CD vom gleichen Album schneller als Schallplatte?

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sascha.wacker
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 15. Feb 2011, 17:43
Hallo,

ich habe von Alice Cooper das Album "Thrash" auf CD und auf Schallplatte. Nun gehören beide sicherlich nicht zu audiophilen Aufnahmen, aber trotzdem ist mir da heute etwas aufgefallen: Kann es sein das Lieder auf CD ein klein wenig schneller ablaufen als auf der Schallplatte? Ich konnte das mit dem Lied "Poison" nachstellen: Ich habe die Schallplatte über meine Anlage laufen lassen (Verstärker mit großen Standboxen) und so ziemlich gleichzeitig die Wiedergabe der MP3 (von der Original-CD) vom PC über meine (kleinen) PC-Lautsprecher laufen lassen (so gut es halt von Hand geht). Ergebnis: Die MP3 hat zum Schluß etwas "Vorsprung" vor der Platte (geschätzt so in etwas eine 1/4 oder 1/3 Sekunde). Selbst mit zwischengeschalteter "Speed Box" (die ja eine stabile Umdrehung von 33 1/3 garantiert) das gleiche Ergebnis.

Nicht das mich das jetzt stören würde (wenn ich "Poison" zuerst auf Vinyl und anschließend auf MP3 höre bzw. umgekehrt, fällt mir absolut nichts auf)... aber interessieren würde mich das trotzdem!? Oder liegt's an der Aufnahmequalität der Vinylplatte? Oder doch die Drehzahl?
Hüb'
Moderator
#2 erstellt: 15. Feb 2011, 17:45

Kann es sein das Lieder auf CD ein klein wenig schneller ablaufen als auf der Schallplatte?

Hi,

selbstverständlich ist das möglich. Vermutlich läuft der Plattenspielern eine Winzigkeit langsamer/zu langsam.
Hast Du die Umdrehungsgeschwindigkeit des Gerätes mal mit einer Stroboskopscheibe geprüft?

Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 15. Feb 2011, 17:46 bearbeitet]
sascha.wacker
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 15. Feb 2011, 17:58

Hüb' schrieb:
Hi,

selbstverständlich ist das möglich. Vermutlich läuft der Plattenspielern eine Winzigkeit langsamer/zu langsam.
Hast Du die Umdrehungsgeschwindigkeit des Gerätes mal mit einer Stroboskopscheibe geprüft?

Grüße
Frank
:prost


Nein. Ich habe so eine Scheibe nicht bzw. weiß ja nichtmal was das ist.
Hab's jetzt noch mit einem anderen Lied probiert das ich auf CD und Schallplatte habe: Metallica's "and Justice for all". Die Platte ist ein 45er-Schnitt und da ist Ergebnis im Prinzip identisch: CD und LP laufen über die volle Distanz synchron. Also kann's an der Umdrehung eher nicht liegen... oder?
Hüb'
Moderator
#4 erstellt: 15. Feb 2011, 18:01
Hi,

es ist aber denkbar und möglich, dass die 45er-Geschwindigkeit stimmt, die 33er des PS aber dejustiert ist.

Umdrehungsgeschwindigkeitsmessung bei PS:
http://www.hifi-forum.de/viewthread-26-2842.html

http://www.google.de/search?q=stroboskopscheibe
http://de.wikipedia.org/wiki/Stroboskop

Grüße
Frank
Hörbert
Inventar
#5 erstellt: 15. Feb 2011, 18:11
Hallo!

Hier kann es ebensogut beim Rippen, beim Konnvertiern oder einfach beim Abspielen vom PC zu einem Zeitfehler gekommen sein, zudem weißt du ja gar nicht genau ob das gleiche Master für die ursprüngliche CD und das Master für die Schallplatte nicht schon von vornherein unterschiedliche Längen hatten.

Ein solcher Vegleich ist bestenfalls aussagelos.

MFG Günther
Hüb'
Moderator
#6 erstellt: 15. Feb 2011, 18:14
Naja, wenn sich der Eindruck mit einer Reihe von gleichzeitig digital und analog vorliegenden Tonträgern bestätigen sollte, dann würde ich schon eine Aussage wagen.

Grüße
Frank
sascha.wacker
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 15. Feb 2011, 18:26
Hi,

danke für die Antworten. Ich habe es jetzt mal mit einer 33er "Selbstbau"-Stroboskopscheibe (im Internet gefunden und ausgedruckt) getestet. Als Licht habe ich eine gewöhnliche Nachttischlampe mit einer "alten" 40 Watt Glühbirne verwendet.

Wenn ich mich genau auf die Striche bzw. eine genaue Stelle konzentriere (komischerweise wollen die Augen immer mit den Strichen "mitwandern" :D), dann habe ich schon den Eindruck das die Striche "stehen". Wenn ich den Plattenteller leicht mit den Fingern anhalte, dann bewegen sich die Striche deutlich sichtbar gegen den Uhrzeigersinn. Wenn ich wieder los lasse, dann "stehen" sie wieder. Also ich denke die Umdrehung ist ok (bzw. selbst wenn sie nicht ok wäre, könnte ich es ja eh nicht ändern, der Plattenspieler hat keine Pitch-Control o.ä.).
Aber trotzdem interessant was es im Bereich des Vinyl alles gibt bzw. möglich ist
High_Fidelity_Freak
Inventar
#8 erstellt: 15. Feb 2011, 18:35
Hi,
schonmal unterm Teller geschaut?
Normal gibts da noch ein oder zwei Potis für die Geschwindigkeitseinstellung. Ist zumindest bei meinem so. (der hat aber auch auf der Oberseite 2 Potis)
Gruß,

HFF
sascha.wacker
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 15. Feb 2011, 19:03

High_Fidelity_Freak schrieb:
Hi,
schonmal unterm Teller geschaut?
Normal gibts da noch ein oder zwei Potis für die Geschwindigkeitseinstellung. Ist zumindest bei meinem so. (der hat aber auch auf der Oberseite 2 Potis)
Gruß,

HFF


Also unter dem Teller ist da nicht viel (ist ein Xpression III von Pro-Ject). In der Bedienungsanleitung wird in den technischen Daten von "Drehzahlabweichung +- 0,5%" und "Drehzahlschwankungen +- 0,1%" gesprochen. Vielleicht ist das genau der Versatz den ich beim Vergleichshören festgestellt habe.
High_Fidelity_Freak
Inventar
#10 erstellt: 15. Feb 2011, 19:36
Hi,
ja, 0,5% Abweichung bei 3 Minuten Laufzeit ist fast ne Sekunde.
Liegt also noch in der Streuung.
Gruß,

HFF
sascha.wacker
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 15. Feb 2011, 20:17

High_Fidelity_Freak schrieb:
Hi,
ja, 0,5% Abweichung bei 3 Minuten Laufzeit ist fast ne Sekunde.
Liegt also noch in der Streuung.
Gruß,

HFF


Ist diese Abweichung jetzt "gut" bzw. normal oder schlecht? Was haben denn so High-End-Plattenspieler (z.B. so ein Thorens oder Transrotor) für Toleranzen? Oder gibt's im Preissegment jenseits der 5000-Euro keine Toleranzen mehr?
jeff_rowland
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 15. Feb 2011, 20:25

Ich finde, es handelt sich hier um eine sehr interessante Frage.
Vor etlichen Jahren hatte ich einen ähnlichen Vergleich gewagt, ich ließ eine LP gegen eine CD laufen.
( Selbstverständlich die gleiche Aufnahme )
Obwohl der Plattenspieler einwandfrei justiert war und ich mir große Mühe gab,beide Gerätschaften gleichzeitig zu starten,war dies natürlich nur annäherungsweise möglich.
Während der CD Player sofort startete,lief der Teller des Drehers erstmal auf Sollgeschwindigkeit,dann das Absenken des Arms..
Also neuer Versuch : Der CD Player wurde erst gestartet, als sich die Nadel in die Rille senkte und der erste Ton zu hören war.
..Gar nicht so einfach, beides exakt zu koordinieren ..
Syncron liefen die beiden Teile natürlich immer noch nicht, aber mir viel in diesem Zuammenhang etwas ganz anderes , zumindest ebenso spannendes auf : Ich hatte nämlich den Eindruck, dass die Musik von der CD erheblich schneller ,anspringender war !
Dafür klang die LP etwas entspannter,angenehmer, aber auch leicht gebremst..
Ich möchte damit nicht schon wieder die alte Baustelle CD vs. LP aufmachen (um Gottes Willen ), nein , ich fand es einfach bemerkenswert, wie im direkten Vergleich die Musik ` rüberkam.
Guuß
Jeff
High_Fidelity_Freak
Inventar
#13 erstellt: 15. Feb 2011, 20:25
Hi,
frag mich nicht, wegen einer viertel Sekunde würde ich nicht mal das überlegen anfangen
Gruß,

HFF
Hörbert
Inventar
#14 erstellt: 15. Feb 2011, 21:10
Hallo!

Genau genommen geht das halbe Prozent Abweichung in den Ungenauigkeiten einer beliebigen Schallplatte unter, ausser im worst-case-Fall hier könnten sich die Unwucht der Schallplatte mit den übrigen Abweichungen die sich aus der verzogenen und verbeulten Plastikscheibe ergeben mit dem halben Prozent addieren. Dann leierts halt mal solange bis man die Platte runternimmt und neu auflegt. Solch ein Fall tritt aber nur sehr selten auf.

Solange du keine deutlich hörbaren Abeichungen hast ürde ich mir an deiner Stelle keine Gedanken machen. Die altehrwürdige Methode der mechanischen Abtastung ist ohnehin alles andere als Perfekt, da solle man keine moderne digital Meßlatte anlegen.

MFG Günther
sascha.wacker
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 15. Feb 2011, 22:07
@jeff_rowland

Also beides synchron laufen zu lassen, ging bei mir eigentlich recht einfach (natürlich auch nur näherungsweise). D.h. die ersten 20-30 Sekunden hatte ich quasi das gleiche Lied auf 4 Boxen absolut (Hör-)synchron. Nach dieser Zeit fing es an so langsam "auseinander zu driften", nach ca. 4 Minuten gab's dann die Laufzeitdifferenz von ca. 1/3 bis 1/4-Sekunde.

Ich würde behaupten das ich auf sowas normalerweise sehr empfindlich reagiere und solche "Fehler" sofort raushören würde. Kennt ihr ja vielleicht auch bei den dt. Synchros im Blu-Ray-Bereich: MGM bzw. Fox sind z.B. so Kandidaten, d.h. die bringen BDs raus (die ja bekanntlich mit 24 Bilder/sec. laufen) mit einer dt. Synchro die noch unter 25 Bilder/sec. angefertigt wurde. Was passiert? Die Synchro ist natürlich jetzt auch bei 24 Bilder/sec. und läuft somit 4% langsamer (und somit viel zu tief). Ganz schrecklich sowas... extrem deutlich z.B. bei "Königreich der Himmel" zu hören. Da hört sich die Synchro von Liam Neeson an wie wenn er die Nacht durchgesoffen hätte

In diesen Fällen sind es 4% Versatz, dass höre ich extrem deutlich (und empfinde ich auch als sehr störend). Bei meinem Plattenspieler sind dann wohl max. 0,5% Versatz drin... und das höre ich persönlich nicht (zumindest habe ich nichts negatives bei einem meiner meist gehörten Alben feststellen können... dann bei den anderen Platten erst Recht nicht :D)

@all
Mich stört diese Abweichung auch nicht, aber ich wollte halt wissen an was das liegen könnte bzw. welche Faktoren auf einen solchen Versatz Einfluß haben könnten... und diese Frage habt ihr mir ja schon beantwortet, vielen Dank.

Übrigens ist die Vinyplatte nicht mein Musikmedium Nr. 1. Ich mag die Platte, höre sie auch sehr gerne. Wenn ich aber an die SACD denke... Allein das Pink Floyd Album "Dark Side of the Moon" oder "Leben" von Schiller... einfach zum Niederknien genial
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