Pioneer PL 12 D doch nicht voll funktionsfähig.

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Loch
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 08. Apr 2011, 16:30
Hallo,

ich bin neu hier und neu was Plattenspieler anbelangt. Da ich aber die "authentischen Dinge" = eine Nadel kratzt über Venyl sehr lieb gewonnen habe ersteigerte ich mir recht günstig einen Pioneer PL 12 D (nicht zuletzt weil ich ihn sehr schick finde) Nun stellte sich aber herraus das er nicht ganz so voll funktionstüchtig ist wie beschrieben
Der Motor dreht aber der Teller wird nicht mitgedreht. Vermutlich ist der Riemen zu alt und ausgeleiert? Könnte es auch sein, dass der Teller zu schwergängig ist? Trotz ölen lässt er sich, wie ich finde, nur sehr sehr schwerfällig drehen...ist das normal? Außerdem fehlt am Tonarmgewicht das kleine Untergewicht, dass man hinten hinein schraubt...ist das weiter tragisch oder geht es auch ohne?
Das große gewicht sowie die scheibe mit den Zahlen ist vorhanden...allerdings dreht sich die schwarze Scheibe (mit den Zahlenangaben) unabhänig vom Gewicht und so frage ich mich wie eine Einstellung der Auflage möglich sein soll....

Ich würde mich freuen wenn jemand der diesen Plattenspieler kennt mir ein Tips geben könnte wie ich ihn wieder zum ordnungsgemäßen laufen bekomme...reicht da wirklich der Kauf eines neuen Riemens?

Des Weiteren ist die Grundplatte mit Teller ect. nicht am Rahmen verschraubt sondern nur mit 4 Federn aufgelegt. Ist das so gewollt? Das wackelt ganz schön herrum...

Vielen Dank schönmal für die Antworten.

Maximilian
ooooops1
Inventar
#2 erstellt: 08. Apr 2011, 16:54
Moin,

ziemlich wenig Erfahrungen mit Plattenspielern, oder?
dem kann abgeholfen werden.

1. das mit den Federn ist richtig. Nennt sich SubChassis und dient dazu den Trittschall vom Tonarm (bzw. dem gesamten Plattenspieler) fernzuhalten. Ansonsten würde die Nadel ganz nett hüpfen bei jedem Schritt den du machst.

2. die schwarze Scheibe mit den Zahlenagaben ist so genau richtig. Du balancierst den Tonarm zunächst waagerecht aus, dann hälst du das GANZE Gegengewicht fest und drehst nur die schwarze Scheibe bis sie oben auf 0 steht. Dann drehst du das gegengewicht weiter, bis die Auflagekraft erreicht ist. (z.B. empfohlene Auflagekraft des Systems 2 - 2,5 - = auf 2 stellen.)

3. Neuer Riemen muss her. Kostet ja nicht die Welt. Sollte sich der Plattenteller dann nicht richtig drehen ist mehr Arbeit angesagt.

4. Kenne den PL leider nicht, daher weiß ich nicht ob dss fehlende teil notwendig ist. Hier gibt es aber bestimmt jemanden, der einen PL12D hat und dir die Frage beantwortet.

Ooooops1
Rancid_Didi
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 08. Apr 2011, 17:00
Das zusätzliche Gegengewicht ist meistens nicht notwendig. Nur wenn ziemlich exotische Systeme eingebaut sind.

Der Riemen ist ein Standardriemen, wie er in vielen japanischen Drehern verwendet wird. Gibts für kleines Geld bei Ebay.

Der Teller sollte sich mit abgenommenen Riemen eigentlich leicht drehen lassen. Tut er das nicht, sollte man das Lager mal von dem alten Öl befreien und mit neuem, handelsüblichen Motoröl wie z.B. 10W40 neu befüllen. Möglicherweise hat irgendein Vorbesitzer mit Margarine geschmiert?


[Beitrag von Rancid_Didi am 08. Apr 2011, 17:01 bearbeitet]
malchuth
Stammgast
#4 erstellt: 08. Apr 2011, 17:01
Moin,

und ein service manual fuer das Ding gibt es hier:

http://www.vinylengine.com/library/pioneer/pl-12d.shtml

Gruss,
Dirk
Rancid_Didi
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 08. Apr 2011, 17:03

ooooops1 schrieb:

1. das mit den Federn ist richtig. Nennt sich SubChassis



Einspruch! Das nennt sich Schwingchassis. Subchassis ist was anderes.
mk0212
Stammgast
#6 erstellt: 08. Apr 2011, 20:05
Hallo,

da ich gerade erst einen PL-12D wieder auf die Beine gebracht habe, hier ein paar Tips:

1. Der Riemen wird ausgeleiert sein - war bei meinem auch der Fall, was zur Folge hatte, dass der Teller sich viel zu langsam drehte. Nimm mal die Tellermatte ab und dreh den Teller, bis du den Riemen sehen kannst. Eventuell liegt er gar nicht auf der Motorachse...? Du kannst versuchen, den Riemen durch ein Bad in heißem Wasser und anschließender Abkühlung im Gefrierfach kurzfristig wieder griffig zu bekommen. Ich habe mir HIER einen neuen Riemen für 9 Euro incl. Versand bestellt - ist etwas schmaler als das Original, läuft aber perfekt.

Der Teller sollte, wenn der Riemen nicht anliegt, nach einem Schusb schon eine Weile drehen, sonst stimmt was mit dem Lager nicht. Ist der Riemen gespannt, bewegt er sich naturgemäß nur schwerfällig.

2. Was bei dir fehlt ist das Lateralgewicht. Das haben wohl alle (?) PS mit S-Tonarm. Ist aber scheinbar zumindest in Bezug auf den PL-12D umstritten, ob man das überhaupt benötigt. Ich habe meins entfernt, da ich anderenfalls aufgrund des eingesetzten Systems nicht auf die nötige Auflagkraft gekommen wäre. Scheint sich nicht auf die Performance auszuwirken.

3. Mein Chassis hat auch extrem gewackelt. Grund war, dass es nur noch auf den Federn ruhte. In den Federn steckte aber zusätzlich mal ein "Schaumstoff-Kern", der sich im laufe der Jahre komplett aufgelöst hatte. Die Überreste sind mir beim Entfernen komplett zerbröselt. Habe mir als Ersatz einfach einen neuen Topfschwamm (diese gelben) in vier Stücke zerschnitten (ohne den Scheuerteil natürlich) und in die Federn gestopft. Ruhig etwas goßzügiger sein und was übersteht reinstopfen, sonst reicht u.U. die Dämpfungskraft nicht aus, das Chassis zu beruhigen. Hat bei mir super funktioniert und war in 5 Minuten erledigt.

4. Die Einstellung des Auflagegewichts wurde ja bereits erklärt. Sehr wahrscheinlich wirst du auch eine neue Nadel benötigen, wobei ein komplett neues System evtl. sogar günstiger ist. Habe bei meinem erstmal das AT95E dran, das für den Preis von gut 20 Euro (auch HIER) wirklich gut ist und gut zum PL-12D paßt, nur eben recht leicht ist (s.o.).

viel Spaß, ist ein wirklich netter, schicker Plattenspieler...

Mathias


[Beitrag von mk0212 am 08. Apr 2011, 20:07 bearbeitet]
Fhtagn!
Inventar
#7 erstellt: 10. Apr 2011, 17:48
Nicht einfach Öl in das Lager kippen!

Erstmal das Altöl ablassen, dann Silikonöl nieriger Viskosität oder gleichwertiges einfüllen.

Dann Nadeldorn (am Teller) einstecken.

Unten am Lagergehäuse ist eine Schraube, die muss geöffnet werden, damit überschüssiges Öl ablaufen kann. Wenn nichts mehr ausläuft, Schraube wieder anziehen. Dazu muss natürlich das Chassis aus der Zarge genommen werden.
Loch
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 11. Apr 2011, 00:48
ich glaube es liegt wirklich am lager des mittelstiftes. dieser dreht sich nämlich nicht mit. kann es auch sein, dass die untere Schraube das Drehen des Mittelstiftes verhindert, da sie angezogen ist? Wie kann das beheben oder ist es normal das der besagte Stift fest steht?
Fhtagn!
Inventar
#9 erstellt: 11. Apr 2011, 07:28
Die kleine Schraube an der Lagerhülse kann normalerweise den Dorn nicht blockieren, da dieser an der Stelle eine Aussparung hat.

Es kann aber sein, dass du zuviel Öl im Lager hast bzw. dass unten im Lager noch verharztes Öl ist und der Dorn darum nicht ganz eintauchen kann.

Nimm den Teller ab und reinige das Lager mit Wattestäbchen.

Dann nimmst du Silikonöl (reicht auch das aus der Sprühflasche, gibts in jedem besseren Supermarkt) und füllst ein wenig in das Lager. Die Schraube dabei leicht lösen.

Dann den Teller aufstecken, die Schraube anziehen und evtl. ausgelaufenes Öl abwischen.

Dann sollte der Teller eigentlich ohne Widerstand laufen.

MfG
Haakon
directdrive
Inventar
#10 erstellt: 11. Apr 2011, 09:57
Moin,

wieso denn Silikonöl? Habe ich noch nie gehört, halte ich bei den verwendeten Lagern nicht für sinnvoll und aufgrund seiner Eigenschaft, sich überall hin zu verteilen, auch nicht für empfehlenswert.

Zum Pioneer: Ich hatte bereits zweimal das Vergnügen, PL-12Ds mit festgelaufenen Lagern zu kaufen. Das Lager muß komplett gereinigt und neu geölt werden. Ich empfehle herkömmliches Motoröl, notfalls Feinmechaniköl. Dazu - wie von Haakon beschrieben - die Sicherungsschraube lösen, Achs-"Stift" herausziehen, alle Teile reinigen und das Öl ersetzen.

Viel Erfolg, Brent
Loch
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 11. Apr 2011, 15:18
vielen dank schonmal an alle für die Hilfe. ich werde dann noch berichten wie es verlaufen ist (: noch eine vorerst letzte frage habe ich: an dem chassis sind 3 kleine löcher und in dem holzrahmen sieht man, dass dort mal 3 schrauben gewesen sind. kann man damit das extreme schwingen des chassis auch reduzieren ohne den dämpfungseffekt zu verlieren (schrauben nur leicht anziehen) oder geht das wirklich nur mit ausstopfen der federn?
Loch
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 11. Apr 2011, 17:42
ich habe das lager nun von öl befreit, die schraube gewechselt und gerade in diesem moment schallen die waterboys mit this is the sea durch mein zimmer und ich bin glücklich. (:

vielen lieben Dank an alle!!
Elisaki
Neuling
#13 erstellt: 07. Sep 2011, 03:42
Hallo,

ich hoffe sehr, dass ihr mir bei meinem Problem mit dem Pioneer PL 12 D ebenso helfen könnt!

Leider lässt sich der Tonarm nichtmehr hoch und runter schalten. Wenn ich den Schalter auf "on up" stelle bewegt sich das kleine schwarze Plastikteil, welches den Tonarm anheben und senken sollte kaum...das gleiche geschieht, wenn ich ihn runter lassen möchte. Von Hand kann ich dieses "Heb und Senkteil hoch und runter bewegen...es fühlt sich jedoch an, alsob es ein bisschen klemmt.
Kann ich da irgendetwas alleine versuchen zu reparieren?


Ich danke im Voraus,
Elisaki
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