi
Maekki
Inventar
#15 erstellt: 13. Jan 2010, 01:14

killnoizer schrieb:
.....aber es geht auch trocken !

da ich fast ausschliesslich gebrauchte Platten kaufe , insbesondere Klassik , habe ich ständig das gleiche Problem .....


Trotz meines starken Upper Torque Direktantriebler möchte ich den schon in die Jahre gekommenen Vinyls nicht zu sehr zumuten. Trocken abwischen mit Bürsten oder Microfasertüchern mach ich nie! Aus dem Grund wie Du schon beschrieben hast ist es sehr brutal. Es sind ja auch nicht meine eigenen Platten und mit anderen Sachen bin ich eher Vorsichtiger. Lieber erst nass mit anschließender Carbonfaserbürste.

@DOSORDIE:

Raritäten sind nicht gerade dabei, jedoch damalige unremasterte Originalaufnahmen. Das und das meine Eltern kein Turntable mehr haben sind doch der Grund für die Digitalisierung.
Thema CD kaufen, gebraucht oder neu, wäre doch für die Katz.
Das "Original" ist doch schon vorhanden.

http://s1.directupload.net/images/100112/ejt3hgzv.jpg


Alles neu zu kaufen würde auch ein bissl Geld in Anspruch nehmen
Da investiere ich lieber etwas Zeit (auch wohl etwas sehr viel mehr ) und recorde es als WAV Datei um eine Audio CD erstellen zu können.

Bei dieser Menge an Vinyls (ca. 150 Stck) wollte ich auch nicht alle gerade 1-3 mal von Hand beidseitig reinigen. Daher mein Gedanke zur Plattenwaschmaschine. Eine reinigt inzwischen eine trocknet und inzwischen eine recorded wird.

Gruß Markus


[Beitrag von Maekki am 13. Jan 2010, 01:16 bearbeitet]
applewoi
Stammgast
#16 erstellt: 14. Jan 2010, 15:15

killnoizer schrieb:


sobald es knackt gehe ich mit den Borsten skrupellos bei drehendem Teller direkt auf den betroffenen Bereich .

Klingt brutal , macht aber viele nervige Hänger und Knackser sofort zunichte , und eine Schädigung des audiosignals halte ich für nahezu ausschliessbar .




Jetzt kann ich mir unter Deinem Forennick endlich etwas vorstellen.


frnk
killnoizer
Inventar
#17 erstellt: 14. Jan 2010, 22:06
Meine Tips sind direkt aus der Praxis und funktionieren .



Die Musikinformationen sind in der Rille ,
nicht oben drauf !



Der Nick hat eine andere Bedeutung , aber recht hast du , stinkt deutlich nach Bezug ...


Greetz , Gerrit "der mit den Borsten kämpft"
Maekki
Inventar
#18 erstellt: 14. Jan 2010, 23:19

killnoizer schrieb:


Der Nick hat eine andere Bedeutung , aber recht hast du , stinkt deutlich nach Bezug ...


Greetz , Gerrit "der mit den Borsten kämpft"


Mir kam sofort das Wort Borstie hoch, als ich den Schlußsatz laß. Ich weiß auch nicht wieso.....

Gruß Markus
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