Pioneer PL 12D

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daasve
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 05. Jan 2013, 02:12
Hallo, ich möchte mich kurz vorstellen da dies mein erster Beitrag ist. Ich werde dieses Jahr 50 und bin seit ca. zwei Jahren vom Vintage Hifivirus befallen. Ich habe in diesem Forum schon oft gelesen, aber bis jetzt noch nicht aktiv daran teilgenommen. Jetzt ist aber der Punkt gekommen, wo ich um gezielte Hilfe bitten möchte. Ich habe mir unter anderem auf Grund einiger Beiträge in diesem Forum den Pioneer zugelegt. Wie bei ebay üblich sollte er voll funktionsfähig sein. Nachdem ich ihn von einer Schmutzschicht befreit habe musste ich feststellen, dass der Tonarm hin und her schwingt als wenn das Antiskating ständig verdreht würde. Ich hoffe das ist halbwegs verständlich dargestellt. Das Schwingen hat zur Folge, dass die Nadel springt bzw. über die Rillen rutscht. Wenn ich den gelifteten Tonarm versuche einzustellen und die Stellung des Antiskating gefunden habe, dass der Tornarm nicht zu der einen oder anderen Seite wandert, schwingt er (man könnte es schon fast zittern nennen). Woran kann das liegen? Wäre schön wenn mir jemand helfen könnte.
Detektordeibel
Inventar
#2 erstellt: 05. Jan 2013, 05:51
Stell Antiskating mal auf 0 und ignorier das Thema AS erstmal und fang bei den Basics an.

Welcher Tonabnehmer, und welches Auflagegewicht ist eingestellt?

Wahrscheinlich ist das viel zu niedrig und der Tonarm gehört erstmal neu ausbalanciert.

http://www.youtube.com/watch?v=OP6IOC4Hppc

"Schwingen" soll er bestenfalls so. Oder "schwingt" was anderes?

http://www.youtube.com/watch?v=wEZLG_F2xTc

http://www.hobby-bastelecke.de/hifi/plattenspieler_justierung.htm

Organisier dir mal ne kleine billige digitalwaage wenn keine im haus hast und überprüf erstmal ob da was im Argen liegt.
Pufftrompeter
Gesperrt
#3 erstellt: 05. Jan 2013, 10:40
... obwohl ich den PL51A habe, sollte der Arm der gleiche sein wie am PL12.

Die Gewichtskala am Tonarm ist sehr exakt, mit der kannst Du erstmal arbeiten, ohne zunaechst eine Waage zu haben.

(a) Lift anheben und angehoben lassen
(b) Antiskating auf null
(c) Gewicht am Arm so verdrehen, dass der Arm in waage "schwebt" (jetxt muesstst Du ihn per leichtem Anblasen in beiden Raumrichtungen hin-und-herpendeln lassen koennen
(d) Schawrzes Drehrad der Auflagekraftskala auf "0" stellen OHNE DAS GEWICHT ZU VERDREHEN
(e) ~1.5g Gewicht einstellen
(f) ~1.5 am Antiskating einstellen

Wenn es jetzt nicht funktioniert, hast Du entwder eine defekte/abgebrochene Nadel oder ein Problem mit dem Tonarm.

Carsten

PS - die Nadel ist nicht zufaellig komplett versifft/verflust/verbogen?


[Beitrag von Pufftrompeter am 05. Jan 2013, 10:41 bearbeitet]
daasve
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 05. Jan 2013, 12:55
Guten Morgen und danke für die Antworten. Ich habe das mit dem Auflagegewicht so eingestellt. Wenn ich das Gerät kalt starte, so wie heute Morgen, dann spielt er für ca. 1 Minute normal und dann tritt dieses Phänomen auf. Was kann denn am Tornarm defekt sein, dass so etwas auftritt?
Pufftrompeter
Gesperrt
#5 erstellt: 05. Jan 2013, 13:08
... passiert das auch, wenn Du den Arm mitten auf der Platte aufsetzt statt am Anfang in der Einlaufrille?

Klingt wie ein defektes oder blockiertes Tonarmllager ... beweg den Arm bei ausgeschaltetem Geraet mal 20x oder 50x zwischen Einlaufrille und Auslaufrille hin und her.

Ist Die Nadel auch wirklich OK, sauber und korrekt justiert? Was fuer ein System ist dran? Ist die Nadel neu?

Carsten
Hörbert
Inventar
#6 erstellt: 05. Jan 2013, 14:19
Hallo!

@daasve

Fangen wir einmal ganz am Anfang an:

Als erstes solltest du einmal den Plattenspieler so aufstellen das er möglichst "im Wasser" steht.

Nun sollte der Tonarm -bei Antiskatingeinstellung auf null- mit dem Kontergewicht so eingestellt werden das er schwebt wie die Balken einer austarierten Waage.

Wenn du soweit bist bläst du den Tonarm vorsichtig an, -er sollte nun ohne Stockung möglichst weit in Richtung der Plattentellerachse drehen und allenfalls sehr langsam zurückschwingen-.

Wenn er das macht ist das Horizontallager soweit in Ordnung das man damit Schallplatten abspielen kann.

Nun solltest du das Vertikallager testen indem du einen Papierschnipsel von ca. 1 Quadratzentimeter aus einer Höhe von etwa 3 Zentimetern auf die Headshell fallen läßt, -darauf sollte der Tonarm mit einer leichen Senkung reagieren.

Wenn er das tut ist auch das Vertikallager in Ordnung.

Nun bringst du den Tonarm ersteinmal zurück auf die Ablage, stellst ihn fest und drehst den Ring mit den Zahlen am Kontergewicht auf den Nullwert ohne dabei das Kontergewicht selbst zu verstellen.

Nun stellst du als erstes das Auflagegewicht ein indem du jetzt das Kontergewicht zusammen mit dem Zahlenring auf den Wert der für dein Abtastgewicht vom Hersteller empfohlen wird.

Jetzt stellst du den Antiskatingwert so ein das er dem Auflagegewicht entspricht (gleicher Zahlenwert).

Zittert die Abtastnadel oder der Tonarm jetzt immer noch?

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 05. Jan 2013, 14:20 bearbeitet]
daasve
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 05. Jan 2013, 21:00
Hallo Carsten und Günther,
nach dem ich noch einmal, so gut ich es kann, eure Tipps abgearbeitet habe läuft der PS jetzt über die gesamte Plattenlänge einwandfrei . Auf der Nadel steht übrigens VM3 und dem Nadelträger (dem System?) steht nur VM. Vielleicht habe ich beim Einstellen einen Fehler gemacht und jetzt hat es funktioniert. Ich bin auf jeden Fall froh, dass der Pioneer läuft und wohl doch kein Fehlkauf war. Ich gönne ihm jetzt noch eine neue Nadel und bin dann mal gespannt wie er sich gegen meinen Dual 1219 schlägt. Vom Aufbau her sind die Beiden ja so verschieden wie es eben geht (zumnindest für mich als relativen Laien). Könnte mir jemand noch erklären wie das Antiskating eigentlich funktioniert. Ist es eigentlich besser wenn der Arm nach außen oder nach innen wandert? Oder sollte er hundert Prozent ruhig stehen bleiben? Da ich noch keine Erfahrung mit einem Thread habe, muss ich den schließen? Ihr seht, ich stehe noch am Anfang meiner Forumskarriere.
Schönen Abend noch und viele Grüße,
Bodo
Hörbert
Inventar
#8 erstellt: 05. Jan 2013, 22:20
Hallo!

Nein, schließen mußt du den Tread nicht, einige Treads hier entwickeln sogar ein Eigenleben und tauchen selbst nach Jahren noch einmal aus der Versenkung auf.

Ich bin gerade etwas Schreibfaul, dewegen der Link der dir die Zusammenhänge beim Skating-Effekt umfassend erklärt: http://de.wikipedia.org/wiki/Tonarm

Nur soviel: eine 100% Kompensation des Skating-Effektes gibt es bei Drehtonarmen ohnehin nicht deswegen ist eine ungefähre Kompensation an sich durchaus ausreichend. Wenn du eine Rillenlose Schallplattenseite hast genügt es den Antiskating-Regler so einzustellen daß der Tonarm in der Mitte der Plattenseite (also nicht im Zentrum sondern ca. jeweils 7,5 Zentimeter vom Zentrum und vom Rande entfernt) stehen bleibt. Ist zwar nicht das Optimum für jede Platte aber als Näherung genügt es.

Neben einigen anderen Plattenspielern habe ich auch einen der kleinen Pioneers hier, das ist wirklich ein sehr gutes Gerät daß -technisch gesehen- jedem kleinen Blech-Thorens das Wasser reichen kann. Dein Dual hat klar den etwas besseren Tonarm, aber das dürfte sich nur bei stärker verwellten Schallplatten auswirken. Ansonsten gilt für den Pioneer wie für alle Plattenspieler das ca 75-80% der Leistung das richtige System respektive die richtige System-Tonarmkombination ausmacht.

MFG Günther
Fhtagn!
Inventar
#9 erstellt: 05. Jan 2013, 23:05
Der PL-12 benötigt nach langer Nutzungs-/Standzeit immer ein-zwei Tropen Öl (nicht mehr) für den Motor. Die Öffnung hierzu ist unter dem Teller und auch als solche gekennzeichnet.
Es kann normales Nähmaschinenöl verwendet werden.
daasve
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 06. Jan 2013, 14:22
Hallo Fhtagn!, danke für den Tipp. Obwohl ich den Plattenteller schon mehrmals ab hatte, ist mir das kleine Loch nicht aufgefallen . Ich habe deinen Rat befolgt und etwas Waffenöl reingeträufelt. Ich hoffe das ist so ähnlich wie Nähmaschinenöl. Der Klang mit der vorhandenen Nadel VM3 ist übrigens im Vergleich zum Dual 1219 ziemlich bescheiden. Ich hoffe, dass es mit der neuen Nadel besser wird, ansonsten habe ich im Forum Günthers Tipp zum RedVM System zu greifen gelesen. Das bekommt man aus Japan inkl. Versand für ca 60-80 €. Ist das okay und lohnt sich das? Außerdem habe ich noch eine technische Frage: Ich habe den Pioneer über DIN an meinen TA 750 angeschlossen. Es entsteht ein störendes Grundbrummen. Ist das fehlende Masse? Ich dachte bei DIN ist die mit angeschlossen. Vielleicht hat dazu noch jemand eine Idee.
Erst einmal wünsche ich allen einen schönen Restsonntag.
Bodo
daasve
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 07. Feb 2013, 15:57
Hallo, ich versuche den Thread noch einmal anzukurbeln. Leider habe ich auf meine letzte Frage noch keine Antwort bekommen und schon das nächste Problem. Das Tellerlager meines PL 12D sitzt fest. Ich hatte mich schon gewundert, dass sich die konische Hülse nicht bewegen ließ, dann aber gedacht es wäre ein Gleitlager. Nach einer Ölung lief der Plattenspieler ja auch. Jetzt habe ich noch einen zweiten gekauft um aus zwei halbschönen einen ganzschönen zu machen. Als ich bei dem neuen den Teller runter genommen habe, stellte ich fest, dass der Konus drehbar ist. Die Googlesuche ergab ein paar Tipps das Lager gangbar zu machen. Ich hatte es eine Nacht in WD 40 eingelegt, hat aber nichts genützt. Wie wäre es mit warm machen? Oder gibt es andere Tipps? Danke für eure Hilfe.
Detektordeibel
Inventar
#12 erstellt: 07. Feb 2013, 19:21
http://www.vantageaudio.com/pioneer/pl12dshaft.jpg

Hier der aufbau. - Ich würds mit warm machen mal versuchen ist wahrscheinlich ganz altes fett drin das verharzt ist. Da hilfts Waschbenzin im WD40 nicht so wirklich. Heißmachen und mechanisch zerlegen. Wenn sich net dreht wird man es rausziehen können.

Kugel 1/8 entspricht ca 3,17mm.

Praktikabel wäre das Bohrmaschinenersatzteil 7123160597 von Metabo.

oder gleich.

http://www.kugel-winnie.de/Kugeln-Chromstahl-3175-mm-1/8-Zoll

Was das Brummen angeht ist das sicher ein Masseproblem, check erstmal alle verbinder und stecker. Worst Case wäre verkabelung am/im Tonarm irgendwie offen. Aber das schau dir als aller allerletztes an.


[Beitrag von Detektordeibel am 07. Feb 2013, 19:24 bearbeitet]
Fhtagn!
Inventar
#13 erstellt: 07. Feb 2013, 21:07
Die Kugel sollte noch OK sein.
Nimm das Chassis aus der Zarge, unten am Lagerbecher ist eine kleine Schraube, die du ganz herausdrehen musst. Dann am besten den Lagerdorn mit Klebeband umwickeln und mit einer Zange den Dorn herausziehen. Natürlich zuerst versuchen, ob es auch mit der Hand geht.
Ist dies geglückt die Lagerkugel (liegt unten im Lagerbecher oder klebt am Dorn) sichern und das Lager säubern.
Dann müssten wir wissen, ob der Dorn Riefen hat.
daasve
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 08. Feb 2013, 12:25
Hallo,
danke für die Antworten. Ich werde eure Tipps abarbeiten. Falls ich nicht zu Recht komme melde ich mich noch einmal.
Danke
daasve
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 19. Feb 2013, 15:55
So, dank eurer Hilfe ist es mir gelungen beide Lager zu zerlegen. Ich musste allerdings bei einem die Schraube ausbohren, weil sie sich nicht lösen ließ. Bei dem zweiten Lager ist mir beim zerlegen die kleine Kugel abhanden gekommen (oder sie fehlte vorher schon???). Wo ich Ersatz her bekomme habt ihr mir schon geschrieben. Ich mache jetzt erst einmal aus zwei Lagern eins. Welches Schmiermittel soll ich verwenden?
P.S.: Falls ihr euch wundert, dass ich in zeitlich relativ großen Abständen schreibe. Meine Freizeit ist knapp begrenzt und manchmal dauert es ein paar Wochen bis ich mich wieder meinem Hobby widmen kann.
Detektordeibel
Inventar
#16 erstellt: 20. Feb 2013, 00:34
Nimm einfach paar Tropfen stinknormales Motoröl.

10W, 15W das funzt an so Tellerlagern problemlos.
daasve
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 04. Mrz 2013, 14:05
Hallo besonders an die Mitglieder die mir bei meinem Pioneer Problemen zur Seite standen. Was lange währt wird endlich gut. Ich konnte das letzte Wochenende nutzen und einen PL 12D komplettieren. Das Lager habe ich mit Motoröl geschmiert und der Teller läuft jetzt einwandfrei. Ich habe mir ein Ortofon VM RED System gekauft und war sehr überrascht welcher Unterschied zu dem serienmäßigen System klanglich besteht. Sehr detailiertes Klangbild und viel Druck im Bassbereich. Danke an "Hörbert" für diesen Tipp den er hier im Forum an anderer Stelle abgeben hat.
Der kleine Pioneer spielt jetzt an einem Scott R 75s und zwei WHD Lautsprechern. Diese hatten übrigens mit dem alten System subjektiv keine Bass Wiedergabe. Erstaunlich wie sich das mit dem VM Red geändert hat. Schön, dass meine erste Baustelle abgearbeitet ist.
daasve
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 26. Aug 2013, 10:02
Guten Morgen,
ich wollte keinen neuen Thread eröffnen und schreibe mein Problem deshalb in diesen etwas älteren rein. Nach dem mein PL 12D jetzt ein viertel Jahr einwandfrei lief, zugegeben recht selten weil ich mehrere Dreher habe, fing er gestern nach ca. 10 Minuten Spielzeit fürchterlich an zu eiern. Ich denke die Gleichlaufschwankungen lagen bei ca. 50% . Das Lager läuft immer noch einwandfrei. Der Riemen ist vor einem viertel Jahr neu gekommen. Liegt das am Motor? Hat jemand so etwas schon gehabt? Warum fängt er erst nach 10 Minuten an zu eiern?
Wäre schön wenn jemand einen Tipp für mich hätte.
Bodo
Fhtagn!
Inventar
#19 erstellt: 26. Aug 2013, 10:21
Moin,

hattest du den Motor auch geölt? Klingt nämlich nach einem zu heiß laufendem Motorlager.
daasve
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 26. Aug 2013, 10:30
Moin Moin,
Alzheimer lässt grüßen! Ich kann mich nicht mehr daran erinnern. Ich werde das, sobald ich wieder in meine Hobbybude komme, nachholen. Zu blöd, du hattest es mir damals noch geschrieben . Das Lager hatte ich zerlegt gereinigt und geölt. Ob ich den Motor geölt habe weiß ich nicht mehr. Danke, dass du mir noch einmal auf die Sprünge geholfen hast.
Bodo
Fhtagn!
Inventar
#21 erstellt: 26. Aug 2013, 10:39
Wenn du den Teller abnimmst, ist neben dem Pulley/Motorachse ein mit OIL beschriftetes Löchlein. Wenn du mit einer Nadel oder ähnlichem einen Tropfen Öl (Nächmaschinenöl reicht) aufnimmst, kömmst du leichter an die Öffnung.
Nimm lieber einen tropfen mehr als einen zuwenig, wenn der Motor heissläuft, ist er trocken. 5-7 Tropfen können rein, das schadet nicht.

daasve
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 16. Sep 2013, 16:16
Hallo,
ich muss mich erst einmal entschuldigen dass ich erst jetzt Bescheid gebe. Ich bin jetzt am Wochenende dazu gekommen den PL 12 Motor zu ölen und siehe da.... er läüft wieder einwandfrei.
Wie oft muss ich eigentlich nach ölen? Gibt es da eine Faustregel?
Danke für die Hilfe.
Fhtagn!
Inventar
#23 erstellt: 16. Sep 2013, 16:28
Einmal im Jahr einen Tropfen, bei häufigem Gebrauch. Ansonsten reicht es auch alle zwei Jahre.
holger.wuest
Schaut ab und zu mal vorbei
#24 erstellt: 04. Feb 2023, 18:53
Hallo zusammen,

ich habe auch Fragen zu den Pioneer PL-12 Geräten.
Ich habe einen PL-12S und jetzt auch einen PL-12D.

Ist es normal, dass die Vibrationsgeräusche des Motors sich auf den Tonarm übertragen und dadurch beim Abspielen ein durchgehender Brummton zu hören ist? Ich dachte es läge an der Motorlagerung und habe versucht
diese zusätzlich mit Moosgummi zu dämpfen/ federn, was aber leider nichts gebracht hat. Dann hatte ich vermutet,
dass die Riemenaufnahme (Pulley) eine Unwucht hat, aber auch das hat sich nicht bestätigt, denn der 12D hat die gleiche Marotte.

Des Weiteren habe ich das Problem, dass der Lift des 12S nicht gedämpft ist, er senkt und hebt nicht sanft, sondern schlagartig.
Beim 12D ist das anders, der senkt und hebt sich sanft, so wie es sein soll. Geht das bei dem 12S nicht anders, wegen
der Abschaltautomatik, oder ist da etwas defekt, was man reparieren kann?

Dann gibt es bei dem 12D noch das Problem, dass der Motor es nicht schafft, den Teller aus eigender Kraft anzudrehen.
Hilft man nach, funktioniert es, allerdings schaukelt sich der Motot dann auf, was dazu führt, dass das ganze Chassis wackelt/ vibriert.

Der Motor lief gar nicht, als ich den Dreher bekommen habe, weil sich offensichtlich der Antriebsriemen "verflüssigt" hatte und in das
Achslager gelaufen ist. Ich hatte deshalb den Motor zerlegt und gereinigt und anschließend wieder geölt.
Er ließ sich danach leicht drehen und lief ohne Riemen/ Teller ruhig. Sobald ich den Riemen auflege, startet der Motor aber nur sehr zäh
oder gar nicht. Ist der Motor wohl hin, oder spielen die vorgeschaltetem Kondensatoren vielleicht für den Anlaufstrom auch eine Rolle
und müssen getauscht werden?

Vielen Dank schonmal für Tipps und Hilfe.

Gruß
Holger


[Beitrag von holger.wuest am 05. Feb 2023, 14:41 bearbeitet]
einstein-2
Inventar
#25 erstellt: 05. Feb 2023, 12:21
Hallo Holger
Dieser PL12 wurde ja bis 1975 gebaut und ist nunmehr fast 50 Jahre alt. Ich denke, nach dieser Zeit sind die Dämpfungsgummis vom Motor verhärtet, ein unterlegen mit Moosgummi wird das Problem nur verstärken. Kurzfristig habe ich zu diesem Gerät keine Serviceunterlagen gefunden.
frank60
Inventar
#26 erstellt: 05. Feb 2023, 12:43
Dem Tonarmlift wird wohl schlicht und einfach das Dämpfungsöl ausgegangen sein. Du brauchst Silikonöl mit 300.000er oder 500.000er Viskosität, gibt es in kleinen Spritzen in der Bucht. Wie der Lift demontiert wird, siehst Du im kostenlos downloadbaren Servicemanual auf vinylengine.com. Der Schaft des Liftes hat eine Nut, in die das Öl gefüllt wird, bei 500.000er aber nicht komplett füllen, sonst senkt sich der Arm nur noch in Zeitlupe.

Beim 12S erst einmal ohne Riemen bei laufendem Motor am Pulley prüfen, ob der Motor Kraft hat. Wenn ja, Leichtgängigkeit der Tellerlagers prüfen und auch ohne Tellermatte schauen, ob der Riemen eventuell rutscht. Ordnungsgemäß durch dem Umwerfer für die Geschwindigkeit wirst Du den Riemen ja geführt haben, er muß darin vollkommen frei laufen. Der Teller muß sich ohne Riemen nach dem Anstoßen einige Sekunden sehr leicht drehen, bis er wieder stehen bleibt.
holger.wuest
Schaut ab und zu mal vorbei
#27 erstellt: 05. Feb 2023, 13:38

einstein-2 (Beitrag #25) schrieb:
Hallo Holger
Dieser PL12 wurde ja bis 1975 gebaut und ist nunmehr fast 50 Jahre alt. Ich denke, nach dieser Zeit sind die Dämpfungsgummis vom Motor verhärtet, ein unterlegen mit Moosgummi wird das Problem nur verstärken. Kurzfristig habe ich zu diesem Gerät keine Serviceunterlagen gefunden.


Bei dem 12D fühlen sich die Gummis noch sehr gut an, weich, elastisch, so wie es sein soll. Beim 12S sind sie etwas porös, aber auch nicht hart. Die Frage ist, ob man sowas überhaupt noch irgendwo kaufen kann, ich habe im Netz nichts gefunden. Die Geräte sind ja alle so alt und müssten folglich auch alle das Problem haben. Ist vielleicht jemand anwesend, der so einen Dreher im Einsatz hat und ähnliche Probleme bestätigen kann?
einstein-2
Inventar
#28 erstellt: 05. Feb 2023, 14:01
Hallo Holger
Du schreibst, beim 12D fühlen sich die Gummis noch so weich an, wie sie sollen. Hast du diesbezüglich einen Vergleich? Der Motor dürfte ja ein allerwelts Synchronmotor sein. Die alten Duals hatten ja z.T. auch solche Motoren. Vielleicht findet sich da eine Alternative.
holger.wuest
Schaut ab und zu mal vorbei
#29 erstellt: 05. Feb 2023, 14:05
Einen Vergleich habe ich nicht, weiß aber wie sich ausgehärtetes Gummi anfühlt.
einstein-2
Inventar
#30 erstellt: 05. Feb 2023, 14:18
Hallo Holger
Wenn man es genau betrachtet, haben alle Duals mit diesen Motoren gebrummt. Die einen mehr die anderen weniger. Kommt darauf an wieviele Pole so ein Motor hat und wie schwer der Plattenteller ist. Ich hatte einen CS 1209, 1971 gekauft, der hat auch gebrummt. Unterscheiden sich im Brummen deine beiden Plattenspieler?
holger.wuest
Schaut ab und zu mal vorbei
#31 erstellt: 05. Feb 2023, 14:34
Hallo Otmar,

beide Geräte brummen ziemlich gleich, beim Aufsetzen der Nadel in der Einlaufrille. Von daher gehe ich mittlerweile auch von einem normalen Verhalten dieser Geräte aus. Das macht die Sache natürlich nicht besser, weil es doch ziemlich nervt.

Ich wollte zu meinem Pioneer SX-770 Receiver Bj. 1971 gerne einen passenden Dreher aus der Dekade gesellen und wäre mit dem Gerät an sich auch soweit zufrieden, bis auf den unschönen Begleit-Ton. Vielleicht hat ja noch jemand einen Tipp, wie man den reduzieren kann.


[Beitrag von holger.wuest am 05. Feb 2023, 14:37 bearbeitet]
einstein-2
Inventar
#32 erstellt: 05. Feb 2023, 14:44
Hallo Holger
Laut Hifi-Wiki, hat der 12D einen Rumpelgeräuschspannungsabstand von 47dB. Das sagt eigentlich schon alles. Da lässt sich wohl nichts machen.


[Beitrag von einstein-2 am 05. Feb 2023, 14:46 bearbeitet]
holger.wuest
Schaut ab und zu mal vorbei
#33 erstellt: 05. Feb 2023, 15:23
Ok, damit hat die Kiste ja nicht mal die Hifi Norm von damals erfüllt. Dann werde ich wohl damit leben müssen, oder mir was anderes, brummärmeres suchen.


[Beitrag von holger.wuest am 05. Feb 2023, 17:35 bearbeitet]
holger.wuest
Schaut ab und zu mal vorbei
#34 erstellt: 05. Feb 2023, 17:33

frank60 (Beitrag #26) schrieb:
Dem Tonarmlift wird wohl schlicht und einfach das Dämpfungsöl ausgegangen sein. Du brauchst Silikonöl mit 300.000er oder 500.000er Viskosität, gibt es in kleinen Spritzen in der Bucht. Wie der Lift demontiert wird, siehst Du im kostenlos downloadbaren Servicemanual auf vinylengine.com. Der Schaft des Liftes hat eine Nut, in die das Öl gefüllt wird, bei 500.000er aber nicht komplett füllen, sonst senkt sich der Arm nur noch in Zeitlupe.

Beim 12S erst einmal ohne Riemen bei laufendem Motor am Pulley prüfen, ob der Motor Kraft hat. Wenn ja, Leichtgängigkeit der Tellerlagers prüfen und auch ohne Tellermatte schauen, ob der Riemen eventuell rutscht. Ordnungsgemäß durch dem Umwerfer für die Geschwindigkeit wirst Du den Riemen ja geführt haben, er muß darin vollkommen frei laufen. Der Teller muß sich ohne Riemen nach dem Anstoßen einige Sekunden sehr leicht drehen, bis er wieder stehen bleibt.


Danke für die Infos.

Das Öl ist bestellt.

Zum Motor des 12D: Anscheinend sind noch Rückstände des "verflüssigten" Riemens im oberen Lager.
Ich habe ihn jetzt nochmal zerlegt und in Waschverdünnung eingelegt, werde das mal über Nacht wirken lassen.

DSC_9906

Das Tellerlager ist leichtgängig und der Riemen läuft frei.
frank60
Inventar
#35 erstellt: 05. Feb 2023, 19:50
Die Motorlagerungen sind im Übrigen einfache Kabeldurchführungen. Also eine ausbauen und vermessen und dann im WWW suchen, oder gleich einen Satz mit verschieden Größen, z.B. hier aussuchen. Habe ich schon für unzählige Reparaturen nutzen können.

Eventuell könnten auch Festplatten Entkopplungskits passen, ein Beispiel, die sind meist aus sehr weichem Gummi und sollten sehr gut dämpfen. Gibt es in verschiedenen Stärken, ich hatte bei einem externen Festplattengehäuse von Lian Li auch mal extra dicke aus Silikon, die dämpfen perfekt.
holger.wuest
Schaut ab und zu mal vorbei
#36 erstellt: 05. Feb 2023, 20:10
Danke für den Tipp. Das werde ich mir dann mal ansehen. Vielleicht reduzieren ja weichere Dämpfer die Vibration. Die Motorachse/ der Pulley vibriert aber so stark, dass die Schwingung sich vermutlich auch über den Riemen auf den Teller und das Chassis übertragen.


[Beitrag von holger.wuest am 05. Feb 2023, 20:30 bearbeitet]
frank60
Inventar
#37 erstellt: 05. Feb 2023, 20:42
Im Übrigen gibt es hier einen Thread zu Deinem Motorproblem.

Die Piioneer Motoren sollten nur über die Ölöffnung in der Halterung geschmiert werden. Bei meinem PL-117D hat sich Sinterlageröl bewährt, ere läuft seidenweich, falsche Öle können den Lagern schaden.
holger.wuest
Schaut ab und zu mal vorbei
#38 erstellt: 06. Feb 2023, 19:06
So, das Einlegen und Spülen des Lagers hat leider nichts bewirkt. Da kamen zwar noch eine Menge schwarzer Krümel raus, aber an dem Problem, das der Motor nicht auf Touren kommt, hat sich leider nichts geändert. Ich denke der Motor ist dann wohl hin. Naja, war einen Versuch wert. An der ursprünglichen Problematik (Brummton während der Wiedergabe) hätte es ja eh nichts geändert.

Ich bin auch skeptisch, ob die in dem englischen Thread beschriebenen Maßnahmen, wirklich das Problem lösen, aber auch das kann man ja mal versuchen. Erstmal vielen Dank für die Tipps.
frank60
Inventar
#39 erstellt: 06. Feb 2023, 19:39
In der Buch wird von einem Händler in UK gerade ein kompletter Motor für 38€ angeboten, inkl. Gummilager. Würde die Bastelei mit Kabeldurchführungen und Höhenausgleich ersparen.
holger.wuest
Schaut ab und zu mal vorbei
#40 erstellt: 06. Feb 2023, 20:08
Jau, aber da kommen noch 24€ Versand drauf. Das ist mir die Sache ehrlich gesagt nicht wert.

Ich hatte den 12D für 60€ inkl. Versand auf gut Glück gekauft (quasi die Katze im Sack), weil ich zu dem Zeitpunkt noch dachte, durch einen Tausch des Motors/ Pulley könnte ich das Problem mit dem Brummton lösen. Der Verkäufer wollte ihn eigentlich gar nicht versenden. Das Gerät hatte keinen Stecker und keinen Riemen, sodass er es auch nicht testen konnte. Die Haube fehlt auch, sodass ich nun eigentlich einen Haufen Elektroschrott hierumstehen habe. Die Zarge, das Chassis und der Tonarm sind allerdings in einem guten Zustand.

Ich werde als nächstes mit dem Platenclener (Gummiwalzenreiniger) versuchen, die Dämpfungsgummis weicher zu bekommen und unter die Federn des Chassis etwas weichen Schaumstoff legen, vielleicht bringt das ja was.

Darf ich fragen, was du für deinen 117D bezahlt hast?
frank60
Inventar
#41 erstellt: 06. Feb 2023, 23:13
Weiß ich nicht mehr, den habe ich schon einige Jahre.
holger.wuest
Schaut ab und zu mal vorbei
#42 erstellt: 08. Feb 2023, 17:02
[quote="frank60 (Beitrag #26)"]Wie der Lift demontiert wird, siehst Du im kostenlos downloadbaren Servicemanual auf vinylengine.com.


Leider nehmen die auf Vinylengine keine neuen User mehr an und das Manual kann ich nur herunterladen, wenn ich registriert bin.

Account Registration
Sorry, but registration is currently closed to new members.


[Beitrag von holger.wuest am 08. Feb 2023, 17:02 bearbeitet]
holger.wuest
Schaut ab und zu mal vorbei
#43 erstellt: 08. Feb 2023, 17:07
Habs woanders gefunden.
holger.wuest
Schaut ab und zu mal vorbei
#44 erstellt: 12. Feb 2023, 14:19
Kurze Rückmeldung für alle Interessierten:

Nach dem Dämpfen der Federn mit weichem Schaumstoff und der Behandlung der Lagergummis mit Platenclene ist der Brummton tatsächlich auf ein erträgliches Niveau zurück gegangen. Er ist zwar nicht ganz weg, aber so kann ich erstmal damit leben. Vielleicht muss ich die Behandlung der Gummilager auch nochmal wiederholen, um noch was rauszuholen.

Der Lift hebt und senkt sich nach dem Ergänzen des Silokonöls auch wieder sanft, sodass der Dreher nun in einem brauchbaren Zustand ist und erstmal bleibt. Vielleicht läuft mir ja nochmal ein hochwertigerer Pioneer Dreher über den Weg.

Nochmal vielen Dank für die Tipps und Hinweise.

Holger


[Beitrag von holger.wuest am 12. Feb 2023, 14:35 bearbeitet]
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