Was ist die "beste" noch erhältliche Musikkassette?

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DOSORDIE
Inventar
#51 erstellt: 26. Mai 2011, 22:03
Du brauchst ja nicht nur nen Bias Regler, der ist ja nur zur groben Anpassung nach Gehör. Du musst ja auch die Sättigung anpassen. Da isses klar dass diese und jene Cassette ohne groß was zu drehen auf diesem und jenen Tapedeck anders klingt und wenn man Glück hat eben auch richtig, weil es zufällig darauf oder auf einen ähnlichen Typ eingemessen ist.

Wenn man eine richtige Einmesshilfe oder einen Einmesscomputer hat, dann kann man mit den meisten Cassetten Aufnahmen sehr dich am Original machen, man muss dann halt vorher einmessen. Es ist tatsächlich so, dass viele Bänder mit unterschiedlichen Recordern unterschiedlich gut harmonieren, das hat dann aber eher andere Faktoren wie Beschichtung des Bandes und des Tonkopfes. Mein AKAI mag SA-X und XLII-S aus den 80ern z.B. nicht so gern, damit habe ich aber auch in anderen Decks Probleme, die machen ständig Dropouts, auch wenn die vorigen Aufnahmen noch super klingen.

Noch dazu kommt dass die meisten Standartbänder (egal welcher Bandtyp) relativ konform zu dem BIAS sind, den sie eigentlich haben sollten, XL II und SA unterscheiden sich nicht so stark voneinander wie diverse Doppelschichtbänder. Trotzdem sind die Unterschiede auf jeden Fall auf einem 3 Kopf Deck stark wahrnehmbar.

Die passende Cassette zum Recorder ist nicht leicht zu finden. So kann es sein dass dein altes Dual z.B. auf irgendeine BASF Typ I Cassette von Werk aus eingemessen wurde, die einer modernen Sony HF sehr ähnelt und du damit auf diesem Deck deshalb gute Ergebnisse erzielst. Bei einem Direktvergleich wirst du aber merken, dass sie doch nicht so sind, wie sie bei richtiger Einmessung wären, das geht bei 2 Kopf Decks nicht richtig, man könnte nach der Aufnahme zwar die CD oder LP abspielen und den gleichen Track relativ zeitgleich auf Cassette zurückspulen und dann immer hin und her schalten, allerdings würde das mit der Lautstärke nicht hinhauen und ein Direktvergleich geht nur, wenn die Lautstärke so ziemlich exakt gleich ist, deshalb kann man auch eigentlich nur so richtig bei 3 Kopf Decks vergleichen.

Und eine Sony HF von 1986 ist nicht das Gleiche wie eine HF von 2003, die Bänder sind ja bis in die 90er stetig weiter entwickelt worden und so ist eine SA aus den 80ern eben nicht kompatibel zu einer von 1999. Das Deck müsste neu eingemessen oder mit den alten Cassetten verwendet werden um 100% rauszuholen.

So kanns auch passieren, dass z.B. der Radiorecorder von JVC 1979 auf eine Maxell UDXL II eingemessen wurde, damit glasklare Aufnahmen macht und auf einem modernen Deck von Denon die gleiche Cassette total beschissen klingt, weil der Recorder auf was anderes eingemessen ist. Man kann aber mit beiden Recordern auf der gleichen Cassette gute Aufnahmen machen, indem man das Gerät wie gesagt eben auf das Band das man benutzt einmisst, was bei 2 Kopf Geräten halt nicht einfach ist und Stunden dauern kann.

LG, Tobi
wiesodenn
Stammgast
#52 erstellt: 26. Jun 2011, 19:27
"beste" erhältliche ist natürlich schwierig, da nicht alles überall noch zu erhalten ist.

Den meisten Äußerungen will ich mich anschließen, die SA von TDK ist sicher noch das beste, was (neu) zu bekommen ist. Die CDing steht ihr praktisch in nichts nach. Aber auch die UX-S ist vom Bandmaterial eine ganz feine CC. Wurde seinerzeit für Tapes mit mind. BIAS-Einstellbarkeit in die "Absolute Spitzenklasse" eingestuft und damit sogar besser als die (auch von mir) so geliebte Maxell XL-II.

Aus dem Grund habe ich hier lokal von einem Sammler einen großen Posten durchweg sehr gepflegter UX-S C90 erstanden. Viel zu viel für meinereinen, wer also noch Bedarf hat, der kann mir gerne eine PM schreiben.

Wenn noch zu bekommen, ist die TDK SA-X wohl mit die beste CC, die je im Chrome-Bereich gebaut wurde. Meine bieten noch heute glasklare Höhen!
0300_Infanterie
Inventar
#53 erstellt: 26. Jun 2011, 20:58
... dshalb meine Votum für die TDK-SA. Auch heute noch gut zu bekommen ...
Die CDing2 ist mechanisch etwas schwächer (leichter und lauter im Betrieb) aber auch unproblematisch.
Auf meinem Tape könnte ich sicher die Vorteile der 2-Schicht-Bänder ausspielen, aber mangels Verfügbarkeit der SA-X und SA-XS und Co findet das eben nicht statt
wiesodenn
Stammgast
#54 erstellt: 27. Jun 2011, 17:10
ein paar SA-XS 90 hätte ich auch noch übrig. Bei mir haben die keinen nachhaltigen Effekt gegenüber der SA-X gezeigt...somit quasi "Perlen vor die..."
ichundich
Inventar
#55 erstellt: 27. Jun 2011, 19:49
Ich muss echt mal nachschauen bei liegen bestimmt auch noch so 40-50 Tapes OVP. rum.
in den 80`er hatte ich die Schnautze voll von den kurzen Bändern und habe mir dann eine TB-Maschine gekauft.

Da ich immer Samtags Nachts auf BFBS John Peel's Music aufgenommen hatte, und wenn dann die 30-45 Min. zu Ende waren kam wie es so ist gerade genau das was ich hören wollte und genau da hatte ich keine Tape in der Maschine oder im Suff eingeschlafen.

Die Tapes habe ich nur noch benutzt zum zurückschneiden für den Walkman, und nun habe ich die Reste noch hier rumliegen.

0300_Infanterie
Inventar
#56 erstellt: 30. Jun 2011, 22:54
. dann las mal hören - gern auch per PM ... ach ne, mein Sony WM interessiert Dich ja nicht zum Tausch ...
ichundich
Inventar
#57 erstellt: 01. Jul 2011, 20:56
So mal ein Teil meiner Tapes

MC`s 002

....und im Schrank sind noch so einige komme ich aber ohne Leiter jetzt nich ran zu-kurze-Arme.
0300_Infanterie
Inventar
#58 erstellt: 01. Jul 2011, 21:30
Ja, das ist das allseits bekannte "Bernd-Das-Brot-Symptom"
ichundich
Inventar
#59 erstellt: 01. Jul 2011, 21:53
Ja was willste machen....
PRW
Hat sich gelöscht
#60 erstellt: 01. Jul 2011, 22:20

ichundich schrieb:
Ja was willste machen.... :D


Wie ist es mit einer Leiter

Gruß

Peter
ichundich
Inventar
#61 erstellt: 02. Jul 2011, 06:01
Ja sicher doch kannste mal kurz in den Keller rennen, danke
PRW
Hat sich gelöscht
#62 erstellt: 02. Jul 2011, 20:17
Leiter ist auf dem Dachboden,habe kein Keller

Peter
ichundich
Inventar
#63 erstellt: 02. Jul 2011, 20:36
Ja sind nochmals so 10-15 Tapes von ich weiß nicht welchen Herstellern da ich ja nicht ran komme und du mir keine Leiter holst.
Orpheus66
Inventar
#64 erstellt: 14. Jan 2019, 17:31
Knapp 8 Jahre später und bei einem deutlich zu spürenden Anstieg der Kassetten-Fans (momentan scheint es wieder eine Rückbesinnung auf die guten alten Tapedecks und NOS-Kassetten zu geben), ist es doch angebracht, diesen Thread wieder auszugraben und an dieser Stelle über die aktuell noch/wieder erhältlichen Kassetten zu diskutieren, bzw. sie zu zeigen...

Als erstes, weil noch sehr oft und fast überall erhältlich, wäre wohl die Maxell UR 90 zu nennen:

Maxell UR 90 front

Maxell UR 90 back

Maxell UR 90 Kassette

...und als zweites dann die neue FOX C60 Type I von RTM • Recording The Masters (erhältlich bei Musikhaus Thomann)

FOX C60 front

FOX C60 back

Wer noch weitere Typen kennt, der möge sie an dieser Stelle doch für alle Interessierten gerne nennen...


[Beitrag von Orpheus66 am 14. Jan 2019, 23:20 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#65 erstellt: 14. Jan 2019, 17:54
Hallo,

da schein ich ja was verpasst zu haben...

Peter
das_t.
Inventar
#66 erstellt: 14. Jan 2019, 21:56

8erberg (Beitrag #65) schrieb:
Hallo,

da schein ich ja was verpasst zu haben...

Peter



mach dir nix draus. im alter ist man einfach nicht mehr schnell genug, um bei jedem hype vorne mit dabei zu sein.

t.
WBC
Gesperrt
#67 erstellt: 14. Jan 2019, 22:23
Wenn das wirklich so ist, warte ich erstmal ab und verscheuer' meine Decks doch noch nicht...
8bitRisc
Inventar
#68 erstellt: 14. Jan 2019, 23:50
Bei den gezeigten Bändern handelt es sich um Type 1 (Eisenoxid) Cassetten. Die sind für hochwertige Aufnahmen nicht zu gebrauchen. Desweiteren kommt es damit nach mehrmaligen Abspielen auf vielen Decks zu Höhenverlusten.

Chrombänder gibt es nach meinem Kenntnisstand nicht mehr neu zu kaufen. Evtl. gibt es noch was im professionellen Bereich.

An ein Revival der Compact-Cassette glaube ich kaum; erst recht nicht auf dem HIFI Sektor.

Man tut sich schon schwer bei hochwertigen Plattenspielern mit einer Vollautomatik. Da wird das mit der Entwicklung eines neuen HIFI Tapedecks wohl erst recht nichts.


[Beitrag von 8bitRisc am 14. Jan 2019, 23:52 bearbeitet]
WBC
Gesperrt
#69 erstellt: 15. Jan 2019, 00:02
Das sehe ich genauso...
Orpheus66
Inventar
#70 erstellt: 15. Jan 2019, 00:10
Zumal es auch keinerlei Lizenzen von den Dolby Laboratories, Inc. mehr gibt und geben wird.
Da müsste dann auch ein neues Rauschunterdrückungs-System entwickelt werden.

Es boomt momentan ja auch nur der Handel und Verkauf von Vintage-Tapedecks und bei Ebay werden seit einiger Zeit schon Rekordpreise für anspruchsvolle und hochwertige Kassetten erzielt. Die werden teilweise gehandelt wie kleine Goldbarren...
8bitRisc
Inventar
#71 erstellt: 15. Jan 2019, 00:20
Ich nutze hin und wieder noch meine hochwertigen Decks und habe auch viele ehemals hochwertige Bänder. Obwohl ich diese immer gut gelagert habe, lassen sich einige von ihnen nicht mehr zufriedenstellend bespielen. Die Wiedergabe einer Neuaufnahme ist dann richtig schlecht.

Die magnetischen Eigenschaften müssen sich im Laufe der Jahrzehnte geändert haben

Bei anderen Bändern kann ich wiederum Aufnahme und Original kaum unterscheiden.

Also Vorsicht beim Kauf von gebrauchten Bändern!!
WBC
Gesperrt
#72 erstellt: 15. Jan 2019, 00:35
Ich habe noch ca.100 bespielte MC's.
Einige verlieren jetzt - nach über 35 Jahren Ihre Höhen (bei einigen, wenigen gehen dagegen die Bässe verloren) - es verändert sich also die magnetische Schicht denke ich. Andere spielen noch wie früher, mit voller Dynamik und ohne irgendwelche Verluste.
Gelagert wurden alle genau identisch. Die magnetische Güte ist also nicht immer gleichbleibend, obwohl alle Bänder vom selben Hersteller (zu 90% Maxell) und aus derselben Serie stammen...Stichwort "Serienstreuung".
Ob diese bei einer erneuten Aufnahme ebenfalls Defizite aufweisen würden, habe ich noch nicht ausprobiert...


[Beitrag von WBC am 15. Jan 2019, 00:36 bearbeitet]
Vogone
Inventar
#73 erstellt: 15. Jan 2019, 08:44
Metall und Chrome Kassetten werden nicht mehr produziert, oder?
8erberg
Inventar
#74 erstellt: 15. Jan 2019, 09:59
Hallo,

Metall schon ewig nicht mehr, Chrom ebenso.

Die Fe-Cassetten hat ich so vor 7 Jahren Mal gekauft. Knigge, selbst eingemessen können die gerade noch Bibi Blocksberg...

Der Drops ist gelutscht.

Wer meint nen toten Gaul reiten zu müssen... es könnte fies riechen...

Peter
WBC
Gesperrt
#75 erstellt: 15. Jan 2019, 10:00
Ich bin nicht sicher, denke aber eher nicht...sonst würden heute ja bestimmt nicht solche Phantasiepreise dafür bezahlt...
Marsilio
Inventar
#76 erstellt: 15. Jan 2019, 10:27
Hier im Kassetten-Thread wird ja häufig darüber geschrieben: Meine eigenen Erfahrungen mit vor 30 bis 45 Jahren bespielten Typ I-Kassetten von gehobener Qualitätsklasse (z.B. Sony HF-S, Denon, Maxell XLI-S, Agfa HDX Superferro) halten ewig., dito Typ IV-Kassetten.

Bei Typ II hängt es halt stark davon ab, ob es sich um Ferrokobalt- (z.B. TDK SA, Maxell XLII, Fuji GT-IIx) oder Chromdioxidbändern (BASF bis ca. Mitte 90er-Jahre, alle AGFA, Philips) handelt. Letztere weisen im Laufe der Zeit Pegelverluste auf, die nicht von der Hand zu weisen sind.

LG
Manuel
8erberg
Inventar
#77 erstellt: 15. Jan 2019, 10:31
Hallo,

bei BASF kommt auch noch ein Alzheimer dazu, anscheinend nicht gleichmässige Beschichtung des Bandes. Man könnte verzweifeln.

Auch meine alten Aufnahmen aus Dissen-Zeiten (über 30 Jahre her) auf Maxell XL II haben kräftig verloren. Dumpf sind sie geworden, Dolby findet nix mehr zum Expandieren und pumpt hilflos rum. Seufz.

Peter
WBC
Gesperrt
#78 erstellt: 15. Jan 2019, 10:40
Ich hab bis auf einige Metall-Bänder (u.a. von Technics) und einiger Sonys nur Maxell XL II S in den verschiedensten Versionen der 80er...


[Beitrag von WBC am 15. Jan 2019, 10:42 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#79 erstellt: 15. Jan 2019, 10:42
Hallo,

dann rette was zu retten ist auf digital. Es gibt bei Ebay richtig Kohle für Metallbänder & schüss.

Ich hab viel zu lange gewartet and now I have the salad.

Peter
Marsilio
Inventar
#80 erstellt: 15. Jan 2019, 10:42
Wobei dies teilweise schon auch auf die Lagerung zurückzuführen ist. Meine XLII-S und TDK SA(-X) waren nun über 30 Jahre lichtdicht und weit von Magnetfeldern untergebracht - die sind wirklich super erhalten. Was ich von den BASF aus dieser Zeit leider nicht sagen kann...

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 15. Jan 2019, 10:43 bearbeitet]
WBC
Gesperrt
#81 erstellt: 15. Jan 2019, 10:45
Meine MCs liegen auch seit den 80ern bei Zimmertemperatur in Schubladen...
AkaiUher
Stammgast
#82 erstellt: 15. Jan 2019, 12:45
Hallo!


8bitRisc (Beitrag #68) schrieb:
Bei den gezeigten Bändern handelt es sich um Type 1 (Eisenoxid) Cassetten. Die sind für hochwertige Aufnahmen nicht zu gebrauchen. Desweiteren kommt es damit nach mehrmaligen Abspielen auf vielen Decks zu Höhenverlusten.


Wie kommst du darauf? Selbstverständlich kann man mit Eisenoxidbändern hochwertige Aufnahmen machen. Hochwertige Typ I-Kassetten waren zum Teil sogar teurer als Typ II-Kassetten. Das Problem mit Pegelverlusten durch Alterung haben ja genau echte CrO2-Bänder, wie z.B. von BASF. Die meisten Typ II-Kassetten haben ohnehin Bänder aus kobaltdotiertem Eisenoxid.

Zur korrekten Beurteilung der Aufnahmen wäre ohnehin die Wiedergabe mit dem original Aufnahmedeck von nöten. Höhenverluste entstehen leider oft durch Azimuthfehler, bei Wiedergabe mit anderen Decks.
Passat
Inventar
#83 erstellt: 15. Jan 2019, 13:08

Orpheus66 (Beitrag #70) schrieb:
Zumal es auch keinerlei Lizenzen von den Dolby Laboratories, Inc. mehr gibt und geben wird.
Da müsste dann auch ein neues Rauschunterdrückungs-System entwickelt werden.


Weshalb beim Teac W-890RMKII gegenüber dem Vorgänger W-890R Dolby B entfallen ist.
Ansonsten sind die Geräte baugleich.
Der Nachfolger W-1200 hat dann eine "Noise Reduction", die wohl Dolby B kompatibel sein soll, aber nur bei der Wiedergabe wirkt.

Grüße
Roman
Orpheus66
Inventar
#84 erstellt: 15. Jan 2019, 13:19
Der Irrglaube, dass Typ I-Bänder keine anständigen Aufnahmen zuließen, besteht wohl auch nur in den deutschsprachigen Ländern.
Solche Einschätzung gibt es nämlich nirgendwo anders in Europa oder auch weltweit... höchstwahrscheinlich hat die BASF-Werbe-Maschinerie für ihr seltsames Chromdioxid-Produkt (dass heutzutage viel schlimmere Alterungserscheinungen als jedes andere Bandmaterial aufweist) ganze Arbeit geleistet und sich in den Köpfen der damalig leichtgläubigen Käufer eingebrannt.
Jede normale TDK Typ I-Kassette hat ja in Retrospektive der zurückliegenden Jahrzehnte bessere Aufzeichnungs- und Speichereigenschaften als die alten BASF-CrO2-Kassetten. Von den exzellenten TDK AR und AR-X-Tapes fange ich gar nicht erst an.
ParrotHH
Inventar
#85 erstellt: 15. Jan 2019, 14:40
Meine Tape-Zeit liegt ja schon lange lange lange zurück. Zuletzt war es ein Sony TC-K750ES, ein wirklich schönes und solides Gerät, das ich irgendwann auch mit standesgemäßen Holzseitenwangen ausgerüstet hatte.

Meine Erfahrungen mit Kassetten waren dann doch recht schnell die, dass ich eigentlich nur mit Type IV-Kassetten zufrieden war. Sozusagen der Microline-Schliff unter den Bändern: damit war ich auf der sicheren Seite. Mit Type II hatte ich durchwachsene Erfahrungen, Type I wäre mir nie in den Sinn gekommen. Gute SNR und hohe Aussteuerungsreserven waren mir schon als pickliger Teenager wichtig, Rauschen bei überspielten CDs ein Graus.

Lag ich da all die Jahre falsch?

Parrot
Orpheus66
Inventar
#86 erstellt: 15. Jan 2019, 14:59
"Falsch gelegen" nicht direkt, aber eventuell auf das falsche Pferd gesetzt...
Generell hat man in der Jugend ja meist recht bass-lastige Musik gehört (denn Klassik und ähnliches war bei den meisten jungen Usern verpönt) und verallgemeinernd kann man sagen, dass gerade die guten Typ I-Bänder viel besser für Pop- u. Rock-Musik geeignet waren, als die Rein-Chrom-Bänder von BASF. Die Chrom-Substitut-Bänder (ebenfalls Typ II) der japanischen Hersteller sind ein anderer Fall, die waren über jeden Zweifel erhaben. Auch in der Rückbetrachtung erfüllen alle Bänder von TDK, Maxell, Sony, Fuji etc. auch heute noch ihren Zweck, die frühen Bänder von BASF (bis etwa 1993/94) allerdings im Vergleich zu den zuvor genannten nicht mehr. Da liegen leider Welten dazwischen... die Zeit bringt dann manchmal doch die traurige Wahrheit an den Tag.

Hätte ich damals schon um die Güte dieser nachfolgenden TDK Typ I-Bänder gewusst, dann hätte ich womöglich viele meiner Aufnahmen mit dem nachfolgend gezeigten Bandmaterial vorgenommen. Nur leider waren die damals schon teurer als Chromdioxid-Kassetten und wurden obendrein auch nur selten angeboten, weil ganz Deutschland stets Chromdioxid wollte. Angebot und Nachfrage bedingen sich ja gegenseitig...

TDK AR60

TDK AR-X90

Nur leider sind alle heut noch verfügbaren Bänder mit diesen Spitzenprodukten nicht mehr vergleichbar.


[Beitrag von Orpheus66 am 15. Jan 2019, 15:19 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#87 erstellt: 15. Jan 2019, 15:03
Hallo,

manchmal sogar mit äusserst unschönen Folgen: so sind viele MAZ-Bänder von TV-Sendungen aus den 70er/80er Jahren inne Grütze.

Die Öffis haben alle auf Ludwigshafener Bandmaterial gesetzt.

Peter
AkaiUher
Stammgast
#88 erstellt: 15. Jan 2019, 15:44

8erberg (Beitrag #87) schrieb:
Hallo,
manchmal sogar mit äusserst unschönen Folgen: so sind viele MAZ-Bänder von TV-Sendungen aus den 70er/80er Jahren inne Grütze.
Die Öffis haben alle auf Ludwigshafener Bandmaterial gesetzt.


Naja, wobei man sagen kann, dass da andere Hersteller auch nicht unbedingt besser waren. Wenn man sich die professionellen Bänder von 3M/Scotch und Ampex/Quantegy ansieht, dann ist das da, mal abgesehen von ein paar Ausnahmen, der selbe Mist.
Wenn ich mir meine Tonbänder ansehe, dann kann ich 30 - 45 Jahre alte BASF-Ware immer noch abspielen, manche davon zeigen etwas Abrieb aber Scotch und Ampex ist fast immer gleich ein Fall für die Tonne. Nur Maxell ist total unauffllig.

Das Material kam übrigens kaum aus Ludwigshafen, da gab es m.W. nur eine kleine Linie die bald geschlossen wurde. Das Meiste kam aus Willstätt und später auch München.
Vogone
Inventar
#89 erstellt: 15. Jan 2019, 21:02
Meine Kassetten ab ca. 1978 klingen immer noch gut (TDK/Maxell/Denon, erst Typ2, dann Typ4). Je nachdem, womit sie aufgenommen wurden. (Dual --> DENON --> Pioneer--> Akaii --> Pioneer, Nakamichi --> Ende)
Typ I-Bänder rauschen bei mir definitiv mehr. Eine AR60 habe ich aber nie gesehen.


[Beitrag von Vogone am 15. Jan 2019, 21:07 bearbeitet]
8bitRisc
Inventar
#90 erstellt: 16. Jan 2019, 00:09
Die Ferritlöschköpfe mancher auch hochwertiger Tapedecks neigten dazu die Höhen bei Eisenoxidbändern anzulöschen; sprich Höhenverlust nach mehrmaligem Abspielen.

In der STEREO gab es damals dazu einen eigenen Messwert in den Tabellen "Daten und Messwerte".

Leider habe auch ich in erster Linie Probleme mit BASF Cassetten von Typ Chrome Maxima 2, welche damals "verdammt nah an der CD" klang.


[Beitrag von 8bitRisc am 16. Jan 2019, 00:11 bearbeitet]
tbc67
Stammgast
#91 erstellt: 16. Jan 2019, 00:21
Ich habe hier noch ca. 320 Tapes. Etwa zur Hälfte Denon HD7 und Denon HD8S. Die schlummern hier so rum. 95% nur 1x bespielt. Die sind noch was wert?
Orpheus66
Inventar
#92 erstellt: 16. Jan 2019, 00:30
Damit kannst du heutzutage bei eBay reich werden. Die werden teuer gehandelt!
tbc67
Stammgast
#93 erstellt: 16. Jan 2019, 00:37
Hoppla....... ca. 5€ pro Tape = 1.600€......hmmm
Marsilio
Inventar
#94 erstellt: 16. Jan 2019, 00:49

tbc67 (Beitrag #93) schrieb:
Hoppla....... ca. 5€ pro Tape = 1.600€......hmmm


HD7 1-2 Euro pro Stück, die HD8 vielleicht 2.-; mehr kriegste dafür nicht.
Die Preise für New Old Stock: 5.- für eine HD7 in OVP, 7.- für eine HD8 in OVP.

Aber klar, das sind richtig gute Tapes.

LG
Manuel
Orpheus66
Inventar
#95 erstellt: 16. Jan 2019, 02:49

Marsilio (Beitrag #94) schrieb:
HD7 1-2 Euro pro Stück, die HD8 vielleicht 2.-; mehr kriegste dafür nicht.
Die Preise für New Old Stock: 5.- für eine HD7 in OVP, 7.- für eine HD8 in OVP.

Deine Einschätzung der Preise trifft es leider nicht ganz.
Gerade die HD7 und vor allem die HD8S erzielen bei Ebay pro Stück selbst im bespielten Zustand immer einen Einzelpreis von € 5,00 und aufwärts. In OVP gibt es bei beiden Modellen ein Vielfaches davon...
ForgottenSon
Inventar
#96 erstellt: 16. Jan 2019, 10:08

Orpheus66 (Beitrag #84) schrieb:

Solche Einschätzung gibt es nämlich nirgendwo anders in Europa oder auch weltweit... höchstwahrscheinlich hat die BASF-Werbe-Maschinerie für ihr seltsames Chromdioxid-Produkt (dass heutzutage viel schlimmere Alterungserscheinungen als jedes andere Bandmaterial aufweist) ganze Arbeit geleistet und sich in den Köpfen der damalig leichtgläubigen Käufer eingebrannt.


Naja, woher hätte man es damals wissen sollen und wie hätte man sich informieren sollen? Man hatte sein Wissen damals eben aus den Hochglanzmagazinen a'la Stereo und Stereoplay. Wenn ich mich recht erinnere, gab es tatsächlich MC-Tests und BASF-Bänder wurden meist gut beurteilt. Irgendwann wurden TDK und Maxell empfohlen - warum auch immer. Keine Ahnung, ob es damals Tests von z. B. "Stiftung Warentest" gab, denen man eher Seriosität unterstellen darf und wie deren Ergebnisse waren. Vermutlich hätten die aber eher einen Falltest gemacht, also untersucht, ob die MCs einen Sturz aus 2m Höhe überstehen. ;).

Ich finde "leichtgläubig" kann man nur verwenden, wenn es erreichbare Möglichkeiten gegeben hätte, seinen Glauben gegen Wissen zu tauschen. In dieser Hinsicht waren die Aussagen der "Fachpresse" aber für die Leser gleich "Wissen". Die Redaktionen wussten es aber damals vermutlich selbst nicht besser.
8erberg
Inventar
#97 erstellt: 16. Jan 2019, 11:05
Hallo,

gab es und BASF gewann bei Stiftung Warentest mit schöner Regelmässigkeit, solange sich die Recoderhersteller an die IEC-Normen hielten.

Kein Wunder - als Referenzleerbänder für die IEC-Klasse II wurden zwischen 1971 und 1987 von Normungsgremien (Geräte-und Magnetbandhersteller) aktuelle Chargen ausgewählt, die dem jeweiligen Stand der Magnetbandentwicklung entsprachen (bei IEC II allesamt Produkte der BASF). Deren Empfindlichkeit war per Definition 0 dB (und zwar bei 315 Hz).

Die Japaner hielten sich als erste nicht mehr an die IEC-Normierungen wahrscheinlich um ihre Bandhersteller zu fördern (das MITI war damals berühmt-berüchtigt die Exportindustrie zu unterstützen).

Als es in Deutschland ab spätetens Mitte der 80er Jahre keine Tonbandindustrie mehr gab war das eh obsolet.

Peter


[Beitrag von 8erberg am 16. Jan 2019, 11:06 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#98 erstellt: 16. Jan 2019, 11:53
Die Preise für Audiokassetten gehen offenbar gerade völlig zum Mond...

Gut habe ich vor einigen Jahren noch etwas NOS-Ware bunkern können.

DSC_0947

LG
Manuel
Passat
Inventar
#99 erstellt: 16. Jan 2019, 12:45
Die damaligen Tests haben aber nicht die Langzeittauglichkeit der Kassetten untersucht.
Das passiert so gut wie nie, denn das kostet ja viel viel Zeit (Jahre!) und dann sind die Testobjekte gar nicht mehr im Handel verfügbar.

Grüße
Roman
.JC.
Inventar
#100 erstellt: 16. Jan 2019, 13:13
Hi,

wenn ich hier so mitlese, bekomme ich gerade Lust drauf meine alten TDK-SA 90 auszukramen,
das alte Luxman Tape wieder anzuschließen und Musik zu hören, die ich schon ewig (>20 Jahre) nicht mehr gehört habe.

Muss mal kucken, ob ich das noch finde (die Kassetten sind seit ca. 1980 korrekt gelagert).
klausES
Inventar
#101 erstellt: 16. Jan 2019, 17:25

.JC. (Beitrag #100) schrieb:
...wenn ich hier so mitlese, bekomme ich gerade Lust drauf meine alten TDK-SA 90 auszukramen,
das alte Luxman Tape wieder anzuschließen und Musik zu hören, die ich schon ewig (>20 Jahre) nicht mehr gehört habe...

Guck erstmal ob der Luxman (nach der Zeit...) noch richtig läuft.
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