Neuaufbau Lenco L78

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MiWi
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 22. Apr 2004, 15:32
Hallo zusammen,
bin seit gestern endlich auch Plattenspielerbesitzer und habe gleich einmal ein paar Fragen.
Fange gerade erst an, mich mit der Materie zu beschäftigen, also seit bitte etwas nachsichtig, wenn ich Einzelteile und Komponenten nicht richtig benenne. Das gröbste Grund- Know-How sauge ich gerade aus diversen Websites in mich auf, aber beim Thema Tonabnehmer/Tonarme/Nadeln etc. blicke ich nicht durch.
Ich habe diese Webseite eines Holländers (glaube ich) gefunden, wo der Neuaufbau eines L78 beschrieben ist http://members.home.nl/fmunniksma/lencol78.htm
Für mich hört sich das ganze vom Aufwand und finanziellen Rahmen genau nach dem an, wonach ich suche.
Ein neues Gehäuse zu bauen ist nicht das Problem, aber was genau hat er alles entfernt ? Sollte ich das ganze wieder als Schwingchassis ausführen oder nicht ? Vor allem: Wie und was soll ich am Tonabnehmer/Tonarm/Nadel ersetzen und wie stelle ich es neu ein?
Der Arm an sich mit den 3 Gewichten gefällt mir optisch recht gut, ich hatte gedacht, nur den Kopf incl. Nadel zu erneuern (wenn so was geht/sinnvoll ist). Der Kopf ist mit so einer 4 poligen Steckverbindung aufgesteckt und dann mit einer Überwurfmutter verschraubt, handelt es sich also um ein T4P System ? Oder doch gleich nen ganz anderen Arm ?
Was gibt es da und wo kaufe ich es? Wie gesagt, es muss nichts Wildes sein und sollte sich unter dem 100 Euro Rahmen bewegen. Oder doch die alte Nadel nur justieren, aber ist das bei einem T4P überhaupt nötig (lässt sich im Kopf bei gelöster Verschraubung vor und zurück bewegen) ?
Für die Einstellung der Gewichte hab ich eine Gebrauchsanweisung, aber werde mir wohl noch eine Waage kaufen.
Die Abschaltautomatik geht auch nicht. Zwar habe ich verstanden wie das ganze funktionieren soll, kommen aber noch nicht dahinter, warum das nicht so will wie ich will.
Ich habe ein Problem mit den beiden übereinander angeordneten Alublechen. Das obere (1) löst den Motorstop und das Heben des Armes aus, soll aber so wie es aussieht von dem untern Blech (2) mitgenommen werden. Dieses untere Blech wiederum wird durch den Metallarm unter dem Tonarm betätigt.
Jetzt ist aber das Problem, dass das untere Blech das obere Blech nicht mitschiebt, sondern quasi unter ihm weggleitet (scheint auch so gewollt zu sein, denn da ist soo eine Art Gleitlagerschiene eingestanzt). Soll heißen, das untere Blech bewegt sich zwar, das obere bleibt aber kurz vor dem Auslösen stehen. Wenn ich das richtig sehe, fehlt an dem oberen Blech auch eine Feder, zumindest scheint da eine Halterung vorgesehen zu sein ( siehe rotes Fragezeichen auf dem Foto).
Ich hab mal mit der Digicam ein Foto geschossen, da sieht man es besser: http://www.go-deeper.org/CK/Updates/LN78.jpg
Wie ihr seht, tappe ich noch reichlich im Dunkeln, zumal das bei meinem Baujahr (´79) der erste Kontakt mit einem good old Turntable ist, aber es war Liebe auf den ersten Blick. Klar, ich könnte das Ding auch zum Händler bringen, aber das ist genau das, was ich nicht will. Ich brenne darauf, so viel wie möglich darüber zu lernen und selber zu machen.
Gruß, Michael
Ludger
Inventar
#2 erstellt: 22. Apr 2004, 16:36
Hallo Michael, ein Umbau lohnt sich definitiv. Mit dem Originaltonarm erreicht man locker einen Thorens TD 166, mit einem besseren Tonarm übertriffst du den Thorens auf jeden Fall, gerade im Bereich Dynamik. Leider wirst du die Headshell nicht so ohne weiteres tauschen können, Lenco hatte wohl einen eigenen Standard (nicht SME, leider). Bei meinem Umbau habe ich auf die Federn verzichtet, war früher wohl wichtig, als der Plattenspieler die Hauptquelle war (Trittschall). Als Tonabnehmer würde ich ein MM für den Lenco-Arm empfehlen (Ortofon, Grado, Audio-Technica AT 95 etc.). Das Cinchkabel solltest du auf jeden Fall ersetzen. In 1-2 Wochen werde ich Bilder von meinem Umbau ins Forum stellen, die Materialkosten sind überschaubar; auf jeden Fall weniger als 100 Euro. Wenn du eigene Ideen hast- nur los, ausprobieren- macht Spaß und wie sagte schon Loriot: "Man hat was eigenes." Gruß Ludger
MiWi
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 22. Apr 2004, 16:43
Oh, ich merke schon, ich habe viel zu lernen.
Werde wohl den Arm und die Headshell (nachdem ich gesehen hab, dass die alleine ca. 65 Euro kostet) so belassen und ein neues System einpflanzen. Das Audio Technica AT 95 E scheint eine Empfehlung zu sein (war auch bei Suchen öfter erwähnt), oder das 110er...?
Mein größtes Problem ist jetzt nur noch die Schablone zum Ausrichten. Wo bekomm ich die her ?

Schonmal danke für die Tips.
Gruß, Michael

P.S.: Nachtrag: Das mit der Automatik ist schonmal geklärt, unter dem Teller hängt eine kleine Feder, die war falsch ausgerichtet. Hatte ich im Eifer des Gefechts übersehen. Und eben hab ich neue, ordentliche Cinchkabel gekauft und hinten ne Cinchbuchse verbaut. Es geht voran..


[Beitrag von MiWi am 22. Apr 2004, 20:43 bearbeitet]
Arminschen
Stammgast
#4 erstellt: 23. Apr 2004, 12:41
Hallo!

Viel Spaß beim basteln!

Schablone:
http://www.fl-electronic.de/analog/downloads.html
Ausdrucken(100 % Skalieren, oder auf A3 ausdrucken)

Arminschen
MiWi
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 23. Apr 2004, 13:26
Danke. Wenn man die Maße weiß, ist das ja auch leicht selbst zu machen (hatte nur nix zu den Maßen gefunden). Zumal hier nen Plotter und nen Rechner mit CAD steht.
Aber deinem anderen beitrag hab ich jetzt die Maße entnommen, der Rest sind ja nur Tangenten. So leicht kann´s sein.
Gruß, Michael
Bendias
Stammgast
#6 erstellt: 03. Jul 2009, 16:49

MiWi schrieb:

Die Abschaltautomatik geht auch nicht. Zwar habe ich verstanden wie das ganze funktionieren soll, kommen aber noch nicht dahinter, warum das nicht so will wie ich will.
Ich habe ein Problem mit den beiden übereinander angeordneten Alublechen. Das obere (1) löst den Motorstop und das Heben des Armes aus, soll aber so wie es aussieht von dem untern Blech (2) mitgenommen werden. Dieses untere Blech wiederum wird durch den Metallarm unter dem Tonarm betätigt.
Jetzt ist aber das Problem, dass das untere Blech das obere Blech nicht mitschiebt, sondern quasi unter ihm weggleitet (scheint auch so gewollt zu sein, denn da ist soo eine Art Gleitlagerschiene eingestanzt). Soll heißen, das untere Blech bewegt sich zwar, das obere bleibt aber kurz vor dem Auslösen stehen.


Weil ein L78 immer mal wieder aufgebaut oder in Betrieb gesetzt wird, antworte ich hier nach fünf (5!) Jahren.
Wer ein Problem mit dem L78 hat, wird dann per SuFu den Fred finden, denn so viel gibt es dazu ja noch nicht.

Die Endabschaltung ist rein mechanisch. Sie wird von einer unter dem Tonarm befestigten Schiene in Gang gesetzt. Zunächst schiebt sie das oben beschrieben Mitnahmeblech (siehe Bild) an, welches dann das Blech mit dem Ausleger (siehe Bild) mitnimmt. Dieser Ausleger wird von einem Dorn unter dem Plattenteller weitergeschoben, hebt dann den Tonarm und schaltet das Gerät aus.

Wenn die Automatik nicht geht, ist die Lösung so einfach, dass man fast nicht drauf kommt.

Die auf dem unteren Mitnahmeblech eingestanzte Gleitschiene ist das Problem. Wenn sie im Laufe der Jahre so glatt geschubbert ist, nimmt sie irgendwann den Ausleger nicht mehr mit. Das ist alles, denn an dieser Mechanik kann eigentlich ohne Gewalteinwirkung nichts kaputt gehen.

Wenn sie also zu glatt ist, einfach die Gleitschiene ein ganz keines bisschen anrauen und schon nimmt das Blech den Ausleger wieder mit und führt ihn Richtung Tellermitte.



Andere Ursachen sind natürlich auch mal möglich, scheinen mir aufgrund der sehr robusten Konstruktion aber eher durch fehlerhafte Instantsetzung oder Fehlteile ursächlich zu sein.
norm_al
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 21. Okt 2009, 20:03
Habe das Prinzip verstanden, hat aber nur mit hilfe meiner Finger theoretisch funktioniert. (auch wenn es bei mir etwas anders aussieht, weisser Kunststoffbügel) Hatte mich damit abgefunden, sogar mit dem Gedanken gespielt die gesamte Endabschaltungsmechanik zu entfernen, und dann dieser Tip!!!
Hat jetzt 2mal funktioniert, ich hoffe das bleibt! VIELEN DANK BENDIAS!
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